Dein Anker-Tattoo: Was es wirklich kostet, wie es hält und was du wissen musst
Ich kann mich noch gut an einen meiner ersten Kunden erinnern, der einen Anker wollte. Das war ein alter Seebär, die Haut vom Leben gezeichnet. Er wollte keinen modernen Schnickschnack, sondern einen ehrlichen, kräftigen Anker auf dem Unterarm. Genau so einen, wie ihn schon sein Vater getragen hatte. Dieser Moment, der Geruch von Desinfektionsmittel und das Surren der Maschine – das ist für mich bis heute der Duft von echtem Handwerk. Seitdem sind unzählige Anker unter meiner Nadel entstanden, von ganz zart bis richtig wuchtig. Und eins habe ich gelernt: Der Anker ist so viel mehr als nur ein Trend. Er ist ein Stück Geschichte, das man auf der Haut trägt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Technik dahinter: Was passiert da eigentlich unter der Haut?
- 0.2 Vom Entwurf zur fertigen Linie: So entsteht dein Anker
- 0.3 Ein Anker ist nicht gleich ein Anker: Die wichtigsten Stile im Check
- 0.4 Dein Tattoo-Projekt: Planung, Platzierung und Preis
- 0.5 Perfekt vorbereitet: Deine Checkliste für den großen Tag
- 0.6 Nachsorge ist alles: So bleibt dein Anker für immer schön
- 1 Bildergalerie
Die Technik dahinter: Was passiert da eigentlich unter der Haut?
Viele stellen sich Tätowieren wie Malen auf Papier vor, aber das ist, ehrlich gesagt, komplett falsch. Wir arbeiten auf einem lebendigen, atmenden Organ: der Haut. Um zu kapieren, warum ein gutes Tattoo gestochen scharf bleibt und ein schlechtes verläuft, muss man den Aufbau der Haut verstehen.

Stell dir das in zwei Schichten vor. Ganz oben ist die Oberhaut (Epidermis), die sich ständig erneuert. Würden wir die Farbe nur hier platzieren, wäre das Tattoo nach ein paar Wochen weg – das ist im Grunde das Prinzip von diesen Abziehbildchen für Kinder. Unsere eigentliche Arbeit findet eine Etage tiefer statt, in der Lederhaut (Dermis). Diese Schicht ist stabil und erneuert sich nicht so schnell. Hier bringen wir die Farbpigmente mit der Nadel ein.
Bei jedem Stich transportiert die Nadel winzige Farbtröpfchen in die Dermis. Sofort schlägt das Immunsystem Alarm. Sogenannte Fresszellen (Makrophagen) eilen herbei, um die „Eindringlinge“, also die Tinte, zu beseitigen. Der Clou ist aber: Die Farbpartikel sind zu groß für die Zellen. Sie schaffen es nicht, die Farbe abzutransportieren, also umschließen sie die Partikel einfach und bleiben an Ort und Stelle. So wird die Farbe dauerhaft eingekapselt. Ziemlich clever von unserem Körper, oder?
Die Hautbeschaffenheit spielt dabei eine riesige Rolle. Dünne Haut, zum Beispiel an den Rippen oder am Handgelenk, ist super sensibel. Hier musst du die Nadeltiefe perfekt im Gefühl haben. Stichst du zu tief, verläuft die Farbe unter der Haut – das ist der gefürchtete „Blowout“, der aussieht wie ein unschöner blauer Fleck um die Linien. Stichst du zu flach, landet die Farbe in der Oberhaut und das Tattoo verblasst oder verschwindet teilweise. Dickere Haut, etwa am Oberschenkel, verzeiht da schon mehr. Aber am Ende lehrt dich nur jahrelange Erfahrung, die Haut eines Menschen richtig zu „lesen“.

Vom Entwurf zur fertigen Linie: So entsteht dein Anker
Ein professionelles Tattoo ist pures Handwerk, kein Zufall. Jeder einzelne Schritt ist durchdacht und erfordert Konzentration.
1. Beratung und Vorbereitung – Das A und O
Alles fängt mit einem guten Gespräch an. Was stellst du dir vor? Welcher Stil, welche Größe, welche Körperstelle? Hier bin ich immer brutal ehrlich. Ich werde dir niemals zu einem Motiv an einer Stelle raten, von der ich weiß, dass es dort schlecht altert. Ein winziger, detailverliebter Anker auf dem Finger sieht am ersten Tag vielleicht auf Instagram toll aus, aber nach fünf Jahren ist es oft nur noch ein verschwommener, grauer Fleck. Vertrau da auf die Erfahrung deines Tätowierers.
Steht das Motiv, wird eine Vorlage, ein sogenanntes Stencil, angefertigt. Meistens entsteht der Entwurf digital und wird dann auf spezielles Matrizenpapier gedruckt. Diese Vorlage wird dann auf die frisch rasierte und desinfizierte Haut übertragen. Das ist quasi unsere Landkarte für die nächsten Stunden. Bei Motiven, die sich perfekt an die Muskeln anpassen sollen, zeichne ich auch mal direkt auf die Haut. Das nennt man „Freehand“ und erfordert eine verdammt ruhige Hand.

2. Die Linien (Outlines) – Das Skelett des Tattoos
Die Linien sind das Fundament. Sie müssen sitzen. Dafür nehme ich gerne eine klassische Spulenmaschine. Ihr harter, präziser Schlag ist einfach ideal für saubere, klare Linien. Die Nadeln dafür, zum Beispiel eine 3er oder 5er Round Liner (3RL, 5RL), sind vorne zu einer feinen Spitze gelötet. Die Kunst ist es, die Linie in einem sauberen Zug zu ziehen, mit konstantem Druck und Tempo. Hältst du zu lange an einer Stelle, gibt es einen dicken Punkt. Bist du zu schnell, wird die Linie blass. Das ist reine Gefühlssache.
3. Schattierung und Farbe – Die Seele des Motivs
Wenn die Linien stehen, kommen die Schatten und Farben. Hierfür nutze ich oft eine sanftere Rotary-Maschine, um die Haut nicht übermäßig zu strapazieren. Für weiche Schattierungen kommen flache Nadeln, sogenannte Magnums, zum Einsatz. Damit arbeitet man die Übergänge mit wischenden Bewegungen ein. Beim Füllen von Flächen ist das Ziel, die Farbe satt und lückenlos einzubringen. Aber Achtung: Bearbeitet man eine Stelle zu lange, schwillt die Haut an und nimmt keine Farbe mehr an. Weniger ist hier oft mehr.

Gut zu wissen: Wir verwenden heute ausschließlich Farben, die den strengen EU-REACH-Verordnungen entsprechen. Das garantiert, dass sie sicher sind. Die Pigmente von heute sind so leuchtend und haltbar wie nie zuvor.
Ein Anker ist nicht gleich ein Anker: Die wichtigsten Stile im Check
Der Stil deines Ankers entscheidet über seine ganze Wirkung. Jeder hat seine eigenen Regeln und, ganz ehrlich, auch seine Vor- und Nachteile.
- Old School (Traditional): Das ist der Ursprung, geprägt von den alten Seefahrer-Legenden. Die Merkmale sind unverkennbar: fette, schwarze Linien und eine reduzierte Farbpalette aus Rot, Gelb, Grün und Schwarz. Der Leitsatz „Bold will hold“ (Was kräftig ist, hält) stimmt zu 100 %. Diese Tattoos altern fantastisch, weil die dicken Linien dem natürlichen Altern der Haut trotzen. Ein Old-School-Anker ist ein starkes, ehrliches Statement.
- Fine Line: Der moderne Gegenentwurf. Hier wird mit hauchdünnen Nadeln gearbeitet, um zarte und detailreiche Motive zu schaffen. Sieht super elegant aus, hat aber seine Tücken. Die feinen Linien sind anfälliger fürs Verlaufen und können mit der Zeit verschwimmen, besonders an Stellen mit viel Bewegung. Die Haltbarkeit ist hier also eher mittelmäßig, und es erfordert einen Künstler mit extremem Fingerspitzengefühl.
- Dotwork & Geometric: Hier wird das Motiv aus tausenden einzelnen Punkten aufgebaut. Das erfordert unglaublich viel Geduld und Präzision. Oft wird dieser Stil mit geometrischen Formen kombiniert, was eine fast meditative Wirkung hat. Der Haken: Jeder Fehler, jeder falsch gesetzte Punkt, fällt sofort auf.
- Realistic: Die Königsdisziplin. Hier geht es darum, einen Anker fotorealistisch darzustellen – mit Rost, Lichtreflexen und vielleicht sogar Algen. Das braucht Platz, um zu wirken, und ein tiefes Verständnis von Licht und Schatten. Rechne hier mit mehreren, langen Sitzungen. Das ist zeit- und kostenintensiv, aber das Ergebnis kann atemberaubend sein.

Dein Tattoo-Projekt: Planung, Platzierung und Preis
Eine Tätowierung ist eine Entscheidung fürs Leben. Also, nimm dir Zeit und überstürze nichts.
Die richtige Stelle finden
Jede Körperstelle ist anders. Hier eine ehrliche Einschätzung aus der Praxis:
- Unterarm: Der absolute Klassiker. Gut sichtbar, die Haut ist straff und der Schmerz ist für die meisten gut aushaltbar. Tattoos altern hier super.
- Oberarm: Ähnlich unkompliziert wie der Unterarm, bietet viel Platz und lässt sich leicht verdecken. Die Innenseite ist allerdings deutlich empfindlicher als die Außenseite.
- Rippen: Okay, ganz ehrlich? Die Rippen sind eine andere Hausnummer. Viele beschreiben das Gefühl wie eine heiße Nadel, die langsam über einen Sonnenbrand gezogen wird. Das muss man wirklich wollen.
- Rücken/Schulterblatt: Bietet viel Platz für größere Projekte und der Schmerz ist meist erträglich.
- Handgelenk/Knöchel: Beliebt für kleine Motive, aber Vorsicht. Die Haut ist dünn, ständig in Bewegung und Reibung ausgesetzt. Tattoos hier neigen dazu, schneller zu verblassen und brauchen öfter mal eine Nachbesserung.
Was kostet ein gutes Tattoo?
Qualität hat ihren Preis. Ein Billig-Tattoo ist selten ein gutes Investment. Im Preis stecken nicht nur die Stunden auf der Liege, sondern auch die Beratung, der Entwurf, teure sterile Einwegmaterialien, Studiomiete und natürlich die jahrelange Erfahrung des Künstlers. Um dir mal eine Hausnummer zu geben: Für einen simplen, handflächengroßen Old-School-Anker auf dem Unterarm musst du mit etwa 150 € bis 300 € rechnen. Ein aufwendiger, realistischer Anker in derselben Größe kann schnell 3-4 Stunden dauern und dich dann eher 400 € bis 600 € kosten. Denk dran: Eine Laser-Entfernung ist um ein Vielfaches teurer und schmerzhafter!

Perfekt vorbereitet: Deine Checkliste für den großen Tag
Bevor du überhaupt im Studio auf der Liege Platz nimmst, kannst du schon einiges richtig machen. Das ist quasi die halbe Miete, besonders wenn du nervös bist. Ein kleiner Spickzettel:
- Schlaf gut aus. Wer müde ist, ist schmerzempfindlicher.
- Iss vorher eine ordentliche Mahlzeit. Niemals mit leerem Magen zum Tätowierer gehen! Das stabilisiert deinen Kreislauf.
- Zieh bequeme Kleidung an, die die zu tätowierende Stelle gut freilegt, ohne dich einzuengen.
- Ganz wichtig: 24 Stunden vorher kein Alkohol und keine blutverdünnenden Medikamente (wie Aspirin), falls nicht ärztlich angeordnet.
Nachsorge ist alles: So bleibt dein Anker für immer schön
Ein frisches Tattoo ist eine Wunde. Die Pflege in den ersten Wochen entscheidet darüber, wie es für den Rest deines Lebens aussieht. Pfusch hier bitte nicht!
Die ersten Tage sind entscheidend:
Die Folie oder das spezielle Pflaster, das du vom Studio bekommst, bleibt für ein paar Stunden drauf. Danach wäschst du das Tattoo vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einer pH-neutralen Seife. Nicht rubbeln, nur sanft abtupfen! Anschließend trägst du eine DÜNNE Schicht Wund- und Heilsalbe auf. Hol dir was Gutes aus der Apotheke. Klassiker wie Bepanthen funktionieren super, aber es gibt auch spezielle Tattoopflegeprodukte, z.B. von Pegasus Pro oder Tattoomed, die du online oder im Tattoobedarf bekommst. Diesen Vorgang (Waschen und Cremen) wiederholst du 2-3 Mal täglich für etwa zwei Wochen.

Absolute No-Gos für die Heilung:
- An der Kruste kratzen oder pulen. Lass sie von alleine abfallen, sonst reißt du die Farbe mit raus.
- Für mindestens 2 Wochen: keine Vollbäder.
- Für mindestens 4 bis 6 Wochen: Finger weg von Schwimmbad, Sauna, Solarium und direkter, praller Sonne. Ja, das ist lang, aber deine Haut und dein Tattoo werden es dir danken.
Ein letzter Tipp für die Zukunft: Sonnencreme ist der beste Freund deines Tattoos. Immer. Ein hoher Lichtschutzfaktor (50+) sorgt dafür, dass die Farben brillant bleiben. Ein 20 Jahre altes Tattoo kann mit der richtigen Pflege besser aussehen als ein zwei Jahre altes, das ständig der Sonne ausgesetzt war.
Ach ja, und ganz wichtig: Ich bin Handwerker, kein Arzt. Wenn dein Tattoo stark gerötet ist, heiß wird, pocht oder eitert – ab zum Arzt! Sofort. Mit einer Infektion ist nicht zu spaßen.
Ein Anker-Tattoo ist ein starkes Symbol für Halt, Hoffnung und Treue. Wenn es mit Bedacht gewählt, sauber gestochen und gut gepflegt wird, hast du einen Begleiter fürs Leben. Und jetzt bin ich neugierig: Hast du schon einen Anker oder planst du einen? Erzähl mir deine Geschichte in den Kommentaren!

Bildergalerie


Längst ist der Anker nicht mehr nur ein Symbol für Seeleute. Er steht universell für Halt, Stabilität und Hoffnung. Für viele symbolisiert er eine tiefe Verbindung – sei es zu einer Person, einem Ort oder einer Lebensphilosophie. Er ist der visuelle Ankerpunkt, der uns daran erinnert, auch in stürmischen Zeiten fest im Leben verankert zu bleiben.


- Klassisch vs. Modern: Ein traditioneller Anker im Old-School-Stil besticht durch kräftige, schwarze Linien und eine begrenzte Farbpalette (meist Rot, Gelb, Grün). Neo-Traditional-Anker hingegen sind detaillierter, spielen mit unterschiedlichen Linienstärken und einer breiteren, oft leuchtenderen Farbpalette.
- Minimalistisch vs. Illustrativ: Ein winziger Single-Line-Anker am Handgelenk hat eine völlig andere Wirkung als ein fotorealistischer, rostiger Anker, der von Seetang umwuchert ist.
Dein Stil, deine Geschichte.


Wie schütze ich mein frisches Tattoo am besten?
Die ersten Tage sind entscheidend. Dein Tätowierer wird dir entweder eine klassische Folie oder eine moderne, selbstklebende „Zweite Haut“-Folie (z.B. von Suprasorb oder Dermalize PRO) empfehlen. Die selbstklebende Folie ist atmungsaktiv, wasserdicht und kann mehrere Tage auf der Haut bleiben. Sie schützt die Wunde optimal vor Keimen und Reibung an der Kleidung, was den Heilungsprozess deutlich vereinfacht.


Wusstest du schon? Einer der ältesten tätowierten Menschen, der Gletschermann „Ötzi“, lebte um 3.250 v. Chr. Seine über 60 Tattoos waren keine Bilder, sondern einfache Linien und Kreuze, die vermutlich therapeutischen Zwecken dienten.


Die Wahl der Tinte: Heutzutage gibt es eine riesige Auswahl an hochwertigen Tinten. Viele renommierte Hersteller wie „I AM INK“ oder „World Famous Ink“ bieten komplett vegane Farbpaletten an. Das bedeutet, sie enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe wie Knochenkohle zur Schwärzung, Glyzerin aus tierischen Fetten oder Schellack von Läusen. Frag deinen Künstler ruhig, welche Marke er verwendet – Transparenz ist ein Zeichen von Professionalität.


Schwarz-Grau: Zeitlos und elegant. Fokussiert sich auf Schattierungen, Kontraste und Formen. Altert oft sehr beständig, da die Linien die Hauptrolle spielen.
Farbig: Ausdrucksstark und lebendig. Kann Emotionen und Stimmungen transportieren. Helle Farben wie Gelb oder Hellblau können über die Jahre durch UV-Strahlung stärker verblassen und benötigen eventuell früher eine Auffrischung.

Die Platzierung deines Ankers beeinflusst nicht nur die Sichtbarkeit, sondern auch das Schmerzempfinden und wie das Tattoo über die Zeit altert.
- Unterarm: Der Klassiker. Relativ schmerzarm, eine tolle „Leinwand“ und die Haut ist recht straff, was dem Tattoo eine lange Formstabilität gibt.
- Rippen/Brustbein: Gilt als eine der schmerzhafteren Stellen. Das Ergebnis kann aber atemberaubend sein, da sich das Motiv an die Körperform anschmiegt.
- Fuß/Knöchel: Eine beliebte, aber empfindliche Stelle. Tattoos hier neigen durch die ständige Reibung von Socken und Schuhen zu schnellerem Verschleiß.


Der größte Fehler: Sparen bei der Pflege. Ein perfekt gestochenes Tattoo kann durch falsche oder nachlässige Pflege ruiniert werden. Verwende in der Heilungsphase keine parfümierten Lotions oder fettige Cremes. Setze auf spezielle Tattoopflegeprodukte wie die von TattooMed oder schlichte Wund- und Heilsalbe wie Bepanthen aus der Apotheke, um die Haut optimal zu versorgen, ohne die Poren zu verstopfen.


„Der Anker ist das Zeichen der Hoffnung. Denn wer einen Anker hat, kann nicht mit jedem Wind segeln.“
– Phil Bosmans
Dieses Zitat fasst die tiefe Symbolik perfekt zusammen. Dein Anker-Tattoo kann eine tägliche Erinnerung an deine eigenen Werte und deine innere Stärke sein, die dich auf Kurs hält.


- Klare Kommunikation deiner Wünsche
- Ein einzigartiges, auf dich zugeschnittenes Design
- Sicherheit bezüglich Größe und Platzierung
- Ein gutes Gefühl und Vertrauen in den Künstler
Das Geheimnis? Eine gründliche und ehrliche Beratung vor dem eigentlichen Termin. Nimm dir die Zeit dafür, sie ist unbezahlbar.


Verleihe deinem Anker eine persönliche Note, indem du ihn mit anderen Symbolen kombinierst. Eine Rose steht für Liebe und Schönheit, ein Seil oder eine Kette für Verbindung und Fesseln, und ein Kompass kann die Suche nach dem richtigen Weg im Leben symbolisieren. Diese kleinen Ergänzungen verwandeln ein klassisches Motiv in deine ganz persönliche Geschichte.


Ist ein Fineline-Anker eine gute Idee?
Absolut, wenn du einen dezenten und eleganten Look bevorzugst. Aber sei dir bewusst: Extrem feine Linien erfordern einen Künstler, der auf diesen Stil spezialisiert ist. Die Nadel muss perfekt in der Dermis platziert werden. Mit der Zeit können sich die feinen Linien durch die natürliche Hautalterung leicht verbreitern. Ein guter Künstler plant dies bereits im Design mit ein.

Wichtiger Punkt: Ein Tattoo altert mit dir. Die Haut verliert an Elastizität, was die Linien weicher und die Farben etwas gedämpfter erscheinen lässt. Der wichtigste Faktor, den du selbst kontrollieren kannst, ist der Sonnenschutz. UV-Strahlung zerlegt die Farbpigmente in der Haut und ist der Hauptgrund für das Verblassen. Eine gute Sonnencreme (LSF 50+) ist die beste Anti-Aging-Pflege für dein Tattoo.


- Ist das Studio sauber und riecht es hygienisch?
- Werden für dich sichtbar frische Nadeln und Handschuhe verwendet?
- Nimmt sich der Künstler Zeit für deine Fragen, ohne dich unter Druck zu setzen?
- Wirkt das Portfolio überzeugend und passt der Stil zu deiner Vorstellung?


Der Aquarell-Stil ist eine der beeindruckendsten Techniken der letzten Jahre. Anstatt harter Konturen werden Farbverläufe, Spritzer und Pinselstrich-Effekte genutzt, um dem Anker eine malerische Leichtigkeit zu verleihen. Dieser Stil erfordert ein hohes Maß an Können, da die Effekte direkt auf der Haut erzeugt werden. Suche gezielt nach Künstlern, die Erfahrung mit „Watercolor Tattoos“ haben, um ein langlebiges und brillantes Ergebnis zu erzielen.


Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem Jahr 2019 ist in Deutschland jeder Fünfte tätowiert. Bei den 25- bis 34-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte.
Tattoos sind längst kein Nischenphänomen mehr, sondern ein etablierter Teil unserer Kultur und Ausdrucksform.


Die richtige Größe: Ein häufiger Fehler ist, ein detailreiches Motiv zu klein stechen zu lassen. Was auf dem Papier scharf aussieht, kann auf der Haut über die Jahre zu einem undefinierbaren Fleck verschwimmen („Blowout“). Ein erfahrener Tätowierer wird dich beraten und dir eine Mindestgröße empfehlen, damit dein Anker-Tattoo auch in zehn Jahren noch klar erkennbar ist. Vertraue hier auf die Expertise!


Wann muss ich mein Tattoo auffrischen lassen?
Das ist sehr individuell. Ein gut gestochenes und gepflegtes Tattoo kann 10-15 Jahre oder länger brillant aussehen. Stellen mit viel Bewegung und Reibung (Hände, Füße) oder Tattoos, die oft der Sonne ausgesetzt sind, benötigen eventuell früher ein „Touch-up“. Wenn du merkst, dass die Farben deutlich an Leuchtkraft verlieren oder die schwarzen Linien gräulich wirken, ist es vielleicht Zeit für einen Besuch im Studio.

New School: Charakteristisch sind überzogene, cartoon-artige Proportionen, leuchtende Farben und ein fast dreidimensionaler Look. Ein New-School-Anker könnte lustige Augen haben oder von comichaften Wellen umspielt werden.
Gothic-Stil: Hier dominieren dunkle, oft ornamentale und spitze Formen. Ein gotischer Anker könnte mit architektonischen Elementen einer Kathedrale oder düsteren Symbolen wie Totenköpfen kombiniert werden.


Eine moderne Tattoomaschine bewegt die Nadel mit einer Frequenz von 80 bis 150 Stichen pro Sekunde. Diese hohe Geschwindigkeit ermöglicht die präzise Einbringung der Farbe in die Dermis.


- Eine Flasche Wasser oder ein isotonisches Getränk.
- Ein zuckerhaltiger Snack (z.B. Traubenzucker, Müsliriegel) für den Kreislauf.
- Bequeme Kleidung, die die tätowierte Stelle nicht einengt.
- Kopfhörer mit deiner Lieblingsmusik oder einem Podcast zur Ablenkung.


Wichtiger Punkt: Dein Immunsystem ist der Held der Geschichte. Wie im Artikel beschrieben, kapseln die Fresszellen die Tinte ein. Dieser Prozess funktioniert am besten, wenn dein Körper fit ist. Komm ausgeschlafen und nüchtern (kein Alkohol 24 Stunden vorher!) zu deinem Termin. Das reduziert nicht nur die Blutung, sondern hilft deinem Körper auch, den Heilungsprozess sofort optimal zu starten.


Ein Cover-up ist die Kunst, ein altes, ungewolltes Tattoo mit einem neuen Motiv zu überdecken. Ein Anker eignet sich dafür oft gut, da seine massive, dunkle Form viel Fläche bietet, um alte Designs zu kaschieren. Der Künstler wird die dunklen Stellen des Ankers strategisch nutzen, um die dunkelsten Partien des alten Tattoos verschwinden zu lassen. Das erfordert viel Planung und Erfahrung.


Was kostet ein Anker-Tattoo wirklich?
Die Kosten setzen sich aus vielen Faktoren zusammen: Größe, Detailgrad, Farbaufwand und vor allem die Erfahrung und der Stundensatz des Künstlers. Ein kleiner, einfacher Anker kann bei 100-150 € starten, während ein großer, fotorealistischer Anker für den Rücken mehrere Sitzungen und über 1.000 € erfordern kann. Denk daran: Du zahlst für ein Kunstwerk, das ein Leben lang hält. Qualität hat hier ihren Preis.
Der sogenannte „weiße Anker“ ist ein Trend, der mit Vorsicht zu genießen ist. Tattoos mit rein weißer Tinte sind oft nur in den ersten Monaten gut sichtbar. Da weiße Pigmente weniger deckend sind und unter der Haut liegen, schimmert der eigene Hautton stark durch. Das Ergebnis kann mit der Zeit vergilben oder fast unsichtbar werden. Besprich die Erwartungen und die Langlebigkeit eines solchen Tattoos unbedingt ausführlich mit deinem Künstler.




