Pflanzen-Frust? Dein ehrlicher Guide für Zimmerpflanzen, die wirklich überleben

von Mareike Brenner
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Mal ganz ehrlich: Die meisten von uns haben schon mal eine Pflanze auf dem Gewissen. Man kauft sie voller guter Vorsätze im Baumarkt, stellt sie in eine nette Ecke und hofft das Beste. Ein paar Wochen später hängt sie traurig die Blätter hängen. Das hat aber absolut nichts mit einem fehlenden „grünen Daumen“ zu tun. Das ist ein Mythos. Das Problem ist, dass uns niemand die echten Spielregeln erklärt hat.

Ich beschäftige mich schon seit Jahrzehnten mit Pflanzen und habe dabei eine Sache gelernt: Eine Pflanze zu verstehen ist wie eine neue Sprache zu lernen. Man muss wissen, wie sie kommuniziert und was sie wirklich braucht. Und genau das zeige ich dir hier. Kein Fachchinesisch, keine endlosen Listen exotischer Namen. Nur das reine Handwerk und die Tricks aus der Praxis, die wirklich funktionieren. Mein Ziel? Dass du am Ende nicht nur stolzer Pflanzenbesitzer bist, sondern auch wirklich Freude daran hast.

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Das Fundament: Bevor du überhaupt eine Pflanze kaufst

Vergiss für einen Moment die Pflanze selbst. Der Erfolg hängt zu 90 % von vier Dingen ab, die schon da sind, bevor die Pflanze einzieht: Licht, Wasser, Erde und Luft. Wenn das passt, ist der Rest fast ein Kinderspiel.

Licht: Die wichtigste Währung für deine Pflanzen

Licht ist pure Energie. Ohne das passende Licht kann eine Pflanze nichts mit dem besten Wasser der Welt anfangen. Aber „hell“ ist nicht gleich „hell“. Es kommt drauf an, woher das Licht kommt.

  • Südfenster: Das ist die Hardcore-Zone. Im Sommer knallt hier die Sonne gnadenlos drauf. Super für Wüsten-Typen wie Kakteen oder eine pflegeleichte Aloe Vera. Aber eine zarte Monstera oder ein Farn? Die bekommen hier einen Sonnenbrand, der sich gewaschen hat – die Blätter werden gelb und bekommen trockene, braune Flecken.
  • West- & Ostfenster: Der absolute Jackpot für die meisten Zimmerpflanzen. Hier gibt’s ein paar Stunden direktes, aber sanftes Morgen- oder Abendlicht. Von der Efeutute über Ficus-Arten bis zu den meisten blühenden Schönheiten fühlen sich hier alle pudelwohl.
  • Nordfenster: Das ist die „Schatten-Ecke“, die aber eigentlich gar kein echter Schatten ist, sondern einfach nur helles, indirektes Licht. Perfekt für Pflanzen, die von Natur aus am Waldboden wachsen. Denk an Schusterpalmen, manche Farne oder die unverwüstliche Glücksfeder. Erwarte hier aber kein explosionsartiges Wachstum – diese Pflanzen sind eher die gemütlichen Mitbewohner.

Kleiner Profi-Trick: Stell dich mittags mal an den Platz, wo die Pflanze hin soll. Halte deine Hand etwa 30 cm über die Stelle. Ist der Schatten auf dem Boden scharf und klar umrissen? Das ist direktes, helles Licht. Ist der Schatten eher weich und verwaschen? Perfektes, indirektes Licht. Kaum ein Schatten zu sehen? Das ist dann wirklich wenig Licht. Diese Methode ist genauer als jede App!

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Wasser: Die häufigste Todesursache

Ich kann es nicht oft genug sagen: Die meisten Zimmerpflanzen werden ertränkt, nicht vertrocknet. Wenn die Erde dauerhaft klatschnass ist, bekommen die Wurzeln keinen Sauerstoff mehr. Sie ersticken und faulen. Das riecht man übrigens auch – wenn die Erde modrig statt frisch-erdig riecht, ist meist schon was im Argen.

Vergiss feste Gießtage wie „jeden Samstag“. Der einzige, der dir sagt, wann es Zeit ist, ist dein Finger. Steck ihn einfach zwei, drei Zentimeter tief in die Erde. Ist es da noch feucht? Finger weg von der Gießkanne. Ist es trocken? Dann gib ihr was zu trinken.

Und wenn du gießt, dann richtig! Kein mickriges Schlückchen, sondern durchdringend, bis das Wasser unten aus den Abzugslöchern wieder rausläuft. Für einen typischen 15-cm-Topf kann das gut und gerne mal ein halber Liter Wasser sein. So wird der ganze Wurzelballen nass. Aber ganz wichtig: Das Wasser, das sich im Untersetzer sammelt, nach 15 Minuten wegschütten. Nasse Füße hasst jede Pflanze.

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Ganz ehrlich, meine erste Calathea habe ich mit unserem harten Berliner Leitungswasser fast hingerichtet. Die Blattränder sahen aus wie trockenes Pergament. Wenn du in einer Gegend mit sehr kalkhaltigem Wasser wohnst, lass es am besten über Nacht in einer offenen Kanne stehen. Noch besser: Gefiltertes Wasser oder gesammeltes Regenwasser. Das ist wie ein Wellness-Drink für deine Pflanzen.

Das Substrat: Warum billige Erde ein teurer Fehler ist

Billige Blumenerde für 3 € der 40-Liter-Sack ist oft der Anfang vom Ende. Meistens ist das nur minderwertiger Torf, der schnell zusammensackt, Wasser entweder gar nicht hält oder zu einem nassen Klumpen wird und kaum Nährstoffe hat. Investiere lieber ein paar Euro mehr in Qualitäts-Zimmerpflanzenerde, die gibt es im Fachhandel oder Baumarkt für ca. 8-10 € pro 20-Liter-Sack.

Für die meisten deiner grünen Freunde kannst du mit einer einfachen Mischung wahre Wunder wirken. Hier ist deine kleine Einkaufsliste:

  • 1 Sack gute Zimmerpflanzenerde (ca. 60 % der Mischung)
  • 1 Beutel Perlit oder Bims (ca. 30 %). Das sind kleine, poröse Vulkangesteinchen, die die Erde super luftig machen. Ein kleiner Beutel kostet um die 5 € und reicht ewig.
  • 1 Beutel Pinienrinde (ca. 10 %). Sorgt für eine noch bessere Struktur. Kostet etwa 6-7 €.

Misch das zusammen und du hast ein Substrat, das deine Pflanzen lieben werden. Es gibt Halt, speichert Feuchtigkeit und lässt genug Luft an die Wurzeln, um Fäulnis zu verhindern. Dieses kleine Investment rettet dir auf lange Sicht Pflanzen im Wert von hunderten Euros!

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Ach ja, und die ewige Topf-Frage: Terrakotta oder Plastik? Terrakotta atmet, das heißt, die Erde trocknet schneller aus – super für Sukkulenten oder Pflanzen, die es trocken mögen. Plastiktöpfe halten die Feuchtigkeit viel länger. Das ist gut für durstige Pflanzen wie Farne, aber auch gefährlicher, weil man schneller übergießt. Ich persönlich starte bei neuen Pflanzen gerne mit Plastik im Übertopf, da habe ich mehr Kontrolle.

Die Luft: Der unsichtbare Wohlfühlfaktor

Heizungsluft im Winter ist der Horror für Tropenpflanzen wie Alokasien oder Calatheas. Die Luftfeuchtigkeit sinkt unter 30 %, aber die Pflanzen wären am liebsten bei 70 %. Die Folge sind die typischen braunen, trockenen Blattspitzen. Was wirklich hilft:

  • Gruppenkuscheln: Stell Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen zusammen. Sie schaffen sich durch Verdunstung ihr eigenes kleines, feuchtes Mikroklima.
  • Wasserschalen: Flache Schalen mit Wasser und Kieselsteinen zwischen den Töpfen erhöhen die Luftfeuchtigkeit lokal. Simpel, aber effektiv.
  • Besprühen? Eher naja. Das hilft nur für ein paar Minuten. Bei Pflanzen mit behaarten Blättern (Usambaraveilchen) ist es sogar schädlich, weil es Pilze fördert.

Achtung! Dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit ohne Lüften kann zu Schimmel an den Wänden führen. Also immer schön für Luftaustausch sorgen.

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Das Handwerk: Techniken, die den Unterschied machen

Wenn die Basis stimmt, geht’s ans Eingemachte. Das sind die Handgriffe, die aus einem Pflanzenhalter einen Pflanzenversteher machen.

Umtopfen: Nur wenn’s sein muss

Eine Pflanze schreit nach einem neuen Topf, wenn die Wurzeln oben aus der Erde oder unten aus den Löchern wachsen oder wenn sie trotz guter Pflege nicht mehr wächst. Der größte Fehler: ein viel zu großer Topf! Die Pflanze steckt dann all ihre Kraft in die Wurzeln, um den riesigen Raum zu füllen, und oben passiert nichts mehr. Schlimmer noch: Die viele ungenutzte Erde bleibt ewig nass und die Wurzeln faulen. Der neue Topf sollte immer nur 2-4 cm im Durchmesser größer sein als der alte.

Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt. Wässere die Pflanze ein paar Stunden vorher, dann flutscht sie besser aus dem alten Topf. Lockere den Wurzelballen vorsichtig auf, schneide matschige oder vertrocknete Wurzeln ab und setze sie in frisches Substrat. Kräftig angießen, fertig!

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Düngen: Nahrung, kein Doping

Dünger ist Futter für eine gesunde, wachsende Pflanze – keine Medizin für eine kranke. Frische Erde ist meist für 6-8 Wochen vorgedüngt. Danach, von etwa März bis Oktober, musst du nachhelfen.

Und was nimmt man da? Es gibt ja Flüssigdünger und diese praktischen Düngestäbchen. Ganz ehrlich: Ich rate zu Flüssigdünger. Mit den Stäbchen hast du null Kontrolle, sie geben die Nährstoffe oft ungleichmäßig ab. Mit einem Flüssigdünger (eine gute Flasche von z.B. Compo kostet um die 7 € und hält ewig) kannst du exakt nach Anleitung dosieren – oder im Zweifel lieber etwas weniger. Weniger ist hier immer mehr. Zu viel Dünger „verbrennt“ die Wurzeln und schadet mehr, als er nützt.

Der Schnitt: Mut zur Schere

Viele haben Angst davor, ihre Pflanzen zu schneiden. Dabei ist es das Beste, was du für buschiges Wachstum tun kannst. Eine Efeutute, die nur vor sich hin wächst, wird zu einer langen, kahlen Liane. Schneidest du die Triebspitzen regelmäßig ab, zwingst du sie, an der Basis neue Triebe zu bilden. Das Ergebnis: eine volle, kompakte Pflanze.

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Nimm immer eine saubere, scharfe Schere und schneide knapp über einem Blatt oder einer Knospe. Achtung! Pflanzen wie ein Gummibaum oder Weihnachtsstern bluten einen milchigen Saft, der die Haut reizen kann. Da ziehe ich immer Handschuhe an.

Die Sprechstunde: Probleme erkennen und lösen

Selbst bei bester Pflege kann mal was schiefgehen. Wichtig ist, die Zeichen früh zu deuten.

Schädlings-Alarm: Vorbeugen ist alles

Gesunde, stressfreie Pflanzen werden selten krank. Die häufigsten Plagegeister sind:

  • Trauermücken: Die kleinen schwarzen Fliegen nerven, aber ihre Larven in der nassen Erde sind das Problem. Lass die Erde immer gut abtrocknen, das mögen sie gar nicht. Gelbtafeln helfen zusätzlich.
  • Spinnmilben: Tauchen bei trockener Heizungsluft auf. Du erkennst sie an feinen Gespinsten und hell gesprenkelten Blättern. Erste Hilfe: Dusch die Pflanze gründlich ab. Bei starkem Befall hilft eine selbstgemachte Sprühlösung.
  • Woll- & Schildläuse: Hartnäckige Biester. Bei leichtem Befall kannst du sie mit einem alkoholgetränkten Wattestäbchen abtupfen.

Mein ultimatives Rezept gegen die meisten Viecher: Auf 1 Liter lauwarmes Wasser kommen 1 Teelöffel Neemöl (gibt’s z.B. von Neudorff) und ein kleiner Tropfen Spüli als Emulgator. Gut schütteln, die Pflanze von allen Seiten einsprühen, auch die Blattunterseiten. Nach einer Woche wiederholen.

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Und hier ein ehrlicher Rat: Wenn eine Pflanze massiv befallen ist und nichts hilft, trenn dich von ihr. Das ist kein Versagen, das ist kluges Management, bevor sie alle anderen ansteckt.

Giftig oder nicht? Wichtig für Familien & Tierhalter

Viele unserer schönsten Pflanzen sind leider giftig. Für uns kein Problem, aber für neugierige Kinder oder Haustiere schon. Dieffenbachia, Efeutute, Monstera, Glücksfeder oder das Einblatt sind allesamt reizend bis giftig beim Verzehr. Informier dich vor dem Kauf oder platziere sie außer Reichweite. Tolle, ungiftige Alternativen sind zum Beispiel die Grünlilie, Korbmaranten (Calathea) oder die meisten Farne.

Anfänger-Glück: Diese Pflanzen verzeihen (fast) alles

Wenn du anfängst, brauchst du Erfolgserlebnisse. Diese Pflanzen sind ideal, weil sie dir ganz klar zeigen, was sie brauchen, aber kleine Fehler nicht sofort übelnehmen.

Die Grünlilie ist die perfekte Lehrerin. Sie braucht mäßiges Licht, ihre Blätter werden schlapp und blass, wenn sie Durst hat (erholen sich aber sofort nach dem Gießen), und sie ist absolut ungiftig für Haustiere. Ein echtes Rundum-sorglos-Paket.

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Dann wäre da der Bogenhanf. Er ist der Inbegriff der Unzerstörbarkeit, braucht nur sehr wenig Licht und kommt im Winter wochenlang ohne Wasser aus. Der einzige Weg, ihn zu killen, ist zu viel Wasser. Allerdings ist er leicht giftig, also etwas Vorsicht bei Haustieren und kleinen Kindern.

Und schließlich die Glücksfeder. Sie ist dem Bogenhanf sehr ähnlich, speichert Wasser in ihren unterirdischen Knollen und ist extrem tolerant gegenüber dunkleren Ecken. Sie ist aber ebenfalls giftig.

Ein letztes Wort…

Du siehst, Pflanzenpflege ist kein Hexenwerk. Es ist ein Handwerk, das auf Beobachtung und Verständnis basiert. Sei geduldig mit dir und deinen Pflanzen. Jede ist ein Lebewesen mit guten und schlechten Tagen. Deine Aufgabe ist es nur, hinzuschauen und ihre Sprache zu lernen.

Und jetzt ein kleiner Quick-Win für heute: Nimm dir fünf Minuten, schnapp dir ein feuchtes Tuch und wisch sanft den Staub von den Blättern deiner größten Pflanze. Sie kann sofort besser atmen, sieht schöner aus und du beugst Schädlingen vor. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung!

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Eine Pflanze ist mehr als nur Deko; sie verändert das Gefühl eines Raumes. Das leise Rascheln der Blätter, das satte Grün, das sich vom Rest der Einrichtung abhebt – all das schafft eine subtile, lebendige Atmosphäre. Es ist ein kleines Stück Natur, das uns erdet und den Alltag entschleunigt.

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Der häufigste Fehler? Zu viel Liebe in Form von Wasser. Achte auf diese Alarmsignale, bevor es zu spät ist:

  • Die Erde ist ständig nass, nicht nur feucht.
  • Die untersten Blätter werden gelb und matschig.
  • Die Pflanze riecht leicht modrig, besonders an der Wurzel.
  • Kleine Trauermücken schwirren um den Topf – sie lieben nasse Erde.
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„Laut einer Studie der NASA von 1989 können Zimmerpflanzen die Raumluft von bis zu 87 Prozent der Schadstoffe innerhalb von 24 Stunden reinigen.“

Auch wenn unsere Wohnungen keine Raumstationen sind, zeigt dies doch die beeindruckende Kraft unserer grünen Mitbewohner. Eine Efeutute im Schlafzimmer oder eine Grünlilie im Wohnzimmer sind nicht nur schön, sondern auch kleine, natürliche Luftfilter.

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Muss ich meine Pflanzen wirklich düngen?

Ja, aber mit Gefühl! Stell es dir so vor: Die Erde im Topf ist ein begrenzter Vorrat an Nährstoffen. Im Frühling und Sommer, wenn die meisten Pflanzen aktiv wachsen, brauchen sie einen extra Energiekick. Ein flüssiger Zimmerpflanzendünger, wie der von Compo oder Neudorff, alle 4-6 Wochen dem Gießwasser beigemischt, reicht oft schon aus. Im Herbst und Winter legen die meisten eine Pause ein – da solltest du auch mit dem Düngen pausieren.

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Terrakotta: Dieser Klassiker aus Ton ist atmungsaktiv. Das bedeutet, Wasser kann durch die Wände verdunsten, was die Erde schneller trocknen lässt. Ideal für Pflanzen, die keine nassen Füße mögen, wie Sukkulenten oder den Bogenhanf.

Kunststoff oder glasierte Keramik: Diese Töpfe halten die Feuchtigkeit viel länger. Perfekt für durstige Pflanzen wie Farne oder Kalatheen, die eine konstant feuchte Umgebung bevorzugen.

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Der Schock des Umzugs ist real – auch für Pflanzen! Wenn du eine neue Pflanze nach Hause bringst, gib ihr Zeit. Sie muss sich an deine spezifischen Licht-, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen gewöhnen. Ein sofortiges Umtopfen bedeutet zusätzlichen Stress. Warte lieber ein paar Wochen, bis sie sich akklimatisiert hat, es sei denn, der Topf ist hoffnungslos zu klein oder die Erde ist von schlechter Qualität.

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  • Stärkere, gesündere Wurzeln.
  • Keine Gefahr, den Wurzelhals zu durchnässen.
  • Die Pflanze nimmt sich genau, was sie braucht.

Das Geheimnis? Die „Bottom-Watering“-Methode. Stell den Topf (mit Abflusslöchern!) einfach für 15-20 Minuten in eine Schale mit Wasser und lass die Erde die Feuchtigkeit von unten aufsaugen.

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Ein entscheidendes Detail: Das Abflussloch im Topf ist nicht verhandelbar. Ohne dieses Loch sammelt sich überschüssiges Wasser am Boden und führt unweigerlich zu Wurzelfäule – der stillen Killerin vieler Zimmerpflanzen. Fällt dir ein wunderschöner Übertopf ohne Loch ins Auge? Nutze ihn als Hülle für einen schlichteren Plastiktopf mit Drainage.

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Schaffe deine eigene kleine Oase, indem du Pflanzen gruppierst. Drei bis fünf Pflanzen unterschiedlicher Höhe und Blattform auf einem Beistelltisch oder einer Kommode erzeugen einen harmonischen „Urban Jungle“-Effekt. Der praktische Nebeneffekt: Durch die Transpiration der Pflanzen erhöht sich lokal die Luftfeuchtigkeit, was besonders tropische Schönheiten wie der Monstera oder Alocasia zugutekommt.

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Pflanzen kommunizieren über ein unsichtbares Netzwerk aus chemischen Signalen. Wenn eine Pflanze von Schädlingen befallen wird, kann sie flüchtige organische Verbindungen freisetzen, um benachbarte Pflanzen zu „warnen“.

Auch wenn unsere Zimmerpflanzen nicht miteinander plaudern, erinnert uns das daran, dass sie komplexe, lebende Organismen sind. Eine genaue Beobachtung ihrer Blätter und Stängel ist unsere Art, ihre Sprache zu lernen.

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Ein teures Hobby? Nicht unbedingt! Viele der beliebtesten Zimmerpflanzen lassen sich kinderleicht vermehren. Frage im Freundeskreis nach Ablegern. Ein einzelnes Blatt einer Zamioculcas (Glücksfeder) oder ein kurzer Stängel einer Efeutute im Wasserglas bilden nach wenigen Wochen Wurzeln. So entsteht deine persönliche Pflanzensammlung – mit Geschichte und ganz ohne Kosten.

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Was hat es mit diesen Tonkügelchen auf sich?

Diese Kügelchen, oft als Tongranulat oder unter Markennamen wie Seramis bekannt, sind eine Alternative zu normaler Blumenerde. Sie speichern Wasser und geben es langsam an die Wurzeln ab, was das Übergießen fast unmöglich macht. Zudem sorgen sie für eine exzellente Belüftung der Wurzeln. Eine Schicht davon am Topfboden kann auch in normaler Erde als Drainageschicht Wunder wirken.

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  • Die Grünlilie (Chlorophytum comosum) bildet kleine „Kindel“ an langen Trieben.
  • Die Efeutute (Epipremnum aureum) wurzelt aus jedem Stängelknoten, den man ins Wasser stellt.
  • Der Geldbaum (Crassula ovata) kann aus einem einzigen Blatt eine neue Pflanze wachsen lassen.
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Blätter sind die Solarpaneele deiner Pflanze. Eine Staubschicht blockiert das Licht und behindert die Photosynthese. Gönn deinen Pflanzen daher alle paar Wochen eine sanfte Dusche in der Badewanne oder wische große Blätter, wie die der Monstera oder des Gummibaums, vorsichtig mit einem feuchten Tuch ab. Sie werden es dir mit kräftigerem Wachstum und satterem Grün danken.

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Tipp für das Badezimmer: Die hohe Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen ist ein Paradies für bestimmte Pflanzen. Ein Schwertfarn, eine Korbmarante oder sogar eine kleine Tillandsie (Luftpflanze) fühlen sich hier pudelwohl, selbst wenn das Licht nicht optimal ist. Sie verwandeln ein rein funktionales Zimmer in eine kleine Wellness-Oase.

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„Biophilic Design“, die Integration von Naturelementen in unsere gebaute Umwelt, kann die Produktivität um bis zu 8 % und das Wohlbefinden um 13 % steigern, so ein Bericht von „Human Spaces“.

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Dein Finger ist das beste Werkzeug. Vergiss feste Gießpläne. Stecke deinen Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an? Zeit zu gießen. Ist sie noch feucht? Warte noch ein paar Tage. Diese einfache Methode verhindert zuverlässig das Ertränken deiner grünen Freunde und passt sich an Jahreszeit, Licht und Raumtemperatur an.

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Leitungswasser: Ist für die meisten robusten Pflanzen wie Efeutute oder Bogenhanf völlig in Ordnung. Lass es am besten über Nacht in der Gießkanne stehen. So kann sich Chlor verflüchtigen und das Wasser nimmt Zimmertemperatur an, was einen Kälteschock für die Wurzeln vermeidet.

Gefiltertes oder Regenwasser: Manche Sensibelchen wie Farne oder Kalatheen reagieren empfindlich auf den Kalk im harten Leitungswasser. Für sie ist Regenwasser oder gefiltertes Wasser die reinste Wohltat.

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Mut zur Schere! Das Zurückschneiden von gelben Blättern, kahlen Trieben oder alten Blütenständen sieht nicht nur schöner aus, sondern signalisiert der Pflanze auch, ihre Energie in neues, gesundes Wachstum zu stecken. Bei einer Efeutute zum Beispiel fördert ein regelmäßiger Rückschnitt einen buschigeren Wuchs, anstatt nur lange, kahle Ranken zu bilden.

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Eine gute Basis-Mischung, die für die meisten Zimmerpflanzen funktioniert, kannst du leicht selbst herstellen:

  • Zwei Teile hochwertige Zimmerpflanzenerde (möglichst torffrei)
  • Ein Teil Perlit (für die Belüftung der Wurzeln)
  • Ein Teil Pinienrinde oder Kokoschips (für eine lockere Struktur)

Diese Mischung speichert Feuchtigkeit, ohne nass zu bleiben, und beugt Staunässe effektiv vor.

Die meisten Pflanzen, die du kaufst, sind in reiner Anzuchterde auf Torfbasis getopft. Diese ist für den Gärtner praktisch, für dein Zuhause aber oft zu dicht und neigt dazu, entweder staubtrocken oder sumpfig zu werden. Beim ersten Umtopfen lohnt sich die Investition in eine hochwertige, strukturstabile Zimmerpflanzenerde. Marken wie Compo Sana oder Frux bieten spezielle Mischungen an, die den Unterschied machen.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.