Dein Hochbeet für die Ewigkeit? So baust du es richtig (und was es wirklich kostet)

von Romilda Müller
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Ganz ehrlich? Ich habe in meiner Laufbahn als Gärtner unzählige Hochbeete gesehen. Manche waren nach zwei feuchten Wintern nur noch ein Haufen krummes Holz. Andere stehen heute noch da wie eine Eins. Und der Unterschied war fast nie der Preis, sondern immer das Wissen dahinter und die Sorgfalt beim Aufbau.

Ein Hochbeet ist nämlich so viel mehr als nur eine Holzkiste mit Erde. Stell es dir lieber wie ein kleines, eigenes Ökosystem vor, das für dich arbeitet. Es heizt sich selbst, produziert Nährstoffe und, ja, schont natürlich auch deinen Rücken. Es geht darum zu verstehen, warum man etwas tut – dann macht man es auch richtig. Also, lass uns mal die Ärmel hochkrempeln und ein Beet bauen, an dem du wirklich jahrelang Freude hast.

Was dein Hochbeet zum kleinen Kraftwerk macht

Klar, das bequeme Gärtnern ohne Bücken ist ein riesiger Vorteil. Aber die wahre Magie passiert im Inneren des Beetes. Das ist keine Hexerei, sondern einfache Biologie.

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Die eingebaute Bodenheizung: Wärme durch Verrottung

Kennst du das Prinzip vom Komposthaufen? Innen drin wird es durch die Zersetzung von Ästen, Laub und Co. richtig mollig warm. Genau diesen Turbo zündet ein Hochbeet auch! Durch den cleveren Schichtaufbau startet im Inneren ein Verrottungsprozess, der Wärme abgibt. Dadurch kann die Erde im Hochbeet locker 5 bis 8 Grad wärmer sein als im normalen Gartenboden.

Was das für dich bedeutet? Du kannst im Frühjahr deutlich früher loslegen und im Herbst viel länger ernten. Deine Gartensaison verlängert sich so ganz easy um mehrere Wochen.

Der perfekte Boden auf Knopfdruck

In vielen Gärten ist der Boden ja eher eine Herausforderung – mal steinhart und lehmig, mal sandig und arm an Nährstoffen. Im Hochbeet bist du der Chef! Du schaffst von Grund auf die perfekten Bedingungen. Die unteren, groben Schichten sorgen für eine super Drainage, sodass Staunässe keine Chance hat. Gleichzeitig geben sie über Jahre hinweg langsam Nährstoffe an die Pflanzen ab. Das ist quasi eine eingebaute Langzeitdüngung. Und weil niemand auf der Erde herumtrampelt, bleibt sie wunderbar locker – ein Paradies für Regenwürmer und nützliche Mikroorganismen.

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Planung und Standort: Die wichtigste Stunde deines Projekts

Ein Fehler, den du jetzt machst, ärgert dich später jahrelang. Nimm dir also wirklich eine Stunde Zeit, schnapp dir einen Zollstock und geh raus in den Garten. Das erspart dir eine Menge Kopfschmerzen.

Ab an die Sonne! Der richtige Platz

Die meisten Gemüsesorten sind absolute Sonnenanbeter. Sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag sollten es mindestens sein. Beobachte einfach mal einen Tag lang den Sonnenverlauf in deinem Garten. Eine Nord-Süd-Ausrichtung des Beetes ist oft ideal, damit sich die Pflanzen nicht gegenseitig Schatten machen. Achte auch auf den Schatten von Häusern oder großen Bäumen. Ein windgeschütztes Eckchen ist übrigens auch Gold wert, weil der Wind die Erde sonst ziemlich schnell austrocknet.

Die richtigen Maße: Das Armlängen-Prinzip

Die wichtigste Regel für die Breite: Du musst bequem bis in die Mitte des Beetes greifen können. Für die meisten Leute ist eine maximale Breite von 1,20 Metern perfekt, wenn das Beet von beiden Seiten zugänglich ist. Steht es an einer Wand oder einem Zaun, plane nicht breiter als 60 bis 70 Zentimeter.

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Die Höhe ist reine Geschmackssache und eine Frage der Bequemlichkeit. Eine Arbeitshöhe von 80 bis 90 cm ist für die meisten super rückenfreundlich. Die Länge ist flexibel, aber plane die Wege zwischen den Beeten nicht zu eng! Mindestens 60 cm sollten es sein, sonst kommst du später mit der Schubkarre nicht mehr durch.

Materialwahl: Eine ehrliche Entscheidung für viele Jahre

Das Material entscheidet über Lebensdauer, Optik und Pflegeaufwand. Hier wird leider oft am falschen Ende gespart. Hier mal die gängigsten Optionen aus der Praxis, ganz ohne Schnickschnack.

Holz – der natürliche Klassiker:
Holz sieht einfach toll aus und fügt sich super in den Garten ein. Aber die Unterschiede sind gewaltig. Meine absolute Empfehlung ist heimische Lärche oder Douglasie. Durch ihren hohen Harzgehalt sind sie von Natur aus sehr robust gegen Fäulnis und halten locker 10 bis 15 Jahre, unbehandelt! Mit der Zeit bekommen sie eine schicke silbergraue Patina. Für Selberbauer ist das die beste Wahl, weil es sich gut verarbeiten lässt. Wer es für die Ewigkeit will und tiefer in die Tasche greifen kann, schaut sich Robinienholz an – das ist die Königsklasse und hält oft über 20 Jahre, ist aber auch deutlich schwieriger zu bearbeiten.

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Und was ist mit günstiger, kesseldruckimprägnierter Kiefer? Ganz ehrlich, bei Beeten, in denen ich mein Essen anbaue, lasse ich die Finger davon. Auch wenn die Mittel heute als unbedenklich gelten – ich will keine Chemie in der Nähe meiner Radieschen. Wenn du es doch nimmst, kleide das Beet innen SEHR sorgfältig mit Folie aus.

Kleiner Tipp: Verwende IMMER Edelstahlschrauben (V2A). Normale, verzinkte Schrauben rosten dir nach ein paar Jahren weg, besonders bei harzhaltigen Hölzern wie Lärche.

Stein und Mauerwerk – gebaut für die Ewigkeit:
Ein Hochbeet aus Stein ist eine einmalige Anschaffung. Es speichert die Sonnenwärme und gibt sie nachts langsam ab, was ein fantastisches Mikroklima schafft. Eine Trockenmauer aus Natursteinen sieht wunderschön aus, erfordert aber Übung. Deutlich einfacher und günstiger sind Betonpflanzsteine. Optisch vielleicht nicht jedermanns Sache, aber extrem funktional und haltbar. Der Aufbau ist selbst für Anfänger machbar. Eine gemauerte Variante aus Ziegeln ist bombenstabil, braucht aber ein kleines Fundament und etwas Know-how.

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Metall – modern und pflegeleicht:
Hochbeete aus Metall, oft aus Cortenstahl (der mit der edlen Rost-Optik) oder verzinktem Stahlblech, sind total im Trend. Sie sind unverwüstlich und sparen durch ihre dünnen Wände Platz.

Achtung: Metall heizt sich in der prallen Sonne stark auf. Das kann die Erde am Rand schnell austrocknen. Hier musst du etwas öfter zur Gießkanne greifen. Ein wenig bekannter Trick: Kleide das Beet innen mit dünnen Styropor- oder Kokosmatten aus. Das isoliert und schützt die Wurzeln.

Der Aufbau: Schritt für Schritt zum Erfolg

So, jetzt geht’s los. Egal welches Material du wählst, diese Schritte sind immer entscheidend.

1. Der Untergrund: Zuerst stichst du die Grasnarbe dort ab, wo das Beet stehen soll. Lockere den Boden darunter eine Spatentiefe auf. Das verhindert Staunässe und die nützlichen Bodenlebewesen finden leichter den Weg nach oben.

2. Der Wühlmausschutz (Das absolute MUSS!): Das ist der eine Schritt, den du niemals, wirklich NIEMALS, auslassen darfst. Ich hatte mal einen Kunden, der das Gitter für überflüssig hielt. Ein halbes Jahr später war seine gesamte Möhrenernte von unten abgefressen – einfach weg! Wer am Gitter spart, verschenkt seine Ernte an die Mäuse. Lege also ein engmaschiges, verzinktes Drahtgitter (bekommst du im Baumarkt für ca. 10-15 €) auf den Boden, lass es an den Rändern 15 cm hochstehen und tackere es später innen am Rahmen fest.

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3. Der Rahmenaufbau (am Beispiel Holz): Baue den Rahmen auf einer ebenen Fläche zusammen. Nimm stabile Kanthölzer (z.B. 8×8 cm) für die Ecken und verschraube erst die kurzen, dann die langen Seiten daran. Benutze pro Brettende mindestens zwei Edelstahlschrauben, damit sich nichts verzieht! Bei Beeten über 2 Meter Länge solltest du in der Mitte eine senkrechte Verstrebung einbauen, sonst drückt die Erde die langen Seiten nach außen.

4. Der Innenschutz für Holzbeete: Holz und feuchte Erde sind auf Dauer keine Freunde. Um das Holz zu schützen, kleidest du die Innenseiten mit einer Noppenfolie aus. Ganz wichtig: Die Noppen müssen zum Holz zeigen! So entsteht ein kleiner Luftspalt, das Holz kann atmen und trocknen. Die Folie einfach oben am Rand festtackern. Unten offen lassen, damit Wasser ablaufen kann.

Profi-Tipp: Stell dein Holz-Hochbeet nicht direkt auf die Erde, sondern auf ein paar flache Steine oder Gehwegplatten. Dieser kleine Abstand zum Boden verhindert Fäulnis von unten und verdoppelt die Lebensdauer.

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Die Füllung: Das Herzstück deines Hochbeets

Die richtige Schichtung ist das Geheimnis. Von unten nach oben wird das Material immer feiner. Keine Sorge, die Füllung wird sich in den ersten Monaten um 10-20 cm setzen. Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass die „Bodenheizung“ arbeitet.

Aber woher das ganze Material nehmen?Kein eigener Garten? Kein Problem! Groben Astschnitt bekommst du oft kostenlos beim lokalen Wertstoffhof oder bei Grünschnitt-Sammelstellen. – Stallmist? Frag einfach beim nächsten Reiterhof nach Pferdemist. Oft kriegst du den für eine kleine Spende in die Kaffeekasse. (Wichtig: Er sollte schon etwas abgelagert sein). – Laub? Im Herbst kannst du bei Nachbarn fragen, die froh sind, wenn du ihnen die Arbeit abnimmst.

Hier die Schichten von unten nach oben:

  • Schicht 1 (ca. 25 cm) Drainage: Ganz unten kommt grober Ast- und Strauchschnitt rein. Das sorgt für Belüftung.
  • Schicht 2 (ca. 15 cm) Puffer: Darauf kommen umgedrehte Grassoden (Gras nach unten), Laub oder Häckselgut.
  • Schicht 3 (ca. 20 cm) Kraftstoff: Das ist der Motor! Eine Schicht halb verrotteter Kompost, Stallmist oder auch nur Rasenschnitt. Das heizt ordentlich ein.
  • Schicht 4 (ca. 15 cm) Nährstoffbasis: Hier kommt reifer Kompost oder gute Gartenerde drauf.
  • Schicht 5 (mind. 20 cm) Pflanzerde: Die oberste Schicht. Hier mischst du hochwertige Pflanzerde mit reifem Kompost. Sparen an dieser Erde ist wie Sparen an den Reifen beim Auto – keine gute Idee.
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Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s?

Reden wir mal Klartext. Was kostet so ein Projekt? Nehmen wir mal ein typisches Hochbeet aus Lärchenholz mit den Maßen 2,00 m x 1,20 m x 0,80 m.

  • Holz (Lärche/Douglasie): Rechne hier mit ca. 150 bis 250 €, je nachdem, ob du es im Sägewerk oder im Baumarkt kaufst.
  • Kleinteile: Für Edelstahlschrauben, Wühlmausgitter und Noppenfolie kommen nochmal rund 40 bis 50 € zusammen.
  • Füllung: Wenn du viel Material selbst hast, ist es fast kostenlos. Musst du Kompost und Pflanzerde zukaufen, plane nochmal 50 bis 100 € ein.

Insgesamt landest du bei einem hochwertigen Holz-Hochbeet also bei etwa 250 bis 400 €. Ein Beet aus Betonsteinen ist oft günstiger, eines aus Metall meist teurer.

Und der Zeitaufwand? Plane am besten ein ganzes Wochenende ein. Samstag Vormittag einkaufen, am Nachmittag den Rahmen bauen und am Sonntag in Ruhe befüllen. Das ist absolut realistisch.

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Pflege und typische Anfängerfehler

Ein Hochbeet ist pflegeleicht, aber nicht pflegefrei. Durch die lockere Erde trocknet es schneller aus, also im Sommer regelmäßig die Feuchtigkeit prüfen! Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt hilft ungemein.

Im ersten Jahr ist das Beet eine Nährstoffbombe. Pflanze hier Starkzehrer wie Tomaten, Zucchini oder Kürbis. Im zweiten und dritten Jahr folgen Mittelzehrer wie Karotten oder Salat. Ab dem vierten Jahr sind dann Schwachzehrer wie Kräuter oder Bohnen dran. Dann musst du auch wieder anfangen, mit Kompost nachzuhelfen.

Wer die silbergraue Patina bei Lärchenholz nicht mag, kann es übrigens alle 2-3 Jahre mit einem natürlichen Holzöl behandeln. Das schützt zusätzlich.

Ein letzter Gedanke

Der Bau eines Hochbeets ist ein fantastisches Projekt. Du schaffst etwas mit deinen eigenen Händen, auf das du stolz sein kannst und das dich über Jahre mit der leckersten Ernte belohnt. Wenn du es von Anfang an solide planst und baust, ist es eine echte Bereicherung für jeden Garten. Und glaub mir, der Geschmack von Gemüse aus dem eigenen, gesunden Boden ist einfach unbezahlbar. Also, worauf wartest du? Pack es an!

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Der richtige Schutz von innen – aber wie?

Die größte Belastung für das Holz kommt von der feuchten Erde im Inneren. Um Ihr Hochbeet wirklich langlebig zu machen, ist eine Auskleidung unerlässlich. Eine Noppenfolie (oft im Baumarkt als Grundmauerschutz zu finden) ist ideal. Bringen Sie sie mit der genoppten Seite zum Holz an. So kann die Luft zirkulieren und das Holz hinter der Folie atmen und trocknen. Eine einfache Teichfolie funktioniert auch, verhindert aber diesen Belüftungseffekt. Wichtig bei beiden: Lassen Sie den Boden frei, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und Bodenlebewesen einwandern können.

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  • Spart Gießwasser durch gezielte Abgabe.
  • Verhindert, dass die Blätter nass werden und beugt so Pilzkrankheiten vor.
  • Versorgt die Wurzeln direkt und tiefgehend.

Das Geheimnis? Ein einfaches Tropfbewässerungssystem. Systeme wie das Gardena Micro-Drip oder simple Perlschläuche lassen sich leicht im Hochbeet verlegen und machen das Gärtnern noch komfortabler.

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Holz ist nicht gleich Holz: Die Wahl des Materials entscheidet über die Lebensdauer Ihres Hochbeets. Günstiges, kesseldruckimprägniertes Fichten- oder Kiefernholz hält oft nur wenige Jahre. Investieren Sie lieber in Langlebigkeit: Lärche und Douglasie enthalten von Natur aus einen hohen Harzanteil, der sie sehr witterungsbeständig macht. Sie halten unbehandelt oft 10 Jahre und länger. Robinienholz ist sogar noch robuster, aber auch teurer und schwieriger zu verarbeiten.

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In einer einzigen Handvoll gesunder Gartenerde leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde.

Genau diesen Mikrokosmos züchten Sie in Ihrem Hochbeet in Perfektion. Durch die Schichtung und die lockere Struktur schaffen Sie ideale Bedingungen für Bakterien, Pilze und Regenwürmer, die unermüdlich daran arbeiten, Nährstoffe für Ihre Pflanzen verfügbar zu machen. Das ist der Motor Ihres kleinen Ökosystems.

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Ein Hochbeet ist nicht nur praktisch, sondern auch ein starkes Gestaltungselement. Denken Sie über den reinen Kasten hinaus! Umrandungen aus Kies oder Rindenmulch definieren den Bereich und halten den Rasen auf Abstand. Trittsteine davor verhindern matschige Stellen. Rankgitter an der Rückseite bieten Kletterpflanzen Halt und schaffen eine vertikale Ebene. So wird Ihr Beet zum echten Hingucker im Garten.

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Lärchenholz: Gilt als das klassische Hochbeet-Holz in unseren Breitengraden. Es ist extrem witterungsbeständig, verzieht sich wenig und entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne silbergraue Patina.

Douglasienholz: Eine etwas kostengünstigere, aber kaum weniger haltbare Alternative zur Lärche. Das Holz hat eine rötlichere Färbung und ist ebenfalls sehr harzhaltig und somit resistent gegen Fäulnis.

Beide Hölzer aus nachhaltiger, europäischer Forstwirtschaft sind eine exzellente Wahl für ein langes Hochbeet-Leben.

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Wühlmaus-Alarm? Das Gitter ist Ihr Bodyguard!

Eine der häufigsten Fragen: Brauche ich wirklich ein Gitter am Boden? Die klare Antwort: Ja, unbedingt! Wühlmäuse lieben das lockere, nährstoffreiche Erdreich im Hochbeet und können eine ganze Ernte von unten her zerstören. Ein engmaschiges, verzinktes Drahtgitter (sog. Wühlmausgitter) am Boden des Hochbeets ist eine kleine, einmalige Mühe, die Ihnen jahrelangen Ärger erspart. Tackern Sie es einfach von innen am unteren Rand des Holzrahmens fest.

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Ihr Hochbeet wirkt nach dem ersten Winter eingefallen? Kein Grund zur Sorge, das ist völlig normal! Der Verrottungsprozess im Inneren zersetzt das organische Material, wodurch Volumen verloren geht. Das ist ein Zeichen dafür, dass Ihr Beet „arbeitet“. Füllen Sie die fehlende Höhe einfach jedes Frühjahr mit hochwertigem Kompost und frischer Pflanzerde auf. So führen Sie dem System neue Nährstoffe zu und sind bereit für die nächste Saison.

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„Die Verwendung von alten Eisenbahnschwellen im Garten, insbesondere dort, wo Lebensmittel angebaut werden, ist aufgrund der Belastung mit krebserregendem Teeröl (Kreosot) nicht zu empfehlen.“ – Umweltbundesamt (UBA)

Auch wenn sie rustikal aussehen und extrem langlebig sind – imprägnierte Bahnschwellen haben im Gemüsegarten nichts zu suchen. Die giftigen Stoffe können ins Erdreich und somit in Ihr Gemüse gelangen. Greifen Sie immer auf unbehandeltes, von Natur aus langlebiges Holz zurück.

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Im Hochbeet wachsen Pflanzen enger zusammen. Nutzen Sie das für clevere Partnerschaften, die sich gegenseitig unterstützen:

  • Karotten & Zwiebeln: Der Geruch der Zwiebeln hält die Möhrenfliege fern.
  • Tomaten & Basilikum: Basilikum verbessert nicht nur den Geschmack der Tomaten, sondern wehrt auch Schädlinge ab.
  • Salat & Radieschen: Radieschen wachsen schnell und lockern den Boden für den Salat, der den Platz später braucht.
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Der Standort ist entscheidend für den Erfolg. Richten Sie Ihr Hochbeet idealerweise in Nord-Süd-Richtung aus. So bekommen die Pflanzen auf beiden Längsseiten im Tagesverlauf gleichmäßig Sonne ab und beschatten sich nicht gegenseitig. Ein sonniger, windgeschützter Platz ist für die meisten Gemüsearten optimal.

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Muss es immer Holz sein?

Nein, moderne Alternativen bieten andere Vorteile. Hochbeete aus Metall, wie die feuerverzinkten Stahlblech-Modelle von Biohort, sind praktisch unverwüstlich, absolut wartungsfrei und haben eine sehr moderne Optik. Eine weitere Design-Option ist Cortenstahl, der eine kontrollierte, schützende Rostschicht in warmer Edelrost-Optik bildet. Diese Varianten sind zwar in der Anschaffung teurer, halten aber buchstäblich ein Leben lang.

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Der Bausatz: Perfekt für Einsteiger. Marken wie bellissa oder die Eigenmarken von Bauhaus und Hornbach bieten oft durchdachte Systeme, bei denen alle Teile passgenau sind. Der Aufbau ist schnell erledigt.

Der Eigenbau: Für Individualisten. Sie bestimmen Maße, Form und Holzart selbst. Oft ist es günstiger, wenn man das Werkzeug bereits besitzt, erfordert aber mehr Planung und handwerkliches Geschick.

Für die meisten ist ein hochwertiger Bausatz aus Lärchenholz der beste Kompromiss aus Aufwand und Langlebigkeit.

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Vergessen Sie für einen Moment die Arbeit und genießen Sie die sinnliche Seite Ihres Hochbeets. Der Geruch von warmer, feuchter Erde nach einem Sommerregen. Das Gefühl, mit den Fingern durch die lockere, krümelige Struktur zu fahren. Der unvergleichliche Geschmack einer sonnenwarmen Tomate, die Sie gerade erst gepflückt haben. Das ist der wahre Lohn für Ihre Mühe.

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Ein typisches Hochbeet von 2 m Länge, 1 m Breite und 80 cm Höhe fasst rund 1.600 Liter Füllmaterial.

Diese enorme Menge an lockerem Material kann Wasser sehr gut speichern, trocknet aber bei Wind und Sonne an der Oberfläche auch schneller aus als ein ebenerdiges Beet. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit gerade in den ersten Wochen nach der Bepflanzung und im Hochsommer regelmäßig – oft ist tägliches Gießen nötig.

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Die „Hügelkultur“ ist die Mutter des modernen Hochbeets. Bei dieser alten gärtnerischen Methode wird ein Hügel aus Ästen, Laub und Kompost aufgeschichtet und mit Erde bedeckt. Das Hochbeet hat dieses Prinzip übernommen und in einen praktischen Rahmen gefasst. Die Grundschichten sind identisch:

  • Ganz unten: Grober Baumschnitt, Äste, Zweige für die Belüftung.
  • Darüber: Laub, Grasschnitt, Staudenreste als „Heizmaterial“.
  • Zum Schluss: Reifer Kompost und hochwertige Pflanzerde.

Schrauben aus Edelstahl sind Pflicht: Verwenden Sie für den Zusammenbau ausschließlich Schrauben aus Edelstahl (A2 oder A4). Herkömmliche, verzinkte Schrauben werden durch die ständige Feuchtigkeit und die Gerbsäure im Holz innerhalb weniger Jahre rosten und brechen. Das ist ein kleiner Mehraufwand, der die Stabilität Ihres Beetes über ein Jahrzehnt sichert.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.