Blutverdünner aus der Natur? Was wirklich hilft – und was gefährlich werden kann

von Augustine Schneider
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Hand aufs Herz: Hast du auch schon mal gegoogelt, wie man sein Blut auf natürliche Weise „verdünnen“ kann? Du bist nicht allein. Dieser Begriff hat sich einfach festgesetzt, auch wenn er fachlich gesehen nicht ganz passt. Dein Blut wird ja nicht wirklich dünner wie Wasser, das zu Sirup wird. Es geht vielmehr darum, die Gerinnung zu beeinflussen – und das ist ein unfassbar komplexes Uhrwerk in deinem Körper.

Als jemand, der sich seit Jahren beruflich mit Pflanzenheilkunde beschäftigt, sehe ich immer wieder, wie viel Hoffnung, aber auch wie viel Unsicherheit bei diesem Thema herrscht. Deshalb will ich hier mal ganz offen aus der Praxis plaudern. Ohne falsche Versprechungen, aber mit einer ordentlichen Portion Respekt vor der Kraft der Natur und der modernen Medizin.

Kurz erklärt: Was passiert da eigentlich bei der Blutgerinnung?

Bevor wir über Kräuter und Gewürze reden, müssen wir kurz verstehen, was da im Körper abgeht. Stell dir vor, du schneidest dich in den Finger. Sofort startet eine geniale Rettungsaktion, die sogenannte Gerinnungskaskade. Das ist wie eine Reihe Dominosteine, die perfekt nacheinander umfallen.

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Zuerst düsen die Blutplättchen (Thrombozyten) zur Unfallstelle. Sie kleben an der verletzten Gefäßwand fest und pappen aneinander, um ein erstes, lockeres Leck zu stopfen. Gleichzeitig werden verschiedene Eiweiße im Blut – die Gerinnungsfaktoren – aktiviert. Am Ende dieser Kette entsteht ein Stoff namens Fibrin. Stell dir Fibrin wie ein superfeines Spinnennetz aus Klebstoff vor. Es legt sich über die Blutplättchen, verfestigt den ganzen Pfropf, und zack – die Wunde ist dicht, die Blutung hört auf. Ein absolut lebenswichtiger Prozess.

Manchmal gerät dieses System aber aus dem Takt. Dann bilden sich Blutgerinnsel (Thromben), wo sie absolut nichts zu suchen haben, zum Beispiel tief in den Beinvenen oder im Herzen. Löst sich so ein Gerinnsel und geht auf Wanderschaft, kann es ein Gefäß blockieren. Passiert das im Gehirn, ist es ein Schlaganfall, in der Lunge eine Lungenembolie. Beides sind absolute Notfälle. Genau deshalb gibt es Medikamente, die hier gezielt eingreifen.

Pflanzen: Eine sinnvolle Ergänzung, aber NIEMALS ein Ersatz

Jetzt kommt der Punkt, den ich am liebsten dreimal unterstreichen würde: Pflanzliche Mittel können niemals einen ärztlich verschriebenen Gerinnungshemmer ersetzen. Wenn ein Arzt dir ein Medikament wie Marcumar, Eliquis, Xarelto oder auch nur ASS 100 verschreibt, dann hat das einen verdammt guten Grund. Diese Mittel eigenmächtig abzusetzen, ist lebensgefährlich.

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Ich hatte mal einen Patienten, der dachte, er könne sein Medikament einfach durch Kurkuma ersetzen. Das Ende vom Lied war eine schwere Thrombose und ein langer Krankenhausaufenthalt. Das muss wirklich nicht sein.

Aber Pflanzen können trotzdem eine tolle Rolle spielen! Sie können zur Vorbeugung beitragen, einen gesunden Lebensstil unterstützen und die Blutzirkulation fördern. Ihre Wirkung ist sanfter, aber definitiv nicht zu unterschätzen. Schauen wir uns die wichtigsten mal an.

Der Klassiker: Die Kraft aus der Weidenrinde

Die bekannteste Pflanze in diesem Bereich ist wohl die Weidenrinde. Aus ihrem Wirkstoff wurde vor langer Zeit die Acetylsalicylsäure entwickelt, die wir heute als Aspirin oder ASS kennen. Die darin enthaltenen Salicylate hindern die Blutplättchen daran, sich so leicht zusammenzuballen. Sie setzen also ganz am Anfang der Gerinnungskette an.

Kleiner Tipp für die Praxis: Weidenrindentee ist ein altbewährtes Hausmittel. Nimm dafür etwa 1-2 Teelöffel getrocknete Rinde (am besten in Arzneibuchqualität aus der Apotheke, da bist du auf der sicheren Seite) auf eine Tasse Wasser. Kurz aufkochen, dann 10 Minuten ziehen lassen. Ja, er schmeckt bitter, das gehört dazu. Mehr als zwei Tassen pro Tag sollten es aber nicht sein. Die Wirkung ist natürlich viel, viel schwächer als bei einer Tablette ASS 100, aber als sanfte Unterstützung kann es passen.

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Achtung! Wer auf Aspirin allergisch reagiert, sollte die Finger davon lassen. Auch bei Asthma oder Magenproblemen ist Vorsicht geboten. Und ganz wichtig: Niemals vor einer OP oder einem Zahnarzttermin! Die blutungsfördernde Wirkung kann zu Komplikationen führen.

Die Helfer aus dem Gewürzregal: Ingwer, Kurkuma & Knoblauch

Viele Gewürze, die du täglich nutzt, haben einen spürbaren Einfluss auf die Fließeigenschaften des Blutes. Das ist doch super, oder? So kann man ganz einfach und lecker etwas für sich tun.

Ingwer – die scharfe Wurzel
Dieser unverkennbare Geruch von frischem Ingwer… dafür sind die sogenannten Gingerole verantwortlich. Und die wirken ganz ähnlich wie die Salicylate aus der Weidenrinde auf die Blutplättchen.

Meine Empfehlung: Vergiss das Pulver aus dem Glas. Kauf eine frische, pralle Wurzel im Supermarkt oder Bioladen. Schneide ein daumengroßes Stück in dünne Scheiben und übergieße sie mit heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser (ca. 80 °C sind perfekt). So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe am besten erhalten. Nach 10-15 Minuten Ziehzeit noch ein Spritzer Zitrone dazu – fertig.

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Kurkuma – das goldene Wunder
Der Hauptwirkstoff Curcumin wird intensiv erforscht und scheint an vielen Stellen im Körper Gutes zu tun. Unter anderem hemmt auch er die Zusammenballung von Blutplättchen.

Wenig bekannter Trick: Curcumin wird vom Körper leider nur sehr schlecht aufgenommen. Aber die Natur hat da eine Lösung parat: Eine simple Prise schwarzer Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit um ein Vielfaches! Kombiniere Kurkuma also am besten immer mit etwas Fett (z.B. einem Tropfen Öl) und Pfeffer. Die „Goldene Milch“ ist dafür perfekt.

Super-einfaches Rezept für Goldene Milch: Ein Glas deiner Lieblingsmilch (oder Pflanzenmilch) leicht erwärmen. Einen halben Teelöffel gutes Bio-Kurkuma (bekommst du im Reformhaus) und eine kräftige Prise schwarzen Pfeffer einrühren. Ein kleiner Tropfen Kokos- oder Mandelöl hilft bei der Aufnahme. Wer mag, süßt mit etwas Honig. Lecker und gesund!

Knoblauch – die tolle Knolle
Knoblauch ist eine kleine Hausapotheke für sich. Seine schwefelhaltigen Verbindungen, allen voran das Allicin, beeinflussen ebenfalls die Blutplättchen. Wichtig zu wissen: Allicin entsteht erst, wenn die Knoblauchzehe verletzt wird, also durch Schneiden oder Pressen.

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Goldene Milch selber machen: Das ehrliche Rezept vom Profi – worauf es wirklich ankommt

Tipp für den Alltag: Um die maximale Wirkung zu erzielen, solltest du den Knoblauch frisch pressen oder fein schneiden und ihn dann etwa 10 Minuten an der Luft liegen lassen, bevor du ihn weiterverarbeitest. In dieser Zeit kann sich das Allicin voll entfalten. Als grobe Hausnummer ist eine frische Zehe pro Tag eine gute Orientierung. Gekochter oder gebratener Knoblauch hat übrigens kaum noch diese spezielle Wirkung.

Ein Wort der Warnung zu den Gewürzen: So gut sie sind, sie können die Wirkung von Gerinnungshemmern verstärken. Das kann zu viel des Guten sein! Ich hatte mal eine Klientin, die morgens Ingwer-Shots trank, mittags Kurkuma-Kapseln nahm und abends noch Fischöl… und sich dann über ständiges Nasenbluten wunderte. Daran sieht man: Auch Gutes kann überdosiert werden.

Gute Fette: Omega-3-Fettsäuren

Hier reden wir nicht von einer Pflanze, sondern von einer ganzen Stoffgruppe. Omega-3-Fettsäuren sind für uns lebenswichtig. Sie machen die Blutplättchen weniger „klebrig“ und fördern so eine gesunde Durchblutung.

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  • Top-Quellen: Fetter Seefisch wie Hering, Makrele oder Lachs ist super. Bei den Pflanzen ist Leinöl der absolute Spitzenreiter, aber auch Walnüsse und Chiasamen sind tolle Lieferanten.
  • Mini-Einkaufshilfe für Leinöl: Achte darauf, dass es kaltgepresst ist und im Kühlregal steht – meist in kleinen, dunklen Flaschen. Kauf lieber öfter eine kleine Flasche, denn das Öl wird schnell ranzig und schmeckt dann fischig und bitter. Frisches Leinöl riecht und schmeckt nussig! Eine gute Flasche kostet im Bioladen meist zwischen 5€ und 8€, aber die Investition lohnt sich. Ein Esslöffel pro Tag im Müsli oder Quark ist eine super Dosis.

Die Grenzen der Natur: Wann du SOFORT einen Arzt brauchst

Ganz ehrlich, das hier ist der wichtigste Abschnitt des ganzen Artikels. Bitte lies ihn aufmerksam. Die Natur ist wundervoll, aber sie hat Grenzen. Bei diesen Anzeichen ist Schluss mit lustig und jeder Versuch der Selbstbehandlung ist grob fahrlässig.

Geh sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus bei:

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Goldener Kaffee: Dein Guide für den perfekten Kurkuma Latte zu Hause

  • Plötzlichen, starken Schmerzen in einem Bein, oft mit Schwellung und Rötung (könnte eine Thrombose sein).
  • Plötzlicher Atemnot und Schmerzen in der Brust (könnte eine Lungenembolie sein).
  • Plötzlicher Lähmung, Sprach- oder Sehstörungen (könnte ein Schlaganfall sein).

Hier zählt jede Minute. Bitte warte nicht und probier es nicht mit einem Tee.

Die richtige Balance ist alles

Am Ende ist es eine Frage der Balance. Ein gesunder Lebensstil ist die Basis: Genug Wasser trinken, regelmäßige Bewegung (schon ein täglicher Spaziergang ist Gold wert), eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht aufs Rauchen sind wirksamer als jedes einzelne Kraut.

Pflanzliche Helfer sind eine wunderbare Ergänzung. Sieh sie als Teil deiner täglichen Ernährung – als Gewürz im Essen, als leckeren Tee. Aber sei dir ihrer Wirkung bewusst. „Natürlich“ heißt nicht „harmlos“. Die stärksten Gifte kommen schließlich auch aus der Natur.

Und meine allerwichtigste Botschaft: Sprich offen mit deinem Arzt oder Apotheker. Erzähl ihnen, was du an pflanzlichen Mitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln nimmst. Nur so könnt ihr als Team für deine Gesundheit arbeiten. Das ist das A und O.

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Deine Mini-Challenge für diese Woche: Wie wär’s? Ersetze doch einfach mal deinen Nachmittagskaffee durch einen frischen Ingwertee. Nur mal ausprobieren und schauen, wie es dir bekommt. Ein kleiner, einfacher Schritt in die richtige Richtung!

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„Der Salicylsäuregehalt in Weidenrinde, der Vorlage für Aspirin, schwankt je nach Jahreszeit und Standort des Baumes um das bis zu Zehnfache.“

Dieser Fakt aus der Pflanzenforschung zeigt eindrucksvoll, warum natürliche Quellen so schwer zu dosieren sind. Anders als bei einer Tablette wie ASS 100, wo der Wirkstoff exakt bestimmt ist, unterliegt der Gehalt in Pflanzen starken natürlichen Schwankungen. Ein Tee kann heute eine ganz andere Wirkung haben als morgen.

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Der vergessene Gegenspieler: Vitamin K?

Während viele Lebensmittel die Blutgerinnung leicht hemmen können, gibt es einen potenten Gegenspieler: Vitamin K. Es ist für die Bildung von Gerinnungsfaktoren in der Leber unerlässlich. Wer ärztlich verordnete Vitamin-K-Antagonisten (wie Marcumar) einnimmt, muss besonders auf eine konstante Zufuhr achten. Große Mengen an grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat oder Petersilie können die Medikamentenwirkung abschwächen. Es geht nicht um Verzicht, sondern um eine gleichmäßige, mit dem Arzt besprochene Ernährung.

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Omega-3-Fettsäuren: Mehr als nur Fischöl. Sie machen die Blutplättchen „weniger klebrig“ und die Wände der Blutgefäße geschmeidiger. Doch wo stecken sie drin?

  • Tierische Quellen: Fetter Seefisch wie Lachs, Hering und Makrele sind die Top-Lieferanten.
  • Pflanzliche Alternativen: Leinöl (hier ist die Marke Dr. Budwig ein Klassiker), Hanföl, Walnüsse und Chiasamen sind reich an der Vorstufe ALA, die der Körper aber erst umwandeln muss.
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Mal ehrlich: Das fehlt fast jeder DIY-Anleitung (und wie du es besser machst)

Die „goldene Milch“ ist mehr als ein Trendgetränk. Sie kombiniert traditionelles Wissen clever: Kurkuma entfaltet sein Potenzial am besten zusammen mit einer Prise schwarzem Pfeffer (das Piperin erhöht die Bioverfügbarkeit) und einem gesunden Fett wie Kokos- oder Mandelmilch. Eine wärmende Tasse am Abend kann ein wohltuendes Ritual sein, das entzündungshemmende Prozesse im Körper sanft unterstützt – aber auch hier gilt: Es ist ein Genussmittel, keine Therapie.

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Ein häufiger Fehler: Die Wechselwirkung mit der „Pille“ unterschätzen. Bestimmte hormonelle Verhütungsmittel können das Thromboserisiko von sich aus bereits erhöhen. Werden dann ohne ärztliche Rücksprache hochdosierte pflanzliche Präparate eingenommen, die ebenfalls die Blutgerinnung beeinflussen, entsteht ein unkalkulierbares Risiko. Dasselbe gilt für die Kombination mit rezeptfreien Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac.

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Achtung, Grapefruit! Diese Frucht ist berüchtigt für ihre Wechselwirkungen mit Medikamenten. Ihr Inhaltsstoff Naringin blockiert ein Enzym in der Leber (CYP3A4), das für den Abbau vieler Arzneistoffe zuständig ist – darunter auch einige Gerinnungshemmer wie Xarelto (Rivaroxaban) und Eliquis (Apixaban). Die Folge: Der Medikamentenspiegel im Blut kann gefährlich ansteigen.

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Bewegung ist der wirksamste natürliche „Blutverdünner“, den es gibt. Regelmäßiges Gehen, Joggen oder Radfahren aktiviert die Muskelpumpe in den Beinen. Diese presst das Blut aus den Venen kraftvoll zurück Richtung Herz und verhindert so, dass es dort „versackt“ und Gerinnsel bildet. Schon 30 Minuten täglich machen einen riesigen Unterschied für die Gesundheit Ihrer Gefäße.

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  • Fördert die Durchblutung bis in die kleinsten Gefäße.
  • Schützt die Gefäßwände vor oxidativem Stress.
  • Wirkt entzündungshemmend und kann die Fließfähigkeit des Blutes verbessern.

Das Geheimnis? Die Kraft der Flavonoide. Diese sekundären Pflanzenstoffe, die für die intensive Farbe von dunklen Beeren, roten Trauben oder auch in Extrakten aus rotem Weinlaub (bekannt aus Produkten wie Antistax) stecken, sind wahre Multitalente für die Venengesundheit.

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Knoblauch: Roh oder gekocht? Roher Knoblauch enthält Allicin, die schwefelhaltige Verbindung, der die gerinnungshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Beim Kochen wird Allicin jedoch größtenteils zerstört.

Ginkgo: Nur für den Kopf? Ginkgo-Extrakte (z.B. in Tebonin) sind bekannt für ihre durchblutungsfördernde Wirkung im Gehirn, sie beeinflussen aber auch die Blutplättchen. Eine Kombination mit ärztlich verordneten Blutverdünnern muss daher unbedingt abgesprochen werden.

Beide Beispiele zeigen: Die Zubereitung und der Kontext sind entscheidend.

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Hinter dem Begriff „natürlicher Blutverdünner“ steckt oft eine Wirkung auf die sogenannten Thrombozyten. Das sind unsere Blutplättchen. Substanzen wie Ingwer, Kurkuma oder Omega-3-Fettsäuren können die Neigung dieser Plättchen, aneinander zu haften und zu verklumpen, leicht verringern. Dieser Effekt wird Thrombozytenaggregationshemmung genannt – ein Zungenbrecher, der aber genau beschreibt, was auf zellulärer Ebene passiert.

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Die Ananas enthält das Enzym Bromelain, das Eiweiße spalten kann – auch das Fibrin, den „Klebstoff“ bei der Blutgerinnung. Interessant ist jedoch: Die höchste Konzentration an Bromelain findet sich nicht im saftigen Fruchtfleisch, sondern im harten, holzigen Strunk, den wir meistens wegschneiden. Für eine relevante Wirkung müsste man also enorme Mengen essen oder auf hochkonzentrierte Enzym-Präparate zurückgreifen.

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Achten Sie auf das Kleingedruckte. Ein Produkt, das als „Nahrungsergänzungsmittel“ verkauft wird, dient lediglich der Ergänzung der Ernährung. Es durchläuft kein strenges Zulassungsverfahren für Wirksamkeit und Sicherheit. Ein „pflanzliches Arzneimittel“ aus der Apotheke hingegen hat seine Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in offiziellen Verfahren nachgewiesen. Ein wichtiger Unterschied, gerade bei Substanzen, die in die Körperfunktionen eingreifen.

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  • Zimt (insbesondere Cassia-Zimt) enthält Cumarin, denselben Grundstoff, der auch in Medikamenten wie Marcumar zum Einsatz kommt, wenn auch in viel geringerer Konzentration.
  • Cayennepfeffer und Chili verdanken ihre Schärfe dem Capsaicin, das die Durchblutung anregt und die Gefäße erweitert.

Gewürze sind also weit mehr als nur Geschmack. Sie sind konzentrierte Pflanzenkraft, die man im Alltag bewusst nutzen, aber nicht unterschätzen sollte.

Wasser ist die Grundlage von allem. Wenn der Körper dehydriert ist, wird das Blut buchstäblich dicker und zähflüssiger. Das Herz muss dann mehr Kraft aufwenden, um es durch die Gefäße zu pumpen. Ausreichend zu trinken – idealerweise 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag – ist die einfachste und eine der effektivsten Maßnahmen, um die Blutzirkulation auf natürliche Weise zu unterstützen.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.