Dein Garten, dein Glück: So legst du das Fundament wie ein Profi

von Mareike Brenner
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Ganz ehrlich? In all den Jahren, in denen ich Gärten gestalte, habe ich eines gelernt: Ein toller Garten hat selten was mit einem riesigen Budget zu tun. Ich habe sündhaft teure Anlagen gesehen, die nach zwei Saisons aussahen wie eine Wüste. Und ich habe Gärten bewundert, die mit einfachen Mitteln, aber viel Liebe und Verstand angelegt wurden und vor Leben nur so strotzten.

Der Unterschied liegt fast immer im Plan. Ein Garten ist kein Sofa, das man hinstellt und vergisst. Er ist ein lebendiges System, das atmet, wächst und Bedürfnisse hat. Er reagiert auf Sonne, Boden und Regen. Wer das ignoriert, kämpft ständig einen verlorenen Kampf. Mein Ziel hier ist es, dir die Grundlagen an die Hand zu geben, die den Unterschied zwischen Garten-Frust und purer Freude ausmachen. Vergessen wir mal die schnellen Deko-Trends und konzentrieren uns auf das, was wirklich zählt.

Teil 1: Die Grundlage – Ohne Analyse kein Erfolg

Bevor du auch nur einen Spaten anfasst, musst du Detektiv spielen. Lerne dein Grundstück kennen! Klingt langweilig, ist aber der wichtigste Schritt überhaupt, den viele aus reiner Ungeduld überspringen. Ein Fehler, der später richtig Geld, Zeit und Nerven kostet. Wir Profis verbringen einen Großteil der Zeit mit der Analyse, bevor auch nur der erste Stein bewegt wird.

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Der Boden: Das Fundament deines Gartens

Alles fängt mit dem Boden an. Er ist die Speisekammer für deine Pflanzen. Man unterscheidet grob drei Typen:

  • Sandiger Boden: Fühlt sich körnig an, ist hell und trocknet blitzschnell aus. Nährstoffe werden kaum gehalten, aber er erwärmt sich schnell im Frühjahr.
  • Lehmiger Boden: Ist schwer, bei Nässe klebrig und bei Trockenheit steinhart. Er speichert Wasser und Nährstoffe super, neigt aber zu Staunässe, die Wurzeln faulen lässt.
  • Schluffiger Boden (Lehm): Der Traum für jeden Gärtner. Eine perfekte Mischung, die Wasser speichert, aber locker bleibt.

Praxis-Tipp: Die Fingerprobe. Nimm eine Handvoll feuchte Erde und versuch, eine dünne Wurst zu rollen. Zerfällt sie sofort, hast du Sand. Lässt sie sich gut formen und glänzt sogar, ist es Lehm. Eine bröckelige Wurst deutet auf guten, lehmigen Boden hin.

Für eine wirklich genaue Analyse empfehle ich aber eine Bodenprobe. Einfache Test-Sets aus dem Gartencenter geben einen ersten Hinweis. Wer es aber genau wissen will, schickt eine Probe an ein landwirtschaftliches Labor (z.B. die LUFA). Das kostet zwischen 30 € und 80 € – ein Witz im Vergleich zu dem Geld, das du für falsch gekaufte Pflanzen und Dünger sparen wirst. Ein pH-Wert zwischen 6 und 7 ist für die meisten Pflanzen ideal.

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Bodenverbesserung ist die beste Investition, die du tätigen kannst. In sandige Böden arbeitest du reifen Kompost oder Bentonit (ein Tonmineral aus dem Fachhandel) ein. Bei schwerem Lehmboden brauchst du Lockerung. Kleiner Tipp für die Praxis: Rechne pro Quadratmeter mit etwa 2-3 Schubkarren grobem Bausand (Körnung 0/2) und einem 40-Liter-Sack Kompost. Das arbeitest du eine Spatentiefe tief ein. Achtung, Anfängerfalle! Nimm auf keinen Fall feinen Spielsand. In Verbindung mit Lehm entsteht eine Art Beton – das Gegenteil von dem, was du willst! Ich sage meinen Leuten immer: „Investiere eine Stunde in den Boden, dann sparst du dir später zehn Stunden Gießen.“

Sonne und Schatten: Der Taktgeber des Gartens

Beobachte einen Tag lang, wie die Sonne über dein Grundstück wandert. Ich hatte mal einen Kunden, der hat ein kleines Vermögen für die edelsten Rosen ausgegeben und sie voller Stolz in den tiefsten Schatten gepflanzt. Nach einem Jahr war alles kaputt. Eine simple Skizze hätte das verhindert.

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Deine Hausaufgabe fürs Wochenende: Setz dich mit einem Kaffee und einem Notizblock nach draußen. Skizziere dein Grundstück und zeichne den Sonnenverlauf ein – morgens, mittags, abends. Das dauert vielleicht eine Stunde, bringt dir aber Klarheit für die nächsten Jahre! Denk auch daran, wie groß ein heute kleiner Baum in 10 Jahren sein wird und welchen Schatten er dann wirft.

Teil 2: Die Planung – Vom Gedanken zum Entwurf

Ein guter Plan ist deine Schatzkarte. Nimm dir Millimeterpapier und zeichne dein Grundstück im Maßstab 1:100 (1 Meter = 1 cm) oder 1:50. Trage das Haus, bestehende Bäume und deine frisch erstellte Schattenkarte ein.

Funktionsbereiche festlegen

Was willst du im Garten machen? Überleg dir das ganz genau und lege klare Zonen fest:

  • Die Terrasse: Dein Freiluft-Wohnzimmer. Meist direkt am Haus. Eine Westterrasse ist perfekt für die Abendsonne.
  • Der Nutzgarten: Gemüsebeete brauchen die volle Sonnendröhnung. Plane sie am sonnigsten Fleck.
  • Der Spielbereich: Sandkasten und Schaukel sollten vom Haus oder der Terrasse gut einsehbar sein.
  • Der Ruheplatz: Eine kleine Bank unter einem Baum, abseits vom Trubel.
  • Der Kompost: Unverzichtbar! Praktisch erreichbar, aber nicht direkt im Blickfeld.

Verbinde diese Bereiche mit Wegen. Denk dabei praktisch: Der Weg vom Haus zum Kompost darf gern direkt sein. Der Weg durch die Blumenbeete darf sich schlängeln und zum Entdecken einladen.

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Ach ja, und denk frühzeitig an Wasser- und Stromanschlüsse! Eine Wassersteckdose bei den Beeten erspart dir später meterlanges Schlauchzerren. Das nachträglich in einen fertigen Garten zu integrieren, ist eine riesige Sauerei und kostet ein Vielfaches. Aber Achtung: Das ist ein Job für eine Elektrofachkraft!

Teil 3: Die Gestaltungselemente – Deine Werkzeugkiste

Jetzt wird’s konkret. Die Materialien, die du wählst, geben deinem Garten sein Gesicht. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen.

Wege und Flächen: Die Adern des Gartens

Wege geben Struktur. Das Material prägt den Charakter. Hier mal ein Überblick, ganz ohne Tabellen:

  • Betonpflaster oder Klinker: Der robuste Alleskönner für Hauptwege und die Terrasse. Sehr langlebig und in unzähligen Varianten zu haben. Rechne mal mit Materialkosten zwischen 15 € und 40 € pro Quadratmeter. Der Einbau ist für geübte Heimwerker machbar, aber der Teufel steckt im Unterbau. Ohne eine sauber verdichtete Schotter- und Splittschicht (mindestens 20-30 cm!) hast du bald Dellen und Frostschäden. Für eine 15 m² Terrasse solltest du als Laie gut zwei volle Wochenenden nur für den Unterbau einplanen.
  • Kies oder Splitt: Die schnelle, günstige und wasserdurchlässige Lösung. Perfekt für Nebenwege. Mit 5 € bis 15 € pro Quadratmeter bist du dabei. Der Aufwand ist gering, aber zwei Dinge sind entscheidend: Leg unbedingt ein Unkrautvlies drunter und sorge für eine feste Randeinfassung aus Stein oder Metall. Sonst hast du die Steinchen bald überall.
  • Naturstein: Die Königsklasse. Jede Platte ist ein Unikat. Das hat natürlich seinen Preis, der bei 50 € pro Quadratmeter anfängt und nach oben offen ist. Der Einbau ist schwer und erfordert Präzision. Achte beim Kauf im Baustoffhandel auf eine zertifizierte Frostsicherheit, sonst platzen dir im ersten Winter die teuren Platten.
  • Holz: Für Terrassendecks einfach unschlagbar warm und natürlich. Langlebige Hölzer wie Lärche, Douglasie oder spezielles Thermoholz sind hier die richtige Wahl. Das A und O ist der sogenannte konstruktive Holzschutz: Das Holz darf niemals direkten Erdkontakt haben, braucht Luft von unten und ein leichtes Gefälle (ca. 2 %), damit Wasser immer abläuft.
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Die Vertikale nutzen: Zäune, Mauern und Rankhilfen

Ein flacher Garten wirkt schnell langweilig. Höhen schaffen Spannung und gemütliche Räume. Eine Hecke aus heimischen Gehölzen wie Hainbuche oder Liguster ist ein lebendiger Sichtschutz. Aber sei ehrlich zu dir: Hast du Lust, sie zweimal im Jahr zu schneiden? Wenn nicht, wächst sie dir über den Kopf.

Mauern können Beete einfassen oder Hänge stützen. Aber Vorsicht: Bei Stützmauern wird es ab einer Höhe von über einem Meter oder bei schwierigem Hanggelände kritisch. Da geht es um Statik und Erddruck. Das ist dann definitiv ein Job für den Profi!

Die Bepflanzung: Das lebendige Herzstück

Mein Lieblingsthema! Pflanzen sind die Seele des Gartens. Die Kunst der Anordnung basiert auf ein paar einfachen Regeln:

  1. Von groß nach klein planen: Fang mit den Bäumen und großen Sträuchern an. Sie sind das Gerüst. Dann kommen mittelhohe Sträucher, dann Stauden und Gräser und zum Schluss die Bodendecker.
  2. Gruppen statt Einzelkämpfer: Pflanze Stauden immer in ungeraden Gruppen (3, 5, 7 Stück). Das wirkt viel natürlicher als verloren herumstehende Einzelpflanzen.
  3. Setz auf heimische Pflanzen! Das ist kein Öko-Spleen, sondern pure Logik. Pflanzen, die hier schon immer wachsen, sind robuster und die beste Futterquelle für Bienen und Vögel. Ein Garten mit Kirschlorbeer und Thuja ist eine grüne Wüste. Einer mit Felsenbirne und Kornelkirsche ist ein lebendiges Paradies.
  4. Blütezeiten staffeln: Kombiniere Früh-, Sommer- und Herbstblüher, damit immer etwas los ist.

Gut zu wissen: Hier sind ein paar absolut anfängertaugliche und robuste Stars, die du in jeder guten Staudengärtnerei oder im Baumarkt findest:

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  • Für die volle Sonne: Salbei (Salvia), Sonnenhut (Echinacea) und die unverwüstliche Fette Henne (Sedum). Die lachen über Hitze.
  • Für die schattigen Ecken: Funkien (Hosta) mit ihren tollen Blättern, die elegante Prachtspiere (Astilbe) oder der imposante Wald-Geissbart (Aruncus).

Kleiner Profi-Trick, der viel Ärger erspart: Bevor du das erste Loch gräbst, stell alle gekauften Pflanzen noch im Topf auf das Beet. Schieb sie so lange hin und her, bis dir das Gesamtbild gefällt. Erst dann wird gepflanzt!

Teil 4: Besondere Elemente und regionale Unterschiede

Ein kleiner Quellstein ist schnell installiert. Ein Teich ist ein großes Projekt. Und jetzt kommt der wichtigste Satz des ganzen Artikels: Ein Teich, egal wie flach, ist eine tödliche Gefahr für kleine Kinder. Er MUSS gesichert werden. Entweder mit einem kindersicheren Zaun oder einem stabilen Gitter, das knapp unter der Wasseroberfläche gespannt wird. Bitte, sprich darüber auch mit deiner Versicherung. Hier gibt es keine Kompromisse.

Natürlich hat ein Garten in Norddeutschland andere Bedingungen als einer am Alpenrand. Die alten Bauerngärten sind immer ein gutes Vorbild. Dort hat man über Generationen gelernt, was vor Ort am besten funktioniert.

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Teil 5: Wann man den Profi ruft

Sei ehrlich zu dir selbst. Vieles macht Spaß, aber bei manchen Dingen ist der Ärger vorprogrammiert. Ein Fachbetrieb sollte ran bei:

  • Großen Erdbewegungen und Terrassierungen
  • Größeren Mauer- und Pflasterarbeiten (der falsche Unterbau rächt sich immer)
  • Allen Elektro- und Wasserinstallationen
  • Dem Fällen großer Bäume (lebensgefährlich!)
  • Komplexen Teichanlagen

Übrigens: Ein guter Landschaftsgärtner muss nicht gleich den ganzen Garten bauen. Du kannst ihn auch nur für die Planung buchen. Diese Investition bewahrt dich vor den teuersten Fehlern.

Ein letzter Gedanke

Ein Garten ist nie fertig. Und genau das ist das Schöne daran. Er wächst und verändert sich mit dir. Ja, er macht Arbeit. Aber er gibt so unendlich viel zurück. Die Zufriedenheit, eine selbst gezogene Tomate zu essen. Die Ruhe, dem Summen der Bienen zuzuhören. Das ist durch nichts zu ersetzen. Geh die Sache mit Plan und Geduld an, dann wird das was. Viel Erfolg!

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Wussten Sie, dass eine Handvoll gesunder Gartenerde mehr lebende Organismen enthält als es Menschen auf der Erde gibt?

Diese Abermilliarden von Bakterien, Pilzen und Mikroorganismen sind die unsichtbaren Helden Ihres Gartens. Sie zersetzen organisches Material, machen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar und schützen die Wurzeln vor Krankheiten. Kompost und organischer Dünger sind also nicht nur Pflanzennahrung, sondern Futter für dieses lebenswichtige Ökosystem direkt unter Ihren Füßen.

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Mein Boden ist zu schwer oder zu sandig – was nun?

Keine Sorge, fast jeder Boden lässt sich verbessern! Bei schwerem Lehmboden, der zu Staunässe neigt, ist das Einarbeiten von grobem Sand und reifem Kompost die Lösung. Das lockert die Struktur und verbessert die Drainage. Für leichten Sandboden, der Wasser und Nährstoffe kaum hält, sind Bentonit (ein Tonmineralmehl) und ebenfalls viel Kompost wahre Wundermittel. Sie wirken wie ein Schwamm und erhöhen die Speicherfähigkeit des Bodens dramatisch.

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  • Verbindet Gartenbereiche optisch und physisch.
  • Schafft klare Linien und eine ruhige Struktur.
  • Hält bei feuchtem Wetter die Füße sauber und trocken.

Das Geheimnis eines wirklich gelungenen Gartenwegs? Die Breite! Planen Sie mindestens 80 cm für eine Person ein. Damit zwei Personen bequem nebeneinander gehen können, sind 1,20 m ideal. Ein zu schmaler Weg wirkt verloren und unpraktisch.

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Der häufigste Fehler bei der Pflanzung: Die Endgröße der Gewächse wird ignoriert. Der süße kleine Strauch, direkt an den Weg gepflanzt, wird in wenigen Jahren zum unpassierbaren Hindernis. Informieren Sie sich immer über die zu erwartende Höhe und Breite einer Pflanze in 10 Jahren und geben Sie ihr von Anfang an den Platz, den sie brauchen wird.

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Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

Die Wahl des richtigen Holzes für die Terrasse prägt die Atmosphäre für Jahre. Hier zwei beliebte Optionen:

Douglasie: Ein heimisches Nadelholz, preiswerter und mit einer schönen, rötlich-warmen Farbe. Ohne Behandlung vergraut es relativ schnell und ist etwas anfälliger für Splitter.

Bangkirai: Ein tropisches Hartholz, deutlich langlebiger und widerstandsfähiger. Es hat eine edle, dunklere Optik, ist aber teurer und man sollte unbedingt auf eine FSC-Zertifizierung für nachhaltige Forstwirtschaft achten.

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Licht im Garten ist mehr als nur eine Lampe am Wegesrand. Es geht darum, eine nächtliche Bühne zu schaffen. Gezielt eingesetzte Spots können die Rindenstruktur eines alten Baumes hervorheben, Gräser von unten angestrahlt wirken wie filigrane Skulpturen und eine indirekte Beleuchtung unter einer Sitzbank sorgt für eine schwebende, fast magische Atmosphäre. Systeme wie die von Paulmann oder in-lite bieten flexible 12V-Lösungen, die sicher und einfach zu installieren sind.

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„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ – Dieter Kienast, Schweizer Landschaftsarchitekt

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Denken Sie bei der Planung nicht nur an Blüten, sondern auch an Klänge. Das leise Rascheln von Ziergräsern wie dem Chinaschilf (Miscanthus) im Wind, das Summen der Bienen an einem blühenden Salbei oder das sanfte Plätschern eines kleinen Quellsteins können einen Garten in eine Oase der Ruhe verwandeln. Diese akustischen Elemente sind oft genauso wichtig für die Entspannung wie die visuelle Gestaltung.

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Ein Sichtschutz muss keine massive, grüne Wand sein. Probieren Sie es mit Tiefe und Lebendigkeit:

  • Pflanzen Sie höhere Gehölze wie Felsenbirne (Amelanchier) oder Hartriegel (Cornus) in den Hintergrund.
  • Setzen Sie mittelhohe Stauden und Gräser davor, um eine gestaffelte, natürlich wirkende Barriere zu schaffen.
  • Integrieren Sie schmale Rankgitter, an denen Clematis oder Geißblatt emporwachsen.

So entsteht ein lebendiger, durchlässiger Sichtschutz, der Vögeln Nahrung bietet und über die Jahreszeiten sein Gesicht verändert.

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Was bedeutet „winterhart“ wirklich?

Der Begriff ist oft irreführend. Eine Pflanze kann in milden Regionen Deutschlands winterhart sein, aber in den kälteren Lagen Bayerns oder des Erzgebirges erfrieren. Achten Sie auf die Winterhärtezonen. Deutschland reicht von Zone 6a (sehr kalt) bis 8b (sehr mild). Eine Pflanze für Zone 7 ist also nicht überall sicher. Besonders bei frisch gepflanzten Stauden oder Gehölzen ist ein Winterschutz aus Laub und Reisig im ersten Jahr immer eine gute Versicherung.

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Inspiration aus Japan: Das Prinzip des „Shakkei“ oder der „geborgten Landschaft“ ist genial für kleine Gärten. Anstatt den Garten abzuschotten, werden bewusst Ausblicke auf Elemente außerhalb des eigenen Grundstücks in die Gestaltung integriert – ein schöner Baum des Nachbarn, ein Kirchturm in der Ferne oder eine interessante Wolkenformation. Ein gezielt platzierter „Fenster“-Ausschnitt in einer Hecke kann den eigenen Garten optisch unendlich erweitern.

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Laut einer Studie des NABU ist die Biomasse von Fluginsekten in den letzten 30 Jahren um über 75 % zurückgegangen.

Ihr Garten kann ein wertvolles Refugium sein! Statt steriler Kiesflächen oder artenarmer Rasen bieten heimische Wildstauden wie die Wilde Karde, Schafgarbe oder der Natternkopf lebenswichtige Nahrung und Lebensraum. Selbst ein kleiner Kübel mit Lavendel, Thymian und Salbei auf dem Balkon wird schnell zum beliebten Treffpunkt für Bienen und Schmetterlinge.

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Kiesgarten – Pflegeleichte Oase oder graue Wüste?
Ein häufiges Missverständnis ist, dass man einfach Kies auf den Boden schüttet. Für einen funktionierenden, pflegeleichten Kiesgarten muss der Mutterboden zuerst abgetragen und durch ein wasserdurchlässiges Schotter-Sand-Gemisch ersetzt werden. Erst darauf kommt die Kiesschicht. Wichtig ist auch die Pflanzenauswahl: Präriestauden wie Sonnenhut (Rudbeckia), Steppenkerzen (Eremurus) oder trockenheitsliebende Gräser sind perfekt für diesen sonnigen, trockenen Standort.

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  • Fördert das Bodenleben und verbessert die Bodenstruktur.
  • Liefert kostenlos wertvolle Nährstoffe.
  • Reduziert den Bedarf an Torf und schont so die Moore.

Das Geheimnis? Der richtige Komposter! Offene Mieten sind gut, aber Thermokomposter wie der „Neudorff DuoTherm“ beschleunigen den Rotteprozess durch eine bessere Wärmeisolierung erheblich. So erhalten Sie schneller das „schwarze Gold“ des Gärtners.

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Ein Profi-Garten lebt von Kontrasten. Kombinieren Sie gezielt unterschiedliche Blattformen und -texturen, um Spannung zu erzeugen. Die großen, herzförmigen Blätter des Lungenkrauts (Pulmonaria) sehen fantastisch neben den feinen, nadelartigen Blättern eines Frauenhaarfarns (Adiantum) aus. Oder setzen Sie die samtige, silbrige Oberfläche des Wollziests (Stachys byzantina) neben das glänzende, ledrige Laub einer Bergenie. Diese durchdachten Kombinationen machen einen Garten auch ohne Blüten interessant.

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Investition, die sich lohnt: Eine wirklich gute Gartenschere. Billige Modelle quetschen die Triebe, was zu schlechter Wundheilung und Krankheitsbefall führen kann. Eine hochwertige Bypass-Schere von Marken wie Felco oder Löwe macht einen sauberen, präzisen Schnitt. Sie liegt besser in der Hand, die Klinge bleibt länger scharf und lässt sich oft austauschen. Das ist ein Werkzeug fürs Leben, kein Wegwerfprodukt.

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Gartenplanung für kleines Geld? Absolut möglich!

  • Pflanzentauschbörsen: Teilen Sie Stauden und tauschen Sie mit Nachbarn oder Freunden.
  • Geduld zahlt sich aus: Kaufen Sie junge, kleine Pflanzen. Sie sind viel günstiger und wachsen oft besser an als große, teure Exemplare.
  • Recycling-Charme: Alte Ziegelsteine als Wegbegrenzung, Weinflaschen als Beetkante – Upcycling verleiht Ihrem Garten eine persönliche Note.
  • Saatgut statt Setzling: Viele Sommerblumen und auch einige Stauden lassen sich einfach und kostengünstig aus Samen ziehen.

Vergessen Sie bei der Planung den Winter nicht! Ein Garten sollte zu jeder Jahreszeit eine gute Figur machen. Die knorrige Struktur eines Korkenzieher-Hasels, die leuchtend rote Rinde des Sibirischen Hartriegels oder die Samenstände von Stauden wie dem Sonnenhut, die mit Raureif überzuckert sind, schaffen eine zauberhafte Winterstimmung. Immergrüne wie Eibe, Buchsbaum oder Stechpalme (Ilex) geben dem Garten das ganze Jahr über ein starkes Gerüst.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.