Dein Schreibtisch fürs Leben: Worauf es beim Kauf wirklich ankommt

Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Möbelstücke gebaut, aber ganz ehrlich? Wenige sind so persönlich wie ein Schreibtisch. Hier wird nicht nur gearbeitet – hier wird gelernt, geträumt und manchmal auch einfach nur ein Kaffee genossen. Viele kommen zu mir und wollen diesen berühmten „skandinavischen Stil“. Klar, helle Farben, schlanke Beine, das kennt jeder. Aber dahinter steckt so viel mehr. Es ist eine ganze Philosophie, die auf ehrlichen Materialien, cleverer Funktion und echtem Handwerk basiert. Ein guter Schreibtisch in diesem Stil ist kein kurzlebiges Trendmöbel, sondern ein Begleiter für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Vergiss langweilige Produktkataloge. Ich will dir lieber mein Wissen aus der Praxis mitgeben. Wir schauen uns an, was zählt: das Holz, die Konstruktion, wie sich die Oberfläche anfühlt und wo der Tisch am besten steht. Damit du am Ende eine Entscheidung triffst, die du garantiert nicht bereuen wirst.

Die Seele des Tisches: Eine kleine Materialkunde

Der Begriff „Skandi-Design“ wird heute ja für alles Mögliche verwendet. Im Kern geht es aber immer um drei Dinge: Reduktion aufs Wesentliche, natürliche Materialien und eine Funktion, die einfach Sinn ergibt. Das berühmte Prinzip „Form folgt Funktion“ ist hier keine leere Phrase. Jeder Winkel, jede Verbindung ist durchdacht.

Anzeige

Holz ist nicht gleich Holz

Das Herzstück jedes guten Tisches ist natürlich das Holz. Die Wahl der Holzart bestimmt nicht nur die Optik, sondern auch, wie robust der Tisch ist und wie er in Würde altert. Traditionell wurden in Nordeuropa die Hölzer verwendet, die eben vor der Haustür wuchsen. Das erklärt auch die Vorliebe für helle Hölzer – sie reflektieren das wenige Licht in den langen Wintern einfach besser.

• Birke: Ein echter Klassiker. Birkenholz ist superhell, fast weißlich-gelb, und hat eine ganz feine, ruhige Maserung. Es ist erstaunlich hart und damit perfekt für eine Tischplatte, die einiges aushalten muss. Ein Nachteil? Es mag keine Feuchtigkeit, aber im Innenbereich ist das ja kein Thema.
• Esche: Mein persönlicher Favorit, wenn es um wirklich belastbare Möbel geht. Eschenholz ist sogar noch zäher und härter als Eiche. Es ist hell, hat aber oft eine markante, lebhafte Maserung, die richtig Charakter zeigt. Ein Schreibtisch aus Esche ist eine Anschaffung fürs Leben, ohne Wenn und Aber.
• Eiche: Der Inbegriff von Stabilität. Eiche ist schwer, hart und extrem robust. Die Farbe geht von Hellbraun bis Rötlich und die typische Maserung kennt jeder. Oft wird Eiche für die Gestelle genutzt, kombiniert mit einer helleren Platte. Achtung beim Begriff „Wildeiche“: Der ist nicht geschützt und bedeutet oft nur, dass das Holz viele Äste hat, was die Stabilität manchmal sogar beeinträchtigen kann.
• Kiefer: Eine deutlich günstigere und weichere Option. Kiefernholz ist anfangs sehr hell, dunkelt aber unter Lichteinfluss stark nach und bekommt diesen warmen, honiggelben Ton. Es ist ein Weichholz – das heißt, Dellen und Kratzer sind hier schnell passiert. Für einen täglich genutzten Schreibtisch würde ich es nur bedingt empfehlen, und wenn, dann nur mit einer sehr guten Oberflächenbehandlung.

Neben massivem Holz gibt es natürlich Alternativen. Hochwertige Multiplexplatten (also verleimtes Birkensperrholz) sind extrem formstabil und robust. Die sichtbaren Schichten an der Kante sind heute sogar ein beliebtes Design-Merkmal. Günstigere Möbel setzen oft auf furnierte Spanplatten, wo eine dünne Echtholzschicht auf eine Trägerplatte geklebt wird. Hier hängt die Qualität stark von der Dicke des Furniers ab. Ein guter Indikator ist immer die Kante: Eine massive Holzkante, ein „Anleimer“, ist Welten besser als eine billige Kunststoffkante, die sich irgendwann ablöst.

Anzeige

Ein ehrlicher Preis-Check: Was darf ein guter Schreibtisch kosten?

Reden wir mal Klartext über die Kosten, denn das ist ja meist die erste Frage. Das hilft dir bei der Orientierung:

• Budget-Klasse (ca. 200 € – 400 €): Hier findest du meist Tische mit furnierten Spanplatten oder Platten mit einer Kunststoffbeschichtung (Laminat). Die Gestelle sind oft aus Metall oder massivem, aber günstigerem Holz wie Kiefer. Für den Anfang okay, aber erwarte keine ewige Haltbarkeit.
• Mittelklasse (ca. 450 € – 900 €): In diesem Bereich wird es interessant. Hier bekommst du exzellente Tische aus Multiplexplatten oder mit einem dicken, hochwertigen Echtholzfurnier auf einer stabilen Trägerplatte. Die Gestelle sind oft schon aus massiver Eiche oder Esche. Eine super Wahl für die meisten!
• Premium-Klasse (ab 900 € aufwärts): Willkommen in der Welt des Massivholzes. Ab hier fangen Schreibtische aus massiver Eiche, Esche oder Birke an. Diese Stücke sind oft handwerklich aufwendig verarbeitet, zum Beispiel mit klassischen Holzverbindungen. Das ist eine Investition, die dich bei guter Pflege ein Leben lang begleitet.

Die Oberfläche: Fühlen, was man sieht

Die Behandlung der Oberfläche schützt nicht nur das Holz, sie bestimmt auch, wie sich dein Tisch anfühlt. Und glaub mir, da gibt es riesige Unterschiede.

• Geölt & gewachst: Mein Favorit für hochwertige Hölzer. Ein gutes Hartwachsöl zieht tief ins Holz ein, betont die Maserung (man sagt, es „feuert an“) und lässt das Holz atmen. Die Oberfläche fühlt sich unglaublich natürlich und warm an. Der große Vorteil: Kleine Kratzer oder Flecken kannst du oft selbst reparieren! Einfach die Stelle leicht anschleifen und neu ölen. Nachteil: Bei Flüssigkeiten musst du schnell sein. Ein umgekipptes Wasserglas sollte sofort weggewischt werden.
• Lackiert: Ein Lack bildet eine geschlossene Schicht auf dem Holz. Das macht die Oberfläche extrem widerstandsfähig und pflegeleicht – einfach feucht abwischen, fertig. Der Nachteil: Du fühlst nicht mehr das Holz, sondern den Lack. Die Haptik ist kühler, fast ein bisschen künstlich. Und eine Reparatur ist super schwierig. Ein tiefer Kratzer im Lack bedeutet meist, dass die ganze Platte vom Profi abgeschliffen und neu lackiert werden muss.

Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Wenn du unsicher bist, frag im Laden nach einem kleinen Musterstück. Der Unterschied zwischen einer geölten und einer lackierten Platte ist sofort spürbar, wenn du mit den Fingern darüberfährst.

Die 3 größten Fehler beim Schreibtischkauf (und wie du sie vermeidest)

Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder gesehen, wo Leute beim Kauf daneben greifen. Hier sind die Top 3, damit dir das nicht passiert:

1. Nur auf die Optik achten: Der Tisch sieht im Onlineshop super aus, aber zu Hause wackelt er wie ein Kuhschwanz. Der Wackel-Test ist Pflicht! Lehn dich drauf, versuch ihn diagonal zu verschieben. Ein guter Tisch steht felsenfest. Wenn nicht, sind die Verbindungen zwischen Beinen und Rahmen Schrott.
2. Die eigene Körpergröße ignorieren: Ein Standard-Schreibtisch ist oft um die 74 cm hoch. Das passt für viele, aber nicht für alle. Wenn du stundenlang am Tisch sitzt, ist Ergonomie alles. Ein zu hoher oder zu niedriger Tisch führt unausweichlich zu Nackenschmerzen.
3. Den Kabelsalat vergessen: Du kaufst einen wunderschönen, minimalistischen Tisch und hast dann eine hässliche Mehrfachsteckdose und ein Kabelknäuel auf dem Boden. Ein Albtraum! Plane das Kabelmanagement von Anfang an mit ein. Gute Tische bieten hierfür Lösungen.

What's Hot

Fasching

Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Qualität erkennen: Worauf der Profi achtet

Wenn du vor einem Tisch stehst, verraten dir ein paar einfache Griffe alles über die Qualität.

• Der Wackel-Test: Haben wir schon geklärt, aber er ist so wichtig, ich sag’s nochmal. Ein wackliger Tisch ist ein No-Go.
• Die Schubladen-Prüfung: Zieh eine Schublade ganz heraus. Läuft sie leicht und leise? Ideal sind hochwertige Auszüge von bekannten Herstellern, die oft einen sanften Selbsteinzug („Soft-Close“) haben. Das ist quasi die S-Klasse unter den Schubladenführungen. Schau auch, woraus die Schublade selbst gemacht ist: dünnes Sperrholz oder stabiles Massivholz, vielleicht sogar mit schönen, gezinkten Ecken? Das sind die Details, die einen höheren Preis rechtfertigen.
• Die Kanten-Inspektion: Fahr mit den Fingern über die Kanten der Tischplatte. Fühlen sie sich glatt und sauber an? Bei furnierten Platten ist die Kante die Achillesferse. Eine massive Holzkante hält ewig, eine billige Kunststoffkante kann sich mit der Zeit lösen.
• Der Blick drunter: Bück dich! Ja, wirklich. Schau dir an, wie die Platte am Gestell befestigt ist. Sieht die Verarbeitung auch dort ordentlich aus, wo man nicht sofort hinsieht? Ein guter Handwerker pfuscht auch an den unsichtbaren Stellen nicht.

Der Arbeitsplatz in der Praxis: Funktion schlägt alles

Der schönste Tisch nützt nichts, wenn er im Alltag zur Qual wird. Die richtige Position im Raum und die Ergonomie sind mindestens genauso wichtig wie das Möbelstück selbst.

Licht, Licht und nochmal Licht

Dein bester Freund am Arbeitsplatz ist natürliches Tageslicht. Die ideale Position für deinen Schreibtisch ist seitlich zum Fenster. So bekommst du Helligkeit, ohne geblendet zu werden oder störende Reflexionen auf dem Bildschirm zu haben. Bei der Schreibtischlampe empfehle ich ein warmweißes, gerichtetes Licht (ca. 2700-3300 Kelvin), das nicht blendet.

Ergonomie in 30 Sekunden

Keine Sorge, du brauchst kein Studium dafür. Hier ist ein einfacher Trick, um deine ideale Tischhöhe zu finden: Setz dich aufrecht auf deinen Stuhl und lass die Arme locker hängen. Winkle nun deine Unterarme an, sodass sie parallel zum Boden sind. Die Höhe deiner Ellenbogen ist die perfekte Höhe für deine Tischplatte. Deine Schultern sollten dabei entspannt bleiben. Viele Schreibtische sind starr, aber höhenverstellbare Modelle sind eine geniale Investition in deine Gesundheit – der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ist Gold wert.

What's Hot

Contemporary

Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

Das Kabel-Chaos bändigen: Ein Quick-Win

Nervt dich der Kabelsalat? Hier ist die beste Investition in deine geistige Klarheit, die du machen kannst: Kauf dir für 15 bis 30 Euro eine Kabelwanne zum Drunterschrauben. Gibt’s in jedem Baumarkt oder online. Dort verschwinden Mehrfachsteckdose, Netzteile und Kabel – und dein Kopf ist sofort freier. Versprochen! Bessere Schreibtische haben oft schon Kabeldurchlässe in der Platte oder sogar integrierte Kabelkanäle. Das ist die sauberste Lösung.

Wo finde ich so einen Tisch?

Okay, du weißt jetzt, worauf du achten musst. Aber wo kriegst du so ein gutes Stück her?

• Online-Shops & Marken: Es gibt viele tolle Marken, die sich auf diesen Stil spezialisiert haben. Schau dich bei Shops um, die für hochwertiges Design bekannt sind. Lies die Produktbeschreibungen genau – da steht oft drin, ob es Massivholz, Furnier oder Multiplex ist.
• Auf Etsy & Kleinanzeigen: Hier findest du oft kleine Manufakturen oder Tischler, die wunderschöne Tische nach Maß bauen. Der Vorteil: Du kannst oft direkt mit dem Hersteller sprechen und Wünsche äußern. Achte auf gute Bewertungen und klare Fotos.
• Der Gebrauchtmarkt: Ein super Tipp! Ein hochwertiger Massivholztisch wird mit den Jahren nur schöner. Auf Gebraucht-Plattformen findest du oft Designklassiker für einen Bruchteil des Neupreises. Mach den Wackel-Test vor Ort, inspiziere die Oberfläche auf tiefe Kratzer oder Wasserflecken und frag nach der Geschichte des Tisches. Ein paar Gebrauchsspuren sind Patina, aber grobe Schäden sollten den Preis drücken.
• Der Tischler vor Ort: Wenn du ganz genaue Vorstellungen hast, ist der Gang zum lokalen Tischler die beste Wahl. Das ist nicht so teuer, wie viele denken, und du bekommst ein Unikat, das perfekt in dein Leben passt.

Pflege ist alles: So bleibt dein Tisch für immer schön

Ein Massivholztisch ist kein Wegwerfartikel. Mit der richtigen Pflege kann er Generationen überdauern.

Für lackierte Tische reicht ein feuchtes Tuch. Aber bei geölten Oberflächen kannst du richtig zaubern. Hier eine kurze Anleitung, wenn der Tisch mal wieder eine Auffrischung braucht:

1. Säubern: Wisch den Tisch mit einem nebelfeuchten (nicht nassen!) Tuch ab. Keine scharfen Reiniger, die lösen das Öl!
2. Öl auftragen: Gib etwas Pflegeöl auf ein sauberes Baumwolltuch und verreibe es dünn und gleichmäßig in Faserrichtung auf der Platte.
3. Polieren: Lass das Öl kurz einziehen (siehe Anleitung auf der Flasche) und poliere dann den Überschuss mit einem trockenen, sauberen Tuch sorgfältig ab, bis sich die Oberfläche nicht mehr ölig anfühlt. Fertig!

Ein kleiner Kratzer? Kein Problem. Mit ganz feinem Schleifpapier (Körnung 240 oder feiner) vorsichtig in Faserrichtung schleifen, Staub wegwischen und die Stelle mit etwas Öl betupfen. Meistens ist danach nichts mehr zu sehen. Ich hatte mal einen Kunden, dessen Kinder einen alten Designtisch mit Edding bemalt hatten. Wir haben die Platte minimal abgeschliffen und neu geölt – er sah aus wie neu. Diese Möglichkeit hast du nur bei echtem, massivem Holz.

What's Hot

DIY Ideen

Klangwunder selber machen: Der ultimative Guide zum Rasseln bauen – sicher, kreativ und mit Geling-Garantie

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Ein guter Schreibtisch ist am Ende so viel mehr als nur eine Platte auf vier Beinen. Er ist ein Ausdruck einer Haltung. Einer Haltung, die Qualität, Langlebigkeit und durchdachte Funktion wertschätzt. Er ist dein persönlicher, aufgeräumter Ort, der dir hilft, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Nimm dir also Zeit bei der Auswahl. Fass das Holz an. Teste die Stabilität. Frag nach der Herkunft der Materialien. Ein Schreibtisch, der mit Bedacht ausgewählt wurde, kostet vielleicht etwas mehr, aber er wird dich über Jahre begleiten. Und anders als so vieles in unserer Welt wird ein gut gemachtes Holzmöbel mit der Zeit nicht schlechter, sondern gewinnt an Charakter und erzählt eine Geschichte. Deine Geschichte.

Bildergalerie

What's Hot

DIY Ideen

Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

Der ewige Kampf mit dem Kabelsalat?

Auch der cleanste Skandi-Look scheitert an sichtbaren Kabeln. Clevere Schreibtische integrieren hierfür Lösungen. Achten Sie auf Modelle mit dezenten Aussparungen in der Tischplatte oder einer integrierten Kabelwanne unterhalb. Eine einfache, nachrüstbare Lösung ist ein Kabelkanal wie der „CableFix“ von Hama, der unter die Platte geschraubt wird. Für die Ästheten: Textilummantelte Kabel und ein eleganter Mehrfachstecker, z.B. von Avolt, verwandeln Notwendigkeit in ein Design-Statement.

„Der dänische Designer Børge Mogensen wollte ‚Möbel schaffen, die den Menschen dienen‘, nicht umgekehrt. Ein guter Schreibtisch ist genau das: ein unaufdringlicher Diener für Ihre Kreativität und Arbeit.“

What's Hot

DIY Ideen

Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

Mehr als nur Holz: Die Tischplatte aus Linoleum erlebt eine Renaissance – und das zu Recht. Marken wie HAY oder Muuto setzen auf das Naturmaterial, das aus Leinöl, Harz, Holz- und Kalksteinmehl besteht.

• Haptik: Es fühlt sich samtig-warm und weich an.
• Pflege: Es ist antistatisch, leicht zu reinigen und kleine Kratzer „heilen“ sich oft von selbst.
• Farbe: Es ermöglicht eine matte, satte Farbgebung, von Moosgrün bis Tiefblau, die einen tollen Kontrast zum Holzgestell bildet.

Massivholz: Fühlt sich authentisch an, atmet und altert in Würde. Jedes Stück ist ein Unikat. Es kann aber auf Klimaänderungen (Heizungsluft!) reagieren.

Echtholzfurnier: Eine dünne Schicht Edelholz auf einer stabilen Trägerplatte (oft Birke-Multiplex). Hochwertig verarbeitet ist es formstabiler als Massivholz und ressourcenschonender. Kein Zeichen minderer Qualität, sondern eine kluge technische Lösung.

Viele Ikonen, etwa von Fritz Hansen, nutzen bewusst Furnier für Langlebigkeit und Stabilität.

• Sorgt für visuelle Ruhe und Klarheit.
• Reduziert Ablenkungen und fördert die Konzentration.
• Lässt den Raum größer und luftiger wirken.

Das Geheimnis dahinter? Das schwedische Konzept „Lagom“. Es bedeutet so viel wie „genau richtig“ – nicht zu viel, nicht zu wenig. Ein Schreibtisch, der nur das Nötigste bereithält, verkörpert diese Philosophie perfekt.

Der Unterschied liegt oft im Detail. Achten Sie auf die Kanten der Tischplatte. Scharf geschnittene Kanten wirken streng und architektonisch. Sanft abgerundete Kanten hingegen laden zur Berührung ein, fühlen sich weicher an und nehmen dem Möbelstück die Härte. Gerade bei einem Möbel, mit dem man so viel Zeit verbringt, macht diese kleine ergonomische und visuelle Feinheit einen riesigen Unterschied im täglichen Gebrauch.

Wichtiger Punkt: Die Oberflächenbehandlung. Eine geölte Holzoberfläche, wie sie oft bei hochwertigen dänischen Marken wie Carl Hansen & Søn zu finden ist, lässt das Holz atmen. Sie können die Maserung spüren und der Tisch entwickelt eine wunderschöne, natürliche Patina. Eine lackierte Oberfläche versiegelt das Holz komplett, ist unempfindlicher gegen Flecken, fühlt sich aber auch kühler und weniger „lebendig“ an.

Laut einer Studie der Universität Exeter kann ein Arbeitsplatz mit nur wenigen Zimmerpflanzen die Produktivität um bis zu 15 % steigern.

Eine kleine Sukkulente oder eine schlanke Sansevieria auf dem Schreibtisch ist also mehr als nur Deko. Sie verbessert nachweislich das Wohlbefinden und die Luftqualität, ohne vom minimalistischen Skandi-Prinzip abzulenken.

• Eine einzelne, hochwertige Schreibtischlampe.
• Ein schöner Stiftehalter aus Keramik oder Holz.
• Eine kleine, pflegeleichte Pflanze in einem schlichten Topf.
• Ein Notizbuch mit einem inspirierenden Einband.

Mehr braucht es oft nicht, um einem minimalistischen Schreibtisch eine persönliche Note zu verleihen, ohne ihn zu überladen.

Was ist eigentlich „Japandi“?

Es ist die Verschmelzung von skandinavischer Funktionalität und japanischer, rustikaler Ästhetik. Für den Schreibtisch bedeutet das: Oft werden dunklere Hölzer wie geräucherte Eiche oder Nussbaum verwendet, die Formen bleiben minimalistisch, aber die Details sind von der japanischen Handwerkskunst (Wabi-Sabi) inspiriert. Es entsteht eine ruhige, fast meditative Atmosphäre, die perfekt für konzentriertes Arbeiten ist.

Die richtige Beleuchtung ist entscheidend. Eine Ikone wie die „AJ Tischleuchte“ von Louis Poulsen, entworfen von Arne Jacobsen, ist nicht ohne Grund ein Klassiker. Ihr asymmetrischer Schirm bündelt das Licht genau dort, wo Sie es brauchen, und verhindert Blendung. Investieren Sie in eine Leuchte mit warmweißem Licht (ca. 2700-3000 Kelvin), um eine gemütliche und dennoch produktive Atmosphäre zu schaffen.

Freistehender Tisch: Bietet maximale Flexibilität bei der Raumgestaltung und kann auch als Raumteiler dienen. Ein Klassiker wie der CPH 90 von HAY wirkt von allen Seiten elegant.

Wandmontiertes System: Die perfekte Lösung für kleine Räume, da der Boden frei bleibt und der Raum größer wirkt. Das ikonische „String System“ ist modular und kann mit Regalen und Schränken nach Bedarf erweitert werden.

Ein häufiger Fehler ist, nur auf die Breite und Tiefe zu achten. Die Beinfreiheit ist aber ebenso entscheidend. Messen Sie nicht nur den Platz für den Stuhl, sondern bedenken Sie auch, ob Sie gerne mal die Beine ausstrecken oder übereinanderschlagen. Ein Gestell mit zurückversetzten Beinen oder ein Tisch mit nur zwei A-förmigen Beinen an den Seiten bietet hier oft deutlich mehr Komfort als der klassische Tisch mit vier Eckbeinen.

Der globale Markt für Second-Hand-Möbel wächst jährlich um über 7 %.

Das bedeutet: Ein Blick auf Plattformen wie Kleinanzeigen oder spezialisierte Vintage-Händler wie Pamono lohnt sich. Oft finden sich dort gut erhaltene Designklassiker aus den 60er und 70er Jahren für einen Bruchteil des Neupreises. Ein alter dänischer Teak-Schreibtisch kann mehr Charakter haben als jedes neue Stück.

Die Tischhöhe ist entscheidend für eine gute Haltung. Eine einfache Regel: Setzen Sie sich gerade auf Ihren Stuhl und winkeln Sie die Arme im 90-Grad-Winkel an. Ihre Unterarme sollten nun entspannt auf der Tischplatte aufliegen können. Die meisten Schreibtische haben eine Standardhöhe von 72-75 cm, was für viele passt. Wenn Sie größer oder kleiner sind, ist ein höhenverstellbares Modell, auch wenn es optisch oft ein Kompromiss ist, eine ergonomische Wohltat.

Denken Sie über den reinen Arbeitsplatz hinaus. Ein schöner Skandi-Schreibtisch kann multifunktional sein. In einem kleinen Apartment wird er mit einem eleganten Spiegel darüber zur Schminkkonsole, im Wohnzimmer dient er als Sideboard für Bücher und eine schöne Leuchte. Diese Flexibilität ist ein Kernmerkmal guten skandinavischen Designs und macht die Investition noch lohnender.

• FSC (Forest Stewardship Council): Garantiert, dass das Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt.
• PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification): Ein weiteres wichtiges Siegel für nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Achten Sie auf diese Logos. Sie sind ein einfaches Indiz dafür, dass der Hersteller nicht nur Wert auf Design, sondern auch auf ökologische Verantwortung legt.

Vergessen Sie nicht die Akustik. Ein Schreibtisch im minimalistischen Stil kann in einem leeren Raum zu mehr Hall führen. Eine einfache Filz-Schreibtischunterlage, z.B. von Oakywood, dämpft nicht nur das Klappern der Tastatur und sorgt für eine angenehme Haptik für die Handgelenke, sondern absorbiert auch Schall. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Trick für eine ruhigere Arbeitsumgebung.