Skandi-Style für dein Zuhause: Worauf es wirklich ankommt – Ein ehrlicher Guide aus der Werkstatt

von Mareike Brenner
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Hey, schön, dass du hier bist! Seit über 20 Jahren stehe ich Tag für Tag in meiner Tischlerwerkstatt. Der Geruch von frischem Holz, das Gefühl einer perfekt geschliffenen Oberfläche – das ist meine Welt. Und immer wieder kommt die Frage nach diesem einen Stil: dem skandinavischen. Klar, die Bilder in Magazinen sehen toll aus. Helle Räume, schlichte Möbel, eine Atmosphäre, die einfach Ruhe ausstrahlt. Sieht total easy aus, oder?

Aber ganz ehrlich? Wie bei allem, was wirklich gut ist, steckt der Teufel (und die Qualität) im Detail. Es geht um so viel mehr als nur weiße Wände und ein paar Birkenstämme in der Ecke.

Ich möchte dich hier mit hinter die Kulissen nehmen. Dir zeigen, was ein gutes Möbelstück ausmacht und wie du Qualität erkennst, auch wenn du kein Profi bist. Du sollst verstehen, warum ein ehrliches Möbelstück seinen Preis hat und wie du dir damit einen Wert für Jahrzehnte schaffst, anstatt nur einem kurzlebigen Trend hinterherzulaufen.

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Das Fundament: Warum ohne gutes Holz alles nichts ist

Ein Möbel ist nur so gut wie sein Material und seine Konstruktion. Eine simple Wahrheit, die im skandinavischen Design aber das A und O ist. Die Ästhetik, die wir alle so lieben, ist eigentlich nur das logische Ergebnis von Funktion und ehrlichem Materialeinsatz.

Die Seele des Möbels: Welches Holz für was?

Der skandinavische Stil lebt von Holz. Aber nicht jedes Holz ist gleich. Die Auswahl hat handfeste Gründe, die tief im Handwerk verwurzelt sind.

  • Eiche: Mein persönlicher Favorit für alles, was was aushalten muss, also Tische und Stühle. Eiche ist hart, schwer und quasi unkaputtbar. Ihre markante Maserung bringt sofort Charakter in den Raum. Eine geölte Eichenplatte fühlt sich unglaublich warm an und, ganz wichtig, sie verzeiht kleine Malheurs. Kratzer? Kann man einfach rausschleifen und neu ölen. Ein Begleiter fürs Leben.
  • Esche: Deutlich heller als Eiche und super elastisch. Darum wurde Esche früher auch für Sportgeräte oder Werkzeugstiele genommen. Im Möbelbau lieben wir ihre Zähigkeit. Ein Stuhl aus Esche kann total filigran aussehen, ist aber enorm stabil. Perfekt für den leichten, luftigen Skandi-Look.
  • Birke: Der Klassiker aus dem Norden. Feinporig, hell und mit einer ganz ruhigen, fast unsichtbaren Maserung. Sie ist nicht ganz so hart wie Eiche, aber sehr formstabil. Man findet sie oft bei Schrankkorpussen oder in Form von Sperrholz, das durch innovative Formgebung berühmt wurde.
  • Kiefer: Ein Weichholz, das man oft in traditionellen schwedischen Landhausmöbeln findet. Kiefer ist günstig und leicht zu bearbeiten. Aber Achtung: Sie bekommt schnell Dellen und dunkelt unter Lichteinfluss stark nach. Für ein langlebiges Lieblingsstück würde ich sie nur empfehlen, wenn du genau diese schnell entstehende Patina liebst.
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Profi-Tipp: Massivholz oder Furnier? So entlarvst du Blender!

Das ist die wichtigste Lektion überhaupt! Viele günstige Möbel sehen nur so aus, als wären sie aus massivem Holz. In Wahrheit ist es oft nur eine hauchdünne Holzschicht (Furnier) auf einer schnöden Spanplatte. Ein Kratzer im Furnier, und schon schaut dich die hässliche Presspappe an. Und wenn da mal Wasser rankommt, quillt die Platte auf – irreparabel.

Mein Spickzettel für den Möbelkauf:

  • Der Rüttel-Test: Pack einfach mal ein Tischbein an und rüttle leicht. Wackelt es? Knarzt etwas? Das sind ganz schlechte Zeichen. Ein solides Möbel bewegt sich keinen Millimeter.
  • Der Kanten-Check: Schau dir die Kanten genau an. Läuft die Holzmaserung von der Oberfläche über die Kante? Super, das ist Massivholz! Siehst du eine feine Linie und eine anders gemaserte, oft aufgeklebte Kante? Das ist zu 99 % Furnier.
  • Der Schubladen-Trick: Heb eine Schublade heraus (wenn möglich) und schau dir die Eckverbindungen an. Siehst du saubere, verzahnte Verbindungen (sogenannte Zinken)? Das ist hohe Handwerkskunst! Sind die Ecken nur getackert oder mit einfachen Schrauben verbunden? Das ist Massenware.
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Aus der Werkstatt: So erkennst du echtes Handwerk

Okay, du weißt jetzt, worauf du beim Material achten musst. Aber es gibt noch mehr Merkmale, die ein handwerklich gefertigtes Möbel von einem Massenprodukt unterscheiden. Man muss nur wissen, wo man hinschauen muss.

Fühlen, nicht nur gucken: Ein Wort zu Oberflächen

Die Oberfläche schützt nicht nur das Holz, sie bestimmt auch, wie es sich anfühlt. Das ist ein Riesenunterschied!

Geölt ist mein absoluter Favorit für Massivholz. Das Öl zieht tief ein und lässt die Maserung richtig leuchten. Das Holz fühlt sich… nun ja, wie Holz an. Warm und natürlich. Es bleibt atmungsaktiv, was super fürs Raumklima ist. Der Nachteil? Es ist etwas empfindlicher gegen Flecken. Ein Rotweinglas solltest du also nicht über Nacht stehen lassen. Dafür ist die Reparatur ein Kinderspiel.

Gewachst ist ähnlich, aber das Wachs bildet eine hauchdünne Schutzschicht obenauf. Die Haptik ist seidig-weich. Es ist etwas wasserabweisender als Öl, aber empfindlich bei Hitze. Eine heiße Tasse kann unschöne weiße Ränder hinterlassen.

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Lackiert ist die pflegeleichteste Variante. Der Lack versiegelt das Holz komplett, da kann nichts eindringen. Super robust und leicht zu reinigen. Der große Nachteil für mich als Holz-Fan: Es fühlt sich kalt und künstlich an, ein bisschen wie Plastik. Und wenn der Lack mal einen tiefen Kratzer hat, ist die Reparatur echt aufwendig und ein Fall für den Profi.

Also, fahr im Laden einfach mal mit der Hand über die Fläche. Fühlt es sich warm und lebendig an? Wahrscheinlich geölt. Fühlt es sich kühl und tot an? Ziemlich sicher lackiert.

Mini-Tutorial: Deinen Esstisch ölen wie ein Profi – in 15 Minuten

Keine Angst, das kann wirklich jeder! So sieht dein geölter Tisch im Nu wieder aus wie neu.

  1. Was du brauchst: Ein gutes Möbel-Pflegeöl (bekommst du im Baumarkt oder online, kostet ca. 15-25 € die Flasche und reicht ewig), zwei fusselfreie Baumwolltücher und eventuell ein feines Schleifpapier (240er Körnung).
  2. Vorbereitung: Die Fläche mit einem nebelfeuchten Tuch abwischen und gut trocknen lassen.
  3. Kleine Reparaturen: Hast du einen Fleck oder einen leichten Kratzer? Schleife die Stelle GANZ sanft und immer in Richtung der Holzmaserung an. Nicht zu fest!
  4. Das Öl kommt drauf: Gib etwas Öl auf ein Tuch und verreibe es dünn und gleichmäßig auf der Holzoberfläche. Lass es dann etwa 10-15 Minuten einziehen.
  5. Das Finish: Nimm das saubere, trockene Tuch und poliere das überschüssige Öl sorgfältig ab, bis sich die Oberfläche trocken und seidig anfühlt. Fertig! Das machst du ein- bis zweimal im Jahr und dein Tisch wird es dir danken.
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Dänisch, Schwedisch, Finnisch: Kleine, aber feine Unterschiede

Man wirft ja gerne alles in einen Topf, aber „skandinavisches Design“ hat durchaus regionale Geschmäcker. Wenn du die kennst, kannst du viel gezielter suchen.

  • Die dänische Schule ist oft das, was die meisten meinen: elegant, organisch und handwerklich perfekt. Hier standen oft ausgebildete Handwerker hinter den Entwürfen, die Holz in- und auswendig kannten. Der Fokus lag auf erstklassiger Verarbeitung und hohem Komfort. Hier dominieren warme Hölzer wie Eiche. Das sind oft echte Investitionen fürs Leben – Skulpturen für den Alltag, die Gemütlichkeit, also „Hygge“, ausstrahlen.
  • Der schwedische Stil ist meist heller, geradliniger und zugänglicher. Das Ideal von „Lagom“ – nicht zu viel, nicht zu wenig, genau richtig – spürt man hier. Helle Hölzer wie Birke und Kiefer, oft weiß oder hellgrau lackiert, sind typisch. Die Formen sind einfacher, die Konstruktion oft auf Effizienz ausgelegt. Gutes Design für alle – funktional, freundlich und unkompliziert.
  • Finnisches Design ist vielleicht das kühnste. Stark von der rauen Natur inspiriert, wurde hier viel mit Materialien experimentiert, allen voran mit gebogenem Birkensperrholz. Die Entwürfe sind oft fließend und architektonisch, mal minimalistisch, mal ausdrucksstark, aber fast immer mit einer meditativen Ruhe.
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Jetzt wird’s konkret: So holst du dir den Stil nach Hause

Du musst nicht sofort dein ganzes Zuhause umkrempeln. Gutes Einrichten wächst. Hier sind ein paar Ratschläge aus meiner täglichen Praxis.

Fang mit einem Ankerstück an

Bitte kauf kein komplettes Möbel-Set aus dem Katalog! Das wirkt schnell seelenlos. Investier lieber in ein einziges, wirklich herausragendes Stück. Das kann ein massiver Esstisch, ein wunderschönes Sideboard oder ein unglaublich bequemer Sessel sein. Dieses „Ankerstück“ gibt den Ton an, und um dieses Möbel herum kannst du dann nach und nach den Rest aufbauen. So entsteht ein Raum, der deine persönliche Geschichte erzählt.

Der Material-Mix macht’s

Ein Raum nur aus hellem Holz und weißen Wänden kann schnell kühl und, ehrlich gesagt, langweilig wirken. Spannung entsteht durch Kontraste. Kombiniere Holz mit:

  • Textilien: Ein grob gewebter Wollteppich, Kissen aus Leinen, Vorhänge, die das Licht sanft filtern. Das bringt sofort Wärme und Gemütlichkeit.
  • Mein 10-Minuten-Skandi-Upgrade: Kauf dir ein weiches Schaffell (echt oder eine gute Imitation) und wirf es über einen Stuhl oder leg es aufs Sofa. Kostet nicht die Welt (ca. 30-80 €) und der Effekt ist riesig!
  • Metall: Schwarze oder messingfarbene Akzente bei Leuchten oder Tischbeinen schaffen einen tollen, modernen Kontrast zum warmen Holz.
  • Keramik & Glas: Handgetöpferte Vasen oder farbiges Glas fangen das Licht ein und bringen subtile, persönliche Farbtupfer in den Raum.
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Ein ehrliches Wort über Kosten

Qualität hat ihren Preis, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ein Esstisch aus massiver Eiche, vom Tischler um die Ecke gefertigt, kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Das liegt am teuren Material und den vielen Stunden Handarbeit. Dafür bekommst du aber auch ein Unikat, das du vererben kannst.

Gute Markenhersteller, die in Europa produzieren, bieten tolle Tische für etwa 1.500 bis 3.000 Euro an. Hier bekommst du eine hohe Design- und Materialqualität aus einer Serienfertigung. Für den kleineren Geldbeutel gibt es Möbel für wenige hundert Euro. Hier musst du aber Abstriche machen – meist ist es die oben erwähnte furnierte Spanplatte. Das ist okay für die erste Wohnung, aber erwarte nicht, dass so ein Stück drei Umzüge überlebt.

Achtung, wichtig: Sicherheit und Pflegefehler vermeiden!

Ein schönes Zuhause muss vor allem ein sicheres sein. Und die richtige Pflege sorgt dafür, dass deine Schätze lange schön bleiben.

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Das Thema Wandmontage – bitte nimm das ernst!

Das hier ist extrem wichtig! Ein schwebendes Sideboard oder ein schweres Bücherregal MUSS bombenfest an der Wand hängen. Ich hatte mal einen Kunden, der hat sein neues Regal voller Stolz mit Standarddübeln in eine Gipskartonwand gedübelt. Mitten in der Nacht ist das ganze Ding mit allen Büchern runtergekracht. Stell dir vor, da hätte ein Kind gespielt! Seitdem predige ich: Spart nicht bei den Dübeln!

Prüfe deine Wand. Ist sie massiv (Beton, Ziegel) oder eine Leichtbauwand (Gipskarton/Rigips)? Für Gipskarton brauchst du spezielle Hohlraumdübel, die sich hinter der Platte verspreizen. Die heißen z. B. Kippdübel oder Metall-Hohlraumdübel und du findest sie in jedem Baumarkt. Lass dich dort beraten! Die 10 € mehr für die richtigen Dübel sind die beste Investition in deine Sicherheit.

Die häufigsten Pflegefehler

Der Klassiker: Leute schrubben ihre geölten Holzmöbel mit Mikrofasertüchern und scharfen Reinigern. Bitte nicht! Ein Mikrofasertuch wirkt wie superfeines Schleifpapier und trägt die schützende Ölschicht ab. Aggressive Reiniger trocknen das Holz aus.

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Für die tägliche Reinigung reicht ein nebelfeuchtes Baumwolltuch. Punkt. Für die Pflegekur gibt es spezielle Holzseifen, die reinigen und gleichzeitig rückfettend wirken. So einfach ist das.

Am Ende ist skandinavisches Einrichten mehr als nur ein Stil – es ist eine Haltung. Die Entscheidung für weniger, aber Besseres. Für Materialien, die in Würde altern dürfen. Und für eine ruhige, aufgeräumte Umgebung, die uns Kraft für den verrückten Alltag gibt. Wenn du diese Prinzipien im Kopf behältst, schaffst du ein Zuhause, das nicht nur gut aussieht, sondern sich auch richtig gut anfühlt. Für viele, viele Jahre.

Bildergalerie

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Massivholz oder Furnier?

Massivholz: Ein Möbelstück, das komplett aus massivem Holz gefertigt ist, wie es der Artikel beschreibt. Es ist langlebig, kann abgeschliffen und repariert werden – ein Begleiter fürs Leben.

Echtholzfurnier: Hier wird eine dünne Schicht Echtholz auf ein Trägermaterial (oft MDF oder Spanplatte) geklebt. Hochwertig gemacht, ist das eine gute, stabilere und oft günstigere Alternative. Achten Sie auf die Dicke des Furniers und saubere Kantenverarbeitung. Günstige Folien hingegen sind nur bedrucktes Papier oder Kunststoff und nicht reparabel.

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Was ist eigentlich „Hygge“ im Interior-Kontext?

Es ist weit mehr als nur Kerzen und Kuscheldecken. Hygge ist das Gefühl von Geborgenheit, das durch eine durchdachte Umgebung entsteht. Es ist das warme Licht einer Louis Poulsen PH 5 Lampe, das sanft auf einen Holztisch fällt. Es ist die Haptik eines weichen Wollplaids von Klippan und die Ruhe, die ein aufgeräumter, aber persönlicher Raum ausstrahlt. Es geht nicht darum, Dinge anzuhäufen, sondern die richtigen Dinge zu wählen, die Wohlbefinden schaffen.

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„Ein Stuhl ist erst dann fertig, wenn jemand darauf sitzt.“ – Hans J. Wegner, dänischer Möbeldesigner

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Der Teufel steckt im Detail – und die Qualität auch. Werfen Sie beim nächsten Möbelkauf einen Blick auf die Verbindungen. Statt simpler Schrauben finden Sie bei hochwertigen Stücken oft traditionelle Handwerkskunst wie Schwalbenschwanzzinken oder Zapfenverbindungen. Diese sind nicht nur stabiler, sondern auch ein ästhetisches Merkmal, das die Sorgfalt des Herstellers beweist. Ein kleines, aber entscheidendes Zeichen für echte Langlebigkeit.

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  • Klare, reduzierte Formen
  • Fokus auf natürliche Materialien
  • Eine tiefe Wertschätzung für Handwerkskunst

Klingt skandinavisch? Ist aber auch der Kern des japanischen Designs. Kein Wunder, dass der „Japandi“-Stil so populär ist: Er verbindet die rustikale Gemütlichkeit Skandinaviens mit der eleganten Schlichtheit Japans zu einer harmonischen, ruhigen Ästhetik.

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Der Geheimtipp vom Profi: Geöltes Holz liebt Pflege. Vergessen Sie aggressive Reiniger. Ein leicht feuchtes Tuch genügt für den Alltag. Ein- bis zweimal im Jahr freut sich Ihr Tisch oder Sideboard über eine Auffrischung mit einem hochwertigen Hartwachsöl, zum Beispiel von Osmo oder WOCA. Es nährt das Holz, schützt vor Flecken und bringt die wunderschöne Maserung wieder zum Strahlen. Eine Sache von 15 Minuten, die Ihr Möbelstück um Jahre altern lässt – im besten Sinne.

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Manchmal ist es eine kleine Veränderung, die den größten Unterschied macht. Tauschen Sie die standardmäßigen Metallgriffe einer Kommode oder eines Schranks gegen schlichte Lederlaschen aus. Das Material altert wunderschön, fühlt sich warm an und verleiht selbst einem einfachen Möbelstück, wie der IVAR-Kommode von IKEA, sofort eine hochwertige, individuelle und typisch skandinavische Note. Ein DIY-Projekt, das in wenigen Minuten erledigt ist.

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In Finnland gibt es rund 3,3 Millionen Saunen bei einer Bevölkerung von 5,5 Millionen Menschen.

Diese tiefe Verwurzelung in der Natur und im Wohlbefinden spiegelt sich direkt im Design wider. Es geht darum, sich zu Hause einen Rückzugsort zu schaffen, der Körper und Seele guttut. Helle Hölzer wie Birke und Esche, die oft in Saunen verwendet werden, finden sich deshalb ganz natürlich auch in den Wohnräumen wieder.

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Hilfe, alles nur Weiß und Beige?

Ein häufiges Missverständnis! Der skandinavische Stil nutzt Farbe sehr gezielt, um Akzente zu setzen und Wärme zu erzeugen. Statt greller Töne sind es oft von der Natur inspirierte, gedämpfte Nuancen: Salbeigrün, Nebelblau, tiefes Waldgrün oder ein warmes Terrakotta. Marken wie Farrow & Ball („Pigeon“ oder „Green Smoke“) oder Little Greene bieten die perfekte Palette für eine einzelne Akzentwand oder ein farbiges Möbelstück, das aus der hellen Umgebung heraussticht.

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  • Sie fühlen sich unglaublich weich und warm an.
  • Sie sind von Natur aus schmutzabweisend und robust.
  • Sie regulieren die Feuchtigkeit und verbessern das Raumklima.

Das Geheimnis? Hochwertige Wolle. Ob als Teppich, Kissenbezug oder Plaid – Textilien aus reiner Schurwolle sind eine Investition in Komfort und Langlebigkeit. Sie bringen Textur in den Raum und sind die perfekte Ergänzung zu den glatten Oberflächen von Holz und Metall.

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Der Stuhl-Klassiker: Der Wishbone Chair (CH24) von Hans J. Wegner, hergestellt von Carl Hansen & Søn, ist die Essenz des dänischen Designs. Über 100 einzelne Arbeitsschritte sind für seine Fertigung nötig, allein die handgeflochtene Sitzfläche aus 120 Metern Papierkordel dauert Stunden. Er ist ein perfektes Beispiel dafür, wie im Skandi-Design komplexe Handwerkskunst zu scheinbar müheloser Eleganz führt.

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Vergessen Sie die Deckenleuchte: Licht im Skandi-Stil ist nie grell und kommt selten von einer einzigen Quelle in der Mitte des Raumes. Setzen Sie stattdessen auf Lichtinseln. Eine Stehleuchte neben dem Sessel (z.B. von Gubi), eine kleine Tischleuchte auf dem Sideboard und eine Pendelleuchte tief über dem Esstisch (vielleicht von &Tradition) schaffen eine warme, einladende Atmosphäre und zonieren den Raum auf natürliche Weise.

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Schon mal gefühlt? Linoleum ist ein wahrer Skandi-Klassiker für Tischplatten und Möbelfronten. Das Naturmaterial, hergestellt aus Leinöl, Harzen und Holzmehl, hat eine einzigartige, samtig-matte Haptik. Es ist extrem langlebig, antistatisch und sogar leicht antibakteriell. Marken wie Forbo bieten eine Palette an wunderschönen, pudrigen Farbtönen, die perfekt mit hellem Holz harmonieren.

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  • Ein Vintage-Stück hat eine Geschichte und eine einzigartige Patina.
  • Es ist oft günstiger als ein neues Designermöbel.
  • Der Kauf ist nachhaltig und schont Ressourcen.

Halten Sie auf Kleinanzeigen oder in spezialisierten Vintage-Läden Ausschau nach dänischen Teakholz-Sideboards aus den 60ern oder schwedischen Kiefernmöbeln. Die Qualität dieser Stücke ist oft unübertroffen und sie verleihen Ihrem Zuhause sofort Charakter.

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Das schwedische Konzept „Lagom“ – nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern genau richtig – ist der Schlüssel zu einem gelungenen Skandi-Interior. Es geht nicht um leere Räume, sondern um bewussten Konsum. Fragen Sie sich bei jedem neuen Stück: Brauche ich das wirklich? Macht es mein Leben schöner oder einfacher? So entsteht ganz von selbst ein Zuhause, das aufgeräumt, aber voller Persönlichkeit ist.

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Die fünfte Wand nicht vergessen: Der Boden ist die Basis für den gesamten Raum. Im skandinavischen Design sind helle Holzböden, oft aus breiten Dielen, die erste Wahl. Sie reflektieren das Licht und lassen den Raum größer und luftiger wirken. Eine massive Eichendiele, wie sie etwa der dänische Hersteller Dinesen in Perfektion anbietet, ist eine Investition, die den Wert und die Atmosphäre eines Hauses für Generationen prägt.

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Muster ja, aber mit Bedacht! Statt wilder Mixe setzen skandinavische Designs auf grafische, oft von der Natur inspirierte Muster. Denken Sie an die klaren Linien von Marimekko oder die stilisierten Blätter und Tiere auf Textilien von Fine Little Day. Ein einzelnes Kissen, ein Teppich oder ein Vorhang mit einem starken Muster kann als Kunstwerk im Raum fungieren und einen wunderbaren Fokuspunkt setzen.

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Wie kombiniere ich verschiedene Holzarten?

Ganz einfach: Suchen Sie nach einem gemeinsamen Nenner. Das kann die „Farbtemperatur“ sein (z.B. helle Hölzer wie Esche, Ahorn und Birke zusammen) oder der Unterton (z.B. Eiche und Nussbaum mit ihrem warmen, gelblichen bis rötlichen Schimmer). Eine gute Faustregel ist, ein dominantes Holz zu wählen und ein bis zwei weitere als Akzente zu verwenden. So entsteht ein harmonisches, aber lebendiges Gesamtbild.

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Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee in Finnland ist mit rund 12 kg pro Jahr der höchste der Welt.

Die „Fika“ (schwedische Kaffeepause) ist eine Institution. Diese Kultur des Innehaltens und Genießens spiegelt sich im Design wider: Man braucht einen guten Tisch, bequeme Stühle und schönes, funktionales Geschirr (z.B. von Iittala oder Arabia), um diese alltäglichen Momente zu zelebrieren.

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Wärme durch Metall: Um die kühle, helle Basis des Skandi-Stils aufzubrechen, sind Akzente aus Messing oder Kupfer ideal. Eine schlichte Lampe mit einem Messingdetail, Kerzenständer oder sogar Griffe und Armaturen bringen einen Hauch von Glamour und Wärme, ohne überladen zu wirken. Das Metall entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne Patina und erzählt so seine eigene Geschichte.

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Weniger ist mehr. Der skandinavische Stil lebt von sorgfältig ausgewählten Objekten, die atmen können. Bevor Sie etwas Neues kaufen, überlegen Sie, ob ein altes Stück dafür weichen kann. Ein einzelnes, schönes Keramikobjekt auf einem Sideboard hat mehr Wirkung als zehn kleine Nippesfiguren. Es geht darum, Dingen, die man liebt, den Raum zu geben, den sie verdienen.

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  • Verleiht Wänden eine sanfte, lebendige Tiefe.
  • Schafft ein wärmeres Gefühl als eine glatte, weiße Wand.
  • Ist atmungsaktiv und verbessert das Raumklima.

Die Alternative zu Raufaser? Kalkfarbe. Marken wie Bauwerk Colour oder Kalklitir bieten Farben an, die eine wunderschöne, wolkige Textur erzeugen. Sie sind der perfekte Hintergrund für minimalistische Möbel und bringen auf subtile Weise Leben und Charakter in einen Raum.

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Der Klang der Qualität: Ein oft übersehener Aspekt von gut gebauten Möbeln ist die Akustik. Eine massive Holztür schließt mit einem satten, leisen Geräusch. Eine gut gemachte Schublade gleitet geräuschlos auf Holzschienen. In einem mit natürlichen Materialien wie Holz, Wolle und Leinen eingerichteten Raum wird der Schall gedämpft. Diese Ruhe trägt maßgeblich zu der friedlichen und entspannten Atmosphäre bei, die wir am Skandi-Stil so schätzen.

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  • Ein Stück Sperrholz oder eine Leinwand.
  • Zwei bis drei harmonierende Farbtöne.
  • Ein Spachtel oder ein altes Stück Pappe.

Mehr braucht es nicht für Ihr eigenes Kunstwerk. Ziehen Sie die Farben in breiten Bahnen über die Oberfläche, lassen Sie sie sich überlappen und mischen. Das Ergebnis ist eine abstrakte, texturierte Kunst, die perfekt zum handwerklichen und unperfekten Charakter des modernen Skandi-Stils passt.

Grüner wird’s nicht: Pflanzen sind ein unverzichtbarer Teil des skandinavischen Einrichtungsstils. Sie bringen nicht nur buchstäblich Leben und Farbe in die oft neutral gehaltenen Räume, sondern auch eine organische Form, die einen schönen Kontrast zu den klaren Linien der Möbel bildet. Besonders beliebt sind pflegeleichte Gewächse mit interessanten Blattformen wie die Monstera, die Geigenfeige (Ficus lyrata) oder der schlichte Bogenhanf.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.