Hinter dem Gerüst: Was es wirklich kostet, Europas Schätze zu retten
Ich weiß noch genau, wie ich als junger Geselle das erste Mal staunend vor dem Trevi-Brunnen in Rom stand. Die schiere Kunstfertigkeit hat mich umgehauen. Aber selbst damals, mit dem noch ungeübten Auge, sah ich auch die andere Seite: die feinen Haarrisse im Marmor, die gräulichen Schleier vom Stadtverkehr und wie die Zeit ganz langsam an diesem Wunder nagte. Wenn man heute in den Nachrichten liest, dass ein großes Modehaus die Restaurierung finanziert, nicken alle anerkennend. Und das ist auch verdammt wichtig, denn ohne dieses Geld würde vieles einfach zerfallen. Aber, ganz ehrlich, das ist nur die halbe Miete.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Der ewige Kampf: Warum selbst Stein nicht für immer hält
- 0.2 Fallbeispiel Rom: Ein Brunnen wird wiedergeboren
- 0.3 Gigant aus Travertin: Die Herausforderungen am Kolosseum
- 0.4 Eisen, Glas und Stuck: Filigranarbeit in Mailand
- 0.5 Was man als Meister lernt (und was man für zu Hause mitnehmen kann)
- 0.6 Die Realität: Was man auf den Hochglanzfotos nicht sieht
- 0.7 Ein Erbe, das wir weitergeben
- 1 Bildergalerie
Das Geld bezahlt das Gerüst und die Materialien, aber die eigentliche Arbeit – die Wissenschaft, die Kunst und der pure Knochenjob – leisten die Leute vor Ort. Kommt mal mit, ich nehm euch mit hinter die Planen und zeige euch, was es wirklich bedeutet, so ein Monument für die nächste Generation zu erhalten. Es geht um so viel mehr als nur ein bisschen Saubermachen. Es ist ein Mix aus Chemie, Physik, überlieferten Techniken und einer riesigen Portion Respekt.

Der ewige Kampf: Warum selbst Stein nicht für immer hält
Bevor wir auch nur ein Werkzeug in die Hand nehmen, müssen wir Detektiv spielen. Warum ist der Schaden überhaupt da? Ein guter Arzt stellt ja auch erst eine Diagnose, bevor er zum Skalpell greift. Bei alten Bauwerken sind die „Krankheiten“ fies und oft hausgemacht.
Der Hauptfeind ist und bleibt: Wasser. Es kriecht in die winzigsten Risse. Im Winter gefriert es, dehnt sich dabei um knapp 10 Prozent aus und sprengt den Stein von innen. Das nennt man Frostsprengung. Man sieht es erst nicht, aber über Jahrzehnte zerlegt dieser Prozess selbst den härtesten Fels. Meinen Azubis erkläre ich das immer mit der Wasserflasche im Eisfach – das Ergebnis kennt jeder. Genau das passiert millionenfach im Kleinen im Inneren des Steins.
Dann kommt der Dreck aus der Luft dazu. Schwefeldioxid aus Abgasen verbindet sich mit Regen zu einer aggressiven Säure. Dieser saure Regen frisst sich regelrecht in Kalksteine wie Marmor oder Travertin. Chemisch gesprochen, wandelt die Säure die Steinoberfläche in Gips um. Und dieser Gips? Der wird vom nächsten Regen einfach abgewaschen. Zurück bleibt eine raue, poröse Oberfläche, die noch mehr Schmutz und Wasser aufnimmt. Ein Teufelskreis. Manchmal backt dieser Gips mit Ruß und Staub zu harten, schwarzen Krusten zusammen, die nicht nur hässlich sind, sondern die Feuchtigkeit im Stein einschließen und alles noch schlimmer machen.

Und als wäre das nicht genug, kommt noch die Biologie ins Spiel. Algen, Moose, Flechten – die finden auf feuchten Steinen ein prima Zuhause. Ihre Wurzeln graben sich ein, ihre Ausscheidungen sind oft sauer. Selbst Taubenkot ist ein echtes Problem, weil er aggressive Säuren enthält. Ihr seht: Ein Monument im Freien ist ständig im Krieg mit seiner Umwelt. Unsere Aufgabe ist es, ihm zu helfen, ohne selbst Schaden anzurichten.
Fallbeispiel Rom: Ein Brunnen wird wiedergeboren
Der Trevi-Brunnen ist ein Extremfall. Er besteht aus Marmor und Travertin und wird permanent von Wasser umspült. Das schafft ein feuchtes Mikroklima – ein Paradies für Algen und Kalk. Als die Profis dort anrückten, war klar: Der Hochdruckreiniger bleibt im Schuppen. Das wäre eine Katastrophe gewesen und hätte die vorgeschädigte Oberfläche für immer zerstört.
Die Restaurierung, die übrigens rund 17 Monate dauerte und über 2 Millionen Euro verschlang, begann mit einer monatelangen Bestandsaufnahme. Ein Team von etwa 25 Spezialisten hat jeden Quadratzentimeter fotografiert und kartiert. Winzige Proben wurden im Labor analysiert, um zu wissen, mit welchem Schmutz man es genau zu tun hat.

Erst dann wurde entschieden, wie gereinigt wird. Da gibt es verschiedene Methoden, und die Kunst ist es, die richtige auszuwählen:
- Wassernebel-Systeme: Stellt euch feine Sprühdüsen vor, die stundenlang einen sanften Nebel auf die Statuen sprühen. Das weicht die oberflächlichen Schmutzschichten langsam auf, ohne den Stein mechanisch zu belasten. Super schonend, aber dauert eben.
- Kompressen oder „Packungen“: Für die harten, schwarzen Krusten kommt die Chemie-Keule, aber eine sanfte. Eine Paste, oft aus Zellulosebrei mit speziellen Lösungsmitteln, wird aufgetragen und mit Folie abgedeckt. Die Paste zieht den Dreck wie ein Löschblatt langsam aus den Poren. Nach ein paar Stunden nimmt man sie ab und wäscht den gelösten Schmutz mit weichen Naturhaar-Bürsten ab. Achtung: Hier ist Atemschutz absolute Pflicht, das Zeug riecht bestialisch und ist nicht ohne!
- Laser-Reinigung: Das ist die Hightech-Variante. Ein präziser Laserstrahl verdampft die Schmutzschicht, ohne den Stein darunter zu berühren. Extrem effektiv, aber auch extrem langsam und teuer. Man redet hier schnell von 150 bis 500 Euro pro Quadratmeter. Das nutzt man vor allem für superfeine Details, wo man mit nichts anderem hinkommt. Ein Tick zu viel Energie, und man brennt eine Narbe in ein jahrhundertealtes Meisterwerk.
Nach der Reinigung kamen die Fugen dran. Alte Reparaturen mit Zementmörtel sind ein Graus. Zement ist zu hart und lässt den Stein nicht atmen. Feuchtigkeit staut sich dahinter und sprengt den Stein an den Rändern ab. Also raus damit! Wir verwenden heute wieder traditionelle Kalkmörtel, die in ihrer Zusammensetzung dem Original ähneln. Sie sind flexibler und dampfdurchlässig. Allein die Auswahl des richtigen Sandes – Farbe, Korngröße – ist eine Wissenschaft für sich.

Gigant aus Travertin: Die Herausforderungen am Kolosseum
Beim Kolosseum, dessen Restaurierung von einem bekannten Schuhhersteller unterstützt wurde, war die Aufgabe eine andere. Hier geht’s um schiere Masse und Statik. Der Travertin dort ist viel poröser als Marmor, er saugt Wasser auf wie ein Schwamm. Die Hauptschäden waren riesige schwarze Krusten, teilweise zentimeterdick.
Auch hier: Finger weg vom Hochdruckreiniger! Die Reinigung erfolgte meist mit Wasserzerstäubung und unzähligen Bürsten. Das ist eine unfassbar monotone Arbeit. Du stehst monatelang auf dem Gerüst, in der prallen Sonne oder bei eisigem Wind, und schrubbst Millimeter für Millimeter. Man braucht ein Gefühl dafür, was runter muss und was bleiben darf. Denn nicht alles Dunkle ist Schmutz. Die Patina, die sich über Jahrhunderte bildet, ist Teil der Geschichte und schützt den Stein sogar. Diese Entscheidung trifft man nie allein, sondern immer im Team mit Kunsthistorikern.
Wusstest du schon? Experten haben im Laufe der Zeit über 300 verschiedene Pflanzenarten identifiziert, die in den Ritzen des Kolosseums wuchsen! Ein riesiger Aufwand war es, diese Pflanzen samt ihrer Wurzeln, die das Mauerwerk sprengten, zu entfernen. Dafür mussten oft spezialisierte Industriekletterer ran.

Eisen, Glas und Stuck: Filigranarbeit in Mailand
In der berühmten Einkaufsgalerie in Mailand, deren Erhalt von zwei Luxusmarken unterstützt wurde, trafen die Handwerker auf einen ganz anderen Materialmix: eine gigantische Konstruktion aus Gusseisen und Glas, kombiniert mit prunkvollen Stuckfassaden und Mosaiken.
Bei Gusseisen ist Rost der Feind. Die alten Farbschichten mussten runter, oft mit einem sehr sanften Strahlverfahren, zum Beispiel mit Nussschalengranulat, um die historische Oberfläche nicht zu zerstören. Danach folgt ein moderner, mehrschichtiger Farbaufbau mit aktivem Korrosionsschutz – da gibt es klare Normen. Den Originalfarbton findet man übrigens oft an versteckten Stellen, die über die Jahre geschützt waren.
Der Stuck wiederum erforderte absolute Künstler. Fehlstellen werden mit exakt passend angemischtem Mörtel ergänzt, manchmal müssen ganze Ornamente frei nachmodelliert werden. Die Regel dabei ist: Diene dem Original, bring nicht deinen eigenen Stil ein.
Ach ja, und was ist eigentlich in der Werkzeugkiste eines Restaurators? Neben Hammer und Meißel findet man da oft Überraschendes: Zahnarztbesteck, um alte Fugen auszukratzen, Skalpelle für feinste Schnitte, spezielle Pinsel in allen Größen und Formen und natürlich immer eine gute Lupe.

Was man als Meister lernt (und was man für zu Hause mitnehmen kann)
Die Öffentlichkeit sieht am Ende nur das strahlende Ergebnis. Aber der Erfolg hängt von den Leuten auf dem Gerüst ab. Als Meister bin ich nicht nur für die Qualität verantwortlich, sondern auch für mein Team. Ich sage den Jungen immer: „Hört dem Material zu. Es erzählt euch seine Geschichte und zeigt euch, was es braucht.“ Mit den Jahren entwickelt man ein Gefühl dafür, wie ein Stein klingt, wenn man draufklopft, ob er fest ist oder hohl klingt.
Was man sich davon für das eigene kleine Projekt abschauen kann? Ganz einfach: Respekt vor dem alten Material! Wenn du eine alte Sandstein-Fensterbank zu Hause hast, geh nicht mit dem Hochdruckreiniger oder aggressiver Chemie dran. Versuch es erst mal mit einer weichen Bürste und klarem Wasser. Und wenn du altes Mauerwerk verfugst, nimm niemals harten Zementmörtel, sondern einen weicheren Kalkmörtel, der zum Stein passt. Das verhindert viele Schäden.

Und wie wird man eigentlich Restaurator? Der Weg ist anspruchsvoll. Viele machen eine klassische Handwerksausbildung, zum Beispiel als Steinmetz oder Stuckateur, und hängen dann den Meister oder eine spezielle Weiterbildung zum Restaurator im Handwerk dran. Eine andere Möglichkeit ist ein Studium der Restaurierung an einer Fachhochschule oder Universität. Egal welcher Weg, man braucht Geduld, Fingerspitzengefühl und eine große Portion Neugier.
Die Realität: Was man auf den Hochglanzfotos nicht sieht
Was man auch nicht sieht, sind die Gefahren. Die Arbeit auf hohen Gerüsten erfordert absolute Schwindelfreiheit. Wir hantieren mit Chemikalien und der feine Steinstaub ist alles andere als gesund. Persönliche Schutzausrüstung ist keine Option, sie ist eine Lebensversicherung.
Ich habe mal miterlebt, wie ein Kollege auf einer Baustelle dachte, er könnte mal eben schnell einen alten Anstrich ohne richtigen Atemschutz abschleifen. Wenige Tage später landete er mit einer schweren Bleivergiftung im Krankenhaus. Die Farbe enthielt Bleimennige, ein typischer Korrosionsschutz von früher. Sowas vergisst man nie wieder.

Ganz zu schweigen davon, dass solche Projekte selten nach Plan laufen. Du legst eine Stelle frei und der Schaden ist zehnmal schlimmer als gedacht. Plötzlich reicht das Budget nicht mehr. Dann braucht es viel Überzeugungsarbeit, um die Notwendigkeit der zusätzlichen Arbeiten zu erklären.
Ein Erbe, das wir weitergeben
Wenn nach Monaten oder gar Jahren endlich die Gerüste fallen, ist das jedes Mal ein unbeschreiblicher Moment. Man ist ein winziger Teil einer langen Kette, eine Brücke zwischen den ursprünglichen Erbauern und den Besuchern von morgen. Die Sponsoren sind dabei unglaublich wichtig, keine Frage.
Aber der wahre Applaus gehört den Handwerkern, Restauratoren und Planern, die in Wind und Wetter mit ihrem Wissen und ihrer Hände Arbeit diese Wunder am Leben erhalten. Ihre Arbeit bleibt meist unsichtbar.
Kleiner Tipp zum Schluss: Wenn ihr das nächste Mal an einer alten Kirche oder einem Denkmal vorbeikommt, bleibt kurz stehen. Schaut euch die Fassade genau an. Seht ihr die schwarzen Krusten? Die Auswaschungen? Die kleinen Pflanzen in den Fugen? Das ist der „Zahn der Zeit“, von dem ich euch erzählt habe. Und vielleicht seht ihr dann mit ganz anderen Augen, welche unglaubliche Leistung dahintersteckt, diesen Verfall aufzuhalten.

Bildergalerie


Man stellt sich riesige Maschinen vor, doch oft ist das Werkzeug eines Restaurators überraschend filigran und erinnert an eine andere Zunft. Neben Spezialmörtel und Konsolidierungsmitteln findet man in ihrem Koffer:
- Zahnärztliche Instrumente: Feine Skalpelle und Sonden werden genutzt, um harte Schmutzkrusten millimetergenau abzutragen, ohne den Originalstein zu verletzen.
- Japanische Pinsel: Extrem weiche Pinsel aus Ziegenhaar dienen dazu, losen Staub zu entfernen oder Festigungsmittel aufzutragen, ohne die fragile Oberfläche zu beschädigen.
- Laser-Technologie: Bei besonders empfindlichen Oberflächen kommen spezielle Reinigungslaser, wie die von El.En. Group entwickelten, zum Einsatz. Sie verdampfen die Schmutzschicht, lassen den Stein darunter aber unberührt.

„Laut UNESCO sind über 50 % der europäischen Kulturerbestätten durch die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere durch extreme Wetterereignisse und Feuchtigkeit, zunehmend bedroht.“
Diese alarmierende Zahl bedeutet für Restauratoren einen Wettlauf gegen die Zeit. Es geht nicht mehr nur darum, die Schäden der Vergangenheit zu beheben, sondern die Monumente proaktiv für eine Zukunft mit stärkerem Regen, längeren Dürreperioden und extremeren Temperaturen zu wappnen. Die verwendeten Materialien müssen widerstandsfähiger, die Entwässerungssysteme intelligenter und die Schutzmaßnahmen vorausschauender sein.

Was passiert eigentlich mit den abgenommenen, alten Teilen eines Monuments?
Sie werden keineswegs einfach entsorgt. Jedes noch so kleine Fragment wird katalogisiert und archiviert. Diese Stücke bilden eine unschätzbar wertvolle „Materialbibliothek“. Restauratoren zukünftiger Generationen können sie analysieren, um die genaue Zusammensetzung des Originalmaterials zu verstehen, die Verwitterungsprozesse zu studieren oder um Techniken für zukünftige Eingriffe zu testen. Manchmal werden sie auch in einem angeschlossenen Museum, einem sogenannten Lapidarium, ausgestellt und erzählen so ihre eigene kleine Geschichte im großen Ganzen.

Die unsichtbare Gefahr: Einer der heimtückischsten Feinde von Fresken und Wandmalereien ist aufsteigende Feuchtigkeit, die Salze aus dem Mauerwerk an die Oberfläche transportiert. Dort kristallisieren sie und sprengen die Farbschicht von innen ab. Um das zu stoppen, werden oft sogenannte Opferschichten aufgetragen. Das ist ein spezieller, sehr poröser Putz, der bewusst so konzipiert ist, dass die Salze in ihm und nicht im Originalgemälde kristallisieren. Dieser „Opferputz“ wird dann alle paar Jahrzehnte erneuert und schützt so das unersetzliche Kunstwerk dahinter.

Klassischer Kalkmörtel: Seit der Antike bewährt. Er ist relativ weich und „atmungsaktiv“, lässt also Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk entweichen. Ein riesiger Vorteil: Er ist reversibel und opfert sich bei Bewegungen im Bauwerk, sodass eher die Fuge als der wertvolle Stein reißt.
Moderne Epoxidharze: Bieten eine enorme Klebekraft und Härte. Sie sind ideal, um gerissene Steinteile strukturell zu verbinden. Doch ihre Steifigkeit und Wasserundurchlässigkeit können zum Problem werden, da sie Spannungen auf den umgebenden, weicheren Stein leiten und Feuchtigkeit einschließen können.
Die Kunst besteht darin, zu wissen, wann man auf die Weisheit der Alten und wann auf die Kraft der modernen Chemie setzt.

Hinter der beeindruckenden Fassade einer restaurierten Kathedrale oder eines Brunnens verbirgt sich oft eine stille Revolution: die digitale Dokumentation. Bevor auch nur ein Meißel angesetzt wird, scannen Experten das gesamte Bauwerk mit 3D-Laserscannern und erstellen hochauflösende Fotogrammetrie-Modelle. Diese digitalen Zwillinge sind mehr als nur ein schönes Bild; sie dienen als exakte Landkarte für jeden Schaden, ermöglichen die Simulation von Restaurierungsmaßnahmen am Computer und schaffen ein präzises Archiv für die Nachwelt, falls Teile durch zukünftige Katastrophen verloren gehen sollten.
- Erhalt der historischen Ästhetik.
- Schutz vor Umwelteinflüssen.
- Strukturelle Sicherung für die Zukunft.
Das Geheimnis? Manchmal ist es nur eine Alge. Bei der Restaurierung des Neptunbrunnens in Bologna entdeckte das Team um den Restaurator Ottorino Nonfarmale, dass bestimmte Mikroorganismen und Algen eine schützende biochemische Patina, eine Art natürlichen Biofilm, auf dem Stein gebildet hatten. Statt sie komplett zu entfernen, entschied man sich, diese „gute“ Patina zu erhalten und nur die schädlichen schwarzen Krusten zu beseitigen – ein perfektes Beispiel für den modernen Ansatz, im Einklang mit der Geschichte und sogar der Biologie eines Monuments zu arbeiten.




