Deine Mietwohnung, dein Reich: Profi-Tipps, die deine Kaution schonen
Kennst du das auch? Du stehst in deiner neuen Mietwohnung, umgeben von Umzugskartons, und alles, was du siehst, sind vier nackte Wände. Es ist ein Ort zum Wohnen, klar, aber noch lange kein Zuhause. Und genau da fängt die Herausforderung an. Wie macht man aus diesem gemieteten Raum einen Ort, der wirklich zu einem passt, ohne am Ende die Kaution zu riskieren?
Inhaltsverzeichnis
Ich hab in meinem Job schon unzählige Wohnungen von innen gesehen. Manche frisch saniert, andere mit dem Charme vergangener Jahrzehnte. Aber der Wunsch ist immer derselbe: ankommen, sich wohlfühlen, den eigenen Stempel aufdrücken. Viele Hochglanzmagazine zeigen Umbauten, bei denen Wände versetzt werden – für Mieter ist das natürlich Quatsch. Die wahre Kunst liegt darin, clevere, schöne und vor allem rückbaubare Lösungen zu finden. Es geht um durchdachte Handgriffe, die den Wohnwert steigern und beim Auszug keine bösen Überraschungen bereiten.
Also, krempeln wir die Ärmel hoch. Hier teile ich ein paar Tricks aus der Praxis, mit denen du deine Mietwohnung in dein persönliches Reich verwandelst.

1. Der Wohnungs-Check: Was hast du eigentlich vor dir?
Bevor auch nur ein Pinsel in Farbe getaucht wird, schauen wir uns mal genau an, womit wir es zu tun haben. Jede Wohnung hat ihre Eigenheiten, ihre Stärken und Schwächen. Das zu verstehen, ist die halbe Miete.
Die Wände: Deine größte Leinwand
Meistens triffst du auf eine von zwei Varianten: die gute alte Raufasertapete oder glatt verputzte Wände.
- Raufasertapete: Der Klassiker. Sie ist robust und verzeiht kleine Dellen. Der Haken: Nach zu vielen Farbschichten wirkt sie schnell „zugekleistert“. Wenn du hier farbig streichst, musst du beim Auszug wahrscheinlich wieder alles neutralisieren. Ein Blick in den Mietvertrag ist da Pflicht!
- Glatter Putz: Sieht super modern und clean aus, ist aber auch eine kleine Diva. Jeder Kratzer fällt sofort auf, und das Füllen von Bohrlöchern erfordert hier etwas mehr Fingerspitzengefühl, damit man später keine Spachtelflecken sieht.
Ein Tipp direkt aus der Werkstatt: Der Klopftest. Klopf mal an verschiedene Stellen deiner Wände. Klingt es hohl und irgendwie nach Pappe? Das ist eine Trockenbauwand (Rigips). WICHTIG: Hier brauchst du spezielle Hohlraumdübel, sonst kommt dir das neue Bücherregal mitsamt einem Stück Wand entgegen! Klingt es dumpf und massiv? Perfekt, das ist Mauerwerk. Hier halten Standarddübel bombenfest.

Die Böden: Die Basis für dein Wohngefühl
Der Boden unter deinen Füßen macht unglaublich viel für die Atmosphäre aus.
- Laminat: Oft in Mietwohnungen zu finden, da pflegeleicht. Aber es kann laut und fußkalt sein. Ein häufiger Fehler ist die Reinigung mit einem Dampfreiniger. Bitte nicht! Die Feuchtigkeit dringt in die Fugen ein und lässt das Material aufquellen – ein Schaden, der teuer werden kann.
- Parkett: Ein echter Holzboden ist was Wertvolles. Ist er versiegelt (lackiert) oder geölt? Geöltes Parkett ist anfälliger für Flecken, lässt sich aber punktuell ausbessern. Versiegeltes Parkett ist robuster, aber tiefe Kratzer sind ein Problem. Das Abschleifen ist übrigens eine bauliche Veränderung, die du IMMER schriftlich vom Vermieter genehmigen lassen musst.
- Fliesen: Langlebig, aber oft nicht besonders gemütlich, vor allem im Wohnbereich. Die einfachste und beste Lösung ist hier ein großer, warmer Teppich. Ein gutes Modell in 2×3 Metern bekommst du schon für unter 100 Euro und der Effekt ist gigantisch. Vom Überstreichen der Fliesen rate ich in einer Mietwohnung dringend ab. Das kann abplatzen und die rückstandslose Entfernung ist ein Albtraum.

Türen, Fenster und die lieben Heizkörper
Diese Elemente sind quasi heilig. Das Streichen von Tür- oder Fensterrahmen ist ohne ausdrückliche Erlaubnis ein No-Go. Konzentrier dich auf das, was geht: Türklinken zum Beispiel. Die lassen sich oft mit wenigen Schrauben austauschen. Heb die Originale aber unbedingt in einem beschrifteten Beutel für den Auszug auf!
2. Die unsichtbaren Wohlfühl-Faktoren: Licht und Akustik
Ein Raum fühlt sich nicht nur gut an, weil schöne Möbel drinstehen. Es sind ganz simple physikalische Gesetze, die den Unterschied machen.
Licht ist mehr als nur hell
Gutes Licht hat zwei entscheidende Eigenschaften: die Helligkeit und die Farbtemperatur (gemessen in Kelvin). Die Faustregel ist ganz einfach:
- Für Gemütlichkeit (Wohn-, Schlafzimmer): Greif zu „warmweißem“ Licht, das sind so 2.700 bis 3.000 Kelvin. Das imitiert das Licht einer Kerze oder eines Sonnenuntergangs. Viel besser als eine einzelne, grelle Deckenlampe sind mehrere kleine Lichtinseln: eine Leselampe am Sessel, ein indirektes Licht hinter dem Sideboard, eine kleine Lampe auf der Fensterbank.
- Für Konzentration (Küche, Arbeitsplatz): Hier brauchst du klares, „neutralweißes“ Licht um die 4.000 Kelvin. Das ähnelt dem Tageslicht und hilft dir, wach und fokussiert zu bleiben.
Achtung, jetzt kommt die Meister-Warnung: Arbeiten an der festen Elektroinstallation (alles, was mit 230 Volt aus der Wand kommt) sind in Deutschland nur für ausgebildete Elektrofachkräfte erlaubt. Das ist kein Tipp, das ist Gesetz! Wenn du eine Deckenlampe anschließt, schalte IMMER die Sicherung aus und prüfe mit einem zweipoligen Spannungsprüfer (ein einpoliger „Lügenstift“ reicht nicht!), ob die Leitung wirklich tot ist. Das ist die wichtigste Regel im ganzen Haus.

Akustik: Warum Stille so gemütlich sein kann
Warst du mal in einer komplett leeren Wohnung? Alles hallt. Das liegt an den harten, glatten Flächen (Fenster, Fliesen, Laminat), die den Schall reflektieren. Das erzeugt eine unruhige, kühle Atmosphäre. Die Lösung? Weiche Materialien! Ein Teppich, Vorhänge, Kissen und ein Stoffsofa schlucken den Schall und machen einen Raum sofort ruhiger und gemütlicher. Das ist angewandte Bauphysik für zu Hause und oft wirksamer als jedes Deko-Objekt.
3. Streichen, Bohren, Einrichten: Techniken für Mieter
So, jetzt wird’s praktisch. Wie erzielst du saubere Ergebnisse, die sich sehen lassen können und beim Auszug keinen Ärger machen?
Wände streichen wie die Profis
Ein frischer Anstrich ist die effektivste Veränderung überhaupt. Für ein 20-Quadratmeter-Zimmer solltest du mit 60-100 € für gutes Material und einem entspannten Samstagnachmittag an Arbeitszeit rechnen.
Deine Einkaufsliste für ein Ergebnis ohne Tränen:
- Qualitätsfarbe: Achte auf die Deckkraftklasse 1. Billigfarbe aus dem Baumarkt deckt oft schlecht, dann streichst du zweimal und sparst am Ende gar nichts.
- Gutes Malerkrepp: Das gelbe oder lilafarbene Klebeband (z.B. Frogtape) ist teurer, aber es verhindert, dass Farbe darunterläuft. Das Geld ist es wert!
- Spachtelmasse und ein kleiner Spachtel: Um alte Bohrlöcher zu füllen.
- Ein gutes Farbroller-Set mit Pinsel für die Ecken und einem Abstreifgitter.
Und hier der Trick für streifenfreie Wände: Streiche zuerst die Ecken und Kanten mit dem Pinsel vor. Direkt danach, solange die Farbe noch nass ist („nass in nass“), rollst du mit der Walze die große Fläche. So vermeidest du unschöne Ansätze. Fang immer am Fenster an und arbeite dich von dort in den Raum vor.

Bilder aufhängen – aber clever!
Jedes Bohrloch ist ein Versprechen an den Vermieter, es beim Auszug wieder perfekt zu verschließen. Es geht aber auch anders.
- Die klassische Methode: Bohren & Dübel. Unschlagbar für schwere Dinge. Die Kosten sind gering, der Aufwand mittel, aber die Belastbarkeit ist enorm. Zurück bleibt halt ein Loch.
- Die schnelle Alternative: Klebenägel. Ideal für leichtere Bilder bis ca. 2 kg. Der Aufwand ist minimal und sie sind meist rückstandslos entfernbar. Aber Vorsicht bei Raufasertapete, hier kann beim Abziehen manchmal die Tapete mitkommen.
- Die Profi-Lösung: Galerieschienen. Das ist die Königsklasse. Die Schiene wird einmalig unter der Decke montiert. Das kostet anfangs etwas mehr (rechne mit 50-80 € für ein paar Meter) und erfordert ein paar Bohrlöcher, aber danach hast du die absolute Freiheit und kannst Bilder an Seilen aufhängen, verschieben und austauschen, wie du lustig bist.
Übrigens, eine Galerieschiene ist eine echte Aufwertung. Wenn du deinen Vermieter freundlich fragst, stimmt er oft nicht nur zu, sondern ist vielleicht sogar begeistert. Ein kleiner Satz wie: „Sehr geehrte/r Herr/Frau [Vermietername], um zukünftige Bohrlöcher in den Wänden zu vermeiden, würde ich gerne auf meine Kosten eine Galerieschiene installieren. Wären Sie damit einverstanden?“ wirkt oft Wunder.

4. Typische Mieter-Probleme und ihre Lösungen
Jede Wohnung hat so ihre kleinen Macken. Hier sind ein paar bewährte Lösungen für die häufigsten Herausforderungen.
Problem: Hässliche Fliesen in Küche oder Bad
Ich hatte mal einen Kunden, der hat seine 70er-Jahre-Badfliesen mit billigem Fliesenlack überstrichen. Sah die ersten Wochen super aus. Nach einem halben Jahr unter der Dusche ist dann aber alles in großen Fetzen abgeblättert. Die Sauerei zu entfernen war am Ende teurer als eine hochwertige Folierung. Also, bitte nicht nachmachen! Viel besser und sicherer sind Fliesenaufkleber. Die gibt es in unzähligen Designs, sie sind wasserfest und lassen sich beim Auszug wieder abziehen. Teste das aber vorher an einer unauffälligen Stelle.
Problem: Die langweilige Einbauküche
Die Küche gehört meistens dem Vermieter, aber ein bisschen was geht immer.
Dein Projekt fürs Wochenende: Küchengriffe tauschen!
- Dauer: 30 Minuten
- Kosten: 20-50 Euro, je nach Griffen
- Effekt: Gigantisch!
Alles, was du brauchst, ist ein Schraubendreher. Schraub einen alten Griff ab, miss den Abstand zwischen den Bohrlöchern und kauf neue Griffe mit demselben Maß. Die alten Griffe packst du in eine Tüte und hebst sie für den Auszug auf. Einfacher geht ein Upgrade kaum.

Problem: Zu wenig Stauraum
Schau mal nach oben! Der Platz über den Türen oder in hohen Fluren ist oft ungenutzt. Ein einfaches, stabiles Brett, montiert auf zwei soliden Winkeln, schafft Platz für Kisten oder Dinge, die man selten braucht. Oder investier einmalig 50 Euro in ein Schwerlastregal aus dem Baumarkt für den Keller. Das ist die beste Therapie gegen Chaos und schafft oft mehr Platz in der Wohnung als man denkt.
5. Der Auszug: So bekommst du deine Kaution zurück
Denk immer vom Ende her. Dokumentiere beim Einzug den Zustand der Wohnung mit Fotos und einem detaillierten Protokoll. Das ist deine beste Versicherung.
Dübellöcher verschließen wie ein Profi
Das ist ein Handgriff, den jeder beherrschen sollte.
- Zieh den alten Dübel aus dem Loch. Wenn er klemmt, dreh eine Schraube ein Stück rein und zieh ihn mit einer Zange raus.
- Saug das Loch kurz mit dem Staubsauger aus.
- Füll es mit Fertigspachtel aus der Tube. Drück die Masse richtig tief rein.
- Zieh die Oberfläche mit einem kleinen Spachtel glatt. Lass ruhig einen winzigen Hügel stehen, denn die Masse schrumpft beim Trocknen ein wenig.
- Nach dem Trocknen schleifst du die Stelle mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) plan.
- Zum Schluss tupfst du die Stelle vorsichtig mit der passenden Wandfarbe ab. Ein gut gemachtes Loch ist danach unsichtbar.
Kleiner Material-Tipp: Nimm Gipsspachtel für Löcher in der Wand, der wird steinhart. Für Fugen oder Ecken, die sich minimal bewegen, ist Acryl besser, weil es flexibel bleibt.

Abschließende Gedanken
Eine Mietwohnung ist viel mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Es ist dein Rückzugsort, dein Lebensraum. Mit etwas Planung, Respekt vor fremdem Eigentum und ein paar grundlegenden handwerklichen Kniffen kannst du einen Ort schaffen, der wirklich dir entspricht. Investiere lieber in gute, flexible Möbel als in Umbauten, die du nicht mitnehmen kannst. Und das Wichtigste: Rede mit deinem Vermieter. Offene Kommunikation ist oft der Schlüssel zu einer Wohnung, in der du dich für lange Zeit wirklich zu Hause fühlen kannst.
Bildergalerie


Textilien sind die schnellsten Verwandlungskünstler in einer Mietwohnung. Ein großer, heller Teppich kann einen ungeliebten Boden kaschieren und den Raum sofort wärmer wirken lassen. Schwere Vorhänge, hoch und breit über dem Fenster angebracht, lassen Decken höher und Fenster größer erscheinen. Und mit Kissenbezügen von Marken wie H&M Home oder Arket wechselst du die Farbpalette nach Saison – ganz ohne Pinsel und Farbrolle.


- Spiegel gegenüber von Fenstern platzieren, um Licht und Ausblick zu verdoppeln.
- Möbel mit schlanken Beinen wählen – sie lassen den Boden freier und den Raum luftiger wirken.
- Eine einzelne Wand in einer tiefen Farbe streichen, um dem Raum eine beeindruckende Tiefe zu verleihen, ohne ihn zu erdrücken.
Das Geheimnis? Optische Täuschungen. Sie kosten wenig und verändern die Raumwahrnehmung radikal, ohne baulich einzugreifen.


Laut einer Studie im ‚Journal of Environmental Psychology‘ steigert die Möglichkeit, den eigenen Wohnraum zu personalisieren, signifikant das Gefühl von Zuhause und das allgemeine Wohlbefinden.
Genau deshalb sind reversible Veränderungen so wichtig. Sie geben dir die kreative Kontrolle zurück und machen aus vier gemieteten Wänden einen echten Rückzugsort, der deine Persönlichkeit widerspiegelt.

Keine Lust auf weiße Raufaser, aber Streichen ist zu aufwendig und endgültig?
Die Lösung sind selbstklebende Vliestapeten. Anders als ihre Vorgänger aus den 70ern lassen sich moderne Varianten von Anbietern wie Photowall oder Wallsome blasenfrei anbringen und – das ist der Clou – beim Auszug rückstandslos in ganzen Bahnen wieder abziehen. Eine perfekte Möglichkeit für eine temporäre Akzentwand hinter dem Bett oder Sofa.


Die Macht des Lichts: Tausche die standardmäßige Deckenleuchte des Vormieters gegen ein Modell aus, das deinen Stil trifft. Viel wichtiger sind aber zusätzliche Lichtinseln: eine Bogenlampe über dem Sofa, eine kleine Tischleuchte auf einer Kommode und vielleicht sogar eine dimmbare Stehlampe in der Leseecke. Smart-Home-Leuchtmittel, z.B. von Philips Hue, erlauben sogar Stimmungswechsel per App.


Vorsicht bei Klebefolien: Auch wenn das Bekleben von alten Küchenfronten oder Badezimmerfliesen verlockend ist, teste die Folie immer an einer unauffälligen Stelle. Minderwertige Produkte können beim Ablösen aggressive Klebereste hinterlassen oder sogar den Lack der Schränke beschädigen. Eine teure Reparatur wäre die Folge.


Vinyl-Klickfliesen: Ideal für Küche oder Flur. Sie werden schwimmend auf dem alten Boden verlegt, sind extrem robust, wasserfest und lassen sich beim Auszug einfach wieder aufnehmen.
Teppichfliesen: Perfekt fürs Arbeits- oder Schlafzimmer. Man kann Muster legen, einzelne Fliesen bei Flecken austauschen und schafft eine warme, schalldämpfende Atmosphäre.
Beide Optionen verdecken unschöne Böden komplett ohne Klebstoff.

Kunst an den Wänden muss kein Vermögen kosten. Es geht darum, leere Flächen mit Persönlichkeit zu füllen.
- Online-Galerien wie Juniqe oder Desenio bieten eine riesige Auswahl an Postern für jeden Geschmack.
- Ein großes Stück Stoff mit einem interessanten Muster, auf einen Keilrahmen gespannt, wird zum individuellen Kunstwerk.
- Hochwertig gerahmte Schwarz-Weiß-Fotos aus dem eigenen Archiv sind zeitlos und erzählen deine Geschichte.


Pflanzen sind die ultimativen Deko-Partner für Mieter. Sie bringen Leben, Farbe und Struktur in den Raum, verbessern die Luftqualität und benötigen keine Dübel. Eine große Monstera in einer Ecke wird zum skulpturalen Statement, eine Hängepflanze wie Efeutute kaschiert elegant ein leeres Eck, und kleine Sukkulenten auf der Fensterbank schaffen ein lebendiges Stillleben. Sie ziehen bei jedem Umzug einfach mit um.


Der deutsche Mieterbund stellt klar: Klauseln, die das Bohren von Löchern gänzlich verbieten, sind in der Regel unwirksam. Mieter dürfen Regale und Bilder aufhängen.
Entscheidend ist, dass die Löcher beim Auszug fachgerecht verschlossen werden. Dafür gibt es spezielle Reparaturspachtel. Bei farbigen Wänden ist es klug, einen kleinen Rest der Farbe aufzubewahren, um die ausgebesserten Stellen perfekt zu kaschieren.

Der alte Heizkörper stört die Ästhetik?
Eine magnetische Heizkörperverkleidung ist eine geniale, bohrfreie Lösung, die mit einem Klick haftet und den unschönen Radiator verschwinden lässt. Eine andere Option: Eine schmale Konsole oder ein Sideboard mit etwas Abstand davor platzieren. So wird der Heizkörper verdeckt, die Wärme kann aber weiterhin zirkulieren.


Galerieschienen: Eine einmalige Investition, die sich lohnt. Direkt unter der Decke montiert, erlauben sie das flexible Auf- und Umhängen von Bildern an Nylonfäden, ganz ohne neue Löcher bohren zu müssen.
Klebeschrauben & -nägel: Produkte von tesa sind ideal für leichtere Objekte. Sie halten erstaunlich viel Gewicht und lassen sich später spurlos wieder entfernen. Perfekt für die Bilderwand, die mit dir wächst.


- Verwandelt eine ungenutzte Nische in eine Bibliothek.
- Ist spurlos entfern- und erweiterbar.
- Passt sich exakt deinen Bedürfnissen an.
Das Geheimnis? Modulare Regalsysteme. Klassiker wie das „String Pocket“ oder flexiblere Varianten wie das „IVAR“-System von IKEA können mit umziehen und sich an jeden neuen Raum anpassen. Eine Anschaffung fürs Leben, nicht nur für eine Wohnung.


Denk vertikal! In vielen Mietwohnungen ist die Grundfläche begrenzt, aber die Höhe bietet Potenzial. Hohe, schmale Regale strecken den Raum optisch. Wandorganizer in der Küche oder über dem Schreibtisch schaffen Ordnung, ohne Stellfläche zu opfern. Eine simple Kleiderleiter im Bad dient als Handtuchhalter und sieht dabei noch stylisch aus.

„Die Details sind nicht die Details. Sie machen das Design aus.“ – Charles Eames
Das gilt besonders für Mietwohnungen. Tausche die billigen Plastik-Möbelknäufe der Einbauküche gegen hochwertige aus Metall oder Keramik. Ersetze den 08/15-Duschkopf gegen eine Regendusche. Diese kleinen Upgrades kosten wenig, haben aber eine enorme Wirkung auf die tägliche Wohnqualität und sind in 10 Minuten wieder zurückgebaut.


Türen als Gestaltungsfläche: Langweilige weiße Türen lassen sich leicht aufwerten. Mit ablösbaren Stickern, sogenannten „Door Murals“, oder mit Washi-Tape können grafische Muster geklebt werden. Eine andere Idee: Ein schöner Türhänger aus Stoff oder Metall für Jacken und Taschen, der einfach über das Türblatt gehängt wird und so zusätzlichen Stauraum schafft.


Wie schaffe ich Gemütlichkeit, ohne dass es kitschig wird?
Der Schlüssel liegt im Mix von Texturen. Kombiniere glatte, kühle Oberflächen wie Leinenkissen mit grobem Strick einer Wolldecke. Stelle ein Samtsofa auf einen rauen Jute-Teppich. Der Kontrast der Materialien schafft eine subtile, aber spürbare Spannung und Tiefe, die einen Raum sofort einladender und hochwertiger wirken lässt.

Ein häufiger Fehler in Mietwohnungen ist das Ignorieren der Fensterbänke oder ihre Nutzung als reine Abstellfläche. Dabei sind sie eine wunderbare Bühne! Eine kleine Gruppe von Vasen, eine einzelne, skulpturale Lampe oder eine Reihe von Kräutertöpfen in schönen Übertöpfen werten den gesamten Raum auf und lenken den Blick nach draußen.


- Schafft eine klare optische Trennung in großen Räumen.
- Definiert Zonen wie „Wohnen“ und „Essen“.
- Bringt Farbe, Muster und Textur ins Spiel.
Die einfachste Lösung für offene Wohnbereiche? Ein großer Teppich. Er wirkt wie eine Insel, auf der deine Möbelgruppe zusammenfindet, und verleiht dem Raum Struktur und Behaglichkeit, ohne eine Wand ziehen zu müssen.


Schaffe einen Fokuspunkt. In einem Raum ohne architektonische Highlights musst du selbst Regie führen. Das kann ein besonders großes Bild sein, ein Sessel in einer kräftigen Farbe, eine beeindruckende Stehlampe oder eine Wand, die du mit einer abnehmbaren Tapete gestaltet hast. Dieser eine „Wow-Faktor“ zieht den Blick auf sich und lässt den Rest des Raumes ruhiger und geordneter wirken.


Der Balkon-Trick: Auch der kleinste Balkon ist wertvoller Wohnraum. Mit einem Outdoor-Teppich, einer Lichterkette und ein paar Klappmöbeln wird er zum zweiten Wohnzimmer. Holzfliesen zum Klicken, zum Beispiel von IKEA, lassen sich auf jedem Betonboden verlegen und schaffen sofort eine warme, einladende Atmosphäre. Beim Auszug nimmst du sie einfach wieder mit.

Wusstest du, dass die meisten Standard-Mietverträge eine Klausel zu „Schönheitsreparaturen“ enthalten?
Das bedeutet oft, dass du die Wohnung in neutralen Farben zurückgeben musst. Wenn du also eine Wand in kräftigem Petrol streichst, plane von Anfang an ein, dass du sie vor dem Auszug wieder weiß oder beige überstreichen musst. Eine gute Deckkraftklasse (Klasse 1) bei der weißen Farbe spart dir dabei einen zweiten Anstrich.


Der Flur ist meist klein, dunkel und wird oft vernachlässigt. Ein Fehler!
Er ist die Visitenkarte deiner Wohnung. Ein langer Läufer streckt den Raum. Ein großer Spiegel an der Längsseite lässt ihn breiter wirken und reflektiert Licht. Eine schmale Schuhkommode, auf der auch Schlüssel abgelegt werden können, schafft Ordnung. Helle Farben und eine gute Ausleuchtung sind hier Pflicht.


Unterschätze niemals die Macht des Duftes. Er beeinflusst die Atmosphäre eines Raumes mehr, als wir denken. Ein hochwertiger Raumdiffuser mit einem dezenten Duft nach Sandelholz oder Bergamotte, eine Qualitäts-Duftkerze von Marken wie Rituals oder Jo Malone oder einfach ein paar Zweige frischer Eukalyptus in einer Vase können das Gefühl von „Zuhause“ sofort intensivieren. Ein unsichtbares, aber wirkungsvolles Detail.
Nachhaltig mieten: Investiere in freistehende, modulare Möbel, die sich deinem Leben anpassen. Ein Sofa, dessen Elemente sich neu anordnen lassen, oder Regalsysteme, die erweitert werden können, sind treue Begleiter über mehrere Umzüge hinweg. So vermeidest du es, bei jedem Wohnungswechsel neue, unpassende Möbel kaufen zu müssen. Das schont nicht nur die Kaution, sondern auch die Umwelt und deinen Geldbeutel.




