Küchen-Geheimnisse vom Profi: Worauf es WIRKLICH ankommt (und was dir keiner sagt)
Eine Küche ist mehr als nur ein Raum – sie ist das Herz deines Zuhauses.
In meinen vielen Jahren als Tischler habe ich unzählige Küchen geplant und eingebaut. Ich habe die glänzenden Prospekte gesehen und, viel wichtiger, die Realität dahinter erlebt. Eine neue Küche ist eine riesige Investition, und ganz ehrlich: Sie sollte nicht nur die ersten paar Jahre gut aussehen, sondern am besten Jahrzehnte halten. Viele Leute kommen zu mir, weil sie von den schier endlosen Optionen total überfordert sind. Die Angst, eine sündhaft teure Fehlentscheidung zu treffen, ist riesig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine Küche ist mehr als nur ein Raum – sie ist das Herz deines Zuhauses.
- 2 1. Die Basis: Gute Planung ist die halbe Miete (und spart richtig Geld)
- 3 2. Das Herz der Küche: Was bei Korpus und Fronten zählt
- 4 3. Die Arbeitsplatte: Das fleißige Arbeitspferd
- 5 4. Die inneren Werte: Wo du auf keinen Fall sparen solltest
- 6 5. Das vergessene Detail: Ohne gutes Licht ist alles nichts
- 7 6. Sicherheit geht vor: Hier gibt es keine Kompromisse!
- 8 7. Der Einbau: Selber machen oder den Profi rufen?
- 9 Mein Fazit: Eine gute Küche ist eine Investition in deine Lebensqualität
- 10 Bildergalerie
Und genau deshalb gibt’s diesen Text. Hier findest du kein Marketing-Blabla, sondern ehrliche, handfeste Ratschläge direkt aus der Werkstatt. Ich zeige dir, worauf es bei Materialien ankommt, wo du clever sparen kannst und bei welchen Dingen du auf keinen Fall knausern solltest. Mein Ziel? Dass du am Ende eine Küche hast, die für dich und deine Familie perfekt funktioniert und in der du jeden Tag gerne Zeit verbringst.

1. Die Basis: Gute Planung ist die halbe Miete (und spart richtig Geld)
Bevor du auch nur einen einzigen Katalog aufschlägst, brauchst du einen Plan. Ein guter Plan ist dein bester Freund, ein schlechter dein teuerster Feind. Ich hab schon alles gesehen: falsch gemessene Nischen, vergessene Anschlüsse oder Türen, die plötzlich gegen den neuen Kühlschrank stoßen.
Nimm ganz genau Maß!
Das Allerwichtigste zuerst: Miss deinen Raum exakt aus. Nimm dir dafür wirklich Zeit. Ein alter Zollstock reicht da oft nicht. Besser ist ein Laser-Entfernungsmesser, den bekommst du schon für 30 bis 50 Euro im Baumarkt und der erspart dir eine Menge Kopfzerbrechen.
- Zeichne einen simplen Grundriss und trag alle Maße ein. Miss die Wände an mehreren Stellen – gerade in Altbauten ist selten etwas zu 100 % gerade.
- Markiere die genaue Position von Fenstern und Türen. Wichtig: Wie weit steht die Fensterbank in den Raum rein?
- Zeichne alle Anschlüsse ein: Wasser (warm/kalt), Abwasser, jede einzelne Steckdose und natürlich den Starkstromanschluss für den Herd.
- Heizkörper, Rohre oder Mauervorsprünge nicht vergessen!
Ach ja, eine kleine Anekdote: Einer meiner Jungs hat mal bei einem Aufmaß die Sockelleisten am Boden übersehen. Klingt nach einer Kleinigkeit, oder? Tja, die ganze Küchenzeile stand am Ende zwei Zentimeter von der Wand ab. Wir mussten alles anpassen. Das hat Zeit, Geld und Nerven gekostet. Also, mein Tipp: Lieber dreimal messen als einmal ärgern.

Das magische Arbeitsdreieck
In der Küchenplanung sprechen wir Profis immer vom „Arbeitsdreieck“. Das sind die drei Zonen, zwischen denen du dich am meisten bewegst: Kühlen (Kühlschrank), Spülen (Spüle & Müll) und Kochen (Herd & Backofen). Die Wege dazwischen sollten kurz und frei sein. Stell es dir vor: Du holst Gemüse aus dem Kühlschrank, gehst zum Spülen, um es zu waschen, und dann rüber zum Herd. Das sollte alles flüssig und ohne Hindernislauf funktionieren.
Gut vorbereitet zum Planungsgespräch
Wenn du in ein Küchenstudio gehst, bist du mit einer guten Vorbereitung klar im Vorteil. Nimm unbedingt Folgendes mit:
- Deinen Grundriss mit allen Maßen
- Fotos vom aktuellen Raum
- Eine Liste mit den E-Geräten, die du unbedingt haben willst
Und dann stell die richtigen Fragen, um zu testen, ob der Planer Ahnung hat oder nur verkaufen will. Frag zum Beispiel direkt: „Welche Korpusstärke verwenden Sie standardmäßig?“, „Sind die Kanten mit robusten ABS-Kanten versiegelt?“ oder „Welche clevere Lösung haben Sie für den toten Eckschrank?“. An den Antworten merkst du schnell, ob jemand mitdenkt.

Wie lange dauert der ganze Spaß eigentlich?
Viele unterschätzen den Zeitaufwand total. Sei realistisch! Von der ersten Idee bis zur fertigen Küche vergehen oft mehrere Monate. Eine grobe Orientierung:
- Planungsphase: Rechne mal mit 2 bis 4 Wochen, bis alle Details geklärt sind.
- Lieferzeit: Das ist der größte Brocken. 8 bis 12 Wochen sind bei den meisten Herstellern normal, manchmal auch länger.
- Montage: Wenn alles da ist, dauert der Einbau durch Profis meist 3 bis 5 Tage.
2. Das Herz der Küche: Was bei Korpus und Fronten zählt
Die Materialien bestimmen nicht nur den Preis, sondern vor allem die Langlebigkeit deiner Küche. Lass dich nicht von einer schicken Hochglanz-Optik blenden – das, was dahintersteckt, ist entscheidend.
Der Korpus – Das unsichtbare Skelett
Der Korpus ist der Schrankkasten. Er trägt die ganze Last, ist aber meist unsichtbar. Die meisten bestehen heute aus Spanplatten, aber da gibt es gewaltige Unterschiede. Achte auf eine Plattenstärke von mindestens 16 mm, besser sind 18 oder 19 mm. Das Wichtigste sind aber die Kanten: Sie sollten mit einer robusten ABS-Kante (ein schlagfester Kunststoff) versiegelt sein, nicht mit einer hauchdünnen Melaminkante. Der größte Feind ist nämlich Wasser. Dringt Feuchtigkeit ein, quillt die Platte auf – und das war’s dann. Das ist irreparabel.

Kleiner Profi-Tipp: Schau dir die Rückwand der Schränke an. Bei Billigküchen ist das oft nur eine dünne, angenagelte Pappe. Eine stabile, verschraubte Rückwand mit mindestens 8 mm Stärke gibt dem ganzen Korpus eine enorme Stabilität.
Die Fronten – Das Gesicht deiner Küche
Hier entscheidet sich der Look. Die gängigsten Optionen haben klare Vor- und Nachteile:
- Kunststofffronten (Schichtstoff): Die soliden Allrounder. Robust, super pflegeleicht und in tausenden Dekoren zu haben. Eine gute Wahl für Familien, weil sie viel aushalten.
- Lackfronten: Sehen mega edel aus, egal ob matt oder hochglänzend. Aber sie sind empfindlicher gegen Kratzer und man sieht jeden Fingerabdruck (besonders bei Hochglanz). Wichtig: Niemals mit Mikrofasertüchern auf Hochglanz putzen, das erzeugt feine Kratzer!
- Echtholz- oder Furnierfronten: Ein Traum für alle, die es natürlich und warm mögen. Jede Front ist ein Unikat. Holz lebt und braucht etwas Pflege, entwickelt über die Jahre aber eine wunderschöne Patina. Kleine Macken kann man oft einfach wegschleifen und neu ölen.
- Folienfronten: Und dann gibt es noch Folienfronten. Ganz ehrlich? Ich persönlich rate oft davon ab. Sie sind zwar günstig und ermöglichen tolle Formen, aber Hitze und Dampf sind ihre Erzfeinde. Ich wurde schon zu oft gerufen, weil sich die Folie neben dem Geschirrspüler oder über dem Backofen nach ein paar Jahren unschön wellt und ablöst. Das sieht furchtbar aus und ist so gut wie nicht zu reparieren.

3. Die Arbeitsplatte: Das fleißige Arbeitspferd
Die Arbeitsplatte muss am meisten aushalten. Hier wird geschnitten, geknetet und abgestellt. Die Materialwahl hat riesige Auswirkungen auf den Alltag.
Fangen wir mit dem Klassiker an: die Schichtstoffplatte (HPL). Sie ist der Preis-Leistungs-Sieger, du bekommst sie oft schon für 50 bis 150 € pro laufendem Meter. Moderne Dekore sehen täuschend echt aus, und die Oberfläche ist pflegeleicht. Die Schwachstelle sind die Schnittkanten bei Spüle und Kochfeld. Werden die nicht 100%ig versiegelt, dringt Wasser ein und die Platte quillt auf. Game over.
Wer es natürlich mag, für den ist eine Massivholz-Arbeitsplatte ein haptischer Traum. Sie bringt Wärme in die Küche, braucht aber Liebe. Du musst sie regelmäßig ölen, damit sie schön bleibt. Heiße Töpfe und Wasserpfützen mag sie gar nicht. Dafür kannst du kleine Kratzer einfach wegschleifen. Preislich liegen wir hier aber schon eher bei 200 bis 400 € pro Meter für gute Qualität aus Eiche oder Buche.

Dann gibt es die Steine. Granit ist quasi unzerstörbar: kratzfest, hitzebeständig und jedes Stück ein Unikat. Eine Investition fürs Leben, die aber auch ihren Preis hat (oft ab 300 € pro Meter aufwärts). Quarzkomposit ist eine clevere Alternative. Es ist ein künstlich hergestellter Stein, extrem fleckenresistent und hygienisch. Aber Achtung: Er ist nicht so hitzefest wie Granit. Ein heißer Topf kann einen Thermoschock verursachen und zu Rissen oder Verfärbungen führen. Also, immer einen Untersetzer benutzen!
Und die Königsklasse? Das ist derzeit Keramik. Absolut kratzfest (du könntest darauf schneiden), hitzefest und unempfindlich gegen alles. Pflegeaufwand gleich null. Das hat aber auch seinen Preis – hier startet man selten unter 400-500 € pro Meter.
Die richtige Arbeitshöhe: Dein Rücken wird es dir danken!
Ein oft übersehenes Detail ist die Ergonomie. Die Standardhöhe von ca. 91 cm ist für viele Menschen zu niedrig. Kleiner Test: Stell dich mal gerade und entspannt an deine jetzige Arbeitsplatte. Beuge deine Arme im 90-Grad-Winkel. Sind deine Hände jetzt 10-15 cm über der Platte? Perfekt. Musst du dich bücken? Dann ist die Platte zu niedrig und Rückenschmerzen sind vorprogrammiert. Eine individuelle Anpassung über die Sockelhöhe ist bei den meisten Herstellern problemlos möglich und Gold wert!

4. Die inneren Werte: Wo du auf keinen Fall sparen solltest
Die wahre Qualität einer Küche zeigt sich, wenn du eine Schublade aufziehst. Billige Beschläge sind ein ständiges Ärgernis.
Scharniere und Auszüge sind entscheidend
Investiere in gute Beschläge. Das zahlt sich jeden einzelnen Tag aus. Achte auf Scharniere mit integrierter Dämpfung (Soft-Close), damit die Türen sanft und leise schließen. Bei den Schubladen sind Vollauszüge Pflicht. So siehst du bis in die hinterste Ecke. Achte auf eine hohe Tragkraft, besonders bei den Auszügen für Töpfe und Pfannen. Gute Auszüge tragen locker 30 kg und mehr.
Gut zu wissen: Die Top-Marken für Beschläge sind zum Beispiel Blum oder Hettich. Diese findest du standardmäßig in Küchen vom Tischler oder aus dem guten Fachhandel. Bei sehr günstigen Komplettküchen aus dem Baumarkt wird hier oft gespart – das merkst du dann, wenn die Schubladen nach ein paar Jahren anfangen zu wackeln und zu klemmen.
5. Das vergessene Detail: Ohne gutes Licht ist alles nichts
Ein Punkt, der sträflich vernachlässigt wird: die Beleuchtung. Du kannst die schönste Küche haben – wenn das Licht nicht stimmt, wirkt sie ungemütlich und unpraktisch.

Das Wichtigste ist gutes Arbeitslicht. Am besten sind durchgehende LED-Leisten unter den Hängeschränken. Sie leuchten die Arbeitsfläche schattenfrei aus. Das ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Rechne hier mit 100 bis 200 € extra – eine der besten Investitionen, die du tätigen kannst!
Für die Gemütlichkeit sorgt dann das Ambiente-Licht. Das können dimmbare Spots in der Decke sein oder eine schicke Pendelleuchte über dem Esstisch oder der Kücheninsel. Diese Kombination aus Funktions- und Stimmungslicht macht den Raum erst richtig komplett.
6. Sicherheit geht vor: Hier gibt es keine Kompromisse!
Achtung, jetzt wird’s ernst. In der Küche treffen Wasser, Strom und Hitze aufeinander. Fehler können hier nicht nur teuer, sondern lebensgefährlich werden.
- Elektroinstallation: Ich kann es nicht oft genug sagen: Finger weg vom Starkstromanschluss für den Herd! Das ist KEINE Arbeit für Heimwerker. Ein Fehler kann einen Brand auslösen oder tödlich enden. Punkt. Lass das immer von einer zertifizierten Elektrofachkraft machen.
- Wasserinstallation: Auch Spüle und Geschirrspüler sollte ein Profi anschließen. Ein undichter Siphon ist die häufigste Ursache für massive Wasserschäden, die schnell in die Tausende gehen.
- Hängeschränke befestigen: Ein voll beladener Hängeschrank wiegt schnell über 50 kg. Die Befestigung muss zur Wand passen. Eine Rigipswand braucht spezielle Hohlraumdübel, eine Ziegelwand ganz andere. Im Zweifel immer den Fachmann fragen. Heruntergefallene Schränke sind ein Albtraum.

7. Der Einbau: Selber machen oder den Profi rufen?
Viele Küchen werden als „einfach selbst aufzubauen“ beworben. Die Realität sieht oft anders aus. Das Zusammenbauen der einzelnen Schränke ist für geübte Heimwerker meist machbar. Aber das perfekte Ausrichten, der exakte Zuschnitt der Arbeitsplatte und vor allem die Anschlüsse sind eine andere Liga.
Was kostet der Profi? Als Faustregel kannst du mit etwa 8 % bis 15 % des reinen Möbelpreises für eine fachgerechte Montage rechnen. Das klingt erstmal viel, ich weiß. Aber rechne das mal gegen einen Wasserschaden, den deine Versicherung wegen unsachgemäßer Installation vielleicht nicht zahlt… dann sieht die Rechnung plötzlich ganz anders aus. Außerdem bekommst du auf die Montage eine Gewährleistung.
Mein Fazit: Eine gute Küche ist eine Investition in deine Lebensqualität
Nimm dir Zeit für die Planung. Investiere in Qualität, wo es auf die tägliche Belastung ankommt: bei der Arbeitsplatte und den Beschlägen. Und spare niemals an der Sicherheit.

Ich denke da gerade an eine Kundin mit einer typischen Schlauchküche – dunkel, eng und irgendwie drückend. Wir haben an der Größe des Raumes nichts geändert. Aber wir haben auf helle, seidenmatte Fronten gesetzt, eine dünnere Arbeitsplatte in heller Optik gewählt und, ganz entscheidend, LED-Lichtleisten unter die Hängeschränke gepackt. Das Ergebnis? Der Raum wirkte plötzlich doppelt so groß, freundlich und einladend. Manchmal sind es genau diese Stellschrauben, die den größten Unterschied machen.
Eine gut durchdachte und solide gebaute Küche ist keine Ausgabe, sondern eine echte Bereicherung für dein Leben. Sie wird dir über viele, viele Jahre ein treuer und wertvoller Partner sein.
Bildergalerie


Der Teufel steckt im Detail – oder besser gesagt, im Scharnier. Die Qualität einer Küche offenbart sich oft erst nach Jahren, wenn die Türen noch perfekt schließen und die Schubladen sanft gleiten. Achten Sie auf die Beschläge. Namen wie Blum oder Hettich sind hier der Goldstandard. Fragen Sie gezielt nach deren hochwertigsten Linien, wie „Legrabox“ von Blum. Ein Aufpreis, der sich in jedem einzelnen Öffnen und Schließen über Jahrzehnte bezahlt macht.

- Verdoppeln Sie die Anzahl der Steckdosen, die Sie für ausreichend halten.
- Planen Sie mindestens eine Steckdose mit USB-Ladefunktion in einer Nische oder auf der Insel ein.
- Denken Sie an eine versteckte Steckdose im Schrank für Geräte, die nicht immer sichtbar sein sollen (z.B. die Ladestation des Stabmixers).
Denn nichts ist ärgerlicher als ein täglicher Kampf mit Verlängerungskabeln auf der neuen Arbeitsplatte.

Wussten Sie schon? Die „Frankfurter Küche“ von 1926 gilt als Urtyp der modernen Einbauküche. Ihr Ziel war es, Arbeitsabläufe durch eine wissenschaftlich fundierte Anordnung zu optimieren – eine Idee, die heute noch das Fundament jeder guten Küchenplanung ist.

Grifflose Fronten oder klassische Griffe?
Grifflose Küchen wirken modern und sind leicht zu reinigen, da keine Hindernisse im Weg sind. Aber: Die „Push-to-open“-Mechanik kann im hektischen Alltag unpraktisch sein (versehentliches Öffnen) und hinterlässt Fingerabdrücke. Griffe hingegen bieten eine klare Funktion und können als starkes Designelement dienen, sammeln aber Schmutz. Ein Kompromiss sind Griffleisten – dezent und funktional.

Arbeitsplatten-Duell: Quarzkomposit vs. Granit
Quarzkomposit: Besteht aus 93% Quarz und Harzen. Extrem hart, porenfrei und somit sehr hygienisch und pflegeleicht. Marken wie Silestone bieten sogar antibakterielle Oberflächen. Die Farbauswahl ist riesig und konsistent.
Granit: Ein reines Naturprodukt, jedes Stück ein Unikat. Sehr hitzebeständig und kratzfest, muss aber regelmäßig imprägniert werden, um Fleckenbildung durch Öle oder Säuren zu verhindern.
Die Wahl ist oft eine Frage der Ästhetik: Perfekte Gleichmäßigkeit oder einzigartige Natur?

Die Beleuchtung ist der heimliche Held jeder Traumküche. Vergessen Sie die eine zentrale Deckenlampe. Denken Sie in drei Ebenen:
- Grundbeleuchtung: Flächiges Licht durch Decken-Spots oder Panels.
- Arbeitslicht: Gezieltes, schattenfreies Licht direkt über der Arbeitsfläche. LED-Leisten unter den Hängeschränken sind hier ideal.
- Akzentlicht: Stimmungslicht, z.B. in Vitrinen oder über dem Essplatz.

Laut einer Studie des GfK-Vereins verbringen die Deutschen durchschnittlich 6,5 Stunden pro Woche mit Kochen und Backen. Das sind über 330 Stunden im Jahr. Eine Investition in gute Ergonomie und langlebige Materialien ist also eine Investition in Ihre eigene Lebensqualität.

Der Raum zwischen Arbeitsplatte und Hängeschränken, die Nischenrückwand, ist eine riesige Gestaltungsfläche. Statt klassischer Fliesen, die Fugenpflege erfordern, liegen großformatige Platten im Trend. Ob aus Glas, Keramik oder dem gleichen Material wie die Arbeitsplatte – eine fugenlose Rückwand wirkt edel, modern und ist ein Traum bei der Reinigung. Ein feuchtes Tuch genügt.

Der unterschätzte Faktor: Die Dunstabzugshaube. Eine leise, leistungsstarke Haube ist entscheidend für ein angenehmes Küchenklima. Achten Sie nicht nur auf die Saugleistung (in m³/h), sondern vor allem auf die Lautstärke (in dB). Ein Wert unter 60 dB bei Normalbetrieb gilt als leise. Modelle von Herstellern wie Berbel oder Falmec setzen hier Maßstäbe, oft durch innovative Fettfiltertechnik, die zudem die Reinigung erleichtert.

- Eine perfekt organisierte Vorratsschublade.
- Das leise, satte Geräusch einer Soft-Close-Tür.
- Die kühle, glatte Oberfläche einer Stein-Arbeitsplatte am Morgen.
Manchmal sind es diese kleinen, alltäglichen Sinneserfahrungen, die eine gut geplante Küche von einer exzellenten unterscheiden.

Lohnt sich ein kochendheißes Wasser direkt aus dem Hahn?
Systeme wie der Quooker sind mehr als eine Spielerei. Sie sparen Zeit (kein Warten auf den Wasserkocher), Platz auf der Arbeitsfläche und sind oft energieeffizienter als das ständige Aufkochen kleiner Mengen Wasser. Ideal zum Blanchieren von Gemüse, für eine schnelle Tasse Tee oder zum Sterilisieren von Babyflaschen. Eine Überlegung wert, wenn Sie oft und gerne kochen.

Denken Sie über den Tellerrand – oder besser gesagt, über den Schrankrand – hinaus. Ein offenes Regal, bestückt mit schönen Gläsern, Kochbüchern oder einer besonderen Keramik, durchbricht die Eintönigkeit geschlossener Fronten. Es verleiht der Küche eine persönliche, wohnliche Note und lässt den Raum luftiger wirken.

Der durchschnittliche deutsche Haushalt produziert jährlich rund 75 kg Verpackungsmüll.
Eine gute Küchenplanung kann helfen, diesen besser zu managen. Integrierte Mülltrennsysteme, oft direkt unter der Spüle im Auszugsschrank, sind heute ein Muss. Planen Sie mindestens drei Behälter für Restmüll, Bio und Wertstoffe ein. Systeme von Wesco oder Blanco sind hier besonders durchdacht.

Das magische Dreieck wird zum Zonen-Prinzip. Früher sprach man vom „Arbeitsdreieck“ aus Herd, Spüle und Kühlschrank. In modernen, offenen Küchen ist das überholt. Denken Sie lieber in Funktionszonen: Eine Zone fürs Vorbereiten (mit Spüle und Mülleimer), eine Kochzone (Herd, Backofen), eine Bevorratungszone (Kühlschrank, Vorratsschrank) und eventuell eine Spülzone (Geschirrspüler). So kommen sich auch mehrere Köche nicht in die Quere.

Eine Echtholz-Arbeitsplatte ist eine emotionale Entscheidung. Sie altert, bekommt Macken und erzählt eine Geschichte. Ihre warme Haptik ist unübertroffen. Aber sie braucht Pflege: Regelmäßiges Ölen ist Pflicht, um sie vor Wasser und Flecken zu schützen. Sie ist nicht so hitze- und kratzfest wie Stein, belohnt aber mit einem einzigartigen Charakter, der mit den Jahren nur schöner wird.

Kluger Spartipp: Das teuerste an einem Küchenschrank ist die Front, nicht der Korpus dahinter. Die Korpusse der meisten Hersteller sind qualitativ sehr ähnlich (meist melaminharzbeschichtete Spanplatte). Investieren Sie Ihr Budget also lieber in eine hochwertige, langlebige Front (z.B. Lack statt Folie) und erstklassige Beschläge, anstatt auf einen teuren Marken-Korpus zu bestehen.

- Hygienisch und quasi unzerstörbar
- Absolut hitze- und säurebeständig
- Verleiht einen Hauch von Profi-Küche
Das Geheimnis? Eine Arbeitsplatte aus Edelstahl. Was in der Gastronomie Standard ist, kann auch zu Hause eine extrem langlebige und charakterstarke Wahl sein. Kratzer sind keine Makel, sondern Patina.

Dunkle Küchen in Schwarz, Anthrazit oder tiefem Waldgrün sind ein Statement. Damit sie nicht drückend wirken, brauchen sie ein durchdachtes Lichtkonzept und Kontraste. Kombinieren Sie dunkle Fronten mit einer hellen Arbeitsplatte, einer warmen Holznische oder metallischen Akzenten in Messing oder Kupfer. Und: Wählen Sie matte Oberflächen mit Anti-Fingerprint-Beschichtung, z.B. von Fenix NTM, um den Putzaufwand zu minimieren.

Wie erkenne ich eine gute Lackfront?
Schauen Sie sich die Kanten genau an. Bei einer hochwertigen Echtlack-Front sind die Kanten nahtlos mitlackiert, es gibt keine sichtbaren Fugen oder Übergänge. Billigere folierte Fronten haben oft eine feine, sichtbare Naht an den Kanten, die eine potenzielle Schwachstelle für Feuchtigkeit und Ablösungen darstellt. Der Glanz oder die Mattheit einer echten Lackierung ist zudem tiefer und wertiger.
Der ungenutzte Raum: Der Sockel. Der Bereich ganz unten an den Küchenschränken wird oft verschenkt. Dabei lässt sich hier cleverer Stauraum schaffen. Sogenannte Sockelschubladen sind perfekt für flache Gegenstände wie Backbleche, Geschirrtücher oder sogar die Trittleiter. Fragen Sie Ihren Küchenplaner gezielt nach dieser Option – es ist ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung.




