Vergiss die Trends: Ein ehrlicher Werkstatt-Bericht für dein Wohlbefinden

von Mareike Brenner
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In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre eine fundamentale Wahrheit gelernt: Ohne ein solides Fundament ist alles nichts. Ein Stuhl wackelt, wenn die Beine ungleich sind, ein Haus bekommt Risse, wenn der Sockel nicht stimmt. Und ganz ehrlich? Genauso ist es mit unserer Gesundheit.

Ich habe unzählige Moden kommen und gehen sehen, nicht nur bei Werkzeugen, sondern auch in der Welt des Wohlbefindens. Jedes Jahr eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird – neue Geräte, neue Pulver, neue Versprechen. Aber die Grundlagen, die uns wirklich stark und gesund halten, die sind zeitlos. Sie sind wie gutes, altes Holz: ehrlich, verlässlich und ohne Schnickschnack.

Dieser Text ist also keine Liste von Trends. Er ist ein Blick in meinen Erfahrungsschatz. Wir reden über Bewegung, die uns dient, nicht schadet. Über Wärme, die heilt. Über Ernährung, die uns wirklich nährt. Und über die Ruhe, die wir in dieser lauten Welt so dringend brauchen. Vergessen wir die schnellen Lösungen. Bauen wir stattdessen ein stabiles Fundament für unser Wohlbefinden. Eines, das Stürme übersteht.

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1. Bewegung – Das A und O des Lebens

Wir sind für Bewegung gemacht, so einfach ist das. Unsere Gelenke, Muskeln und sogar unser Gehirn schreien förmlich danach. Früher war das selbstverständlich, da haben wir schwere Bretter getragen und waren den ganzen Tag auf den Beinen. Heute sitzen viele von uns stundenlang vor Bildschirmen. Für den Körper ist das, offen gesagt, eine Katastrophe. Die Bandscheiben werden gestaucht, die Rückenmuskeln verkümmern, der Nacken wird steif.

Die Falle des ungesehenen Trainings

Online-Fitnesskurse sind ja erstmal eine gute Idee, besser als nichts. Aber ich habe schon Leute erlebt, deren Schmerzen dadurch schlimmer wurden. Das Problem? Niemand korrigiert deine Haltung. Vor dem Bildschirm bist du auf dich allein gestellt. Falsch ausgeführte Kniebeugen ruinieren die Knie. Falsch gemachte Liegestütze belasten die Handgelenke.

Mein Rat ist daher: Fang einfach an. Konzentrier dich auf Bewegungen, die du sicher beherrschst. Stell dir vor, du hebst eine schwere Kiste an. Du würdest automatisch in die Knie gehen und den Rücken gerade halten. Siehst du? Genau das ist eine saubere Kniebeuge. Übe das langsam vor einem Spiegel. Es geht nicht um Tempo, sondern um saubere Technik. „Hebe mit den Beinen, nicht mit dem Rücken!“ – diesen Satz hat jeder Lehrling von mir am ersten Tag gehört. Und er gilt für das ganze Leben.

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Was tun bei… typischem Schreibtisch-Nacken?

Ach ja, der Klassiker. Du sitzt am PC und merkst, wie alles verspannt. Statt zu warten, bis es richtig wehtut, bau kleine Helfer in deinen Tag ein. Das dauert keine zwei Minuten:

  • Schulterkreisen: Setz dich gerade hin und ziehe die Schultern hoch zu den Ohren, dann kreise sie langsam und genüsslich nach hinten unten. Fünfmal reicht schon, um die Spannung zu lösen.
  • Der „lange Hals“: Stell dir vor, ein Faden zieht deinen Kopf sanft nach oben zur Decke. Halte diese Streckung für 15 Sekunden. Das entlastet die Halswirbelsäule sofort.
  • Ja-Nein-Bewegung: Nicke langsam ein paar Mal, als würdest du „Ja“ sagen. Dann drehe den Kopf sanft von links nach rechts. Alles ohne Ruck und Eile!

Regelmäßigkeit schlägt Intensität. Lieber jeden Tag 15 Minuten gezielte, saubere Bewegung als einmal pro Woche zwei Stunden lang den Körper zu überfordern.

2. Wärme und Kälte – Gezielte Reize für den Körper

In Mitteleuropa haben wir eine lange Tradition im Umgang mit Wärme- und Kältereizen. Das ist kein Wellness-Trend, sondern bewährte Gesundheitslehre. Das Prinzip ist genial einfach: Ein gezielter Reiz regt die Durchblutung an, trainiert die Blutgefäße und stärkt das Immunsystem. Es ist wie Gymnastik für deine Adern.

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Die Sauna: Mehr als nur heißer Dampf

Eine Infrarotdecke ist nett, sie wärmt die Muskeln. Aber sie ist nicht zu vergleichen mit einem echten Saunagang. Die traditionelle finnische Sauna ist ein komplexes System aus Hitze, Abkühlung und Ruhe. Bei 85-95 °C erhitzt die Luft deine Haut, die Gefäße weiten sich, das Herz pumpt, du schwitzt Giftstoffe aus. Der Aufguss ist dann der Höhepunkt – die Luftfeuchtigkeit steigt kurz an und die gefühlte Temperatur schießt nach oben.

Kleiner Sauna-Fahrplan für Anfänger:

  1. Vorbereitung: Immer geduscht und gut abgetrocknet reingehen. Nasse Haut schwitzt schlechter.
  2. Der Gang: 8 bis 12 Minuten sind für den Anfang perfekt. Leg ein großes Handtuch unter den ganzen Körper.
  3. Die Abkühlung: Das ist der wichtigste Teil! Erst an die frische Luft, tief durchatmen. Dann der kalte Guss, immer bei den Füßen anfangen und langsam zum Herzen vorarbeiten.
  4. Die Ruhephase: Nach der Kälte braucht der Körper mindestens 15-20 Minuten Pause im Bademantel.

Hör auf deinen Körper! Wird dir schwindelig, geh sofort raus. Sicherheit geht immer vor. Und wer mit hohem Blutdruck oder Herzproblemen zu tun hat, muss das UNBEDINGT vorher mit dem Arzt abklären. Das ist kein Spiel.

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Keine Sauna? Kein Problem! Die Kraft der Wechseldusche

Ganz ehrlich, die wenigsten haben eine Sauna zu Hause. Aber eine Dusche hat jeder. Eine Wechseldusche ist ein fantastischer Ersatz und kostet nichts. So geht’s:

Dusch dich erst ganz normal warm. Dann stell das Wasser für 30 Sekunden auf eiskalt. Beginne wieder bei den Füßen und arbeite dich langsam hoch. Das wiederholst du dreimal. Wichtig: Immer mit dem kalten Guss aufhören. Das Gefühl danach? Unbezahlbar. Du fühlst dich wach, frisch und voller Energie.

3. Das Immunsystem – Ein Partner, kein Motor

Ich mag dieses Wort „boostern“ nicht. Unser Immunsystem ist kein Motor, dem man mehr Benzin gibt. Es ist ein unglaublich komplexes Netzwerk, das Balance braucht. Eine Überreaktion ist genauso gefährlich wie eine zu schwache, denk nur mal an Allergien.

Wir können es aber unterstützen, ihm die richtigen Bausteine geben und Störfaktoren meiden.

Die Wahrheit über Darmgesundheit und ein unschlagbares Rezept

Rund 70-80 % unserer Immunzellen sitzen im Darm. Ein gesunder Darm ist also unsere beste Verteidigung. Vergiss teure probiotische Drinks aus dem Supermarkt, die oft voller Zucker sind. Zucker füttert die falschen Bakterien und schadet mehr, als er nützt.

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Duftkerzen selber machen: Der ehrliche Werkstatt-Guide ohne Blödsinn

Die bessere Alternative? Sauerkraut! Aber nicht das gekochte aus dem Glas, sondern echtes, fermentiertes. Das selbst zu machen ist Handwerk pur und spottbillig.

Was du brauchst: Einen Kopf Weißkohl (bekommst du auf dem Markt für ca. 2€), ein Päckchen Salz ohne Jod (kostet vielleicht 1€) und ein großes, sauberes Glas. Das ist alles!

Auf 1 kg gehobelten Kohl kommen ca. 20 g Salz. Knete den Kohl mit dem Salz kräftig durch, bis er richtig wässrig wird. Dann stampfst du alles fest ins Glas, sodass die Flüssigkeit den Kohl bedeckt. Beschwer es mit einem kleinen Stein oder einem Glasdeckel. Lass es eine Woche bei Raumtemperatur stehen, danach kühler stellen. Nach 3-4 Wochen hast du das beste Probiotikum der Welt.

Achtung, Falle! Typische Fehler beim Fermentieren: Wenn sich oben ein weißer Belag bildet, keine Panik! Das ist meist nur Kahmhefe, die kannst du einfach mit einem Löffel abheben. Wenn es aber grün und pelzig wird, ist das Schimmel. Dann muss alles weg. Das ist wie beim Holz: Faulige Stellen schneidet man raus, aber wenn der Schimmel drin sitzt, ist das Stück nicht mehr zu retten.

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Wenn man das mal vergleicht: Ein probiotischer Joghurt-Drink kostet dich schnell 40€ im Monat, steckt voller Zucker und hat nur wenige Bakterienstämme. Dein selbstgemachtes Kraut kostet dich 3€ für ein riesiges Glas, ist zuckerfrei und eine wahre Bakterien-Party für deinen Darm. Die Rechnung ist ziemlich einfach, oder?

4. Innere Ruhe – Die Kunst, wieder auf sich selbst zu hören

Wir leben in einer Zeit der ständigen Messung. Fitness-Tracker zählen Schritte, Puls, Schlafphasen. Das kann interessant sein, aber es birgt auch eine Gefahr: Wir verlernen, auf unser eigenes Körpergefühl zu hören.

Ich hatte mal einen jungen Mann zur Beratung bei mir, der war völlig gestresst. Seine Uhr sagte ihm, er hätte schlecht geschlafen. Also startete er schon mies gelaunt in den Tag, obwohl er sich vielleicht ganz gut gefühlt hätte. Er vertraute einer Maschine mehr als sich selbst.

Mein Ansatz ist, wieder zu lernen, in sich hineinzuhorchen. Wie fühle ich mich heute? Brauche ich ein hartes Training oder eher einen ruhigen Spaziergang? Dieses Körpergefühl ist ein Muskel, der trainiert werden will.

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Finde deinen Ruhepol – auch ohne Wald vor der Tür

Vom Waldbaden hat heute jeder schon mal gehört. Und ja, es wirkt Wunder. 20 Minuten im Wald können den Blutdruck senken und Stresshormone reduzieren. Aber was macht der Großstädter?

Finde deinen „Mini-Wald“! Das kann ein Stadtpark sein, ein ruhiger Friedhof oder sogar nur eine einzige, große Eiche auf deinem Arbeitsweg. Bleib dort für fünf Minuten stehen. Lass das Handy in der Tasche. Berühre die Rinde des Baumes, atme tief durch. Das erdet genauso gut.

Eine Atemtechnik für den Notfall

Wenn dir alles zu viel wird, hab ich eine simple Übung, die ich selbst täglich nutze. Sie dauert nur eine Minute und funktioniert wie ein Reset-Knopf für dein Nervensystem.

  1. Setz dich aufrecht hin, schließ die Augen.
  2. Atme 4 Sekunden lang durch die Nase ein.
  3. Halte die Luft 7 Sekunden lang an.
  4. Atme 8 Sekunden lang langsam durch den Mund aus.

Mach das drei- oder viermal. Diese 4-7-8-Atmung aktiviert den Teil deines Nervensystems, der für Ruhe zuständig ist. Keine Magie, reine Physiologie.

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Ein abschließendes Wort aus der Werkstatt

Wahres Wohlbefinden findest du nicht in der nächsten App oder dem nächsten Superfood. Du findest es in den einfachen, beständigen Gewohnheiten. In der Bewegung, die dir Freude macht. Im Wechsel von Anspannung und Entspannung. In einer ehrlichen Ernährung, die deinen Körper nährt. Und in den Momenten der Stille, in denen du wieder lernst, auf dich selbst zu hören.

Betrachte deinen Körper als dein wertvollstes Werkstück. Behandle ihn mit Respekt und Sorgfalt. Dann wird er dir lange und zuverlässig dienen. Das ist das ganze Geheimnis. Kein Trend. Sondern solides Handwerk.

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Laut einer Studie der University of California, Berkeley, kann eine einzige Nacht mit schlechtem Schlaf die Aktivität in den emotionalen Zentren des Gehirns um bis zu 60 % erhöhen.

Was heisst das im Klartext? Ohne ausreichende Ruhe ist unser innerer Kompass verstellt. Wir reagieren gereizter, treffen schlechtere Entscheidungen und fühlen uns überfordert. Guter Schlaf ist kein Luxus, sondern die wichtigste Wartungsarbeit, die wir für unser Gehirn und unsere Seele durchführen können. Es ist das tägliche Zurücksetzen der Werkseinstellungen, damit am nächsten Tag wieder alles rundläuft.

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Echte Herbstdüfte für Ihr Zuhause: Der ehrliche Werkstatt-Guide

Muss mein Kühlschrank wirklich mit Superfood-Pulvern von Marken wie YourSuper oder Athletic Greens gefüllt sein, um gesund zu leben?

Ganz ehrlich? Nein. Betrachten Sie Ihren Körper als Werkstatt und die Nahrung als Ihr Baumaterial. Sie würden kein Haus aus Sägespänen und Leim bauen, sondern aus solidem Holz und Stein. Genauso ist es hier. Statt auf teure, hochverarbeitete Pulver zu setzen, füllen Sie Ihren Werkzeugkasten mit echten Lebensmitteln: Haferflocken für langanhaltende Energie, Linsen für stabiles Protein, saisonales Wurzelgemüse für Vitamine und ein guter Apfel aus der Region. Das sind die Eichenbalken Ihrer Gesundheit – verlässlich, bezahlbar und ohne Marketing-Hokus-Pokus.

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Trend-Getränk Kombucha: Oft teuer, mit viel zugesetztem Zucker und in seiner Wirkung für den Darm nicht immer eindeutig. Ein fermentiertes Produkt, das stark kommerzialisiert wurde.

Der Klassiker Sauerkraut: Günstig, einfach (sogar selbstgemacht) und eine wahre Bombe an Milchsäurebakterien und Vitamin C. Ein ehrliches, deutsches Superfood, das seit Generationen den Darm stärkt.

Unser Fazit: Bevor man zu hippen Flaschen greift, lohnt sich der Blick ins traditionelle Vorratsregal. Oft liegt die beste Lösung direkt vor uns.

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Erholsames Zuhause einrichten – Bringen Sie mehr Wellness und Entspannung in die Wohnung

  • Die gute alte Wärmflasche: Ein Klassiker, der wahre Wunder bei Verspannungen im Nacken oder Rücken wirkt. Gezielt dort platzieren, wo es zwickt – ehrlicher und direkter geht es kaum.
  • Warme Öl-Einreibungen: Ein hochwertiges Sesam- oder Mandelöl leicht erwärmen und in die Gelenke einmassieren. Das schmiert nicht nur sprichwörtlich, sondern fördert die Durchblutung bis in die Tiefe.
  • Ingwer-Tee von innen: Statt auf exotische Pulver zu setzen, einfach ein paar Scheiben frischen Ingwer mit heissem Wasser übergiessen. Wärmt den Körper von innen und stärkt das Immunsystem – ein Handgriff, tausendmal bewährt.

Das vergessene Gefühl: Erinnern Sie sich an das Gefühl, wenn man nach getaner Arbeit das Werkzeug beiseitelegt? Diese Stille, wenn die Säge verstummt und nur noch der Geruch von Holz in der Luft liegt? Gönnen Sie sich genau diesen Moment auch digital. Legen Sie das Smartphone bewusst in einen anderen Raum, schalten Sie alle Bildschirme aus und lauschen Sie einfach der Stille. Das ist kein Verzicht, sondern die Wiederentdeckung des eigenen Raumes.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.