Wohnung einrichten wie ein Profi: Die Geheimnisse, die kein Deko-Blog verrät

von Romilda Müller
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Ich hab in meiner langen Laufbahn als Handwerksmeister schon so einiges gesehen. Wohnungen, die schnell mit den neuesten Trendmöbeln vollgestopft wurden, und solche, bei denen mit Sinn und Verstand geplant wurde. Und ganz ehrlich: Der Unterschied ist gewaltig. Ein richtig gut eingerichteter Raum fühlt sich nicht nur besser an, er funktioniert im Alltag einfach reibungsloser. Es geht dabei nicht um sündhaft teure Designerstücke, sondern um das Fundament.

Viele fangen bei der Wandfarbe oder dem Sofa an. Das ist, als würde man ein Haus mit dem Dach beginnen. Ein Profi schaut sich immer zuerst den Raum selbst an: das Licht, die Laufwege, die Substanz. Das ist das eigentliche Geheimnis. Wenn du lernst, wie ein Handwerker zu denken und nicht nur wie ein Dekorateur, schaffst du ein Ergebnis, das dich über Jahre glücklich macht.

1. Erst mal Maß nehmen: Die Raumanalyse eines Profis

Bevor wir auch nur an ein einziges Möbelstück denken, müssen wir den Raum kapieren. Also, schnapp dir ein Maßband, einen Stift und Papier. Das ist kein alter Hut, sondern die absolute Grundlage. Miss den Raum exakt aus – Länge, Breite, Höhe. Zeichne alles ein: Fenster, Türen, Heizkörper und, ganz wichtig, auch Steckdosen und Lichtschalter. Das ist dein Schlachtplan.

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Und jetzt kommt der eigentliche Profi-Trick, der dir später so viel Kopfzerbrechen erspart: Besorg dir Karopapier und zeichne deinen Grundriss im Maßstab 1:50 auf (das bedeutet, 2 cm auf dem Papier sind 1 Meter in der Realität). Dann schneidest du deine Wunschmöbel ebenfalls im richtigen Maßstab aus Pappe aus. Jetzt kannst du schieben, probieren und planen, ohne einen einzigen schweren Schrank zu bewegen. Genial, oder?

Stell dich dann mal in die Mitte des Raumes. Wo wirst du hauptsächlich langlaufen? Vom Flur zur Balkontür? Vom Sofa zum Kühlschrank? Diese Wege müssen frei bleiben. Plane dafür mindestens 80 Zentimeter ein. Kleiner Test gefällig? Kleb die Wege mal mit Malerkrepp auf den nackten Boden, bevor die Möbel kommen. Du merkst sofort, ob es zu eng wird.

Ach ja, klopf auch mal gegen die Wände. Klingt es hohl? Dann ist es eine Gipskartonwand. Schwere Regale brauchen hier spezielle Hohlraumdübel. Klingt es satt und massiv? Super, wahrscheinlich Ziegel oder Beton – da hält jeder Dübel bombenfest. Das zu wissen, erspart dir später eine Menge Flucherei.

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Dein wichtigstes Werkzeug: Das Licht

Licht ist alles. Es verändert Farben, Stimmungen und wie groß ein Raum wirkt. Schau, wo das Tageslicht herkommt. Ein Nordfenster liefert kühles, gleichmäßiges Licht – perfekt für ein Arbeitszimmer, aber im Wohnzimmer wirken warme Wandfarben oft besser. Ein Südzimmer wird von der Sonne geflutet, was dunkle Möbel schnell ausbleichen kann.

Beim Kunstlicht machen fast alle den gleichen Fehler: eine einzelne, grelle Lampe an die Decke und fertig. Das macht aber nur unschöne Schatten. Du brauchst einen Mix aus drei Lichtarten:

  • Grundbeleuchtung: Sorgt für die allgemeine Helligkeit, zum Beispiel über dimmbare Deckenspots.
  • Zonenlicht: Gezieltes Licht für bestimmte Aufgaben. Die Leselampe am Sessel oder die Pendelleuchte über dem Esstisch.
  • Akzentlicht: Schafft die Atmosphäre. Ein kleiner Strahler, der ein Bild anleuchtet, oder eine indirekte Beleuchtung hinter dem Sideboard.

Kleiner Tipp mit Riesenwirkung: Keine Zeit für alles? Fang mit dem Licht an. Tausch alle kalten LED-Birnen (alles über 3000 Kelvin) gegen warmweiße mit ca. 2700 Kelvin aus. Das steht auf jeder Verpackung. Kostet dich vielleicht 20-30 Euro für den ganzen Raum, dauert 10 Minuten und der Effekt ist gigantisch. Das ist der einfachste Trick im Buch für sofort mehr Gemütlichkeit.

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2. Die Leinwand deines Zuhauses: Wände und Decke

Okay, der Raum ist analysiert, jetzt geht’s an die Hülle. Eine frisch gestrichene Wand ist nett. Aber eine perfekt vorbereitete und gestrichene Wand ist eine echte Ansage. Hier am falschen Ende zu sparen, ist einer der häufigsten Fehler, die ich sehe.

Der Untergrund ist König

Fahr mal mit der flachen Hand über deine Wand. Bleibt ein weißer, kreidiger Staub hängen? Das ist alte, billige Farbe. Da hält nichts drauf. Die muss entweder runter oder mit Tiefgrund fixiert werden. Kratz mal mit einer Spachtel. Blättert es? Dann müssen lose Schichten ab. Jedes Loch, jeder Riss muss sauber verspachtelt und glatt geschliffen werden. Ja, das ist mühsam, aber eine spiegelglatte Wand lässt selbst eine günstige Farbe edel aussehen.

Deine Einkaufsliste für die perfekte Wand:

  • Guter Haftgrund: Sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit. Kostet ca. 20-30 € für einen Eimer, ist aber Gold wert.
  • Profi-Dispersionsfarbe: Achte auf die Nassabriebklasse 2. Die ist robust und abwaschbar – ideal fürs Wohnzimmer. Rechne mit 40-60 € für 10 Liter. Klingt viel, aber sie deckt oft beim ersten Mal, während du mit der Baumarkt-Plörre für 20 € dreimal streichen musst.
  • Qualitäts-Malerkrepp: Nimm das gelbe oder lilafarbene für empfindliche Untergründe. Es blutet nicht durch und sorgt für gestochen scharfe Kanten.
  • Eine anständige Lammfellrolle: Verteilt die Farbe viel satter als billige Schaumstoffrollen.
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Bei der Farbwahl gilt die Faustregel: Eine helle Decke öffnet den Raum nach oben. Eine Decke, die dunkler ist als die Wände, drückt ihn optisch – kann aber in Altbauten mit hohen Decken richtig gemütlich wirken. Statt einer knalligen Akzentwand, die man sich schnell übergesehen hat, arbeite lieber mit farbigen Möbeln oder einem großen Bild. Das lässt sich viel leichter wieder ändern.

3. Worauf du stehst und gehst: Der richtige Boden

Der Boden ist die größte Fläche im Raum und bestimmt die Grundstimmung maßgeblich. Hier legst du dich für viele Jahre fest, also wähle mit Bedacht.

Parkett, Laminat oder Vinyl? Eine ehrliche Einschätzung

Als Tischler schlägt mein Herz natürlich für Holz, aber es ist nicht immer die beste Wahl für jeden.

Echtholzparkett: Das ist die Königsklasse. Es ist langlebig, fühlt sich warm an und kann mehrfach abgeschliffen werden. Aber es ist auch empfindlich und teuer. Rechne mal mit Preisen ab 50-60 € pro Quadratmeter aufwärts, nach oben offen. Die Verlegung gehört in Profihände.

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Laminat: Im Grunde ein Foto von Holz auf einer Trägerplatte. Gutes Laminat (Nutzungsklasse 23 für Wohnbereiche) ist heute aber extrem robust und sieht täuschend echt aus. Der Preis ist verlockend, oft zwischen 15 € und 30 € pro Quadratmeter. Aber es ist lauter und fühlt sich kälter an als Holz. Eine gute Trittschalldämmung ist hier absolute Pflicht! Ich hatte mal einen Kunden, der das billigste Laminat aus dem Angebot genommen hat. Nach einem Winter mit nassen Schuhen im Flur sah der Boden aus wie eine Hügellandschaft. Da sparst du am falschen Ende, glaub mir.

Designböden (Vinyl): Die Alleskönner. Super strapazierfähig, wasserfest und pflegeleicht – ideal für Küchen, Flure oder Familien mit Kindern und Haustieren. Preislich liegt Qualitätsvinyl oft zwischen 30 € und 50 € pro Quadratmeter. Wichtig: Achte auf Siegel wie den „Blauen Engel“, damit du dir keine schädlichen Weichmacher in die Wohnung holst.

Übrigens, bei der Frage „geölt oder lackiert“ beim Parkett scheiden sich die Geister. Lack ist eine versiegelte, pflegeleichte Oberfläche, aber bei einem tiefen Kratzer musst du die ganze Fläche schleifen. Ein geölter Boden will öfter mal nachgeölt werden, dafür kannst du kleine Macken lokal ausbessern. Er fühlt sich einfach natürlicher an. Das ist eine reine Typfrage.

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4. Die Möbel: Weniger ist so viel mehr

Endlich! Der Raum ist vorbereitet, jetzt kommen die Möbel. Der größte Fehler: zu viele kleine, unzusammenhängende Teile. Das wirkt unruhig. Besser sind wenige, dafür aber gut gewählte Stücke, die eine Funktion haben.

So erkennst du Qualität (bevor du kaufst)

Gute Möbel müssen nicht teuer sein, aber du musst wissen, worauf du schaust.

  • Fühl mal hin: Ist es Massivholz, Furnier (eine dünne Echtholzschicht) oder nur eine aufgeklebte Folie? Echtes Holz oder Furnier hat eine spürbare, lebendige Maserung. Eine Folie ist unnatürlich perfekt und glatt.
  • Schau auf die Verbindungen: Öffne eine Schublade. Siehst du saubere, ineinandergreifende Holzzinken, vielleicht sogar eine „Schwalbenschwanzverbindung“? Das ist Handwerkskunst, das hält ewig. Wenn du nur stumpf verleimte Ecken oder sichtbare Schraubenköpfe siehst, ist das ein Zeichen für Massenware.
  • Der Test für Schwachstellen: Drück mal auf den Boden einer Schublade oder die Rückwand eines Schranks. Gibt sie stark nach? Oft wird hier mit hauchdünnen Hartfaserplatten gespart, die sich unter Last schnell durchbiegen.

Investiere lieber in ein einziges, richtig gutes „Ankerstück“ – ein massives Sideboard, ein wertiger Esstisch. Darum herum kannst du dann mit günstigeren Elementen gruppieren.

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Die Kunst der richtigen Platzierung

Ein einfacher Trick, der einen riesigen Unterschied macht: Rück die Möbel von der Wand ab! Selbst 5 bis 10 Zentimeter lassen den Raum sofort luftiger wirken und beugen Schimmel vor. Ein Sofa, das frei im Raum steht, kann einen großen Wohnbereich wunderbar in Zonen aufteilen.

Hier sind ein paar Maße aus der Praxis, die immer funktionieren:

  • Sofa zu Couchtisch: ca. 40-50 cm. Nah genug für die Kaffeetasse, aber mit genug Platz für die Beine.
  • Platz pro Person am Esstisch: Rechne mit 60 cm in der Breite, damit man sich nicht mit den Ellenbogen ins Gehege kommt.
  • Platz hinter dem Stuhl: Mindestens 80 cm, besser 1 Meter, damit man bequem aufstehen kann, auch wenn jemand am Tisch sitzt.

5. Der letzte Schliff: Details mit Charakter

Der Raum steht, die Möbel sind platziert. Jetzt kommt die Seele rein. Aber auch hier gibt es ein paar handwerkliche Kniffe.

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Teppiche und Vorhänge sind nicht nur Deko, sie sind Akustik-Wunder. In einem Raum mit vielen glatten Flächen (Parkett, Glas) hallt es schnell. Ein Teppich und schwere Vorhänge schlucken den Schall und machen alles sofort gemütlicher.

Und ein Tipp für die Vorhänge: Häng die Gardinenstange immer so hoch und breit wie möglich – also 15-20 cm über dem Fensterrahmen und lass sie an jeder Seite 20-30 cm überstehen. So hängt der offene Vorhang neben dem Fenster, klaut kein Licht und lässt das Fenster viel größer und den Raum höher wirken.

Bilder bitte nicht unter die Decke nageln! Eine gute Faustregel ist, dass die Bildmitte auf Augenhöhe hängt, also bei ca. 1,55 m. Wenn du mehrere Bilder als Gruppe hängst, leg sie dir erst auf dem Boden zurecht, bis die Komposition stimmt.

Ein letztes Wort: Wann du den Profi rufen solltest

Vieles kannst du mit Geduld und den richtigen Infos selbst schaffen. Aber bitte, sei ehrlich zu dir selbst. Bei manchen Dingen hört der Spaß auf und professionelle Hilfe ist nicht nur eine Empfehlung, sondern ein Muss.

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  • Alles, was mit Strom zu tun hat: Finger weg! Das ist gesetzlich nur Elektrofachkräften erlaubt. Hier geht es um deine Sicherheit und deinen Versicherungsschutz.
  • Arbeiten an Wasserleitungen: Ein kleiner Fehler, eine undichte Verbindung, und du hast einen riesigen Wasserschaden. Überlass das dem Installateur.
  • Tragende Wände: Du willst einen Durchbruch? Niemals ohne einen Statiker! Nur er kann berechnen, ob dein Haus danach noch steht.

Ein Zuhause ist ein Prozess. Es wächst mit dir. Aber wenn du mit einem soliden, durchdachten Fundament anfängst, schaffst du dir eine Basis, die nicht nur heute gut aussieht, sondern sich auch in vielen Jahren noch richtig anfühlt.

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

  • Sorgt für eine gleichmäßige, schattenfreie Grundhelligkeit.
  • Beleuchtet gezielt Arbeits- und Lesebereiche.
  • Setzt Kunstwerke oder architektonische Details in Szene.

Das Geheimnis? Die professionelle Lichtplanung in drei Ebenen. Profis kombinieren immer Umgebungs-, Arbeits- und Akzentlicht. Erst diese Mischung schafft eine lebendige, funktionale und einladende Atmosphäre, die sich jeder Situation anpasst.

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„Der häufigste Fehler, den ich sehe, ist ein zu kleiner Teppich. Er lässt den ganzen Raum verloren und unzusammenhängend wirken.“

Die Faustregel eines Profis: Unter einem Esstisch sollte der Teppich so groß sein, dass die Stühle auch im zurückgerückten Zustand noch komplett darauf stehen. Im Wohnzimmer sollten mindestens die vorderen Füße von Sofa und Sesseln auf dem Teppich Platz finden. Das verbindet die Möbel zu einer harmonischen Einheit.

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Wie wähle ich die perfekte Wandfarbe?

Vergessen Sie kleine Farbkärtchen. Kaufen Sie kleine Testdosen Ihrer Favoriten, zum Beispiel von Farrow & Ball oder Little Greene, deren Pigmenttiefe unübertroffen ist. Streichen Sie mindestens einen Quadratmeter große Flächen auf Pappe und stellen Sie diese in den Raum. Beobachten Sie die Farbe über den Tag verteilt – im Morgenlicht, bei direkter Sonne und bei künstlichem Abendlicht. Nur so sehen Sie, wie die Nuance wirklich im Raum lebt.

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Massivholz: Langlebig, einzigartig in der Maserung und kann abgeschliffen werden. Ideal für Stücke, die Generationen überdauern sollen.

MDF lackiert: Perfekt für moderne, fugenlose Designs. Extrem formstabil und bietet eine makellose, glatte Oberfläche in jeder denkbaren Farbe.

Die Wahl hängt nicht vom Preis ab, sondern vom gewünschten Stil und der Funktion. Ein vom Schreiner gefertigtes Einbauregal aus lackiertem MDF kann hochwertiger wirken als ein schlecht verarbeiteter Massivholztisch.

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Bevor Sie einen einzigen Euro ausgeben, erstellen Sie ein haptisches Moodboard. Es ist der professionelle Zwischenschritt zwischen Idee und Umsetzung. Sammeln Sie nicht nur Bilder, sondern auch physische Materialien:

  • Stoffmuster vom Sofa oder den Vorhängen
  • Ein Stück des geplanten Bodenbelags
  • Farbkarten in den finalen Nuancen
  • Metallmuster von Griffen oder Leuchtenfüßen

So spüren Sie, ob Texturen und Farben wirklich harmonieren und vermeiden teure Fehlentscheidungen.

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Der Blickfang-Test: Jeder gut eingerichtete Raum hat einen klaren Star. Das kann ein Kamin, ein großes Kunstwerk, ein besonderes Möbelstück oder der Ausblick aus dem Fenster sein. Ihre Einrichtung sollte diesen Star inszenieren und nicht mit ihm konkurrieren. Richten Sie die Hauptsitzgruppe darauf aus und ordnen Sie die restlichen Elemente unter. Fehlt ein solcher Punkt, schaffen Sie einen!

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Wussten Sie, dass das menschliche Auge Tausende von Grüntönen unterscheiden kann? Mehr als von jeder anderen Farbe.

Das erklärt, warum Pflanzen einen Raum so mühelos beleben. Sie bringen nicht nur Leben und organische Formen ins Spiel, sondern auch eine subtile, unbewusst wahrgenommene Farbvielfalt, die ein Gefühl von Ruhe und Natürlichkeit erzeugt. Ein großer Ficus oder mehrere kleine Sukkulenten sind oft die wirkungsvollste und günstigste Dekoration.

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Achten Sie auf die „visuelle Gewichtung“. Ein wuchtiges, dunkles Ledersofa auf der einen Seite des Raumes braucht ein Gegengewicht auf der anderen – das muss kein zweites Sofa sein. Eine große Pflanze, eine filigrane Stehlampe zusammen mit einem luftigen Sessel oder eine Gruppe von Bildern kann die Balance wiederherstellen und für eine unbewusste Harmonie sorgen.

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  • Durchgangsbreite: Planen Sie für Hauptlaufwege mindestens 80-90 cm ein. Zwischen Couchtisch und Sofa genügen 40-50 cm.
  • Sitzabstand: Der ideale Abstand zwischen TV und Sofa beträgt grob die 1,5-fache Bildschirmdiagonale.
  • Essplatz: Pro Person am Tisch sollten Sie etwa 60 cm in der Breite und 40 cm in der Tiefe rechnen.
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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Parkett und Dielen?

Beides ist Echtholz, aber die Wirkung ist grundverschieden. Parkett besteht aus kleineren Holzstücken, die in Mustern (z.B. Fischgrät) verlegt werden und eine elegante, oft ruhigere Fläche ergeben. Dielen sind lange, massive Bretter, die die ursprüngliche Form des Baumes betonen und dem Raum einen rustikaleren, großzügigeren Charakter verleihen. Die Wahl definiert die Grundstimmung des gesamten Raumes.

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Wichtiger Punkt: Die Höhe der Vorhangstange. Profis montieren sie nie direkt über dem Fensterrahmen. Bringen Sie die Stange so hoch wie möglich, idealerweise 15-20 cm unter der Decke, an. Lassen Sie sie zudem an jeder Seite 20-30 cm über den Rahmen hinausragen. Das lässt das Fenster größer und den gesamten Raum höher und luftiger erscheinen.

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Ein oft übersehener Aspekt ist die Akustik. Hallt es in Ihrem Raum? Dann fehlt es an schallschluckenden Materialien. Bevor Sie zu speziellen Akustikpaneelen greifen, integrieren Sie weiche Oberflächen:

  • Ein hochfloriger Teppich
  • Dicke Vorhänge aus Samt oder Leinen
  • Große, gepolsterte Möbelstücke
  • Ein gut gefülltes Bücherregal
  • Wandbehänge aus Stoff

Der Unterschied im Raumgefühl ist enorm – es wird sofort gemütlicher und intimer.

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„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris

Dieses Zitat des berühmten Designers ist das beste Mittel gegen vollgestellte Räume. Fragen Sie sich bei jedem einzelnen Gegenstand: Erfüllt er eine klare Funktion oder berührt er mich durch seine Schönheit? Wenn die Antwort zweimal „Nein“ lautet, hat er in Ihrem Zuhause nichts verloren.

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Spielen Sie mit Texturen, um einem neutralen Farbschema Tiefe zu verleihen. Kombinieren Sie glatte mit rauen und weiche mit harten Oberflächen. Ein grob gestricktes Plaid auf einem glatten Ledersessel, ein flauschiger Teppich auf kühlem Betonboden, Kissen aus Samt, Leinen und Bouclé auf dem Sofa – diese Kontraste machen einen Raum erst wirklich interessant und laden zum Berühren ein.

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Spiegel als strategisches Werkzeug: Platzieren Sie einen großen Spiegel niemals direkt gegenüber einer unruhigen oder unschönen Wand – er würde das Chaos nur verdoppeln. Ein Profi platziert ihn gegenüber einem Fenster, um das Tageslicht zu reflektieren und den Raum heller zu machen, oder am Ende eines langen Flurs, um ihn optisch zu weiten.

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  • Der Raum wirkt sofort aufgeräumter und größer.
  • Sie schaffen eine Bühne für Ihre Lieblingsstücke.
  • Es wird einfacher, neue Deko-Elemente zu integrieren.

Das Geheimnis? Die Kraft der Reduktion in Dreiergruppen. Statt fünf kleiner Kerzenständer lieber drei in unterschiedlichen Höhen. Statt einer vollen Fensterbank lieber eine große Pflanze, eine schöne Vase und ein Buch. Ungerade Zahlen, insbesondere Dreiergruppen, wirken für das Auge dynamischer und harmonischer als gerade.

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Denken Sie über den Tellerrand der klassischen Deckenleuchte hinaus. Eine tief hängende Pendelleuchte über einem Beistelltisch, eine schwenkbare Wandleuchte (z.B. von Artemide Tolomeo) als Leseleuchte neben dem Sessel oder ein gezielter LED-Strip hinter dem Bücherregal schaffen intime Lichtinseln. Sie strukturieren den Raum und machen ihn am Abend viel gemütlicher als eine einzelne, zentrale Lichtquelle.

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Laut einer Umfrage von Houzz renovieren 35% der Hausbesitzer, weil sie „endlich die Zeit und die finanziellen Mittel haben“. Nur 12% tun es, weil etwas kaputt ist.

Das zeigt: Ein Zuhause ist nie wirklich „fertig“. Es ist ein Prozess, der sich mit Ihnen entwickelt. Planen Sie das von Anfang an mit ein, indem Sie auf flexible, modulare Möbel (wie die Systeme von USM Haller oder String) und eine neutrale, hochwertige Basis setzen, die sich neuen Lebensphasen leicht anpassen lässt.

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Ist eine Akzentwand noch modern?

Ja, aber anders als früher. Statt einer einzelnen, knallbunten Wand setzen Profis heute auf subtilere Methoden. Streichen Sie zum Beispiel nicht nur eine Wand, sondern auch die Decke in einem dunkleren, satten Ton, um einen dramatischen „Hülleneffekt“ zu erzielen. Oder verwenden Sie eine hochwertige Tapete mit einer spannenden Textur, zum Beispiel von Herstellern wie Cole & Son, um einem Bereich wie der Leseecke oder dem Bereich hinter dem Bett mehr Tiefe und Charakter zu verleihen.

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Die Macht der Türgriffe und Lichtschalter: Es sind die kleinen Details, die ein Standard-Interieur von einem durchdachten Design unterscheiden. Tauschen Sie die standardmäßigen Plastikschalter gegen hochwertige Modelle aus Bakelit oder Metall (z.B. von Berker Serie 1930) und ersetzen Sie die billigen Möbelgriffe durch massive aus Messing oder mattschwarzem Stahl. Eine kleine Investition mit einer riesigen Auswirkung auf die gefühlte Wertigkeit des Raumes.

Betrachten Sie Ihre Fensterbänke nicht als Abstellfläche, sondern als kleine Bühnen. Statt sie mit vielen kleinen, unzusammenhängenden Objekten zu überladen, schaffen Sie ein kuratiertes Arrangement. Eine einzelne, skulpturale Leuchte, eine Gruppe von drei identischen Vasen oder eine Reihe kleiner Sukkulenten in schönen Töpfen wirkt viel ruhiger und stilvoller. Weniger ist hier fast immer mehr.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.