Schluss mit Fehlkäufen: Der Werkstatt-Guide für eine Männergarderobe, die wirklich hält

von Angela Schmidt
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Ich hab mein ganzes Berufsleben in der Werkstatt verbracht. Dieser Geruch von frisch gebügeltem Tuch, das Surren der Nähmaschinen und das satte Klacken einer schweren Schneiderschere – das ist meine Welt. Ehrlich gesagt, ich habe so viele Modetrends kommen und gehen sehen… die meisten waren schneller wieder weg, als man „Saisonende“ sagen konnte. Aber was immer bleibt, ist echtes Handwerk. Was bleibt, ist Qualität.

Und genau darum geht es hier. Das ist kein Mode-Blog, der dir die neuesten It-Pieces andrehen will. Das hier ist eine Anleitung aus der Praxis, quasi direkt vom Zuschneidetisch. Ich möchte dir das Wissen an die Hand geben, das wirklich zählt, um eine Garderobe aufzubauen, die funktioniert. Eine, die auf Qualität, Passform und Langlebigkeit setzt. Vergiss mal kurz die Hochglanz-Magazine und konzentrier dich mit mir auf das Wesentliche.

1. Das Fundament: Ohne den richtigen Stoff und Sitz geht gar nichts

Bevor wir über Sakkos oder Hosen reden, müssen wir über die Basis sprechen. Kein Haus steht ohne ein solides Fundament. Bei Kleidung sind das der Stoff und die Passform. Du kannst den teuersten Anzug der Welt tragen – wenn er sitzt wie ein Sack, sieht er billig aus. Umgekehrt kann ein günstiges Sakko aus gutem Material, das perfekt angepasst wurde, unglaublich wertig wirken.

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Stoffkunde für Anfänger: Fühlen statt nur gucken

Stoff ist so viel mehr als nur eine Farbe. Er hat Gewicht, eine Struktur und eine Art, wie er fällt. Das sind die Dinge, auf die ein Profi achtet.

  • Die Webart: Wie die Fäden verkreuzt sind, entscheidet alles. Eine simple Leinwandbindung (typisch für Sommerhemden) ist luftig und robust. Die Köperbindung mit ihrer diagonalen Struktur kennst du von Jeans und Chinos – die ist quasi unkaputtbar. Ein glatter Satin fühlt sich toll an, ist aber auch empfindlicher. Schau dir den Stoff mal genau an, die Struktur verrät schon die halbe Miete.
  • Das Gewicht: Stoff wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen. Ein leichter Leinenstoff für den Sommer hat vielleicht 220 g/m², ein schwerer Wintermantel aus Loden kann locker über 600 g/m² wiegen. Das Gewicht bestimmt, wie der Stoff fällt und wärmt. Ein schwerer Stoff hat einen satten, eleganten Fall. Kleiner Tipp: Frag im Laden ruhig mal nach dem Stoffgewicht. Wenn der Verkäufer dich nur mit großen Augen anschaut, bist du vielleicht im falschen Geschäft.
  • Die Faser: Ganz ehrlich, Naturfasern sind fast immer die beste Wahl. Wolle ist ein echtes Wunderwerk – sie wärmt, kühlt und ist atmungsaktiv. Baumwolle ist der robuste Alleskönner. Leinen ist unschlagbar im Sommer, auch wenn es knittert (was übrigens dazugehört). Ein hoher Polyester-Anteil in einem Anzug ist oft ein Warnsignal. Du schwitzt schneller, und der Stoff fängt mit der Zeit an, unschön zu glänzen. Finger weg!

Mein wichtigster Rat: Fass die Sachen an! Reib den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger. Fühlt er sich lebendig an oder irgendwie tot und nach Plastik? Dieses Gefühl entwickelst du mit der Zeit.

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Passform ist Geometrie, keine Magie

Eine gute Passform ist eine Sache von Millimetern. Hier ist deine kleine Checkliste für die Umkleidekabine – die Punkte, die wirklich sitzen müssen:

  • Die Schultern (bei Sakkos & Mänteln): Das ist der wichtigste Punkt und lässt sich kaum korrigieren! Die Schulternaht muss exakt auf dem äußeren Punkt deines Schulterknochens enden. Ist sie zu breit, siehst du aus, als hättest du Papas Sakko an. Ist sie zu schmal, spannt es am Rücken. Passt die Schulter, ist der Rest meist anpassbar.
  • Die Ärmellänge: Beim Sakko gilt die Faustregel: Etwa 1 bis 1,5 cm der Hemdmanschette sollten hervorschauen. Das sieht nicht nur sauber aus, es schont auch den Stoff des Sakkoärmels.
  • Die Hosenlänge: Klassisch lässt man die Hose mit einem leichten Knick (dem „Break“) auf dem Schuh aufliegen. Modernere, schmalere Schnitte enden oft genau am Schuhrand. Was gar nicht geht: eine Ziehharmonika aus Stoff am Knöchel. Das staucht das Bein optisch.
  • Der Hosenbund: Du solltest die Hose schließen können, ohne die Luft anzuhalten. Wenn du bequem zwei Finger zwischen Bund und Bauch stecken kannst, ist die Weite meist perfekt.
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2. Die Kernstücke deiner Garderobe: Dein persönliches Starter-Kit

Eine Top-Garderobe braucht keine 100 Teile. Sie braucht ein paar verdammt gute, vielseitige Kernstücke, die du immer wieder neu kombinieren kannst. Denk wie ein Handwerker: Du brauchst das richtige Werkzeug.

Das Sakko: Deine Rüstung für den Alltag

Ein gutes Sakko gibt dir Haltung. Aber woran erkennt man eines? Schau unter die Oberfläche! Im Inneren eines Sakkos gibt eine Einlage die Form. Bei günstigen Modellen ist diese Einlage einfach auf den Oberstoff geklebt. Das ist billig in der Produktion, aber eine Katastrophe in der Pflege. Ich erinnere mich an einen jungen Lehrling, der mächtig stolz auf seinen ersten teuren Marken-Anzug war. Nach der ersten Reinigung kamen wir beide ins Staunen: An der Brust bildeten sich kleine Blasen, weil sich der Kleber gelöst hatte. Diesen Fehler hat er nie wieder gemacht.

Ein hochwertiges Sakko hat eine „pikierte Einlage“ aus Rosshaar, die lose mit Tausenden Stichen vernäht wird. Sie ist flexibel, langlebig und passt sich deinem Körper an. Reib mal den Stoff an der Brust zwischen den Fingern. Fühlst du eine lose, federnde Schicht darunter? Das ist ein super Zeichen!

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Ach ja, und schau auf die Knöpfe. Echtes Horn oder Steinnuss (Corozo) fühlen sich einfach besser an als billiges Plastik. Ein Bonuspunkt sind funktionierende Knopflöcher am Ärmel – ein kleines Detail, das Kenner zu schätzen wissen.

Mein Tipp für den Start: Investiere in ein dunkelblaues oder anthrazitfarbenes Sakko aus mittelschwerer Schurwolle. Das ist das Schweizer Taschenmesser in deinem Schrank. Du kannst es mit der passenden Hose als Anzug tragen, solo zu einer grauen Flanellhose oder sogar lässig zu einer guten Jeans.

Was kostet der Spaß? Für ein solides Einsteigersakko mit guter Konstruktion solltest du zwischen 250 € und 600 € einplanen. Alles darunter ist oft geklebt.

Die Hose: Die unbesungenen Helden

  • Die graue Flanellhose: Ein absoluter Klassiker. Weich, bequem und passt zu fast allem. Eine gute kostet zwischen 100 € und 250 € und ist jeden Cent wert.
  • Die Baumwoll-Chino: Die perfekte Alternative zur Jeans in Farben wie Beige, Marine oder Oliv. Achte auf einen festen Stoff und saubere Nähte.
  • Die Jeans: Investiere in eine richtig gute Jeans aus „Selvedge-Denim“. Der wird auf alten Webstühlen gefertigt und hat eine feste Webkante, die nicht ausfranst – ein echtes Qualitätsmerkmal. Kaufe sie eher eng, da sie sich beim Tragen weitet. Und der Profi-Tipp: In den ersten Monaten am besten gar nicht waschen, damit sie deine persönliche Patina bekommt.
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Das Hemd: Die Basis für alles

Achte auf den Stoff. Oxford ist robust und eher leger, Popeline glatt und businesstauglich, Twill (mit feiner Diagonalstruktur) fällt weich und knittert weniger. Hochwertige Hemden haben Knöpfe aus Perlmutt, keine aus Plastik. Rechne hier mit 70 € bis 150 € für ein Hemd, das auch nach vielen Wäschen noch gut aussieht.

3. Typische Anfängerfehler und wie du sie locker vermeidest

Aus meiner Erfahrung sehe ich immer wieder die gleichen kostspieligen Fehler. Aber keine Sorge, du kannst sie ganz einfach umgehen.

Fehler Nr. 1: Sich von Markennamen blenden lassen.
Nur weil ein bekannter Name draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass die Qualität stimmt. Viele teure Designermarken nutzen trotzdem geklebte Einlagen. Lerne lieber, den Stoff zu fühlen und die Konstruktion zu prüfen. Dein Wissen ist mehr wert als jedes Logo.

Fehler Nr. 2: Das Potenzial von Änderungen ignorieren.
Ein Kleidungsstück von der Stange passt selten zu 100 %. Aber für wenig Geld kann ein Änderungsschneider wahre Wunder wirken! Die Ärmel eines Sakkos kürzen zu lassen, ist eine der besten Investitionen, die du machen kannst und kostet meist nur 15-25 €. Eine Hose enger oder kürzer machen? Liegt oft bei um die 20 €. Dieses Geld verwandelt ein „ganz okayes“ Teil in „dein perfektes“ Teil.

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Achtung: Was sich nicht oder nur sehr teuer ändern lässt, ist die Schulterpartie. Wenn die nicht sitzt, lass das Teil im Laden hängen!

4. Pflege ist kein Hexenwerk: So bleibt Gutes auch gut

Qualität zu kaufen ist nur die halbe Miete. Du musst sie auch erhalten. Aber keine Angst, das ist einfacher, als du denkst.

Die chemische Reinigung ist übrigens nicht dein bester Freund! Die aggressiven Chemikalien können Naturfasern auf Dauer schädigen. Ein Anzug muss nur in die Reinigung, wenn er wirklich fleckig ist. Meistens reicht es völlig, ihn nach dem Tragen gut auszulüften und mit einer weichen Bürste auszubürsten.

  • Bügeln: Wolle niemals trocken und heiß bügeln! Das gibt einen unschönen, permanenten Glanz. Leg immer ein feuchtes Baumwolltuch dazwischen oder nutze einen guten Steamer.
  • Aufbewahrung: Häng Sakkos und Mäntel IMMER auf breite Holzbügel. Die dünnen Dinger aus der Reinigung ruinieren die ganze Schulterform. Pullover aus Wolle oder Kaschmir werden übrigens liegend aufbewahrt, niemals hängend!

Dein schneller Sieg für heute: Schnapp dir dein liebstes Sakko. Häng es erst auf einen dünnen Drahtbügel und dann auf einen breiten, geformten Holzbügel. Siehst und fühlst du den Unterschied, wie die Schulter aufliegt? Genau da fängt gute Pflege an. Das dauert 30 Sekunden und macht einen riesigen Unterschied.

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Abschließende Gedanken aus der Werkstatt

Eine gute Garderobe aufzubauen, ist ein Marathon, kein Sprint. Es ist eine Reise, auf der du lernst, was dir steht und was Qualität wirklich bedeutet. Mein Rat ist simpel: Kauf weniger, aber kauf besser. Investiere in Teile, die eine Geschichte erzählen können, weil sie dich lange begleiten. Pflege sie gut.

Am Ende des Tages ist Kleidung mehr als nur Stoff. Sie ist ein Werkzeug. Wenn du morgens in ein perfekt sitzendes Hemd und ein Sakko schlüpfst, das sich wie eine zweite Haut anfühlt, startest du einfach anders in den Tag. Das ist keine Einbildung. Das ist die stille Kraft von gutem Handwerk.

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Ihr bester Freund ist nicht der Verkäufer, sondern ein guter Änderungsschneider. Ein Sakko für 200 Euro, das für 50 Euro perfekt auf Ihre Schultern, Taille und Ärmellänge angepasst wird, sieht tausendmal besser aus als ein Anzug von der Stange für 1000 Euro. Lernen Sie, Kleidung als Rohmaterial zu betrachten, das erst durch die Anpassung zum fertigen Produkt wird.

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  • Die Nahtprobe: Ziehen Sie sanft an einer Naht. Wirkt sie stabil oder gibt sie nach? Hochwertige Kleidung hat eine hohe Stichdichte – die Naht ist fest und gleichmässig.
  • Der Knopf-Test: Echte Horn- oder Perlmuttknöpfe fühlen sich kühler und schwerer an als Plastik. Wichtiger noch: Sind sie fest angenäht, idealerweise mit einem „Stiel“ aus Garn, der etwas Abstand zum Stoff schafft?
  • Das Innenfutter: Ist es sauber und ohne Spannung vernäht? Ein gutes Futter (oft aus Viskose oder Cupro) atmet besser als billiges Polyester.
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Der vielleicht wichtigste Kauf Ihres Lebens: ein wirklich guter Mantel. Ob ein klassischer Wollmantel, ein robuster Trenchcoat von Burberry oder eine gewachste Jacke von Barbour – dieses eine Teil prägt Ihren gesamten Auftritt im Herbst und Winter. Er wird über allem getragen, was Sie besitzen. Hier in Qualität zu investieren, zahlt sich über Jahrzehnte aus, nicht nur über eine Saison.

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Ein Paar rahmengenähte Schuhe kann bei guter Pflege mehr als 20 Jahre halten. Die anfänglich höheren Kosten relativieren sich, da die Sohle immer wieder ersetzt werden kann, während das hochwertige Leder eine einzigartige Patina entwickelt.

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Vergessen Sie die unzähligen Trendfarben und Muster. Das Fundament einer soliden Hemdengarderobe ruht auf drei Säulen:

  • Das weisse Popeline-Hemd: Der Alleskönner. Scharf und sauber zum Anzug, lässig zur Jeans. Achten Sie auf einen dichten, blickdichten Stoff.
  • Das hellblaue Oxford-Hemd: Der robuste Klassiker. Die leicht strukturierte Webart macht es etwas legerer. Perfekt für den Smart-Casual-Look.
  • Das Chambray- oder Denim-Hemd: Die Arbeitskleidung-Ikone. Es wird mit jedem Waschen besser und erzählt eine Geschichte.
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Lederjacke: Lamm oder Rind?

Das ist keine Geschmacks-, sondern eine Funktionsfrage. Lammleder ist butterweich, leicht und elegant – ideal für eine schmal geschnittene Jacke im urbanen Stil. Es ist aber auch empfindlicher. Rindsleder ist das Arbeitstier: dicker, steifer und nahezu unzerstörbar. Es braucht Zeit, um eingetragen zu werden, belohnt dann aber mit einer markanten Patina, wie man sie von klassischen Bikerjacken von Schott NYC kennt. Für den täglichen Kampf ist Rind die bessere Wahl.

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Kaschmir: Die Faser der Kaschmirziege ist extrem fein und weich, was sie zu einem unerreichten Luxus macht. Sie isoliert exzellent bei geringem Gewicht. Nachteil: Empfindlicher und anfälliger für Pilling.

Merinowolle: Die Wolle des Merinoschafs ist ebenfalls sehr fein, aber robuster als Kaschmir. Sie ist atmungsaktiv, temperaturregulierend und von Natur aus geruchshemmend. Ein fantastischer Allrounder.

Für den Alltag ist ein hochwertiger Merinopullover oft die pragmatischere und langlebigere Wahl.

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Laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation wird weltweit jede Sekunde eine LKW-Ladung an Textilien verbrannt oder auf Deponien entsorgt.

Dieses System der Überproduktion und des schnellen Konsums ist der grösste Feind von Qualität. Wer bewusst in langlebige Stücke investiert, kauft nicht nur für sich selbst besser ein, sondern setzt auch ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität. Echte Nachhaltigkeit beginnt im eigenen Kleiderschrank.

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  • Leichter und luftiger im Sommer
  • Mehr Bewegungsfreiheit
  • Zeigt die Handwerkskunst des Schneiders

Das Geheimnis? Ein ungefüttertes oder nur teilgefüttertes Sakko. Vor allem bei italienischen Marken wie Boglioli findet man diese Bauart. Sie verleiht dem Träger eine nonchalante Eleganz und fühlt sich fast so bequem an wie eine Strickjacke. Ein klares Zeichen für ein hochwertiges Sommerjackett.

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Nichts entlarvt mangelnde Qualität so schnell wie ein labbriges, durchsichtiges T-Shirt nach der zweiten Wäsche. Das T-Shirt ist kein Wegwerfartikel, sondern ein Fundament. Marken wie Sunspel oder James Perse zeigen, wie es geht: Feste, formstabile Baumwolle (z.B. Pima oder Supima), ein sauber vernähter Kragen, der nicht ausleiert, und ein Schnitt, der auch nach Jahren noch sitzt. Ein gutes weisses T-Shirt unter einem Sakko ist eine Stilaussage für sich.

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Der Schulter-Check ist nicht verhandelbar. Ein Sakko muss an der Schulter perfekt sitzen – die Naht sollte genau dort enden, wo Ihre Schulter in den Arm übergeht. Wölbt sich der Stoff nach oben oder hängt er herunter, ist es die falsche Grösse. Dies ist der einzige Bereich, den selbst ein guter Schneider kaum korrigieren kann. Stimmt die Schulter, ist der Rest nur noch Feintuning.

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Warum fühlt sich alter Tweed so viel besser an?

Echter Harris Tweed, handgewebt auf den Äusseren Hebriden Schottlands, ist anfangs oft steif und kratzig. Doch seine wahre Qualität zeigt sich im Gebrauch. Durch das Tragen, den Regen und die Zeit wird der Stoff weicher, passt sich dem Körper an und entwickelt einen einzigartigen Charakter. Halten Sie Ausschau nach dem „Orb“-Markenzeichen, dem offiziellen Siegel, das die Authentizität garantiert. Ein Sakko aus diesem Material ist kein Kleidungsstück, sondern ein Erbstück.

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  • Den Bund exakt auf die gewünschte Höhe anpassen lassen (viele Hosen sitzen ab Werk zu tief).
  • Die Hosenlänge so definieren, dass sie genau auf dem Schuh aufliegt (ein sogenannter „slight break“ ist meist ideal).
  • Die Fussweite leicht verjüngen lassen („tapering“). Das modernisiert den Look jeder Hose.
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Die Patina ist das Gedächtnis eines Kleidungsstücks. Die hellen Stellen an einer oft getragenen Jeans, die weichen Falten einer alten Lederjacke oder die glänzenden Stellen an einem gewachsten Baumwollmantel sind keine Makel. Sie sind Zeugnisse von Qualität und gelebtem Leben. Billige Materialien werden im Alter nur kaputt und schäbig. Hochwertige Materialien werden schöner und persönlicher. Suchen Sie nach Stücken, die das Potenzial haben, eine Geschichte zu erzählen.

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„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich. Weniger, aber besser – denn es konzentriert sich auf das Wesentliche, und die Produkte werden nicht mit Unwesentlichem überfrachtet.“

Diese Philosophie des legendären Designers Dieter Rams lässt sich perfekt auf die Garderobe übertragen. Konzentrieren Sie sich auf wenige, aber exzellente Stücke, anstatt vielen kurzlebigen Trends hinterherzulaufen.

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Die vielleicht subtilste, aber wirkungsvollste Art, seine Garderobe aufzuwerten: Textur. Ein Outfit komplett in Marineblau kann langweilig wirken – oder unglaublich raffiniert, wenn man verschiedene Materialien mischt. Kombinieren Sie die glatte Oberfläche eines Baumwoll-Twill-Chinos mit dem groben Gestrick eines Wollpullovers und dem matten Glanz einer Wildlederjacke. Das Spiel der unterschiedlichen Oberflächen schafft eine visuelle Tiefe, die weit über reine Farbe hinausgeht.

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  • Sie erhalten die Form des Schuhs und verhindern Gehfalten.
  • Sie absorbieren Feuchtigkeit und Schweiss und beugen Geruchsbildung vor.
  • Sie verlängern die Lebensdauer des Leders erheblich.

Das Geheimnis? Schuhspanner aus unlackiertem Zedernholz. Sie sind eine der besten und günstigsten Investitionen in die Langlebigkeit Ihrer Schuhe. Nach jedem Tragen sofort einspannen!

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Der Reissverschluss-Trick: Werfen Sie einen Blick auf den kleinen Metallschieber des Reissverschlusses. Steht dort „YKK“, „Riri“ oder „Talon“, ist das ein gutes Indiz. Diese Hersteller sind für ihre extrem langlebigen und zuverlässigen Reissverschlüsse bekannt und werden von Qualitätsmarken bevorzugt. Ein No-Name-Reissverschluss, der klemmt oder schnell kaputtgeht, kann ein ganzes Kleidungsstück ruinieren.

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Hornknöpfe: Werden aus echtem Büffelhorn gefertigt. Jeder Knopf hat eine einzigartige Maserung und einen tiefen, natürlichen Glanz. Sie sind ein traditionelles Merkmal hochwertiger Schneiderkunst.

Kunststoffknöpfe: Sind aus Polyester gegossen. Sie sind uniform, leicht und neigen dazu, mit der Zeit stumpf oder brüchig zu werden. Ein klares Zeichen für Massenproduktion.

Fühlen Sie den Unterschied: Horn ist kühler und schwerer. Ein kleines Detail mit grosser Aussagekraft.

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Was bedeutet „Selvedge“ bei Jeans wirklich?

Der Begriff kommt von „self-edge“ und bezeichnet die saubere, feste Webkante, die entsteht, wenn Denim auf traditionellen Schützenwebstühlen gewebt wird. Man erkennt sie am farbigen Faden (oft rot) an der umgeschlagenen Aussennaht der Hose. Selvedge-Denim ist in der Regel dichter, robuster und entwickelt eine schönere, individuellere Patina als industriell gefertigter Denim mit offener, versäuberter Kante. Marken wie Nudie Jeans oder Edwin haben diesen Qualitätsanspruch wieder populär gemacht.

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Denken Sie über Schwarz und Marineblau hinaus. Eine gut sortierte Garderobe lebt von vielseitigen, neutralen Tönen, die sich untereinander perfekt kombinieren lassen. Ein sattes Olivgrün, ein warmes Camel, verschiedene Grauschattierungen von Anthrazit bis Hellgrau und ein tiefes Burgunderrot sind unglaublich wandelbar. Sie verleihen jedem Outfit mehr Tiefe und Charakter als die ewig gleichen Standardfarben.

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Die Pflege macht den Unterschied: Ein guter Wollpullover muss nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Wolle ist von Natur aus selbstreinigend und geruchsabweisend. Oft reicht es völlig, das Stück über Nacht an die frische Luft zu hängen. Wenn eine Wäsche nötig ist, dann kalt im Wollwaschgang mit speziellem Wollwaschmittel und liegend trocknen, damit die Form erhalten bleibt. So haben Sie jahrelang Freude daran.

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Die wahre Eleganz eines Hemdes zeigt sich oft am Kragen. Ein „Button-Down“-Kragen, wie ihn Brooks Brothers populär gemacht hat, ist sportlich und hält perfekt unter einem Sakko, auch ohne Krawatte. Ein klassischer „Kent“-Kragen ist der universelle Business-Standard. Der „Cutaway“- oder Haifisch-Kragen wirkt mit seinen weit gespreizten Spitzen formeller und britischer – er verlangt geradezu nach einem breiten Krawattenknoten. Wählen Sie den Kragen, der zu Ihrem Gesicht und zum Anlass passt.

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Eine britische Studie ergab, dass die Verlängerung der Lebensdauer von Kleidung um nur neun Monate die Kohlenstoff-, Wasser- und Abfall-Fussabdrücke um jeweils rund 20-30% reduzieren könnte.

Das ist der Kern der Sache. Es geht nicht darum, auf Neues zu verzichten, sondern darum, in Stücke zu investieren, die diese neun Monate und viele weitere überdauern. Qualität ist die praktischste Form der Nachhaltigkeit.

Achten Sie auf die „Stichlänge“ bei Lederschuhen oder -taschen. Eine feine, dichte Naht mit vielen Stichen pro Zentimeter ist nicht nur optisch ansprechender, sondern auch ein Indikator für eine sorgfältige und haltbare Verarbeitung. Grosse, lockere Stiche hingegen sind oft ein Zeichen für eine schnelle, kostengünstige Produktion und eine potenzielle Schwachstelle, die als Erstes nachgeben wird.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.