Himmelbett-Vorhänge: Dein ultimativer Guide für Stoff, Befestigung & den Wow-Effekt
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt habe ich schon fast alles gebaut, von massiven Eichentischen bis zu kniffligen Einbauschränken. Aber kaum etwas hat die Macht, ein Schlafzimmer so komplett zu verwandeln wie ein richtig gut gemachter Vorhang für ein Himmelbett. Viele halten das ja für reinen Deko-Kram, für Kinderzimmer oder hoffnungslose Romantiker. Aber das kratzt nur an der Oberfläche.
Inhaltsverzeichnis
Ein Himmelbett-Vorhang ist wie ein kleines Stück Architektur. Er schafft einen Raum im Raum, schenkt eine unglaubliche Geborgenheit und kann, ohne Witz, deinen Schlaf massiv verbessern. Das ist echtes Handwerk, das weit über das simple Aufhängen von Stoff hinausgeht.
Ich hatte mal einen Kunden mit einer mega coolen Loftwohnung – riesige Fenster, hohe Decken. Ein Traum zum Leben, aber eine Katastrophe zum Schlafen. Immer zu hell, jeder Ton hallte, und ihm fehlte dieses Gefühl von Sicherheit. Wir haben keine neue Wand eingezogen. Stattdessen haben wir sein schlichtes Bettgestell mit einer Deckenkonstruktion für Vorhänge umrahmt und schwere, schallschluckende Stoffe verwendet. Und zack – plötzlich hatte er seine Oase der Ruhe. Das ist die wahre Superkraft eines Himmelbett-Vorhangs. Kein Schnickschnack, sondern ein echtes Werkzeug für mehr Lebensqualität.

Was so ein Vorhang wirklich alles kann
Bevor wir uns in Stoffe und Schienen stürzen, lass uns kurz klären, was so ein Vorhang am Bett eigentlich leisten soll. Die Aufgaben sind nämlich ziemlich vielfältig und stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an Material und Montage.
1. Deine private Höhle: Geborgenheit für die Seele
Der offensichtlichste Zweck ist klar: eine abgeschlossene, private Zone zu schaffen. Dein Bett wird zu einer Art schützender Höhle. Dieses Gefühl ist tief in uns verankert, es senkt den Stresspegel und hilft dem Kopf, endlich mal abzuschalten. Das ist keine Esoterik, sondern reine Psychologie. Besonders in großen, offenen Räumen wirkt dieser Effekt wahre Wunder.
2. Absolute Dunkelheit: Die Basis für richtig guten Schlaf
Unser Schlaf-Wach-Rhythmus hängt extrem vom Licht ab. Straßenlaternen, Vollmond oder das erste fiese Morgenlicht können echte Schlafkiller sein. Ein dichter Vorhang ist da die beste Waffe. Und hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Ein dünner Baumwollstoff sieht vielleicht nett aus, hält aber kaum Licht ab. Für echte Finsternis brauchst du spezielle Dimout- oder Blackout-Stoffe. Die sind meistens schwerer und haben eine spezielle Beschichtung oder Webart, die fast kein Licht durchlässt.

3. Schallschutz: Deine Ruheoase in der lauten Welt
Stoff schluckt Schall – einfache Physik. Ein Vorhang aus einem dichten, schweren Material wie Samt oder einem dicken Leinenstoff wirkt wie ein professionelles Akustik-Paneel. Er dämpft Geräusche von außen, aber auch den Hall im Raum selbst. Das Ergebnis ist eine spürbar ruhigere, wärmere Atmosphäre. Ein Game-Changer, vor allem in Altbauwohnungen mit hohen Decken und Holzböden.
4. Dein eigenes Mikroklima
Schon früher wusste man das zu schätzen. In zugigen Burgen waren schwere Bettvorhänge keine Dekoration, sondern pure Notwendigkeit gegen die Kälte. Das Prinzip funktioniert heute noch. Im Winter hält ein geschlossener Vorhang die Körperwärme am Bett – das ist nicht nur gemütlich, sondern kann sogar Heizkosten sparen. Im Sommer hingegen kann ein leichter, atmungsaktiver Stoff wie Leinen für eine sanfte Luftzirkulation sorgen und gleichzeitig vor Zugluft und lästigen Mücken schützen.
Die Basis: Wie der Stoff an die Decke kommt
Der edelste Stoff bringt rein gar nichts, wenn er nicht sicher und praktisch befestigt ist. Die Wahl des Systems hängt von deinem Bett, dem Raum und deinem Ziel ab. Eine Lösung für alle gibt es hier definitiv nicht.

Der Klassiker: Himmelbett mit Gestell
Das ist die einfachste Variante. Das Bett bringt seinen eigenen Rahmen mit vier Pfosten schon mit. Hier kannst du die Vorhänge einfach mit Ringen, Schlaufen oder Haken an den Stangen befestigen. Der große Vorteil: kein Bohren in Wände oder Decken. Der Nachteil: Du bist an die Form des Bettes gebunden. Kleiner Tipp: Achte unbedingt auf das Gewicht! Ein filigranes Metallgestell kann unter 20 Kilo schwerem Samt schon mal in die Knie gehen.
Die Deckenmontage: Flexibel, modern und mein Favorit
Ganz ehrlich, diese Lösung liebe ich, weil sie dir absolute Freiheit gibt und mit jedem Bett funktioniert. Du montierst Schienen oder Stangen direkt an der Decke und bestimmst selbst die Form deines „Himmels“. Rechteckig, als L-Form an zwei Seiten oder nur ein Bogen am Kopfende – alles ist machbar.
- Vorhangschienen aus Alu: Super unauffällig und extrem praktisch. Es gibt sie ein- oder zweiläufig. Mit einer zweiläufigen Schiene (kostet so um die 30-60 € pro Meter) kannst du zum Beispiel einen transparenten Tagesvorhang mit einem schweren Blackout-Vorhang kombinieren. Die Vorhänge gleiten auf kleinen Rollen und lassen sich butterweich bewegen.
- Gardinenstangen: Die sind dekorativer und oft aus Holz, Messing oder Edelstahl. Perfekt für Vorhänge mit Ösen oder Schlaufen. Das Verschieben ist aber oft ein bisschen hakeliger, besonders über die Halterungen hinweg.

Der Baldachin-Halter
Eine sehr romantische, verspielte Lösung, bei der der Stoff von einem zentralen Ring oder einer Krone an der Decke zeltartig über das Bett fällt. Das ist aber eher für leichte, dekorative Stoffe gedacht. Für schwere, funktionale Vorhänge zur Verdunkelung ist das System ungeeignet, da die Seiten offenbleiben.
Achtung, Montage! Ein ernstes Wort aus der Praxis
Jetzt kommt der Teil, den du absolut ernst nehmen musst. Was ich meinen Leuten immer einbläue: „Eine lockere Schraube kann verdammt gefährlich werden.“ Ein Vorhangsystem, das von der Decke kracht, ist kein Spaß – schon gar nicht über einem schlafenden Menschen. Also, lass uns das richtig machen.
1. Kenne deine Decke: Bevor du bohrst, mach den Klopftest. Klingt es hohl? Dann hast du wahrscheinlich eine abgehängte Decke aus Gipskarton (Rigips). Klingt es massiv und dumpf? Das ist Beton oder ein Holzbalken. Bei alten Putzdecken ist besondere Vorsicht geboten, der Putz allein trägt rein gar nichts.

Wenig bekannter Trick: Um ganz sicher zu sein, bohr ein kleines, unauffälliges Testloch. Roter Staub bedeutet Ziegel. Grauer, feiner Staub ist Beton. Kommt dir weißer Gipsstaub entgegen, ist es Rigips. So weißt du genau, welchen Dübel du brauchst.
2. Die richtigen Dübel sind alles: Für Betondecken nimmst du Spreizdübel. Für Gipskartonplatten brauchst du spezielle Hohlraumdübel (z.B. Kipp- oder Federklappdübel), die sich hinter der Platte verkeilen. Niemals, wirklich NIEMALS, nur in den Gips oder Putz schrauben! Du musst immer eine tragende Struktur erwischen.
3. Ein Rechenbeispiel, das dir die Augen öffnet: Viele unterschätzen das Gewicht. Nehmen wir einen schönen, schweren Samtvorhang (ca. 450 g/m²). Für eine 2,5 m hohe Decke und eine großzügige Raffung wiegt EIN Vorhang schnell mal 8-10 kg. Du hast aber mindestens zwei davon. Deine Dübel müssen also locker 20 kg plus die Zugkraft aushalten, die beim täglichen Auf- und Zuziehen entsteht. Das ist eine Menge!
Kleiner Tipp: Plan für so eine Deckenmontage als geübter Heimwerker ruhig 2-3 Stunden ein. Und bevor du bohrst, geh unbedingt mit einem Leitungssucher über die Stellen. Nichts ist ärgerlicher als ein angebohrtes Stromkabel.

Wann du einen Profi rufen solltest: Wenn du dir bei der Decke unsicher bist, in einem sehr alten Haus wohnst oder ein extrem schweres System planst. Ein guter Handwerker kostet für so eine Montage vielleicht 100-200 €, aber er prüft den Untergrund und garantiert für die Sicherheit. Und die ist unbezahlbar.
Das Herzstück: Welcher Stoff passt zu dir?
Der Stoff bestimmt einfach alles: die Funktion, die Atmosphäre und wie oft du ihn reinigen musst. Jeder hat seinen eigenen Charakter.
- Leinen: Mein persönlicher Favorit für einen natürlichen, entspannten Look. Leinen ist robust, atmungsaktiv und wirkt im Sommer kühlend. Es knittert auf eine sehr edle Art. Schweres Leinen (ab ca. 300 g/m²) kann auch gut abdunkeln und Schall dämpfen. Preislich liegst du hier je nach Qualität zwischen 40 € und 80 € pro Meter.
- Baumwolle: Der absolute Alleskönner. Von luftigem Musselin bis zu schwerem Canvas ist alles drin. Baumwolle ist pflegeleicht und in unzähligen Designs erhältlich. Für echte Dunkelheit solltest du aber eine schwere Qualität oder einen gefütterten Vorhang wählen. Rechne mit 15 € bis 50 € pro Meter.
- Samt: Opulent, funktional und eine Klasse für sich. Sein dichter Flor schluckt Licht und Schall wie kaum ein anderer Stoff und verleiht dem Raum eine noble Tiefe. Guter Vorhangsamt wiegt über 400 g/m² und kostet ab 30 € aufwärts pro Meter. Aber denk dran: Samt ist schwer, die Befestigung muss bombenfest sein!
- Wolle: Oft total unterschätzt! Ein schwerer Wollstoff ist ein fantastischer Schall- und Kälteschutz, von Natur aus schmutzabweisend und schwer entflammbar. Der Look ist edel und gemütlich.
- Moderne Kunstfasern (Polyester & Co.): Die haben oft zu Unrecht einen schlechten Ruf. Hochwertiges Polyester ist heute pflegeleicht, farbecht und knitterarm. Spezielle Dimout-Stoffe für die Verdunkelung sind fast immer aus Synthetik und extrem effektiv. Gut zu wissen: Viele dieser Stoffe erfüllen die Brandschutzklasse B1 („schwer entflammbar“). Gerade im Kinderzimmer ein beruhigender Gedanke.

Maß nehmen wie ein Profi
Ein Vorhang sieht nur dann genial aus, wenn die Maße stimmen. Das ist der Unterschied zwischen „selbstgebastelt“ und „wie vom Designer“.
Die richtige Breite
Ein glatter Stofflappen sieht einfach nur billig aus. Ein Vorhang braucht Falten! Als Faustregel für die Stoffbreite gilt: Länge deiner Schiene oder Stange mal 2 bis 2,5. Dieser „Rafffaktor“ sorgt für einen vollen, satten Fall. Bei hauchdünnen Stoffen kannst du sogar Faktor 3 nehmen.
Die perfekte Länge
Hier gibt es drei gängige Looks:
- Schwebend: Der Vorhang endet ca. 1-2 cm über dem Boden. Das ist die praktischste Lösung, er wird nicht schmutzig und lässt sich leicht bewegen.
- Bodenlang: Der Vorhang berührt ganz knapp den Boden. Sieht sehr elegant aus, erfordert aber millimetergenaues Arbeiten.
- Aufliegend („Puddling“): Der Vorhang liegt mit 10-20 cm Stoff auf dem Boden auf. Wirkt sehr lässig und luxuriös, ist aber ein Staubfänger. Passt super zu opulentem Samt in einem Altbau.
Übrigens: Wer nicht selbst nähen will, aber trotzdem eine Top-Qualität sucht, sollte mal nach hochwertigen Fertigvorhängen in Überlänge suchen. Es gibt spezialisierte Online-Shops, die eine super Brücke zwischen DIY und teurem Raumausstatter schlagen.

Pflege: Damit die Freude lange hält
Ein guter Vorhang ist eine Investition. Mit ein bisschen Pflege bleibt er jahrelang schön.
- Lüften & Ausschütteln: Einfach regelmäßig machen, das entfernt Staub und frischt die Fasern auf.
- Absaugen: Mit einer weichen Polsterdüse kannst du die Vorhänge vorsichtig absaugen.
- Waschen: Nur, wenn der Stoff es ausdrücklich erlaubt! Große, schwere Vorhänge passen oft eh nicht in die heimische Maschine. Im Zweifel lieber ein paar Euro in eine professionelle Reinigung investieren.
- Sicherheitscheck: Rüttel mindestens einmal im Jahr an der Schiene oder Stange, um zu prüfen, ob alle Schrauben noch fest sitzen. Sicher ist sicher!
Ein letztes, wichtiges Wort zum Kinderzimmer
Ich kann es nicht oft genug sagen: Bei Himmelbetten für Kinder steht die Sicherheit über absolut allem. Keine Kompromisse!
- Keine langen Schnüre oder Schlaufen: Es besteht akute Strangulationsgefahr. Befestige die Vorhänge so, dass nirgendwo Schlingen entstehen können.
- Bombenfeste Montage: Kinder toben und ziehen an Dingen. Die Befestigung muss für einen Krieg ausgelegt sein. Hier würde ich immer einen Profi ranlassen.
- Atmungsaktive Stoffe: Nimm leichte, luftdurchlässige Materialien wie Baumwoll-Musselin. Schwere Stoffe können die Luftzirkulation behindern.
- Brandschutz: Wenn es irgendwie geht, achte auf Stoffe mit der Kennzeichnung B1.
Ein Himmelbett-Vorhang ist so viel mehr als nur Stoff. Es ist eine bewusste Entscheidung für besseren Schlaf, mehr Ruhe und ein Gefühl von Geborgenheit. Wenn du die Materialien verstehst, die Montage sorgfältig planst und das Handwerk dahinter respektierst, schaffst du dir eine persönliche Oase, die dich über Jahre glücklich macht. Und das ist am Ende das, was zählt.

Bildergalerie


Der Trick für einen ganzjährigen Luxus-Look? Layering! Kombinieren Sie zwei Schienen pro Seite: eine für schwere, blickdichte Samtvorhänge für den Winter und eine zweite für hauchzarte Voile-Stoffe im Sommer. So können Sie die Atmosphäre je nach Jahreszeit und Stimmung mit einem Handgriff verändern, ohne gleich alles neu montieren zu müssen. Das ist Funktionalität, die wie pure Opulenz aussieht.


- Breite: Messen Sie den Umfang Ihres Bettrahmens und multiplizieren Sie das Ergebnis mit mindestens 1,5 für eine sanfte Welle oder mit 2,5 für eine wirklich opulente, tiefe Faltung.
- Höhe: Messen Sie von der Vorhangstange bis zum Boden. Addieren Sie 10-15 cm, wenn die Vorhänge elegant auf dem Boden aufliegen sollen (ein sogenannter „Puddle“).
- Zugabe: Planen Sie extra Stoff für Säume und den Tunnelzug an der Oberseite ein – meist reichen hier 20 cm in der Höhe.


Ein Detail, das oft übersehen wird: die Akustik. Schwere Stoffe wie Filz, Chenille oder ein dicker Wollstoff absorbieren Schallwellen ganz hervorragend. In Räumen mit Holzböden und wenig Textilien kann dies den entscheidenden Unterschied machen. Das Ergebnis ist nicht nur eine visuelle, sondern auch eine akustische Oase der Ruhe, die das Einschlafen spürbar erleichtert.


Historisch gesehen dienten Himmelbetten nicht der Romantik, sondern der reinen Notwendigkeit: Sie schützten Adlige in zugigen Burgen vor Kälte und neugierigen Blicken des Gesindes.
Dieses Prinzip der „Raum-im-Raum“-Architektur nutzen wir heute noch, um uns in unseren modernen, oft offenen Wohnungen einen privaten Rückzugsort zu schaffen. Die Funktion ist geblieben, nur der Kontext hat sich geändert.


Der Stoff fällt nicht richtig?
Das Geheimnis eines perfekten Faltenwurfs liegt oft im Saum. Schneider und Raumausstatter nähen kleine Bleigewichte oder eine Bleikordel (wie sie bei Gardinen von JAB Anstoetz oft verwendet wird) in die untere Kante ein. Dieses zusätzliche Gewicht sorgt dafür, dass der Stoff gerade und schwer nach unten hängt und nicht bei jedem kleinen Luftzug flattert. Ein kleiner Aufwand mit maximaler Wirkung.

Leinen: Perfekt für einen lässigen, natürlichen Look im Boho- oder Scandi-Stil. Es ist atmungsaktiv, knittert edel und filtert das Licht auf eine wunderschöne, diffuse Weise.
Samt: Die erste Wahl für Glamour und Dramatik. Samt schluckt Licht und Schall, wirkt isolierend und verleiht dem Raum eine tiefe, satte Farbigkeit. Ideal für ein königliches oder Art-déco-Ambiente.
Die Entscheidung hängt also ganz von der gewünschten Atmosphäre ab: luftig-leicht oder gemütlich-geborgen?


Denken Sie über den reinen Stoff hinaus. Integrieren Sie eine feine Lichterkette (unbedingt LED wegen der geringen Wärmeentwicklung!) in den oberen Bereich der Vorhänge. Hinter einem halbtransparenten Stoff wie Organza oder Tüll erzeugt das einen magischen Sternenhimmel-Effekt, der eine unvergleichlich beruhigende Atmosphäre schafft. Perfekt für lange Winterabende.


- Verleiht dem Raum eine sanfte, beruhigende Aura.
- Filtert grelles Morgenlicht, ohne komplett zu verdunkeln.
- Wirkt luftig und verkleinert den Raum optisch nicht.
Das Geheimnis? Verwenden Sie einen hochwertigen Voile oder Batist. Diese feinen Baumwollstoffe sind leicht transparent und haben einen weichen, fließenden Fall, der pure Eleganz ausstrahlt.


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann die richtige Fensterdekoration den Wärmeverlust im Winter um bis zu 20 % reduzieren.
Ein schwerer Vorhang am Himmelbett funktioniert nach demselben Prinzip. Er schafft eine isolierende Luftschicht um das Bett, die im Winter die Wärme hält und im Sommer die kühlere Nachtluft länger bewahrt. Das ist nicht nur gemütlich, sondern spart auch Energie.


Wichtiger Punkt: Brandschutz. Gerade wenn Sie Lichterketten oder Leselampen in der Nähe des Bettes haben, sollten Sie auf schwer entflammbare Stoffe achten. Viele Objektstoffe, zum Beispiel von Herstellern wie Drapilux, erfüllen diese Standards (oft als „Trevira CS“ gekennzeichnet) und sind in unzähligen Designs erhältlich. Sicherheit geht immer vor.

Für einen Hauch von Luxus, der nicht die Welt kostet, konzentrieren Sie sich auf die Details. Anstatt teuren Stoff für die gesamten Vorhänge zu verwenden, wählen Sie eine schlichte Baumwolle oder Leinen und werten Sie diese mit einer opulenten Borte oder Quaste von Marken wie Houles oder Osborne & Little auf. Ein breites Samtband als Kante kann einen einfachen Stoff sofort teurer und individueller wirken lassen.


Wie befestige ich die Vorhänge an einem modernen Bettgestell ohne Pfosten?
Hier sind Deckenschienen die eleganteste Lösung. Ein Schienensystem, zum Beispiel von Silent Gliss, kann unauffällig direkt an der Decke montiert werden und umrahmt das Bett perfekt. So schweben die Vorhänge förmlich und erzeugen einen sehr modernen, cleanen Look, der auch in minimalistische Einrichtungen passt.


Vergessen Sie klassische Raffhalter. Seien Sie kreativ und passen Sie die Halterung Ihrem Stil an:
- Maritim: Dickes, geknotetes Schiffstau.
- Rustikal: Breite Ledergürtel oder Riemen.
- Glamourös: Große Gliederketten in Gold oder Messing.
- Boho: Eine geflochtene Makramee-Halterung oder eine Kette aus Holzperlen.


„Der Kokon-Effekt eines Himmelbetts spricht ein Urbedürfnis nach Schutz und Geborgenheit an. In einer reizüberfluteten Welt ist dieser private Mikrokosmos wichtiger denn je.“ – Zitat eines Innenarchitekten


Der obere Abschluss, der „Himmel“, wird oft vernachlässigt. Dabei bietet er riesiges Gestaltungspotenzial. Spannen Sie hier einen kontrastierenden Stoff oder einen mit einem dezenten Muster. In einem Kinderzimmer könnte es ein Stoff mit Leuchtsternen sein. In einem eleganten Schlafzimmer erzeugt ein geraffter, heller Stoff über dem Kopf eine zeltähnliche, besonders gemütliche Atmosphäre.

Häufigster Fehler: Zu knapp bemessen. Ein Vorhang, der gerade so die Lücke schließt, sieht billig und unfertig aus. Investieren Sie immer in zusätzliche Stoffbreite. Die Fülle und Tiefe der Falten sind das, was den Look luxuriös und einladend macht. Als Faustregel gilt: mindestens die doppelte Breite der zu bedeckenden Strecke.


Für Allergiker ist die Stoffwahl entscheidend. Dicht gewebte Mikrofasern oder spezielle allergikerfreundliche Stoffe können das Eindringen von Hausstaubmilben erschweren. Wichtiger ist jedoch die regelmäßige Pflege: Waschen Sie die Vorhänge mindestens alle drei Monate bei 60 Grad (sofern das Material es zulässt), um Allergene effektiv zu entfernen.


Kann ein Himmelbett-Vorhang auch männlich wirken?
Absolut! Vergessen Sie Rüschen und florale Muster. Wählen Sie stattdessen schwere, strukturierte Stoffe in dunklen Farben wie Anthrazit, Marineblau oder Waldgrün. Materialien wie gewaschenes Leinen, grauer Wollfilz oder sogar Canvas schaffen eine klare, architektonische und schützende Atmosphäre, die nichts mit Kitsch zu tun hat. Die Kombination mit einem Bettgestell aus dunklem Holz oder schwarzem Metall rundet den maskulinen Look ab.


Nutzen Sie die Farbwirkung gezielt für Ihren Schlaf. Ein tiefes Blau oder ein sattes Grün können nachweislich beruhigend wirken und den Blutdruck senken. Ein sanftes Terrakotta oder ein warmes Greige hingegen schaffen eine erdende, unglaublich gemütliche Stimmung. Vermeiden Sie im direkten Sichtfeld des Bettes zu aktivierende Farben wie grelles Rot oder Orange.

- Vorteil 1: Perfekte Passform für unkonventionelle Bettmaße oder Raumhöhen.
- Vorteil 2: Unendliche Auswahl an Stoffen, Mustern und Qualitäten.
Der Nachteil? Oft der höhere Preis. Eine Maßanfertigung vom Raumausstatter ist eine Investition in Perfektion, die sich aber über Jahre auszahlt.


Fertigsets: Ideal für Standard-Himmelbetten und ein begrenztes Budget. Die Auswahl an Stoffen ist jedoch begrenzt und die Qualität kann variieren.
Meterware: Die kreative Lösung. Sie haben die volle Kontrolle über Stoff, Farbe und Design. Mit etwas Nähgeschick (oder der Hilfe einer Schneiderei) entsteht ein absolut individuelles Unikat.
Für Einsteiger sind Sets praktisch, für Design-Liebhaber ist Meterware alternativlos.


Kein Himmelbettgestell? Kein Problem. Montieren Sie eine einfache, runde Vorhangschiene (oft als Duschvorhangschiene zu finden) oder sogar einen großen, stabilen Hula-Hoop-Reifen an der Decke über dem Bett. Drapieren Sie leichte Stoffbahnen darüber, um einen Baldachin-Effekt zu erzeugen. Eine schnelle DIY-Lösung mit großer Wirkung, ideal für Mietwohnungen.


Der Trend geht zur Multifunktionalität. Designer wie die Bouroullec-Brüder experimentieren mit Textilien, die nicht nur Räume trennen, sondern auch schallabsorbierend oder sogar lichtleitend sind.
Überlegen Sie, ob Ihr Vorhang mehr können soll. In den Saum eingenähte Taschen können eine Fernbedienung oder ein Buch aufnehmen und den Nachttisch ersetzen.


Die nachhaltige Wahl muss nicht langweilig sein. Achten Sie auf Stoffe aus GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle, europäischem Leinen oder recyceltem Polyester. Marken wie Urbanara oder Grüne Erde bieten wunderschöne, umweltfreundlich produzierte Textilien, die nicht nur gut aussehen, sondern sich auch gut anfühlen – im doppelten Sinne.
Für eine subtile, sinnliche Note: Befestigen Sie kleine Duftsäckchen mit Lavendel oder Zirbenholzspänen unsichtbar an der Innenseite der Vorhänge. Jedes Mal, wenn Sie den Vorhang bewegen, wird ein sanfter, beruhigender Duft freigesetzt, der den Entspannungseffekt des textilen Kokons noch verstärkt.




