Dein Garten-Projekt: So planst du wie ein Profi (ohne das Profi-Budget)
Ganz ehrlich? Ein richtig schöner Garten, so einer, in dem man sich sofort wohlfühlt, entsteht niemals durch Zufall. Ich hab in meinem Leben unzählige Gärten geplant und gebaut und kann dir eines sagen: Hinter jedem Traumgarten stecken ein guter Plan, solides Handwerk und ein bisschen Wissen über die Natur.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das A und O, bevor du überhaupt einen Spaten anfasst: Boden und Licht
- 2 Die Planung: Das Gerüst für deinen Traumgarten
- 3 Struktur ist alles: Mauern, Hecken und die dritte Dimension
- 4 Die Bepflanzung: Jetzt wird’s bunt (aber mit System!)
- 5 DIY vs. Profi: Was du selbst schaffst und wann du Hilfe brauchst
- 6 Das Finale: Wasser und Licht
- 7 Fazit: Dein Garten ist eine Reise
- 8 Bildergalerie
Klar, die bunten Bilder auf Pinterest und Instagram sehen fantastisch aus. Aber sie verschweigen oft die Arbeit und die cleveren Grundlagen, die nötig sind, damit es nicht nur für einen Sommer gut aussieht. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie die Profis denken – damit dein Garten über Jahre hinweg wächst und dir echte Freude bereitet, anstatt zur reinen Arbeitsfalle zu werden.
Das A und O, bevor du überhaupt einen Spaten anfasst: Boden und Licht
Bevor auch nur ein Handschuh angezogen wird, schauen wir uns das Grundstück ganz genau an. Das ist die absolut wichtigste Phase. Fehler, die du hier machst, sind später nur mit viel Geld und Aufwand zu korrigieren. Das ist das Erste, was jeder bei uns lernt. Nennen wir es mal den „Standort-Check“.

Kennst du deinen Boden? Die Basis für alles Leben
Dein Boden ist das Fundament des Gartens. Ihn zu ignorieren, wäre wie ein Haus auf Sand zu bauen. Eine einfache Bodenprobe verrät uns unglaublich viel. Du könntest jetzt ein Set kaufen oder eine Probe für 50 € bis 80 € ins Labor schicken, aber mal ehrlich, für den Anfang geht’s auch einfacher.
Kleiner Trick für den schnellen Bodentest:
- Die Fingerprobe: Nimm eine kleine Menge feuchte Erde in die Hand. Fühlt sie sich körnig und sandig an und lässt sich kaum formen? Dann hast du Sandboden. Der erwärmt sich schnell, speichert aber kaum Wasser oder Nährstoffe. Hier musst du ordentlich Kompost einarbeiten. Fühlt sich die Erde seifig an und lässt sich zu einer dünnen Wurst rollen? Das ist Lehm- oder Tonboden. Der ist super nährstoffreich, neigt aber zu Staunässe. Hier helfen Sand und Kompost, ihn lockerer zu machen.
- Die Schlämmprobe: Fülle ein Schraubglas zur Hälfte mit deiner Erde, gieß es mit Wasser auf und schüttle kräftig. Lass es einen Tag stehen. Unten setzt sich der schwere Sand ab, darüber der Lehm/Schluff und ganz oben schwimmt vielleicht organisches Material. So siehst du die Anteile auf einen Blick.
Ach ja, und dann gibt es noch den pH-Wert (sauer oder alkalisch). Teststreifen dafür kriegst du für ein paar Euro in jedem Gartencenter. Rhododendren lieben sauren Boden, Lavendel hasst ihn. Die richtige Pflanze am richtigen Ort – das ist schon die halbe Miete.

Der Weg der Sonne: Dein persönlicher Licht- und Schattenplan
Wir beobachten ein Grundstück über einen ganzen Tag, manchmal sogar länger. Wo knallt die Mittagssonne hin? Wo wirft das Haus am Nachmittag einen langen Schatten? Skizziere dir den Sonnenverlauf auf deinem Plan. Nimm dir dafür ruhig eine ganze Woche Zeit, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Diese simple Beobachtung kostet nichts, ist aber unbezahlbar. Sie entscheidet, wo die sonnige Terrasse hinkommt und wo die schattige Leseecke unter dem Baum. Wo die Rosen eine Chance haben und wo sich Farne und Hostas wohlfühlen werden.
Die Planung: Das Gerüst für deinen Traumgarten
Ein Garten ohne Plan? Das ist wie Kochen ohne Rezept. Man wirft alles Mögliche zusammen und am Ende passt es einfach nicht. Eine einfache Skizze auf Millimeterpapier ist tausendmal besser als gar kein Plan.
Für wen ist dieser Garten eigentlich?
Das ist die allererste Frage. Ein Garten für eine junge Familie braucht eine robuste Rasenfläche zum Toben und ungiftige Pflanzen. Ein Garten für Ruhesuchende vielleicht eher Hochbeete, breite Wege ohne Stolperfallen und pflegeleichte Stauden. Dein Garten ist dein Lebensraum, er muss zu dir passen.

Denk in Zonen, nicht in einzelnen Pflanzen
Ein guter Garten hat verschiedene Bereiche mit klaren Funktionen. Das schafft Ruhe und Ordnung.
- Das „Wohnzimmer“: Deine Terrasse, nah am Haus, für Essen und Entspannung.
- Die Spielwiese: Eine offene Rasenfläche, gut einsehbar vom Küchenfenster.
- Die „Küche“ im Freien: Ob Hochbeet oder klassisches Gemüsebeet – hier wächst, was auf den Tisch kommt.
- Die Ruhe-Oase: Eine versteckte Bank, eine Hängematte. Dein persönlicher Rückzugsort.
- Der Service-Bereich: Kompost, Mülltonnen, Geräteschuppen. Praktisch erreichbar, aber dezent versteckt.
Verbinde diese Zonen mit Wegen. Ein Weg führt nicht nur von A nach B, er lenkt auch den Blick und gibt dem ganzen Garten Struktur.
Wege und Plätze: Pfusch am Unterbau rächt sich immer
Ich kann dir gar nicht sagen, wie viele eingesackte Wege und wackelige Terrassen ich schon saniert habe. Der Fehler ist fast immer derselbe: ein mieser Unterbau. Im Winter gefriert Wasser im Boden, dehnt sich aus und hebt alles an. Ohne eine stabile Tragschicht sackt im Frühling alles ungleichmäßig ab.

Die Profi-Regel ist simpel: Für einen reinen Gartenweg reichen etwa 15-20 cm Schotter als Tragschicht. Für eine Terrasse oder eine Einfahrt sollten es mindestens 25-30 cm sein, Schicht für Schicht mit einer Rüttelplatte verdichtet. Darauf kommt eine dünne Schicht Splitt, in die du die Steine legst. Alles andere hält nicht, Punkt.
Eine günstige Alternative für Wege sind übrigens Kies oder Rindenmulch. Kies (ca. 50-80 € pro Tonne) ist langlebig, aber für Gartenmöbel etwas wackelig und Unkraut kann durchkommen. Rindenmulch (ca. 10-15 € pro 60-Liter-Sack) sieht super natürlich aus, muss aber alle paar Jahre erneuert werden.
Struktur ist alles: Mauern, Hecken und die dritte Dimension
Ein komplett flacher Garten wirkt schnell langweilig. Wir brauchen Höhe, Tiefe und Struktur – die Wände und das Dach für unser Gartenzimmer.
Bäume und Sträucher: Das lebende Gerüst
Ein einzelner Hausbaum, wie ein Kugel-Ahorn oder eine Felsenbirne, kann zum echten Mittelpunkt deines Gartens werden. Aber Achtung! Einer der häufigsten Fehler ist, ihn zu nah ans Haus zu pflanzen. Die Wurzeln können Leitungen beschädigen. Als Faustregel gilt: Der Abstand zum Haus sollte mindestens die Hälfte des späteren Kronendurchmessers betragen.

Und noch ein Tipp aus Erfahrung: Erkundige dich unbedingt bei deiner Gemeinde nach dem vorgeschriebenen Grenzabstand für Hecken und größere Bäume. Das erspart dir so viel potenziellen Ärger mit dem Nachbarn, glaub mir.
Die Terrasse: Dein Platz an der Sonne
Hier gibt es einen Profi-Tipp, den du dir unbedingt hinter die Ohren schreiben solltest:
MEISTER-REGEL Nr. 1: Jede Terrasse braucht ein Gefälle von 1,5 bis 2 Prozent, das vom Haus wegführt. Ohne Ausnahme! Das sind 1,5 bis 2 cm Höhenunterschied pro Meter. Man sieht es kaum, aber es stellt sicher, dass Regenwasser abläuft und keine Feuchtigkeitsschäden an deiner Hauswand verursacht.
Beim Material hast du die Qual der Wahl. Heimische Lärche ist eine gute, nachhaltige Option für Holzterrassen und kostet dich etwa 50-70 € pro Quadratmeter. Sie vergraut mit der Zeit, was aber auch seinen Charme hat. WPC, ein Holz-Kunststoff-Gemisch, ist pflegeleichter, liegt aber schnell bei 70-120 € pro Quadratmeter und heizt sich in der prallen Sonne extrem auf. Barfußlaufen kann da im Sommer zur Mutprobe werden.

Die Bepflanzung: Jetzt wird’s bunt (aber mit System!)
Endlich, die Pflanzen! Aber auch hier gehen wir mit einem System vor, damit dein Beet nicht nach einem Jahr im Chaos versinkt.
Das Geheimnis eines perfekten Staudenbeets
Wir denken in drei Ebenen:
- Leitstauden: Die hohen, auffälligen Stars des Beets (z. B. Rittersporn, hohe Gräser). Sie geben die Struktur vor.
- Begleitstauden: Mittelhohe Pflanzen, die die Leitstauden umspielen und für Fülle sorgen (z. B. Salbei, Storchschnabel).
- Füllstauden: Niedrige Bodendecker, die den Boden bedecken, Unkraut unterdrücken und alles verbinden (z. B. Frauenmantel).
Ein idiotensicheres Rezept für ein 2 m² Sonnenbeet: Nimm eine hohe Prachtscharte (deine Leitstaude), pflanze drei Polster Steppensalbei drumherum (die Begleiter) und fülle die restlichen Lücken mit fünf Pflanzen Frauenmantel (der Bodendecker). Sieht garantiert super aus und ist total pflegeleicht!
Arbeite mit der Natur, nicht gegen sie
Ein Garten an der Nordseeküste braucht andere Pflanzen als einer am Alpenrand. Ich hatte mal einen Kunden in Bayern, der unbedingt einen Olivenbaum wollte. Wir haben alles versucht, mit Winterschutz und bestem Standort. Nach dem dritten harten Winter war er hin. Die Lektion? Es ist immer klüger, mit den Gegebenheiten deines Gartens zu arbeiten. Das spart dir Geld, Arbeit und eine Menge Enttäuschungen.

DIY vs. Profi: Was du selbst schaffst und wann du Hilfe brauchst
Man muss nicht für alles einen Profi rufen, aber an manchen Stellen solltest du es unbedingt tun. Hier eine kleine Orientierung:
- Ein Hochbeet bauen? Kriegst du locker selbst hin! Ein Bausatz aus Lärchenholz kostet im Baumarkt je nach Größe zwischen 100 € und 250 €.
- Einen Weg anlegen? Mit etwas Recherche und Muskelkraft absolut machbar.
- Eine Mauer über 1,20 m bauen? Hol dir einen Profi! Hier geht es um Statik und Sicherheit.
- Die Elektrik im Garten verlegen? AUF GAR KEINEN FALL selbst machen! Strom und Wasser sind eine lebensgefährliche Kombination. Das ist ein Job für einen zertifizierten Elektriker. Punkt.
Das Finale: Wasser und Licht
Wasser bringt Leben in den Garten, Licht zaubert am Abend eine magische Stimmung.
Ein Gartenteich ist was Wunderschönes, aber hier gibt es eine Regel ohne Kompromisse. ACHTUNG: Wenn kleine Kinder im Haus sind oder oft zu Besuch kommen, muss ein Teich zu 100 % kindersicher sein. Das bedeutet ein stabiler Zaun oder ein festes Gitter unter der Wasseroberfläche. Da gibt es keine Diskussion.

Eine super Alternative ist eine Regenwasserzisterne. Die sammelt das Wasser vom Dach und du kannst damit den ganzen Sommer über kostenlos gießen. Das spart Trinkwasser und schont den Geldbeutel. Manchmal gibt es dafür sogar Förderungen von der Gemeinde.
Fazit: Dein Garten ist eine Reise
Einen Garten zu gestalten, ist eine der lohnendsten Aufgaben überhaupt. Er wächst und verändert sich mit dir. Nimm dir Zeit für die Planung, hab Geduld und hab keine Angst, Fehler zu machen. Kein Garten ist im ersten Jahr perfekt.
Aber wenn du eine solide Grundlage schaffst, wird dein Garten dir über Jahrzehnte Freude bereiten. Und das ist mehr wert als jedes schnelle, bunte Bild aus dem Internet.
So, und jetzt du! Was ist dein größtes Gartenproblem oder dein nächstes Projekt? Schreib es mir in die Kommentare, ich bin gespannt!
Bildergalerie





Jeder gute Garten erzählt eine Geschichte und hat einen Helden. Das ist Ihr Blickfang – ein besonders schöner Baum, eine Skulptur, eine markante Bank oder sogar ein Wasserspiel. Platzieren Sie ihn so, dass das Auge ganz natürlich dorthin wandert, zum Beispiel am Ende eines Weges oder eingerahmt von niedrigeren Pflanzen. Dieser eine Punkt gibt dem gesamten Garten Struktur und Ruhe.




- Pflanzentauschbörsen: Suchen Sie online oder in lokalen Gruppen nach Terminen. Hier gibt es oft Schätze für wenig Geld.
- Staudenteilung im Freundeskreis: Fragen Sie Freunde oder Nachbarn im Herbst, ob sie ihre Stauden teilen. Aus einer großen Pflanze werden so schnell zwei oder drei.
- Jungpflanzen statt Solitäre: Kleinere Pflanzen sind deutlich günstiger und wachsen oft besser an als große, teure Exemplare. Geduld zahlt sich hier aus!




Der häufigste Anfängerfehler: Pflanzen zu dicht setzen. Das kleine Pflänzchen aus dem Baumarkt sieht im großen Beet so verloren aus, aber denken Sie an die Endgröße! Zu enge Bepflanzung führt zu Konkurrenz um Licht und Nährstoffe, erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten und bedeutet in zwei Jahren: rausreißen und umpflanzen. Lesen Sie das Etikett und geben Sie Ihren grünen Schützlingen den Platz, den sie verdienen.





„Etwa 80 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.“ – Bundesinformationszentrum Landwirtschaft




Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und muss kein Vermögen kosten. Für den Start brauchen Sie nicht mehr als eine solide Grundausstattung, die viele Jahre hält:
- Ein robuster Spaten (z.B. von Fiskars) für Grabarbeiten.
- Eine scharfe Gartenschere (Felco ist der Klassiker, aber auch Gardena tut’s) für den präzisen Schnitt.
- Eine kleine Handschaufel und eine Harke für die Feinarbeit im Beet.
- Strapazierfähige Handschuhe, um die Hände zu schonen.




Schon mal vom „geborgten Blick“ gehört?
Das ist ein genialer Trick aus der japanischen Gartengestaltung (Shakkei), der nichts kostet. Statt den Blick an der Grundstücksgrenze enden zu lassen, gestalten Sie Ihren Garten so, dass er die Landschaft dahinter miteinbezieht. Ein schöner Baum beim Nachbarn? Ein entfernter Kirchturm? Schaffen Sie mit Ihrer Bepflanzung eine Sichtachse, die diesen Punkt einrahmt. So wirkt Ihr Garten sofort viel größer und offener.





Splitt oder Trittsteine: Günstig und schnell verlegt, schaffen Wege aus Splitt oder Kies ein natürliches, mediterranes Flair. Ideal für geschwungene Pfade. Nachteil: Unkraut kann durchwachsen und für Kinderwagen ist es unpraktisch.
Pflasterklinker oder Betonstein: Langlebig, stabil und pflegeleicht. Perfekt für gerade Wege und Terrassen. Die Verlegung ist aufwändiger und teurer, da ein solider Unterbau nötig ist.
Für den Anfang ist ein Kiesweg mit einzelnen, großen Trittplatten oft der perfekte Kompromiss aus Ästhetik, Budget und Machbarkeit.




Ein Kubikmeter reifer Kompost enthält Nährstoffe im Wert von bis zu 15 Euro Kunstdünger.
Das bedeutet, dass ein einfacher Komposthaufen in der Ecke des Gartens nicht nur Küchen- und Gartenabfälle sinnvoll recycelt, sondern über die Jahre eine erhebliche Summe Geld für Dünger spart. Er verbessert zudem die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen – eine Win-Win-Situation für Gärtner und Natur.




- Sorgt für eine harmonische, natürliche Optik.
- Verhindert starre, unnatürliche Symmetrien.
- Ist visuell ansprechender als gerade Zahlen.
Das Geheimnis? Die goldene Regel der ungeraden Zahlen. Pflanzen Sie Stauden, Gräser oder kleine Sträucher immer in Gruppen von drei, fünf oder sieben. Das Auge nimmt diese Anordnung als eine Einheit wahr und der Garten wirkt sofort professioneller gestaltet.





Ein Garten sollte alle Sinne ansprechen. Denken Sie bei der Planung an den Duft! Platzieren Sie eine Duftrose, einen Sommerflieder (Buddleja davidii) oder duftenden Lavendel in der Nähe des Sitzplatzes oder am Wegesrand. Abends verströmt die Engelstrompete oder das Geißblatt einen betörenden Duft. Diese unsichtbare Ebene schafft eine unglaublich intensive Atmosphäre und unvergessliche Erinnerungen an laue Sommerabende.




Wie lockt man nützliche Insekten in den Garten?
Ein Insektenhotel ist mehr als nur Deko. Es bietet Nützlingen wie Wildbienen und Florfliegen einen Nistplatz. Für eine einfache Version brauchen Sie nur:
- Eine alte Holzkiste oder eine leere Konservendose.
- Füllmaterial wie Bambusstäbe, durchbohrte Holzscheite, Tannenzapfen und Stroh.
- Einen sonnigen, regen- und windgeschützten Platz, idealerweise mit Ausrichtung nach Süden.




Der Profi-Tipp für saubere Kanten: Beeteinfassungen aus Cortenstahl. Die rostige Patina sieht nicht nur extrem edel und modern aus, sie ist auch eine klare Barriere für Rasen und Unkraut. Das erspart ständiges Kantenstechen und gibt dem Garten eine klare, gepflegte Struktur. Marken wie Gartenmetall oder Bellissa bieten fertige Systeme, die sich auch von Laien einfach installieren lassen.





„Der perfekte Garten ist ein Kunstwerk, das die Natur selbst vollendet.“ – Japanisches Sprichwort




Ein Beet wirkt erst dann richtig lebendig, wenn verschiedene Blattformen und -strukturen zusammenspielen. Kombinieren Sie mutig:
- Große, runde Blätter (z.B. Funkie) mit feinen, federartigen Blättern (z.B. Frauenmantel oder Farne).
- Silbrig-graues Laub (Wollziest) neben sattem Dunkelgrün (Efeu).
- Glänzende Oberflächen (Bergenie) neben matten, weichen Texturen.
Dieses Spiel mit Kontrasten schafft Tiefe und Spannung, selbst wenn gerade nichts blüht.




Muss ein Wasserspiel immer ein großer Teich sein?
Absolut nicht! Das leise Plätschern von Wasser hat eine unglaublich beruhigende Wirkung und lässt sich auch im kleinsten Garten realisieren. Ein einfacher Quellstein, ein kleiner solarbetriebener Springbrunnen in einer Zinkwanne oder ein geschlossenes System wie die „Acqua Arte“-Sets von Ubbink sind budgetfreundlich, schnell installiert und schaffen sofort eine Oase der Ruhe, ohne den Aufwand eines Teiches.





Rindenmulch: Der Klassiker. Unterdrückt Unkraut gut, zersetzt sich aber relativ schnell und entzieht dem Boden dabei Stickstoff. Man sollte also vor dem Mulchen einen Hornspäne-Dünger ausbringen.
Miscanthus-Häcksel (Elefantengras): Eine tolle Alternative. Hält länger, hat einen neutralen pH-Wert und speichert Feuchtigkeit sehr gut. Seine helle Farbe schafft zudem schöne Kontraste im Beet.




Bevor Sie mit der Detailplanung beginnen, vermessen Sie Ihr Grundstück exakt und erstellen Sie einen maßstabsgetreuen Plan (z.B. 1:50). Klingt aufwendig, ist aber essenziell. Zeichnen Sie bestehende Elemente wie Bäume, Mauern und Wege ein. Notieren Sie auch, wo die Sonne im Tagesverlauf hinwandert. Dieser Grundriss ist Ihre Leinwand – auf ihr können Sie verschiedene Ideen ausprobieren, ohne einen einzigen Spatenstich gemacht zu haben.




- Üppige, scheinbar zufällige Bepflanzung.
- Eine Mischung aus Stauden, Rosen und Kräutern.
- Natürliche Materialien und geschwungene Linien.
Das Geheimnis? Kontrolliertes Chaos. Ein Englischer Cottage-Garten wirkt wild und romantisch, folgt aber einer klaren Struktur. Eine niedrige Buchsbaumhecke, ein klar definierter Weg oder eine Rose an einem Obelisken geben dem üppigen Blütenmeer Halt und Form.





Bewässerung clever und günstig lösen:
- Der Ollas-Trick: Vergraben Sie unglasierte Tontöpfe (Ollas) zwischen den Pflanzen und füllen Sie sie mit Wasser. Das Wasser sickert langsam durch den Ton direkt an die Wurzeln – hocheffizient!
- Tropfschläuche: Systeme wie das Micro-Drip-System von Gardena sind wassersparend und können mit einer einfachen Zeitschaltuhr automatisiert werden.
- Gießringe: Besonders bei Neuanpflanzungen von Bäumen und Sträuchern verhindern sie, dass das Wasser oberflächlich abläuft.




Ein unbezahlbarer Tipp: Samen sammeln! Lassen Sie im Spätsommer die Blütenstände von Ringelblumen, Kosmeen, Mohn oder Akeleien an der Pflanze trocknen. Sammeln Sie die reifen Samen an einem trockenen Tag, beschriften Sie sie und lagern Sie sie kühl und dunkel. Im nächsten Frühjahr haben Sie kostenloses Saatgut für eine neue Blütenpracht – und können sogar mit Freunden tauschen.




Laut Umweltbundesamt kann ein Tropfschlauch im Vergleich zur herkömmlichen Bewässerung mit dem Rasensprenger bis zu 70 % Wasser einsparen.





Ein Hochbeet schont den Rücken und ermöglicht auch auf schlechtem Boden reiche Ernten. Eine günstige DIY-Variante lässt sich einfach umsetzen:
- Besorgen Sie sich 2-3 Europaletten (oft kostenlos oder für kleines Geld bei Betrieben zu haben).
- Stellen Sie diese hochkant zu einem Rechteck oder U auf und verschrauben Sie sie miteinander.
- Kleiden Sie die Innenseite mit reißfester Folie oder einem Unkrautvlies aus, um das Holz zu schützen und die Erde drinnen zu halten. Fertig!




Was ist eigentlich eine Sichtachse?
Stellen Sie sich eine unsichtbare Linie vor, die von einem wichtigen Betrachterpunkt (z.B. dem Küchenfenster oder der Terrasse) zu einem attraktiven Zielpunkt im Garten (dem Blickfang) führt. Diese Achse wird oft durch Wege, Hecken oder Rasenflächen betont. Sie schafft eine klare räumliche Ordnung, leitet den Blick und lässt den Garten sofort größer und durchdachter wirken, selbst wenn der Rest eher verspielt gestaltet ist.




Solarleuchten: Flexibel und ohne Kabel zu installieren. Ideal, um schnell Akzente zu setzen. Die Leuchtkraft ist jedoch oft geringer und von der Sonneneinstrahlung abhängig.
12V-Niedervoltsysteme: Bieten eine stärkere, zuverlässigere Beleuchtung. Die Kabel (z.B. von Paulmann Plug & Shine) können einfach auf dem Boden verlegt und mit Rindenmulch abgedeckt werden – sicher und ohne Elektriker machbar.
Für die stimmungsvolle Anstrahlung eines Baumes lohnt sich ein Niedervoltsystem, für die Markierung eines Weges reichen oft schon gute Solar-Spots.



Planen Sie Ihren Garten nicht nur für den Tag. Die wahre Magie entfaltet sich oft erst in der Abenddämmerung. Weiß blühende Pflanzen wie Rispenhortensien oder weißer Phlox leuchten dann förmlich im schwindenden Licht. Ein gezielt platzierter Spot, der die filigrane Struktur eines Grases oder die Rinde eines Baumes von unten anstrahlt, schafft eine völlig neue, geheimnisvolle Atmosphäre und erweitert die Nutzungszeit Ihres Gartens um viele wertvolle Stunden.




