Süßkartoffeln pflanzen und pflegen – wichtige Tipps für reiche Ernte
Süßlich, lecker, farbenfroh und genauso vielseitig wie die normale Kartoffel – was gibt es an der Süßkartoffel denn nicht zu lieben? Aufgrund seines einzigartigen Geschmacksprofils ist das orangefarbene Wurzelgemüse zu einer beliebten Zutat vieler traditioneller Küchen auf der ganzen Welt geworden. Ähnlich wie die gewöhnlichen Kartoffeln sind auch Süßkartoffeln Pflanzen unglaublich pflegeleicht und können in vielen verschiedenen Klimazonen gedeihen. Gleichzeitig sind Süßkartoffeln jedoch oft um ein Vielfaches teurer. Ist es also verwunderlich, dass immer mehr Gärtner ihre eigenen Süßkartoffeln pflanzen? Dadurch spart man nicht nur Geld, sondern stellt auch sicher, dass das Gemüse nicht mit Chemiekeule behandelt wurde.
Das Süßkartoffeln Pflanzen verläuft jedoch nicht ganz so wie bei normalen Kartoffeln. Man kann eine Süßkartoffel nicht einfach in Erde stecken und aufs Beste hoffen. Im heutigen Artikel zeigen wir Ihnen daher, wie und wann Sie richtig Ihre Süßkartoffeln pflanzen, wie Sie die Jungpflanzen pflegen und wann Sie ernten können.
Inhaltsverzeichnis
Möchten Sie Ihre eigenen Süßkartoffeln pflanzen und ernten?
Hier zeigen wir Ihnen, wie es geht!
Süßkartoffeln vs. normale Kartoffeln
Süßkartoffeln und Kartoffeln sind beide knollige Wurzelgemüse, die reich an Kohlenhydraten, Stärke und Selen sind. Sie gehören beide zu den Nachtschattengewächsen (Solanales), damit enden aber auch schon ihre Ähnlichkeiten.
Süßkartoffeln (Ipomoea batatas) sind eigentlich gar keine Kartoffeln (Solanum tuberosum). Sie gehören zur Gattung Prunkwinden, also zur Familie der Windengewächse. Somit sind Süßkartoffeln eigentlich näher mit den beliebten Zierpflanzen Trichterwinde und Prachtwinde verwandt als mit Kartoffeln.
In Bezug auf den Nährwert sind Süßkartoffeln reichere Quellen für Vitamin C, Magnesium, Kalzium, Eisen und Phosphor als normale Kartoffeln. Letztere enthalten jedoch mehr Folsäure, Vitamin B1 und B3.
Wie der Name und der erste Biss schon erahnen lassen, sind Süßkartoffeln auch deutlich zuckerreicher als normale Kartoffeln. 100 g enthalten ungefähr 4,2 g Zucker und 86 Kalorien, verglichen mit nur ungefähr 0,8 g Zucker und 77 Kalorien in normalen Kartoffeln. Süßkartoffeln sollten daher nur in Maßen genossen werden.
Kartoffeln und Süßkartoffeln liefern dem Körper unterschiedliche Nährstoffe
Viele davon stecken eigentlich in der Schale
Süßkartoffeln pflanzen – den richtigen Zeitpunkt erwischen
Süßkartoffeln stammen ursprünglich aus den warmen Regionen Mittel- und Südamerikas. Heute werden Sie in vielen gemäßigten, tropischen und subtropischen Zonen der Welt angebaut. Wie Sie wahrscheinlich schon erraten können, ist die exotische Gartenpflanze einjährig, wärmeliebend und kältempfindlich. Liegen die Temperaturen unter 13 Grad, kann man keine Keimung und Wuchs erwarten. Erst bei 20-25 Grad fühlt sich die Süßkartoffel richtig wohl.
In unseren Regionen ist ein warmes Gewächshaus also empfehlenswert. Dann können Sie mit der Aufzucht bereits zwischen Januar und Februar beginnen. Falls Sie keines haben, dann sollten Sie mit der Vorzucht erst ein paar Wochen nach dem letzten Frost, also etwa April oder Mai, beginnen. Von einer direkten Aussaat im Beet ist abzuraten, da die Knollen draußen nur schlecht keimen.
Ipomoea batatas bilden kleine lila-weiße Blüten ähnlich denen der Prachtwinde
Wie erfolgt nun die Vorzucht?
Am schnellsten kommt es zu Wurzeln in der Regel über Wasser, ähnlich wie mit einem Avocadokern. Halbieren Sie dazu die Knolle, stecken Sie 3-4 Zahnstocher rundherum und stellen Sie jede Hälfte mit der Spitze nach oben in einem Glas mit abgestandenem Wasser hinein. Gelegentlich nachgießen.
Die Gläser stellen Sie nun auf eine warme und helle, nach Süden oder Südosten ausgerichtete Fensterbank. Sobald Triebe und Wurzeln eine Länge von ca. 20-30 cm erreichen, können Sie die jungen Süßkartoffeln pflanzen. Die Bodentemperatur sollte idealerweise 18 Grad betragen.
Haben Sie jemals eine Avocado vorgezogen? Ähnlich geht es mit Süßkartoffel!
Die ersten Wurzeln sollten innerhalb von 1-2 Wochen erscheinen
Die richtige Tiefe und Abstand
Die vorgezogenen Saatknollen sollten in der Regel bei einer Tiefe von rund 5 cm eingegraben werden. Die jungen Triebe sollten dabei nicht mit Erde bedeckt sein. Ein Abstand von ca. 35-40 cm zwischen den einzelnen Süßkartoffeln reicht meistens vollständig aus. Stehen die Pflanzen zu nah beieinander, konkurrieren sie um Platz und Nährstoffe.
Wenn Sie in Kübeln oder Eimern statt in Garten- oder Hochbeeten Ihre Süßkartoffeln pflanzen möchten, dann wählen Sie solche, die ein Fassungsvermögen von mindestens 30 Liter haben. So kann sich das Wurzelsystem gut ausbilden.
Süßkartoffeln bilden efeuähnliche Blätter und kriechende Triebe
Optimaler Standort, Bodenqualität und Wassergaben
Wie die meisten anderen wärmeliebenden und kältempfindlichen Gartenpflanzen benötigen auch Süßkartoffeln einen sonnigen, wind- und kältegeschützten Standort. Viele Gärtner entscheiden sich dafür, ihre Süßkartoffeln entlang der südlichen oder südöstlichen Hausfassade zu pflanzen. Dort enthalten die Nutzpflanzen nicht nur ausreichend Sonne und Wärme, sondern sind auch vor Wind geschützt.
Das Substrat sollte idealerweise locker, gut durchlässig, sandig, lehmig und nährstoffreich, also entweder mit Wurmhumus oder reifem Kompost angereichert sein. Ein hoher Stickstoffgehalt ist für optimalen Wuchs und spätere Ernte von größter Bedeutung. Ein leicht saurer pH-Wert von 5 bis 7,5 wirkt sich positiv auf den Geschmack der Knollen aus.
Die benötigten Wassermengen hängen stark vom Wetter ab. Kontrollieren Sie die Erde am besten vor jedem Gießen mit den Fingern. Wenn sie sich trocken anfühlt, geben Sie der Pflanze etwas Wasser. Wenn sich das Substrat hingegen feucht anfühlt, dann gießen Sie nicht. Süßkartoffeln sind anfällig für Wurzelfäule und daher ist es besser, die Erde zwischen den Wassergaben vollständig trocknen zu lassen. In den letzten 3-4 Wochen vor der Ernte dürfen Süßkartoffeln nicht gegossen werden.
Süßkartoffeln wachsen normalerweise bei einer Tiefe von ca. 15-25 cm
Süßkartoffeln ernten und lagern
Je nach Wetter, Temperatur, Substrat und Pflanzzeit benötigen Süßkartoffeln in der Regel zwischen 90 und 170 Tagen, um vollständig auszureifen. Die meisten Gärtner ernten bei uns ab September. Sobald sich die Blätter und Stängel gelb färben, ist Ihr Wurzelgemüse erntereif. Graben Sie die Süßkartoffeln einfach vorsichtig aus dem Boden heraus.
Knollen von der überschüssigen Erde leicht abbürsten, dann zwei Tage an der Luft trocknen lassen. Erst dann kann man die Süßkartoffeln in der Küche verwenden. Lagern Sie sie bei Raumtemperatur an einem trockenen und dunklen Ort.
Im rohen Zustand halten Süßkartoffeln nur etwa 1-2 Wochen aus. Ihre Haltbarkeit ist mit der von gewöhnlichen Kartoffeln nicht zu vergleichen. Eine bessere Möglichkeit, sie aufzubewahren, besteht darin, sie weich zu kochen oder zu blanchieren und dann einzufrieren. Im Gefrierschrank sind Süßkartoffeln bis zu einem Jahr haltbar.
Süßkartoffeln lassen sich überhaupt nicht lange lagern
Sie lassen sich aber gut eindosen, einfrieren und trocknen
Möchten Sie Ihre eigenen Süßkartoffeln pflanzen und ernten? Diese Tipps werden Ihnen die Gartenarbeit nicht nur erleichtern, sondern auch bestimmt für eine reiche Ernte sorgen!
Quellen: