Wohnen mit Gefühl: Wie du Räume schaffst, in denen du wirklich zu Hause bist

von Mareike Brenner
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Ich steh oft in meiner Werkstatt und atme tief ein. Dieser Geruch von frisch geschnittenem Eichenholz… das ist für mich ein Stück Heimat. Seit Ewigkeiten arbeite ich nun schon mit Holz und anderen ehrlichen Materialien und hab dabei eins gelernt: Ein Raum ist so viel mehr als nur vier Wände. Er ist die Bühne für unser Leben, ein Ort zum Lachen, zum Auftanken, zum Sein. Viele werfen heute mit dem Wort „Hygge“ um sich. Ein schönes Wort, keine Frage. Wir nennen es schlicht „Gemütlichkeit“. Aber dieses Gefühl, das kann man nicht im Möbelhaus von der Stange kaufen. Man muss es erschaffen. Mit guten Materialien, solidem Handwerk und einem klaren Plan.

Wenn ich einen Raum betrete, sehe ich nicht nur Möbel. Ich sehe die Maserung im Holz, wie das Licht durchs Fenster fällt und welche Wege die Menschen darin gehen. Und ich kann dir sagen: Echte Gemütlichkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis von gutem Handwerk und ein paar grundlegenden Regeln. In diesem Artikel schütteln wir keine Kissen auf. Wir schauen uns an, was einen Raum im Kern gemütlich macht – das, was bleibt, wenn die ganze Deko weg ist.

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1. Die Basis von allem: Licht und Wärme richtig einsetzen

Bevor wir auch nur an ein einziges Möbelstück denken, müssen wir kurz über Physik sprechen. Klingt trocken, ich weiß, aber glaub mir, das ist die absolute Grundlage. Wenn Licht und Wärme nicht stimmen, kannst du dich auch unter die teuerste Wolldecke kuscheln – es wird einfach nicht gemütlich.

Die Sprache des Lichts: Mehr als nur An und Aus

Falsches Licht kann uns nervös machen und auslaugen, richtiges Licht hingegen umarmt uns förmlich. Im Handwerk achten wir auf drei entscheidende Werte, die jeder kennen sollte:

  • Lichttemperatur (in Kelvin): Denk mal an eine Kerzenflamme. Ihr Licht ist warm, gelblich, super gemütlich. Das sind etwa 1.500 Kelvin (K). Die Mittagssonne dagegen hat ein kühles, fast bläuliches Licht von über 5.500 K. Für Wohnräume ist der absolute Sweet Spot 2.700 K. Dieses warmweiße Licht ähnelt der alten Glühbirne und unser Gehirn verbindet es sofort mit Entspannung. Kaltes Licht über 4.000 K? Perfekt für die Werkstatt oder das Büro, aber ein echter Gemütlichkeits-Killer im Wohnzimmer. Das ist, ehrlich gesagt, keine Geschmackssache, sondern pure Biologie.
  • Farbwiedergabe (CRI-Wert): Der „Color Rendering Index“ sagt aus, wie natürlich Farben unter einer Lampe aussehen. Die Sonne schafft einen perfekten Wert von 100. Billige LEDs haben oft nur einen CRI von 80. Das Ergebnis? Deine Haut sieht fahl aus, das Essen unappetitlich und deine schönen Holzmöbel wirken flach. Achte beim Kauf von Leuchtmitteln auf einen CRI von 90 oder mehr. Der Unterschied ist gewaltig. Plötzlich leuchtet das Rot im Teppich und das Holz zeigt seine wahre Tiefe.
  • Beleuchtung in Schichten denken: Profis knallen niemals nur eine einzige Lampe an die Decke. Denk in Ebenen! Zuerst die Grundbeleuchtung (z.B. eine dimmbare Deckenleuchte). Dann das Arbeitslicht (eine Leselampe neben dem Sessel). Und zum Schluss das Akzentlicht (kleine Spots, die ein Bild oder eine Pflanze anstrahlen). Diese drei zusammen schaffen Tiefe und Atmosphäre.

Und was, wenn du zur Miete wohnst und nicht die Decke aufreißen kannst? Kein Problem! Du brauchst keinen Elektriker. Eine schicke Stehlampe als Arbeitslicht und ein kleiner, günstiger LED-Spot (gibt’s im Baumarkt für unter 20 €), den du vom Boden aus auf eine große Pflanze richtest, bewirken schon Wunder.

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Wärme, die man fühlen kann

Klar, ein knisternder Kaminofen ist der Inbegriff von Gemütlichkeit. Aber Achtung! Aus meiner Erfahrung weiß ich: Ein falsch installierter Ofen ist eine echte Gefahr. Bevor du auch nur ans Kaufen denkst, ist der Anruf beim zuständigen Schornsteinfeger Pflicht. Der kennt die Vorschriften und sagt dir, was bei dir überhaupt möglich ist.

Ein paar Punkte aus der Praxis, die du kennen musst:

  • Abstände sind heilig: Zu Holzwänden oder Möbeln müssen feste Sicherheitsabstände eingehalten werden. Die stehen in der Anleitung des Ofens. Ich habe schon angekohlte Wände gesehen, weil das ignoriert wurde.
  • Der richtige Untergrund: Auf brennbaren Böden wie Holz oder Teppich ist eine feuerfeste Platte aus Glas oder Metall zwingend vorgeschrieben.
  • Frischluft, bitte: Moderne, dichte Häuser brauchen oft eine externe Luftzufuhr für den Ofen. Sonst saugt er den Sauerstoff aus dem Raum – das führt zu Kopfschmerzen und ist brandgefährlich. Ein Kohlenmonoxid-Melder in der Nähe sollte sowieso Standard sein.

Wärme ist übrigens auch eine Frage der Akustik. Harte Flächen wie Fliesen und Glas werfen Schall zurück und schaffen eine kühle, hallende Atmosphäre. Weiche Materialien wie Holz, Teppiche, Vorhänge oder sogar ein volles Bücherregal schlucken den Schall. Ein ruhiger Raum fühlt sich automatisch wärmer an. Deshalb gewinnt ein Holzboden fast immer gegen eine Fliese, wenn es um Gemütlichkeit geht.

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2. Die richtigen Materialien: Eine Sache für Hand und Herz

Materialien haben eine Seele. Sie haben eine Textur, eine Temperatur, einen Geruch. Das ist der Unterschied zwischen einem sterilen Ausstellungsraum und einem Zuhause mit Charakter.

Holz: Der Herzschlag eines gemütlichen Raumes

Holz ist für mich der Baustoff Nummer eins für ein behagliches Heim. Es lebt, es atmet und es altert in Würde. Aber Holz ist nicht gleich Holz:

  • Eiche: Hart, schwer und fast unzerstörbar. Perfekt für Böden und Tische, die was aushalten müssen. Die markante Maserung strahlt Ruhe und Kraft aus. Ein guter Eichenboden kostet pro Quadratmeter gerne mal zwischen 60 und 120 Euro.
  • Kiefer: Weicher, leichter und deutlich günstiger. Kiefer bekommst du schon für 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Sie ist hell, dunkelt wunderschön nach und bekommt mit der Zeit ein paar Dellen – das ist aber Teil ihres Charmes. Ideal für den Landhausstil.
  • Zirbe: Ein besonderes Holz aus den Alpen. Es ist sehr weich und verströmt einen einzigartigen, harzigen Duft, dem man eine beruhigende Wirkung auf den Herzschlag nachsagt. Ob das wissenschaftlich stimmt, sei mal dahingestellt, aber allein der Geruch entspannt schon ungemein.

Und dann die große Frage: geölt oder lackiert? Für mich gibt es da eine klare Antwort. Eine geölte Oberfläche lässt das Holz atmen. Sie fühlt sich warm und echt an, und kleine Kratzer kannst du kinderleicht selbst ausbessern. Lack hingegen versiegelt das Holz mit einer dünnen Plastikschicht. Fühlt sich kühl an und ist zwar pflegeleicht, aber wehe, du hast einen tiefen Kratzer. Dann musst du die gesamte Fläche abschleifen und neu lackieren. Ein Riesenaufwand.

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Kleiner Praxis-Tipp: So ölst du einen alten Holztisch selbst
Du hast ein altes Schätzchen, das eine Auffrischung braucht? Kein Problem. Plan dir etwa 2-3 Stunden ein. 1. Vorbereitung: Schleife die alte Oberfläche komplett ab, erst mit grobem (80er), dann mit feinem (120er) Schleifpapier. Danach alles super gründlich staubfrei machen. 2. Öl auftragen: Nimm ein hochwertiges Hartwachsöl (ca. 20-30 € die Dose im Baumarkt) und trage es mit einem Baumwolltuch dünn und gleichmäßig auf. 3. Einwirken & Abnehmen: Lass das Öl etwa 15-20 Minuten einziehen. Danach nimmst du mit einem sauberen Tuch ALLES an überschüssigem Öl wieder ab, bis sich die Oberfläche fast trocken anfühlt. Das ist der wichtigste Schritt, sonst klebt es später! Trocknen lassen, fertig.

Textilien: Die zweite Haut für deine Räume

Hier setze ich voll auf Naturfasern. Sie fühlen sich einfach besser an und haben tolle Eigenschaften.

  • Wolle: Ein echtes Wunderwerk. Schmutzabweisend, schwer entflammbar und ein fantastischer Schallschlucker. Ein guter Wollteppich ist eine Investition fürs Leben. Solche Stücke findest du aber selten beim Discounter. Schau lieber in Fachgeschäften oder online nach Marken, die transparent angeben, woher die Wolle kommt.
  • Leinen: Robust, atmungsaktiv und hat diese lässig-edle Knitteroptik. Perfekt für Vorhänge, die das Licht weich filtern.
  • Baumwolle: Der vielseitige Klassiker für Kissen und Decken. Achte hier auf Siegel wie „Oeko-Tex“, dann bist du auf der sicheren Seite, was Schadstoffe angeht.
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3. Die Umsetzung im Alltag: Ein guter Plan ist alles

Denk nicht nur in Möbeln, denk in Zonen und Funktionen. Schieb nicht alles an die Wand! Das erzeugt in der Mitte eine leere „Tanzfläche“. Schaffe lieber kleine Inseln: eine Leseecke mit Sessel, Lampe und Beistelltisch. Eine Gesprächszone, wo sich Sofa und Sessel anschauen und zum Reden einladen.

Ein Tipp, für den du mir ewig dankbar sein wirst: Plane genug Steckdosen! Nichts killt die Atmosphäre so zuverlässig wie ein Kabelsalat aus Verlängerungsstrippen. Wenn du renovierst, lass den Elektriker lieber ein paar mehr installieren. Das kostet anfangs etwas mehr, aber zahlt sich jeden einzelnen Tag aus.

Drei Gemütlichkeits-Hacks für unter 20 Euro

  • Tausche die Haupt-Glühbirne im Wohnzimmer gegen eine warmweiße LED mit 2700 K und hohem CRI-Wert. Der Effekt ist sofort spürbar! (Kosten: ca. 8-12 €)
  • Kauf dir auf dem Stoffmarkt ein schönes Stück Rohleinen und nutze es als Tischdecke oder Überwurf. (Kosten: je nach Größe ca. 15 €)
  • Hol dir im Baumarkt oder online eine kleine Scheibe aus Zirbenholz und lege sie aufs Nachtkästchen. Der Duft ist herrlich beruhigend. (Kosten: ca. 5-10 €)
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4. Vom Norden bis zum Süden: Gemütlichkeit hat viele Gesichter

Das dänische „Hygge“ ist toll, aber wir haben hierzulande unsere ganz eigenen, über Generationen gewachsenen Traditionen der Gemütlichkeit.

Im Norden, an der Küste, ist sie oft heller und klarer. Helle Hölzer wie Kiefer oder Birke, schnörkelloses, funktionales Design. Logisch, bei den langen, grauen Wintern braucht man Helligkeit im Haus.

Im Süden, in den Bergen, wird es oft rustikaler und erdiger. Dunkle Eiche, massive Fichte, niedrigere Decken, um die Wärme zu halten. Die traditionelle Bauernstube mit Kachelofen und Eckbank ist das perfekte Beispiel für diese Art von Geborgenheit. Das ist kein Zufall, sondern über Jahrhunderte gewachsene Weisheit im Umgang mit dem Klima und den verfügbaren Materialien.

5. Für Fortgeschrittene: Details, die den Unterschied machen

Wenn die Basis stimmt, kommen die Details, die echte Qualität von Massenware unterscheiden.

Denk mal über Einbaumöbel nach. Ein vom Schreiner gefertigter Schrank, der eine ganze Wand ausfüllt, schafft eine unglaubliche Ruhe im Raum. Klar, das ist eine größere Investition – da bist du schnell bei ein paar Tausend Euro. Aber es ist eine, die den Wert deiner Wohnung steigert und jahrzehntelang Freude macht. Eine budgetfreundlichere Alternative: Nutze ein gutes Schranksystem (z.B. von IKEA) und lass dir vom Schreiner nur passgenaue, hochwertige Fronten dafür anfertigen.

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Achte auf die Verbindungen. Ich hab mal einen uralten Schrank restauriert, dessen Holzverbindungen nach über hundert Jahren noch bombenfest waren. Dagegen kam neulich ein Kunde mit einer Kommode vom Möbel-Discounter, die nach einem einzigen Umzug nur noch ein Haufen Pressspan-Brösel war. Das, mein Freund, ist der Unterschied zwischen einem Möbelstück für eine Saison und einem für Generationen.

Und was tun bei knarrenden Dielen im Altbau? Meistens sind es lockere Nägel oder Dielen, die aneinander reiben. Wenn eine einzelne Diele beim Drauftreten wackelt, kannst du versuchen, sie mit einer gezielt gesetzten Schraube zu fixieren. Wenn eine ganze Fläche beim Gehen knarzt, reiben die Kanten aneinander. Ein alter Trick ist, etwas Talkumpuder in die Fugen zu streuen. Das wirkt oft Wunder.

6. Sicherheit geht immer vor

Ganz ehrlich: Gemütlichkeit hört sofort auf, wenn es gefährlich wird. Deshalb ein paar ernste Worte zum Schluss:

  • Brandschutz: Ich kann es nicht oft genug sagen. Lass Kerzen nie allein, stell sie auf feuerfeste Unterlagen und installiere Rauchmelder. Das ist keine Option, das ist Pflicht und rettet Leben.
  • Schadstoffe: Billige Pressspanmöbel können Formaldehyd ausdünsten. Achte auf Siegel wie den „Blauen Engel“. Das kennzeichnet emissionsarme Produkte.
  • Standsicherheit: Hohe, schmale Regale müssen an der Wand befestigt werden. Immer. Besonders, wenn Kinder im Haus sind. Eine kleine Schraube kann hier Schlimmstes verhindern.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel gibt dir meine besten Tipps aus der Praxis. Er ersetzt aber keine fachliche Beratung vor Ort. Jedes Haus ist anders. Besonders bei Elektrik, tragenden Wänden oder Feuerstätten musst du immer einen qualifizierten Fachbetrieb holen. Bitte keine Kompromisse bei deiner Sicherheit!

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Meine abschließenden Gedanken

Echte Gemütlichkeit ist das Ergebnis von Sorgfalt. Sie hat mehr mit der Qualität eines geölten Eichenbodens zu tun als mit der Anzahl der Kissen auf dem Sofa. Sie ist dieses leise Gefühl von Zufriedenheit, wenn man einen Raum betritt, in dem alles am richtigen Platz ist und sich einfach gut und richtig anfühlt.

Also, hör auf dein Bauchgefühl, aber vergiss deinen Verstand nicht. Investiere in Qualität, die bleibt. Schaffe dir einen Ort, der nicht nur modisch ist, sondern dauerhaft. Ein Zuhause, das dich erdet. Das ist die Essenz von gutem Handwerk.

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„Der Stuhl ist kein Gegenstand im Raum. Er ist Teil des Raumes.“ – Kaare Klint, Vater des modernen dänischen Möbeldesigns

Dieses Zitat bringt es auf den Punkt. Ein Möbelstück sollte nicht nur ein Füller sein, sondern eine bewusste Entscheidung, die die Architektur des Raumes und die Bewegungen darin respektiert. Denken Sie bei der nächsten Anschaffung daran: Dient es dem Raum und den Menschen darin, oder steht es nur im Weg?

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

Die Magie der Haptik: Ein Raum wird erst lebendig, wenn man ihn auch mit den Händen „sehen“ kann. Schließen Sie einmal die Augen und stellen Sie sich vor, Ihre Finger gleiten über verschiedene Oberflächen: die raue, gekalkte Oberfläche einer Eichenholzdiele, die kühle Glätte einer Keramikschale von Broste Copenhagen, die weiche, nachgiebige Struktur eines Wollplaids. Diese textilen und materiellen Kontraste sind es, die eine subtile, aber tiefgehende Behaglichkeit erzeugen, die weit über das rein Visuelle hinausgeht.

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Warum fühlt sich mein Raum trotz schöner Möbel kühl und unpersönlich an?

Oft liegt die Antwort in der Akustik. Harte Oberflächen wie Parkett, Glas und glatte Wände werfen den Schall zurück und erzeugen einen unbewussten Hall, der Unruhe stiftet. Das Geheimnis eines „leisen“, geborgenen Raumes liegt in der Schallabsorption. Ein hochfloriger Teppich, schwere Leinenvorhänge, ein Bücherregal voller Bücher oder sogar ein Wandbehang aus Filz können Wunder wirken. Sie schlucken den Schall und schaffen eine intime, ruhige Atmosphäre.

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Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

  • Schafft intime, Gesprächs-fördernde Zonen.
  • Verbessert den Bewegungsfluss im Raum.
  • Wirkt einladender und weniger wie ein Wartezimmer.

Das Geheimnis? Rücken Sie Ihre Möbel von den Wänden ab! Selbst ein paar Zentimeter Abstand zwischen Sofa und Wand können die Raumwahrnehmung dramatisch verändern und eine luftigere, durchdachte Atmosphäre schaffen.

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Geöltes Holz: Fühlt sich warm und natürlich an, die Maserung bleibt spürbar. Es „atmet“ und verbessert das Raumklima, braucht aber regelmäßige Pflege mit einem guten Holzöl, um vor Flecken geschützt zu sein.

Lackiertes Holz: Bildet eine versiegelte, robuste Schutzschicht. Es ist pflegeleichter, verliert aber die direkte, sinnliche Verbindung zum Material. Die Oberfläche wirkt kühler und glatter.

Für das echte Handwerksgefühl ist geöltes Holz oft die bessere Wahl. Es lebt und altert mit Ihnen.

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Abseits des Hauptlichts, das im Artikel bereits perfekt beschrieben wird, liegt der Schlüssel zur Gemütlichkeit in Lichtinseln. Statt einen Raum komplett auszuleuchten, schaffen Sie gezielte Zonen:

  • Eine Leseecke: Ein Sessel, ein Beistelltisch und eine fokussierte Stehlampe wie die „Gräshoppa“ von Gubi.
  • Akzentlicht: Ein kleiner Spot, der auf ein Bild oder eine Pflanze gerichtet ist.
  • Stimmungslicht: Eine kleine Tischleuchte auf einer Kommode, vielleicht ein Modell von &Tradition, das nur ein sanftes Glimmen verbreitet.
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Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden, reagiert aber besonders sensibel auf die natürlichen Töne, die in der Natur vorkommen.

Nutzen Sie das! Statt auf laute Akzentfarben zu setzen, arbeiten Sie mit Nuancen einer Farbfamilie. Denken Sie an die Palette eines Waldes: Moosgrün, Erdbraun, Steingrau, Rindenbeige. Farbenhersteller wie Jotun oder Farrow & Ball bieten eine meisterhafte Auswahl an solchen gebrochenen, tiefen Tönen, die eine sofortige Ruhe ausstrahlen.

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Wichtiger Punkt: Schaffen Sie Leere. In unserem Bestreben, es gemütlich zu machen, neigen wir oft dazu, jede freie Ecke zu füllen. Echte Ruhe entsteht aber erst, wenn das Auge auch wandern und ruhen kann. Eine bewusst freigelassene Wand, eine Kommode, auf der nur ein einziges, schönes Objekt steht, oder ein freier Bereich auf dem Boden sind kein verschenkter Platz, sondern aktiver Luxus für die Sinne.

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Die japanische Philosophie des „Wabi-Sabi“ feiert die Schönheit im Unvollkommenen, Vergänglichen und Bescheidenen. Das passt perfekt zum ehrlichen Handwerksgedanken. Anstatt nach makelloser Perfektion zu streben, schätzen Sie die Spuren des Lebens: die kleine Kerbe im Holztisch, die Patina auf einem Ledersessel, die handgemachte Keramik mit ihren leichten Unebenheiten. Diese „Fehler“ sind es, die einem Zuhause eine Seele und eine Geschichte geben.

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Wie bringe ich Leben in eine sterile Einrichtung?

Durch Objekte mit einer persönlichen Geschichte. Das muss kein teures Designerstück sein. Es kann der glatt geschliffene Stein vom letzten Strandurlaub sein, die geerbte Holzkiste vom Großvater oder das erste, etwas schiefe Tongefäß Ihres Kindes. Gruppieren Sie solche Stücke zu kleinen, persönlichen Stillleben auf einem Sideboard oder in einem Regal. Sie sind die wahren Ankerpunkte Ihrer Identität im Raum.

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Vergessen Sie den Geruchssinn nicht. Er ist direkt mit unserem emotionalen Zentrum im Gehirn verbunden. Statt künstlicher Raumdüfte setzen Sie auf authentische Aromen, die eine Geschichte von Leben und Sorgfalt erzählen. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee, von Bienenwachs nach dem Polieren der Holzmöbel, von einem trocknenden Strauß Kräuter oder schlicht von gelüfteter, frischer Luft.

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  • Skandinavisch: Helle Hölzer (Birke, Esche), klare Linien, Funktionalität und eine helle, luftige Farbpalette. Fokus auf Licht und Einfachheit.
  • Japandi: Eine Fusion aus skandinavischer Funktion und japanischer rustikaler Eleganz. Dunklere Hölzer (Eiche, Nussbaum), tiefe Farben, Fokus auf Handwerk, Unvollkommenheit und eine meditative Ruhe.

Der aktuelle Trend geht stark in Richtung Japandi, weil er der minimalistischen Kühle mehr Wärme und Tiefe verleiht.

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Laut einer Studie des Umweltbundesamtes verbringen wir in Europa durchschnittlich 90 % unserer Zeit in geschlossenen Räumen.

Ein starkes Argument dafür, die Natur nach drinnen zu holen. Und damit sind nicht nur ein paar Alibi-Pflanzen gemeint. Denken Sie an große, skulpturale Pflanzen wie eine Geigenfeige oder eine Monstera. Verwenden Sie natürliche Materialien und Motive. Ein Leinwanddruck einer ruhigen Waldlandschaft kann die Atmosphäre eines Raumes fundamental verändern und das Wohlbefinden nachweislich steigern.

Qualität hat ihren Preis, aber sie muss nicht unerschwinglich sein. Der Markt für gebrauchte Designklassiker boomt. Ein originaler Wishbone Chair von Hans J. Wegner oder ein Beistelltisch von Alvar Aalto aus den 60er-Jahren hat oft mehr Charakter und eine bessere Substanz als ein neues Massenprodukt. Plattformen wie Pamono oder sogar Kleinanzeigen sind wahre Fundgruben für Stücke, die bereits bewiesen haben, dass sie die Zeit überdauern – und sie erzählen eine viel spannendere Geschichte.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.