Bambus-Projekte meistern: Der Werkstatt-Guide für drinnen und draußen
Ich arbeite schon ewig mit Holz und anderen Naturmaterialien. In meiner Werkstatt habe ich unzählige Trends kommen und gehen sehen. Bambus aber, der ist geblieben. Und das hat verdammt gute Gründe. Aber ganz ehrlich? Ich sehe auch ständig, wie Leute damit auf die Nase fallen. Da werden im Baumarkt ein paar Bambusrohre gekauft und nach einem Winter im Garten wundert man sich, warum alles reißt und schimmelt. Das muss wirklich nicht sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorbereitung ist alles: Der Schritt, der über Erfolg oder Schrott entscheidet
- 2 Die Verarbeitung: Richtiges Werkzeug für saubere Ergebnisse
- 3 Dein erstes Projekt: Ein simpler Handtuchhalter fürs Bad in 5 Schritten
- 4 Bambus draußen: Sonne, Regen und die ehrlichen Grenzen
- 5 Wenn’s doch mal hakt: Typische Probleme und wie du sie löst
- 6 Ein Wort zum Schluss aus der Werkstatt
- 7 Bildergalerie
Versteh mich nicht falsch, ich will dir hier kein Märchen vom „Wunderstoff“ erzählen. Ich will dir zeigen, wie man mit Bambus richtig umgeht – so, wie ich es meinen Leuten in der Werkstatt beibringe. Mit Respekt vor dem Material und mit dem ehrlichen Wissen, was es kann und was eben nicht. Lass uns mal die Grundlagen, die richtige Behandlung und die Grenzen für Heimwerker anschauen. Denn gute Arbeit fängt immer damit an, dass man sein Material kapiert.
Die Seele des Bambus: Warum er tickt wie kein Holz
Das Wichtigste zuerst: Bambus ist ein Gras, kein Baum. Klingt nach Haarspalterei, erklärt aber fast alles. Ein Baumstamm wird jedes Jahr dicker und bildet Jahresringe. Ein Bambushalm hingegen schießt in ein paar Monaten auf seine volle Höhe und verholzt dann nur noch innerlich. Er wird also nicht breiter, nur härter und fester.

Genau diese Struktur macht ihn so unglaublich leicht und trotzdem brutal stabil. Die Fasern laufen alle in eine Richtung, was ihm eine enorme Zugfestigkeit gibt. Aber es macht ihn eben auch anfällig fürs Spalten. Im Inneren ist der Halm durch Knoten (die Profis nennen sie Diaphragmen) in Kammern unterteilt. Diese Knoten sind seine Wirbelsäule, sie geben ihm Stabilität. Wenn du mal einen Bambushalm durchsägst, siehst du das sofort. Übrigens riecht er auch ganz anders, eher frisch und grün, nicht harzig wie eine Kiefer.
Gutes Material erkennst du an einer glatten, dichten Oberfläche und einer gleichmäßigen Wandstärke. Fass mal über eine hochwertige, getrocknete Stange – die fühlt sich kühl und fast so hart an wie Keramik. Für Projekte im Freien solltest du auf robuste, dickwandige Arten achten. Eine gute Hausnummer: Für einen Zaun nimmst du am besten Stangen mit mindestens 8-10 cm Durchmesser und einer Wandstärke von gut einem Zentimeter.
Vorbereitung ist alles: Der Schritt, der über Erfolg oder Schrott entscheidet
Die meiste Arbeit mit Bambus passiert, bevor du überhaupt die Säge ansetzt. Die Vorbereitung ist der Schlüssel. Mich rief mal ein Kunde an, dessen teurer Bambus-Sichtschutz nach einem Winter voller schwarzer Flecken und Risse war. Der klassische Fehler: Er hatte unbehandelten Bambus direkt auf die feuchte Erde gestellt. Ein Todesurteil für das Material.

Trocknung und Lagerung: Dein neuer bester Freund heißt Geduld
Frischer, grüner Bambus ist voll mit Wasser und Zucker – ein Festmahl für Schimmel und Insekten. Er muss langsam und kontrolliert trocknen. Wenn ich neue Stangen bekomme, lagere ich sie immer an einem trockenen, luftigen Ort, aber niemals in der prallen Sonne oder direkt neben der Heizung. Zu schnelles Trocknen erzeugt Spannungen, und dann reißt das Material.
Kleiner Tipp: Wenn du Bambus kaufst, frag nach, ob er technisch getrocknet wurde. Gutes Material findest du seltener im Standard-Baumarkt, schau lieber bei spezialisierten Online-Händlern oder Holzimporteuren. Rechne mal mit Preisen zwischen 10 € und 30 € pro Meter für eine vernünftige Stange mit 8 cm Durchmesser. Wenn du die Stangen bekommst, lass sie vor der Verarbeitung mindestens 48 Stunden in dem Raum liegen, in dem sie später auch stehen oder hängen werden. So kann sich das Material an das Klima gewöhnen.
Reinigung und Schutz vor Biestern
Auch getrockneter Bambus will vor der Verarbeitung sauber gemacht werden. Ich nehme dafür meist eine Bürste und Wasser mit einem Schuss milder Seife. Danach muss er natürlich wieder komplett durchtrocknen. Hartnäckigen Schmutz oder die natürliche Wachsschicht bekommt man manchmal gut mit einem Spiritus-Lappen weg. Aber Achtung: Erst an einem Reststück ausprobieren!

Für drinnen reicht das oft schon. Draußen oder in Feuchträumen sieht die Sache anders aus. Eine traditionelle Methode ist die Behandlung mit Borax (Borsalz). Das ist für uns Menschen relativ harmlos, aber für Pilze und Insekten der Endgegner. Für den Heimwerker ist das Einlegen oder Kochen aber zu aufwendig. Greif lieber zu fertigen Holzschutzmitteln auf Bor-Basis. Schau mal nach Produkten, die für den Außenbereich geeignet sind, zum Beispiel von bekannten Marken für Holzschutz. Aber lies dir immer das technische Merkblatt durch. Sicherheit geht vor!
Die Verarbeitung: Richtiges Werkzeug für saubere Ergebnisse
Bambus ist kein weiches Fichtenholz. Die äußere Schicht ist extrem hart und enthält Silikat, was jedes Sägeblatt blitzschnell stumpf macht. Du brauchst also das richtige Werkzeug und ein bisschen Finesse.
Was du für den Start brauchst:
- Eine japanische Zugsäge: Die hat eine feine Zahnung und schneidet auf Zug. Das verhindert das Ausfransen. Eine gute Säge bekommst du schon für ca. 25-35 €.
- Scharfe Bohrer: Am besten Holz- oder Metallbohrer. Stumpfe Bohrer sind ein Graus.
- Gutes Malerkrepp: Dein bester Freund gegen splitternde Kanten.
- Schleifpapier: Eine 180er oder 240er Körnung ist ideal für die Oberfläche.
- Schutzbrille und Handschuhe: Bambussplitter sind fies und scharf. Nicht verhandelbar!

Sägen und Bohren wie ein Profi
Zum Schneiden umwickelst du die Schnittstelle fest mit Malerkrepp. Das stabilisiert die Fasern. Dann sägst du mit der japanischen Säge mit ruhigen, langen Zügen. Eine Kappsäge mit einem feinzahnigen Blatt geht auch super, aber der Krepp-Trick gilt hier genauso.
Beim Bohren ist Gefühl gefragt. Bohre mit mittlerer Drehzahl und ohne starken Druck. Sonst splittert die Austrittsseite. Ein simpler Trick: Lege ein Stück Restholz fest unter die Bohrstelle. Das stützt die Fasern. Wenn es irgendwie geht, bohre immer in der Nähe eines Knotens. Da ist das Material am dichtesten und reißt nicht so schnell.
Die Oberfläche: Das Finish für Optik und Haltbarkeit
Wie du die Oberfläche behandelst, entscheidet darüber, ob dein Projekt nach einem Jahr noch geil aussieht oder ein Fall für die Tonne ist. Im Grunde gibt es zwei Wege:
- Öle und Wachse: Mein persönlicher Favorit. Sie ziehen tief ins Material ein und schützen von innen. Die natürliche Haptik und die tolle Maserung kommen super zur Geltung. Ich nehme gerne Hartwachsöle, die auch für Küchenarbeitsplatten zugelassen sind (z.B. von Osmo). Der Nachteil: Der Schutz muss, besonders draußen, regelmäßig erneuert werden. Einmal pro Jahr solltest du da schon ran. Kostenpunkt: ca. 25-40 € für eine 0,75-Liter-Dose, die aber ewig reicht.
- Lacke: Lack bildet eine geschlossene Schicht auf dem Bambus. Das macht ihn super widerstandsfähig gegen Wasser und Schmutz, ideal für Möbel oder im Bad. Der Nachteil: Die natürliche Haptik ist weg, es fühlt sich halt lackiert an. Und wenn der Lack mal eine Macke bekommt, kann Feuchtigkeit darunterkriechen und hässliche Flecken verursachen. Eine Reparatur ist dann deutlich aufwendiger.
Egal was du nimmst: Schleif die Oberfläche vorher leicht mit feinem Schleifpapier an. Trag Öl oder Lack immer dünn auf. Mehrere dünne Schichten sind tausendmal besser als eine dicke. Und halte dich penibel an die Trocknungszeiten, die auf der Dose stehen. Das ist keine Empfehlung, sondern eine Vorschrift!

Dein erstes Projekt: Ein simpler Handtuchhalter fürs Bad in 5 Schritten
Keine Lust auf graue Theorie? Lass uns was bauen. Ein einfacher, schicker Handtuchhalter ist das perfekte Anfängerprojekt.
Was du brauchst:
- Ein Bambusrohr (ca. 4-5 cm Durchmesser), Länge nach Wunsch (z.B. 60 cm)
- Zwei Wandhalterungen für Stangen (gibt’s im Baumarkt oder online, ca. 10-15 €)
- Einen guten 2-Komponenten-Lack oder Bootslack
- Schrauben und Dübel für deine Wand
Und so geht’s:
- Zuschneiden: Säge das Bambusrohr mit dem Krepp-Trick sauber auf die gewünschte Länge.
- Schleifen: Schleife die Schnittkanten und die gesamte Oberfläche sanft mit 240er Schleifpapier an. Staub danach gründlich entfernen.
- Versiegeln: Jetzt kommt der wichtigste Schritt fürs Bad! Lackiere das Rohr rundherum mit dem Lack. Besonders wichtig: Versiegle die Schnittkanten extrem sorgfältig, am besten mit zwei oder drei Schichten. Hier darf absolut keine Feuchtigkeit rein.
- Trocknen lassen: Halte dich genau an die Anleitung auf der Lackdose. Das kann auch mal 24 Stunden dauern.
- Montieren: Schraube die Wandhalterungen an die Wand und setze dein fertiges Bambusrohr ein. Fertig ist das Designerstück!

Bambus draußen: Sonne, Regen und die ehrlichen Grenzen
Draußen im Garten muss Bambus einiges aushalten. Regen, Sonne, Frost – das ist Stress pur. Man muss ehrlich sein: Selbst der beste Bambus hält in unserem Klima nicht ewig. Aber mit dem richtigen Aufbau kannst du die Lebensdauer massiv verlängern.
Der Klassiker: Sichtschutzwände und Zäune
Ein Sichtschutz aus Bambus ist super beliebt. Das A und O hierbei ist der konstruktive Holzschutz. Das heißt: Bambus darf niemals, wirklich NIEMALS, direkten Kontakt zum Erdboden haben.
Bau das so: Setze stabile Pfosten aus Lärche, Douglasie oder Metall in Betonfundamente. An diese Pfosten schraubst du dann Querlatten. Und an diese Latten wird der Bambus befestigt – mit mindestens 10 cm Abstand zum Boden. So kann die Luft zirkulieren und er trocknet nach jedem Regen schnell ab.
Und wie befestigen? Bohre ein Loch durch den Bambus, am besten direkt neben einem Knoten. Dann nimmst du Edelstahlschrauben mit einer Unterlegscheibe. Die Scheibe verteilt den Druck und verhindert, dass der Bambus beim Festziehen reißt.

Behandle die Stangen vor der Montage von allen Seiten mit einem guten Holzschutzöl für den Außenbereich. Und ja, diese Behandlung musst du je nach Wetterlage alle ein bis zwei Jahre wiederholen. Das ist Arbeit, aber der Lohn ist ein Zaun, der nicht nach zwei Jahren vergammelt ist.
Pergolen und Bauten: Ab hier ist ein Profi gefragt
Im Internet sieht man oft krasse Bambus-Bauten aus Asien. Das lässt sich nicht 1:1 auf Deutschland übertragen. Wir haben andere Baunormen und vor allem ein anderes Klima. Eine Pergola oder ein Pavillon aus Bambus ist eine tragende Konstruktion. Sie muss Stürmen standhalten und sicher sein.
Ganz ehrlich: Das ist keine Aufgabe für einen Heimwerker. Hierfür brauchst du eine Statik von einem Ingenieur und spezielle Verbindungstechniken. Wenn du sowas planst, hol dir unbedingt einen Fachbetrieb, der damit Erfahrung hat. Alles andere ist grob fahrlässig.
Wenn’s doch mal hakt: Typische Probleme und wie du sie löst
- Risse: Bambus lebt und arbeitet. Kleine Haarrisse sind normal. Große Risse entstehen durch zu schnelle Trocknung oder extreme Feuchtigkeitsschwankungen. Denk an den Aklimatisierungs-Tipp!
- Schimmel: Schwarze Flecken sind fast immer Schimmel. Ursache ist zu viel Feuchtigkeit. Betroffene Stellen sofort mit Alkohol oder Schimmelentferner reinigen und die Ursache beheben (besser lüften, Feuchtigkeitsquelle beseitigen).
- Vergrauung draußen: Das ist normal. UV-Strahlung zersetzt die obersten Schichten, wie bei jedem Holz auch. Das ist erstmal nur ein optisches Problem. Wenn es dich stört, musst du die Oberfläche anschleifen und neu ölen.

Ein Wort zum Schluss aus der Werkstatt
Bei aller Freude am Selbermachen: Deine Sicherheit hat oberste Priorität. Trag Handschuhe und Schutzbrille. Lüfte gut, wenn du mit Ölen oder Lacken hantierst.
Und sei ehrlich zu dir selbst. Eine Deko-Stange in die Ecke stellen ist eine Sache. Eine Wandverkleidung im Treppenhaus oder eine tragende Konstruktion eine ganz andere. Es ist keine Schande, für bestimmte Arbeiten einen Fachmann zu holen – im Gegenteil, es zeugt von Verantwortung.
Bambus ist ein absolut faszinierendes Material. Er ist nachhaltig, sieht super aus und es macht eine riesige Freude, damit zu arbeiten, wenn man weiß, wie’s geht. Ich hoffe, diese Einblicke helfen dir, deine Projekte sicher und mit einem Ergebnis umzusetzen, das dich lange stolz macht.
Bildergalerie


Bambus besitzt eine höhere Zugfestigkeit als Stahl. Ein Moso-Bambusrohr kann einer Zugkraft von bis zu 28.000 Pfund pro Quadratzoll standhalten.

Mein Bambus im Wohnzimmer bekommt Risse! Was mache ich falsch?
Das ist oft eine Frage der Luftfeuchtigkeit. Bambus reagiert stark auf trockene Heizungsluft im Winter. Ein simpler Trick: Die hohlen Kammern mit einem kleinen Bohrer an einer unauffälligen Stelle anbohren. So kann sich der Druck im Inneren ausgleichen, wenn das Material arbeitet. Zusätzlich hilft regelmäßiges Einölen mit einem speziellen Bambus-Pflegeöl, die Elastizität zu erhalten.

- Für saubere Schnitte: Eine Japansäge mit feiner Zahnung.
- Zum Spalten: Ein scharfes, breites Stemmeisen und ein Holzhammer.
- Für Bohrungen: Ein Forstnerbohrer verhindert das Ausfransen der Fasern.

Der Charme von Bambus liegt nicht nur in seiner Optik, sondern auch im Klang. Ein Windspiel aus Bambusrohren unterschiedlicher Länge erzeugt sanfte, hölzerne Töne, die eine beruhigende Atmosphäre schaffen – ganz anders als das helle Klingen von Metall. Perfekt für den Balkon oder eine stille Ecke im Garten, wo der Wind seine Melodie spielen kann.

Achtung Kleberfalle: Nicht jeder Holzleim haftet auf der glatten, kieselsäurehaltigen Außenschicht des Bambus. Für stabile Verbindungen sollte die Oberfläche an den Klebestellen immer leicht angeschliffen werden. Noch besser: Setzen Sie auf 2-Komponenten-Kleber auf Epoxidharzbasis, die eine bombenfeste, strukturelle Verbindung garantieren.

Eine Lampe aus einem einzigen, dicken Bambusrohr ist ein beeindruckendes Statement-Piece. Das Prinzip ist einfach, die Wirkung enorm:
- Wählen Sie ein Rohr mit ca. 10-15 cm Durchmesser.
- Bohren Sie mit einem Lochbohrer oder Forstnerbohrer in unregelmäßigen Abständen Löcher unterschiedlicher Größe in die Wandung.
- Führen Sie eine LED-Lichtleiste oder eine kleine Lampenfassung im Inneren ein.
Das durch die Löcher scheinende Licht wirft faszinierende Muster an die Wand und betont die natürliche Struktur des Bambus.

Manche Bambusarten wachsen bis zu 91 Zentimeter an einem einzigen Tag.
Diese unglaubliche Wachstumsrate macht Bambus zu einem der nachhaltigsten Baustoffe der Welt. Anders als Bäume, die Jahrzehnte zum Nachwachsen brauchen, kann ein Bambuswald alle 3-5 Jahre geerntet werden, ohne den Bestand zu gefährden. Wer also Bambus für sein Projekt wählt, setzt auf einen Rohstoff, der buchstäblich vor unseren Augen wächst.

Bambusöl: Zieht tief ein, erhält die natürliche Haptik und lässt das Material atmen. Ideal für Deko-Objekte im Innenbereich. Marken wie WOCA oder Osmo bieten hier spezielle Produkte an.
Bambuslack: Bildet eine robuste, schützende Schicht an der Oberfläche. Unverzichtbar für Möbel, Böden oder Projekte im Freien, die Witterung und Abrieb ausgesetzt sind.
Die Wahl hängt also klar vom Einsatzort und der gewünschten Beanspruchung ab.

- Eine tiefschwarze, edle Optik.
- Keine Farbe, die abblättern kann.
- Die natürliche Maserung bleibt sichtbar.
Das Geheimnis? Schwarzer Bambus (Phyllostachys nigra). Diese von Natur aus dunkle Sorte ist kein gefärbtes Produkt. Sie bringt eine dramatische, moderne Eleganz in jedes Projekt, von der Vase bis zum Möbelstück, und ist ein echter Hingucker im Vergleich zum klassischen hellen Bambus.

Schon mal was von „Shishi-odoshi“ gehört? Das ist das berühmte japanische Wasserspiel, bei dem ein Bambusrohr langsam mit Wasser gefüllt wird, kippt und mit einem Klock auf einen Stein schlägt. Ein meditatives und zugleich faszinierendes Projekt für den Garten, das die Ruhe und Ästhetik Japans einfängt.

Der Trick gegen Spalten: Bohren Sie niemals direkt durch einen der Knoten (Diaphragmen) im Inneren. Diese verdickten Stellen sind die Stabilisatoren des Rohrs. Ein Bohrer kann hier massive Spannungen erzeugen, die das ganze Rohr spalten lassen. Bohren Sie immer in die glatten Abschnitte zwischen den Knoten.

Bambus und Beton – eine Traumhochzeit für modernes Design. Die organische, warme Struktur des Bambus bildet einen atemberaubenden Kontrast zur kühlen, rauen Oberfläche von Sichtbeton. Denken Sie an eine Trennwand aus schlanken Bambusrohren vor einer grauen Betonwand oder an Pflanzkübel aus Beton, in denen hoch aufragender Bambus wächst.

In vielen asiatischen Kulturen gilt Bambus als Symbol für Langlebigkeit, Stärke und Widerstandsfähigkeit. Er beugt sich im Sturm, aber er bricht nicht.

So bleibt der Bambus-Zaun draußen schön:
- Direkten Erdkontakt der Stangen vermeiden (auf Steine oder Fundamente setzen).
- Einmal jährlich mit einer Bürste von Algen und Schmutz befreien.
- Mit einem pigmentierten Bambus-Schutzöl (z.B. von Bamboogard) behandeln, um der Vergrauung durch UV-Strahlen vorzubeugen.

Im Feng Shui spielt Bambus eine zentrale Rolle. Er vereint die Elemente Holz und Wasser und steht für Wachstum, Flexibilität und Glück. Ein paar Bambusstangen in einer Vase im

Kann man Bambus selbst biegen, um Rundungen zu formen?
Ja, aber es erfordert Hitze und Geduld. Mit einer Heißluftpistole wird der Bambus langsam und gleichmäßig erwärmt – aber Vorsicht, nicht verbrennen! Durch die Hitze wird das Lignin im Bambus weich und das Rohr lässt sich vorsichtig in die gewünschte Form biegen. In dieser Position muss es dann fixiert werden, bis es vollständig abgekühlt ist. Am besten gelingt das mit grünen, noch nicht ganz getrockneten Stangen.

Tonkin-Bambus: Eher dünn, sehr gerade und mit glatter Oberfläche. Perfekt für filigrane Deko-Elemente, Raumteiler oder Vorhangstangen.
Moso-Bambus: Oft sehr dickwandig und mit großem Durchmesser. Die erste Wahl für tragende Elemente wie Möbelbeine, Bettgestelle oder robuste Garderoben.
Wählen Sie also nicht irgendeinen Bambus, sondern den passenden für Ihr Vorhaben.

- Eine wunderschöne, seidenmatte Oberfläche.
- Authentische Vertiefung der natürlichen Farbe.
- Schutz vor Austrocknung und Rissen.
Wie erreicht man das? Durch eine alte japanische Technik: das Einreiben mit Kamelienöl. Dieses dünnflüssige, nicht aushärtende Öl wird seit Jahrhunderten zur Pflege von Holz und Bambus verwendet. Es zieht tief ein, riecht angenehm und feuert die Maserung auf unnachahmliche Weise an.

Der Wohntrend

Wichtig zu wissen: Heller, naturbelassener Bambus dunkelt mit der Zeit und durch Sonneneinstrahlung nach. Er entwickelt eine warme, goldgelbe Patina. Wenn Sie den hellen Originalton erhalten möchten, ist ein UV-Schutzlack oder ein pigmentiertes Öl unerlässlich, besonders bei Objekten, die am Fenster stehen.

Bambus hat ein besseres Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht als Graphit.
Das bedeutet, dass Bambus für seine Stabilität unglaublich leicht ist. Das ist ideal für Ihre Projekte: Denken Sie an große Raumteiler oder mobile Möbelstücke. Wo eine massive Holzkonstruktion schwer und unhandlich wäre, ermöglicht Bambus leichte und dennoch stabile Lösungen.

Ein stilvoller Messerblock aus Bambus ist ein perfektes Wochenende-Projekt. Er ist nicht nur praktisch, sondern auch ein echter Hingucker in der Küche.
- Besorgen Sie ein dickwandiges Bambusrohr (ca. 15 cm Durchmesser).
- Schneiden Sie es auf die gewünschte Höhe (ca. 25 cm).
- Füllen Sie das Rohr dicht an dicht mit Bambus-Schaschlikspießen.
Die Spieße halten die Messer sicher an Ort und Stelle, egal welche Form oder Größe sie haben. Die Unterseite am besten mit einem verklebten Korkplättchen verschließen.

Staub und Schmutz auf Bambus-Deko?
- Niemals aggressive Reiniger verwenden, sie greifen die Oberfläche an.
- Ein leicht feuchtes Mikrofasertuch genügt für die regelmäßige Pflege.
- Bei stärkerer Verschmutzung hilft eine milde Seifenlauge.
- Danach immer gut trocknen lassen und gelegentlich mit etwas Pflegeöl auffrischen.

Wie kann ich Bambusrohre längs teilen, ohne dass sie unkontrolliert aufreißen?
Profis nutzen dafür ein spezielles Bambus-Spaltwerkzeug, aber für Heimwerker gibt es einen Trick: Sägen Sie am Ende des Rohrs eine kleine Kerbe ein. Setzen Sie dort ein breites, stabiles Messer an und schlagen Sie mit einem Hammer vorsichtig darauf. Die Kerbe gibt dem Riss die Richtung vor. Um ein Durchreißen zu verhindern, können Sie das Rohr an der gewünschten Endstelle mit einer festen Schlauchschelle umwickeln. Diese wirkt wie ein Stopper.
Eine Wandverkleidung aus halbierten Bambusrohren schafft sofort eine exotische, texturreiche Atmosphäre. Ideal als Akzentwand im Schlafzimmer oder für eine Wellness-Ecke im Bad.
- Wählen Sie Rohre mit ähnlichem Durchmesser für ein gleichmäßiges Bild.
- Halbieren Sie die Rohre längs mit der richtigen Spalttechnik.
- Kleben oder schrauben Sie die halben Schalen versetzt auf eine Trägerplatte (z.B. Sperrholz).
- Die Platte kann dann einfach als Ganzes an der Wand montiert werden.




