Dein neues Waschbecken: Ein Profi packt aus – Material, Kosten & geheime Tricks
Aus der Werkstatt geplaudert: Mehr als nur eine hübsche Schüssel
In all den Jahren auf dem Bau habe ich unzählige Bäder gesehen. Ich hab alte Dinger aus den Siebzigern rausgerissen, du weißt schon, diese mit moosgrünen Fliesen und Keramik, die so wuchtig war, dass man einen Waffenschein dafür brauchte. Und klar, ich hab auch diese supermodernen Wellness-Oasen gestaltet, die direkt aus einem schicken Wohnmagazin stammen könnten. Aber weißt du, was sich nie geändert hat? Das Waschbecken ist und bleibt das Herzstück des Raumes.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Aus der Werkstatt geplaudert: Mehr als nur eine hübsche Schüssel
- 2 Die Physik im Bad: Warum die Form entscheidet, ob du fluchst oder lächelst
- 3 Materialkunde für die Praxis: Was sich bewährt und was dich in den Wahnsinn treibt
- 4 Montage: Selber machen oder den Profi rufen?
- 5 Das Zubehör: Ein gutes Team ist alles
- 6 Mein letzter Rat an dich
- 7 Bildergalerie
Du benutzt es jeden Tag, mehrmals. Morgens, abends, zwischendurch. Deshalb muss das Ding einfach mehr können, als nur verdammt gut auszusehen.
Die Kataloge sind ja voll mit diesen Wahnsinns-Bildern: Waschbecken aus Glas, hauchdünnem Beton oder warmem Holz. Das weckt natürlich Wünsche. Aber ich hab eben auch die andere Seite gesehen. Ich hatte Kunden, die nach einem Jahr stinksauer auf ihre teure Design-Wahl waren. Weil das Material total empfindlich war. Weil sie gefühlt nur noch am Putzen waren. Oder weil die Montage so ein Murks war, dass der Unterschrank aufgequollen ist. Mein Ziel hier ist, dir das Wissen zu geben, das ich sonst nur meinen Azubis beibringe. Damit du eine Entscheidung triffst, die nicht nur heute im Laden super aussieht, sondern auch in drei Jahren noch Freude macht.
Die Physik im Bad: Warum die Form entscheidet, ob du fluchst oder lächelst
Ein Waschbecken muss Wasser halten und es gezielt in den Abfluss leiten. Klingt banal, ist es aber nicht. Die Form hat nämlich einen riesigen Einfluss darauf, wie gut das im Alltag klappt. Gutes Design ist eben nicht nur Optik, sondern auch angewandte Physik.
Das tägliche Ärgernis: Spritzwasser
Ganz ehrlich, das größte Problem bei vielen schicken Designer-Becken ist Spritzwasser. Meistens liegt das an einer miesen Kombi aus einer zu flachen Beckenform und einer zu hohen Armatur. Wenn das Wasser aus großer Höhe senkrecht auf eine flache Fläche klatscht, verteilt es sich unkontrolliert im ganzen Raum. Das ist nicht nur nervig, sondern führt auf Dauer zu fiesen Kalkflecken auf dem Spiegel und Wasserschäden am Waschtischunterschrank.
Stell dir das mal bildlich vor. Vorher: Du siehst im Prospekt dieses ultraflache Becken mit der eleganten, hohen Armatur. Sieht mega stylisch aus. Nachher: Du wischst jeden Morgen den Spiegel trocken und legst ein Handtuch auf den Unterschrank, damit nichts aufquillt. Überleg dir das gut!
Ein tieferes, eher bauchiges Becken fängt den Wasserstrahl viel besser auf. Achte darauf, dass der Strahl nicht direkt senkrecht auf den Boden trifft, sondern leicht schräg in die Rundung Richtung Abfluss fließt. Ein guter Hersteller testet so was. Billige Nachbauten sehen oft nur schick aus, aber an die Funktion hat keiner gedacht.
Ergonomie: Die richtige Höhe für deinen Rücken
Es gibt da so eine Richtlinie, die besagt, dass die Oberkante eines Waschbeckens zwischen 85 und 95 cm hoch sein sollte. Das passt für die meisten Erwachsenen ganz gut. Besonders bei den beliebten Aufsatzwaschbecken musst du aufpassen! Die Höhe der Schale kommt ja noch zur Höhe des Unterschranks dazu. Ich hab schon Bäder saniert, da musste man sich auf die Zehenspitzen stellen, um sich die Hände zu waschen. Also: Miss die Höhe deines Wunschbeckens und zieh das von deiner idealen Endhöhe (sagen wir mal 90 cm) ab. Das Ergebnis ist die maximale Höhe, die dein Unterschrank haben darf.
Materialkunde für die Praxis: Was sich bewährt und was dich in den Wahnsinn treibt
Das Material bestimmt die Optik, klar. Aber viel wichtiger: Es bestimmt, wie lange du Freude daran hast und wie viel Zeit du mit Putzen verbringst. Hier kommt meine schonungslos ehrliche Einschätzung aus dem Handwerker-Alltag, inklusive grober Preis-Hausnummern.
Sanitärkeramik: Der unkaputtbare Klassiker
Das ist der Goldstandard im Bad, und das hat gute Gründe. Die harte, glatte Glasur ist mit dem Grundkörper verschmolzen und hält ewig.
- Vorteile: Extrem robust, kratzfest und unempfindlich gegen quasi alle Reiniger. Super hygienisch, weil porenfrei, und daher total pflegeleicht. Ein gutes Keramikbecken sieht auch nach 20 Jahren noch top aus.
- Nachteile: Keramik ist hart, aber spröde. Fällt dir eine schwere Glas-Parfümflasche rein, kann die Glasur abplatzen. Das kann man nicht reparieren. Außerdem sind große Becken echt schwer – an eine einfache Gipskartonwand kannst du die nicht hängen.
- Kosten: Der Einstieg. Solide Becken gibt’s im Baumarkt schon ab ca. 100 €, gute Markenmodelle vom Fachhandel fangen bei etwa 250 € an.
Kleiner Tipp vom Profi: Viele bekannte Hersteller bieten spezielle Beschichtungen an, die das Wasser besser abperlen lassen (Lotuseffekt). Die heißen dann zum Beispiel „CeramicPlus“ oder „KeraTect“. Das erleichtert die Reinigung wirklich, kostet aber einen Aufpreis von ca. 50-100 € und kann über die Jahre etwas nachlassen.
Wenig bekannter Trick: Leg vor dem Kauf im Laden mal eine lange Wasserwaage oder ein Lineal über den Rand des Keramikbeckens. Beim Brennen kann sich Keramik ganz leicht verziehen. Bei Billigprodukten ist das manchmal so schlimm, dass es später wackelt oder die Fuge zum Waschtisch ungleichmäßig wird.
Mineralguss (Solid Surface): Der schmeichelnde Formwandler
Ein Verbundwerkstoff aus Mineralien und Kunstharz. Lässt sich in fast jede Form gießen, fühlt sich warm und samtig an – ganz anders als kühle Keramik.
- Vorteile: Riesige Designvielfalt, sogar ganze Waschtische mit integrierten Becken ohne eine einzige Fuge. Und der Knaller: Leichte Kratzer kannst du selbst rauspolieren! Dafür gibt es spezielle Sets, die kosten so um die 30-50 €.
- Nachteile: Die Oberfläche ist weicher. Scheuermilch oder die raue Seite vom Schwamm sind tabu! Und Achtung bei Chemikalien: Rohrreiniger, Nagellackentferner oder Haarfärbemittel können fiese, dauerhafte Flecken hinterlassen. Ich hatte mal einen Kunden, dessen Frau sich die Haare über dem neuen Becken getönt hat. Das war’s dann mit der makellosen Oberfläche…
- Kosten: Deutlich teurer als Keramik. Rechne mal mit dem Zwei- bis Dreifachen eines vergleichbaren Keramikbeckens, also oft ab 500 € aufwärts.
Glas: Die transparente Herausforderung für Putzteufel
Sieht im ersten Moment natürlich wahnsinnig elegant aus. Besteht aus dickem Sicherheitsglas, ist also stabiler, als man denkt.
- Vorteile: Eine einzigartige, leichte Optik, die kein anderes Material erreicht. Gibt’s in unzähligen Farben, klar oder satiniert.
- Nachteile: Und jetzt die Wahrheit: Du siehst ALLES. Jeden Wasserfleck, jeden Seifenrest, jeden Fingerabdruck. Wenn du nicht bereit bist, das Becken nach jeder Benutzung trockenzuwischen, wirst du verrückt. Ehrlich. Bei Klarglas siehst du außerdem den Siphon und die Silikonfuge von oben – da muss die Montage 150% perfekt sein.
- Kosten: Meist im mittleren bis oberen Preissegment, fang mal an, ab 400 € zu suchen.
Naturstein: Ein echtes Unikat mit Allüren
Marmor, Granit, Travertin… jedes Becken ein Einzelstück, von der Natur geformt. Luxus pur.
- Vorteile: Absolut exklusive und zeitlose Optik. Bei guter Pflege hält das ein Leben lang.
- Nachteile: Stein ist porös. Du musst ihn regelmäßig (meist einmal im Jahr) mit einer speziellen Imprägnierung versiegeln (kostet ca. 20-30 € die Flasche). Tust du das nicht, ziehen Wasser, Öl oder Kosmetik ein und machen Flecken, die du nie wieder rauskriegst. Außerdem sind viele Steine (besonders Marmor) extrem säureempfindlich. Ein Spritzer Essigreiniger oder Zitronensaft kann die Oberfläche schon ruinieren. Und die Dinger sind sackschwer!
- Kosten: Hier wird’s exklusiv. Unter 500-600 € geht selten was, nach oben gibt es kaum Grenzen.
Montage: Selber machen oder den Profi rufen?
Die schönste Schüssel nützt nichts, wenn sie schlecht montiert ist. Aber was kannst du wirklich selbst machen und wo solltest du die Finger davon lassen?
Das kannst du als geübter Heimwerker wagen: Ein altes Aufsatzwaschbecken gegen ein neues tauschen, das die gleichen Anschlüsse hat. Oder ein neues Becken auf einer bereits vorhandenen Platte mit passendem Ausschnitt montieren. Hier geht es vor allem um sauberes Abdichten.
Hier rufst du besser einen Profi (und das sage ich nicht nur, weil es mein Job ist): Alles, was mit wandhängender Montage zu tun hat, besonders wenn ein Vorwandelement (diese Stahlrahmen in der Wand) nötig ist. Auch das Schneiden von Ausschnitten in teure Platten (besonders Naturstein!) oder das Verlegen von Anschlüssen in der Wand ist nichts für Anfänger. Ein kleiner Fehler hier kann einen riesigen Wasserschaden verursachen.
Rechne mal grob mit den Handwerkerkosten: Der reine Einbau eines Aufsatzbeckens liegt bei etwa 150-250 €. Für eine komplette wandhängende Montage mit Vorwandelement bist du schnell bei 500-800 € nur für die Arbeitszeit.
Der Trick für die perfekte Silikonfuge beim Aufsatzbecken
Viele Heimwerker schmieren da viel zu viel Silikon hin, das dann unschön herausquillt. So geht’s richtig sauber, ein Trick, den jeder meiner Lehrlinge lernt:
- Abkleben: Klebe den Bereich um die Standfläche des Beckens auf der Platte mit Malerkrepp ab. Lass nur einen schmalen Spalt frei, wo die Fuge hin soll.
- Auftragen: Trage eine dünne Raupe Sanitärsilikon auf.
- Aufsetzen & Abziehen: Setze das Becken vorsichtig auf. Zieh die Fuge dann mit einem Fugenglätter und etwas Seifenwasser (Spüli-Wasser-Mischung) sauber ab.
- Fertig: Zieh das Malerkrepp sofort ab. Das Ergebnis ist eine hauchdünne, perfekte Fuge, die man kaum sieht.
Wandhängende Waschbecken: Was unter den Fliesen zählt
Das sieht super aus und das Putzen des Bodens ist ein Traum. Aber die wichtigste Arbeit passiert, bevor die erste Fliese an der Wand ist. Eine normale Gipskartonwand trägt kein schweres Keramikbecken! Hier muss entweder eine massive Wand dahinter sein oder es kommt ein Vorwandinstallations-System zum Einsatz. Das sind diese Stahlrahmen, die man oft unter Namen wie „Geberit Duofix“ oder „TECEprofil“ findet. Die leiten das Gewicht sicher in den Boden ab.
Ach ja, Schallschutz! Ein oft vergessener Punkt. Zwischen Becken und Fliesen gehört ein spezielles Dämmset (kostet keine 20 €). Das verhindert, dass dein Nachbar jedes Mal mithört, wenn du dir die Hände wäschst. Das ist keine Kür, sondern gehört zum fachgerechten Einbau!
Das Zubehör: Ein gutes Team ist alles
Waschbecken, Armatur und Ablauf müssen zusammenpassen, sonst gibt’s Ärger.
- Armatur: Der Auslauf muss lang genug sein, damit das Wasser mittig ins Becken fließt und nicht auf den hinteren Rand plätschert.
- Überlauf – Ja oder Nein? Viele Designer-Becken haben aus optischen Gründen keinen Überlauf. Das ist dieses kleine Loch, das eine Überschwemmung verhindert. Ein Becken ohne Überlauf braucht zwingend ein nicht verschließbares Ventil. Familien mit Kindern rate ich davon DRINGEND ab. Einmal den Hahn angelassen und das Bad schwimmt. Das Risiko eines Wasserschadens ist den kleinen optischen Gewinn nicht wert.
- Siphon: Wenn der Ablauf sichtbar ist (z.B. bei einem wandhängenden Becken), investiere die 60-120 € in einen schicken Design-Siphon aus Chrom statt in das weiße Plastikding für 10 € aus dem Baumarkt. Das macht einen riesigen Unterschied für die Optik.
Mein letzter Rat an dich
Ein schickes Waschbecken ist eine tolle Sache. Aber lass dich nicht nur von den Hochglanzfotos blenden. Denk an deinen Alltag. Wer putzt bei euch? Habt ihr kleine Kinder? Bist du bereit, für ein besonderes Material auch mehr Pflege in Kauf zu nehmen?
Und mein wichtigster Tipp: Geh in eine Badausstellung und fass die Dinger an! Fühl den Unterschied zwischen kühler Keramik, samtigem Mineralguss und massivem Stein. Stell dich davor und simuliere das Händewaschen. So kriegst du ein echtes Gefühl dafür.
Spar am Ende nicht bei der Montage. Ein guter Handwerker ist die beste Versicherung für eine lange Lebensdauer. Er sorgt dafür, dass alles nicht nur gut aussieht, sondern auch dicht ist und funktioniert. Das ist eine Anschaffung für die nächsten Jahrzehnte. Triff die Wahl mit Kopf und Herz, dann hast du auch jeden einzelnen Tag Freude daran.
Bildergalerie
Natürlichkeit, die man fühlt. Ein Waschbecken aus Naturstein, wie Marmor oder Travertin, ist mehr als nur ein Objekt. Es ist ein Stück Erdgeschichte im Bad. Jeder Morgen beginnt mit der Berührung einer einzigartigen, kühlen Oberfläche, deren Maserung über Jahrtausende gewachsen ist. Marken wie Tikamoon oder Villeroy & Boch zeigen, wie dieses archaische Material modern und leicht wirken kann.
Matte Oberflächen lieben sanfte Pflege. So bleibt der edle Look erhalten:
- Verwenden Sie nur weiche Mikrofasertücher, keine kratzenden Schwämme.
- Ein milder Essigreiniger oder spezielle Reiniger für Mineralguss sind ideal.
- Hartnäckige Flecken? Eine Paste aus Backpulver und Wasser sanft einreiben und abspülen.
Klassische Keramik: Der unzerstörbare Alleskönner. Extrem kratzfest, unempfindlich gegen Chemikalien und hitzebeständig. Die Oberfläche ist porenfrei und daher super hygienisch.
Moderner Mineralguss: Der Formwandler. Erlaubt scharfe Kanten und samtig-weiche Oberflächen, die sich wärmer anfühlen. Leichte Kratzer lassen sich oft einfach wegpolieren.
Die Wahl ist eine Frage der Priorität: Unverwüstlichkeit oder Designfreiheit?
Sind Waschbecken aus Glas wirklich eine gute Idee?
Sie sehen spektakulär aus, keine Frage. Das Licht bricht sich in ihnen, und sie lassen kleine Bäder luftiger wirken. Aber die Praxis ist anspruchsvoll. Jeder Wassertropfen und jeder Fingerabdruck ist sofort sichtbar. Kalkablagerungen sind besonders hartnäckig. Wenn Sie nicht täglich mit dem Abzieher ranwollen, wählen Sie besser satiniertes oder getöntes Glas. Marken wie Vitra oder Glass Design bieten hier robustere Varianten an.
Der entscheidende Millimeter: Achten Sie beim Kauf der Armatur nicht nur auf die Höhe, sondern auch auf die „Ausladung“ – also wie weit der Auslauf ins Becken hineinragt. Idealerweise trifft der Wasserstrahl nicht senkrecht auf den Beckenboden, sondern leicht schräg auf die Rundung in Richtung Abfluss. Das ist der Profi-Trick gegen Spritzwasser!
Laut einer Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) verbraucht jeder Deutsche im Schnitt 128 Liter Trinkwasser pro Tag – ein signifikanter Teil davon am Waschbecken.
Moderne Armaturen mit Durchflussbegrenzer können diesen Verbrauch halbieren, ohne dass der Komfort leidet. Eine kleine Investition, die sich schnell bezahlt macht.
Der Traum vom Doppelwaschtisch – ein Segen für den morgendlichen Familienfrieden. Aber bedenken Sie:
- Sie benötigen mindestens 140 cm Wandbreite für zwei vollwertige Plätze.
- Zwei Armaturen, zwei Siphons, zwei Eckventile – die Installationskosten verdoppeln sich.
- Eine Alternative für weniger Platz: ein breites Einzelbecken mit zwei Armaturen von z.B. Duravit.
- Absolut porenfrei und hygienisch.
- Farb- und lichtecht, auch nach Jahrzehnten.
- Stoß-, kratz- und abriebfest wie kaum ein anderes Material.
Das Geheimnis? Stahlemail. Der deutsche Hersteller Alape hat dieses Material perfektioniert und fertigt daraus filigrane, minimalistische Waschschalen, die quasi ewig halten.
Der Trend geht zur Leichtigkeit. Dank innovativer Werkstoffe wie Saphirkeramik von Laufen oder TitanCeram von Villeroy & Boch sind heute extrem dünnwandige Designs möglich, die früher undenkbar waren. Die Kanten sind präzise wie Messerschnitte, die Formen filigran und elegant. So wirkt selbst ein großes Waschbecken nicht mehr wuchtig, sondern fast schwebend.
Checkliste für Aufsatzwaschbecken:
- Ist die Trägerplatte (z.B. Holz) ausreichend gegen Feuchtigkeit versiegelt?
- Passt die Höhe der (meist höheren) Standarmatur zum Beckenrand?
- Wurde das Loch für den Abfluss präzise und mit transparentem Sanitärsilikon abgedichtet?
- Steht das Becken absolut wackelfrei?
Brauche ich unbedingt einen Überlauf?
Der kleine Schlitz ist eine Versicherung gegen Überschwemmungen. Bei Becken ohne Überlauf – oft bei Design-Schalen der Fall – müssen Sie eine spezielle, nicht verschließbare Ablaufgarnitur verwenden. Das ist wichtig für die Versicherung! Zudem kann es ohne Überlauf beim schnellen Wasserablassen zu „Gluckern“ kommen, da die Luft nicht entweichen kann. Überlegen Sie also, ob die makellose Optik diesen Kompromiss wert ist.
Achtung bei Echtholz: Ein Waschbecken aus massivem, versiegeltem Holz ist ein atemberaubender Hingucker. Aber es lebt! Es reagiert auf Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Stehendes Wasser ist tabu, und die Versiegelung (meist ein spezieller Bootslack) muss je nach Nutzung alle paar Jahre erneuert werden. Ein Statement für Liebhaber, die den Pflegeaufwand nicht scheuen.
Wandhängendes Waschbecken: Der Klassiker. Lässt den Boden frei, was die Reinigung erleichtert und den Raum größer wirken lässt. Der Siphon ist oft sichtbar – hier lohnt sich ein schönes Design-Modell in Schwarz matt oder Chrom.
Aufsatzwaschbecken: Der Trendsetter. Sitzt wie eine Schale auf einer Konsole und bietet viel Gestaltungsfreiheit und Ablagefläche rundherum.
Ihre Entscheidung hängt vom gewünschten Stil und dem verfügbaren Platz ab.
Mut zur Farbe! Nach Jahren des reinen Weiß erobern Farben das Bad zurück. Matte Töne wie Salbeigrün, Nebelblau oder Terrakotta schaffen eine wohnliche, warme Atmosphäre. Hersteller wie Bette oder Duravit bieten mit ihren Serien komplette Konzepte in matten Lacken und Keramiktönen an. Ein farbiges Becken kann so zum zentralen Kunstwerk im Raum werden.
Laut einer Forsa-Umfrage dauert eine komplette Badsanierung in Deutschland im Schnitt 9 bis 12 Arbeitstage.
Das bedeutet: Eine gute Planung ist alles. Das Waschbecken und die Armaturen sollten die ersten Dinge sein, die Sie auswählen, da alle Anschlüsse und die Höhe der Fliesen darauf abgestimmt werden müssen. Eine späte Entscheidung hier kann das ganze Projekt verzögern.
Nicht nur das Becken zählt, auch die Armatur setzt Akzente. Die Wahl der Oberfläche hat großen Einfluss auf die Gesamtwirkung:
- Chrom: Der glänzende, zeitlose Klassiker. Pflegeleicht, aber man sieht jeden Fingerabdruck.
- Edelstahl gebürstet: Wirkt matter, wärmer und hochwertiger. Fingerabdrücke sind weniger sichtbar.
- Schwarz matt: Ein starkes Statement in modernen Bädern. Benötigt sanfte Reiniger, um die Beschichtung nicht zu beschädigen.
- Keine Kanten, in denen sich Schmutz sammelt.
- Eine fugenlose, wie aus einem Guss wirkende Optik.
- Maximale Gestaltungsfreiheit bei Form und Größe.
Das Geheimnis? Ein integriertes Waschbecken aus Corian oder Varicor. Diese Mineralwerkstoffe lassen sich nahtlos mit der Waschtischplatte verbinden und schaffen eine extrem pflegeleichte und minimalistische Einheit.
Nach dem Einbau unbedingt prüfen:
- Sind alle Silikonfugen sauber und gleichmäßig gezogen?
- Ist der Siphon dicht? Einfach Wasser laufen lassen und mit einem trockenen Küchentuch unten fühlen.
- Funktioniert die Excentergarnitur (der Stöpsel-Hebel) reibungslos und ohne zu klemmen?
Seit 1896 fertigt Alape in Goslar Waschbecken aus glasiertem Stahl. Ein Material, das die Präzision von Stahl mit der Härte von Glas verbindet und für seine minimalistische Ästhetik weltweit geschätzt wird.
Welches ist die perfekte Montagehöhe für ein Waschbecken?
Die Standardnorm liegt bei einer Oberkante von 85 bis 90 cm. Das ist aber nur ein Richtwert! Entscheidend ist Ihre Körpergröße. Sind Sie und Ihr Partner eher groß, sind 90-95 cm viel bequemer und rückenschonender. Bei einem Aufsatzwaschbecken ist die Oberkante der Schale der Messpunkt, nicht die der Trägerplatte.
Unterschätzen Sie nicht die Ablaufgarnitur! Ein Pop-up-Ventil, das durch Druck öffnet und schließt, ist modern und kommt ohne das störende Gestänge an der Armatur aus. Das ist besonders bei wandmontierten Armaturen oder minimalistischen Designs die elegantere Lösung. Achten Sie auf hochwertige Modelle aus massivem Messing, nicht aus billigem Kunststoff.
Budget-Tipp vom Profi: Sparen Sie nicht bei dem, was Sie täglich anfassen und was im Verborgenen arbeitet. Investieren Sie lieber in eine hochwertige Armatur von Marken wie Grohe oder Hansgrohe und einen soliden Siphon. Ein günstigeres, aber gut verarbeitetes Keramikbecken einer Hausmarke vom Fachhandel ist oft die klügere Wahl als ein vermeintliches Design-Schnäppchen aus einem zweifelhaften Online-Shop.
Runde Becken: Wirken weich, organisch und harmonisch. Sie sind ideal, um eine Spa-Atmosphäre zu schaffen. Spritzwasser kann bei falscher Armatur-Kombi aber ein Thema sein.
Eckige Becken: Stehen für Klarheit, Struktur und modernes Design. Sie bieten oft eine größere Nutzfläche im Inneren und passen gut zu geradlinigen Möbeln.
Beide Formen haben ihre Berechtigung – es ist eine rein ästhetische Entscheidung.
Die Seele von Naturstein. Jedes Becken ist ein Unikat, aber die Gesteinsart bestimmt den Charakter:
- Marmor: Elegant, klassisch, mit weichen, fließenden Adern. Benötigt eine gute Imprägnierung gegen Flecken.
- Granit: Extrem hart und robust, oft mit einer feinen, gesprenkelten Struktur. Sehr unempfindlich.
- Flussstein (Findling): Außen rau und ursprünglich, innen glatt poliert. Ein starkes, naturbelassenes Statement.
