Dein Unterarm-Tattoo: Der ehrliche Guide vom Profi – Kosten, Schmerz & die geheimen Regeln
Ich bin Tätowierer, und das seit einer gefühlten Ewigkeit. In all den Jahren habe ich wahrscheinlich mehr Unterarme gesehen als jeder Hausarzt. Kaum eine Stelle ist so begehrt, um sich Kunst unter die Haut bringen zu lassen. Und ganz ehrlich? Kaum eine wird so oft unterschätzt. Dein Unterarm ist nicht einfach nur Haut – er ist deine permanent sichtbare Visitenkarte. Er flüstert, wer du bist.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Leinwand verstehen: Dein Arm ist kein Blatt Papier
- 0.2 Die Planung: Mehr als nur ein hübsches Bild
- 0.3 Der große Tag: Was dich erwartet und was du tun musst
- 0.4 Die Heilung: 50% der Arbeit liegt jetzt bei DIR
- 0.5 Wenn es komplizierter wird: Cover-ups & Sleeves
- 0.6 Ein letztes, ehrliches Wort
- 1 Bildergalerie
Aber lass uns mal Tacheles reden. Dies hier ist kein Pinterest-Board für „coole Ideen“. Das hier ist die knallharte Realität aus dem Studio. Ich zeige dir, worauf es bei einem verdammt guten Unterarm-Tattoo wirklich ankommt. Von der ersten Skizze bis zur perfekt verheilten Haut. Damit du eine Entscheidung triffst, die du auch in 20 Jahren noch feierst.
Die Leinwand verstehen: Dein Arm ist kein Blatt Papier
So viele Leute kommen rein, halten mir ein Handyfoto unter die Nase und sagen: „Genau das, genau hier.“ Meistens zeigen sie auf ihren Unterarm. Mein erster Job ist dann immer, sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Dein Arm ist eine 3D-Leinwand mit Kurven, Muskeln und zwei völlig verschiedenen Hauttypen.

Die Anatomie entscheidet: Innen hui, außen… anders!
Dreh mal deinen Arm. Fühlst du die Haut an der Innenseite? Sie ist weich, dünn und meistens heller. Adern und Sehnen schimmern direkt darunter durch. Das Tätowieren hier ist, um es mal vorsichtig zu sagen, unangenehmer. Hier muss die Nadel mit extrem viel Feingefühl geführt werden. Ein Hauch zu tief, und die Farbe verläuft unter der Haut. Das Ergebnis ist ein „Blowout“ – ein fieser, blauer Schatten, den du nie wieder loswirst. Ein klassischer Anfängerfehler.
Kommen wir zur Außenseite: Das ist das genaue Gegenteil. Die Haut ist dicker, robuster und hat schon einiges an Wetter mitgemacht. Hier tut’s in der Regel weniger weh. Fette Linien und satte Farben fühlen sich hier pudelwohl. Aber Achtung! Diese Seite kriegt die meiste Sonne ab, und Sonne ist der Todfeind jedes Tattoos. Dazu später mehr.
Eine kleine „Schmerz-Landkarte“ für deinen Unterarm, basierend auf hunderten von Sitzungen:
- Handgelenk (innen & außen): Ziemlich würzig. Hier ist die Haut dünn und nah am Knochen. Rechne mit einer 7-8 auf einer Skala von 10.
- Unterarm-Innenseite: Empfindlich, ein konstantes, scharfes Gefühl. So 6-7/10.
- Unterarm-Außenseite: Der entspannteste Bereich. Meistens gut auszuhalten. Eher eine 4-5/10.
- Armbeuge: Oh ja, die hat es in sich. Sehr empfindlich. Zwickt ordentlich, also eine solide 8/10.
Und dann ist da noch der „Flow“. Ein starres, geometrisches Muster auf einem muskulösen Arm? Sieht nur direkt nach dem Stechen im Liegen gut aus. Sobald du deinen Arm bewegst, verzieht sich alles. Ein Profi plant das mit ein und passt das Design so an, dass es mit deinem Körper lebt und atmet.

Die Planung: Mehr als nur ein hübsches Bild
Die beste Technik bringt nichts, wenn die Vorarbeit schlampig war. Ein Tattoo ist immer Teamwork. Deine Vision und meine handwerkliche Umsetzung. Ein guter Tätowierer ist deshalb vor allem eines: ein ehrlicher Berater.
Motiv, Stil und was wirklich funktioniert
Nicht jeder Stil passt auf den Unterarm. Das ist eine harte, aber wichtige Wahrheit.
- Realismus: Porträts oder Tiere brauchen glatte Flächen. Die Außenseite ist oft super dafür. Man muss aber die Wölbung des Arms im Auge behalten, sonst sieht das Gesicht schnell verzerrt aus.
- Traditional / Old School: Dieser Stil wurde quasi für den Unterarm erfunden. Starke Konturen, kräftige Farben. Diese Tattoos sind auch aus der Ferne klar erkennbar und altern fantastisch.
- Fine Line: Ein heikles Thema. Ja, die zarten Linien sehen frisch gestochen mega aus. Aber an der dünnen Innenseite ist das Blowout-Risiko höher. Und durch die Sonne verblassen sie viel schneller. Hier bin ich brutal ehrlich: Ein Fine-Line-Tattoo braucht absolute Top-Pflege und oft auch mal eine frühere Auffrischung.
- Japanische Tattoos: Die Meister dieses Fachs haben den „Flow“ perfektioniert. Drachen, Kois, Blumen – alles windet sich dynamisch um den Arm. Sie nutzen die Muskulatur, um dem Bild Leben einzuhauchen. Davon kann man sich eine Menge abgucken.

Den richtigen Künstler finden (und woran du Pfuscher erkennst)
Hör auf, nach dem billigsten Studio zu suchen. Such nach dem RICHTIGEN Künstler für deinen Stil. Schau dir die Portfolios ganz genau an. Und jetzt kommt der Pro-Tipp: Ignoriere die frisch gestochenen, glänzenden Instagram-Bilder. Suche gezielt nach VERHEILTEN Tattoos. Nur die zeigen die wahre Qualität. Hält die Linie? Ist die Farbe noch satt? Sind die Flächen gleichmäßig?
Achtung, rote Flaggen! Lauf weg, wenn ein Studio…
- …dir sofort einen Termin ohne persönliches Beratungsgespräch anbietet.
- …keine oder nur schlechte Fotos von verheilten Arbeiten zeigen kann.
- …Fragen zur Hygiene ausweicht oder abtut.
- …dich unter Druck setzt oder unrealistische Versprechungen macht.
Ein gutes Beratungsgespräch ist übrigens kostenlos. Hier gibst du dem Künstler die Chance, deine Idee zu verstehen und dir zu erklären, was machbar ist. Das ist die Basis für Vertrauen.
Der große Tag: Was dich erwartet und was du tun musst
Die Aufregung ist da, klar. Für mich ist es ein Tag höchster Konzentration. Hier muss alles sitzen, vom ersten Desinfektionsspray bis zum letzten Nadelstich.

Deine Hausaufgaben vor dem Termin: Die Checkliste
Ja, du hast auch was zu tun! Eine gute Vorbereitung macht alles einfacher – für dich und für mich.
- Eine Woche vorher: Keine pralle Sonne oder Solarium auf dem Arm. Sonnenbrand geht gar nicht!
- 24 Stunden vorher: Absolut kein Alkohol und keine blutverdünnenden Medikamente wie Aspirin (natürlich nur, wenn ärztlich unbedenklich).
- Am Termintag: Ordentlich frühstücken! Bring dir was zu trinken und vielleicht etwas Traubenzucker mit. Zieh ein bequemes, altes T-Shirt an, das auch mal einen Farbspritzer abkriegen darf.
So viel kostet der Spaß: Eine ehrliche Ansage
Reden wir über Geld. Die Preise variieren natürlich je nach Region und Bekanntheit des Künstlers. Aber hier ist eine realistische Orientierung:
- Stundensatz: Ein guter, professioneller Tätowierer in Deutschland verlangt zwischen 120 € und 200 € pro Stunde. Alles deutlich darunter sollte dich skeptisch machen.
- Anzahlung: Üblich ist eine Anzahlung von 50 € bis 100 €, um den Termin zu sichern. Die wird am Ende natürlich verrechnet.
- Projektkosten: Ein handflächengroßes Tattoo dauert oft 2-3 Stunden. Ein kompletter Unterarm-„Sleeve“ ist ein Großprojekt, das schnell 15-25 Stunden (oder mehr) in mehreren Sitzungen verschlingt. Rechne hier also mit Kosten im vierstelligen Bereich. Qualität hat ihren Preis.

Die Heilung: 50% der Arbeit liegt jetzt bei DIR
Das Tattoo ist fertig, die Folie ist drauf. Meine Arbeit ist getan. Jetzt beginnt deine. Und glaub mir: Die Qualität deines verheilten Tattoos hängt zur Hälfte von deiner Pflege ab. Ich habe schon Meisterwerke gesehen, die durch schlampige Nachsorge ruiniert wurden.
Folie: Klassisch oder „Second Skin“?
Nach dem Stechen wird das Tattoo abgedeckt. Da gibt’s zwei gängige Methoden. Die klassische Frischhaltefolie lässt du ein paar Stunden drauf, wäschst das Tattoo dann vorsichtig mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife und cremst es dünn ein. Das wiederholst du mehrmals täglich.
Die modernere Methode ist eine „Second Skin“, eine atmungsaktive Klebefolie. Die bleibt 3-5 Tage drauf. Darunter sammelt sich Wundwasser und Farbe – das sieht zwar etwas eklig aus, ist aber völlig normal und Teil des Heilungsprozesses. Der Vorteil: Du musst dich die ersten Tage um fast nichts kümmern und das Tattoo ist perfekt geschützt. Ich persönlich bin ein großer Fan davon, besonders am Unterarm.

Die Wochen danach: Disziplin ist alles
Nach ein paar Tagen fängt die Haut an zu jucken und sich zu pellen. Das ist die schlimmste Phase. Und hier gilt nur eine Regel: NICHT KRATZEN! AUF GAR KEINEN FALL! Du reißt dir sonst die Farbe wieder raus. Punkt.
Creme es stattdessen dünn ein. Hol dir in der Apotheke eine gute Heilsalbe wie Bepanthen oder online spezielle Tattoo-Cremes wie Pegasus Pro. Kostet um die 10 Euro und ist jeden Cent wert. Aber Achtung: Weniger ist mehr! Eine dicke Schicht Salbe erstickt die Haut. Ein hauchdünner Film, 2-3 Mal am Tag, reicht völlig.
Für die nächsten 3-4 Wochen gilt striktes Verbot für: Sonne & Solarium, Schwimmbäder & Saunen und schweißtreibenden Sport. Dein Unterarm ist der Sonne ständig ausgesetzt, also auch NACH der Heilung: Immer LSF 50+ drauf. Das ist die beste Altersvorsorge für deine Kunst.
Wenn es komplizierter wird: Cover-ups & Sleeves
Ein Unterarm ist oft nur der Anfang. Schnell kommt der Gedanke an einen ganzen „Sleeve“ oder die Jugendsünde von damals soll endlich weg.

Vom Einzelstück zum Gesamtwerk
Einen ganzen Arm zu planen, ist wie ein Haus zu bauen. Am besten plant man das von Anfang an mit einem Künstler, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Man kann aber auch bestehende Tattoos zu einem Sleeve verbinden. Das ist die hohe Kunst, bei der man einen Künstler finden muss, der die Stile der alten Tattoos aufgreifen und alles harmonisch zusammenfügen kann.
Cover-up: Die Königsdisziplin
Ein altes Tattoo am Unterarm zu überdecken, ist eine der größten Herausforderungen. Die Regel ist simpel: Dunkel deckt Hell. Groß deckt Klein. Du kannst kein altes, schwarzes Tribal mit einem zarten Aquarell-Vögelchen überdecken. Das geht einfach nicht.
Ich hatte mal einen Kunden mit einer verwaschenen, schwarzen Jugendsünde. Viel zu dunkel für was Filigranes. Die Lösung? Ein großer japanischer Drache. Wir mussten das neue Tattoo fast doppelt so groß machen und haben die dunklen Schuppen des Drachen gezielt über die alten, dicken Linien gelegt. Das hat zwei Sitzungen à vier Stunden gedauert, aber am Ende war vom alten Tattoo nichts mehr zu sehen. Manchmal ist das die einzige Möglichkeit.

Ist ein Tattoo zu dunkel, bin ich ehrlich und sage: Das geht nicht. Dann ist eine Laserbehandlung zur Aufhellung der beste Weg. Ein paar Sitzungen beim Spezialisten schaffen eine neue Leinwand, auf der man dann viel kreativer arbeiten kann.
Ein letztes, ehrliches Wort
Vergiss nie: Ein Unterarm-Tattoo verändert, wie die Welt dich wahrnimmt. Das ist heute viel lockerer als früher, aber es ist immer noch ein Faktor. Wähle ein Motiv, das für dich eine echte Bedeutung hat. Etwas, das du auch in 30 Jahren noch stolz zeigst. Denn genau das erschaffen wir hier: Kunst für die Ewigkeit, auf der anspruchsvollsten Leinwand der Welt – deiner Haut.
Bildergalerie




Die Schablone ist heilig – warum?
Bevor die Nadel auch nur in die Nähe deiner Haut kommt, wird dein Künstler einen Abdruck des Motivs auf deinen Arm aufbringen. Das ist der Moment der Wahrheit. Bewege deinen Arm, dreh ihn, schau ihn aus allen Winkeln an. Passt die Platzierung? Folgt das Design der Muskelform? Eine kleine Korrektur hier kann den Unterschied zwischen „okay“ und „perfekt“ ausmachen. Sag erst „Ja“, wenn du zu 100 % überzeugt bist. Ein guter Tätowierer wird dir diese Zeit immer geben.




„Laut einer Dalia-Umfrage von 2018 haben 37 % der Deutschen mindestens ein Tattoo – Tendenz steigend.“
Was das für dich bedeutet? Die Akzeptanz für sichtbare Tattoos, gerade am Unterarm, wächst rasant. Während früher in manchen Branchen Skepsis herrschte, wird Körperkunst heute zunehmend als Ausdruck von Individualität verstanden und nicht mehr als Hindernis für die Karriere.




Schwarz-Grau vs. Farbe auf dem Unterarm: Die ehrliche Abwägung.
Schwarz-Grau: Zeitlos, altert oft eleganter und ist weniger anfällig für Verblassen durch UV-Strahlung. Details und Schattierungen können unglaublich subtil wirken. Ideal für Porträts, realistische Motive oder filigrane Muster.
Farbe: Ein echter Hingucker, aber pflegeintensiver. Gelb- und Orangetöne verblassen am schnellsten in der Sonne. Top-Künstler verwenden hochwertige Tinten von Marken wie Intenze, Eternal Ink oder World Famous Ink, um die Langlebigkeit zu maximieren. Dennoch: Ohne konsequenten Sonnenschutz verliert Farbe an Leuchtkraft.



- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung für mindestens 3-4 Wochen.
- Verzichte auf Schwimmbad, Sauna und Vollbäder.
- Kratze oder ziehe nicht an der sich bildenden Kruste.
- Trage lockere, saubere Kleidung aus Baumwolle über dem Tattoo.
Das sind die goldenen Regeln der Heilungsphase. Dein Tattoo wird es dir mit brillanten Farben und scharfen Linien danken.




Der „Flow“ ist das Geheimnis eines Tattoos, das wie für den Arm gemacht wirkt. Es geht darum, wie das Design mit der natürlichen Form und Muskulatur deines Unterarms interagiert. Ein guter Künstler wird nicht einfach ein Bild auf die Haut klatschen, sondern es so gestalten, dass es sich um den Arm windet, die Kurven betont und auch in Bewegung harmonisch aussieht.




Die Pinterest-Falle: Du hast das perfekte Tattoo online gefunden und willst genau das? Ein Profi wird sich weigern, die Arbeit eines anderen 1:1 zu kopieren. Nutze Pinterest und Instagram als Inspirationsquelle für Stil, Thema oder Komposition, aber lass deinen Künstler ein einzigartiges Design für dich entwerfen. Nur so bekommst du ein echtes Unikat, das auf dich und deinen Körper zugeschnitten ist.



Wusstest du schon? Seit Januar 2022 reguliert die EU-Verordnung REACH die Inhaltsstoffe von Tätowierfarben strenger. Das sorgt für mehr Sicherheit, hat aber auch einige traditionelle Pigmente vom Markt verdrängt. Frag deinen Künstler, ob er mit REACH-konformen Farben arbeitet – ein Zeichen für Professionalität und Verantwortungsbewusstsein.




Die Wahl der richtigen Salbe ist entscheidend für die Heilung. Aber was ist besser?
- Klassische Heilsalbe (z.B. Bepanthen): Günstig und bewährt. Sie hält die Haut feucht und unterstützt die Wundheilung. Nachteil: Sie kann sehr fettig sein und die Poren verstopfen, wenn man zu viel aufträgt.
- Spezielle Tattoo-Butter (z.B. Hustle Butter Deluxe): Oft vegan, mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Mangobutter oder Kokosöl. Zieht schneller ein, riecht angenehm und ist speziell dafür entwickelt, die Farben leuchten zu lassen. Meist teurer, aber sehr ergiebig.




Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer „Linern“- und einer „Shader“-Nadel?
Dein Tätowierer wechselt während der Sitzung wahrscheinlich mehrmals die Nadelkonfiguration. „Liner“ (RL – Round Liner) haben eng gebündelte Nadelspitzen, um scharfe, präzise Linien zu ziehen. „Shader“ (RS oder Magnum) haben mehrere Nadeln nebeneinander angeordnet, um sanfte Schattierungen und Farbflächen zu erzeugen. Die Kunst liegt darin, für jeden Effekt die richtige Nadel und die passende Maschine-Einstellung zu wählen.



Ein oft übersehener Held im Tattoo-Design: der negative Raum. Das ist der unbehandelte Hautbereich innerhalb und um dein Tattoo. Ein geschickter Einsatz von negativem Raum lässt das Motiv atmen, verleiht ihm Tiefe und sorgt dafür, dass es auch aus der Ferne lesbar und nicht überladen wirkt. Besonders bei komplexen Mustern wie Mandalas oder polynesischen Tattoos ist dies entscheidend für die Gesamtwirkung.




- Es passt perfekt zur Längsachse des Arms.
- Es betont die Muskeldefinition, wenn du den Arm anspannst.
- Es ist ideal für Zitate, Namen oder Motive, die eine klare Richtung haben.
Das Geheimnis? Ein vertikal ausgerichtetes Design. Es streckt den Unterarm optisch und wirkt oft dynamischer als ein quer platziertes Motiv.




Dein Unterarm ist eine der sonnenexponiertesten Stellen deines Körpers. Um die Farben deines Tattoos frisch zu halten, ist täglicher Sonnenschutz Pflicht. Wähle eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+), die speziell für empfindliche Haut geeignet ist und keine reizenden Duftstoffe enthält. Produkte von Marken wie La Roche-Posay (Anthelios-Serie) oder Cetaphil sind hier oft eine gute Wahl, da sie gut einziehen und nicht kleben.



„Ein Cover-Up ist fast immer komplexer, schmerzhafter und teurer als das ursprüngliche Tattoo.“
Diese Faustregel aus der Branche unterstreicht, wie wichtig die anfängliche Recherche ist. Nimm dir Zeit, den richtigen Künstler und das richtige Motiv zu finden. Die Investition in Qualität von Anfang an erspart dir nicht nur Geld, sondern auch den Schmerz und die Kompromisse, die mit der Korrektur einer unüberlegten Entscheidung einhergehen.




Der Tag vor dem Termin ist fast so wichtig wie der Tag selbst. Sorge für eine gute Vorbereitung:
- Trinke viel Wasser: Hydrierte Haut lässt sich besser tätowieren.
- Iss eine ordentliche Mahlzeit: Ein stabiler Blutzuckerspiegel hilft gegen Kreislaufprobleme.
- Schlafe gut: Ausgeruht bist du schmerzresistenter.
- Vermeide Alkohol und Blutverdünner: Beides kann zu stärkeren Blutungen führen, was die Arbeit erschwert und das Ergebnis beeinträchtigen kann.




Trend-Alarm: Fine-Line & Mikro-Realismus. Feine Linien und winzige, fotorealistische Details sind auf dem Unterarm extrem beliebt. Aber Achtung: Diese Stile erfordern einen absoluten Spezialisten. Die dünne Haut der Innenseite verzeiht keine Fehler, und Linien können mit der Zeit leicht an Schärfe verlieren („spreading“). Schau dir das Portfolio des Künstlers genau an: Sind die geheilten Fine-Line-Tattoos nach einem Jahr immer noch scharf und klar?



Kann ich den Schmerz während der Sitzung lindern?
Ja, ein wenig. Eine kontrollierte, tiefe Atmung hilft enorm, den Körper zu entspannen. Lenke dich ab – viele Studios erlauben Kopfhörer für Musik oder Podcasts. Vermeide es, die Muskeln im Arm anzuspannen; je lockerer du bist, desto besser. Und zögere nicht, nach einer kurzen Pause zu fragen. Ein Profi wird das verstehen und einplanen.




Polynesische Tattoos, wie sie in der Galerie zu sehen sind, sind mehr als nur ästhetische Muster. Jedes Symbol, von den Speerspitzen (Mut) bis zu den Wellen (Leben, Veränderung), hat eine tiefe, kulturelle Bedeutung. Ein authentisches polynesisches Tattoo erzählt eine Geschichte. Wenn dich dieser Stil fasziniert, suche einen Künstler, der sich auf die Symbolik und die traditionellen Kompositionsregeln spezialisiert hat, um die kulturelle Tiefe zu respektieren.




Der Portfolio-Check: Sieh dir nicht nur die frischen Tattoos eines Künstlers an, sondern suche gezielt nach Bildern von geheilten Arbeiten. So sieht die Kunst wirklich aus, wenn sie mit deiner Haut verwachsen ist. Achte auf saubere, durchgezogene Linien, satte, gleichmäßige Farb- oder Schwarzflächen und weiche, saubere Übergänge bei den Schattierungen. Das ist das wahre Qualitätsmerkmal.



Selbst das am besten gestochene Tattoo ist nicht für die Ewigkeit unveränderlich. Die Haut regeneriert sich, altert und wird von der Sonne beeinflusst.
Plane gedanklich ein, dass dein Tattoo in 10 oder 15 Jahren eventuell ein „Touch-up“ benötigen könnte. Besonders feine Linien oder helle Farben können mit der Zeit an Intensität verlieren. Das ist völlig normal und ein guter Tätowierer kann alte Kunstwerke oft mit wenigen Handgriffen wieder zum Strahlen bringen.




Dein Unterarm-Tattoo wird ein Gesprächsstarter sein, ob du willst oder nicht. Von neugierigen Fragen („Was bedeutet das?“) bis hin zu Komplimenten von Fremden – sei darauf vorbereitet. Es ist eine Form des Selbstausdrucks, die du permanent nach außen trägst. Die meisten Träger empfinden dies als positiv, es schafft eine sofortige Verbindung zu anderen Menschen. Dein Tattoo wird ein Teil deiner Identität und deiner Geschichte.




- Es erfordert absolute Präzision und eine ruhige Hand.
- Die Linien sind so fein wie mit einem Bleistift gezeichnet.
- Es ist ideal für zarte florale Motive oder minimalistische Designs.
Die Technik dahinter? Man nennt es „Single Needle“. Hierbei wird nur eine einzige Nadelspitze verwendet, anstatt einer Gruppe von Nadeln. Das Ergebnis ist von unvergleichlicher Feinheit, stellt aber auch die höchsten Anforderungen an den Künstler.



Warum kostet ein Unterarm-Tattoo so viel?
Du zahlst nicht nur für die zwei Stunden im Stuhl. Der Preis beinhaltet die Zeit für die Beratung und das individuelle Design, die teuren, sterilen Einwegmaterialien (Nadeln, Handschuhe, Desinfektionsmittel), die Miete für ein hygienisches Studio und vor allem: die jahrelange Erfahrung und das künstlerische Talent deines Tätowierers. Ein guter Leitsatz: „Gute Tattoos sind nicht billig, und billige Tattoos sind nicht gut.“




Schriftzüge auf dem Unterarm sind ein Klassiker. Doch die Lesbarkeit ist entscheidend. Bedenke, dass die Haut altert und feine Linien mit der Zeit leicht verlaufen können. Wähle eine Schriftart, die nicht zu verschnörkelt oder zu klein ist. Ein erfahrener Lettering-Künstler wird dich beraten, welche Schriftgröße und welcher Zeilenabstand nötig sind, damit dein Zitat auch in zehn Jahren noch klar und deutlich zu lesen ist.




Die Platzierung um das Handgelenk: Ein Tattoo, das wie ein Armband um das Handgelenk verläuft, ist ästhetisch reizvoll, aber technisch anspruchsvoll. Die Haut ist hier ständig in Bewegung, knittert und ist extrem dünn. Perfekt gerade Linien sind eine Herausforderung. Zudem ist die Heilung durch die ständige Reibung oft langwieriger. Ein erfahrener Künstler wird das Motiv so anlegen, dass es die Bewegung mitmacht und nicht unschön verzerrt wird.


Der berühmte „Ötzi“, die Gletschermumie aus den Alpen, trug über 60 Tattoos – viele davon an den Armen und am Handgelenk.
Das Tätowieren ist eine der ältesten Kunstformen der Menschheit. Was heute ein ästhetisches Statement ist, hatte damals wahrscheinlich eine medizinische oder rituelle Bedeutung. Wenn du dich für ein Tattoo entscheidest, trittst du in eine jahrtausendealte Tradition des Körperschmucks ein.




