Küchenplanung wie ein Profi: Die ungeschminkten Wahrheiten aus der Werkstatt
Ich steh eigentlich den ganzen Tag in der Werkstatt. Seit Jahrzehnten baue ich Küchen – für junge Familien mit klebrigen Kinderhänden, für ambitionierte Hobbyköche, die am Wochenende das große Menü zaubern, und für Leute, die morgens einfach nur einen verdammt guten Kaffee wollen. Hier riecht es nach Eichenholz und Leim, nicht nach Hochglanz-Marketing. Und genau deshalb kann ich dir ehrlich sagen, was funktioniert und was nach drei Jahren schon wieder auseinanderfällt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Das Wichtigste zuerst: Dein Alltag ist der einzige Bauplan, der zählt
- 0.2 Ergonomie: Warum kurze Wege glücklich machen
- 0.3 Material-Check aus der Werkstatt: Ohne Bullshit
- 0.4 Die inneren Werte: Warum gute Scharniere wichtiger sind als die Front
- 0.5 Licht & Strom: Ein Job NUR für den Fachmann
- 0.6 Der Einbau: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- 0.7 Häufige Fehler, die du jetzt ganz einfach vermeiden kannst
- 0.8 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 1 Bildergalerie
Viele kommen mit Fotos aus Wohnmagazinen zu mir. Klar, die Küchen sehen fantastisch aus. Aber ganz ehrlich? Oft sind sie für den echten Alltag komplett unbrauchbar. Eine Küche ist kein Museumsstück. Sie ist deine persönliche Werkstatt, und das jeden einzelnen Tag. Sie muss reibungslos laufen, sicher sein und zu deinem Leben passen. Darum gibt’s diesen Text. Ich packe mein Wissen aus der Praxis aus, damit du eine Küche bekommst, die nicht nur schick aussieht, sondern in der du jeden Tag mit Freude werkelst.

Das Wichtigste zuerst: Dein Alltag ist der einzige Bauplan, der zählt
Bevor wir auch nur ein Wort über Griffe oder Holzarten verlieren, müssen wir über dich reden. Die teuerste Designerküche ist Schrott, wenn sie nicht zu deinen Gewohnheiten passt. Das ist der allererste und wichtigste Schritt. Also, schnapp dir einen Zettel und beantworte diese Fragen mal knallhart ehrlich.
- Wer werkelt hier eigentlich? Kochst du meistens allein oder tanzt ihr oft zu zweit ums Kochfeld? Wuseln vielleicht Kinder um die Beine, die helfen wollen (oder einfach nur im Weg sind)? Das entscheidet, wie viel Platz du zwischen den Küchenzeilen brauchst. Alles unter 90 Zentimetern ist eine Zumutung. Wenn oft zwei Leute gleichzeitig kochen, sind 120 Zentimeter Gold wert.
- Wie sieht dein Kochen aus? Bist du der Typ für schnelle Feierabendgerichte? Oder zelebrierst du am Wochenende mehrgängige Menüs? Ein Hobbybäcker braucht richtig viel Arbeitsfläche zum Kneten. Wer gerne mit dem Wok hantiert, braucht einen bärenstarken Herd – Gas oder Induktion – und freie Flächen daneben.
- Wie kaufst du ein? Täglich frisch vom Markt oder der Großeinkauf für die ganze Woche am Samstag? Das legt fest, wie groß Kühlschrank und Vorratsschrank sein müssen. Es gibt kaum etwas, das mehr nervt, als ein Kühlschrank, der nach dem Wocheneinkauf aus allen Nähten platzt.
- Was passiert hier sonst noch so? Ist die Küche wirklich nur zum Kochen da? Oder ist sie das Herz des Hauses, wo Hausaufgaben gemacht, Laptops aufgeklappt und mit Freunden gequatscht wird? Falls ja, denk über eine Theke oder einen integrierten Essplatz nach. Und plane genug Steckdosen für Laptops und Ladegeräte ein!
Diese Analyse ist dein Fundament. Sie ist tausendmal wichtiger als die aktuelle Trendfarbe. Eine Küche, die auf DEINEM Leben aufbaut, fühlt sich vom ersten Tag an einfach richtig an.

Ergonomie: Warum kurze Wege glücklich machen
Vom „magischen Arbeitsdreieck“ hast du bestimmt schon mal gehört. Es beschreibt die Wege zwischen den drei Hauptzonen: Spüle, Kochfeld und Kühlschrank. Die Grundidee ist simpel: Halte die Wege kurz, dann sparst du Zeit und Nerven. Die Summe der drei Seiten sollte idealerweise nicht viel mehr als 6 Meter betragen. Das ist eine alte Regel, aber sie ist immer noch verdammt gut.
In modernen, offenen Küchen lässt sich dieses Dreieck aber nicht immer umsetzen. Manchmal hast du nur eine lange Küchenzeile. Dann reden wir eben von Arbeitszonen, die logisch aufeinander folgen sollten. Stell dir einfach vor, wie du ein Gericht zubereitest:
- Lagern: Du holst die Zutaten aus dem Kühlschrank oder Vorratsschrank.
- Vorbereiten & Waschen: Du wäschst das Gemüse an der Spüle und schnippelst es auf der Arbeitsfläche. Das ist deine Hauptkampfzone! Hier brauchst du die meiste freie Fläche. Plane mindestens 80-90 cm durchgehende Arbeitsfläche direkt neben der Spüle ein. Hier stehen dann auch Schneidebretter und der Mülleimer ist griffbereit.
- Kochen & Backen: Der Topf wandert aufs Kochfeld, die Auflaufform in den Ofen. Links und rechts vom Kochfeld brauchst du Abstellfläche für heiße Töpfe und Zutaten. Jeweils 30-40 cm sind das absolute Minimum.
- Anrichten & Spülen: Nach dem Kochen richtest du die Teller an, und danach wandert das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine, die logischerweise direkt neben der Spüle stehen sollte.
Planst du deine Küche nach diesem Ablauf, geht alles flüssig von der Hand. Kein ständiges Hin- und Hergerenne mehr. Ach ja, und die Arbeitshöhe!

Kleiner Tipp: Finde deine perfekte Arbeitshöhe mit dem „Ellenbogen-Trick“. Stell dich ganz gerade hin und winkle einen Unterarm im 90-Grad-Winkel an, als würdest du jemandem die Hand schütteln. Miss jetzt den Abstand vom Boden bis zu deinem Ellenbogen. Zieh davon 10 bis 15 Zentimeter ab – voilà, das ist deine ideale Höhe für die Arbeitsplatte! Das ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit gegen Rückenschmerzen.
Material-Check aus der Werkstatt: Ohne Bullshit
Das Material entscheidet nicht nur über die Optik. Es entscheidet, wie lange du Freude an deiner Küche hast und wie viel du putzen musst. Hier meine schonungslose Einschätzung.
Die Arbeitsplatte: Das Schlachtfeld der Küche
Hier wird geschnitten, geklopft, geknetet und abgestellt. Hier am falschen Ende zu sparen, ist der häufigste Fehler, den ich sehe.
- Schichtstoff (HPL): Der absolute Klassiker. Preislich unschlagbar (ca. 40-80 € pro laufendem Meter) und in tausenden Designs erhältlich. Die Qualität steht und fällt mit der Trägerplatte darunter. Achte auf mindestens 38 mm Stärke. Der größte Feind ist Wasser, das in Kanten und Ausschnitte kriecht. Mein wichtigster Rat, den ich jedem Lehrling einbläue: Versiegelt die Schnittkanten für Spüle und Kochfeld penibel mit Silikon oder Dichtband! Sonst quillt die Platte auf, und das ist irreparabel.
- Massivholz: Fühlt sich einfach fantastisch an, warm und lebendig. Kratzer? Schleifst du einfach raus. Aber Holz will gepflegt werden. Mindestens zweimal im Jahr solltest du ihm eine Behandlung mit einem lebensmittelechten Hartwachsöl gönnen (dauert ca. eine Stunde). Stehendes Wasser, besonders um die Spüle, mag es aber gar nicht – also immer sofort wegwischen. Preislich liegt Holz im Mittelfeld, ist aber jeden Cent wert, wenn du den Charakter liebst (€€-€€€).
- Naturstein (z. B. Granit): Extrem hart, hitzebeständig und kratzfest. Jede Platte ist ein Unikat von Mutter Natur. Aber Granit ist von Natur aus leicht porös. Ein verschüttetes Glas Rotwein kann Flecken hinterlassen, wenn du es nicht wegwischst. Darum muss die Platte regelmäßig imprägniert werden. Das ist aber ein Job für den Profi, der die tonnenschwere Platte auch montiert. Das ist die Luxusklasse, auch preislich (€€€€).
- Quarzkomposit: Ein künstlich hergestellter Stein, der das Beste aus zwei Welten vereint. Er ist nicht porös, also super pflegeleicht, und fast so robust wie Granit. Aber Achtung! Stell niemals einen glühend heißen Topf direkt vom Herd darauf ab. Durch den Harzanteil im Material kann es durch den Temperaturschock zu Rissen oder Verfärbungen kommen. Hab ich leider schon mit eigenen Augen gesehen. Preislich liegt er oft auf einem ähnlichen Niveau wie günstigerer Naturstein (€€€).

Die Fronten: Das Gesicht deiner Küche
- Melaminharzbeschichtet: Der Standard und meistens eine gute, solide Wahl. Die Oberfläche ist robust und leicht zu reinigen. Die Qualität zeigt sich an den Kanten. Billige Kanten können sich mit der Zeit lösen, besonders über dem Geschirrspüler, wo heißer Dampf aufsteigt.
- Lackfronten: Sehen super edel aus, egal ob matt oder hochglänzend, weil sie keine sichtbaren Kanten haben. Eine gute Lackfront fühlt sich an wie Seide. Der Haken: Hochglanz zeigt jeden einzelnen Fingerabdruck, und eine tiefe Macke lässt sich nicht mal eben so ausbessern. Das wird schnell teuer.
- Echtholzfurnier: Hier bekommst du die Optik und Haptik von echtem Holz, aber auf einer formstabilen Trägerplatte. Ein super Kompromiss! Bedenke nur: Echtes Holz arbeitet und dunkelt mit der Zeit etwas nach. Das ist aber kein Mangel, sondern ein Zeichen von Qualität.
Die inneren Werte: Warum gute Scharniere wichtiger sind als die Front
Deine Küche kann die schönsten Fronten haben – wenn die Scharniere eiern und die Schubladen klemmen, wirst du verrückt. Die wahre Qualität einer Küche spürst du beim Öffnen und Schließen.

Ganz ehrlich? Hier würde ich NIEMALS sparen. Ich verbaue seit Ewigkeiten nur Beschläge von bewährten Herstellern. Das ist keine Werbung, sondern pure Erfahrung. Ein gutes Scharnier lässt sich perfekt einstellen, sodass alle Fugen exakt passen. Eine gute Schublade gleitet auch mit 40 Kilo Geschirr beladen noch sanft und leise zu. Dieses satte „Klack“ einer gedämpften Schublade ist für mich pure Qualität.
Und jetzt mal ein interaktiver Moment: Geh mal schnell in deine jetzige Küche. Bück dich und hol den großen Topf ganz hinten aus dem unteren Eckschrank. Nervig, oder? Siehst du. Genau deshalb brauchst du so viele Vollauszüge wie möglich. Du ziehst die Schublade raus und siehst alles von oben. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, versprochen!
Licht & Strom: Ein Job NUR für den Fachmann
Gutes Licht ist kein Schnickschnack, sondern ein Sicherheitsfaktor. Du hantierst mit scharfen Messern! Eine einzelne Lampe an der Decke ist nutzlos – sie wirft genau dorthin einen Schatten, wo du arbeitest: auf deine Hände und die Arbeitsplatte.

Du brauchst mindestens zwei Lichtquellen:
- Grundbeleuchtung: Eine Deckenleuchte, die den Raum allgemein erhellt.
- Arbeitslicht: Das ist das A und O! Meistens sind das LED-Leisten unter den Hängeschränken. Sie leuchten die Arbeitsfläche perfekt und schattenfrei aus. Achte auf eine angenehme Lichtfarbe, so um die 3000 Kelvin (warmweiß) ist ideal.
Und jetzt kommt der wichtigste Satz im ganzen Text: LASS ALS LAIE DIE FINGER VON DER ELEKTROINSTALLATION! Das ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch verboten. Nur ein eingetragener Elektriker darf an die Hauselektrik ran. Es geht um deine Sicherheit und deinen Versicherungsschutz. Plane aber genug Steckdosen ein! Als Faustregel: 4 bis 6 Steckdosen direkt über der Hauptarbeitsfläche sind ein guter Start. Kaffeemaschine, Toaster, Mixer, Küchenmaschine … das läppert sich!
Der Einbau: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Die beste Planung ist wertlos, wenn der Einbau schlampig ist. Kaum eine Wand ist perfekt gerade, kaum ein Boden im Wasser. Hier zeigt sich, wer sein Handwerk versteht.

Ein Profi passt eine Blende millimetergenau an eine krumme Wand an, sodass man keinen Spalt sieht. Ein Laie schmiert einfach eine dicke Wurst Silikon hin. Das ist der Unterschied. Bevor du jemanden beauftragst, frag ihn einfach mal direkt:
- Wie gehen Sie mit meinen krummen Wänden um? (Wenn die Antwort nur „Silikon“ ist, sei skeptisch.)
- Welche Dübel verwenden Sie für meine Wand? (Er sollte wissen, ob du eine Beton- oder eine Gipskartonwand hast.)
Das sind die Details, die am Ende eine hochwertige Arbeit ausmachen.
Häufige Fehler, die du jetzt ganz einfach vermeiden kannst
Ich sehe über die Jahre immer wieder dieselben Schnitzer. Hier ist deine persönliche Checkliste, um sie zu umgehen:
- Zu wenig Arbeitsfläche: Vor allem zwischen Spüle und Kochfeld. Das ist die Zone, in der du 90% der Zeit verbringst.
- Spülmaschine blockiert den Weg: Die offene Klappe darf nicht den Weg zum Mülleimer oder zu wichtigen Schubladen versperren.
- Tote Ecken: Eine ungenutzte Ecke ist verschenkter Raum. Es gibt clevere Eckschranklösungen, die den Platz nutzbar machen. Die kosten zwar extra, lohnen sich aber jeden Tag.
- Dunstabzug vergessen: Eine gute Haube ist Pflicht, um Fett und Feuchtigkeit loszuwerden. Reinige die Filter regelmäßig, sonst wird’s zur Brandgefahr!
- Kühlschrank neben dem Ofen: Ein Kühlschrank, der direkt neben dem Backofen steht, muss ständig gegen die Wärme ankämpfen. Das treibt deine Stromrechnung unnötig in die Höhe.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Eine neue Küche ist eine riesige Investition, oft die zweitgrößte nach dem Auto. Nimm dir also Zeit für die Planung. Geh die Abläufe im Kopf durch. Fass die Materialien in einem Küchenstudio an, öffne und schließe die Schubladen, spüre die Unterschiede.
Eine gute Küche ist am Ende eine ehrliche Küche. Sie besteht aus soliden Materialien, ist sauber verarbeitet und macht dir die tägliche Arbeit leichter. Sie muss keinen Designpreis gewinnen. Sie muss dein Leben besser machen.
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Das magische Dreieck: Jeder Profi schwört darauf, aber kaum jemand erklärt es verständlich. Verbinde gedanklich Spüle, Kühlschrank und Kochfeld. Die Wege zwischen diesen drei Punkten sollten kurz und frei sein. Idealerweise bilden sie ein Dreieck, bei dem keine Seite länger als ein paar Schritte ist. Das ist das ungeschriebene Gesetz für einen flüssigen Arbeitsablauf, das dir Hunderte von Kilometern an Laufwegen über die Jahre erspart.

- Arbeitslicht: Helle, schattenfreie Ausleuchtung der Arbeitsplatte. Meistens als LED-Leisten unter den Hängeschränken realisiert. Unverzichtbar zum Schnippeln.
- Grundbeleuchtung: Sorgt für eine generelle Helligkeit im Raum. Oft Deckenstrahler oder eine zentrale Lampe.
- Stimmungslicht: Indirekte Beleuchtung oder eine dimmbare Lampe über dem Essplatz. Macht die Küche nach getaner Arbeit zum gemütlichen Treffpunkt.
Das Geheimnis? Alle drei Lichtquellen sollten getrennt schaltbar sein.

„Der häufigste Planungsfehler ist, an Steckdosen zu sparen. Man braucht immer mehr, als man denkt.“
Planen Sie mindestens vier Doppelsteckdosen auf der Arbeitsfläche ein. Denken Sie auch an eine für die Kaffeemaschine, eine in der Nähe des Kochfelds für den Stabmixer und eine auf der Kücheninsel – am besten versenkbar. Nichts ist ärgerlicher als ein Kabelsalat mit Verlängerungsschnüren, nur weil man mal das Waffeleisen anschließen will.

Grifflose Fronten: Nur schick oder auch praktisch?
Sie sehen modern und clean aus, keine Frage. Aber im Alltag haben sie Tücken. Auf Hochglanzfronten sieht man jeden Fingerabdruck. Die mechanischen „Tip-on“-Öffner können nerven, wenn man sich nur kurz anlehnt und sich plötzlich eine Schublade öffnet. Eine robuste Alternative sind Griffleisten, die in die Front eingefräst sind. Sie bewahren die klare Optik, sind aber im täglichen Gebrauch deutlich handfester und verzeihen auch mal einen Stoß.

Arbeitsplatten-Duell: Echtholz vs. Quarzkomposit
Echtholz: Unschlagbar warm und lebendig. Jede Platte ist ein Unikat. Braucht aber Liebe und regelmäßiges Ölen, um Wasserflecken und Kratzern vorzubeugen. Eiche ist hier der härteste und dankbarste Kandidat.
Quarzkomposit: Marken wie Silestone oder Caesarstone bieten hier das Rundum-Sorglos-Paket. Extrem kratzfest, hitzebeständig und absolut porenfrei, also super hygienisch. Die Optik ist gleichmäßiger, dafür ist das Material im Griff kühler und der Preis höher.

Der Spritzschutz ist die heimliche Leinwand Ihrer Küche. Vergessen Sie die Standard-Fliesenspiegel! Eine Glasplatte, hinter der Sie eine Tapete, ein Foto oder einfach nur Ihre Lieblingsfarbe anbringen, ist ein echter Hingucker und fugenlos sauber zu halten. Auch Tafellack für die Einkaufsliste oder abwischbare Metallpaneele im Industrie-Look sind praktische und charakterstarke Alternativen.

Laut einer Studie verbringen wir durchschnittlich 60 % unserer Zeit in der Küche im Bereich der Spüle.
Das macht die Wahl der Armatur und des Beckens entscheidend. Eine hohe Armatur mit ausziehbarem Schlauch erleichtert das Befüllen von Töpfen und das Reinigen von großem Gemüse enorm. Bei den Becken sind tiefe Varianten aus Granitkomposit (z.B. von Blanco oder Franke) im Trend, da sie Spritzwasser minimieren und Geräusche schlucken.

Der wichtigste Schrank: Nicht der für die Teller, sondern der für den Müll. Eine gut geplante Mülltrennung direkt unter der Arbeitsplatte, idealerweise neben der Spüle, ist Gold wert. Systeme von Herstellern wie Wesco oder Hailo bieten Auszüge mit mehreren Eimern, die das Trennen zum Kinderspiel machen und unschöne Gerüche im Schrank verschwinden lassen.

- Keine Kochdünste mehr, die sich in Textilien festsetzen.
- Deutlich weniger Fettablagerungen auf den Oberschränken.
- Ein besseres Raumklima, besonders in offenen Wohnküchen.
Das Geheimnis? Ein Muldenlüfter. Systeme wie der BORA Professional oder Siemens inductionAir saugen den Dampf direkt am Kochfeld ab, bevor er aufsteigen kann. Effizient, leise und kopffrei.

Schubladen statt Türen! Besonders in Unterschränken ist das keine Frage des Luxus, sondern der Ergonomie. Mit einem Vollauszug sehen Sie den gesamten Inhalt von oben und müssen nicht auf den Knien herumkriechen, um den Topf ganz hinten zu erreichen. Investieren Sie hier in solide Schienen von Blum oder Hettich – sie tragen auch schwere gusseiserne Töpfe ohne Murren.

Lohnt sich ein Dampfgarer wirklich?
Für Gesundheitsbewusste und Feinschmecker: absolut. Gemüse behält mehr Vitamine und seine Farbe, Fisch wird unglaublich zart und nichts trocknet aus. Viele Geräte von Miele oder Gaggenau sind heute Kombigeräte, die auch als vollwertiger Backofen funktionieren. Der Platzbedarf ist also derselbe, der kulinarische Horizont aber wird um ein Vielfaches erweitert.

Eine hochwertige Küche hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 15-20 Jahren. Billige Modelle zeigen oft schon nach 5 Jahren deutliche Verschleißerscheinungen an Scharnieren und Oberflächen.
Nachhaltigkeit in der Küche bedeutet, auf langlebige Materialien und reparierbare Geräte zu setzen. Eine massive Arbeitsplatte kann abgeschliffen, ein Markenscharnier ausgetauscht werden. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auf lange Sicht auch den Geldbeutel.

Die Landezone: Ein oft übersehener, aber entscheidender Bereich. Planen Sie direkt neben dem Kühlschrank und dem Backofen eine freie Arbeitsfläche von mindestens 30-40 cm ein. Hier können Sie sicher die heiße Auflaufform abstellen oder die Einkäufe sortieren, ohne quer durch den Raum balancieren zu müssen. Ein kleines Detail mit riesiger Wirkung auf den täglichen Komfort.

Denken Sie über die Standardhöhe der Arbeitsplatte von 91 cm nach. Sie ist ein Kompromiss, der für viele, aber nicht für alle passt. Sind Sie eher klein, kann eine niedrigere Fläche (ca. 85 cm) die Arbeit erleichtern. Für große Menschen sind 95 cm oder mehr eine Wohltat für den Rücken. Am besten testen Sie die für Sie ideale Höhe live in einem Küchenstudio, bevor Sie sich festlegen.

- Ein Schrank für Vorräte, der nicht breiter als 40 cm ist, wird schnell unübersichtlich.
- In Hochschränken ohne Innenauszüge gehen Dinge in der Tiefe für immer verloren.
- Offene Regale sehen toll aus, sind aber Fett- und Staubfänger für alles, was nicht täglich benutzt wird.

Der Sockel-Trick: Der Bereich ganz unten wird oft verschenkt. Mit einer Sockelschublade gewinnen Sie wertvollen Stauraum für flache Dinge wie Backbleche, Serviertabletts oder sogar die Trittleiter für die oberen Schränke. Ein kleiner Aufpreis, der sich in Küchen mit wenig Platz schnell bezahlt macht.

Der leiseste Mitarbeiter: In offenen Wohnküchen ist der Geschirrspüler oft der größte Störenfried. Achten Sie auf den Dezibel-Wert (dB). Geräte unter 44 dB gelten als sehr leise, Spitzenmodelle von Bosch oder Siemens erreichen sogar Werte um 40 dB. Das ist kaum lauter als ein Flüstern und sorgt für Ruhe, während die Maschine ihre Arbeit tut.

Die Ecke ist der undankbarste Ort in jeder Küche. Oder der cleverste. Statt eines toten Winkels können Sie hier wahre Raumwunder installieren. Ein „LeMans“-Auszug schwenkt die Böden komplett aus dem Schrank heraus. Ein Eckkarussell dreht den Inhalt zu Ihnen. Beides sorgt dafür, dass Töpfe und Pfannen nicht in der dunklen Tiefe in Vergessenheit geraten.

Der kochende Wasserhahn – zum Beispiel von Quooker – spart laut Hersteller bis zu 2.700 Liter Wasser pro Jahr im Vergleich zum Erhitzen im Wasserkocher, da immer nur die exakt benötigte Menge entnommen wird.
Diese Armaturen sind mehr als nur ein Gimmick. Sie beschleunigen das Kochen von Nudeln, das Blanchieren von Gemüse und die schnelle Tasse Tee ungemein. Eine Investition, die den Arbeitsfluss in der Küche spürbar verändert.

Die Farbe Grau ist in der Küche mehr als nur ein Trend. Sie ist der perfekte Partner. Ein sattes Anthrazit lässt eine Arbeitsplatte aus heller Eiche förmlich leuchten. Ein sanftes Steingrau bildet einen ruhigen Hintergrund für bunte Accessoires. Anders als steriles Weiß wirkt Grau wohnlicher und verzeiht kleine Spritzer viel eher.

Fronten-Check: Lack vs. Schichtstoff
Lackfronten: Bieten eine unerreichte Farbbrillanz und eine edle, glatte Haptik. Besonders Mattlack ist aktuell sehr gefragt. Nachteil: Sie sind empfindlicher gegenüber Kratzern und Stößen.
Schichtstofffronten (z.B. Fenix NTM): Extrem robust, abriebfest und dank Anti-Fingerprint-Beschichtung super pflegeleicht. Die Kanten sind ein Schwachpunkt, müssen aber bei guter Verarbeitung (Laserkante) absolut dicht sein.
Tipp vom Tischler: Fragen Sie nach der Materialstärke des Korpus und der Rückwände. Viele billige Küchen verwenden dünne 16-mm-Spanplatten und instabile Hartfaser-Rückwände. Ein Qualitätsmerkmal sind 18- oder 19-mm-Platten für den Korpus und eine stabil verschraubte, mindestens 8 mm dicke Rückwand. Das sorgt dafür, dass die Schränke auch nach Jahren noch im Winkel sind und schwere Lasten tragen.




