Dein Kinderzimmer-Guide vom Profi: So sparst du Geld, Nerven und die typischen Fehler
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Kinderzimmer entworfen und gebaut. Ich habe gesehen, was wirklich rockt und was nach zwei Jahren schon wieder auf dem Sperrmüll landet. Eltern kommen oft mit den tollsten Katalogbildern zu mir, wollen eine bunte Abenteuerwelt schaffen. Total verständlich! Aber meine erste Frage ist immer dieselbe: „Reden wir über das Kind von heute oder den Teenager von morgen?“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Planung ist alles – und zwar wirklich alles!
- 2 Was dein Kind anfasst: Ein kleiner Material-Check
- 3 Die Kernmöbel: Hier lohnt sich die Investition
- 4 Stauraum: So kriegst du das Chaos in den Griff
- 5 Wand, Boden, Licht: Die Basis für die Atmosphäre
- 6 Was du HEUTE noch für die Sicherheit tun kannst
- 7 Bildergalerie
Ein Kinderzimmer ist ja so viel mehr als nur vier Wände mit Möbeln. Es ist ein lebendiger Kosmos, der sich ständig wandeln muss. Mal ist es ein Spielplatz, dann ein Lernort und immer ein sicherer Rückzugsort. Die größte Kunst dabei ist, das Ganze so zu gestalten, dass es nicht nur für dein dreijähriges Kind sicher und spannend ist, sondern auch für den zehnjährigen Schulanfänger noch cool funktioniert. Genau das ist das Geheimnis eines „mitwachsenden“ Zimmers. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis, damit du die Fehler vermeidest, die ich schon zu oft ausbügeln musste.

Planung ist alles – und zwar wirklich alles!
Bevor du auch nur einen Farbeimer öffnest, brauchst du einen Plan. Keine Sorge, das ist kein komplizierter Architektenkram. Nimm dir einfach ein Blatt Papier und zeichne grob den Grundriss. Wo sind Fenster, Türen, die Heizung? Jetzt kommt der wichtigste Teil: die Zonen. Jedes gute Kinderzimmer, egal wie klein, hat drei klare Bereiche:
- Die Ruhe-Oase: Hier steht das Bett. Dieser Bereich sollte Geborgenheit ausstrahlen und nicht mit zu vielen Reizen überladen sein. Schön gemütlich, ein Ort zum Runterkommen.
- Die Kreativ-Werkstatt: Das ist die Action-Zone! Hier braucht es Platz auf dem Boden, Stauraum für Spielzeug in Greifhöhe und vielleicht eine kleine Ecke zum Malen und Basteln.
- Die Denk-Zentrale: Für die Kleinsten ist das vielleicht nur ein winziger Tisch, für Schulkinder wird daraus ein richtiger Arbeitsplatz. Wichtig hier: gutes Licht und so wenig Ablenkung wie möglich.
Warum dieser ganze Aufwand mit den Zonen? Kinder lieben Struktur, auch wenn es nicht immer so aussieht. Wenn der Spielbereich klar von der Schlaf-Oase getrennt ist, hilft das dem Kind, abends zur Ruhe zu finden. Die psychologische Wirkung ist echt nicht zu unterschätzen. Ich hab’s oft erlebt, wie ein neu geordnetes Zimmer das Verhalten eines Kindes total positiv beeinflusst hat.

Ach ja, ein Riesenfehler, den viele machen: komplette Themenzimmer kaufen. Klar, ein Piratenbett ist für einen Fünfjährigen der absolute Hammer. Mit acht findet er es aber vielleicht mega peinlich. Mein Tipp: Investiere lieber in neutrale, hochwertige Basismöbel. Das Thema schaffst du dann ganz einfach mit Accessoires, die du easy austauschen kannst – Bettwäsche, coole Poster, ein Teppich oder eine Wandfarbe. Das spart dir auf lange Sicht richtig viel Geld und Arbeit.
Was dein Kind anfasst: Ein kleiner Material-Check
Als jemand, der jeden Tag mit Holz arbeitet, ist das Thema Material für mich das A und O. Kinder erkunden die Welt mit allen Sinnen. Sie lecken an Gitterstäben, beißen in Tischkanten und atmen die Luft im Zimmer. Deswegen ist die Wahl der richtigen Materialien keine Geschmacksfrage, sondern eine Sache der Verantwortung.
Massivholz: Die ehrlichste und beste Wahl
Meine klare Empfehlung ist und bleibt Massivholz. Es ist super robust, langlebig und sorgt für ein gesundes Raumklima. Holz „atmet“ – es kann also Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Klassiker für Kindermöbel sind Buche, Birke oder Kiefer. Kiefer ist etwas weicher und bekommt schneller mal eine Delle (was ich persönlich ganz charmant finde), während Buche fast unzerstörbar ist.

Der größte Vorteil: Massivholz kannst du reparieren! Ein Kratzer in einer geölten Holzoberfläche? Einfach leicht anschleifen und neu ölen, schon sieht’s aus wie neu. Ein lackiertes Möbelstück hat da für immer seine Macke. So ein Massivholzbett überlebt nicht nur ein Kind, das kannst du locker weitervererben.
Spanplatte & Co.: Du musst wissen, was drinsteckt
Die meisten günstigeren Kindermöbel, die du so findest, bestehen aus Span- oder MDF-Platten. Das ist nicht grundsätzlich schlecht, aber hier musst du genauer hinschauen. Das Problem sind oft die Leime, die Formaldehyd ausdünsten können – ein Gas, das die Schleimhäute reizt.
Achte deshalb unbedingt auf anerkannte Prüfsiegel wie den „Blauen Engel“. Der garantiert, dass die Grenzwerte für solche Ausdünstungen weit unterschritten werden. Ganz ehrlich: Billigmöbel aus dem Netz ohne jegliche Kennzeichnung würde ich niemals in ein Kinderzimmer stellen. Ein kleiner Praxistipp: Der Geruch nach dem Auspacken verrät schon viel. Riecht es stark nach Chemie? Finger weg! Ein gutes Möbelstück riecht nach Holz oder einfach nach nichts.

Oberflächen: Lack, Öl oder Wachs?
Die Oberfläche schützt das Holz und kommt direkt mit deinem Kind in Berührung. Hier gibt’s eigentlich nur zwei gute Optionen:
- Lacke: Moderne Lacke auf Wasserbasis sind unbedenklich. Entscheidend ist die Norm DIN EN 71-3. Die kommt eigentlich aus der Spielzeugsicherheit und garantiert, dass der Lack „speichel- und schweißecht“ ist. Das bedeutet, selbst wenn dein Kind daran nuckelt, lösen sich keine Schadstoffe. Diese Nummer findest du meist auf einem Aufkleber am Möbel oder in der Produktbeschreibung.
- Öle und Wachse: Meine persönliche Lieblingslösung. Sie ziehen ins Holz ein, schützen es von innen und lassen die Poren offen. Das Holz kann atmen und fühlt sich wunderbar natürlich an. Und wie gesagt: Reparaturen sind ein Kinderspiel.
Die Kernmöbel: Hier lohnt sich die Investition
Drei Möbelstücke sind das Herzstück jedes Zimmers: Bett, Schrank und Schreibtisch. Hier solltest du nicht am falschen Ende sparen, sondern auf Qualität setzen, die mitwächst.

Das Bett: Schlafplatz und Kuschelhöhle
Für Babys ist ein Gitterbett die sicherste Wahl. Achte hier auf die Sicherheitsnorm DIN EN 716. Die legt unter anderem fest, dass der Abstand der Gitterstäbe zwischen 4,5 und 6,5 Zentimetern liegen muss – so passt der Körper nicht durch, der Kopf aber auch nicht rein. Das ist wirklich wichtig!
Ideal sind mitwachsende Systeme. Bei vielen Betten kann man später ein paar Stäbe (Schlupfsprossen) entfernen und später die ganzen Gitterseiten abnehmen. So ein Bett von einem Markenhersteller begleitet dein Kind von der Geburt bis ins sechste oder siebte Lebensjahr. Rechnen wir mal: Ein gutes Massivholzbett, das mitwächst, startet vielleicht bei 400-600 €, eine Spanplatten-Lösung gibt’s schon für 150 €. Aber die billige Variante kaufst du im Zweifel zweimal und hast am Ende mehr ausgegeben.
Ein Wort zu Hochbetten: Super für kleine Räume, aber bitte erst für Kinder ab sechs Jahren! Die Unfallkassen warnen davor, weil jüngeren Kindern oft noch die motorische Sicherheit und die Gefahreneinschätzung fehlen. Achte hier auf die Norm DIN EN 747, die zum Beispiel eine mindestens 16 cm hohe Absturzsicherung vorschreibt. Kontrollier das vor dem Kauf!

Der Kleiderschrank: Ein flexibler Riese
Beim Schrank zählt vor allem eins: ein flexibles Innenleben. Kauf ein schlichtes, zeitloses Modell. Die Magie passiert innen! Höhenverstellbare Einlegeböden und Kleiderstangen sind Gold wert. Am Anfang brauchst du mehr Fächer, später mehr Platz zum Hängen. Eine Kleiderstange, die du erst auf 90 cm Höhe einbaust und später auf 160 cm versetzt, ist genial.
ACHTUNG, WICHTIG: Jedes hohe Möbelstück – Schrank, Regal, Kommode – MUSS an der Wand befestigt werden. Das ist keine Empfehlung, das ist eine Notwendigkeit. Kinder klettern, sie benutzen offene Schubladen als Treppe. Ein umstürzender Schrank kann lebensgefährlich sein. Die mitgelieferten Kippsicherungen sind oft ein Witz. Fahr in den Baumarkt, gib 10-15 € für stabile Winkel und die richtigen Dübel für deine Wand aus. Das ist die beste Investition in die Sicherheit deines Kindes!
Kleiner Tipp, um den Wandtyp zu checken: Klopf mal dagegen. Klingt es hohl? Dann hast du wahrscheinlich eine Gipskartonwand und brauchst spezielle Hohlraumdübel. Klingt es dumpf und fest? Dann ist es wohl Beton oder Ziegel, hier nimmst du klassische Spreizdübel. Im Zweifel einfach einen Mitarbeiter im Baumarkt fragen!

Der Schreibtisch: Arbeitsplatz für kleine Genies
Spätestens zur Einschulung muss ein Schreibtisch her. Die größte Sünde ist hier eine feste, nicht verstellbare Kombination. Kinder wachsen rasant, und die richtige Ergonomie beugt Haltungsschäden vor.
Investiere in einen höhenverstellbaren Schreibtisch und einen ebenfalls verstellbaren Stuhl. Da gibt es tolle Systeme, die von der Grundschule bis ins Jugendalter mitwachsen. Die Faustregel für die richtige Höhe: Füße stehen flach auf dem Boden, Knie und Ellbogen bilden einen rechten Winkel. Viele moderne Tische haben sogar eine neigbare Platte – super, um den Nacken beim Lesen und Schreiben zu entlasten.
Stauraum: So kriegst du das Chaos in den Griff
„Wir brauchen mehr Stauraum!“ – diesen Satz höre ich ständig. Aber es geht nicht nur um die Menge, sondern um die Art. Der Stauraum muss für das Kind logisch und erreichbar sein.
Das wichtigste Prinzip ist die Greifhöhe. Alles, was dein Kind täglich und allein nutzen soll (Lego-Kiste, Bücher), gehört nach unten. Offene Regale bis ca. 80 cm Höhe, Kisten auf Rollen oder niedrige Bänke mit Fächern sind perfekt. So lernt dein Kind von klein auf, seine Sachen selbst wegzuräumen. Eine vorher ungenutzte Chaos-Ecke wird so schnell zur organisierten Spielzone. Zwei Rollkisten für Bausteine und ein niedriges Regal für Bücher kosten vielleicht 80 € bei IKEA, aber der Effekt ist riesig.

Nutze die Höhe für Dinge, die seltener gebraucht werden oder die nur unter Aufsicht rausgeholt werden sollen (z.B. die Glitzer-Bastelschere). Wandregale sind super, aber auch hier gilt: sicher befestigen!
Wand, Boden, Licht: Die Basis für die Atmosphäre
Die festen Elemente im Raum machen am Ende das Gefühl aus.
Wände und Farben
Eine riesige Fototapete kann schnell erdrückend wirken. Streich lieber eine Wand in einer kräftigen Farbe und lass den Rest neutral. Das gibt einen tollen Akzent, ohne zu überfordern. Nimm dafür emissionsarme Farben, die für Kinderzimmer geeignet sind. Viele Hersteller bieten sogar Produkte an, die der Spielzeugnorm (DIN EN 71-3) entsprechen.
Eine geniale Idee: Ein Bereich mit Tafelfarbe oder Magnetfarbe. Das ist eine interaktive Fläche, die sich immer wieder neu gestalten lässt. Kostet pro Dose zwischen 20 € und 40 € und macht einen riesen Spaß.
Der Bodenbelag
Der Boden ist die größte Spielfläche. Er sollte warm, robust und pflegeleicht sein. Mein Favorit ist Kork – super fußwarm, elastisch und leise. Geöltes Parkett ist auch toll. Laminat ist zwar günstig, aber oft kalt und laut. Wenn, dann achte auf eine gute Trittschalldämmung. Ein Teppichboden ist zwar kuschelig, aber auch ein Staubfänger, was für Allergiker schwierig sein kann.

Die Beleuchtung
Gutes Licht ist super wichtig. Eine einzelne Funzel an der Decke reicht nicht. Denk in drei Ebenen:
- Grundlicht: Eine helle, blendfreie Deckenleuchte, am besten dimmbar.
- Arbeitslicht: Eine gute Schreibtischlampe, die keine Schatten wirft (für Rechtshänder kommt das Licht von links, für Linkshänder von rechts).
- Stimmungslicht: Ein kleines Nachtlicht für die Steckdose (ca. 5-10 €), eine Lichterkette oder eine kleine Leselampe am Bett schaffen Gemütlichkeit.
Und natürlich: Alle Steckdosen in Reichweite von Kindern müssen eine integrierte Kindersicherung haben. Bei Neubauten ist das Standard, im Altbau musst du das oft für ein paar Euro pro Stück nachrüsten.
Was du HEUTE noch für die Sicherheit tun kannst
Bevor du jetzt losrennst und alles neu kaufst, hier ein paar Quick-Wins für sofort mehr Sicherheit:
- Der Rüttel-Test: Geh durchs Zimmer und rüttle an allen hohen Möbeln. Steht alles bombenfest an der Wand?
- Der Steckdosen-Check: Sind wirklich alle Steckdosen in Bodennähe gesichert?
- Stolperfallen-Jagd: Liegen irgendwo Kabel lose herum, über die man fallen kann? Weg damit!
Ein gut geplantes Kinderzimmer ist eine Investition in die Sicherheit, die Gesundheit und die Entwicklung deines Kindes. Es wird zu einem Ort voller schöner Erinnerungen. Nimm dir also die Zeit für eine gute Planung. Es lohnt sich, versprochen!

Bildergalerie


Der Härtetest für Wände: Kinderzimmerwände müssen einiges aushalten. Statt normaler Dispersionsfarbe lohnt sich der Griff zu Latexfarbe oder einer robusten Innenfarbe der Nassabriebklasse 1. Sie ist extrem scheuerbeständig, sodass sich Filzstift-Unfälle oder klebrige Handabdrücke einfach feucht abwischen lassen, ohne dass die Farbe leidet. Ein kleiner Aufpreis, der jahrelangen Neuanstrich-Stress erspart.


Wie bleibt ein Möbelstück zehn Jahre lang relevant?
Die Antwort liegt in modularen Systemen. Statt eines kompletten Themen-Sets sind Baukasten-Möbel die cleverere Investition. Systeme wie SMÅSTAD von IKEA oder die hochwertigeren Varianten von Herstellern wie USM Haller lassen sich umbauen und erweitern: Die Wickelkommode wird zur Spielzeugtruhe, das niedrige Regal wächst mit zusätzlichen Elementen zum Bücherregal für den Schulanfänger. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

„Farben haben einen direkten Einfluss auf die Stimmung und das Verhalten von Kindern. Während kräftiges Rot anregend wirkt, können sanfte Blau- und Grüntöne eine beruhigende Atmosphäre schaffen.“ – Studie des Instituts für Farbpsychologie
Deshalb gilt: Für die Ruhe-Oase rund ums Bett sind sanfte, gedämpfte Töne ideal. Die Action-Zone darf hingegen ruhig einen kräftigen Farbakzent bekommen, zum Beispiel durch eine einzelne Wand oder bunte Aufbewahrungsboxen.


Jedes Abenteuer braucht einen sicheren Hafen. Eine kleine „Kuschelecke“ ist oft der wichtigste Ort im ganzen Zimmer. Mehr braucht es nicht:
- Ein weicher Teppich oder eine Spielmatte als Basis
- Ein Stapel großer Kissen zum Anlehnen
- Ein Baldachin oder ein kleines Tipi für das Höhlen-Gefühl
- Eine Lichterkette für magisches, warmes Licht
Das Geheimnis? Dieser Ort gehört nur dem Kind – ein perfekter Rückzugsort zum Träumen und Bücher anschauen.


Wand-Dilemma: Tapete oder Sticker?
Fototapete: Schafft eine beeindruckende, immersive Welt (Dschungel, Weltall). Ist aber eine langfristige Entscheidung und aufwendiger zu entfernen.
Wandsticker: Extrem flexibel. Dinosaurier können morgen durch Feen ersetzt werden. Ideal für Mietwohnungen und um auf wechselnde Interessen schnell zu reagieren. Marken wie Wall-Art oder Little Dutch bieten hier zauberhafte, ablösbare Designs.
Unsere Empfehlung: Für eine zeitlose Basis eine Wand in einer schönen Farbe streichen und mit hochwertigen Stickern Akzente setzen.

Der Boden muss warm, robust und leise sein. Kork ist hier ein echter Champion: Er ist von Natur aus fußwarm, schallschluckend (weniger Lärm!) und durch seine Elastizität gelenkschonend. Zudem ist er ein nachhaltiger Rohstoff. Eine tolle Alternative zu klassischem Parkett oder kühlem Laminat und pflegeleichter als Teppichboden.


Achtung, Themen-Falle: Ein komplettes Piraten-Zimmer mit Schiffsbett und Schatzkisten-Kommode ist für einen Fünfjährigen der Hit, für einen Achtjährigen oft schon peinlich. Statt alles einem starren Motto unterzuordnen, setzen Profis auf eine neutrale Basis bei den großen Möbeln und bringen das Thema über Accessoires ins Spiel: Bettwäsche, Poster, Kissen oder ein Spielteppich. Diese sind günstig und schnell ausgetauscht, wenn die Leidenschaft für Dinos der für Star Wars weicht.


Dieses Zimmer ist nicht deins! Beziehe dein Kind, altersgerecht natürlich, in die Planung mit ein. Lass es zwischen zwei oder drei (von dir vorausgewählten) Wandfarben oder Teppichen entscheiden. Das schafft nicht nur eine tiefere Verbindung zum eigenen Reich, sondern fördert auch das Verantwortungsgefühl. Ein Zimmer, das man mitgestaltet hat, hält man eher in Ordnung. Meistens jedenfalls.

- Langweilige Kommodengriffe? Ersetze sie durch bunte Keramikknäufe oder Tiermotive.
- Keine Lust auf Bohren? Viele Knäufe lassen sich einfach auf die bestehenden Schrauben drehen.
- Kreativ-Tipp: Schlichte Holzknäufe kaufen und gemeinsam mit dem Kind bemalen.
Der Effekt? Ein Standardmöbel von der Stange, z.B. die HEMNES-Kommode von IKEA, wird sofort zum unverwechselbaren Unikat.


Ein einziger Deckenstrahler? Ein absolutes No-Go!
Gutes Licht im Kinderzimmer besteht immer aus drei Ebenen. Eine helle, dimmbare Allgemeinbeleuchtung an der Decke für wildes Toben. Eine fokussierte Arbeitsleuchte am Schreibtisch, die Schatten vermeidet (Tipp: für Rechtshänder kommt das Licht von links). Und ganz wichtig: ein sanftes Stimmungs- oder Nachtlicht am Bett, das Sicherheit gibt und beim abendlichen Vorlesen für Gemütlichkeit sorgt.


- Unbedingt gebraucht kaufen: Stabile Holzmöbel wie Kommoden, Regale oder ein guter Schreibtisch. Auch Kinderbücher und Holzspielzeug sind perfekt für ein zweites Leben.
- Immer neu kaufen: Aus hygienischen und Sicherheitsgründen sollten Matratze und Bettdecke immer neu sein. Auch beim Autokindersitz gilt: Finger weg von gebrauchten Modellen ohne bekannte Vorgeschichte.

Nach den Prinzipien von Maria Montessori sollte die Umgebung des Kindes so gestaltet sein, dass sie Selbstständigkeit fördert.
Was heißt das für’s Kinderzimmer? Ganz einfach: Alles, was das Kind selbst nutzen soll, muss auf seiner Höhe sein. Offene, niedrige Regale statt hoher Schränke, ein kleiner Spiegel auf Augenhöhe und eine Garderobe mit Haken, die es selbst erreicht. So kann es Spielzeug eigenständig holen und wegräumen.


Gesundheit an der Wand: Gerade im Kinderzimmer ist die Wahl der richtigen Farbe entscheidend. Achte auf Produkte, die mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind. Diese sind emissions- und lösemittelarm. Hersteller wie Little Greene oder Farrow & Ball bieten sogar spezielle, nach EU-Norm als spielzeugsicher (EN 71-3) zertifizierte Farben an. Das bedeutet, selbst wenn das Kind mal an der Wand leckt, ist das unbedenklich.

Unsichtbare Gefahr: Herumliegende Kabel von Nachtlicht, Babyphone oder später der Spielekonsole sind nicht nur Stolperfallen, sondern auch ein Risiko. Verwende selbstklebende Kabelkanäle, die flach an der Wand entlanglaufen, oder eine Kabelbox, in der Mehrfachstecker und überschüssige Kabellängen verschwinden. Das sorgt für eine aufgeräumte Optik und vor allem für Sicherheit.


Wussten Sie, dass die erste Tafel um 1800 in Schottland erfunden wurde, als ein Lehrer Schiefertafeln an die Wand hängte?
Heute geht das viel einfacher! Mit Tafelfarbe (z.B. von Jansen oder Alpina) lässt sich jede glatte Oberfläche – eine ganze Wand, eine Schranktür oder eine simple MDF-Platte – in eine riesige Kreativfläche verwandeln. Der perfekte Ort für die ersten Schreibversuche oder kleine Kunstwerke.


Wie hoch muss der Schreibtisch sein?
Die goldene Regel für eine ergonomische Haltung lautet: Wenn das Kind am Tisch sitzt, sollten die Füße flach auf dem Boden stehen und die Knie einen 90-Grad-Winkel bilden. Die Unterarme liegen dabei locker und ebenfalls im 90-Grad-Winkel auf der Tischplatte. Deshalb sind höhenverstellbare Schreibtische, wie der „PAHL“ von IKEA oder Modelle von Moll, eine fantastische, mitwachsende Investition für die gesamte Schulzeit.

Ein Teppich ist mehr als nur Deko. Er definiert die Spielzone, dämpft Geräusche und sorgt für warme Füße. Achte auf Modelle aus Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle, da diese atmungsaktiv und robust sind. Ein Kurzflor-Teppich ist zudem viel einfacher zu reinigen als ein hochfloriger Zottelteppich, in dem kleine Legosteine für immer verschwinden können. Das Öko-Tex Standard 100 Siegel garantiert Schadstofffreiheit.


Stauraum-Trick 17: Nutze die Vertikale! Schmale Bilderleisten (wie die „MOSSLANDA“ von IKEA) sind nicht nur für Fotos da. In geringer Höhe montiert, werden sie zum perfekten Regal für die heißgeliebten Tonie-Figuren oder die Pixi-Buch-Sammlung. Alles ist sichtbar, griffbereit und trotzdem ordentlich.


Weniger ist mehr – das gilt besonders im Kinderzimmer. Der skandinavische Stil ist hierfür perfekt: Helle Hölzer, neutrale Farben und klare Formen schaffen eine ruhige, aufgeräumte Grundatmosphäre. Das überlädt die Sinne nicht und lässt Raum für die bunten Spielsachen, die sowieso die Hauptrolle spielen. Marken wie Sebra oder Flexa sind Meister dieses zeitlosen Looks.

Schwarz im Kinderzimmer? Unbedingt! Eine einzelne Wand mit Tafelfarbe oder ein großes Möbelstück in Anthrazit kann Wunder wirken. Es erdet den Raum, lässt bunte Farben und Holz strahlen und wirkt erstaunlich gemütlich. In Kombination mit hellen Möbeln und einem guten Lichtkonzept entsteht ein moderner, cooler Look, der auch Teenagern noch gefällt.


Der Wachsanteil in Buntstiften ist der Übeltäter. Er lässt die Farbe an der Wand haften.
Die Lösung? Wärme und Fett. Bei leichten Spuren hilft oft ein Schmutzradierer. Bei hartnäckigen Kunstwerken einen Föhn auf niedriger Stufe auf die Stelle richten, um das Wachs zu erwärmen, und dann mit einem Mikrofasertuch und etwas Spülmittel vorsichtig abreiben.


Der Trend: Zurück zur Natur.
Materialien wie Rattan, Seegras und helles, unbehandeltes Holz erobern die Kinderzimmer. Ein Korb aus Seegras für die Kuscheltiere, ein kleiner Rattansessel oder ein Betthaupt aus Wiener Geflecht bringen Wärme und Textur in den Raum. Dieser Look ist nicht nur nachhaltig und zeitlos, sondern schafft auch eine besonders ruhige und geborgene Atmosphäre.

Licht aus, Schlaf an: Verdunkelung ist im Kinderzimmer entscheidend – nicht nur für den Mittagsschlaf, sondern auch für lange Sommerabende. Statt einfacher Vorhänge sind blickdichte Rollos oder Wabenplissees oft die bessere Wahl. Sie schließen an den Seiten bündiger ab und lassen weniger Licht durch. Modelle mit Thermobeschichtung halten im Sommer zudem die Hitze draußen und im Winter die Wärme drinnen.


Das Bett: Herzstück und Langzeit-Investition.
Option A: Das klassische Einzelbett (90×200 cm). Eine sichere Bank. Es passt vom Kleinkind- bis ins Jugendalter. Mit einem Rausfallschutz (z.B. von Pinolino) wird es für die Kleinsten sicher.
Option B: Das mitwachsende Bett. Modelle, die sich von 140 cm auf 200 cm ausziehen lassen, sind ideal für kleine Räume, da sie anfangs Platz sparen.
Ein Hoch- oder Etagenbett sollte erst ab dem Schulalter (ca. 6 Jahre) in Betracht gezogen werden.
Bücher sind Schätze, zeigen Sie sie auch! Statt sie in tiefen Kisten verschwinden zu lassen, präsentiere sie mit dem Cover nach vorne. Das animiert Kinder viel mehr zum Zugreifen.
- Schmale Gewürzregale an der Wand sind die perfekte, günstige Lösung dafür.
- Auch Kisten mit Rollen unter dem Bett eignen sich super als mobile




