Dein Raum ist zu klein? Quatsch! So holst du mit Profi-Wissen wirklich alles raus
„Mein Wohnzimmer fühlt sich an wie eine Sardinenbüchse.“ Den Satz höre ich so oft. Und ganz ehrlich? In 9 von 10 Fällen liegt es nicht an den Quadratmetern. Es liegt daran, wie der Raum auf uns wirkt. Ein Raum ist eben mehr als nur Wände und ein Dach – er ist ein Gefühl. Und das Beste daran: Dieses Gefühl kannst du gezielt steuern. Das ist keine Magie, sondern clever angewandtes Wissen, das die Profis jeden Tag nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Dein Quick-Win: Was du heute noch mit 100 € machen kannst
- 0.2 Das Fundament: Warum unser Auge so leicht auszutricksen ist
- 0.3 Wände und Decken: Deine größten Leinwände
- 0.4 Der Boden: Die Bühne für dein Leben
- 0.5 Die Macht des Lichts: Schluss mit der einsamen Deckenlampe
- 0.6 Spiegel & Glas: Die cleveren Illusionisten
- 0.7 Möbel richtig stellen: Der größte Hebel zum Schluss
- 0.8 Ein letzter Gedanke…
- 1 Bildergalerie
Ich will dir hier keine Larifari-Deko-Tipps verkaufen. Wir gehen an die Substanz und schauen uns an, was wirklich einen Unterschied macht. Vergiss kurz die Möbel-Kataloge und denk wie ein Handwerker. Wir reden über Licht, Farbe und Linien – die drei Hebel, mit denen du die Wahrnehmung deines Raumes komplett verändern kannst.
Dein Quick-Win: Was du heute noch mit 100 € machen kannst
Keine Zeit oder kein Budget für eine Komplettrenovierung? Kein Problem. Hier ist ein Plan, den du an einem Nachmittag umsetzen kannst und der sofort Wirkung zeigt:

- Kaufe einen großen, schlichten Spiegel. Den findest du schon für ca. 50-80 €. Hänge ihn gegenüber deinem größten Fenster auf. Er verdoppelt das Tageslicht und schafft eine gefühlte Tiefe.
- Investiere in eine Stehlampe mit Uplight. Also eine, die nach oben zur Decke leuchtet. Gibt’s für rund 30-40 €. In eine Ecke gestellt, hebt sie die Decke optisch an und taucht den Raum in weiches, indirektes Licht.
- Schaffe eine „freie Zone“. Räume eine Ecke komplett leer. Ja, wirklich. Diese bewusste Leere lässt den gesamten Raum sofort luftiger und größer wirken.
Siehst du? Mit kleinem Budget und ein paar Stunden Zeit hast du schon einen gewaltigen Unterschied gemacht.
Das Fundament: Warum unser Auge so leicht auszutricksen ist
Bevor wir den Pinsel schwingen, müssen wir kurz verstehen, warum das alles funktioniert. Unser Gehirn ist ein Effizienz-Junkie, es liebt einfache Muster. Und genau das nutzen wir aus.
Helle vs. dunkle Farben: Das ist der Klassiker. Helle Flächen reflektieren Licht, wirken dadurch weiter weg und lassen einen Raum offener erscheinen. Dunkle Flächen schlucken Licht, treten optisch nach vorne und schaffen eine kuschelige, fast höhlenartige Atmosphäre. Das ist simple Physik. Ein langer, schmaler Flur? Streich die Stirnwand dunkel und er wirkt sofort besser proportioniert.

Die Macht der Linien: Unser Blick folgt automatisch Linien. Senkrechte Streifen oder hohe, schmale Regale ziehen den Blick nach oben – der Raum wirkt höher. Waagerechte Linien, wie bei einer halbhohen Täfelung, betonen die Breite und lassen einen Raum weiter, aber auch etwas niedriger erscheinen.
Lichtqualität ist alles: Licht ist nicht gleich Licht. Entscheidend ist der CRI-Wert (Color Rendering Index, oder einfach Farbwiedergabeindex). Ein hoher Wert (über 90) sorgt dafür, dass Farben echt und lebendig aussehen. Billige LEDs mit niedrigem CRI lassen selbst die teuerste Wandfarbe für 60 € pro Eimer fahl und traurig wirken. Kleiner Tipp: Achte mal auf Leuchtmittel wie die „ExpertColor“-Serien von Philips oder die „9xx“-Serien von Osram. Die kosten nur ein paar Euro mehr, aber deine Wandfarbe sieht damit endlich so aus wie im Farbeimer.
Wände und Decken: Deine größten Leinwände
Wände und Decken sind die größten Flächen und damit deine mächtigsten Werkzeuge. Ein unüberlegter Anstrich kann aber auch alles ruinieren.

Die richtige Farbe ist mehr als nur hell oder dunkel
Der erste Reflex bei kleinen Räumen: „Alles weiß streichen!“ Kann man machen, wirkt aber oft steril. Es kommt auf das richtige Weiß an.
- Kühle Weißtöne: Haben einen Hauch Blau oder Grau (ein typischer Vertreter ist der Farbcode RAL 9016). Sie wirken modern, klar und schaffen maximale Weite. In Nordzimmern können sie aber schnell ungemütlich werden. Übrigens, RAL ist einfach ein genormtes Farbsystem, das sicherstellt, dass dein Weiß auch wirklich dieses Weiß ist.
- Warme Weißtöne: Enthalten gelbe oder rote Pigmente (wie RAL 9010 oder diverse Altweiß-Töne). Sie schaffen eine viel weichere, einladendere Atmosphäre und sind perfekt für Räume mit wenig Tageslicht.
Gute Wandfarbe vom Fachhändler, die wirklich beim ersten Mal deckt, kostet dich vielleicht 45 € bis 60 € für einen 2,5-Liter-Eimer. Die billige Baumarkt-Farbe für 20 €? Damit streichst du am Ende zweimal und ärgerst dich nur über das Ergebnis. Hier zu sparen, ist wirklich die falsche Stelle.

Die Decke: Die vergessene fünfte Wand
Die alte Regel „Decken müssen weiß sein“ ist längst überholt. Bei sehr hohen Decken, wie im Altbau (denk an 3 Meter und mehr), kann eine etwas dunklere Decke den Raum sogar gemütlicher und harmonischer machen. Bei niedrigen Decken ist helles Weiß meistens die beste Wahl. Aber hier kommt ein Profi-Trick: Streiche die obersten 10-15 cm der Wand in der Deckenfarbe mit. Das Auge wird getäuscht und die Decke scheint sofort ein Stück höher zu sein.
Die Profi-Akzentwand: So gelingen perfekte Streifen
Lust auf eine coole Streifenwand? Vergiss Freihandversuche. Das hier ist die Methode für messerscharfe Kanten. Plane dafür einen Nachmittag ein, denn gutes Abkleben braucht Geduld.
Deine Einkaufsliste:
- Hochwertiges Malerkrepp (z.B. Frogtape): ca. 8 €
- Gute Wandfarbe (Grundton, wenn nötig): ca. 45 € / 2,5 L
- Kleiner Eimer Akzentfarbe: ca. 20 €
- Gesamtkosten für ein Ergebnis wie vom Profi: ca. 73 €
Und so geht’s:

- Klebe die Streifen mit dem Malerkrepp präzise ab. Drück die Kanten gut an!
- Jetzt kommt der Trick: Streiche die Kanten des Klebebands mit der Grundfarbe der Wand vor. Diese Farbe läuft in die winzigen Lücken unter dem Band und versiegelt sie.
- Lass die Grundfarbe kurz antrocknen und streiche dann deine Streifen in der gewünschten Akzentfarbe.
- Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Voilà – eine perfekte, saubere Kante!
Der Boden: Die Bühne für dein Leben
Der Boden beeinflusst uns unterbewusst enorm. Bei Dielen, Laminat oder Vinyl ist die Verlegerichtung entscheidend. Aus meiner Erfahrung: Ich hatte mal einen Kunden mit einem klassischen Schlauchflur, 1,20 m breit und 6 m lang. Wir haben breite, helle Eichendielen quer zur Laufrichtung verlegt. Der Effekt war unglaublich. Der Flur wirkte sofort einen halben Meter breiter – ohne eine einzige Wand zu versetzen!
Ein Teppich ist übrigens kein Deko-Artikel, sondern ein Werkzeug zur Zonierung. Der häufigste Fehler? Ein zu kleiner Teppich, der wie eine Briefmarke im Raum liegt. Faustregel: Der Teppich sollte auf jeder Seite des Sofas mindestens 20-30 cm breiter sein und alle vorderen Möbelfüße der Sitzgruppe sollten darauf Platz finden. Das schafft eine gemütliche Insel und fasst den Bereich zusammen.

Die Macht des Lichts: Schluss mit der einsamen Deckenlampe
Eine einzige Lampe in der Mitte des Raumes ist eine Todsünde der Raumgestaltung. Sie macht grelles Licht nach unten und dunkle Ecken. Ein guter Raum braucht mindestens drei Lichtquellen auf verschiedenen Ebenen: eine Grundbeleuchtung (z.B. dimmbare Spots), eine Akzentbeleuchtung (ein Spot auf ein Bild) und Funktionslicht (die Leselampe).
Achtung, jetzt wird’s ernst! Alle Arbeiten an der Elektrik dürfen nur von einer Fachkraft ausgeführt werden. Das ist keine nette Empfehlung, sondern Gesetz. Ein kleiner Fehler kann einen Brand auslösen oder lebensgefährlich sein. Einen Elektriker für eine Stunde zu rufen, um eine Lampe sicher anzuschließen, kostet dich vielleicht zwischen 70 € und 100 €. Ein Wohnungsbrand kostet dich alles. Bitte spar hier niemals!
Spiegel & Glas: Die cleveren Illusionisten
Spiegel sind das ultimative Werkzeug, um Weite zu erzeugen. Die goldene Regel: Ein Spiegel sollte immer etwas Schönes reflektieren – am besten das Licht vom Fenster oder eine schöne Pflanze. Hänge ihn niemals so auf, dass er die unordentliche Ecke oder die Sofakante spiegelt. Er verdoppelt, was er sieht. Das Gute wie das Schlechte.

Möbel aus Glas oder Acryl sind auch eine super Sache. Ein Couchtisch aus Glas ist zwar da, aber visuell nimmt er keinen Platz weg. Man schaut einfach durch ihn hindurch. Der Nachteil, und da bin ich ehrlich: Man sieht jeden Fingerabdruck. Das ist der Preis für die optische Leichtigkeit. Achte bei Glasmöbeln unbedingt auf die Kennzeichnung „ESG“ (Einscheiben-Sicherheitsglas), das bei einem Bruch in kleine Krümel zerfällt und nicht in gefährliche Scherben.
Möbel richtig stellen: Der größte Hebel zum Schluss
Viele glauben, ein kleiner Raum braucht viele kleine Möbel. Falsch! Das wirkt unruhig und vollgestopft. Besser sind wenige, aber gut proportionierte Stücke. Ein großes, bequemes Sofa wirkt oft großzügiger als eine kleinteilige Sitzgruppe.
Achte auf Möbel mit „Bodenfreiheit“, also welche, die auf Beinen stehen. Je mehr Boden du siehst, desto größer wirkt der Raum. Und hier kommt der wichtigste Tipp, der oft auf Unglauben stößt: Rück die Möbel von der Wand weg! Klingt in einem kleinen Raum paradox, oder? Aber probier es aus. Selbst 10-15 cm Luft zwischen Sofa und Wand lassen das Möbelstück leichter wirken. Es entsteht ein Hauch von Schweben, der dem ganzen Raum mehr Luft gibt.

Ein letzter Gedanke…
Du siehst, Raumgestaltung hat viel mit Handwerk und ein bisschen Psychologie zu tun. Es gibt nicht die eine Lösung für alle. Aber mit diesen Prinzipien im Hinterkopf kannst du das Potenzial deines Raumes neu bewerten. Geh es Schritt für Schritt an. Analysiere das Licht, plane deine Farben und hab keine Angst, mal etwas Ungewöhnliches zu probieren. Und wenn du dir bei etwas unsicher bist: Frag einen Profi. Was kostet ein Maler pro Stunde? Rechne mal mit 40 € bis 65 €. Das klingt vielleicht erstmal viel, aber die Zeit, die Nerven und die teuren Fehler, die du sparst… das ist es oft wert. Dein Zuhause ist es wert.
Bildergalerie


- Zu klein: Ein Teppich, der nur unter dem Couchtisch liegt, zerstückelt den Raum.
- Genau richtig: Der Teppich sollte so groß sein, dass zumindest die Vorderfüße aller Sitzmöbel darauf Platz finden. Das verbindet die Möbel zu einer Einheit und lässt die Bodenfläche großzügiger wirken.
Die Regel ist einfach: Ein zu kleiner Teppich lässt den Raum schrumpfen, ein großzügiger Teppich weitet ihn.


Muss in einem kleinen Raum alles winzig sein?
Ganz im Gegenteil! Einer der häufigsten Fehler ist es, kleine Räume mit vielen kleinen Möbelstücken zu füllen. Das Ergebnis ist oft unruhig und vollgestopft. Wagen Sie den Mut zu einem Statement-Piece: Ein großes, bequemes Sofa statt zweier kleiner Sessel kann den Raum paradoxerweise größer und ruhiger wirken lassen, weil es klare Linien und einen eindeutigen Fokuspunkt schafft.


„Der ultimative Luxus ist Raum und Licht.“
Dieses Zitat von Star-Architekt Frank Gehry bringt es auf den Punkt. Statt einer zentralen Deckenleuchte, die oft harte Schatten wirft, sollten Sie auf ein Beleuchtungskonzept aus drei Ebenen setzen: Eine Grundbeleuchtung (z.B. dimmbare Decken-Spots), Akzentlicht (eine Leselampe oder Bildbeleuchtung) und Stimmungslicht (eine Stehlampe wie die im Artikel erwähnte). Diese Lichtinseln schaffen Tiefe und eine einladende Atmosphäre.


Die Magie des Unsichtbaren: Möbel aus Acryl oder Lucite sind die Geheimwaffe für kleine Räume. Ein transparenter Couchtisch oder die berühmten „Ghost Chairs“ von Kartell nehmen visuell keinen Platz weg, erfüllen aber voll ihre Funktion. Sie lassen das Licht frei fließen und den Blick ungestört durch den Raum schweifen, was ihn sofort luftiger und offener erscheinen lässt.


Matt-Finish: Absorbiert Licht und erzeugt eine weiche, samtige Oberfläche. Ideal für Wände, um eine gemütliche, umhüllende Atmosphäre zu schaffen und kleine Unebenheiten zu kaschieren.
Glanz-Finish: Reflektiert Licht stark und lässt Oberflächen größer und heller erscheinen. Perfekt für Möbelfronten, Türen oder eine einzelne Akzentwand, um gezielt Tiefe zu erzeugen.
Für den ultimativen Trick: Streichen Sie die Wand gegenüber dem Fenster in einem seidenmatten Weiß und die Fensterlaibung selbst in Hochglanz, um das einfallende Licht maximal zu potenzieren.


Darf ich in einem kleinen Zimmer dunkle Farben verwenden?
Absolut! Es ist ein Mythos, dass dunkle Farben tabu sind. Richtig eingesetzt, schaffen sie eine unglaubliche Tiefe und Eleganz. Streichen Sie zum Beispiel nur die Wand hinter dem Sofa in einem satten Petrol oder Waldgrün. Die helleren Seitenwände scheinen dadurch zurückzuweichen, was dem Raum eine neue Dimension verleiht. Kombiniert mit guter Beleuchtung und Spiegeln entsteht ein Look, der nicht klein, sondern charakterstark und unendlich gemütlich ist.


- Sie lassen den Blick frei über den Boden schweifen.
- Sie erleichtern das Staubsaugen ungemein.
- Sie wirken modern und leicht.
Das Geheimnis? Wandmontierte oder „schwebende“ Möbel. Ein an der Wand befestigtes Sideboard oder schwebende Nachttische sind eine optische Befreiung für jeden kleinen Raum. Indem sie den Boden freigeben, entsteht ein Eindruck von Weite und Luftigkeit.


Hängen Sie Ihre Vorhangstange nicht direkt über dem Fensterrahmen, sondern so hoch und breit wie möglich. Lassen Sie die Stange an jeder Seite 15-20 cm über den Rahmen hinausragen. Wenn die Vorhänge geöffnet sind, rahmen sie das Fenster ein, ohne wertvolles Glas zu verdecken. Der Effekt?
- Mehr Licht: Die gesamte Fensterfläche wird für den Lichteinfall genutzt.
- Mehr Höhe: Der Blick wird nach oben gelenkt, wodurch die Decke höher erscheint.


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts beeinflusst die Raumgestaltung die psychische Gesundheit maßgeblich. Räume, die als offen und hell empfunden werden, können Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern.
Das bedeutet, dass jeder Trick, der Ihren Raum größer wirken lässt, nicht nur eine optische Spielerei ist. Es ist eine direkte Investition in Ihre tägliche Lebensqualität. Die Wahrnehmung von Raum ist eben nicht nur Ästhetik, sondern pure Psychologie.


Wichtiger Punkt: Nicht jedes Weiß ist gleich. Ein kühles, blaustichiges Weiß kann in einem nach Norden ausgerichteten Raum schnell steril und ungemütlich wirken. Für eine narrensichere Wahl, die fast immer funktioniert, greifen Sie zu einem leicht warmen Off-White. Farben wie „Wimborne White“ von Farrow & Ball oder „RAL 9010 Reinweiß“ haben einen winzigen Schuss gelber oder roter Pigmente, was ihnen eine weiche, einladende Leuchtkraft verleiht, ohne cremig zu wirken.


Schon mal vom japanischen Konzept „Ma“ (間) gehört? Es beschreibt nicht das Objekt, sondern den Raum dazwischen – die Leere. In der westlichen Einrichtung neigen wir dazu, jede Lücke füllen zu wollen. Die japanische Ästhetik lehrt uns jedoch den Wert des bewussten Nichts. Eine leere Ecke ist keine verlorene Fläche, sondern ein Ruhepol für das Auge, der den vorhandenen Möbeln mehr Bedeutung und dem gesamten Raum mehr Atem verleiht.


Längsstreifen lassen einen Raum länger erscheinen, Querstreifen breiter. Diesen altbekannten Mode-Trick können Sie direkt auf Ihre Wände oder Böden übertragen. Ein gestreifter Läufer in einem langen, schmalen Flur lässt ihn kürzer und breiter wirken. Eine einzelne Wand mit dezenten, vertikalen Streifen – zum Beispiel mit einer Tapete von Sanderson oder Cole & Son – kann die Deckenhöhe optisch anheben.


Ein großes Kunstwerk: Fokussiert den Blick, schafft einen klaren Ankerpunkt und strahlt Ruhe aus. Der Raum wirkt aufgeräumter und größer.
Eine Gallery Wall: Viele kleine Bilder können schnell unruhig und kleinteilig wirken, was den Raum optisch verkleinert und überladen aussehen lässt.
In 9 von 10 Fällen ist ein einzelnes, großformatiges Bild die bessere Wahl für eine kleine Wand.


- Ein schlanker, hoher Garderobenständer statt einer wuchtigen Kommode im Flur.
- Ein schmaler Konsolentisch hinter dem Sofa, der als Ablage und Arbeitsplatz dient.
- Pflanzenhänger von der Decke statt Töpfe auf dem Boden oder Fensterbrett.


Möbel mit abgerundeten Kanten, wie ein runder Esstisch oder ein Sessel mit geschwungenen Armlehnen, sind in kleinen Räumen oft die bessere Wahl. Warum? Das Auge folgt ihren weichen Linien fließender, es gibt keine harten Ecken, die den Raum optisch „abstoppen“. Zudem erleichtern sie den Verkehrsfluss in engen Bereichen – man stößt sich nicht so leicht an. Ein runder Tisch von Muuto oder Hay kann beispielsweise in einer kleinen Essecke Wunder wirken.


Der Mensch verbringt durchschnittlich 90% seiner Zeit in geschlossenen Räumen.
Diese beeindruckende Zahl unterstreicht, wie entscheidend eine gut durchdachte Gestaltung für unser Leben ist. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, einen Ort zu schaffen, der uns Energie gibt, statt sie uns zu rauben. Jeder Quadratzentimeter zählt!


Eine der elegantesten Lösungen für Stauraum und Präsentation ist das String® Regalsystem. Das 1949 in Schweden entworfene System ist modular, filigran und unglaublich flexibel. Da es an der Wand montiert wird und die Leitern sehr zierlich sind, wirkt es extrem leicht und blockiert nicht den Raum. Man kann es über die Zeit erweitern und an jede Lebenssituation anpassen – eine nachhaltige Investition, die mitwächst.


Der ultimative Aufräum-Hack: Die „Eins rein, eins raus“-Regel. Jedes Mal, wenn Sie etwas Neues kaufen (ein Buch, ein Kissen, ein T-Shirt), muss ein altes Teil derselben Kategorie das Haus verlassen. Diese einfache Gewohnheit verhindert, dass sich über die Zeit unbemerkt Krempel ansammelt. Sie zwingt zu bewussten Kaufentscheidungen und hält den Raum dauerhaft luftig und frei von Ballast.


- Habe ich diesen Gegenstand im letzten Jahr benutzt?
- Würde ich ihn heute noch einmal kaufen?
- Macht er mich glücklich oder belastet er mich?
Bevor Sie auch nur einen Pinselstrich machen, ist das radikale Ausmisten der effektivste Weg, um Raum zu gewinnen. Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Alles, was keine klare Funktion oder keinen emotionalen Wert hat, darf gehen.


Denken Sie über den klassischen Spiegel an der Wand hinaus. Verspiegelte Oberflächen können an unerwarteten Orten wahre Wunder wirken:
- Möbelfronten: Ein Schrank mit Spiegeltüren (z.B. der PAX von IKEA) lässt eine ganze Wand verschwinden.
- Spritzschutz in der Küche: Ein Spritzschutz aus Spiegelglas oder verspiegeltem Metro-Fliesen weitet selbst die kleinste Küchenzeile.
- Tischplatten: Ein Beistelltisch mit verspiegelter Platte reflektiert das Licht und die Umgebung auf subtile Weise.


Muss ich zum Minimalisten werden, um in einer kleinen Wohnung zu leben?
Nein, auf keinen Fall! Es geht nicht darum, in einem leeren, seelenlosen Raum zu leben. Es geht um „bewusste Kuration“. Wählen Sie die Dinge, die Sie lieben und die eine Funktion haben, und geben Sie ihnen eine Bühne. Ein gut organisierter, kleiner Raum voller Persönlichkeit ist weitaus angenehmer als ein großer Raum voller bedeutungslosem Zeug. Qualität schlägt immer Quantität.


In den letzten 5 Jahren ist die Nachfrage nach multifunktionalen Möbeln um über 40% gestiegen.
Dieser Trend, angetrieben durch die Urbanisierung und kleinere Wohnflächen, zeigt: Wir denken um. Ein Couchtisch mit integriertem Stauraum, ein Bett mit Schubladen oder ein ausklappbarer Sekretär sind keine Notlösungen mehr, sondern intelligente Design-Statements. Marken wie BoConcept oder Resource Furniture sind Pioniere auf diesem Gebiet.


Wenn der Boden schon voll ist, nutzen Sie die Wände bis zur Decke! Aber statt wuchtiger Schrankwände, setzen Sie auf optische Leichtigkeit. Ein Trick ist das „Color Drenching“: Streichen Sie Regale oder ein hohes, schmales Bücherregal in exakt derselben Farbe wie die Wand dahinter. Das Möbelstück tritt visuell zurück und verschmilzt mit der Architektur, während der Inhalt – Ihre Bücher und Objekte – zum Hingucker wird.


Die unsichtbare Dimension: Der Geruch eines Raumes beeinflusst unsere Wahrnehmung von Größe und Sauberkeit unbewusst, aber massiv. Ein frischer, sauberer Duft kann einen Raum offener und einladender wirken lassen. Vermeiden Sie schwere, süße Düfte. Setzen Sie stattdessen auf leichte, natürliche Aromen wie Zitrus, Minze oder Eukalyptus. Ein einfacher Diffusor mit ätherischen Ölen oder eine hochwertige Duftkerze (z.B. von Diptyque oder Byredo) kann der letzte Schliff für Ihr neues Raumgefühl sein.
- Eine saubere, aufgeräumte Oberfläche.
- Eine klare, helle Beleuchtung.
- Ein Gefühl von Ordnung und Kontrolle.
Das Geheimnis? Ein dedizierter „Landeplatz“. Das ist ein kleiner, definierter Bereich – oft eine Schale oder ein Tablett auf einer Kommode im Eingangsbereich – wo Sie Schlüssel, Post und Portemonnaie sofort ablegen. Das verhindert, dass sich diese Dinge im ganzen Raum verteilen und für ständige Unordnung sorgen.




