Gartenweg anlegen wie die Profis: Dein Guide für ein Fundament, das ewig hält
Ganz ehrlich? Ein Gartenweg ist so viel mehr als nur ein paar hübsche Steine auf dem Boden. Er ist das heimliche Rückgrat deines Gartens. Er führt das Auge, verbindet die gemütliche Terrasse mit dem wilden Staudenbeet und muss dabei jeden Tag alles mitmachen – Regen, Frost und unzählige Schritte. Viele verlieben sich in den Belag, das schicke Holz oder den edlen Naturstein. Aber die wahre Magie, die einen Weg für Jahrzehnte stabil hält, die steckt unsichtbar im Boden. Sie liegt im Unterbau.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 1. Das Fundament: Warum der Unterbau wichtiger ist als der schönste Stein
- 0.2 2. Die Qual der Wahl: Welches Material passt zu dir und deinem Budget?
- 0.3 3. Die Details, die den Unterschied machen
- 0.4 4. Die häufigsten Fehler (und wie du sie locker vermeidest)
- 0.5 5. Sicherheit geht vor: Das solltest du wissen
- 1 Bildergalerie
Wenn mich heute jemand fragt, was das Allerwichtigste für einen guten Weg ist, sage ich immer dasselbe: Geduld und ein absolut solider Aufbau von unten nach oben. Die schönste Granitplatte bringt dir nämlich gar nichts, wenn sie nach dem zweiten Winter kippelt, weil der Frost sie einfach hochgedrückt hat. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis – ohne Fachchinesisch. Ich zeige dir, wie ein Weg entsteht, der bleibt, welche Materialien wirklich Sinn machen und wo die fiesesten Fehler lauern.

1. Das Fundament: Warum der Unterbau wichtiger ist als der schönste Stein
Stell dir mal ein Haus vor. Niemand würde auf die Idee kommen, ein Haus auf lockere Erde zu bauen, oder? Bei einem Gartenweg ist das Prinzip genau dasselbe, nur eben eine Nummer kleiner. Der Unterbau hat zwei extrem wichtige Aufgaben: Er verteilt das Gewicht (von dir, der Schubkarre, den spielenden Kindern) gleichmäßig und schützt den Weg vor seinem größten Feind: dem Frost.
Die unsichtbare Kraft des Frosts
Jeder kennt’s aus dem Physikunterricht: Wasser dehnt sich aus, wenn es zu Eis gefriert. Wenn sich nun Wasser unter deinem Weg sammelt und der Winter kommt, hat dieses Eis nur einen Weg – nach oben. Diese Kraft ist erstaunlich und hebt mühelos einzelne Steine oder ganze Abschnitte an. Man nennt das Frosthub. Taut es im Frühling wieder, bleiben Hohlräume zurück und der Weg sackt ungleichmäßig ab. Das Ergebnis: fiese Stolperfallen und eine Optik zum Davonlaufen.

Ein frostsicherer Unterbau ist quasi die Versicherung dagegen. Er besteht aus Schichten, in denen Wasser gar nicht erst lange stehen bleibt, sondern einfach nach unten durchsickert. Kein gestautes Wasser, kein Eis, kein Frosthub. So einfach ist die Theorie.
Der Aufbau in der Praxis – Schicht für Schicht zum Erfolg
Für einen normalen Gehweg, der nicht von Autos befahren wird, hat sich eine Gesamttiefe von etwa 30 bis 40 cm bewährt. Das klingt erstmal brutal viel, aber glaub mir, es ist jeden Zentimeter wert.
- Der Aushub (genannt „Koffer“): Zuerst muss die Erde raus. Grabe den Wegverlauf etwa 30-40 cm tief aus. Wichtig: Plane an jeder Seite 10-15 cm mehr Breite ein. Den Platz brauchst du später für die Randeinfassung.
- Kleiner Tipp fürs Gefälle: Schon jetzt legst du den Grundstein für den perfekten Wasserablauf. Sorge dafür, dass der Boden der Grube ein leichtes Gefälle von ca. 2 % hat – also 2 cm Höhenunterschied pro Meter Breite. Wie du das hinkriegst? Spann einfach zwei Schnüre an den Rändern des zukünftigen Weges. Richte die erste Schnur mit der Wasserwaage exakt horizontal aus. Für die zweite Schnur nimmst du dann pro Meter Breite einen Punkt, der 2 cm tiefer liegt. So hast du eine perfekte Führungslinie.
- Die Tragschicht (ca. 20-30 cm): Das ist das Herzstück deines Weges. Hier kommt ein Mineralgemisch rein, meist Schotter der Körnung 0/32 oder 0/45. Fülle den Schotter aber nicht auf einmal ein! Bringe ihn in Lagen von maximal 15 cm ein und verdichte jede einzelne Schicht mit einer Rüttelplatte. Die kannst du dir übrigens im Baumarkt oder bei einem Baumaschinenverleih für ca. 30-50€ pro Tag mieten. Du merkst, wann eine Schicht fest ist: Die Rüttelplatte fängt an zu „hüpfen“ und klingt heller.
- Das Pflasterbett (ca. 3-5 cm): Auf die bombenfeste Tragschicht kommt das Bett für deine Steine. Dafür nimmst du Edelsplitt, zum Beispiel in der Körnung 2/5. Bitte, bitte nimm keinen Sand! Sand speichert Wasser (Frostgefahr!) und Ameisen lieben es, darin ihre Nester zu bauen und deine Steine zu unterhöhlen. Den Splitt ziehst du mit zwei Lehren und einer langen Latte millimetergenau glatt. Jede Delle hier siehst du später oben.
Gut zu wissen: Die Mengenberechnung ist oft eine Hürde. Hier ein einfaches Beispiel für einen Weg von 10 m Länge und 1,2 m Breite: Fläche: 10 m x 1,2 m = 12 m². Für eine 25 cm dicke Tragschicht rechnest du: 12 m² x 0,25 m = 3 m³. Da sich Schotter verdichtet, bestellst du etwa 20% mehr, also rund 3,6 m³. Beim Baustoffhändler oder im Schotterwerk um die Ecke ist das oft günstiger als im Baumarkt, vor allem, wenn du es dir liefern lässt. Und sei dir des Gewichts bewusst: Ein Kubikmeter verdichteter Schotter wiegt fast 1,8 Tonnen! Das ist echte Knochenarbeit.

2. Die Qual der Wahl: Welches Material passt zu dir und deinem Budget?
Erst wenn der Unterbau steht, kommt der spaßige Teil. Aber welches Material ist das richtige? Hier ein ehrlicher Vergleich, ganz ohne Tabellen-Schnickschnack.
Naturstein: Der edle Klassiker für die Ewigkeit
Jeder Stein ein Unikat, absolut zeitlos und extrem langlebig. Er ist die Premium-Variante, sowohl optisch als auch im Preis. Für einen Gehweg rechnet man mit Steindicken von 5-8 cm.
- Granit, Basalt, Porphyr: Das sind die harten Jungs unter den Natursteinen. Extrem robust, frostsicher und pflegeleicht. Perfekt für einen modernen oder auch mediterranen Look.
- Sandstein: Bringt wärmere, erdige Töne in den Garten. Er ist etwas weicher und kann mit der Zeit eine schöne Patina mit etwas Grünbelag ansetzen – das muss man mögen.
- Kosten & Aufwand: Naturstein ist mit 80€ bis über 150€ pro m² die teuerste Option. Die Verlegung ist anspruchsvoll und für Anfänger eher eine Herausforderung, da die Steine oft nicht exakt gleichmäßig sind. Pflegeaufwand ist gering, die Lebensdauer… naja, praktisch unbegrenzt.

Betonstein: Der vielseitige und clevere Alleskönner
Vergiss die grauen Gehwegplatten von früher! Moderner Betonstein ist ein echtes Chamäleon. Für Gehwege ist eine Dicke von 6 cm absolut ausreichend und der gängige Standard.
- Optik & Vielfalt: Es gibt ihn in unzähligen Farben, Formen und mit Oberflächen, die Naturstein oder Holz täuschend echt imitieren. Achte auf Steine mit einer „Vorsatzschicht“, da ist die Oberfläche widerstandsfähiger und farbechter.
- Herausforderung „Ausblühungen“: Manchmal können anfangs weiße Kalkschleier auftreten. Das ist kein Mangel, sondern ein natürlicher Prozess, der mit der Zeit von selbst verschwindet.
- Kosten & Aufwand: Hier bist du mit 25€ bis 60€ pro m² dabei. Betonstein ist maßhaltig und lässt sich daher super von ambitionierten Heimwerkern selbst verlegen. Der Pflegeaufwand ist mittel, die Lebensdauer bei guter Qualität locker 30 Jahre und mehr.
- Profi-Tipp: Wenn du die Steine verlegst, mische immer aus mehreren Paletten gleichzeitig. So vermeidest du unschöne Farbflecken, weil es von Charge zu Charge immer minimale Unterschiede geben kann.

Klinker: Gebrannte Erde mit unverwechselbarem Charme
Pflasterklinker sind superhart gebrannte Ziegel, die eine unglaublich warme und gemütliche Atmosphäre schaffen. Sie sind fast unzerstörbar und extrem frostsicher.
- Look & Feel: Klassische Rottöne, aber auch Gelb- oder Anthrazit-Varianten sind zu haben. Durch das kleine Format eignen sie sich perfekt für tolle Verlegemuster wie das Fischgrätmuster.
- Kosten & Aufwand: Preislich liegt Klinker oft zwischen Beton- und Naturstein, so bei 40€ bis 80€ pro m². Die Verlegung ist etwas aufwändiger als bei Betonstein, aber für Geduldige machbar. Der Pflegeaufwand ist minimal und die Dinger halten buchstäblich Jahrhunderte.
Kies oder Splitt: Die schnelle, natürliche und günstige Lösung
Perfekt für Nebenwege oder Gärten im Landhausstil. Der wichtigste Unterschied: Kies ist rund und rollt unter den Füßen, Splitt ist gebrochen, scharfkantig und verhakt sich zu einer stabileren Fläche. Eine Körnung von 8/16 mm ist ideal.
- Wenig bekannter Trick: Für mehr Stabilität, gerade wenn du mal mit der Schubkarre drüber willst, verlege den Splitt auf sogenannten Kieswabenmatten aus Kunststoff. Die verhindern das Wegrutschen und tiefe Spuren.
- Kosten & Aufwand: Mit 10€ bis 25€ pro m² (plus ggf. die Waben) ist das die budgetfreundlichste Variante. Das Anlegen ist kinderleicht, aber du brauchst eine stabile Randeinfassung, sonst hast du die Steinchen bald überall. Der Pflegeaufwand ist höher (Laub harken ist mühsam) und ins Haus trägt man auch immer etwas mit rein.

3. Die Details, die den Unterschied machen
Der Weg ist gepflastert, aber fertig bist du noch nicht. Jetzt kommt der Feinschliff, der alles zusammenhält.
Die Randeinfassung: Der unsichtbare Bodyguard
Kein Pflasterweg ohne einen stabilen Rand! Er verhindert, dass die Steine seitlich abwandern. Die Randsteine werden in ein Bett aus „Magerbeton“ gesetzt. Ob du dafür spezielle Randsteine oder hochkant gestellte Pflastersteine nimmst, ist egal, Hauptsache stabil.
Rezept für Magerbeton: Dafür brauchst du kein Hexenwerk. Mische einfach 1 Teil Zement mit 6 bis 8 Teilen Kies-Sand-Gemisch (Estrichsand 0/8). Nur so viel Wasser zugeben, dass die Mischung „erdfeucht“ ist – sie sollte in der Hand zusammenkleben, aber nicht tropfen.
Die Fuge: Klein, aber oho!
Die Fuge ist nicht nur der Zwischenraum, sie verteilt die Kräfte zwischen den Steinen. Du hast zwei Optionen:
- Fugensand oder -splitt: Günstig und einfach. Wird trocken eingekehrt und dann eingeschlämmt. Hält Unkraut aber nicht dauerhaft ab und muss mal nachgefüllt werden.
- Fester Fugenmörtel: Kunstharzgebundene Mörtel, die steinhart werden. Kein Unkraut mehr, super pflegeleicht. Aber Achtung: Die Fläche ist dann versiegelt, das Gefälle muss also 100%ig stimmen. Die Verarbeitung muss sehr sauber erfolgen, sonst gibt’s hässliche Schleier auf den Steinen.

4. Die häufigsten Fehler (und wie du sie locker vermeidest)
Ich habe schon so viele Wege gesehen, die nach wenigen Jahren aussahen wie eine Mondlandschaft. Meistens lag es an diesen vier Kardinalfehlern:
- Am Unterbau sparen: Der Klassiker. „Ach, für den kleinen Weg reichen doch 10 cm Schotter.“ Falsch! Der Frost lacht darüber und dein Weg wird zur Hügelpiste. Die Reparatur heißt: alles raus und neu machen.
- Sand statt Splitt im Bett: Wie schon erwähnt – ein No-Go. Er speichert Wasser, lockt Ameisen an und macht den Weg instabil. Nimm immer Splitt!
- Keine Randeinfassung: Ohne seitlichen Halt kriechen die Steine auseinander, die Fugen werden riesig und der ganze Verbund geht flöten.
- Falsches Abrütteln: Nach dem Verfugen wird die Fläche mit einer Rüttelplatte mit Gummimatte abgerüttelt. Wer ohne Matte arbeitet oder zu oft drüberfährt, riskiert Kantenabplatzungen oder Kratzer. Weniger ist hier mehr.
Eine kurze Geschichte dazu: Ein Kunde rief mich mal verzweifelt an, sein selbstgebauter Weg sei eine „Wellenbahn“. Wir haben einen Stein hochgenommen und das Elend gesehen: Er hatte die teuren Platten direkt in eine dünne Sandschicht auf der planierten Erde gelegt. Nach einem Winter war alles ruiniert. Am Ende hat er doppelt bezahlt. Das zeigt: Die Arbeit, die man am Ende nicht sieht, ist die, die am meisten zählt.

5. Sicherheit geht vor: Das solltest du wissen
Einen Weg zu bauen, ist schwere körperliche Arbeit. Pass auf dich auf!
- Ausrüstung: Sicherheitsschuhe sind Pflicht. Ein Pflasterstein auf dem Fuß ist kein Spaß. Beim Steineschneiden mit dem Winkelschleifer sind Schutzbrille, Gehörschutz und Staubmaske nicht verhandelbar.
- DIY oder Profi? Einen einfachen Kiesweg kriegt man gut selbst hin. Sobald es aber um einen soliden Unterbau, exakte Höhen und ein präzises Gefälle geht, ist die Erfahrung eines Profis unbezahlbar. Wenn du dir unsicher bist, lass zumindest den Unterbau von einem Fachbetrieb machen. Die Steine kannst du dann immer noch selbst verlegen und so Kosten sparen.
Ein gut gebauter Gartenweg ist eine echte Investition in deine Lebensqualität im Freien. Wenn du diese Prinzipien beachtest und sorgfältig arbeitest, schaffst du etwas, das dir über Jahrzehnte Freude machen wird. Und jeder Schritt auf deinem stabilen, schönen Weg ist dann eine kleine Belohnung für die Mühe, die du in sein unsichtbares Fundament gesteckt hast.

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Die Breite eines Gartenwegs ist eine Frage des Gefühls und der Funktion. 80 cm sind das Minimum, damit man bequem gehen kann. Planen Sie einen Hauptweg, auf dem auch mal zwei Personen aneinander vorbeigehen oder eine Schubkarre rollen soll? Dann sind 1,20 Meter das Maß der Dinge. Schmalere Pfade von 40-60 cm wirken hingegen intimer und eignen sich perfekt, um zu einem versteckten Sitzplatz oder durch ein Staudenbeet zu führen.




- Schotter (0/32 mm): Die Allzweckwaffe für die unterste Tragschicht. Die Mischung aus groben und feinen Anteilen lässt sich hervorragend verdichten und bildet ein stabiles Bett.
- Splitt (2/5 mm): Ideal für die obere Ausgleichsschicht, direkt unter den Platten. Er ist feiner, lässt sich perfekt eben abziehen und bietet trotzdem eine gute Drainage.
- Rundkies: Optisch reizvoll, aber als Unterbau ungeeignet, da die runden Steine sich unter Druck verschieben. Nur als oberster Belag für Zierwege verwenden!




Der unsichtbare Held: Eine solide Randeinfassung, zum Beispiel aus Beton- oder Granitpalisaden, ist kein optischer Schnickschnack. Sie verhindert, dass die Pflastersteine an den Seiten





In Deutschland muss ein Fundament für Wege und Terrassen in der Regel 80 cm tief sein, um als frostsicher zu gelten. Das ist die durchschnittliche Tiefe, die der Boden im Winter durchfriert.




Der Fugensand ist das i-Tüpfelchen und entscheidend für die Stabilität des Gesamtgefüges. Er verkeilt die Steine untereinander.
- Quarzsand: Der Klassiker. Günstig und einfach zu verarbeiten, muss aber gelegentlich nachgefüllt werden und hält Unkraut nur bedingt ab.
- Fugensplitt: Etwas gröber und kantiger, verkeilt sich besser und bleibt länger in den Fugen.
- Polymer-Fugensand: Eine moderne Alternative (z.B. von Sopro oder Dansand). Er wird mit Wasser eingeschlämmt und härtet dann elastisch aus, was Unkrautwachstum stark hemmt.




Unkrautvlies unter den Schotter – ja oder nein?
Eine oft diskutierte Frage. Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Ein hochwertiges Geotextilvlies unter der Schotterschicht erfüllt einen anderen Zweck als Unkrauthemmung. Es trennt den Unterbau vom Erdreich und verhindert, dass sich die Schichten über die Jahre vermischen und der Weg absackt. Gegen tiefwurzelndes Unkraut hilft es nur bedingt – das meiste Unkraut auf Wegen ist ohnehin Flugsamen, der sich im Fugensand ansiedelt.





Betonstein: Maßgenau, in unzähligen Farben und Formen erhältlich und budgetfreundlicher. Moderne Betonsteine mit speziellen Oberflächenversiegelungen (z.B. von KANN oder EHL) sind heute sehr widerstandsfähig und pflegeleicht.
Naturstein: Jede Platte ein Unikat mit einzigartiger Maserung und Farbe. Materialien wie Granit, Basalt oder Sandstein sind extrem langlebig, aber auch teurer und in der Verlegung anspruchsvoller, da die Platten in der Dicke variieren können.
Die Wahl ist eine Frage des Budgets und des gewünschten Stils – von modern-geradlinig bis mediterran-verspielt.




Rund 130 Liter Regenwasser pro Quadratmeter und Jahr fallen durchschnittlich in Deutschland. Bei versiegelten Flächen fließt das direkt in die Kanalisation.
Deshalb werden versickerungsfähige Beläge immer wichtiger. Pflaster mit breiten Fugen (Rasenfugenpflaster) oder spezielle Porenbetonsteine lassen das Wasser direkt vor Ort ins Erdreich sickern. Das entlastet nicht nur die Kanalisation, sondern kann in vielen Gemeinden auch die Abwassergebühren senken.




- Er liegt direkt auf dem verdichteten Boden.
- Er erfordert keinen schweren Schotter-Unterbau.
- Er ist perfekt für weniger genutzte Nebenwege.
Das Geheimnis? Ein sogenannter




Gute Wegbeleuchtung schafft nicht nur Sicherheit bei Nacht, sondern auch eine zauberhafte Atmosphäre. Statt einer grellen Lampe sind mehrere kleine Lichtpunkte oft wirkungsvoller. Bodeneinbaustrahler, die den Weg säumen, oder niedrige Pollerleuchten (z.B. aus der Philips Hue Outdoor-Serie) setzen gezielte Akzente. Besonders smart: Solarleuchten mit Bewegungsmelder, die nur dann leuchten, wenn sie wirklich gebraucht werden.





- Eine gute Rüttelplatte: Mieten statt kaufen! Für das Verdichten des Unterbaus ist sie unverzichtbar. Ein Handstampfer reicht nur für kleinste Flächen.
- Wasserwaage (mind. 1m lang): Um das Gefälle präzise zu kontrollieren.
- Richtscheit/Abziehlatte: Zum perfekten Glattziehen der Splittschicht.
- Gummihammer: Um die Platten sanft ins Splittbett zu klopfen, ohne sie zu beschädigen.




Das entscheidende Detail: Ein kaum sichtbares Gefälle von 1,5 bis 2 % ist die beste Versicherung gegen stehendes Wasser und Moosbildung. Das bedeutet, auf einem Meter Breite sollte der Weg um 1,5 bis 2 Zentimeter abfallen. Idealerweise führt das Gefälle vom Haus weg und leitet das Wasser in ein angrenzendes Beet oder auf den Rasen.




Holz im Garten strahlt eine unnachahmliche Wärme aus. Doch direkt auf dem Erdreich verlegt, ist es dem schnellen Verfall geweiht. Die Lösung liegt auch hier in der Entkopplung vom Boden.
- Holzfliesen oder -dielen: Sie benötigen eine Unterkonstruktion aus Lagerhölzern, die wiederum auf Punktfundamenten oder Gehwegplatten ruhen, um eine gute Belüftung zu gewährleisten.
- Holzarten: Tropenhölzer wie Bangkirai sind extrem witterungsbeständig. Heimische Alternativen wie Lärche, Douglasie oder thermisch behandeltes Holz (Thermo-Esche) sind eine gute Wahl.





Kann ich die Steine nicht einfach in ein Sandbett legen?
Das ist einer der häufigsten und fatalsten Fehler! Reiner Sand bietet keine ausreichende Stabilität und Drainage. Wasser staut sich darin, und bei Frost kommt es unweigerlich zum gefürchteten Frosthub, der die Platten anhebt. Ein tragfähiger Unterbau aus verdichtetem Schotter und einer dünnen Schicht Splitt ist für fast alle Pflasterarbeiten die nicht verhandelbare Grundlage für Langlebigkeit.




Lose Fuge (Sand/Splitt): Flexibel und einfach zu reparieren. Einzelne Steine können leicht ausgetauscht werden. Der Weg bleibt




Klinker-Ziegel werden bei über 1100 °C gebrannt, wodurch ihre Poren sintern (verschmelzen). Das macht sie extrem widerstandsfähig gegen Frost, Säuren und Abrieb.
Lange galten sie als altmodisch, doch der klassische, rötlich-bunte Klinker erlebt eine Renaissance. Sein Charme liegt in der leichten Unregelmäßigkeit und der warmen Ausstrahlung. Verlegt im Fischgrät- oder Ellenbogenverband, schafft er eine zeitlose, robuste Oberfläche, die perfekt zu Bauerngärten, aber auch als Kontrast zu moderner Architektur passt.




- Schaffen eine ruhige, großzügige Optik.
- Haben deutlich weniger Fugen, was den Pflegeaufwand reduziert.
- Lassen kleine Flächen optisch größer wirken.
Der Trend geht zu XXL! Großformatige Platten aus Beton oder Feinsteinzeug (z.B. 60×60 cm oder sogar 80×80 cm) sind der Renner. Aber Achtung: Ihr hohes Gewicht macht die Verlegung zur schweißtreibenden Arbeit. Zudem stellen sie noch höhere Ansprüche an einen absolut ebenen und tragfähigen Unterbau, da jede kleine Unebenheit zum





Ein Kiesweg ist mehr als nur ein Weg – er ist ein akustisches Erlebnis. Das leise Knirschen unter den Füßen verlangsamt den Schritt und schärft die Sinne. Er ist die perfekte Wahl für Wege, die selten mit dem Rasenmäher oder der Schubkarre befahren werden. Wichtig ist eine gute Randeinfassung aus Stahl, Stein oder Holz, damit die kleinen Steine nicht in die Beete wandern. Für ein angenehmes Laufgefühl sollte die Körnung nicht größer als 16 mm sein.




- Betonstein: Am besten mit einem Schrubber und neutralem Reiniger. Vorsicht mit dem Hochdruckreiniger (z.B. Kärcher), er kann die Oberfläche aufrauen und anfälliger für Schmutz machen.
- Naturstein: Je nach Gesteinsart unterschiedlich empfindlich. Granit ist robust, Sandstein kann fleckig werden. Immer spezielle Natursteinreiniger verwenden!
- Holz: Regelmäßiges Fegen und einmal im Jahr mit einer Bürste und Grünbelag-Entferner reinigen. Gelegentliches Ölen erhält die Farbe.




Der tückische Fehler: Ungleichmäßige Verdichtung des Unterbaus. Viele bearbeiten die Mitte der Wegfläche intensiv mit der Rüttelplatte, vernachlässigen aber die Ränder. Genau dort sackt der Weg dann als Erstes ab. Fahren Sie mit der Rüttelplatte immer überlappend und nehmen Sie sich für die Kanten besonders viel Zeit. Jeder Zentimeter muss die gleiche Festigkeit haben, um eine dauerhaft ebene Fläche zu gewährleisten.





Die Herstellung von einer Tonne Zement, dem Hauptbestandteil von Beton, verursacht rund 600 kg CO₂-Emissionen.
Wer nachhaltiger bauen möchte, kann auf recycelten Bauschutt als Tragschichtmaterial zurückgreifen. Auch die Wahl des Belags macht einen Unterschied: Natursteine aus regionalen Steinbrüchen haben eine deutlich bessere Ökobilanz als importierte Ware oder Betonstein. Eine weitere Option: Gebrauchte Klinkersteine oder Granitpflaster, die jedem Weg einen einzigartigen historischen Charme verleihen.




In der japanischen Gartengestaltung sind Wege selten direkt. Sogenannte Trittsteinpfade (Tobi-ishi) führen oft in leichten Kurven durch den Garten.
- Das Prinzip: Einzelne, flache Natursteine werden in unregelmäßigen Abständen in den Rasen oder ein Kiesbett gesetzt.
- Die Wirkung: Der Gang wird verlangsamt, man muss bewusst einen Fuß vor den anderen setzen. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Umgebung und fördert ein Gefühl der Ruhe und Achtsamkeit. Ideal, um eine Verbindung zwischen zwei Gartenbereichen zu schaffen, ohne eine massive Schneise zu ziehen.




Ist WPC eine gute Alternative zu Holz für Wege?
WPC (Wood-Plastic-Composite) ist ein Verbundwerkstoff aus Holzfasern und Kunststoff, der oft für Terrassendielen verwendet wird. Er ist extrem witterungsbeständig, splitterfrei und sehr pflegeleicht. Für einen Gartenweg ist er gut geeignet, vorausgesetzt, er wird – genau wie Echtholz – auf einer belüfteten Unterkonstruktion verlegt. Produkte namhafter Hersteller wie Megawood oder UPM ProFi bieten zudem eine gute Rutschfestigkeit, was auf Wegen besonders wichtig ist.



Kies/Splitt: Langlebig, in vielen Farben erhältlich und bietet eine gute Drainage. Einmal ausgebracht, hält er Jahre. Nachteil: Laub lässt sich nur schwer entfernen und er kann sich mit der Zeit mit Erde vermischen.
Rindenmulch: Naturnah, günstig und unterdrückt Unkraut. Er riecht wunderbar nach Wald und verbessert mit der Zeit den Boden darunter. Nachteil: Er verrottet und muss alle paar Jahre erneuert werden. Bei Nässe kann er rutschig sein.
Für den Weg zum Kompost ist Mulch ideal, für einen kleinen Pfad neben der Terrasse ist Splitt die sauberere Lösung.




