Modern wohnen, aber richtig: Was dir im Möbelhaus keiner verrät
Erst mal Klartext: Was „modern“ wirklich bedeutet
In meiner Werkstatt sehe ich ständig Trends aufblitzen und wieder verschwinden. Das ist ja auch normal. Aber eine Sache fällt mir immer wieder auf: Viele Leute werfen „modern“ und „modisch“ in einen Topf. Ganz ehrlich? Das sind zwei komplett verschiedene Paar Schuhe.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erst mal Klartext: Was „modern“ wirklich bedeutet
- 2 Das Fundament: Warum „Form folgt Funktion“ alles verändert
- 3 Materialkunde für die Praxis: Was Profis wirklich nehmen
- 4 Die Kunst des Lichts: Mehr als nur eine Glühbirne
- 5 Die Umsetzung: Vom Kopf in den Raum
- 6 Dein erster Schritt für unter 50 Euro
- 7 Fazit: Ein Raum zum Leben, nicht zum Angeben
- 8 Bildergalerie
Modisch ist das, was gerade in jedem zweiten Wohnmagazin abgebildet ist. Kann super aussehen, keine Frage. Aber die Gefahr ist groß, dass du dich in zwei, drei Jahren daran sattgesehen hast. Modern im wahren Sinne ist aber keine kurzlebige Mode, sondern eine zeitlose Haltung. Eine Philosophie, die auf Klarheit, Funktion und echten Materialien beruht. Und diese Prinzipien sind heute wertvoller denn je.
Wenn also jemand zu mir kommt und sich eine „moderne Einrichtung“ wünscht, frage ich immer zurück: „Willst du etwas, das gerade angesagt ist? Oder willst du einen Raum, der aufgeräumt, ehrlich und funktional ist – und auch in zehn Jahren noch eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt?“ Meistens ist es Letzteres. Und genau darum geht’s hier. Ich will dir nicht die neuesten Katalog-Looks nachbeten, sondern aus der Praxis erzählen, was eine wirklich moderne, langlebige Einrichtung ausmacht.

Das Fundament: Warum „Form folgt Funktion“ alles verändert
Der wichtigste Satz, den du dir merken solltest, lautet: Die Form folgt der Funktion. Das ist kein hochgestochener Spruch von Design-Gurus, sondern das absolute Kernprinzip. Jedes einzelne Teil in einem Raum hat einen Zweck. Ein Stuhl ist zum Sitzen da, ein Schrank zum Verstauen. Die Gestaltung, also die Form, muss diesen Zweck so gut wie möglich unterstützen. Alles, was nur zur reinen Deko dient und keine Aufgabe hat, fliegt raus.
Die Logik der Einfachheit
Warum diese radikale Reduktion? Dahinter steckt eine ganz simple Logik. Unser Gehirn muss pausenlos visuelle Reize verarbeiten. Ein Raum voller Schnörkel, wilder Muster und Krimskrams ist pure Anstrengung. Er erzeugt eine Art „visuelles Rauschen“. Ein aufgeräumter, reduzierter Raum hingegen ist wie eine Oase. Er lässt deinen Augen und deinem Kopf eine Pause.
Plötzlich nimmst du die Dinge wahr, die wirklich zählen: die Qualität des Holzes, die saubere Kante eines Regals, das Spiel des Lichts auf einer glatten Oberfläche. Du schaffst also keine Leere, sondern Raum für das Wesentliche.

Die Sache mit der ehrlichen Haut
Ein weiteres Grundprinzip ist die Ehrlichkeit der Materialien. Gutes Design versucht niemals, ein Material als etwas anderes auszugeben. Eine Tür aus Holz sieht nach Holz aus und fühlt sich auch so an. Eine Arbeitsplatte aus Beton zeigt ihre feinen Poren. Stahl darf seine kühle, präzise Natur zeigen.
Folien in Holzoptik oder Kunststoff, der aussieht wie Stein? Bitte nicht. Warum? Weil die wahre Schönheit im echten Material liegt. Es altert mit Würde. Eine Massivholzplatte bekommt mit der Zeit eine Patina, kleine Kratzer erzählen eine Geschichte. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Nichts ist ärgerlicher als eine Billig-Küche, bei der sich nach einem Jahr die Folie an den Kanten löst. Ich hatte mal einen Kunden, der genau das erlebt hat – der Ärger über die vermeintliche Ersparnis war riesig. Ein ehrliches Material schafft Vertrauen und eine Qualität, die du jeden Tag spürst.
Materialkunde für die Praxis: Was Profis wirklich nehmen
Die Wahl der richtigen Materialien ist das Herzstück. Hier geht es nicht nur um die Optik, sondern um Haptik, Langlebigkeit und wie sich etwas anfühlt und verarbeiten lässt. Hier mal ein paar Einblicke direkt von der Werkbank.

Holz: Mehr als nur ein Farbton
Holz lebt, atmet und hat Charakter. Jede Sorte ist anders:
- Eiche: Der absolute Alleskönner. Super robust, hart und langlebig. Perfekt für Böden, Tische und alles, was was aushalten muss. Für dunklere, edle Töne greifen wir oft zu geräucherter Eiche, das ist viel schöner als jede Beize.
- Nussbaum: Dunkel, sehr edel und etwas weicher als Eiche. Ein Traum für besondere Möbelstücke oder Wandverkleidungen. Die Farbnuancen sind einfach einzigartig.
- Ahorn: Sehr hell, fast weiß, mit einer ganz feinen Maserung. Bringt sofort Licht in den Raum und passt super zu minimalistischen Entwürfen. Aber Achtung: Ahorn neigt dazu, unter Sonneneinstrahlung mit der Zeit leicht zu vergilben. Das ist kein Mangel, sondern Natur – muss man nur wissen.
- Zirbe: Ein Nadelholz aus den Alpen. Es ist weicher und hat diesen wunderbaren, beruhigenden Duft durch die ätherischen Öle. Ideal für Schlafzimmermöbel. Der Duft bleibt wirklich jahrelang.
Kleiner Tipp zur Oberfläche: Lack oder Öl? Das ist eine Glaubensfrage. Lack versiegelt das Holz komplett, wie eine Glasplatte. Das ist super pflegeleicht, aber du verlierst den direkten Kontakt zum Material. Geölte Flächen lassen die Poren offen, das Holz kann atmen und verbessert das Raumklima. Du spürst die Textur. Dafür brauchen sie etwas mehr Liebe, etwa einmal im Jahr eine kleine Öl-Auffrischung. Das ist aber einfacher, als du denkst!

Mini-Anleitung: Holzmöbel nachölen in 5 Schritten
1. Die Fläche ganz leicht mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) anschleifen.
2. Schleifstaub gründlich mit einem trockenen Tuch entfernen.
3. Etwas Möbelöl auf einen sauberen Lappen geben und dünn und gleichmäßig auftragen.
4. Ungefähr 15-20 Minuten einziehen lassen.
5. WICHTIG: Überschüssiges Öl, das nicht eingezogen ist, mit einem trockenen Lappen restlos abwischen. Sonst gibt es klebrige Stellen. Fertig!
Metall: Der kühle Konterpart
Metall setzt fantastische Kontraste zum warmen Holz. Wir nutzen es für Gestelle, Griffe oder filigrane Rahmen.
- Stahl: Meistens als Rohstahl oder pulverbeschichtet. Rohstahl wird nur klar lackiert, damit man die Schweißnähte und die rohe Oberfläche noch sieht – super ehrlich. Mattschwarze Pulverbeschichtung ist der Klassiker, extrem kratzfest und pflegeleicht.
- Edelstahl: Der Favorit für Küche und Bad. Die Qualität erkennt man am Schliff. Gebürsteter Edelstahl ist deutlich unempfindlicher gegen Fingerabdrücke als die hochglanzpolierte Variante.
- Messing: Bringt Wärme und einen Hauch Eleganz. Echtes Messing entwickelt mit der Zeit eine Patina, es wird dunkler. Das ist ein natürlicher Prozess, den man mögen muss.

Beton, Stein & Co: Die Schwergewichte
Hier wird’s anspruchsvoll. Eine Küchenarbeitsplatte aus Beton kann der absolute Hammer sein, ist aber nichts für Anfänger. Gut zu wissen: Hier reden wir auch über andere Preisklassen. Rechnen musst du ungefähr so: Eine massive Eichen-Arbeitsplatte kostet dich je nach Stärke und Qualität zwischen 250 € und 400 € pro laufendem Meter. Bei Sichtbeton liegst du schnell bei 400 € bis 600 €, weil die Herstellung extrem aufwendig ist. Dafür hält beides ein Leben lang.
Ein wiederentdeckter Klassiker ist übrigens Terrazzo. Das ist im Grunde ein Estrich, dem farbige Steinsplitter beigemischt werden. Nach dem Aushärten wird er geschliffen und poliert, wodurch jede Fläche zum Unikat wird. Die Herstellung ist aber sehr aufwendig und sollte definitiv von einer Spezialfirma gemacht werden.
Die Kunst des Lichts: Mehr als nur eine Glühbirne
Licht ist ein Baustoff. Der häufigste Fehler? Eine einzige Deckenlampe in der Mitte des Raumes. Das macht hartes Licht, wirft unschöne Schatten und sorgt für null Gemütlichkeit.

Die drei Licht-Ebenen
Ein gutes Konzept besteht immer aus drei Schichten:
- Grundbeleuchtung: Sorgt für eine allgemeine Helligkeit. Das können unauffällige Einbaustrahler sein oder, noch besser, indirektes Licht über eine sogenannte Voute (eine abgehängte Kante an der Decke mit einem LED-Band dahinter). Das Licht wird weich im Raum verteilt.
- Zonenlicht: Gezieltes Licht für bestimmte Aufgaben. Die Pendelleuchte über dem Esstisch, die Leselampe am Sessel, die Beleuchtung der Küchenarbeitsfläche.
- Akzentlicht: Setzt gezielte Highlights und schafft Tiefe. Ein kleiner Spot, der ein Bild anstrahlt oder eine schöne Pflanze in Szene setzt.
Lichtfarbe ist alles (gemessen in Kelvin)
Die Lichtfarbe beeinflusst die Stimmung massiv. Kurz und knapp:
- Unter 3.300 K (Warmweiß): Gemütlich und entspannend wie Kerzenlicht. Perfekt für Wohn- und Schlafräume. Der Wert 2.700 K ist hier der Bestseller.
- 3.300 K bis 5.300 K (Neutralweiß): Sachlich, fördert die Konzentration. Ideal für Arbeitsbereiche, Küche und Bad.
- Über 5.300 K (Tageslichtweiß): Wirkt kühl, fast bläulich. In Wohnräumen oft unangenehm, eher was für die Werkstatt oder Kellerräume.
Kleiner Trick für Unentschlossene: Hol dir für den Anfang ein paar smarte LED-Lampen (kosten oft nur 10-15 € pro Stück). Da kannst du die Lichtfarbe und Helligkeit per App steuern und ganz einfach ausprobieren, was sich in deinem Raum am besten anfühlt.

Achtung, jetzt wird’s ernst: Alle elektrischen Installationen sind ein Job für den Profi! Das ist gesetzlich vorgeschrieben und dient deiner Sicherheit. Ein Brand durch fehlerhafte Elektrik ist eine der häufigsten Ursachen für Wohnungsbrände. Also bitte, Finger weg davon!
Die Umsetzung: Vom Kopf in den Raum
Eine gute Idee ist nichts wert ohne saubere Umsetzung. Ich sage immer: Jeder Euro, der in eine gute Planung fließt, spart später zehn Euro bei der Korrektur von Fehlern.
Dein Schlachtplan: Messen, zeichnen, denken
Bevor du auch nur einen Nagel in die Wand haust, brauchst du einen Plan. Das muss keine CAD-Zeichnung sein, ein Blatt Karopapier reicht völlig.
- Bestandsaufnahme: Miss den Raum exakt aus. Vergiss Fenster, Türen, Heizkörper und Steckdosen nicht.
- Zonen festlegen: Wo wird gegessen, wo gelesen, wo ferngesehen?
- Möbel schieben: Zeichne die Möbel maßstabsgetreu als Papierschnipsel. So kannst du sie auf dem Plan hin- und herschieben. Lass mindestens 80 cm für Laufwege frei.
- Licht & Strom: Wo brauchst du Steckdosen und Lampen? Das muss früh geplant werden, Schlitze klopfen ist eine riesige Sauerei.

DIY oder Profi? Eine ehrliche Einschätzung
Ich hab riesigen Respekt vor ambitionierten Heimwerkern. Aber man muss seine Grenzen kennen.
Was du gut selbst machen kannst: Wände streichen, Fertigmöbel aufbauen, einfache Regale anbringen und Fertigparkett verlegen (wenn der Boden eben ist).
Wann du einen Profi rufen solltest: Bei allem, was mit Elektro und Wasser zu tun hat (ist Pflicht!). Bei maßgefertigten Einbaumöbeln. Wenn du Wände versetzen willst (Statiker fragen!). Und, ganz wichtig, bei Spachtelarbeiten für superglatte Wände. Diese berühmte „Q3/Q4-Qualität“ ist die Champions League der glatten Wände – so glatt, dass selbst Streiflicht keine Fehler zeigt. Das ist extrem schwer hinzubekommen. Ein Maler oder Trockenbauer kann das besser und schneller. Gute Handwerker findest du übrigens oft über die Online-Suche der lokalen Handwerkskammer oder durch Empfehlungen.
Dein erster Schritt für unter 50 Euro
Du willst nicht gleich alles umbauen, aber sofort einen Unterschied spüren? Hier ist dein „Quick Win“: die Radikal-Kur für ein einzelnes Regalbrett oder eine Kommode. Nimm alles runter. ALLES. Wisch es sauber. Und dann stell nur die Hälfte der Dinge wieder drauf. Aber nur das, was du entweder wirklich brauchst oder von Herzen liebst. Den Rest packst du in eine Kiste und stellst sie in den Keller. Du wirst staunen, was das für eine Wirkung hat!

Fazit: Ein Raum zum Leben, nicht zum Angeben
Eine moderne Einrichtung zu schaffen, heißt nicht, einem Trend hinterherzulaufen. Es bedeutet, einen Raum zu schaffen, der zu dir passt. Der funktioniert, Ruhe ausstrahlt und durch Qualität überzeugt.
Nimm dir Zeit für die Planung. Investier lieber in ein, zwei richtig gute Stücke als in zehn mittelmäßige. Und hab keine Angst, dir für bestimmte Dinge Hilfe vom Profi zu holen. Es geht nicht darum, andere zu beeindrucken, sondern darum, ein Zuhause zu schaffen, in dem DU dich jeden Tag pudelwohl fühlst.
So, und jetzt bist du dran! Geh mal durch deine Wohnung und finde EIN Teil, das nur rumsteht und keine echte Funktion hat. Stell es für eine Woche weg. Vermisst du es? Schreib doch mal in die Kommentare, wie es sich anfühlt – ich bin gespannt!
Bildergalerie


Licht ist nicht nur Helligkeit, es ist ein Designwerkzeug. Statt einer einzigen zentralen Deckenlampe sollten Sie in Schichten denken: eine skulpturale Pendelleuchte von einer Marke wie Artemide über dem Esstisch für den Fokus, indirekte LED-Streifen in Regalen für die Atmosphäre und eine klassische Leseleuchte wie die „Tolomeo“ für die Funktion. Dies schafft Tiefe und ermöglicht es Ihnen, die Stimmung des Raumes mit einem einzigen Schalter zu verändern.

- Kiste 1: Behalten. Enthält nur Gegenstände, die entweder schön oder wirklich nützlich sind. Keine Ausnahmen.
- Kiste 2: Lagern. Saisonale oder sentimentale Gegenstände, die nicht ständig sichtbar sein müssen.
- Kiste 3: Loslassen. Spenden, verkaufen oder entsorgen. Das Ziel ist nicht Leere, sondern bewusste Auswahl.

Der stille Held des modernen Designs: Pulverbeschichteter Stahl. Er ist nicht nur für Industrie-Lofts geeignet. Seine matte, glatte Oberfläche bietet einen perfekten Kontrapunkt zur Wärme von Naturholz oder zur Textur eines Leinensofas. Achten Sie darauf bei den schlanken Beinen eines Beistelltisches oder der modularen Struktur eines USM Haller Sideboards. Es ist der Inbegriff von Langlebigkeit und schlichter Eleganz.

„Weniger, aber besser.“ – Dieter Rams, Designer
Das ist nicht nur ein flotter Spruch, sondern die Kernphilosophie hinter Jahrzehnten ikonischer Braun-Produkte und ein Leitprinzip für jedes wirklich moderne Zuhause. Es ist ein Aufruf, dem Impuls nach „mehr“ zu widerstehen und stattdessen in weniger, aber hochwertigere Stücke zu investieren, die ein Leben lang halten.

Jenseits von Grau und Weiss. Die moderne Farbpalette basiert auf einem ruhigen Fundament, ist aber alles andere als langweilig. Stellen Sie sich eine neutrale Leinwand vor, die bestimmte Elemente zum Leuchten bringt.
- Basis: Gebrochene Weisstöne, warme Grautöne und erdige Beigenuancen.
- Akzent: Eine einzige kräftige Farbe wie Terrakotta, tiefes Blaugrün oder Senfgelb, strategisch eingesetzt bei einem Kissen, einem Kunstwerk oder einem einzelnen Sessel.
- Tiefe: Natürliche Holztöne und schwarze Metalldetails, um den Raum zu erden.

Ist ein „moderner“ Raum nicht oft kalt und unpersönlich?
Das ist ein verbreiteter Mythos, der oft durch sterile, unbewohnte Katalogfotos entsteht. Echter Modernismus dreht sich um menschlichen Komfort. Die „Kälte“ klarer Linien wird durch die Wärme und Textur der Materialien ausgeglichen. Stellen Sie sich das Gefühl eines weichen Wollteppichs unter nackten Füssen, die Maserung eines geölten Eichentisches oder den Komfort eines gut gestalteten, ergonomischen Stuhls vor. Es ist eine sinnliche Erfahrung, keine klinische. Die Ruhe, die dadurch entsteht, ist warm und einladend, nicht kalt.

Bodenbelag im Vergleich: Linoleum vs. Vinyl.
Linoleum: Ein natürlicher Champion. Hergestellt aus Leinöl, Korkmehl und Harzen, ist es nachhaltig, antibakteriell und entwickelt mit der Zeit eine schöne Patina. Marken wie Forbo bieten eine unglaubliche Auswahl an satten, durchgefärbten Tönen, die perfekt zu einer modernen Ästhetik passen.
Vinyl: Der synthetische Herausforderer. Oft günstiger und einfacher zu verlegen, aber es fehlt ihm die Wärme und die ökologischen Vorteile von Linoleum. Viele Designs versuchen, Holz oder Stein zu imitieren, was dem modernen Prinzip der Materialehrlichkeit widersprechen kann.
Für eine wirklich zeitlose und nachhaltige Wahl gewinnt natürliches Linoleum.

Eine Studie der Princeton University ergab, dass physisches Durcheinander in Ihrer Umgebung um Ihre Aufmerksamkeit konkurriert, was zu Leistungsminderung und erhöhtem Stress führt.
Das ist nicht nur ein Gefühl, es ist wissenschaftlich belegt. Jedes überflüssige Objekt in Ihrem Zimmer ist eine kleine Ablenkung für Ihr Gehirn. Indem Sie dieses „visuelle Rauschen“, wie es im Artikel heisst, eliminieren, räumen Sie nicht nur Ihren Raum auf – Sie schaffen buchstäblich geistige Klarheit und einen friedlicheren Gemütszustand.

- Es wird zum unbestreitbaren Mittelpunkt des Raumes.
- Es wertet alles andere um sich herum auf.
- Es wird Trends und billigere Alternativen um Jahrzehnte überdauern.
Das Geheimnis? Investieren Sie in ein einziges, ikonisches „Hero Piece“. Anstatt Ihr Budget für fünf mittelmässige Gegenstände auszugeben, sparen Sie für ein wirklich aussergewöhnliches Stück, wie einen klassischen Eames Lounge Chair oder einen handgefertigten Massivholztisch. Es ist der ultimative Ausdruck des „weniger, aber besser“-Prinzips.

In einem Raum, der von glatten Oberflächen und klaren Linien dominiert wird, ist Textur das Geheimnis der Gemütlichkeit. Aber anstatt auf viele kleine Deko-Objekte zu setzen, bringen Sie Textur grossflächig und funktional ein. Tauschen Sie Polyester-Kissen gegen Bezüge aus grobem Leinen oder Bouclé-Stoff. Legen Sie einen handgewebten Wollteppich von einem Hersteller wie Kvadrat auf den polierten Betonboden. Hängen Sie schwere Vorhänge aus echtem Leinen auf. Diese Elemente fügen eine taktile Ebene hinzu, die das Auge beruhigt und zum Berühren einlädt, ohne den Raum zu überladen.

- Push-to-Open-Mechanismen: Sorgen für grifflose, monolithische Fronten bei Schränken und Schubladen.
- Integrierte Kabelführung: Suchen Sie nach Sideboards und Schreibtischen mit versteckten Kanälen und Auslässen, um Kabelsalat zu eliminieren.
- Soft-Close-Scharniere: Ein kleines Detail, das den täglichen Gebrauch luxuriöser und leiser macht.
- Modulare Erweiterbarkeit: Systeme wie das von String Furniture können mit Ihren Bedürfnissen wachsen und sich verändern.

Das Bauhaus, die einflussreichste Designschule des 20. Jahrhunderts, hatte ein klares Ziel: Kunst und Handwerk zu vereinen, um funktionale und schöne Objekte für alle zu schaffen.
Die Prinzipien, die im Artikel beschrieben werden – „Form folgt Funktion“, ehrliche Materialien, keine überflüssigen Ornamente – haben ihre Wurzeln direkt in dieser revolutionären Bewegung. Wenn Sie heute ein modernes Zuhause gestalten, treten Sie in die Fussstapfen von Legenden wie Walter Gropius und Mies van der Rohe.

Der wichtigste Einrichtungsgegenstand: Leerer Raum. In der Designsprache wird dies als „Negativraum“ bezeichnet. Es ist der bewusst freigelassene Bereich um Ihre Möbelstücke herum. Dieser Raum ist nicht verschwendet; er ist entscheidend. Er gibt jedem Objekt Raum zum Atmen, betont seine Form und verhindert, dass der Raum überladen wirkt. Bevor Sie eine Lücke füllen wollen, fragen Sie sich: Dient diese Leere vielleicht einem wichtigeren Zweck?

Wie kann ich einem modernen, reduzierten Raum Persönlichkeit verleihen, ohne ihn vollzustellen?
Persönlichkeit entsteht nicht durch die Menge der Dinge, sondern durch ihre Auswahl. Statt vieler kleiner Souvenirs, wählen Sie ein grosses, aussagekräftiges Kunstwerk oder eine Fotografie, die Ihnen wirklich etwas bedeutet. Anstelle einer Sammlung von Tassen, stellen Sie ein einziges, handgefertigtes Keramik-Set zur Schau. Eine Pflanze mit einer skulpturalen Blattform, wie eine Monstera oder eine Strelitzie, kann mehr Leben in einen Raum bringen als ein Dutzend kleiner Nippesfiguren. Es geht um kuratierte, bedeutungsvolle Akzente.

Offene Regale: Sie zwingen zur Disziplin und sind ideal, um eine kuratierte Sammlung von Büchern oder schönen Objekten zu präsentieren. Sie lassen einen Raum luftiger und grösser erscheinen, können aber schnell unordentlich wirken.
Geschlossene Schränke: Die ultimative Lösung für visuelle Ruhe. Alles, was nicht perfekt ästhetisch ist – von Aktenordnern bis zu Elektronik – verschwindet hinter einer glatten Front. Ideal, um das Prinzip „Form folgt Funktion“ konsequent umzusetzen.
Die beste Lösung ist oft eine Kombination: Ein niedriges, geschlossenes Sideboard mit einer freien Wandfläche darüber für ein einzelnes Kunstwerk.

Kunst in einem modernen Interieur sollte nicht nur Dekoration sein, sondern ein bewusster Akzent. Vergessen Sie kleine, wahllos gehängte Bilder.
- Denken Sie gross: Ein einziges, grossformatiges abstraktes Gemälde oder eine Fotografie hat mehr Wirkung als eine ganze Wand voller kleiner Rahmen.
- Der Rahmen ist alles: Wählen Sie einfache, hochwertige Rahmen aus Holz oder schwarzem Metall. Ein Passepartout schafft visuelle Ruhe und lenkt den Fokus auf das Werk.
- Die Platzierung ist entscheidend: Hängen Sie Kunst nicht zu hoch. Die Mitte des Bildes sollte auf Augenhöhe sein (ca. 1,55 m).
Betrachten Sie den Boden als die fünfte Wand des Raumes. Seine Farbe und sein Material definieren die gesamte Atmosphäre. Ein fugenloser Boden aus geschliffenem Estrich oder Epoxidharz schafft eine nahtlose, fast galerieartige Basis, die Möbelstücke wie Skulpturen wirken lässt. Grossformatige Holzdielen, zum Beispiel von Marken wie Dinesen, bringen eine unübertroffene natürliche Wärme und Grosszügigkeit in den Raum. Die Wahl des Bodens ist eine der fundamentalsten Entscheidungen für ein modernes Zuhause – sie ist die Leinwand, auf der alles andere aufgebaut wird.




