Rot & Grün im Bad? So wird’s genial und nicht zur Katastrophe – Ein Guide aus der Praxis
Ganz ehrlich? In all den Jahren auf dem Bau habe ich so ziemlich jeden Badezimmer-Trend miterlebt. Erst musste alles klinisch weiß sein, dann kam die große Beige-Welle, gefolgt von unzähligen Grautönen. Aber kräftige Farben wie ein sattes Rot oder ein tiefes Waldgrün? Das ist mehr als nur eine kurzlebige Mode. Richtig gemacht, zaubern diese Farben Bäder mit echtem Charakter. Falsch eingesetzt, können sie ein kleines Bad aber regelrecht erdrücken oder nach zwei Jahren schon wieder altbacken aussehen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Warum dein Traum-Grün im Bad plötzlich ganz anders aussieht
- 0.2 Material-Check: Was im Bad wirklich funktioniert
- 0.3 Von der Idee zur Realität: So packen’s die Profis an
- 0.4 Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
- 0.5 Für Fortgeschrittene: Besondere Materialien mit Wow-Effekt
- 0.6 Butter bei die Fische: Kosten, Sicherheit und DIY
- 1 Bildergalerie
Die Hochglanzmagazine zeigen uns zwar tolle Bilder, aber sie verschweigen oft die Tücken im Detail. Deshalb gibt’s von mir heute kein Design-Märchen, sondern knallharte Fakten aus der Praxis. Wir reden darüber, wie Licht eine Farbe komplett verändern kann, warum die falsche Fuge die teuerste Fliese ruiniert und welche Materialien im feuchten Alltag wirklich bestehen. Das ist das Wissen, das zählt.
Warum dein Traum-Grün im Bad plötzlich ganz anders aussieht
Bevor wir auch nur an Fliesen denken, müssen wir eine Sache verstehen: Ein Badezimmer ist ein Raum der Extreme. Hohe Luftfeuchtigkeit, ständige Temperaturwechsel und oft nur ein kleines Fenster für Tageslicht. All das beeinflusst, wie wir Farben wahrnehmen und wie sich Materialien verhalten.

Der stille Entscheider: Licht und Farbtemperatur
Die allerwichtigste Regel, die ich jedem ans Herz lege: Teste Farben IMMER unter den Lichtbedingungen deines eigenen Badezimmers. Eine wunderschöne, tiefgrüne Fliese, die im Baumarkt unter kühlen Neonröhren superedel aussah, kann bei dir zu Hause unter einer warmweißen LED-Lampe plötzlich schlammig und trist wirken. Schuld ist die Farbtemperatur, die in Kelvin (K) gemessen wird.
- Warmweiß (unter 3.300 K): Dieses Licht hat einen leichten Gelbstich. Es lässt Rottöne herrlich warm und satt wirken, kann aber kühle Grüntöne unschön verfälschen.
- Neutralweiß (3.300 – 5.300 K): Das kommt dem echten Tageslicht am nächsten. Farben wirken hier am authentischsten. Mein Tipp für fast jedes Bad: Leuchten um die 4.000 K, besonders am Spiegel. So siehst du dich morgens auch realistisch.
- Tageslichtweiß (über 5.300 K): Dieses Licht hat einen bläulichen Schimmer. Es lässt Grüntöne frisch und klar strahlen, kann ein warmes Rot aber schnell fahl und ungemütlich aussehen lassen.
Ach ja, und dann gibt es da noch den Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra). Klingt technisch, ist aber mega wichtig. Er sagt aus, wie naturgetreu Farben unter Kunstlicht aussehen. Ein Wert unter 80 ist für ein Bad ein No-Go. Eine teure, rubinrote Fliese sieht unter einem Billig-Spot mit niedrigem Ra-Wert einfach nur flach und leblos aus. Achte auf einen Ra-Wert von über 90. Das ist Profi-Standard und macht einen sichtbaren Unterschied. Schau mal bei Herstellern wie Paulmann oder Philips, die geben diesen Wert oft transparent an.

Kleiner Raum, große Wirkung: Die Psychologie der Farbe
Dunkle, satte Töne lassen Wände auf uns zukommen, helle Töne weiten den Raum. Klingt simpel, wird aber oft ignoriert.
- Kleine Bäder (unter 6 qm): Hier rate ich von großflächigem Dunkelrot oder Tannengrün an allen Wänden ab. Der Raum wirkt schnell wie eine Höhle. Eine einzelne Akzentwand – zum Beispiel hinter dem Waschtisch oder in der Dusche – ist hier die perfekte Lösung. Der Rest bleibt hell und ruhig.
- Große Bäder (über 10 qm): Hier darfst du mutig sein! Ein sattes Grün an allen Wänden kann eine unglaublich luxuriöse und beruhigende Wellness-Oase schaffen. Ein kräftiges Rot spendet Energie, sollte aber mit ruhigen Partnern wie Holz oder grauem Beton kombiniert werden, damit es nicht zu unruhig wird.
Ich erinnere mich an einen Kunden, der sein winziges Gästebad komplett in Hochglanz-Rot fliesen wollte. Ich hab ihm eindringlich davon abgeraten. Wir haben uns dann auf eine rote Duschwand geeinigt und den Rest mit weißen, großformatigen Fliesen gestaltet. Er war später unglaublich dankbar für diesen Ratschlag.

Kleiner Praxis-Tipp: Du bist unsicher, ob ein sattes Grün wirklich deins ist? Mach den günstigen Testlauf! Kauf dir für 30-50 Euro einen hochwertigen Duschvorhang und passende Handtücher in genau deinem Wunschfarbton. Leb eine Woche damit. Fühlt es sich gut an? Oder nervt es dich schon am dritten Tag? Das ist der beste und günstigste Entscheidungstest der Welt.
Material-Check: Was im Bad wirklich funktioniert
Die schönste Farbe bringt nichts, wenn das Material nach kurzer Zeit aufgibt. Wasser, Kalk und scharfe Reiniger sind die natürlichen Feinde vieler Oberflächen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Fliesen: Das Fundament deines Badezimmers
Fliese ist nicht gleich Fliese. Die wichtigste Unterscheidung für uns Profis ist die zwischen Steingut und Feinsteinzeug.
- Steingutfliesen: Sind etwas poröser und nehmen mehr Wasser auf. Daher gehören sie ausschließlich an die Wand. Der Vorteil: Die Glasuren bieten unendlich viele Farbvarianten.
- Feinsteinzeugfliesen: Werden extrem heiß gebrannt, sind superdicht und nehmen quasi kein Wasser auf. Sie sind die robusten Alleskönner für Wand und Boden.
Beim Boden ist die Rutschhemmung das A und O. Niemand will auf einem nassen, grünen Fliesenboden eine Pirouette hinlegen. Achte auf die R-Klasse. Fürs normale Bad reicht oft R9, aber im Duschbereich würde ich niemals unter R10 gehen. Sicherheit geht einfach vor!

Und die Oberfläche? Glänzend lässt Farben leuchten, aber man sieht jeden Wassertropfen. Matt wirkt moderner und kaschiert Kalkflecken besser. Ein guter Kompromiss sind satinierte Oberflächen mit einem seidigen Schimmer.
Die Fuge: Der heimliche Star (oder der totale Reinfall)
Ich habe schon Bäder gesehen, die durch die falsche Fugenfarbe komplett ruiniert wurden. Die Fuge kann bis zu 10 % der gesamten Fläche ausmachen!
Eine Fuge Ton-in-Ton (also dunkelgrüne Fuge zu dunkelgrüner Fliese) schafft eine ruhige, flächige Optik. Eine Kontrastfuge (z.B. weiße Fuge zu roter Fliese) betont das Raster, kann aber auch schnell unruhig wirken.
Viel wichtiger ist aber das Material. Hier wird’s technisch, aber es lohnt sich. Die Standardlösung ist eine zementäre Fuge. Moderne Produkte sind wasserabweisend und schimmelhemmend, also für die meisten Wände völlig in Ordnung. Die Profi-Lösung, besonders für den Duschboden, ist aber eine Epoxidharzfuge. Ja, sie ist teurer – rechne mal mit etwa 20-35 € mehr pro Quadratmeter für Material und den höheren Arbeitsaufwand. Aber: Sie ist 100% wasserdicht, nimmt keinen Schmutz an und verfärbt sich nicht. Auf 15 Jahre Lebensdauer eines Bades gerechnet, ist das eine Investition, die sich absolut auszahlt.

Farbe an der Wand? Aber bitte die Richtige!
Nicht jede Wand muss gefliest sein. Gestrichene Flächen bringen Wohnlichkeit. Aber bitte, bitte nimm keine normale Wandfarbe! Du brauchst eine spezielle Feuchtraumfarbe. Diese enthält Wirkstoffe, die Schimmel vorbeugen. Achte auf die Nassabriebklasse. Klasse 1 ist extrem scheuerbeständig, Klasse 2 ist ein guter Kompromiss. Alles darunter hat im Bad nichts verloren. Gute Produkte findest du zum Beispiel bei Alpina (z.B. „Bad- und Küchenfarbe“) oder Schöner Wohnen.
Von der Idee zur Realität: So packen’s die Profis an
Eine gute Idee ist nur so gut wie ihre Umsetzung. Im Bad bedeutet das vor allem: eine perfekte Abdichtung. Das ist das Fundament, auf dem alles andere aufbaut.
Das unsichtbare Muss: Abdichtung nach Norm
Bevor die erste Fliese an die Wand kommt, muss der Untergrund perfekt abgedichtet sein. Das ist keine Arbeit für Hobby-Heimwerker. Ein Wasserschaden durch eine mangelhafte Abdichtung wird von keiner Versicherung übernommen, wenn er unsachgemäß ausgeführt wurde. Hier muss ein Fachbetrieb ran.

Profi-Tipp: Frag deinen Handwerker ganz direkt: „Dokumentieren Sie die Abdichtungsschritte nach der aktuellen DIN-Norm mit Fotos?“ Ein seriöser Profi wird das bejahen und dir die Bilder sogar gerne zeigen. Das gibt dir Sicherheit.
Die Dosis macht das Gift: Farbe richtig einsetzen
Wie bringst du Rot oder Grün ins Spiel, ohne den Raum zu überladen? Hier sind ein paar bewährte Konzepte:
- Die Akzentwand: Der Klassiker. Eine Wand, meist hinter dem Waschtisch oder in der Dusche, wird knallig. Der Rest bleibt neutral. Funktioniert immer, auch in kleinen Bädern.
- Der farbige Boden: Ein Boden in einem satten Rot oder mit grünen Mustern ist ein starkes Statement. Die Wände bleiben dann aber ganz ruhig.
- Halbhohe Fliesen: Eine traditionelle Methode, die wieder total im Kommen ist. Du fliest bis auf ca. 1,20 m Höhe in deiner Wunschfarbe und streichst die Wand darüber hell. Das lockert auf und spart sogar Materialkosten.
- Die 60-30-10-Regel: Eine simple Gestaltungsregel. 60% des Raumes sind die Hauptfarbe (z.B. Hellgrau), 30% die Sekundärfarbe (z.B. Waldgrün für die Duschwand) und 10% sind Akzente (z.B. schwarze Armaturen oder Handtücher).

Traumpaare: Kombinationen, die immer funktionieren
- Grün mit Holz: Die natürlichste Kombi überhaupt. Ein Waschtisch aus Eiche vor einer moosgrünen Wand fühlt sich an wie ein Waldspaziergang.
- Rot mit Beton/Grau: Sehr modern und urban. Die kühle Optik von grauem Feinsteinzeug wird durch die Energie von roten Akzenten zum Leben erweckt.
- Rot/Grün mit Schwarz und Weiß: Ein zeitloser Klassiker mit starkem Kontrast. Denk an eine grüne Metro-Fliese mit schwarzer Fuge und weißen Sanitärobjekten. Super edel!
Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Bevor du loslegst, hier die Top 3 Fallen, in die fast jeder tappt:
- Farbe unter falschem Licht aussuchen. Nimm die Fliesenmuster mit nach Hause und schau sie dir morgens, mittags und abends bei Kunstlicht an!
- An der Abdichtung sparen. Der teuerste Fehler, den du machen kannst. Das ist Profi-Sache, Punkt.
- Die Wirkung der Fuge unterschätzen. Eine schlechte Fugenfarbe oder billiges Material kann das Gesamtbild komplett zerstören.
Für Fortgeschrittene: Besondere Materialien mit Wow-Effekt
Wenn es etwas ganz Besonderes sein soll, gibt es abseits der Fliese spannende Alternativen. Diese erfordern aber fast immer einen spezialisierten Handwerker.

Eine edle Möglichkeit ist Tadelakt, eine marokkanische Kalkputztechnik. Das Ergebnis ist eine fugenlose, wasserabweisende und seidig glänzende Oberfläche. Tadelakt ist die Königsklasse und spielt preislich in einer anderen Liga, rechne mal mit 150 bis über 250 € pro Quadratmeter. Eine günstigere Alternative mit einem ähnlichen, natürlichen Vibe? Schau dir mal Kalk-Streichputze an. Die sind auch diffusionsoffen, beugen Schimmel vor und ergeben eine lebendige Oberfläche für etwa 30-60 € pro qm vom Fachmann.
Butter bei die Fische: Kosten, Sicherheit und DIY
Ein Badezimmer ist die teuerste Sanierung im Haus. Die Arbeit der Handwerker macht oft 50-60 % der Gesamtkosten aus. Eine Komplettsanierung dauert schnell mal drei bis vier Wochen, weil die Trocknungszeiten eingehalten werden müssen.
Was kannst du selbst machen, um zu sparen? Abrissarbeiten und die abschließenden Malerarbeiten an nicht gefliesten Wänden sind oft machbar. Aber Hände weg von allem, was mit Wasser, Abdichtung und Strom zu tun hat! Ein Handwerksmeister haftet für seine Arbeit. Wenn du selbst einen Fehler machst, trägst du das volle Risiko.

Rot und Grün sind wundervolle, charakterstarke Farben für ein Bad. Mit dem richtigen Wissen über Material und Technik wird aus einer mutigen Idee ein langlebiges Traumbad. Nimm dir Zeit für die Planung, investiere in Qualität und hol dir für die kritischen Arbeiten einen Profi an die Seite. Dann hast du auch in vielen Jahren noch Freude daran.
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„Die Farbe Grün kann nachweislich die Herzfrequenz senken und Stress reduzieren – ideal für ein Bad, das zur persönlichen Wellness-Oase werden soll.“


Der größte Fehler bei kräftigen Farben ist oft nicht die Farbe selbst, sondern die Fuge. Eine schneeweiße Fuge zu tiefroten Fliesen kann schnell unruhig und billig wirken. Ein dunkler Fugenmörtel, etwa in Anthrazit von Marken wie Mapei oder Ardex, beruhigt die Fläche, lässt die Fliesenfarbe satter erscheinen und ist nebenbei viel pflegeleichter.


Träumen Sie von einer Dschungel-Atmosphäre? Dann sind wasserfeste Tapeten die moderne Alternative zur Fliese. Marken wie Wall&decò oder Londonart bieten spezielle Systeme für den Duschbereich an. Ein großflächiges botanisches Muster mit tiefen Grüntönen hinter der Badewanne schafft eine unglaubliche Tiefe, die mit Fliesen kaum zu erreichen ist.


Kann man auch die Decke in einem kräftigen Rot oder Grün streichen?
Absolut, das kann einen fantastischen „Cocooning“-Effekt erzeugen! Aber Vorsicht: Dieser Trick funktioniert am besten in Räumen mit hohen Decken. In einem niedrigen Bad kann eine dunkle Decke erdrückend wirken. Ein Kompromiss: Streichen Sie die Decke in einem sehr hellen, fast pastelligen Ton der gewählten Wandfarbe, um den Raum optisch zu öffnen.

Glänzende Fliesen: Sie reflektieren das Licht und lassen kleine Bäder größer wirken. Aber: Jeder Wassertropfen und Fingerabdruck ist sofort sichtbar.
Matte Fliesen: Sie schlucken das Licht, was eine sehr edle, ruhige Atmosphäre schafft. Kalkablagerungen sind weniger sichtbar, die Reinigung kann aber je nach Oberflächenstruktur etwas aufwendiger sein.
Moderne Designs kombinieren oft beides – zum Beispiel eine matte Bodenfliese mit einer glänzenden Akzentwand in der Dusche.


- Setzen Sie auf pH-neutrale Reiniger; scharfe Mittel können die Oberfläche angreifen.
- Verwenden Sie weiche Mikrofasertücher statt kratziger Schwämme.
- Nach dem Duschen die Fliesen kurz abziehen, um Kalkflecken von vornherein zu minimieren.
So bleibt Ihr sattes Grün oder Rot auch nach Jahren noch makellos.


Der Designtrend „Biophilic Design“ verzeichnete laut Pinterest Business einen Anstieg der Suchanfragen um über 100 %.
Das bedeutet: Die Sehnsucht nach Natur in den eigenen vier Wänden ist riesig. Ein Badezimmer in Waldgrün, kombiniert mit echten Pflanzen wie Farnen oder einer Monstera und Akzenten aus Eichenholz, ist die perfekte Umsetzung dieses Trends.


Die Kombination von Rot und Grün lebt von einem dritten Partner. So wird der Look komplett:
- Für Wärme und Luxus: Armaturen und Accessoires in gebürstetem Messing. Die warmgoldene Farbe harmoniert perfekt mit Smaragdgrün und Bordeauxrot. Ein Klassiker von Herstellern wie Hansgrohe oder Dornbracht.
- Für einen modernen Kontrast: Schwarze Armaturen und Duschprofile. Sie geben der Farbkombination einen grafischen, fast industriellen Rahmen und wirken besonders stark zu leuchtendem Rot.

Der Schlüssel zur Langlebigkeit: Eine hochwertige Imprägnierung. Besonders bei offenporigen Materialien wie Terrakotta-Fliesen oder bei Fugenmörtel ist eine Versiegelung nach dem Verlegen unerlässlich. Produkte wie „Fleckstop“ von Lithofin bilden eine unsichtbare Schutzschicht, die das Eindringen von Wasser, Öl und Schmutz verhindert und die Reinigung enorm erleichtert.


Sie wollen den Look, aber nicht das ganze Bad renovieren? Farbe ist Ihr bester Freund. Ein alter Waschtischunterschrank wird mit der richtigen Vorbereitung zum Design-Statement.
- Alten Lack gründlich anschleifen und die Oberfläche entfetten.
- Einen speziellen Haftgrund für Feuchträume auftragen.
- Zwei Schichten eines robusten Möbellacks, z.B. den „Intelligent Eggshell“ von Little Greene in einem satten Rot wie ‘Masai’, verleihen dem Möbelstück einen komplett neuen Charakter.


Wie vermeide ich Kalkflecken auf dunklen, farbigen Armaturen?
Das ist die Achillesferse von mattschwarzen, roten oder grünen Armaturen. Die beste Lösung ist die einfachste: Prävention. Hängen Sie ein weiches Mikrofasertuch neben das Waschbecken und wischen Sie die Armatur nach jeder Benutzung kurz trocken. Das dauert fünf Sekunden und erspart Ihnen stundenlanges Putzen und den Ärger über unschöne Flecken.


Wenn Sie ein Grün mit Seele und Tiefe suchen, sollten Sie sich Zellige-Fliesen ansehen. Diese handgemachten Kacheln aus Marokko weisen leichte Unregelmäßigkeiten in Form und Farbe auf. Dadurch reflektiert jede Fliese das Licht ein wenig anders und es entsteht eine lebendige, schimmernde Oberfläche, die alles andere als monoton ist. Perfekt für die Wand hinter dem Waschtisch.

- Der Raum wirkt sofort wohnlicher und weicher.
- Farben und Muster lassen sich schnell und günstig austauschen.
- Hochwertige Textilien absorbieren Schall und verbessern die Akustik.
Das Geheimnis? Investieren Sie in hochwertige Textilien. Ein flauschiger Badteppich in Tannengrün, dicke Handtücher in einem Rostrot von Marken wie Vossen oder Möve und ein Leinen-Duschvorhang werten jedes Bad sofort auf.


„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie kann Räume größer, kleiner, wärmer oder kälter erscheinen lassen und unsere Stimmung direkt beeinflussen.“ – Verner Panton, dänischer Designer


Art-Déco-Glamour: Kombinieren Sie glänzende, smaragdgrüne Metro-Fliesen mit goldenen Armaturen, geometrischen Mustern auf dem Boden und einem Spiegel mit Facettenschliff.
Mediterrane Finca: Setzen Sie auf matte, terrakotta-rote Bodenfliesen, eine Wand in Salbeigrün mit Kalkputz-Optik (z.B. von Bauwerk Colour) und rustikale Holz-Accessoires.
Der Stil entscheidet, ob die Farbkombination opulent oder erdig wirkt.


Die 60-30-10 Regel: Ein simpler Design-Trick für ein harmonisches Ergebnis. 60% des Raumes (z.B. die Wände) erhalten die Hauptfarbe, ein mittleres Grün. 30% (z.B. Boden und Badmöbel) die Sekundärfarbe, ein neutrales Grau oder Holz. Die restlichen 10% sind für die Akzentfarbe reserviert – das kräftige Rot in Form von Handtüchern, einem Hocker oder Kunst an der Wand.

- Zu viele verschiedene Rot- und Grüntöne mischen. Bleiben Sie bei einer klaren Linie.
- Die Lichtplanung ignorieren. Ohne das richtige Licht stirbt die schönste Farbe.
- Bei kleinen Bädern auf großformatige Fliesen setzen. Weniger Fugen lassen den Raum ruhiger und größer wirken.
- Die Haptik vergessen. Eine Kombination aus glatten und rauen Oberflächen macht den Raum erst richtig spannend.


Eine geflieste Nische in der Dusche ist nicht nur praktisch, sie ist eine Design-Bühne. Statt sie in der Wandfarbe zu verstecken, heben Sie sie hervor! Verwenden Sie für die Nische ein Mosaik, das die rote Akzentfarbe des Raumes aufgreift, oder eine Fliese in Holzoptik. Eine integrierte, wasserdichte LED-Leiste macht aus der einfachen Ablage ein atmosphärisches Highlight am Abend.


Halbhoch fliesen & streichen: Die budgetfreundliche und flexible Option. Schützt die Spritzwasserbereiche, während die obere Wandhälfte mit einer speziellen Badfarbe (z.B. Farrow & Ball’s ‚Modern Emulsion‘) gestaltet wird. Das lockert den Raum optisch auf und lässt ihn höher wirken.
Komplett durchfliesen: Die luxuriöse, aber teurere Variante. Schafft einen sehr einheitlichen, höhlenartigen Look. Ideal für große Bäder, um ein Spa-Gefühl zu erzeugen, kann in kleinen Räumen aber schnell erdrückend sein.


Terrakotta ist nicht länger nur der Blumentopf aus den 90ern. Der warme Erdton wird von Interior-Designern als das „neue Neutral“ gefeiert.
Ein Boden aus matten Terrakottafliesen erdet ein Badezimmer und ist der perfekte, warme Gegenpol zu einem kühlen, botanischen Grün an den Wänden. Es schafft sofort eine entspannte, mediterrane Atmosphäre.

Welches Holz passt am besten zu tiefen Grün- und Rottönen?
Nicht jedes Holz harmoniert. Helle Hölzer wie Ahorn oder Birke können einen zu harten Kontrast bilden. Viel besser passen Hölzer mit einem warmen, satten Unterton. Ein Waschtisch oder ein Regal aus geölter Eiche, Walnuss oder auch thermisch behandeltem Holz (Thermo-Esche) unterstreichen die edle Wirkung der Farben und bringen die nötige natürliche Wärme in den Raum.


Vergessen Sie nicht die fünfte Wand! In einem Bad mit einer dominanten Farbe wie Rot oder Grün kann eine schlichte weiße Decke schnell wie ein Fremdkörper wirken. Eine clevere Alternative: Wählen Sie den absolut hellsten Farbton aus Ihrer grünen oder roten Fliese und lassen Sie sich diese Nuance als Deckenfarbe anmischen. Das schafft einen sanften Übergang und ein harmonischeres Gesamtbild.


Der Test vor Ort: Nehmen Sie Fliesenmuster und Farbkarten immer mit nach Hause. Betrachten Sie sie morgens bei Tageslicht, mittags und abends bei künstlicher Beleuchtung in Ihrem Badezimmer. Ein sattes Bordeauxrot kann unter einer warmweißen Lampe brillant aussehen, unter einer kaltweißen LED aber plötzlich einen unschönen violetten Stich bekommen.


Ein einzelnes, mutiges Designelement kann mehr Wirkung haben als eine komplett farbige Wand. Denken Sie an eine freistehende Badewanne in leuchtendem Rot (z.B. von Bette oder Villeroy & Boch) in einem ansonsten in Grüntönen und neutralen Farben gehaltenen Raum. Oder ein Aufsatzwaschbecken aus rotem oder grünem Glas. Ein solcher Solitär wird zum Kunstwerk und Zentrum des Raumes.
- Eine überraschende Tiefe und eine samtig-matte Textur.
- Ein subtiles Spiel von Licht und Schatten, das keine normale Farbe erreicht.
- Ein atmungsaktives, natürliches Material, das das Raumklima verbessert.
Das Geheimnis? Kalkputz oder Kalkfarbe. Sie ist perfekt für eine Akzentwand außerhalb des direkten Duschbereichs und verleiht einem satten Grün eine unvergleichliche, lebendige Ausstrahlung.




