Holz an der Wand: Der ehrliche Werkstatt-Guide für dein Projekt

von Angela Schmidt
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Na, Bock auf Holz an der Wand? Super Idee! Aber bevor du jetzt zum Baumarkt rennst und die erstbesten Bretter ins Auto lädst, lass uns mal kurz quatschen. Ich steh seit Ewigkeiten in der Werkstatt, der Geruch von frischem Holz ist quasi mein Parfum. Ich hab schon alles gesehen: geniale Projekte, die Jahrzehnte überdauern, aber auch Katastrophen, die nach einem Winter aussahen wie eine Buckelpiste.

Dieser Text hier ist kein Hochglanz-Magazin. Das ist pure, ehrliche Praxis. Es geht darum, wie du Holz richtig einsetzt, damit du am Ende stolz davorstehst und nicht verzweifelt die Risse zählst. Es geht um Material, ein bisschen Physik und saubere Arbeit. Glaub mir, die häufigsten Fehler sind so einfach zu vermeiden – und sparen dir am Ende richtig Geld, Zeit und Nerven.

Das A und O: Warum du dein Holz erst mal verstehen musst

Das Wichtigste, was du über Holz wissen musst, ist eine simple Tatsache: Holz arbeitet. Immer. Das ist kein Spruch, das ist ein Naturgesetz. Es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab. Im Winter, bei trockener Heizungsluft, zieht es sich zusammen. Im Sommer, wenn’s schwül wird, dehnt es sich aus. Wir reden hier nur über Millimeter, aber genau diese Millimeter entscheiden über Erfolg oder Fiasko.

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Ein Kumpel von mir war mal so übereifrig. Hat wunderschöne, teure Bohlen direkt vom Händler an die Wand geknallt. Sah einen Tag lang super aus. Nach dem ersten Winter mit laufender Heizung hatte er zwischen den Brettern Fugen, da passte ein Daumen rein. Das ist der Klassiker! Deswegen: Geduld ist dein wichtigstes Werkzeug.

Welches Holz für was? Eine ehrliche Einschätzung

Nicht jedes Holz ist für alles geeignet. Die Wahl hängt vom Raum, deinem Budget und natürlich deinem Geschmack ab. Hier mal ein kleiner Überblick aus der Praxis, ganz ohne Tabellen-Schnickschnack:

  • Eiche: Der absolute Klassiker und quasi unkaputtbar. Eiche ist hart, langlebig und hat eine tolle, markante Maserung. Perfekt für Wände, die auch mal was aushalten müssen, zum Beispiel im Flur. Preislich liegst du hier aber schon im oberen Bereich, rechne mal mit 80 bis 150 € pro Quadratmeter für massive Ware. Kleiner Tipp: Eiche enthält Gerbsäure. Nimm unbedingt Edelstahlschrauben, sonst gibt’s mit der Zeit hässliche schwarze Flecken. Für Anfänger ist Eiche super zu verarbeiten.
  • Zirbe (oder Arve): Das Wellness-Holz, besonders beliebt für Schlafzimmer. Durch die ätherischen Öle duftet es jahrelang einfach herrlich und soll ja sogar den Schlaf verbessern. Aber Achtung: Zirbe ist butterweich. Eine unachtsame Bewegung mit dem Staubsauger und du hast ’ne Delle drin. Fürs Kinderzimmer also eher ungeeignet. Preislich liegt sie etwas unter der Eiche, so bei 60 bis 120 € pro m².
  • Altholz: Mein persönlicher Favorit für Charakter. Das sind Bretter mit Geschichte, von alten Scheunen oder Berghütten. Jedes Brett ist ein Unikat. Die Arbeit damit ist aber was für Fortgeschrittene. Du musst es gründlich säubern und oft behandeln. Kauf Altholz nur von einem Händler, der es in einer Kammer hitzebehandelt hat, sonst holst du dir vielleicht den Holzwurm ins Haus. Das ist echt kein Spaß.
  • Buche: Ein sehr hartes, schweres Holz mit einer ganz ruhigen Maserung. Klingt gut, aber ganz ehrlich: Buche ist eine Diva. Sie neigt extrem zum Verziehen, wenn sie nicht perfekt getrocknet und verarbeitet ist. Für große Wandflächen würde ich Anfängern eher davon abraten.
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Massivholz vs. Furnier: Eine Frage der Ehrlichkeit

Massivholz ist eben das: pures Holz. Authentisch, schwer und es arbeitet, wie gesagt. Furnier hingegen ist eine hauchdünne Schicht Echtholz auf einer stabilen Trägerplatte (meist MDF). Für riesige, glatte Flächen wie eine TV-Wand ist Furnier oft die schlauere und günstigere Wahl. Es sieht fast identisch aus und bleibt absolut plan. Für rustikale Akzente, bei denen man die Kanten und die Haptik spüren will, geht aber nichts über Massivholz.

Die Vorbereitung: Warum die Arbeit vor der Arbeit die wichtigste ist

Gute Arbeit fängt nicht an der Wand an. Sie fängt im Kopf an – und mit der richtigen Vorbereitung des Materials.

Die magische Zahl: Holzfeuchte und Akklimatisierung

Holz für drinnen sollte eine Feuchte von etwa 8 bis 12 % haben. Das entspricht dem Klima in den meisten Wohnräumen. Wenn du Holz kaufst, lass es dir am besten bestätigen. Und dann kommt der entscheidende Schritt, den so viele aus Ungeduld überspringen: Lass das Holz mindestens 48 Stunden in dem Raum liegen, in dem es später an die Wand soll. Staple es mit kleinen Leisten dazwischen, damit von allen Seiten Luft rankommt. So kann es sich an das Raumklima gewöhnen. Das verhindert die bösen Überraschungen mit den Fugen.

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Ölen, wachsen, lackieren? So gibst du dem Holz den letzten Schliff

Eine unbehandelte Holzoberfläche ist wie eine offene Tür für Schmutz und Feuchtigkeit. Die richtige Behandlung schützt das Holz und prägt den Look.

Mein Favorit ist ganz klar das Ölen. Es feuert die Maserung richtig schön an und das Holz fühlt sich immer noch wie Holz an. Und das Beste: Es bleibt atmungsaktiv, was super fürs Raumklima ist. Kratzer? Kann man einfach lokal anschleifen und nachölen. Fertig.

Kleiner Praxis-Tipp zum richtigen Ölen: Vergiss den Pinsel, der schmiert nur. Nimm einen sauberen, fusselfreien Baumwolllappen. Trag das Öl satt auf, lass es etwa 15-20 Minuten einziehen und dann – das ist der wichtigste Schritt – nimmst du mit einem trockenen Lappen den gesamten Überschuss restlos wieder ab. Wenn du das nicht machst, hast du eine klebrige Oberfläche, die nie richtig trocknet. Am nächsten Tag das Ganze eventuell nochmal wiederholen. Ich persönlich schwöre auf die Hartwachsöle von Marken wie Osmo, die sind zwar nicht billig, aber jeden Cent wert.

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Lackieren versiegelt die Oberfläche komplett. Das ist super robust, fühlt sich für mich aber oft ein bisschen nach Plastik an. Und eine Reparatur ist ein Albtraum, da musst du meist die ganze Fläche neu schleifen.

Ab an die Wand: Die Befestigungstechniken der Profis

Das schönste Holz nützt nichts, wenn es dir auf den Kopf fällt. Die Befestigung muss sitzen – sicher und am besten unsichtbar.

Schritt 1: Der Wand-Check

Bevor du auch nur ein Loch bohrst: Finde heraus, was für eine Wand du vor dir hast. Klopf sie ab. Klingt sie massiv (Beton, Ziegel) oder hohl (Gipskarton)? Besorg dir unbedingt ein Ortungsgerät. Diese kleinen Dinger kosten im Baumarkt um die 30 € und sind deine beste Versicherung gegen eine Katastrophe. Sie zeigen dir Strom- und Wasserleitungen an. Ich musste mal bei einem Kunden den Schaden beheben, der fröhlich in eine Wasserleitung gebohrt hat. Der Wasserschaden war teurer als die ganze Holzverkleidung.

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Für schwere Geschütze: Die Französische Leiste (French Cleat)

Für alles, was schwer ist – also ganze Paneele oder dicke Bohlen – ist das meine absolute Lieblingsmethode. Sie ist genial einfach, bombenfest und komplett unsichtbar. Stell es dir so vor: Du nimmst zwei stabile Holzleisten und sägst beide längs in einem 45-Grad-Winkel durch. Die eine Hälfte schraubst du an die Wand (die Schräge zeigt nach oben zur Wand). Die andere Hälfte kommt an die Rückseite deines Holzpaneels (Schräge nach unten). Dann hängst du das Paneel einfach ein. Die Schwerkraft erledigt den Rest, und das Gewicht verteilt sich perfekt.

Eine ganze Wand verkleiden? Nur mit Unterkonstruktion!

Wenn du eine komplette Wand verkleiden willst, mach bitte nicht den Fehler, die Bretter direkt auf die Wand zu schrauben. Du brauchst immer eine Unterkonstruktion aus Holzlatten. Das hat zwei entscheidende Gründe:

  1. Hinterlüftung: Zwischen Wand und Holz muss Luft zirkulieren, sonst kann sich dahinter Schimmel bilden. Ein Abstand von 2-3 cm ist ideal.
  2. Ausgleich: Keine Wand ist zu 100 % gerade. Mit den Latten kannst du Unebenheiten ausgleichen und bekommst eine perfekt ebene Fläche.

Und so baust du sie: Nimm dafür stabile Latten, zum Beispiel 40 x 60 mm. Schraube sie senkrecht an die Wand, mit einem Abstand von etwa 50 bis 60 cm zueinander. Darauf befestigst du dann deine Verkleidungsbretter waagerecht. Lass zwischen den einzelnen Brettern immer eine winzige Fuge (so 1-2 mm), damit das Holz arbeiten kann.

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Was du wirklich brauchst: Werkzeug und ein realistisches Budget

Du brauchst keine High-End-Werkstatt. Aber das Werkzeug, das du benutzt, sollte was taugen. Ein scharfes Sägeblatt ist sicherer und liefert sauberere Schnitte als ein stumpfes.

Deine Grundausstattung sollte sein: ein guter Zollstock, eine lange Wasserwaage, ein Akkuschrauber, eine Bohrmaschine (für Betonwände eine Schlagbohrmaschine), das erwähnte Ortungsgerät und Schleifpapier. Eine Japansäge ist übrigens eine super Investition für unglaublich saubere und einfache Schnitte per Hand.

Und was kostet der Spaß? Machen wir mal ein Beispiel: Du willst eine Akzentwand (ca. 5 m²) mit schönem Altholz verkleiden.

  • Holz: ca. 5,5 m² (immer 10 % Verschnitt einplanen!), je nach Qualität ca. 250 – 500 €
  • Unterkonstruktion: ca. 15 Meter Lattung, um die 30 €
  • Schrauben & Dübel: Hochwertiges Material, ca. 20 €
  • Öl oder Wachs: Eine kleine Dose, ca. 25 €

Du landest also schnell bei 300 bis 600 Euro, nur für das Material. Sparen am falschen Ende, also bei den Schrauben oder Dübeln, ist keine gute Idee. Das sind die Teile, die alles zusammenhalten.

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Sicherheit zuerst: Ein paar ernste Worte zum Schluss

Ich kann es nicht oft genug sagen: Pass auf dich auf. Trag immer eine Schutzbrille – ein Holzsplitter im Auge ist kein Witz. Beim Schleifen und Sägen schützt eine simple FFP2-Maske deine Lunge vor fiesem Staub. Und wenn die Kreissäge läuft, gehört ein Gehörschutz auf die Ohren.

Und sei ehrlich zu dir selbst. Wenn ein Projekt zu groß wird, die Decken zu hoch sind oder gar Elektrik ins Spiel kommt (z.B. für integrierte LED-Beleuchtung), dann ruf einen Profi. Das ist keine Schande, sondern schlau. Ein Anruf bei einem Handwerker ist immer günstiger als ein großer Schaden.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt: Holz an der Wand ist eine Entscheidung für ein Stück Natur zu Hause. Es lebt, es atmet und es macht einen Raum unglaublich gemütlich. Wenn du mit Geduld, Sorgfalt und dem nötigen Respekt vor dem Material an die Sache rangehst, wirst du ein Ergebnis schaffen, auf das du jahrelang stolz sein kannst.

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Was du HEUTE noch tun kannst? Geh mal in den Baumarkt oder zu einem Holzhändler. Nimm dir ein paar Reststücke von Eiche, Zirbe und Fichte in die Hand. Riech daran. Fühl die Oberfläche. Das ist der erste und beste Schritt, um ein Gefühl für diesen wunderbaren Werkstoff zu bekommen. Viel Erfolg bei deinem Projekt!

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Mal kurz über die Optik nachdenken: Vertikal verlegte Bretter lassen einen Raum höher wirken, sind ideal für niedrige Decken. Horizontale Verlegung streckt den Raum und lässt ihn breiter erscheinen. Ein kleiner Trick mit gewaltiger Wirkung, bevor die erste Schraube sitzt.

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  • Sorgt für eine bessere Raumakustik
  • Reguliert auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit
  • Bringt ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit in den Raum

Das Geheimnis? Die poröse Zellstruktur des Holzes. Sie schluckt Schallwellen, anstatt sie zu reflektieren, und kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Mehr als nur Deko – ein echter Raumklima-Verbesserer.

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Wie lange muss das Holz denn nun wirklich im Raum liegen?

Die goldene Werkstatt-Regel lautet: mindestens 48 Stunden, besser eine ganze Woche. Staple die Bretter nicht als kompakten Block, sondern lege kleine Holzleisten dazwischen (sogenannte Stapellatten), damit die Luft zirkulieren kann. So gibst du dem Material die faire Chance, sich an das Klima zu gewöhnen, in dem es die nächsten Jahrzehnte verbringen soll.

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Wusstest du, dass Holz in Innenräumen nachweislich Stress reduziert? Studien, wie die aus dem „Journal of Wood Science“, zeigen, dass der visuelle Kontakt mit Holz das parasympathische Nervensystem aktiviert, was zu Entspannung führt. Deine Holzwand ist also quasi eine eingebaute Chill-out-Zone.

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Massivholz: Die ehrliche, pure Variante. Jedes Brett ist ein Unikat, du kannst es abschleifen und es lebt mit dir. Es ist aber auch teurer und reagiert stärker auf Klimaschwankungen.

Akustikpaneele: Der moderne Trend, oft mit Lamellen auf Filz. Marken wie WoodUpp oder AcuPanel sind hier Vorreiter. Sie sehen nicht nur stylisch aus, sondern verbessern massiv die Raumakustik. Ideal fürs Heimkino oder Büro.

Die Entscheidung hängt davon ab, ob du pure Natur oder optimierte Funktion suchst.

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Achtung, Elektrik: Nichts ist ärgerlicher als eine fertige Holzwand, hinter der eine Steckdose verschwunden ist. Plane Schalter, Dosen und eventuelle Kabelkanäle für Wandleuchten, bevor du auch nur das erste Brett an die Wand bringst. Mit einem Dosenbohrer arbeitest du die Aussparungen sauber ins Holz ein – nachträglich wird’s eine riesige Fummelei.

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Der Unterbau ist dein Fundament. Ohne eine saubere Unterkonstruktion aus Latten wird die schönste Holzwand zur Wellenpiste. Die wichtigsten Jobs der Lattung:

  • Gleicht Unebenheiten der Wand aus.
  • Sorgt für die nötige Hinterlüftung, damit nichts schimmelt.
  • Gibt dir einen stabilen Punkt, um die Bretter sicher zu befestigen.

Ein Lattenabstand von 40-60 cm hat sich in der Praxis bewährt.

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Bock auf den rustikalen Altholz-Look, aber keine Lust, 200 € pro Quadratmeter für geborgene Scheunenbretter zu zahlen?

Kein Problem, das geht auch Marke Eigenbau. Nimm günstige Fichten- oder Kieferbretter. Bearbeite sie mit einer Drahtbürste (am besten auf der Bohrmaschine), um die weichen Holzteile zu entfernen und die Maserung hervorzuholen. Schlage mit Ketten, Schrauben und Hämmern gezielt ein paar Macken rein. Zum Schluss eine dunkle Lasur oder ein Hartwachsöl, zum Beispiel von Osmo oder Clou, unregelmäßig auftragen und teilweise wieder abwischen. Fertig ist der Charakter.

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Die japanische Technik „Shou Sugi Ban“ (oder Yakisugi) beschreibt die Veredelung von Holz durch gezieltes Beflammen der Oberfläche. Das macht das Holz nicht nur haltbarer und wasserresistenter, sondern erzeugt auch eine einzigartige, tiefschwarze Optik mit seidigem Glanz.

Im Innenbereich ist die verkohlte Schicht oft fixiert, um ein Abfärben zu verhindern. Ein echter Hingucker für eine mutige Akzentwand, der eine unglaubliche Tiefe in den Raum bringt.

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Fugenbreite ist kein Zufall: Statt die Bretter press aneinander zu legen, kann eine bewusst geplante „Schattenfuge“ von 3-5 mm extrem schick aussehen. Sie betont die einzelnen Bretter und gibt der Wand eine klare, grafische Struktur. Wichtig dabei: Die Wand dahinter sollte dunkel gestrichen sein, damit die Fuge auch richtig zur Geltung kommt und nicht die helle Wand durchblitzt.

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  • Unsichtbare Befestigung: Mit speziellen Profilholzkrallen, die in die Nut greifen. Dauert länger, sieht aber super sauber aus.
  • Sichtbare Verschraubung: Mit Linsenkopf- oder Torx-Schrauben aus Edelstahl. Kann ein cooles, industrielles Designelement sein, wenn man absolut exakt in einer Linie schraubt.
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Vergiss den Staubsauger mit der harten Bürste! Eine Holzwand pflegst du am besten trocken mit einem weichen Staubtuch oder dem Bürstenaufsatz des Saugers auf niedrigster Stufe. Bei Flecken reicht ein nebelfeuchtes Tuch. Niemals nass wischen! Bei geölten Oberflächen kannst du zur Auffrischung spezielle Holzseifen, z.B. von WOCA, verwenden, die reinigen und gleichzeitig rückfettend wirken.

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Muss ich wirklich die ganze Wand verkleiden?

Absolut nicht! Manchmal ist weniger mehr. Eine Teilverkleidung, zum Beispiel als hohes Kopfteil hinter dem Bett oder als schicker Streifen, der den Essbereich definiert, kann viel spannender wirken als eine vollflächige Wand. Das spart nicht nur Material und Geld, sondern setzt auch einen gezielten architektonischen Akzent.

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Geölt: Zieht ins Holz ein und feuert die Maserung an. Die Oberfläche fühlt sich natürlich und warm an, bleibt aber offenporig und atmungsaktiv. Kleine Kratzer lassen sich oft lokal ausbessern. Perfekt für ein natürliches Wohngefühl.

Lackiert: Bildet eine geschlossene, schützende Schicht auf dem Holz. Die Oberfläche ist robuster gegen Schmutz und Flüssigkeiten, fühlt sich aber weniger „holzig“ an. Reparaturen sind aufwendiger, da meist die ganze Fläche neu behandelt werden muss.

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  • Immer 10 % mehr Material kaufen als berechnet. Verschnitt und Ausschuss gibt es bei jedem Projekt.
  • Die erste Reihe muss 100% im Wasser sein. Kontrolliere mit der Wasserwaage, verlass dich niemals auf Decke oder Boden.
  • Denk an die Dehnungsfuge! Lass zu Boden, Decke und angrenzenden Wänden immer ca. 1 cm Luft. Die Sockelleiste verdeckt das später.
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Wichtiger Punkt beim Einkauf: Achte auf Gütesiegel wie FSC oder PEFC. Diese Zertifikate stellen sicher, dass dein Holz aus nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. Das ist kein Öko-Blabla, sondern ein aktiver Beitrag zum Erhalt unserer Wälder für die nächste Generation von Heimwerkern.

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Der schnellste Weg, ein Projekt zu ruinieren? Billige Schrauben.

Gerade bei gerbstoffreichen Hölzern wie Eiche oder Robinie sind Edelstahlschrauben (A2 oder A4) Pflicht. Normale, verzinkte Schrauben reagieren mit der Gerbsäure im Holz und verursachen mit der Zeit hässliche, schwarze Verfärbungen, die du nie wieder wegbekommst. Hier zu sparen ist am falschen Ende gespart.

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Holz und Licht sind beste Freunde. Plane eine gezielte Beleuchtung für deine Holzwand ein. Ein Streiflicht von oben oder unten (sogenanntes „Grazing Light“) arbeitet die Textur und Maserung des Holzes dramatisch heraus und verwandelt die Wand am Abend in ein echtes Kunstwerk. LED-Strips in einem Profil sind dafür perfekt geeignet.

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Was ist mit Thermoholz?

Das ist Holz (oft Kiefer oder Esche), das unter Hitze und ohne Sauerstoff behandelt wurde. Dadurch wird es extrem formstabil – es „arbeitet“ kaum noch – und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Ursprünglich für den Außenbereich entwickelt, ist es auch eine geniale, wenn auch teurere, Option für Wände im Bad oder in der Küche, wo die Luftfeuchtigkeit stark schwankt.

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Nut und Feder: Die klassische, stabile Verbindung. Die Bretter werden quasi ineinandergesteckt, was eine geschlossene, dichte Fläche ergibt. Ideal für traditionelle Looks und wenn eine gute Dämmwirkung gewünscht ist.

Glatte Kante: Die moderne, minimalistische Variante. Die Bretter werden mit einer kleinen, geplanten Fuge nebeneinandergesetzt. Das erfordert sehr präzises Arbeiten, wirkt aber luftiger und architektonischer.

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Kleine Delle im Massivholz? Kein Grund zur Panik. Leg ein feuchtes Tuch auf die betroffene Stelle und geh ein paar Mal mit einem heißen Bügeleisen drüber. Der Wasserdampf lässt die eingedrückten Holzfasern wieder aufquellen. Funktioniert nicht bei Lack, aber bei geölten oder rohen Oberflächen oft wie Magie.

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  • Eine gute Japansäge für saubere, feine Schnitte.
  • Eine Kappsäge, wenn du viele exakte Winkel schneiden musst. Unbezahlbar.
  • Eine lange, gute Wasserwaage (mind. 1 Meter).
  • Ein Akku-Schrauber mit gutem Drehmoment.

Das Geheimnis? Scharfes, hochwertiges Werkzeug. Es macht die Arbeit nicht nur einfacher und schneller, sondern vor allem präziser. Nichts frustriert mehr als ausgefranste Schnitte durch eine stumpfe Säge.

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Holz muss nicht immer braun sein. Eine Wandverkleidung aus Lärche oder Douglasie kann man unbehandelt lassen. Sie entwickelt über die Jahre eine wunderschöne, silbergraue Patina. Das ist ein lebendiger Prozess, der dem Raum eine ganz besondere, ruhige und zeitlose Atmosphäre verleiht. Mut zur Veränderung!

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Kombiniere deine Holzwand mit anderen Materialien, um Spannung zu erzeugen. Die Wärme von Eiche wirkt fantastisch neben einer kühlen Wand in Betonoptik. Grobes Fichtenholz bekommt einen edlen Touch durch schwarze Metallelemente. Filz, wie er bei Akustikpaneelen verwendet wird, schafft zusätzliche Weichheit und Gemütlichkeit. Der Mix macht’s!

Finger weg vom falschen Leim: Wenn du Bretter miteinander verleimen musst, greif nicht zu irgendeinem Bastelkleber. Du brauchst einen Holzleim der Beanspruchungsgruppe D3 (wasserfest für Innenbereiche) oder D4 (wasserbeständig), wie den Ponal Classic oder Ponal Wasserfest. Er sorgt für eine Verbindung, die am Ende stabiler ist als das Holz selbst.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.