Offene Küche planen wie ein Profi: Dein Guide für Böden, Lärmschutz & Budget
Früher war die Küche ein reiner Zweckraum, oft klein und mit einer Tür, die man fest zumachen konnte. Kochdünste und das Klappern von Töpfen blieben schön für sich. Heute? Da ist die offene Wohnküche oft das absolute Herzstück der Wohnung oder des Hauses. Hier wird gekocht, gequatscht, gelebt. Einfach ein Ort, an dem alle zusammenkommen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Der erste Schritt: Wenn eine Wand fallen muss
- 0.2 Das A und O: Der Bodenübergang ohne Stolperfalle
- 0.3 Geruch und Lärm: So bleibt die Gemütlichkeit erhalten
- 0.4 Die Anordnung: Wo gehört was hin?
- 0.5 Material-Check: Was kann deine Arbeitsplatte?
- 0.6 Abschluss: Deine Checkliste für den Küchenplaner
- 1 Bildergalerie
Aber ganz ehrlich, viele haben am Anfang dieselben Sorgen: Zieht der Geruch vom Sonntagsbraten durchs ganze Wohnzimmer? Macht der Geschirrspüler den Fernsehabend kaputt? Und wie zum Teufel kriegt man einen sauberen Übergang vom Küchenboden zum Parkett hin, ohne eine fiese Stolperkante? Alles berechtigte Fragen! Die gute Nachricht: Mit der richtigen Planung und ein paar Profi-Tricks sind das alles keine Probleme. In diesem Guide geht’s nicht um die neuste Trendfarbe für Fronten, sondern um handfeste, technische Lösungen, die im Alltag wirklich funktionieren.
Der erste Schritt: Wenn eine Wand fallen muss
Viele träumen davon, die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer einfach einzureißen. Super Idee, aber Achtung! Bevor du hier den Vorschlaghammer schwingst, muss eine entscheidende Frage geklärt werden: Ist es eine tragende Wand? Das kann nur ein Statiker beurteilen. Ihn zu konsultieren, ist der allererste und wichtigste Schritt. Er berechnet, ob und wie die Decke abgefangen werden muss, meist mit einem Stahlträger.

Klartext zu den Kosten: So ein Durchbruch ist kein Pappenstiel. Je nach Aufwand, Wandlänge und Statik kannst du für den reinen Wanddurchbruch inklusive Stahlträger und Verkleidung mal grob zwischen 3.000 € und 7.000 € einplanen. Diese Investition schafft aber einen komplett neuen, offenen Lebensraum und lohnt sich fast immer.
Das A und O: Der Bodenübergang ohne Stolperfalle
„Schwellenlos“ – dieses Wort ist der Schlüssel zu einer richtig gut gemachten, integrierten Wohnküche. Es bedeutet, dass es keine störende Schiene und keine Kante zwischen den Bodenbelägen gibt. Das sieht nicht nur mega elegant aus, sondern ist auch barrierefrei und viel sicherer.
Die technische Herausforderung: Zwei Böden, eine Höhe
Meistens soll in der Küche ein robuster Boden wie Fliesen oder Vinyl liegen, während im Wohnbereich gemütliches Parkett gewünscht ist. Das Problem: Diese Beläge sind unterschiedlich dick. Eine Fliese kommt mit Kleber schnell auf 10-12 mm, ein solides Klickparkett hat oft 14 mm. Dieser Unterschied muss schon im Untergrund, also beim Estrich, ausgeglichen werden. Das ist absolute Millimeterarbeit und erfordert eine super Absprache zwischen den Gewerken. Ein Fehler hier lässt sich später nur sehr schwer und teuer beheben.

Was aber, wenn der Estrich schon liegt und schief ist? Kein Grund zur Panik, auch dafür gibt es Lösungen:
- Die Profi-Lösung (und teuerste): Mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse wird der tiefere Bereich auf das exakt richtige Niveau angehoben. Kostet extra, ist aber perfekt.
- Der Kompromiss: Man wählt für den Küchenbereich einen extra dünnen, aber hochwertigen Design-Vinylboden. Den gibt es schon in Stärken von 5-6 mm, womit man den Höhenunterschied oft gut ausgleichen kann.
- Die Notlösung: Wenn gar nichts anderes geht, gibt es ultraflache Übergangsprofile. Die sind zwar nicht komplett unsichtbar, aber viel dezenter als die klobigen Schienen von früher.
Die unsichtbare Notwendigkeit: Die Dehnungsfuge
Wo verschiedene Materialien aufeinandertreffen, arbeiten Kräfte. Holz dehnt sich aus und zieht sich zusammen, Fliesen bleiben starr. Ohne eine Trennung dazwischen würde das Parkett die Fliesen wegdrücken oder sich selbst wölben. Diese Fuge ist nach den Bauvorschriften Pflicht. Aber keine Sorge, das muss keine hässliche Metallschiene sein. Profis nutzen heute schmale Fugen aus Kork oder speziellem Fugensilikon, das die Bewegungen aufnimmt. Die Farbe wird an den Boden angepasst, sodass die Fuge kaum noch auffällt. Einem jungen Kollegen ist das mal passiert, er dachte, man könne darauf verzichten. Ein halbes Jahr später rief der Kunde an, weil die Fliesen am Übergang Risse bekamen. Eine teure Lektion über Bauphysik…

Achtung bei Fußbodenheizung: Hier ist die Dehnungsfuge noch kritischer, da die Wärme für mehr Bewegung im Material sorgt. Ein Fehler kann hier ernste Schäden am Heizsystem verursachen. Absolutes Muss!
Geruch und Lärm: So bleibt die Gemütlichkeit erhalten
Die größten Ängste bei offenen Küchen sind ganz klar Essensgerüche und laute Geräte. Aber moderne Technik kann hier wahre Wunder wirken.
Gerüche im Griff: Mehr als nur eine schöne Haube
Eine Dunstabzugshaube ist ein Arbeitstier, kein Deko-Objekt. Ihre Leistung muss zum Raum passen. Man unterscheidet grob zwei Systeme:
- Abluft: Leitet den Dunst direkt nach draußen. Das ist die effektivste Methode. Die nötige Luftleistung (in m³/h) kann man grob überschlagen: Raumvolumen (Länge x Breite x Höhe) mal 10. Für eine 40 m² Wohnküche mit 2,5 m Deckenhöhe wären das also 1000 m³/h.
- Umluft: Filtert die Luft über Aktivkohlefilter und gibt sie sauber zurück in den Raum. Gut, wenn Abluft nicht möglich ist. Aber: Die Filter müssen regelmäßig gewechselt werden (rechnet mit 40-80 € pro Satz alle paar Monate), sonst hängt der Bratenduft vom Sonntag noch am Mittwoch in den Gardinen.
Ein Trend, der sich absolut bewährt hat, sind Kochfeldabzüge, die den Dunst direkt am Topf nach unten wegsaugen. Physikalisch clever, weil sie schneller sind als der aufsteigende Dampf. Super effektiv, vor allem bei Kochinseln. Der Haken? Sie kosten Platz im Unterschrank und sind teurer. Rechnet für ein gutes System von bekannten Marken mit mindestens 2.500 Euro, während eine starke Wandhaube schon für 800 Euro zu haben ist.

Gut zu wissen: In modernen, energieeffizienten Häusern darf eine Ablufthaube oft nur laufen, wenn ein Fenster gekippt ist. Ein Fensterkontaktschalter stellt das sicher. Das ist keine Schikane, sondern eine Sicherheitsvorschrift, die vom Schornsteinfeger geprüft wird, damit keine gefährlichen Gase von einem Kamin o.Ä. in den Raum gezogen werden.
So wird die Küche flüsterleise
Niemand will beim Filmabend das Rumpeln des Geschirrspülers hören. Achtet beim Gerätekauf auf die Dezibel-Angabe (dB). Nur 3 dB Unterschied bedeuten eine Verdopplung der gefühlten Lautstärke! Ein Geschirrspüler mit 42 dB ist Welten leiser als einer mit 48 dB. Geräte unter 44 dB gelten als sehr leise.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Ein flüsterleiser Geschirrspüler kostet euch vielleicht 150-200 € mehr als ein lautes Standardmodell, aber glaubt mir, das ist die beste Investition in eure Nerven und den Familienfrieden.
Aber es sind nicht nur die Geräte. Auch das Schlagen von Türen nervt. Hochwertige Scharniere und Auszüge mit Dämpfung (Soft-Close) sind heute eigentlich Standard und jeden Cent wert. Und die Arbeitsplatte? Eine massive Steinplatte schluckt Schall, eine dünne Laminatplatte wirkt wie ein Trommelfell.

Profi-Tipp für den kleinen Geldbeutel: Kein Budget für teure Akustikpaneele an der Wand? Ein großer, dicker Teppich im Wohnbereich und schwere Stoffvorhänge schlucken auch schon enorm viel Schall und kosten einen Bruchteil.
Die Anordnung: Wo gehört was hin?
Eine Küche muss nicht nur schön, sondern vor allem funktional sein. Die richtige Anordnung ist entscheidend.
Das magische Arbeitsdreieck
Ein Klassiker, der immer noch gilt: Die drei Hauptbereiche – Kühlen (Kühlschrank), Spülen (Spüle) und Kochen (Herd) – sollten ein Dreieck bilden. Die Wege dazwischen sollten kurz und frei sein. Ein typischer Ablauf: Lebensmittel aus dem Kühlschrank holen, an der Spüle waschen/vorbereiten, dann rüber zum Kochen. Plant also genug Arbeitsfläche zwischen den Stationen ein. Ein häufiger Fehler ist, die Spüle direkt neben einen hohen Schrank zu quetschen – das macht das Arbeiten zur Qual.
Die Insel – mehr als nur ein Klotz
Eine Kücheninsel ist genial. Sie trennt den Arbeitsbereich optisch ab und wird zum sozialen Treffpunkt. Damit sie funktioniert, müssen die Abstände passen. Zwischen Insel und Küchenzeile sollten mindestens 90 cm, besser 120 cm Platz sein. So kommt man aneinander vorbei und kann Schränke bequem öffnen. Wenn an der Insel auch gesessen wird, plant mindestens 140 cm Abstand zum nächsten Möbelstück oder zur Wand ein.

Das richtige Licht: Mix aus Funktion und Stimmung
Eine einzelne Funzel an der Decke ist der Tod jeder guten Küche. Man steht sich nur selbst im Licht. Ein gutes Konzept hat drei Ebenen:
- Grundbeleuchtung: Dimmbare Spots für eine gleichmäßige Helligkeit im Raum.
- Arbeitslicht: Das Wichtigste! LED-Leisten unter den Oberschränken leuchten die Arbeitsplatte perfekt und schattenfrei aus. Hier am besten Neutralweiß (ca. 4000 Kelvin) wählen.
- Stimmungslicht: Schöne Pendelleuchten über der Insel oder dem Esstisch. Hier darf das Licht wärmer sein (unter 3000 Kelvin) für mehr Gemütlichkeit.
Material-Check: Was kann deine Arbeitsplatte?
Die Arbeitsplatte ist das am meisten beanspruchte Teil der Küche. Hier ein ehrlicher Vergleich der gängigsten Materialien, ganz ohne Tabelle:
Fangen wir mit Naturstein wie Granit an. Er ist extrem hart, kratzfest und hitzebeständig – ein heißer Topf macht ihm nichts aus. Jeder Stein ist ein Unikat. Allerdings muss er regelmäßig imprägniert werden, sonst können Öl oder Rotwein Flecken hinterlassen. Preislich liegt man hier bei etwa 250 bis 600 Euro pro laufendem Meter.

Sehr beliebt ist auch Quarzkomposit. Das ist ein künstlich hergestellter Stein, der dadurch extrem porenarm und pflegeleicht ist. Super hygienisch! Er ist in unzähligen Farben zu haben, aber nicht ganz so hitzefest wie echter Granit. Preislich liegt er oft etwas höher, so zwischen 300 und 700 Euro pro Meter.
Für eine warme, natürliche Atmosphäre sorgt Massivholz. Es fühlt sich toll an, muss aber regelmäßig geölt werden, um es vor Wasser zu schützen. Macken und Kratzer sind hier kein Drama, sondern Teil des Charakters. Perfekt für alle, die eine lebendige Küche wollen. Hier seid ihr mit 150 bis 400 Euro pro Meter dabei.
Die Budget-Lösung ist Laminat oder Schichtstoff. Die Dekorauswahl ist riesig und die Qualität ist besser geworden. Man bekommt sie oft schon für 50 bis 150 Euro pro Meter. Aber Vorsicht: An den Kanten ist es empfindlich für Wasser, und ein heißer Topf hinterlässt einen bleibenden Abdruck.

Abschluss: Deine Checkliste für den Küchenplaner
Eine neue Küche ist eine große Investition. Geht gut vorbereitet ins Planungsgespräch! Sparen an der falschen Stelle, besonders bei der Sicherheit (Elektrik, Wasser), rächt sich immer. Besteht darauf, dass diese Arbeiten von zugelassenen Fachbetrieben gemacht werden.
7 Fragen, die du deinem Küchenplaner stellen solltest, bevor du unterschreibst:
- Wie genau lösen wir den schwellenlosen Bodenübergang bei meinen Wunsch-Materialien?
- Zeigen Sie mir bitte die Laufwege im Arbeitsdreieck bzw. den Arbeitszonen. Ist das wirklich praktisch?
- Welche Dezibel-Werte haben die angebotenen Elektrogeräte?
- Wie stark ist die Dunstabzugshaube und reicht sie für mein offenes Raumkonzept?
- Wo genau planen wir Arbeitslicht und wo Stimmungslicht?
- Haben wir an allen wichtigen Stellen genügend Steckdosen eingeplant, auch an der Insel?
- Welche konkreten Vor- und Nachteile hat das angebotene Arbeitsplattenmaterial in meinem Alltag?
Nehmt euch Zeit für die Planung. Eine gute offene Küche ist so viel mehr als nur ein paar Schränke. Sie ist der Ort, an dem das Leben spielt. Und diese Mühe ist es absolut wert.

Bildergalerie


„Die beste Dunstabzugshaube ist die, die man weder sieht noch hört.“
Dieses Prinzip steckt hinter modernen Muldenlüftern, auch Kochfeldabzug genannt. Systeme wie BORA oder Novy saugen den Kochdunst direkt am Topfrand nach unten ab, bevor er sich im Raum ausbreiten kann. Das ist nicht nur extrem effektiv gegen Gerüche, sondern schafft auch eine freie Sicht und Kopffreiheit – ideal für eine Kochinsel als kommunikatives Zentrum.


Wie schaffe ich eine einheitliche und doch spannende Beleuchtung im offenen Raum?
Ein durchdachtes Lichtkonzept ist entscheidend. Kombinieren Sie drei Ebenen: eine gute Grundbeleuchtung (z.B. dimmbare Deckenspots), gezieltes Arbeitslicht (LED-Leisten unter den Oberschränken) und atmosphärisches Stimmungslicht (eine stylishe Pendelleuchte über dem Esstisch oder der Insel). So lässt sich die Atmosphäre per Knopfdruck von „fokussiertes Kochen“ auf „entspanntes Abendessen“ umstellen.


- Geräuschpegel unter 44 Dezibel (dB) – das ist leiser als Regen.
- Ein spezielles „Nacht-“ oder „Silence“-Programm.
- Flexibel beladbare Körbe mit klappbaren Elementen.
Das Geheimnis? Ein flüsterleiser Geschirrspüler. Modelle von Herstellern wie Miele (ab G 5000 Serie) oder Bosch (Serie 8 mit „SuperSilence“) sind so konzipiert, dass sie den Fernsehabend im angrenzenden Wohnbereich nicht stören. Eine kleine Investition in akustischen Komfort, die sich jeden Tag auszahlt.

Der Übergang vom robusten Küchenboden zum Holzboden im Wohnbereich muss nicht immer eine scharfe Kante sein. Eine kreative Lösung sind sechseckige Fliesen (Hexagonfliesen), die in einer Art „auslaufendem“ Muster in das Parkett übergehen. Der Parkettleger muss hierfür die Dielen präzise an die Fliesenform anpassen. Das Ergebnis ist ein organischer, fließender Übergang, der zum absoluten Hingucker wird.


Die Kochinsel: Sie ist mehr als nur Arbeitsfläche. Sie kann als Raumteiler fungieren, zusätzlichen Stauraum bieten, die Spüle oder das Kochfeld beherbergen und als informeller Essplatz oder Hausaufgaben-Zentrale dienen. Planen Sie mindestens 90-120 cm Abstand um die Insel herum ein, damit Laufwege frei bleiben und sich Schränke und Geschirrspüler bequem öffnen lassen.


Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist die Küche für 65 % der Deutschen der wichtigste Raum im Haus und der zentrale Treffpunkt für die Familie.

Denken Sie über die klassische Fliese hinaus! Für die Nischenrückwand gibt es spannende Alternativen, die den Stil Ihrer offenen Küche prägen können:
- ESG-Sicherheitsglas: Kann in jeder RAL-Farbe lackiert oder sogar mit einem persönlichen Foto bedruckt werden. Extrem pflegeleicht.
- Metallpaneele: Edelstahl oder Kupfer (patiniert oder poliert) bringen einen professionellen oder warm-industriellen Look.
- Waschbare Wandfarben: Spezielle Latexfarben oder sogar „Elefantenhaut“-Versiegelungen machen die Wand robust gegen Spritzer und sind eine minimalistische, günstige Option.


Quarzkomposit: Marken wie Silestone oder Caesarstone bieten Arbeitsplatten, die aussehen wie Naturstein, aber porenfrei und damit unempfindlich gegen Säuren (Zitrone, Wein) und Flecken sind. Ideal für Familien.
Keramik: Extrem harte Oberflächen wie Dekton sind hitzebeständig (heiße Töpfe abstellen!) und kratzfest. Sie ermöglichen sehr dünne, elegante Plattenstärken.
Beide Optionen sind oft eine pflegeleichtere und robustere Alternative zu empfindlichem Marmor, ohne bei der edlen Optik Kompromisse einzugehen.


Wie verhindere ich, dass die offene Küche immer unordentlich aussieht?
Die Lösung heißt „geplanter Stauraum“. Hochschränke bis zur Decke nutzen den Platz optimal. Ein Apothekerschrank macht Vorräte übersichtlich zugänglich. In Eckschränken verhindern clevere Systeme wie ein „Le Mans“-Auszug tote Winkel. Planen Sie außerdem eine „Verstauecke“ für Kleingeräte wie Toaster oder Kaffeemaschine ein, am besten hinter einer Schiebetür oder in einem Rollladenschrank.

Akustik-Alarm: Harte Oberflächen wie Fliesen, Glas und Hochglanzfronten reflektieren Schall und können den Geräuschpegel in einer offenen Wohnküche unangenehm erhöhen.
Kämpfen Sie dagegen mit weichen Materialien an. Ein hochfloriger Teppich unter dem Esstisch, Polsterstühle statt Holzstühle, schwere Vorhänge und sogar strategisch platzierte Akustikpaneele (gibt es auch als stylishe Wandbilder) können den Schall schlucken und für eine angenehm ruhige Atmosphäre sorgen.


Wichtiger Punkt: Steckdosen sind das A und O! Planen Sie viel mehr ein, als Sie für nötig halten. Besonders an der Kochinsel sind versenkbare Steckdosenleisten (z.B. von Evoline) Gold wert. Sie verschwinden bei Nichtgebrauch in der Arbeitsplatte und stören die Optik nicht. Denken Sie auch an USB-Ladebuchsen für Smartphones und Tablets – der Küchentresen ist oft die zentrale Ladestation der Familie.


Das klassische „Arbeitsdreieck“ (Kühlschrank, Spüle, Kochfeld) ist in offenen Küchen oft aufgelöst. Wichtiger ist die Organisation in Funktionszonen. Planen Sie eine Zone für die Vorbereitung (mit Arbeitsfläche neben der Spüle), eine für das Kochen (mit Kochfeld und Platz für Töpfe) und eine für das Aufräumen (Spüle und Geschirrspüler nebeneinander). Das sorgt für logische und kurze Arbeitswege.

- Eine wiederkehrende Farbe an Küchenfronten und Wohnzimmer-Accessoires.
- Das gleiche Holz für Arbeitsplatte und Couchtisch.
- Ein durchgehender Bodenbelag, falls praktikabel.
- Einheitliche Metall-Akzente bei Griffen, Lampen und Bilderrahmen (z.B. alles in Schwarz oder Messing).


Der Trend geht zur „versteckten Küche“. Dabei werden alle Hochschränke und Geräte hinter durchgehenden, grifflosen Fronten verborgen. Manchmal lassen sich ganze Küchenzeilen hinter großen Falt- oder Schiebetüren verstecken. Wenn alles geschlossen ist, wirkt der Bereich wie eine ruhige, wohnliche Schrankwand. Perfekt für Puristen, die eine klare Trennung zwischen „Arbeiten“ und „Wohnen“ im selben Raum wünschen.


Muss eine offene Küche immer hell sein?
Absolut nicht! Dunkle Küchen in Anthrazit, Schwarz oder tiefem Waldgrün können unglaublich elegant und gemütlich wirken. Wichtig ist, dass der Raum genügend Tageslicht bekommt und das Lichtkonzept stimmt. Kombinieren Sie dunkle Fronten mit einer helleren Arbeitsplatte, einer warmen Holznote oder metallischen Akzenten in Gold oder Kupfer, um harte Kontraste zu schaffen und dem Raum Tiefe zu geben.

Eine hochwertige Spültischarmatur ist eine Investition, die sich lohnt. Modelle mit Ausziehbrause erleichtern das Abspülen von großem Geschirr und das Reinigen des Beckens enorm. Noch einen Schritt weiter gehen Systeme wie der Quooker, der kochend heißes Wasser direkt aus dem Hahn liefert – praktisch für Tee, Pasta oder das Blanchieren von Gemüse. Das spart Zeit und Energie.


„Barrierefreiheit ist nicht nur für Senioren. Ein schwellenloser Übergang zwischen Küche und Wohnen ist ein Komfort- und Sicherheitsmerkmal für jedes Alter.“ – DIN 18040-2
Diese Norm für barrierefreies Bauen ist der Maßstab. Ein ebenerdiger Übergang vermeidet nicht nur Stolperunfälle, sondern erleichtert auch das Staubsaugen und Wischen. Für Familien mit kleinen Kindern, die mit Bobbycars durch die Wohnung flitzen, ist es ein unschätzbarer Vorteil.


Insel mit Theke: Ideal für den schnellen Kaffee am Morgen oder als Bar bei Partys. Oft etwas höher als die Arbeitsfläche, was eine optische Trennung schafft.
Angesetzter Esstisch: Ein Tisch auf normaler Höhe, der direkt an die Insel andockt. Das verbindet Kochen und Essen auf sehr kommunikative Weise und spart Platz im Vergleich zu einem freistehenden Tisch.
Die Wahl hängt vom verfügbaren Platz und Ihren Lebensgewohnheiten ab. Der angesetzte Tisch ist oft die familienfreundlichere Variante für gemeinsame Mahlzeiten.

- Eine wohnliche, gemütliche Atmosphäre.
- Gäste können sich unterhalten, während der Gastgeber kocht.
- Eltern können kochen und gleichzeitig die Kinder im Blick behalten.
Das Geheimnis? Eine gut geplante Kochinsel. Sie ist der soziale Mittelpunkt, der die funktionale Küche mit dem entspannten Wohnbereich verbindet und Interaktion fördert. Hier findet das Leben statt.


Der häufigste Budget-Fehler: Am falschen Ende sparen. Investieren Sie in langlebige Elemente, die stark beansprucht werden und schwer auszutauschen sind: eine hochwertige Arbeitsplatte, eine gute Spüle/Armatur und langlebige Elektrogeräte. Sparen lässt sich hingegen bei Dingen, die leicht ausgetauscht werden können, um der Küche später einen neuen Look zu geben: Griffe, die Farbe der Wand oder die Stühle am Esstisch.


Eine offene Küche muss nicht immer eine riesige U- oder L-Form haben. Bei begrenztem Platz ist eine einzeilige Küche mit einer gegenüberliegenden Kochinsel eine extrem effiziente und raumöffnende Lösung. Die Zeile beherbergt Hochschränke und Spüle, während die Insel zum Kochen und als kommunikativer Tresen dient. Das hält die Laufwege kurz und den Raum luftig.

Abluft führt die Kochdünste direkt nach draußen, Umluft filtert sie und gibt die gereinigte Luft zurück in den Raum.
Für offene Küchen ist Abluft oft die effektivere Lösung gegen Gerüche und Feuchtigkeit, erfordert aber einen Mauerdurchbruch. Moderne Umluftsysteme mit hochwertigen Aktivkohlefiltern (z.B. von Miele oder Siemens) sind inzwischen aber eine sehr gute Alternative, besonders in Mietwohnungen oder energieeffizienten Häusern, wo ein Loch in der Wand vermieden werden soll.


Grifflose Fronten, die sich durch Antippen öffnen (Tip-On) oder über eine dezente Griffmulde verfügen, unterstützen den fließenden Übergang zum Wohnbereich. Die Küche wirkt weniger technisch und eher wie ein elegantes Möbelstück. Hersteller wie Schüller oder Nolte bieten hier vielfältige, technisch ausgereifte Lösungen an, die den minimalistischen Look perfektionieren.


Auch wenn die Küche offen ist, kann eine visuelle Zonierung sinnvoll sein. Ein Teppich unter der Sofagruppe grenzt den Wohnbereich klar ab. Eine abgehängte Decke über der Kochinsel oder eine andere Wandfarbe im Küchenbereich können ebenfalls Zonen definieren, ohne den offenen Charakter des Raumes zu zerstören. Das schafft Struktur und Gemütlichkeit.
Wichtiger Tipp für die Renovierung: Planen Sie den Bodenbelag frühzeitig! Wie im Artikel erwähnt, müssen unterschiedliche Aufbauhöhen von Fliesen und Parkett im Estrich ausgeglichen werden. Wenn der Estrich bereits liegt, kann eine Ausgleichsmasse helfen. Die beste, aber aufwendigste Lösung ist, den Estrich im Küchenbereich entsprechend tiefer zu legen. Sprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Bodenleger und Estrichleger ab, bevor die Arbeit beginnt.




