Guten-Morgen-Grüße, die wirklich ankommen: So geht’s ohne Kitsch und mit Stil
Hey, schön, dass du da bist! Lass uns mal ehrlich sein: Die meisten „Guten Morgen“-Bilder, die man so per WhatsApp bekommt, sind … naja, oft ziemlich furchtbar. Verpixelte Rosen, kitschige Sprüche in unleserlicher Schrift und im schlimmsten Fall noch ein Wasserzeichen von einer dubiosen Website. Das geht besser. Viel besser.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Fundament: Warum ein Bild mehr ist als nur Deko
- 2 Deine digitale Werkzeugkiste: Was du wirklich brauchst
- 3 Text und Bild vereinen: Der häufigste Fehler und wie du ihn vermeidest
- 4 Dein erster sauberer Gruß in 60 Sekunden
- 5 Der richtige Ton für den richtigen Empfänger
- 6 Achtung, Falle! Ein Wort zu Recht und Sicherheit
- 7 Fragen aus der Praxis (FAQ)
- 8 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 9 Bildergalerie
Wer ich bin, spielt keine Rolle, aber was ich mache, schon. Ich komme aus dem grafischen Handwerk, wo man noch gelernt hat, wie man mit Blei und Druckerschwärze umgeht. Heute ist mein Werkzeug der Bildschirm, aber die alten Regeln für gute Gestaltung gelten immer noch. Ein gut gemachter Bildgruß ist wie ein fester Händedruck – er zeigt Respekt und transportiert ein gutes Gefühl, bevor auch nur ein Wort gelesen wurde.
Früher dachte ich, eine kurze Textnachricht reicht. „Moin, packen wir’s an.“ Effizient, klar. Aber ich habe gemerkt: Ein Bild kann eine Stimmung erzeugen, die Text allein nicht schafft. Es geht darum, eine kleine, handwerklich saubere Geste zu senden, die wirklich ankommt. Und genau darum geht es hier. Ich zeige dir, wie du mit einfachen Mitteln Grüße gestaltest, die Stil haben und im Gedächtnis bleiben.

Das Fundament: Warum ein Bild mehr ist als nur Deko
Bevor wir über Apps und Filter reden, müssen wir kurz über die drei Grundpfeiler jeder guten Gestaltung sprechen: Farbe, Form und Schrift. Wenn diese drei Elemente harmonieren, hat deine Botschaft eine Chance. Wenn nicht, ist sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Klingt dramatisch, ist aber so.
Die Macht der Farben am Morgen
Farben sind eine direkte Leitung zu unseren Gefühlen. Besonders morgens, wenn der Kopf noch nicht im vollen Arbeitsmodus ist, sind wir empfänglich für visuelle Stimmungen.
- Warme Gelb- und Orangetöne: Klar, der Klassiker. Sonnenaufgang. Diese Farben wirken aktivierend und optimistisch. Sie schreien förmlich „Energie!“. Aber Achtung! Ein grelles Neongelb wirkt schnell billig. Denk eher an das sanfte Licht einer aufgehenden Sonne, nicht an eine Warnweste.
- Helles, klares Blau: Ein wolkenloser Himmel. Blau vermittelt Ruhe, Weite und Klarheit. Perfekt für einen Gruß, der einen klaren Kopf und Gelassenheit für den Tag wünscht.
- Frisches Grün: Tautropfen auf einem Blatt, ein Blick in den Wald. Grün erdet uns, steht für Wachstum und Harmonie. Ideal für Grüße, die einen natürlichen, ruhigen Start in den Tag begleiten sollen.
- Viel Weißraum: Profis nennen das „Negativraum“. Weiß steht für einen Neuanfang und Klarheit. Ein Bild mit viel freier, weißer Fläche wirkt edel, aufgeräumt und lenkt den Blick sofort auf das Wesentliche: deine Botschaft.
Kleiner Tipp: Beschränk dich auf zwei, maximal drei Hauptfarben. Zu viel Buntheit erzeugt visuelles Chaos. Die Farben müssen zur Aussage passen. Ein motivierender „Volle Kraft voraus!“-Spruch auf einem zarten Pastellbild? Irgendwie seltsam, oder?

Bildaufbau: So lenkst du den Blick
Ein gutes Foto ist selten ein Zufall. Es folgt meist einfachen Kompositionsregeln. Die wichtigste, die du kennen solltest, ist die Drittel-Regel. Stell dir einfach vor, dein Bild wird durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleiche Kästchen aufgeteilt. Die spannenden Dinge sollten entlang dieser Linien oder auf den Schnittpunkten liegen.
Ein Horizont gehört also nicht genau in die Mitte, sondern auf die obere oder untere Linie. Eine Kaffeetasse wirkt viel interessanter, wenn sie auf einem der vier Schnittpunkte steht. Das ist ein simpler Trick, der deine Bilder sofort professioneller aussehen lässt.
Achte auch auf ruhige Flächen. Ein weiter Himmel, eine glatte Wand, eine neblige Wiese – das sind perfekte Bühnen für deinen Text. Ein typischer Anfängerfehler ist, Text über einen unruhigen Hintergrund zu legen, zum Beispiel über eine Blumenwiese mit tausend Details. Das kann kein Mensch lesen.
Typografie: Schrift ist nicht nur zum Lesen da
Die Schriftwahl ist entscheidend. Die oberste Regel lautet immer: Lesbarkeit vor Schönheit!

- Serifenschriften (mit „Füßchen“): Denke an Schriften wie in alten Büchern. Sie wirken klassisch, seriös, manchmal etwas traditionell. Für einen kurzen, eleganten Spruch können sie gut sein.
- Serifenlose Schriften (ohne „Füßchen“): Modern, klar und sachlich. Auf Bildschirmen sind sie fast immer die bessere und sicherere Wahl. Du suchst eine gute, kostenlose und immer passende Schrift? Schau mal bei Google Fonts nach „Montserrat“ oder „Lato“. Die gehen fast immer.
- Handschriften: Sie können sehr persönlich wirken, aber hier ist absolute Vorsicht geboten. 9 von 10 kostenlosen Handschriften sind schlecht lesbar und sehen billig aus. Wenn überhaupt, dann nur für ein einzelnes, kurzes Wort wie „Hallo“.
Eine alte Setzerregel, die heute noch Gold wert ist: Mische niemals mehr als zwei verschiedene Schriften. Und achte auf einen starken Kontrast. Heller Text auf dunklem Bild oder dunkler Text auf hellem Bild. Alles andere ist ein Krampf für die Augen.
Deine digitale Werkzeugkiste: Was du wirklich brauchst
Okay, genug Theorie. Womit setzt du das jetzt um? Du brauchst kein teures Profi-Equipment. Dein Smartphone reicht völlig aus.

- Die kostenlose Grundausstattung: Dein Handy, eine App für lizenzfreie Bilder (z.B. Unsplash oder Pexels) und eine Gestaltungs-App. Canva (in der Gratis-Version) ist super für Anfänger, weil es viele Vorlagen und eine einfache Textfunktion hat. Snapseed ist ein mächtiges Werkzeug, wenn du hauptsächlich deine eigenen Fotos bearbeiten und verbessern willst.
- Für Ambitionierte (ca. 12-15 € im Monat): Wenn du merkst, dass du Spaß daran hast, lohnt sich vielleicht ein Upgrade auf Canva Pro. Damit bekommst du Zugriff auf eine riesige Datenbank an Bildern, mehr Schriften und praktische Zusatzfunktionen. Aber für den Anfang reicht die kostenlose Version locker aus.
Übrigens: Gute Bilder musst du nicht suchen, du kannst sie auch selbst machen! Eine simple Nahaufnahme deiner morgendlichen Kaffeetasse vor dem Fenster ist oft tausendmal persönlicher und schöner als jedes Stockfoto.
Text und Bild vereinen: Der häufigste Fehler und wie du ihn vermeidest
Jetzt kommt der Moment, in dem die meisten scheitern: der Text wird einfach irgendwie über das Bild geklatscht. Stell dir vor: Du hast ein wunderschönes Foto von buntem Herbstlaub. Du schreibst „Einen goldenen Herbsttag!“ darüber. Ergebnis? Man kann es nicht lesen, weil der Text sich mit den Blättern beißt.

Das ist der ultimative Lesbarkeits-Trick, den jeder Profi kennt:
Die Lösung ist eine halbtransparente Farbfläche. Klingt kompliziert, ist aber in jeder App in Sekunden gemacht. Leg einfach ein schwarzes Rechteck hinter deinen Text. Dann reduzierst du dessen Deckkraft (Transparenz) auf etwa 30-50 %. Der Hintergrund scheint noch durch, das Bild behält seine Stimmung, aber dein Text thront auf einem ruhigen, lesbaren Untergrund. Problem gelöst.
So geht’s in Canva in 3 Schritten: 1. Gehe zu „Elemente“ und füge eine Form ein (z.B. ein Quadrat). 2. Ziehe es hinter deinen Text und passe die Größe an. Wähle als Farbe Schwarz. 3. Klicke oben in der Leiste auf das Schachbrett-Symbol („Transparenz“) und ziehe den Regler auf ca. 40 %. Fertig.
Ein dezenter Schlagschatten unter dem Text kann auch helfen, ist aber oft schwieriger dezent einzustellen. Die transparente Fläche ist die sicherste und eleganteste Methode.
Dein erster sauberer Gruß in 60 Sekunden
Lust auf ein schnelles Erfolgserlebnis? Dann probier das hier mal aus. Nimm dein Handy, mach ein Foto von deiner Kaffeetasse auf dem Tisch. Öffne es in deiner Lieblings-App, wähle eine klare, serifenlose Schrift (wie Arial oder Helvetica, die auf jedem Handy sind) und schreib in Weiß „Guten Morgen“ in eine Ecke. Mehr nicht. Speichern, an einen Freund schicken. Siehst du? Einfach, sauber, persönlich. Das ist die Basis.

Der richtige Ton für den richtigen Empfänger
Natürlich schickst du deinem Chef nicht das gleiche Bild wie deiner besten Freundin. Der Kontext ist alles.
- Für die Familie: Hier ist es persönlich und herzlich. Ein Foto vom Haustier, aus dem Garten oder von den Enkeln. Der Spruch darf emotional sein, die Gestaltung auch mal etwas verspielter.
- Für gute Freunde: Humor ist Trumpf! Ein witziger Spruch, eine Anspielung auf einen Insider-Witz. Hier darf es lockerer, moderner und auch mal ein bisschen frecher sein. Vielleicht sogar ein animiertes GIF?
- Für Kollegen oder Geschäftspartner: Professionalität und Zurückhaltung sind hier der Schlüssel. Wähle ein ruhiges, stilvolles Motiv – eine schöne Landschaft, ein architektonisches Detail, etwas Abstraktes. Der Spruch sollte positiv und motivierend, aber niemals zu persönlich sein. Die Gestaltung: klar, aufgeräumt, schnörkellos.
Denk immer dran: Jeder Gruß, den du sendest, ist auch eine kleine Visitenkarte von dir.
Achtung, Falle! Ein Wort zu Recht und Sicherheit
Das hier ist vielleicht der wichtigste Abschnitt. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, schon gar nicht im Internet.

Urheberrecht bei Bildern: Nicht alles, was du findest, ist Freiwild
Einfach ein Bild aus der Google-Suche zu kopieren, ist eine Urheberrechtsverletzung und kann richtig teuer werden. Geh auf Nummer sicher:
- Eigene Fotos: Das ist immer die sicherste Bank. Was du selbst knipst, gehört dir.
- Lizenzfreie Bilddatenbanken: Nutze Plattformen wie Unsplash, Pexels oder Pixabay. Die Bilder dort sind in der Regel kostenlos nutzbar. Lies trotzdem kurz die Lizenz, um sicherzugehen.
- Bilder weiterleiten (z.B. via WhatsApp): Und was ist mit den Bildern, die du selbst bekommst? Hier wird es heikel. Du weißt nicht, woher das Bild stammt. Klare Faustregel: Wenn du es nicht selbst gemacht hast oder von einer sicheren Plattform wie Unsplash hast, leite es nicht an große Gruppen oder gar geschäftlich weiter. Im engsten Familienkreis mag das noch gehen, aber sei vorsichtig.
Lass die Finger von Bildern von Pinterest oder irgendwelchen Wallpaper-Seiten. Das Risiko einer Abmahnung ist real.
Digitale Sicherheit
Lade Apps nur aus den offiziellen Stores (Apple App Store, Google Play Store). Sei skeptisch bei Webseiten, die dir „riesige kostenlose Bildpakete“ versprechen. Oft versteckt sich darin Schadsoftware. Eine Bildbearbeitungs-App braucht übrigens keinen Zugriff auf deine Kontakte – achte darauf, welche Berechtigungen du erteilst.

Fragen aus der Praxis (FAQ)
Zum Schluss noch ein paar Fragen, die mir immer wieder gestellt werden.
Frage: Mein Text ist trotz allem schwer zu lesen. Was mache ich falsch?
Antwort: Wahrscheinlich fehlt der Kontrast. Nimm reines Weiß oder reines Schwarz für die Schrift. Wenn das nicht reicht, nutze den Trick mit der halbtransparenten schwarzen Fläche dahinter. Das löst 9 von 10 Lesbarkeitsproblemen.
Frage: Wie lang darf der Spruch sein?
Antwort: So kurz wie möglich. Ein Bildgruß ist kein Roman. Drei bis acht Worte sind ideal. Die Botschaft muss auf einen Blick erfassbar sein.
Frage: Welche App ist denn nun die beste?
Antwort: Ganz ehrlich? Die, mit der du am besten klarkommst. Die Gestaltungsprinzipien sind überall gleich. Probier zwei, drei aus und bleib bei der, deren Bedienung dir logisch erscheint.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ein digitaler Morgengruß ist eine kleine Geste, ja. Aber viele kleine, durchdachte Gesten machen am Ende einen großen Unterschied. Sie zeigen Wertschätzung und pflegen Beziehungen in einer immer hektischeren Welt. Nimm dir die paar Minuten, um es mit Sorgfalt zu tun.

Gute Gestaltung ist kein Hexenwerk. Sie ist das Ergebnis von ein paar einfachen Regeln und dem Willen, es nicht nur schnell, sondern auch gut zu machen. Jetzt wünsche ich dir einen super Tag und viel Spaß beim Gestalten!
Bildergalerie


Canva: Der unkomplizierte Alleskönner für schnelle, vorlagenbasierte Designs. Ideal für Einsteiger, die mit wenigen Klicks ansprechende Ergebnisse erzielen wollen.
Adobe Express: Etwas leistungsstärker, bietet direkten Zugriff auf Adobe Fonts und Stockfotos. Perfekt, wenn Sie etwas mehr Kontrolle über die Typografie wünschen.
Beide Apps bieten exzellente kostenlose Versionen, die für den morgendlichen Gruß völlig ausreichen.

- Vermeidet unschöne Kompressionsartefakte um Buchstaben.
- Unterstützt transparente Hintergründe.
Das Geheimnis? Das PNG-Format. Während JPG für Fotos oft die erste Wahl ist, bewahrt PNG die Schärfe von Text und grafischen Elementen viel besser. Für einen Gruß mit klarem Text auf einem Bild ist es daher fast immer die überlegene Option.

„Das menschliche Gehirn verarbeitet Bilder 60.000-mal schneller als Text.“
Dieser oft zitierte Fakt aus der Marketingpsychologie erklärt, warum Ihr Bildgruß so unmittelbar wirkt. Noch bevor der Empfänger den Text liest, hat die visuelle Stimmung – die Farbe, die Komposition – bereits eine emotionale Grundlage geschaffen. Nutzen Sie diese Macht bewusst, um den Ton für Ihre Nachricht zu setzen.


Auf der Suche nach dem perfekten, unaufdringlichen Hintergrundbild? Vergessen Sie die Google-Bildersuche voller Wasserzeichen und schlechter Auflösungen. Professionelle und dennoch kostenlose Alternativen sind nur einen Klick entfernt:
- Unsplash: Bekannt für seine künstlerisch hochwertigen, oft stimmungsvollen Aufnahmen. Perfekt für ruhige, ästhetische Morgenstimmungen.
- Pexels: Eine riesige Auswahl an Fotos und sogar kurzen Videos. Hier finden Sie von der minimalistischen Kaffeetasse bis zum epischen Sonnenaufgang alles.

Platzieren Sie Ihren Text niemals einfach irgendwie in der Mitte. Orientieren Sie sich an der „Drittel-Regel“ aus der Fotografie. Stellen Sie sich zwei horizontale und zwei vertikale Linien vor, die Ihr Bild in neun gleiche Rechtecke teilen. Platzieren Sie Ihren Gruß entlang einer dieser Linien oder an einem der Schnittpunkte. Das erzeugt sofort eine visuelle Spannung und wirkt professioneller als eine platte Zentrierung.

Warum ist mein weißer Text auf dem hellen Himmel kaum lesbar?
Dieses Problem nennt sich mangelnder Kontrast und ist eine der häufigsten Design-Sünden. Ein einfacher Trick: Legen Sie ein semi-transparentes dunkles Feld hinter Ihren Text oder suchen Sie im Bild von vornherein eine dunklere, ruhige Fläche für Ihre Botschaft. Kostenlose „Contrast Checker“-Tools im Web helfen Ihnen, auf Nummer sicher zu gehen.


- Für die Überschrift (z.B. „Guten Morgen“): Eine klare, serifenlose Schrift wie Montserrat oder Lato von Google Fonts. Sie wirkt modern und ist exzellent lesbar.
- Für den Untertitel (z.B. „Hab einen tollen Tag“): Eine Serifenschrift wie Merriweather oder Lora. Sie schafft einen eleganten Kontrast und verleiht eine persönliche, fast buchähnliche Note.
Diese klassische Kombination aus einer serifenlosen und einer Serifenschrift ist ein Geheimrezept von Grafikdesignern und funktioniert fast immer.

Weniger ist oft mehr. Anstatt ein überladenes Foto zu verwenden, probieren Sie einen monochromen Ansatz. Wählen Sie einen einzigen Farbton – zum Beispiel ein sanftes Salbeigrün oder ein warmes Terrakotta – und verwenden Sie nur hellere und dunklere Abstufungen davon für Hintergrund und Schrift. Das Ergebnis ist ein extrem eleganter, ruhiger und stilvoller Gruß, der aus der Masse heraussticht.

Der unschlagbare Vorteil: Ein Foto, das Sie selbst gemacht haben. Es muss nicht perfekt sein. Der leicht schiefe Cappuccino, die Blume vom eigenen Balkon oder der Blick aus dem Fenster an einem nebligen Morgen – diese Bilder transportieren eine Authentizität, die kein Stockfoto der Welt erreichen kann. Sie sagen: „Ich habe in diesem Moment an dich gedacht.“


„Simplicity is the ultimate sophistication.“ – Leonardo da Vinci
Dieses Zitat ist das perfekte Mantra für Ihre Morgengrüße. Bevor Sie ein weiteres Element, eine weitere Farbe oder eine zweite Schriftart hinzufügen, fragen Sie sich: Braucht es das wirklich? Oft ist die stärkste Botschaft die, die am meisten reduziert ist.

Inspiration aus der Designgeschichte? Schauen Sie sich die Prinzipien des Bauhaus an. Klare geometrische Formen, eine begrenzte Farbpalette (oft Primärfarben plus Schwarz und Weiß) und funktionale, serifenlose Schriften wie die Futura. Ein Gruß in diesem Stil wirkt aufgeräumt, intellektuell und absolut zeitlos. Kein Kitsch, nur klare, selbstbewusste Gestaltung.

Muss es immer ein Foto sein?
Definitiv nicht. Ein rein typografischer Gruß kann enorm kraftvoll sein. Wählen Sie eine ausdrucksstarke Schrift, spielen Sie mit der Größe und Anordnung der Worte auf einer farbigen Fläche. Ein simples „Moin“ in einer fetten, riesigen Schriftart auf einem frischen Mintgrün kann mehr Energie haben als jedes Sonnenaufgangsfoto.


Bildfilter sind wie Gewürze: In Maßen eingesetzt verfeinern sie, im Übermaß ruinieren sie das Gericht. Die häufigsten Fehler:
- Übersättigung: Lässt Farben unnatürlich und billig wirken. Reduzieren Sie die Sättigung lieber ein wenig für einen edleren Look.
- Zu starke Vignetten: Dunkle Ränder wirken schnell dramatisch und altbacken. Wenn überhaupt, nur ganz dezent einsetzen.
- Sepia- und Fake-Vintage-Filter: Diese sind meistens ein Garant für Kitsch. Ein klares, authentisches Bild ist fast immer die bessere Wahl.

Ein subtil animiertes GIF kann eine wunderbare Steigerung sein. Stellen Sie sich den leise aufsteigenden Dampf aus einer Kaffeetasse oder ein sanftes Glitzern auf dem Wasser vor. Apps wie „ImgPlay“ oder die GIF-Funktion in Canva machen die Erstellung aus einem kurzen Video oder mehreren Fotos kinderleicht. Wichtig: Die Animation sollte eine ruhige, sich wiederholende Schleife sein, kein hektisches Flackern.

Lustig sein, ohne auf plumpe Memes oder Comic-Sans zurückzugreifen? Die Kunst liegt im Kontrast. Kombinieren Sie ein sehr elegantes, minimalistisches Design mit einem trockenen, witzigen Spruch. Die unerwartete Verbindung von edler Optik und humorvollem Inhalt erzeugt ein intelligentes Schmunzeln statt eines lauten Lachens – und das ist am frühen Morgen oft viel mehr wert.


Serifenschriften (z.B. Times New Roman, Garamond): Mit ihren kleinen „Füßchen“ wirken sie klassisch, ruhig und vertrauenswürdig. Ideal für einen besinnlichen, gelassenen Gruß.
Serifenlose Schriften (z.B. Helvetica, Arial): Modern, klar und direkt. Perfekt für eine motivierende, energiegeladene Botschaft, die sagt: „Packen wir’s an!“
Die Wahl der Schriftfamilie beeinflusst die Stimmung Ihres Grußes maßgeblich.

Der größte Stilbruch ist ein Wasserzeichen von einer Bildagentur oder einer App. Es schreit förmlich: „Dieser Gruß ist eine unpersönliche Kopie aus dem Internet.“ Es untergräbt die Geste und lässt sie billig wirken. Nutzen Sie ausschließlich lizenzfreie Bilder von Quellen wie Unsplash oder Pexels, oder noch besser: Ihre eigenen Fotos.

Statt flacher Farben, die schnell langweilig wirken können, versuchen Sie es mit einem dezenten Farbverlauf (Gradient). Ein Verlauf von einem sanften Pfirsichton zu einem hellen Gelb imitiert einen Sonnenaufgang, ohne ihn explizit zu zeigen. Tools wie CSS Gradient oder die Verlaufsfunktion in Canva ermöglichen die Erstellung harmonischer, moderner Hintergründe, die Tiefe und Eleganz ausstrahlen.


Das japanische Konzept „Ma“ (間) beschreibt die künstlerische Bedeutung des leeren Raums.
Dieser „Negativraum“ ist nicht einfach nur ungenutzte Fläche, sondern ein aktives Gestaltungselement. Indem Sie Ihrem Text und den Bildelementen viel Platz zum Atmen geben, steigern Sie deren Wirkung. Ein überladenes Bild schreit, ein minimalistisches Bild spricht. Und am Morgen hört man lieber zu.

Wie persönlich kann ein digitaler Gruß werden?
Extrem persönlich – mit Ihrer eigenen Handschrift! Apps wie „Procreate“ auf dem iPad ermöglichen es, direkt auf ein Bild zu schreiben. Alternativ können Sie Ihre Unterschrift oder einen kurzen Gruß auf weißem Papier schreiben, abfotografieren und in einer App wie Adobe Express freistellen. Diese kleine, unperfekte menschliche Note macht jeden Gruß zu einem Unikat.

Manchmal sagt ein einziges Symbol mehr als ein ganzes Foto. Ein schlichtes, stilisiertes Icon einer Kaffeebohne, einer Sonne oder einer Welle kann eine starke visuelle Anker sein. Plattformen wie The Noun Project oder die Icon-Bibliotheken in Canva bieten eine riesige Auswahl an minimalistischen Grafiken, die Ihrem Gruß eine moderne, piktogrammhafte Ästhetik verleihen.
- Ein energetischer Gruß für den Montag.
- Ein ruhiger, nachdenklicher für die Wochenmitte.
- Ein euphorischer für den Freitag.
Das Geheimnis? Eine Design-Serie. Entwickeln Sie eine visuelle Klammer – zum Beispiel dieselbe Schriftart und dieselbe Anordnung –, aber variieren Sie die Bilder und Farben je nach Wochentag. Das schafft einen Wiedererkennungswert und zeigt, dass hinter Ihren Grüßen ein Gedanke steckt.




