Was sollte man über Quitten wissen? – Interessante Fakten über das gelbe Steinobst
Der Wochenmarkt hat im Herbst ein besonders reiches Angebot an frischem Obst und Gemüse. Die meisten Produkte kommen aus regionalem Anbau, sind ganz frisch und schmecken vorzüglich. Unter zahlreichen anderen Früchten findet man zurzeit fröhlich gelb leuchtende Quitten. Obwohl sie schön duften und appetitlich aussehen, gehen viele Leute gleichgültig an ihnen vorbei. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das gelbe Kernobst extrem hart ist und roh schwer konsumiert werden kann. Sicher zählen die Quitten nicht gerade zu den populärsten Obstsorten im Herbst, jedoch sind sie sehr gesund. Daraus kann man echte Leckereien zubereiten oder die Früchte zu Kompott, Gelee oder Marmelade verarbeiten. Richtig gelagert können die harten Früchte bis zu zwei Monate frisch und aromatisch bleiben. Was Sie noch über die Quitten wissen sollten, berichten wir im heutigen Artikel. Darüber hinaus geben wir ein Grundrezept für Quittengelee, damit Sie etwas Süßes und Gesundes im Winter zu vernaschen haben.
Inhaltsverzeichnis
Die gelben Früchte sehen appetitlich aus, sind aber beim Verzehr in rohem Zustand steinhart.
Infos und Fakten, die man über die Quitten wissen sollte
1) Woher stammen die gelben harten Früchte?
Auch wenn die Quitte heute zu den seltenen Früchten gehört, war sie in der Antike weit verbreitet. Zum Beispiel im Altertum war sie sehr beliebt. Der goldene Apfel, den Paris der Aphrodite schenkte, soll der griechischen Mythologie zufolge eine Quitte gewesen sein. Manche Bibelforscher glauben, dass die verbotene Frucht im Paradies (deren Name nicht genannt wird) ursprünglich eine Quitte gewesen sein könnte.
Die Quitte stammt wahrscheinlich aus der heutigen Türkei, wurde aber mit Sicherheit schon im alten Babylon angebaut, weshalb sie in der antiken Mythologie so häufig vorkommt. Man nimmt an, dass die ersten Quittenbäume mit den Römern nach Britannien kamen, obwohl die erste dokumentierte Anpflanzung im Jahr 1275 erfolgte, als König Edward I. Quittenbäume im Tower von London pflanzte.
Es ist interessant über die Quitten zu wissen, dass die gelben Früchte in der Antike populärer waren als heute.
Quitten können mit Äpfeln und Birnen verglichen werden, da sie mit beiden Obstsorten verwandt sind. Die Quitte ist das einzige Mitglied der Gattung Cydonia in der Familie der Rosengewächse, zu der auch Äpfel und Birnen gehören. Quittenbäume werden von Landschaftsgärtnern als Blickfang in Parkanlagen verwendet, da sie im Frühjahr attraktive zartrosa Blüten haben.
Heutzutage sind diese Früchte etwas in Vergessenheit geraten.
2) Wie gesund sind die Quitten?
Viele Leute lassen sich vom harten Fruchtfleisch und dem etwas holzigen Geschmack abschrecken, ohne zu wissen, wie gesund die Quitten sind. Hier machen wir einen kurzen Überblick über die gesunden Eigenschaften des Kernobstes.
– reich an Vitaminen und Mineralstoffen: der hohe Vitamingehalt, insbesondere von Vitamin C, macht die Quitte gesund. Das Steinobst enthält ebenfalls wichtige Mineralstoffe wie Kalium, welches die Herzfunktion verbessert und den Blutdruck reguliert.
– kann den Cholesterinspiegel senken: In dem harten Kernobst werden viele Ballaststoffe enthalten, darunter auch Pektin. Dieser hält den Cholesterinspiegel in Schach und senkt damit das Risiko von hohem Blutdruck.
– neutralisiert Influenzavirus: Im harten Fruchtfleisch der Quitten sind viele Polyphenole zu finden, die Vireninfektionen neutralisieren. Die gelben Früchte zeigen antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften und können auch Allergien vorbeugen. In der Antike wurde ein Quittensirup zur Heilung von Magengeschwüren und Reflux verwendet.
Das Kernobst kann viel zu Ihrer Darmgesundheit beitragen.
Extra Tipp: Zweifellos ist die Quitte eine gesunde Frucht, aber in rohem Zustand ist sie leider steinhart und damit eher ungenießbar. Wer in das rohe Obst beißt, riskiert einen Zahnarztbesuch!
Kulinarische Einsatzmöglichkeiten der Quitten
Sicher wollen Sie das auch über die Quitten wissen: sie lassen sich leicht in der Küche verarbeiten und sind perfekt für die Zubereitung von Marmelade, Gelee, Quittenlikör und Quittenbrot. Interessant ist zum Beispiel die Tatsache, dass das Wort Marmelade von der portugiesischen Benennung für Quitte, marmelo, abgeleitet ist.
Auch wenn die Früchte selbst im reifen Zustand blassgelb bis grün sind, entwickeln Quittengelee und Quittenmarmelade nach dem Kochen eine schöne, verführerische rosa-rote Farbe. Der zarte Duft von Rosenblüten und Vanille liegt in der Luft, aber achten Sie darauf, die Quitten vor dem Kochen zu entkernen und zu schälen.
Quitten eignen sich nicht nur für Desserts. In Marokko werden sie oft zusammen mit Fleisch gekocht, vor allem mit Lammfleisch. In Spanien wird Quittenbrot zusammen mit Käseplatten angeboten und köstlich mit dem salzigen Manchego serviert.
Wissen Sie übrigens, wie man Quittengelee selber macht?
Wie kann man Quittengelee selber zubereiten?
Nach allen mitgeteilten Infos und Fakten über die gelben Früchte haben Sie vielleicht den Wunsch, etwas mit dem harten Kernobst selber zu machen. Im Folgenden geben wir Ihnen ein Grundrezept für Quittengelee mit Lavendel.
Dafür braucht man folgende Zutaten:
- 1 kg geschälte und entkernte Quitten;
- 800 g Zucker;
- 3-4 Lavendelblätter.
Die Zubereitung des Quittengelees ist einfach und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch.
- Schneiden Sie zuerst die Quitten klein, bedecken Sie die Stücke mit Wasser und kochen Sie diese weich.
- Die gekochte Masse in ein Sieb oder Tuch drücken.
- Die Flüssigkeit noch einmal zum Aufkochen bringen. Dabei den Zucker hinzufügen und umrühren, bis er sich aufgelöst hat.
- Testen Sie die Dichte des Gelees, indem Sie einen Teelöffel davon auf eine kalte Untertasse geben.
- Wenn das Quittengelee fest wird, können Sie die Lavendelblätter hinzufügen.
- Dann in Gläser abfüllen und kaltstellen. Fertig!
Gebratene Quitten sind eine großartige Abwechslung bei den Desserts im Winter.
Mit Nüssen und Zimt schmeckt das gebratene Steinobst einfach herzhaft!
Für mehr Aroma kann man auch Anissterne hinzufügen und dann mit Sahne servieren.
Der Quittenkuchen ist aber die beliebteste und die aromatischste Nachspeise in den Wintermonaten.
Diese kulinarische Verführung schmeckt Groß und Klein wunderbar!