Der Michelin Stern – Was haben Reifen mit Essen überhaupt zu tun?
Der Michelin-Guide – ein Traum für viele, der sie zugleich in Angst versetzt
„Die meisten Sterne zu bekommen heißt nicht automatisch, dass man der beste Koch ist. Man muss einfach viele Restaurants besitzen!“ Die Worte von Joël Robuchon, dem von Michelin mit den meisten Sternen ausgezeichneten Koch der Welt (insgesamt 25 Sterne), inspirieren zahlreiche Köche weltweit und geben ihnen den Antrieb, weiter für die größte Anerkennung und Autorität in der Gastronomiebranche zu kämpfen. Nur ein einziges von Michelin aufgestelltes Kriterium soll man erfüllen, damit der jeweilige Chefkoch und sein Restaurant durch die Sterne-Verleihung (maximal 3 Sterne pro Lokal) geehrt werden – abgesehen vom Kochstil soll die Küche verschiedene erstklassige und ausgezeichnet zubereitete Gerichte umfassen.
Ausgezeichnetes Essen mit einem Hauch eigener Interpretation vonseiten des Kochs
Die Sterne stehen für eine feine Gourmetküche und vorzügliches Essen – in den letzten Jahren legen die Inspektoren und Cheftester des Guide Michelin ihren Fokus ausschließlich auf die angebotenen Speisen, ohne dabei Rücksicht aufs Interieur und Servicequalität zu nehmen. Den größten Beweis dafür liefert der Schnellimbiss Tim Ho Wan in Hong Kong – obwohl man das Essen hier für weniger als 2 Dollar kriegen kann, holte sich die Imbissbar 2009 ihren ersten Michelin Stern! Geben wir es zu: wir alle sehen die von Michelin ausgezeichneten Restaurants mit neuen Augen an, deshalb gilt dieser Hotel- und Restaurantführer als einer der wichtigsten Guides der Geschichte und ist von erstrangiger Bedeutung im Bereich der feinen Kochkunst. Rund um den Globus streben zahlreiche Chefköche und Feinschmecker danach, die starke Konkurrenz abzuhängen, die Erwartungen der Cheftester zu übertreffen und letztlich ihren Namen ins kleine rote Michelin-Buchlein einzuschreiben. Einmal nachdem man zum Stern gekommen ist, soll man stets auf das Niveau der Dienstleistungsqualität achten und dieses ununterbrochen heben. Die des hohen Michelin-Preises gewürdigten Köche stehen ständig unter Druck, denn ein eventueller Stern-Verlust könnte sich katastrophal für ihr Business erweisen.
Der Michelin Stern – die Geschichte der Brüder Michelin
Wenn die Brüder André und Édouard Michelin ihren ersten Reiseführer während der Pariser Weltausstellung 1900 veröffentlichten, hatten sie zum Ziel, den Autotourismus zu popularisieren und diesen dem breiten Publikum schnell nahezubringen. Auf diese Art und Weise wollten sie ihre eigenen Produkte werben und die Loyalität ihrer Kunden gewinnen. Die beiden Industriellen bereisten das ganze Land, um die damals ziemlich wenigen Autobesitzer persönlich zu treffen und sie von der hervorragenden Qualität der Michelin-Reifen zu überreden. Während dieser Geschäftsreisen schrieben sie ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen in ein Notizbuch auf und notierten ihre Eindrücke von den auf dem langen Weg besuchten Gaststätten und Hotels. Dabei vermekten die Brüder mit einem kleinen Sternchen, wo das Essen dem Gaumen schmeichelte und wo der Wein am besten schmeckte.
Die Brüder machten sich auf einen langen Weg, um ihr Unternehmen und die Michelin-Produkte populär zu machen
Zu dieser Zeit gab es in Frankreich nur ungefähr 3 000 Autos, da das Autofahren ein ziemlich hohes Risiko von schweren Unfällen trug – wegen verschiedener technischer Autoprobleme misslang es den Fahrern in den meisten Fällen, das Endziel zu erreichen. Aus diesem Grunde sammelten die Michelins alle nütztlichen Informationen, von denen man in einer Situation solcherart Gebrauch machen könnte, und verfassten ein kleines Büchlein über die gepflasterten Wege und Autostraßen im ganzen Land. Darüber hinaus teilten sie den Autofahrern in diesem Reiseführer die Adressen der Tankstellen und Autowerkstätten mit, wo man seine Autoreifen wechseln könnte. Außerdem gab das kleine Buch ausführliche Auskunft darüber, in welchen Raststätten und Hotels man unterwegs gutes Essen und Unterkuft finden könnte.
Zunächst war der Guide umsonst zu bekommen, ab 1920 sollte man dafür schon zahlen. Im Jahre 1923 entstand ein selbstständiges den besten Lokalen extra gewidmetes Kapitel. Drei Jahre später wurde ofiziell der Stern als Auszeichnung der Gourmet-Restaurants mit einer exquisiten Küche eingeführt. 1930 fügte man der Klassierung auch den zweiten und dritten Stern als Unterscheidungskriterium bezüglich der Qualität des angebotenen Services hinzu.
Die Bewertung der Restaurants
Anonyme Michelin-Inspektoren besuchen und bewerten die Restaurants nach fünf unterschiedlichen Kriterien: Qualität und Frische der Zutaten, fachgerechte Zubereitung, persönliche Note des entsprechenden Kochs, Harmonie der geschmacklichen Verbindung und gleichbleibende Qualität. Ein Stern steht für eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert! Zwei Sterne bedeuten eine Spitzenküche – einen Umweg wert! Drei Sterne werden nur für eine echt einzigartige Küche vergeben, die eine Reise wert ist!
Um den Star zu bekommen, muss jeder Chefkoch seinen Speisen etwas Einzigartiges, einen Hauch von seiner eigenenen Interpretation und inneren Intuition hinzufügen – die Cheftester suchen in jedem Gericht nach etwas Spektakulärem, das ihnen den Kopf einfach verdreht!
Um den Michelin-Stern zu verdienen, soll man originelle und erstklassige Gerichte zubereiten
Im Großen und Ganzen messen die Michelin-Cheftester den Grad der Dienstleistungsqualität der Restaurants in insgesamt 23 Ländern weltweit und veröffentlichen jährlich den aktuellen Michelin-Guide – sowohl Newcomers (Lokale, die den Stern im letzten Jahr verdient haben), als auch schon vorher gekrönte Restaurants, die ihr hohes Servicelevel im Laufe der Zeit gehalten haben, werden hier aufgelistet. In Berlin entdecken Sie 12 Ein-Sterne-Lokale und 7 Zwei-Sterne-Gaststätten, insgesamt 10 Drei-Sterne-Restaurants gibt es bundesweit. Die Schwarzwaldstube in Beiersbronn wurde zum ersten Mal 1993 mit drei Sternen ausgezeichnet, die Qualität der Leistungen und Produkte des Chefkochs Harald Wohlfahrt verzaubern immer noch bis heute die Gäste hier und berauben ihren Atem – sein Restaurant wurde insgesamt 25Mal mit der höchsten Auszeichnung verehrt! In Frankreich findet man die meisten ausgezeichneten Restaurants – 596 Lokale, 27 davon mit Drei-Sternen!
Michelin Stern – durch die Verleihung des Sterns werden nur die besten Chefköche und ihre Restaurants ausgezeichnet
Den Michelin Stern zu verdienen gilt als die größte Anerkennung in der Gastronomiebranche
Michelin Stern – Nur für Feinschmecker!
Köstlich, gesund und fein sind die Gerichte in den Michelin-Stern-Lokalen
Michelin Stern – Die Kochkunst der besten Chefköche weltweit
Im Folgenden finden Sie die Zwei-Michelin-Stern-Restaurants in Berlin:
Michelin Stern – Facil mit Michael Kempf als Chefkoch
Fischers Fritz mit Chefkoch Christian Lohse
Horváth und Sebastian Frank
Lorenz Adlon Esszimmer und Hedrik Otto als der Meister der Küche
MIchelin Stern – Reinstoff und Daniel Achilles
Michelin Stern – Restaurant Tim Raue
Rutz und Marco Müller als Chefköche hier
Michelin Stern – Schwarzwaldstube in Beiersbronn
Harald Wohlfahrt hält den Rekord für die meisten Michelin Sterne in Deutschland