Die Industrieküche: So klappt’s auch bei dir (mit echten Preisen & Profi-Tipps!)
Eine ehrliche Einführung: Mehr als nur ein Trend
Mal ganz ehrlich: Wenn ich in meiner Werkstatt stehe, umgeben von Stahl, Holz und Beton, dann geht es um ehrliche Arbeit und Materialien, die etwas aushalten. Genau das ist für mich auch eine Industrieküche. Das ist kein schnelllebiger Trend mit ein paar schwarzen Lampen, sondern eine Rückbesinnung auf das, was wirklich zählt: Funktion, Langlebigkeit und ein Charakter, der mit dir lebt und arbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine ehrliche Einführung: Mehr als nur ein Trend
- 2 Das Fundament: Stabile Böden und Wände mit Charakter
- 3 Das Herzstück: Arbeitsplatten und Küchenmöbel
- 4 Kein Komplettumbau? Hol dir den Industrie-Look für kleines Geld
- 5 Häufige Fehler und wie du sie umschiffst
- 6 Ein paar letzte Gedanken…
- 7 Bildergalerie
Viele sehen schicke Bilder und denken, es geht nur um ein bisschen raue Optik. Aber das ist nur die halbe Miete. Eine echte Industrieküche ist das Ergebnis kluger Planung und muss den täglichen Wahnsinn aushalten. In diesem Beitrag nehme ich dich mit und zeige dir, wie wir Profis so ein Projekt angehen – von der Materialwahl über die Kostenfallen bis zu den Details, die am Ende den Unterschied machen. Wir reden über das Fundament, die Arbeitsflächen und ja, auch über die Sicherheit. Denn eine gute Küche ist vor allem ein sicherer Arbeitsplatz.

Das Fundament: Stabile Böden und Wände mit Charakter
Alles fängt von unten an, stimmt’s? Der Boden und die Wände sind die Leinwand für deine Traumküche. Sie setzen die Stimmung, müssen aber gleichzeitig extrem was aushalten. Hier solltest du keine Kompromisse machen.
Der richtige Bodenbelag für hohe Ansprüche
Der Boden in der Küche ist die meistbeanspruchte Fläche im ganzen Haus. Herunterfallende Töpfe, Fettspritzer, ständiges Hin- und Herlaufen – das Material muss was können.
Geschliffener Beton: Der kompromisslose Purist
Ein fugenloser Betonboden ist natürlich der Inbegriff des Industrial-Looks. Er ist extrem hart, langlebig und sieht einfach mega aus. Aber Achtung! Das ist definitiv kein DIY-Projekt. Der Untergrund muss perfekt vorbereitet sein, sonst hast du später Risse. Das Wichtigste ist aber die Versiegelung. Ohne einen hochwertigen, lebensmittelechten Schutz auf Epoxid- oder Polyurethanbasis zieht jeder Öl- oder Rotweinfleck sofort ein. Ich hab schon Böden gesehen, die nach drei Monaten ruiniert waren, weil hier gespart wurde.
Gut zu wissen: Plane für einen professionell gemachten Betonboden mal grob zwischen 150 € und 250 € pro Quadratmeter ein. Und ganz wichtig: Er braucht Zeit zum Aushärten, oft mehrere Wochen, bevor die Küche darauf kann!

Holzdielen: Die warme Seele
Alte, aufgearbeitete Dielen oder breite, neue Eichendielen bringen sofort Wärme und Gemütlichkeit in den sonst eher kühlen Look. Entscheidend ist hier die Oberfläche. Lack ist zwar pflegeleicht, aber ein tiefer Kratzer bedeutet: die ganze Fläche muss abgeschliffen werden. Ich empfehle meinen Kunden fast immer ein gutes Hartwachsöl. Das dringt tief ins Holz ein und schützt von innen. Kleine Kratzer? Kannst du einfach lokal ausbessern. Übrigens, eine kleine Anekdote: Ein Lehrling von mir hat mal vergessen, die Dielen vor dem Verlegen an das Raumklima zu gewöhnen. Das Ergebnis waren fette Fugen nach dem ersten Winter. Holz lebt und arbeitet eben!
Großformatige Fliesen: Der praktische Alleskönner
Fliesen in Beton- oder dunkler Metalloptik sind eine super Alternative. Sie sind robust und pflegeleichter als man denkt. Achte auf eine hohe Abriebklasse (mindestens Klasse 4) und eine gute Rutschhemmung (R9 reicht für den Privatbereich). Die Schwachstelle ist oft die Fuge. Mein Profi-Tipp: Investiere in Epoxidharzfugenmörtel. Der ist zwar teurer als normaler Zementmörtel (reche mit ca. 20-30 € mehr pro qm), aber er ist wasserdicht, fleckenresistent und schimmelt nicht. Das erspart dir auf ewig das lästige Fugenkratzen.

Wandgestaltung: Von Ziegelstein bis Spachteltechnik
Die Wände sind dein Statement. Aber gerade hinter Herd und Spüle müssen sie auch praktisch sein.
Sichtmauerwerk: Der unschlagbare Klassiker
Eine echte Ziegelwand ist ein Sechser im Lotto. Wenn du eine freilegen kannst, tu es! Aber danach muss die Wand gründlich gereinigt und hydrophobiert werden, also wasserabweisend. Sonst hast du ständig Ziegelstaub im Essen. Eine tolle Alternative, die fast genauso gut aussieht, sind Klinkerriemchen. Das sind dünne Ziegelscheiben, die wie Fliesen geklebt werden. Die bekommst du im Fachhandel oft schon ab 40 € pro Quadratmeter. Achte auf eine saubere Verfugung, das macht den professionellen Look aus.
Betonoptik: Modern und vielseitig
Sichtbeton ist cool und minimalistisch. Wenn du keine echte Betonwand hast, kann man mit speziellen Spachtelmassen eine täuschend echte Optik erzeugen. Im Spritzbereich hinter der Arbeitsplatte ist eine Versiegelung aber Pflicht. Hier nehmen die Profis oft einen matten, transparenten „2K-PU-Siegel“. Das klingt kompliziert, ist aber im Grunde ein bombenfester Zwei-Komponenten-Lack, der nach dem Mischen aushärtet und so ziemlich alles abkann. Kein Vergleich zu normalem Lack aus dem Baumarkt.

Metrofliesen: Der urbane Akzent
Der klassische Fliesenspiegel aus weißen, abgeschrägten Metrofliesen ist eine Hommage an alte U-Bahn-Stationen und passt perfekt. Mein Tipp: Verlege sie versetzt (im Läuferverband) und nutze eine dunkle, anthrazitfarbene Fuge. Das betont die Form der Fliesen und ist viel unempfindlicher gegen Verfärbungen. Gib lieber ein paar Euro mehr für gute Qualität aus; bei Billigware sind die Kanten oft ungleichmäßig, was eine saubere Verlegung zur Qual macht.
Das Herzstück: Arbeitsplatten und Küchenmöbel
Hier spielt sich das Leben ab. Hier wird geschnibbelt, geknetet und gefeiert. Funktionalität und Robustheit sind also alles.
Arbeitsplatten: Die Werkbank des Kochs
Die Arbeitsplatte kriegt am meisten ab. Das Material muss nicht nur gut aussehen, sondern auch was aushalten können.
Edelstahl: Die Profi-Wahl
Geh mal in eine Profiküche – da siehst du nur Edelstahl. Warum? Es ist hygienisch, hitzefest und quasi unzerstörbar. Für zuhause nimmt man meist gebürsteten Edelstahl, der ist nicht so anfällig für Fingerabdrücke. Und ja, Edelstahl bekommt Kratzer. Aber das ist kein Makel, das ist Patina! Es erzählt die Geschichte deiner Küche. Wer eine ewig makellose Oberfläche will, ist hier falsch. Kleiner Tipp: Frag mal bei einem lokalen Metallbauer oder Schlosser an. Die sind oft günstiger und flexibler als große Küchenstudios und können dir das Spülbecken nahtlos einschweißen. Rechne für eine maßgefertigte Platte mit etwa 400 € bis 600 € pro laufendem Meter.

Beton: Das coole Schwergewicht
Eine Arbeitsplatte aus Beton ist ein echtes Statement, aber auch eine Herausforderung. Sie wiegt extrem viel (ca. 100 kg pro Quadratmeter bei 4 cm Stärke!), die Unterschränke müssen das also aushalten. Auch hier ist die Versiegelung wieder das A und O. Eine über Nacht vergessene Zitrone hinterlässt auf einer schlecht versiegelten Platte einen Fleck, den du nie wieder rausbekommst. Glaub mir, ich hab’s gesehen.
Massivholz: Der lebendige Kontrast
Eine dicke Arbeitsplatte aus Holz, am besten Eiche oder Nussbaum, ist der perfekte warme Gegenpol zum kühlen Stahl. Aber sie will gepflegt werden! Du musst sie regelmäßig ölen, anfangs wöchentlich, später reicht auch monatlich. Aber dafür ist sie unglaublich verzeihend: Wasserflecken oder kleine Kratzer? Einfach mit feinem Schleifpapier wegschleifen und nachölen. So ölst du sie wie ein Profi: 1. Mit 180er Schleifpapier ganz sanft anschleifen. 2. Öl satt auftragen und 20 Minuten einziehen lassen. 3. Den Überschuss mit einem fusselfreien Lappen gründlich abnehmen. Fertig! Der Geruch von frisch geöltem Holz ist einfach herrlich.

Möbel und Regale: Offenheit braucht Ordnung
Offene Regale aus Stahlrohren und massiven Holzbohlen sind ein Kernelement. Aber hier ist die Befestigung alles! Eine Ziegelwand trägt viel, eine einfache Gipskartonwand fast nichts. Bitte finde die Unterkonstruktion oder verstärke die Wand. Ein voll beladenes Regal wiegt schnell über 100 kg. Wenn das runterkommt… na ja, du kannst es dir vorstellen. Unterschränke brauchst du natürlich trotzdem. Fronten aus dunklem Holz oder matt lackiertem MDF in Anthrazit sehen super aus.
Kein Komplettumbau? Hol dir den Industrie-Look für kleines Geld
Du musst nicht gleich die ganze Küche rausreißen. Manchmal reichen schon ein paar gezielte Handgriffe, um den Vibe zu verändern. Hier sind drei Dinge für den schnellen Erfolg:
- Lampen tauschen: Ersetze deine alten Lampenschirme durch einfache aus schwarzem Metall oder mit Beton-Optik. Gibt’s schon für 20-60 € pro Stück und macht einen riesigen Unterschied.
- Griffe wechseln: Schraub deine alten Möbelgriffe ab und ersetze sie durch schlichte, schwarze Stangengriffe aus Metall. Das ist in einer Stunde erledigt und die Küche sieht sofort moderner aus.
- Neue Armatur: Investiere in eine schicke Armatur im Gastro-Look mit ausziehbarer Brause. Eine gute aus massivem Messing kostet zwar 150-300 €, wertet die Spüle aber ungemein auf und ist super praktisch.

Häufige Fehler und wie du sie umschiffst
Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder die gleichen Pannen gesehen. Lern aus den Fehlern anderer, das spart Geld und Nerven.
- Es wird zu kalt und ungemütlich: Eine Küche nur aus Beton und Stahl kann schnell wie ein OP-Saal wirken. Plane bewusst warme Elemente ein: Holz, ein Teppichläufer, Kräutertöpfe, Textilien.
- Die Akustik wird vergessen: Harte, glatte Flächen reflektieren den Schall. In einer großen, offenen Küche kann es unerträglich laut werden. Akustikpaneele, ein großer Teppich oder schwere Vorhänge können Wunder wirken.
- Der Putzaufwand wird unterschätzt: Offene Regale sind Staubfänger, Punkt. Und raue Ziegelwände sind Fettmagnete. Sei ehrlich zu dir selbst und versiegle die Oberflächen zumindest in den kritischen Koch- und Spritzbereichen.
- An der falschen Stelle wird selbst gemacht: Ein Regal bauen ist eine Sache. Die Elektrik oder einen Gasherd anschließen eine ganz andere. Ich kann es nicht oft genug sagen: Bestimmte Arbeiten gehören in die Hände von zertifizierten Fachleuten. Das ist keine Frage des Geldes, sondern der Sicherheit.

Ein paar letzte Gedanken…
Eine Industrieküche ist eine echte Investition – in Geld, aber auch in Zeit. Sie erfordert eine gute Planung und oft die Zusammenarbeit von verschiedenen Profis. Aber wenn sie gut gemacht ist, bekommst du so viel mehr als nur eine Küche. Du bekommst einen ehrlichen, authentischen und extrem langlebigen Raum, der mit der Zeit nur schöner wird.
Scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen. Ein guter Handwerker spart dir am Ende nicht nur Geld, sondern vor allem Nerven. Und dann hast du einen Ort, an dem wirklich gerne gekocht, gearbeitet und gelebt wird. Und das ist doch das Wichtigste, oder?
Bildergalerie




Wie vermeide ich, dass meine Industrieküche wie eine kalte Werkshalle klingt?
Das ist ein entscheidender Punkt, der oft übersehen wird: die Akustik. Harte Oberflächen wie Beton, Stahl und Fliesen reflektieren den Schall und erzeugen ein starkes Echo. Um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen, sind weiche „Schallschlucker“ unerlässlich. Denken Sie an Holzelemente, einen robusten Läufer, dicke Filz- oder Lederpolster für die Barhocker oder sogar gezielt platzierte Akustikpaneele, die als Kunstobjekt getarnt sind. Selbst eine große, bepflanzte Kräuterwand kann Wunder wirken und den Hall spürbar reduzieren.




Der authentische Charme einer Industrieküche liegt nicht in der Perfektion, sondern in der gelebten Patina. Kratzer im Edelstahl, Abnutzungsspuren auf der Holztheke oder leichte Farbunterschiede im Beton erzählen die Geschichte des Alltags.




Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Für die Arbeitsfläche sollten Sie auf V2A-Stahl (Werkstoffnummer 1.4301) achten. Er ist lebensmittelecht, säurebeständig und rostfrei. Günstigere Varianten können anfälliger für Rostflecken sein, besonders wenn sie mit aggressiven Reinigern oder säurehaltigen Lebensmitteln wie Zitronensaft in Kontakt kommen. Die Investition in die richtige Qualität zahlt sich hier über Jahrzehnte aus.



Die Beleuchtung ist der heimliche Held jeder Industrieküche. Eine einzige Deckenleuchte reicht niemals aus. Planen Sie in Zonen:
- Grundbeleuchtung: Schienensysteme mit verstellbaren Spots, um den ganzen Raum flexibel auszuleuchten.
- Arbeitslicht: Direkt über den Arbeitsflächen, oft als LED-Leisten unter den Oberschränken oder als tief hängende Pendelleuchten über der Insel.
- Akzentlicht: Gezielte Spots, die eine Ziegelwand, ein Regal oder ein Bild anstrahlen und so Tiefe und Gemütlichkeit erzeugen.




Arbeitsplatte aus Beton: Extrem robust, hitzebeständig und puristisch. Muss aber unbedingt professionell versiegelt werden, um Flecken zu vermeiden. Schwer und teuer in der Maßanfertigung.
Arbeitsplatte aus massivem Holz (Stirnholz): Bringt Wärme und Natürlichkeit in den Raum. Wirkt antibakteriell, muss aber regelmäßig geölt werden und ist empfindlich gegenüber Wasserflecken.
Die Wahl hängt vom gewünschten Kontrast und Pflegeaufwand ab. Holz verzeiht mehr, Beton ist kompromissloser.




- Verleiht eine persönliche, kreative Note.
- Perfekt für Einkaufslisten, Menüs oder kleine Nachrichten.
- Einfach und kostengünstig umzusetzen.
Das Geheimnis? Hochwertige Tafelfarbe. Investieren Sie in eine gute Marke wie „Farrow & Ball“ oder „Alpina“, die eine widerstandsfähige und gut beschreibbare Oberfläche garantiert. Zwei bis drei Schichten sind für ein sattes, langlebiges Ergebnis Pflicht.




Exponierte Rohre und Lüftungskanäle sind ein Kernmerkmal des Industrial-Stils. Anstatt sie in Trockenbauwänden zu verstecken, machen Sie sie zum Design-Statement. Ob aus glänzendem Edelstahl, mattem Zink oder schwarz lackiert – sie verleihen der Decke Struktur und Authentizität. Wichtig ist nur, dass die Ausführung sauber und professionell wirkt. Nichts stört mehr als schlampig montierte oder quietschende Kanäle.



Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann bereits eine begrünte Fläche von 2 m² den Nachhall in einem mittelgroßen Raum um bis zu 20% reduzieren.
Das bedeutet, dass eine vertikale Kräuterwand oder einige große Pflanzen in Terrakotta-Töpfen nicht nur ein optisches Highlight sind, sondern auch die Akustik Ihrer Industrieküche spürbar verbessern. Sie brechen die harten Linien und schaffen eine lebendigere, angenehmere Atmosphäre.




Offene Regale aus Stahl und Holz sind stilprägend. Aber wie praktisch sind sie wirklich?
- Staub und Fett: Alles, was offen steht, wird mit der Zeit einstauben und einen leichten Fettfilm ansetzen. Geschirr, das täglich benutzt wird, ist unproblematisch. Selten genutzte Teile müssen öfter gereinigt werden.
- Ordnung ist alles: Offene Regale zwingen zur Disziplin. Sie sehen nur gut aus, wenn sie bewusst und nicht zu vollgestopft dekoriert sind.




Passen hochmoderne Geräte in eine raue Industrieküche?
Absolut! Der Kontrast ist sogar gewollt. Ein hochglänzender, smarter Backofen von Gaggenau oder ein minimalistisches Induktionskochfeld von BORA mit integriertem Abzug fügen sich perfekt in eine Arbeitsplatte aus mattem Edelstahl oder Beton ein. Der Schlüssel liegt in der Materialität: Wählen Sie Geräte mit Edelstahl-, Glas- oder mattschwarzen Oberflächen. Sie verbinden professionelle Funktionalität mit dem rauen Charme des Industrial-Designs.



Die Armatur ist der funktionale Schmuck der Küche. Statt eines Standard-Wasserhahns unterstreicht eine Gastro-Armatur mit ausziehbarer Spiralfederbrause den professionellen Anspruch. Marken wie Blanco, Franke oder Grohe bieten Modelle in Chrom, Mattschwarz oder Edelstahl-Finish, die nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch extrem praktisch sind, um große Töpfe oder das Spülbecken einfach zu reinigen.




Echte Ziegelwand: Bietet unübertroffene Authentizität, Textur und Tiefe. Die Sanierung einer alten Wand ist aber aufwendig und die Ziegel müssen gründlich gereinigt und versiegelt werden, um sie in einer Küche hygienisch zu machen.
Ziegelriemchen (Veneers): Eine leichtere und oft günstigere Alternative. Sie werden auf eine bestehende Wand geklebt und verfugt. Moderne Riemchen von Herstellern wie „Klinker-Zentrum“ sind von echtem Mauerwerk kaum zu unterscheiden.
Für die meisten Renovierungen sind Riemchen die pragmatischere Wahl.




Vergessen Sie nicht die Steckdosen! Bei Beton- oder Ziegelwänden ist die nachträgliche Installation extrem aufwendig. Planen Sie die Elektroinstallation von Anfang an minutiös. Wo stehen Kaffeemaschine, Toaster und Küchenmaschine? Brauchen Sie einen Anschluss in der Kochinsel? Steckdosen in mattschwarzem Design, zum Beispiel aus der Serie Gira E2, fügen sich nahtlos in den industriellen Look ein.




- Sie bieten einen starken visuellen Anker im Raum.
- Schaffen einen perfekten Übergang zwischen Küche und Wohnbereich.
- Bieten zusätzliche Arbeitsfläche und Stauraum.
Der Trick? Die richtige Dimensionierung. Eine Kochinsel sollte an allen Seiten mindestens 90 cm, besser noch 120 cm, Abstand zu anderen Schränken oder Wänden haben, um Laufwege und das Öffnen von Türen nicht zu behindern.



Der Barhocker „Tolix Chaise A“, entworfen 1934 von Xavier Pauchard, ist die Ikone des Industrial-Designs. Ursprünglich für den Einsatz im Freien konzipiert, wurde er wegen seiner Robustheit und Stapelbarkeit schnell zum Klassiker in französischen Bistros und Werkstätten.
Heute ist er der Inbegriff für industrielles Sitzmobiliar. Ob im originalen verzinkten Stahl, pulverbeschichtet in Schwarz oder in einem knalligen Farbton als Akzent – er ist immer die richtige Wahl.




Ein häufiger Fehler: Zu viel Grau und Schwarz ohne ausgleichende Elemente. Eine Industrieküche kann schnell kühl und unpersönlich wirken. Der Profi-Tipp ist die „Regel der drei Materialien“. Kombinieren Sie die harten Werkstoffe (Metall, Beton) immer mit einem organischen Material (z.B. warmes Eichenholz für die Theke) und einem weichen Element (z.B. Leder für die Hockergriffe oder ein Wollteppich).




Wo finde ich authentisches Altholz für Regale oder eine Theke?
Schauen Sie über den klassischen Baumarkt hinaus. Die besten Quellen sind spezialisierte Altholz-Händler, die Hölzer aus dem Rückbau alter Scheunen, Fabriken oder sogar Waggonböden anbieten. Diese Hölzer haben eine einzigartige Geschichte und Patina. Achten Sie darauf, dass das Holz kammergetrocknet wurde, um eventuellen Schädlingsbefall auszuschließen. Portale wie „Altholz-Kontor“ oder lokale Zimmereien sind gute Anlaufstellen.



Spülbecken aus Edelstahl: Der Profi-Klassiker. Hygienisch, langlebig und unempfindlich gegenüber Hitze. Kratzer sind unvermeidlich, werden aber mit der Zeit zu einer gleichmäßigen Patina.
Spülbecken aus Keramik/Feuerfestem Ton (Fireclay): Setzt einen wohnlichen, fast ländlichen Kontrast. Sehr robust und fleckenresistent, kann aber bei harten Stößen (z.B. durch einen gusseisernen Topf) Risse bekommen oder abplatzen.




- Wählen Sie robuste Stoffe wie Leinen, grobe Baumwolle oder Segeltuch.
- Farblich passen gedeckte Töne wie Anthrazit, Khaki oder Greige perfekt.
- Vermeiden Sie kleinteilige Muster; setzen Sie lieber auf Textur.
Der Einsatzort? Geschirrtücher, lässig über eine Griffstange gehängt, ein einfacher Leinenvorhang anstelle einer Schranktür oder robuste Sitzkissen für die Essbank.




Eine leistungsstarke Dunstabzugshaube ist in einer offenen Industrieküche keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Große, sichtbare Hauben aus Edelstahl im Box- oder Schrägdesign unterstreichen den Look. Alternativ bieten sich Kochfeldabzüge an, wie das „BORA Professional“ System, das den Dampf direkt am Topf absaugt. Das ist besonders bei Kochinseln eine elegante und effiziente Lösung, die den Blick freilässt.




Wussten Sie schon? Gusseisen ist eines der nachhaltigsten Kochgeschirre. Es ist praktisch unzerstörbar, kann von Generation zu Generation weitergegeben werden und verbessert seine Antihafteigenschaften bei richtiger Pflege mit jedem Gebrauch.
Eine gusseiserne Pfanne von Marken wie Le Creuset oder Staub, die an einer Hakenleiste hängt, ist nicht nur ein Kochwerkzeug, sondern ein Stück authentische Küchendekoration.



Tipp für kleines Budget: Den Industrial-Look kann man auch mit Farbe und Tapete andeuten. Eine einzelne Wand mit einer hochwertigen Vliestapete in Beton- oder Ziegeloptik (z.B. von „A.S. Création“) kann die Atmosphäre komplett verändern, ohne dass gestemmt und gemauert werden muss. Kombiniert mit schwarzen Regalen und Leuchten erzielen Sie eine große Wirkung mit vergleichsweise geringem Aufwand.




Wie reinige ich eine matte, schwarze Oberfläche, ohne dass sie fleckig wird?
Ein bekanntes Problem bei mattschwarzen Armaturen, Fronten oder Griffen. Der Schlüssel ist ein weiches Mikrofasertuch und klares Wasser. Vermeiden Sie unbedingt aggressive oder scheuernde Reiniger, die die empfindliche Oberfläche beschädigen könnten. Bei Kalkflecken hilft ein sanfter Essig- oder Zitronenreiniger, der sofort mit klarem Wasser nachgespült und trockengewischt wird. So bleibt der edle, matte Look erhalten.




Denken Sie an das Gewicht! Eine Arbeitsplatte aus 6 cm starkem Beton kann über 150 kg pro laufendem Meter wiegen. Auch massive Eichenbalken oder große Stahlregale haben ein hohes Eigengewicht. Stellen Sie sicher, dass die darunterliegenden Küchenschränke (der Korpus) und der Boden für diese Last ausgelegt sind. Im Zweifel immer einen Statiker zu Rate ziehen, besonders in Altbauten.


Pflanzen sind das perfekte Gegengewicht zur industriellen Strenge. Sie bringen Leben, Farbe und organische Formen in den Raum. Besonders gut eignen sich robuste, pflegeleichte Pflanzen wie die Monstera, der Bogenhanf oder Efeututen, die von hohen Regalen herabhängen können. In großen, schlichten Töpfen aus Beton, Terrakotta oder verzinktem Metall werden sie selbst zum Designobjekt.




