Dein Sideboard kann mehr: Vom Abstellplatz zum echten Hingucker
Mal ganz ehrlich: Bei den meisten von uns ist das Sideboard so eine Art… naja, eine bessere Ablagefläche. Schlüssel, Post, Krimskrams – alles landet da. Dabei ist dieses Möbelstück eigentlich eine echte Bühne! Eine Chance, deinem Raum Charakter zu geben, eine kleine Geschichte zu erzählen und einfach zu zeigen, wer du bist.
Inhaltsverzeichnis
Ich hab in meinem Job schon unzählige Sideboards in Wohnungen getragen und aufgestellt. Und fast immer kommt die gleiche Frage: „Und… wie dekoriere ich das jetzt?“ Viele suchen dann nach schnellen Deko-Listen im Internet, aber das bringt meistens nichts. Es sieht dann oft unpersönlich und irgendwie „gewollt“ aus.
Die wahre Kunst liegt darin, ein paar grundlegende Prinzipien zu verstehen. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Es sind im Grunde die gleichen Regeln für Form, Gleichgewicht und Material, nach denen ein gutes Möbelstück überhaupt erst gebaut wird. Ich will dir hier kein Patentrezept verkaufen, sondern dir das richtige Werkzeug an die Hand geben. Damit du dein Sideboard nicht nur schmückst, sondern es richtig gut gestaltest.

Erst das Möbel, dann der Rest: Die Basis muss stimmen
Bevor wir auch nur eine einzige Vase in die Hand nehmen, schauen wir uns das Sideboard selbst an. Das ist die absolute Grundlage. Ein häufiger Fehler ist, dass Deko und Möbel wie zwei Fremde wirken, die zufällig nebeneinander stehen. Sie müssen aber miteinander reden.
Fühl mal: Material und Oberfläche
Die Oberfläche deines Sideboards gibt die Spielregeln vor. Eine weiße Hochglanzfläche schreit nach einer anderen Deko als eine warme, geölte Eichenplatte.
- Geöltes Holz: Fühlt sich warm und natürlich an, die Maserung lebt. Hier sind Kontraste Gold wert. Denk an glatte Keramik, kühles Metall oder schweres Glas. Eine raue Steinschale hingegen würde mit der Holzstruktur konkurrieren – das wird schnell zu unruhig.
- Lackierte Flächen: Super glatt, oft ein bisschen spiegelnd. Perfekt, um mit Texturen zu spielen! Ein Lampenschirm aus grobem Leinen, eine Vase mit rauer Oberfläche oder sogar ein kleines Beton-Objekt sehen darauf fantastisch aus. Die glatte Fläche beruhigt das Auge und lässt die Textur der Deko richtig strahlen.
- Metall oder Glas: Diese Stücke sind oft kühl und modern. Sie brauchen einen warmen Gegenpol, damit es nicht steril wie in einer Arztpraxis wirkt. Holz, Leder oder auch ein paar alte Bücher sind hier perfekt, um Gemütlichkeit reinzubringen.
Also, einfach mal hinfassen. Warm oder kalt? Glatt oder rau? Das ist der erste Schritt zur richtigen Wahl.

Groß, klein, hoch, tief: Proportionen im Raum
Ein langes, flaches Sideboard in einem riesigen Raum braucht dringend etwas, das in die Höhe geht. Sonst wirkt es verloren. Eine hohe, schmale Lampe oder ein hochformatiges Bild an der Wand darüber sind ideal, um diese starke horizontale Linie zu durchbrechen.
Gut zu wissen: Wenn du ein Bild darüber hängst, sollte es etwa zwei Drittel der Sideboard-Breite haben. Und der Abstand zwischen Möbeloberkante und Bildunterkante? Ideal sind so 15 bis 20 Zentimeter. Hängt es zu hoch, verliert es den Bezug zum Sideboard.
Ein Wort zur Sicherheit – das ist nicht verhandelbar!
Okay, jetzt kommt der Handwerker in mir durch, aber das muss sein. Bitte, bitte, befestige dein Sideboard an der Wand, besonders wenn Kinder im Haus sind! Seriöse Hersteller liefern dafür immer passende Winkel und Schrauben mit. Das ist eine Sache von zehn Minuten und kann wirklich Schlimmes verhindern. Alle Kastenmöbel sollten den geltenden Sicherheitsnormen für Kippsicherheit entsprechen.

Achtung auch beim Gewicht! Ich erinnere mich an einen Kunden, der eine riesige, schwere Steinskulptur genau in die Mitte seiner langen, dünnen Platte gestellt hat. Nach einem halben Jahr hing das Brett durch wie eine Hängematte. Daraus haben wir gelernt: Schweres gehört immer über die senkrechten Stützen oder Beine, niemals in die freie Mitte!
Das Gestalter-ABC: Einfache Regeln mit großer Wirkung
So, die Basis steht. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Diese paar Regeln sind das Fundament jeder guten Deko. Simpel, aber extrem wirkungsvoll.
Die magische Dreier-Regel
Unser Auge liebt ungerade Zahlen. Eine Gruppe von drei Objekten wirkt fast immer interessanter als eine von zwei oder vier. Warum? Weil unser Gehirn bei geraden Zahlen Symmetrie erwartet und das schnell als langweilig abstempelt. Ungerade Zahlen erzeugen eine angenehme Spannung.
Hier ist eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung für deine erste Dreiergruppe:
- Nimm dein höchstes Teil: Das kann eine Vase mit ein paar schönen Zweigen sein (die gibt’s oft kostenlos im Park!) oder eine Tischleuchte. Das ist dein visueller Anker.
- Stell das mittelhohe, voluminöse Teil dazu: Eine bauchige Schale, eine kleine Skulptur oder ein dicker Bildband funktionieren super. Platziere es leicht versetzt vor oder neben dem hohen Objekt.
- Füge das flache Element hinzu: Ein Stapel aus zwei, drei Büchern, ein schönes Tablett oder eine flache Schale. Das erdet die ganze Gruppe.
Und zack – schon hast du eine kleine Landschaft mit Tiefe geschaffen, die sofort professionell aussieht.

Die unsichtbare Waage: Asymmetrie rockt!
Stell dir in der Mitte deines Sideboards eine Waage vor. Jedes Deko-Teil hat ein „visuelles Gewicht“. Ein großes, dunkles Objekt ist schwerer als ein kleines, helles. Du musst diese Gewichte ausbalancieren.
- Symmetrisch: Links und rechts steht exakt das Gleiche (z. B. zwei identische Lampen). Das ist sehr klassisch und ruhig, kann aber auch schnell steif wirken.
- Asymmetrisch: Das ist die spannendere Variante. Du stellst einen großen „Brocken“ auf eine Seite (z. B. eine große Lampe). Auf die andere Seite stellst du als Gegengewicht eine Gruppe kleinerer Gegenstände (deine Dreiergruppe von eben zum Beispiel). Obwohl die Objekte unterschiedlich sind, halten sie sich optisch die Waage. Das erzeugt Dynamik und wirkt viel moderner.
Mut zur Lücke: Warum Leerraum dein bester Freund ist
Einer der größten Fehler? Jede freie Fläche zustellen zu wollen. Leerraum ist genauso wichtig wie die Objekte selbst! Er gibt den Dingen Raum zum Atmen und Wirken. Er schafft Ruhe und Eleganz. Wenn deine Deko überladen aussieht, ist die Lösung fast immer: Nimm was weg. Und dann vielleicht noch was.

Praktische Tipps für dein Deko-Projekt
Theorie ist gut, aber was kostet der Spaß und wo fängt man an? Hier wird’s konkret.
Dein Deko-Starter-Kit für unter 100 Euro
Du musst kein Vermögen ausgeben. Ganz im Gegenteil. Oft sind es gerade die persönlichen Fundstücke, die den Charme ausmachen. Für eine tolle Grundausstattung kommst du locker mit 50 bis 100 Euro hin:
- Ein schönes Tablett: Fasst Kleinkram zusammen und schafft Ordnung. Gibt’s schon ab ca. 20€ in Deko-Läden oder online.
- Eine mittelgroße Vase: Dein hohes Element. Muss nicht teuer sein, ca. 25€. Ein einfacher Glaskörper reicht oft schon.
- Ein paar schöne Bücher: Schau mal auf dem Flohmarkt, da kriegst du gebundene Schätze für 1-2€ pro Stück.
- Ein Kerzenständer oder eine schöne Kerze: Bringt Gemütlichkeit und kostet vielleicht 15€.
- Etwas aus der Natur: Ein interessanter Ast, ein paar schöne Steine, Kastanien im Herbst – kostet nichts und bringt Leben rein.
Die entscheidende Rolle von Licht (und Kabeln)
Eine Tischleuchte ist fast schon Pflicht. Sie ist nicht nur abends eine gemütliche Lichtinsel, sondern auch ein wichtiges Deko-Element. Achte auf warmweißes Licht (ca. 2700 Kelvin), das macht’s wohnlich.

Kleiner Tipp fürs nervige Kabel: Es gibt selbstklebende Kabelclips oder schmale Kabelkanäle, die du an der Rückseite des Möbels oder am Bein entlangführen kannst. Oft reicht es aber auch, das Kabel hinter einem Bücherstapel oder einer größeren Schale zu verstecken.
Ein typisches Vorher-Nachher-Beispiel
Stell dir vor: Ein Sideboard, vollgestopft mit zehn kleinen Fotorähmchen, Urlaubssouvenirs und losem Krimskrams. Unruhig und chaotisch.
Jetzt das Nachher: Wir nehmen alles runter. Statt zehn kleiner Rahmen wählen wir drei große, die wir als Gruppe an die Wand hängen. Auf das Sideboard kommt links eine hohe Lampe für die Balance. Rechts eine schöne Schale, in der die wichtigsten Kleinigkeiten (Schlüssel, etc.) verschwinden dürfen. Dazwischen bleibt bewusst viel freier Raum. Sofort wirkt alles aufgeräumter, edler und persönlicher.
SOS: Was tun, wenn’s einfach nicht passt?
Manchmal will es einfach nicht harmonisch aussehen. Keine Panik, das sind die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:
- Problem: Alles ist gleich hoch und sieht aus wie eine Zinnsoldaten-Parade.
Lösung: Stapel Bücher! Das ist der einfachste Trick der Welt, um schnell Höhe zu gewinnen und kleinere Objekte besser zur Geltung zu bringen. - Problem: Die Deko wirkt irgendwie „billig“.
Lösung: Das liegt selten am Preis. Reduziere die Anzahl der Teile. Investiere lieber in ein oder zwei größere, ausdrucksstarke Stücke (eine tolle handgetöpferte Vase, ein schönes Holzobjekt) statt in zehn kleine Füllartikel. Qualität schlägt immer Quantität. - Problem: Ein super langes Sideboard, das leer oder ungleichmäßig aussieht.
Lösung: Unterteile es gedanklich in Zonen. Mach nicht eine große Deko, sondern zwei oder drei kleine „Inseln“. Zum Beispiel links eine Lampe mit Büchern, in der Mitte eine große Schale und rechts eine Vasengruppe. Der Leerraum dazwischen verbindet alles.

Und jetzt du! Deine Wochenend-Challenge
Ein Sideboard zu gestalten ist ein Prozess, kein abgeschlossenes Projekt. Es verändert sich mit den Jahreszeiten und mit dir. Hab keine Angst, was auszuprobieren und auch mal Fehler zu machen.
Also, hier ist deine Aufgabe: Nimm an diesem Wochenende einfach mal ALLES von deinem Sideboard runter. Wisch es sauber. Und dann stell nur drei Dinge wieder drauf, die du wirklich liebst. Versuch, die Dreier-Regel anzuwenden.
Du hast jetzt das Rüstzeug. Du kennst die Tricks. Mach aus deinem Möbelstück eine Bühne für die Dinge, die dir etwas bedeuten. Dann wird es nicht nur gut dekoriert sein, sondern eine Seele haben. Und das ist es, worauf es ankommt.
Bildergalerie




Die Magie der ungeraden Zahl: Ein Grundprinzip aus dem Interior Design ist die „Dreierregel“. Objekte, die in Gruppen von drei (oder fünf) arrangiert werden, wirken auf das menschliche Auge dynamischer und ansprechender als gerade Zahlen. Probieren Sie es aus: eine hohe Vase, ein mittelhohes Objekt wie ein Stapel Bücher und eine flache Schale. Sofort entsteht eine spannende visuelle Beziehung.




- Visuelle Ruhe schaffen: Ein Tablett dient als Ankerpunkt. Es fasst kleinere Gegenstände – Schlüssel, eine Duftkerze, ein kleines Souvenir – zu einer Einheit zusammen.
- Materialkontrast: Wählen Sie ein Tablett, das sich vom Sideboard abhebt. Ein Marmortablett von H&M Home auf einer dunklen Holzoberfläche oder ein warmes Messingtablett auf einem weißen Lack-Sideboard erzeugt einen raffinierten Look.
Das Geheimnis? Es verwandelt alltägliches Chaos in eine kuratierte Sammlung.



„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“
Dieses Zitat von William Morris ist der perfekte Leitsatz für Ihr Sideboard. Fragen Sie sich bei jedem Deko-Objekt: Liebe ich es wirklich? Erzählt es eine Geschichte? Ein bewusst ausgewähltes Ensemble wirkt immer persönlicher und stilvoller als eine Ansammlung von beliebigen Trend-Artikeln.




Mein Sideboard wirkt irgendwie flach und eindimensional. Was mache ich falsch?
Das liegt oft an fehlender Tiefe. Denken Sie in drei Ebenen: Hintergrund, Mitte und Vordergrund. Hängen Sie ein Bild oder einen Spiegel an die Wand (Hintergrund). Platzieren Sie die größten Objekte wie eine Lampe oder eine hohe Vase etwas weiter hinten (Mitte). Kleinere, niedrigere Gegenstände wie eine Schale oder ein liegendes Buch kommen nach vorne (Vordergrund). Diese Staffelung erzeugt sofort eine professionelle, dreidimensionale Wirkung.



Die Beleuchtung ist entscheidend für die Atmosphäre. Eine Tischleuchte auf dem Sideboard ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Statement-Piece. Achten Sie auf die richtige Proportion: Die Leuchte sollte nicht mehr als zwei Drittel der Sideboard-Tiefe einnehmen. Modelle wie die „Flowerpot VP3“ von &Tradition oder die kabellose „Panthella Portable“ von Louis Poulsen setzen ikonische Akzente und tauchen Ihre Deko abends in ein warmes, schmeichelhaftes Licht.




Hochglanz-Sideboard: Die spiegelnde Oberfläche verdoppelt optisch alles, was darauf steht. Setzen Sie hier auf matte, texturierte Materialien wie Keramik, Beton oder Leinen, um einen spannenden Kontrast zu schaffen und Reflexionen zu mildern.
Massivholz-Sideboard: Die lebendige Maserung ist bereits ein starkes Statement. Ergänzen Sie sie mit glatten, kühlen Materialien wie Glas, Metall oder glatter Keramik. So konkurrieren die Oberflächen nicht miteinander.



Mut zur Lücke: Der häufigste Fehler beim Dekorieren ist das vollständige Zustellen der Oberfläche. Lassen Sie bewusst freie Flächen, sogenanntes „Negativ-Raum“. Das gibt den einzelnen Objekten Raum zum Atmen und Wirken. Eine überladene Fläche wirkt unruhig, während eine kuratierte Auswahl mit leeren Stellen Eleganz und Souveränität ausstrahlt.




- Ein Coffee Table Book, das Ihre Leidenschaft widerspiegelt (z.B. von Taschen oder Gestalten).
- Eine Vase aus der Keramikwerkstatt im letzten Urlaubsort.
- Ein altes Foto in einem besonderen Rahmen.
- Ein geerbtes Stück, das eine Familiengeschichte erzählt.
Persönliche Gegenstände sind das Herz jeder Dekoration. Sie machen aus einem schön möblierten Raum ein echtes Zuhause.




Laut einer Studie der University of London kann das Betrachten von Kunst den Dopaminspiegel im Gehirn erhöhen – ähnlich wie das Gefühl, verliebt zu sein.
Nutzen Sie die Wand über Ihrem Sideboard als Mini-Galerie! Ein einzelnes, großes Kunstwerk wirkt dramatisch und fokussiert den Blick. Eine Gruppe kleinerer Bilder, eine sogenannte Petersburger Hängung, erzählt eine vielschichtigere Geschichte. Wichtig ist nur, dass die Unterkante des tiefsten Rahmens etwa 15-20 cm über der Sideboard-Platte beginnt, um eine visuelle Verbindung zu schaffen.



Pflanzen bringen Leben und Frische. Aber welche? Für einen modernen, skulpturalen Look eignet sich eine einzelne Sansevieria oder eine Alocasia mit ihren dramatischen Blättern. Wer es weicher und fließender mag, kann eine Efeutute oder eine Erbsenpflanze (Senecio rowleyanus) an der Kante des Sideboards herunterranken lassen. Wichtig: Passen Sie den Übertopf stilistisch an Ihre restliche Deko an – er ist ein vollwertiges Deko-Element!




Wie schaffe ich einen harmonischen Look, ohne dass es langweilig wird?
Definieren Sie eine Farbpalette von maximal drei bis vier Farben. Das können Töne einer Farbfamilie sein (z.B. verschiedene Beige- und Greige-Nuancen) oder eine neutrale Basis mit einer einzigen, kräftigen Akzentfarbe. Diese Farbklammer sorgt dafür, dass auch sehr unterschiedliche Objekte – eine moderne Glasvase, ein rustikaler Kerzenständer und ein metallischer Bilderrahmen – wie eine zusammengehörige Familie wirken.



Bücher sind nicht nur zum Lesen da! Nutzen Sie sie als funktionale Deko-Elemente:
- Als Podest: Ein horizontaler Stapel aus zwei oder drei Büchern mit schönem Rücken hebt ein kleineres Objekt hervor und gibt ihm mehr Präsenz.
- Als Farbtupfer: Wählen Sie Bücher, deren Einbände Ihre Akzentfarbe aufgreifen.
- Als Gesprächsstarter: Legen Sie ein opulentes Coffee Table Book zu einem Thema auf, das Sie begeistert – Architektur, Fotografie oder Mode.




Der letzte Schliff: Wenn Sie denken, dass Sie fertig sind, treten Sie einen Schritt zurück. Machen Sie ein Foto mit Ihrem Handy. Wirkt etwas deplatziert? Ist es zu voll? Probieren Sie, ein einziges Teil wegzunehmen. Oft ist es genau dieser letzte, reduzierende Schritt, der aus einer guten Dekoration eine perfekte macht. Weniger ist fast immer mehr.



Wussten Sie schon? Der Geruchssinn ist direkt mit dem limbischen System verbunden, dem Emotions- und Erinnerungszentrum unseres Gehirns.
Eine hochwertige Duftkerze oder ein schlichter Diffuser auf dem Sideboard beeinflusst die Raumatmosphäre maßgeblich. Marken wie Diptyque, Byredo oder das lokale Label Acqua di Parma bieten nicht nur komplexe Düfte, sondern auch Gefäße, die selbst als Deko-Objekt überzeugen. Sandelholz und Zeder wirken beruhigend, Zitrusnoten belebend.




Symmetrie schafft Ruhe und ein Gefühl von Formalität. Eine Lampe links, eine rechts, ein zentrales Objekt in der Mitte – dieser klassische Aufbau funktioniert immer und strahlt eine zeitlose Eleganz aus. Perfekt für alle, die einen geordneten und ausgewogenen Look bevorzugen. Asymmetrie hingegen wirkt moderner, lässiger und dynamischer. Hier balancieren Sie ein großes Objekt auf der einen Seite mit einer Gruppe kleinerer Objekte auf der anderen Seite aus.



Ich liebe Vintage, aber mein Sideboard ist modern. Passt das zusammen?
Absolut! Genau dieser Stilbruch erzeugt Spannung und Persönlichkeit. Ein alter Kerzenständer vom Flohmarkt auf einem Hochglanz-Sideboard, eine antike Schale neben einer minimalistischen Lampe – der Kontrast zwischen Alt und Neu erzählt eine Geschichte. Der Trick ist, ein verbindendes Element zu finden: Das kann eine gemeinsame Farbe, ein ähnliches Material (z.B. Metall) oder eine Form sein.




Die Kraft der Wiederholung: Wenn Sie mehrere Kerzenständer, Vasen oder Figuren haben, gruppieren Sie sie, anstatt sie über die ganze Fläche zu verteilen. Eine Ansammlung von drei bis fünf Keramikvasen unterschiedlicher Höhe, zum Beispiel aus der „Omaggio“-Serie von Kähler Design, wirkt wie eine bewusste Installation und hat eine viel stärkere visuelle Wirkung als einzelne, verstreute Stücke.




Spiegel sind wahre Zauberkünstler, besonders über einem Sideboard in einem kleineren oder dunkleren Raum. Sie reflektieren das Licht, lassen den Raum größer wirken und verdoppeln die Schönheit Ihrer Deko. Ein runder Spiegel (z.B. der „Gubi Adnet Circulaire“) bricht die strengen Linien des Möbels auf, während ein großer, rechteckiger Spiegel einen dramatischen, fast architektonischen Effekt erzielt.



- Skulpturale Vasen: Selbst ohne Blumen ein Hingucker. Marken wie Cooee Design oder 101 Copenhagen bieten Modelle, die wie Kunstobjekte wirken.
- Knotenkissen oder Deko-Kugeln: Sie bringen eine weiche, organische Form ins Spiel.
- Eine einzelne, große Koralle oder ein besonderer Stein: Naturmaterialien erden die Dekoration und bringen eine einzigartige Textur mit ein.




Der Trend: Travertin & Kalkstein. Dieses poröse, matte Gestein in warmen Creme- und Beigetönen ist der perfekte Partner für Holz- und Lackmöbel. Es strahlt eine erdige Ruhe und mediterrane Eleganz aus. Suchen Sie nach einem Tablett, einer Buchstütze oder einer kleinen Schale aus Travertin, um Ihrem Sideboard ein Stück zeitlosen Luxus zu verleihen. Marken wie ferm LIVING haben oft passende Accessoires im Programm.



Ich habe ein offenes Wohnkonzept. Wie verbinde ich das Sideboard mit dem Rest des Raumes?
Schaffen Sie visuelle Echos. Nehmen Sie eine Farbe oder ein Material aus Ihrer Sideboard-Deko und wiederholen Sie es an anderer Stelle im Raum. Ein Kissen auf dem Sofa, das die Farbe Ihrer Vase aufgreift, ein Bilderrahmen am anderen Ende des Zimmers aus dem gleichen Metall wie Ihr Kerzenständer – diese kleinen Wiederholungen schaffen ein harmonisches und durchdachtes Gesamtbild.




Ein saisonales Update, ganz einfach: Sie müssen nicht viermal im Jahr alles austauschen. Oft genügt eine kleine Veränderung, um die Jahreszeit widerzuspiegeln. Im Frühling ein paar frische Tulpen in der Vase, im Sommer eine Schale mit Muscheln, im Herbst ein Zweig mit bunten Blättern und im Winter ein paar Zapfen oder eine Lichterkette in einer Glasflasche. So bleibt Ihre Dekoration lebendig und aktuell.



„Der Schlüssel zu einer großartigen Einrichtung ist eine interessante Mischung aus Texturen.“ – Justina Blakeney, Designerin und Autorin
Denken Sie bei Ihrer Deko nicht nur daran, wie sie aussieht, sondern auch, wie sie sich anfühlt. Kombinieren Sie glatte Oberflächen (Glas, poliertes Metall) mit rauen (unlasierte Keramik, Stein), harte (Marmor, Holz) mit weichen (ein kleines Stück Leder, ein textiles Element). Diese haptische Vielfalt macht ein Arrangement erst richtig interessant und lebendig.




Großes Budget: Eine ikonische Design-Leuchte oder eine mundgeblasene Glasvase eines bekannten Künstlers.
Kleines Budget: Eine schöne Keramik aus einem Einrichtungsdiscounter wie Søstrene Grene, neu arrangiert mit einem Ast aus dem Garten und einem Buch vom Flohmarkt.
Guter Stil ist keine Frage des Geldes. Es geht darum, Dinge mit Bedeutung zu finden und sie kreativ zu kombinieren.


Die Kunst, Kunst zu lehnen. Anstatt jedes Bild aufzuhängen, lehnen Sie ein oder zwei gerahmte Drucke lässig an die Wand. Das wirkt unkonventionell, modern und flexibel. Sie können die Motive jederzeit austauschen, ohne neue Löcher bohren zu müssen. Kombinieren Sie einen größeren Rahmen im Hintergrund mit einem kleineren davor, um mehr Tiefe zu erzeugen.




