Wohnen wie im Magazin? Ein Profi packt aus, wie es wirklich geht.

von Mareike Brenner
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Ganz ehrlich? In meinen über 30 Jahren im Innenausbau habe ich unzählige Wohnungen und Häuser von innen gesehen. Ich hab mit den Profis geplant, mit Bauherren Nächte lang diskutiert und meinen Leuten gezeigt, wo der Hammer hängt. Oft kommen Kunden mit Bildern aus Hochglanzmagazinen. Schicke Lofts, minimalistische Apartments. Alles sieht so mühelos perfekt aus. Aber hinter dieser Fassade stecken eben nicht nur gute Ideen, sondern knallharte Planung und vor allem: ein tiefes Verständnis für Materialien. Ein Foto zeigt dir das fertige Kunstwerk, aber nicht, warum die Wand so unfassbar glatt ist oder wie der tonnenschwere Natursteinblock ins Bad kam.

Und genau das will ich heute mal ändern. Wir schauen uns die typischen Elemente eines modernen, hochwertigen Ausbaus an. Aber ich erkläre dir nicht nur, was du da siehst, sondern wie es gemacht wird. Ich zeige dir, worauf wir Handwerker achten, wo die fiesen kleinen Tücken lauern und warum manche Lösungen eben mehr kosten. Das hier wird kein theoretischer Design-Vortrag. Das ist ein ehrlicher Blick in die Werkzeugkiste. Denn ein Raum wird nicht durch ein teures Sofa gut, sondern durch eine absolut grundsolide und durchdachte Basis.

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Die stille Bühne: Warum Wände und Decken die wahren Helden sind

Schau dich mal um in modernen Wohnkonzepten. Wände, Decken, oft sogar die Böden sind meistens hell. Weiß, ein ganz zartes Grau oder Greige. Das ist keine Einfallslosigkeit, ganz im Gegenteil. Das ist eine bewusste Entscheidung, die viel mit Physik zu tun hat.

Ein bisschen Physik für besseres Wohnen
Eine weiße Wand ist wie ein Reflektor. Sie wirft fast das gesamte Licht, das auf sie trifft, zurück in den Raum. Fachleute nennen das den Lichtreflexionsgrad. Ein reines Weiß schafft locker über 85 %, ein schickes, dunkles Anthrazit vielleicht gerade mal 20 %. Dadurch wirkt ein Raum mit hellen Wänden sofort größer, luftiger und freundlicher. Das Sonnenlicht wird tiefer in den Raum getragen. Das spart am Ende sogar Strom, weil man seltener künstliches Licht braucht. Gerade in unseren Breitengraden mit den langen, grauen Wintern ist das ein echter Gewinn an Lebensqualität.

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Die Magie der glatten Wand: Von Q1 bis Q4
Diese spiegelglatte Wand aus dem Magazin? Das ist das Ergebnis von Spachtelarbeiten in der höchsten Qualitätsstufe. Nach Norm unterscheiden wir vier Stufen, von Q1 bis Q4.

  • Q1 & Q2: Das ist die Basis. Q1 ist eine grobe Grundverspachtelung, gut genug für Flächen, die später verfliest werden. Q2 ist der absolute Standard für Raufaser oder normale Anstriche. Hier darf man bei seitlichem Lichteinfall noch Spuren sehen. Preislich liegt Q2 je nach Region und Untergrund so bei 10-20 € pro Quadratmeter.
  • Q3: Das ist schon die gehobene Klasse. Die Fläche wird breiter und feiner gespachtelt. Das ist die Mindestanforderung, wenn du feine Vliestapeten oder matte, edle Farben planst.
  • Q4: Das ist die absolute Königsklasse, auch „Ganzflächenspachtelung“ genannt. Hier wird die komplette Wand- oder Deckenfläche mehrmals hauchdünn mit einer speziellen Spachtelmasse überzogen und superfein geschliffen. Nur auf einer Q4-Oberfläche sehen Hochglanzlacke oder Streiflicht wirklich perfekt aus.

Achtung, Kostenfalle! Q4 ist extrem aufwendig und braucht viel Zeit und Können. Rechne hier mal locker mit 40 € bis über 70 € pro Quadratmeter. Das ist oft einer der größten versteckten Kostenpunkte im Highend-Ausbau. Ich hatte mal einen Kunden, der bei der Q4-Wand sparen wollte. Ein halbes Jahr später rief er an: Die tiefstehende Abendsonne im Herbst entlarvte jede noch so kleine Unebenheit. Am Ende haben wir es doch gemacht – aber mit doppeltem Aufwand.

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Die richtige Farbe macht den Unterschied
Auch bei Weiß gibt es Welten. Günstige Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt hat oft weniger Pigmente, deckt schlechter und ist nicht sehr robust. Für ein wirklich edles Finish greifen wir Profis oft zu Dispersionssilikatfarben von Marken wie Keim oder Sto, die du im Fachhandel bekommst. Die sind diffusionsoffen, lassen die Wand also „atmen“. Das ist super für das Raumklima und beugt Schimmel vor. So ein 10-Liter-Eimer kostet vielleicht 80-120 €, aber die Farbe deckt oft besser und das Ergebnis ist eine samtig-matte, edle Oberfläche, die du jeden Tag siehst und fühlst.

Spannung im Raum: Das Spiel mit warmen und kalten Materialien

Ein Raum nur aus weißen Wänden wäre steril wie ein OP-Saal. Die eigentliche Kunst ist es, gezielte Kontraste zu setzen. Und hier kommt das geniale Zusammenspiel von „kalten“ Materialien wie Stein, Glas und Metall und ihren „warmen“ Gegenspielern Holz und Ziegel ins Spiel.

Die kühle Eleganz: Stein, Glas und Metall

Diese Materialien stehen für Modernität, Klarheit und eine gewisse Ewigkeit. Ihre Verarbeitung ist aber Millimeterarbeit und erfordert oft schweres Gerät.

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Naturstein: Die Diva unter den Materialien
Eine Küchenarbeitsplatte aus echtem Marmor ist ein Statement. Was viele aber nicht bedenken: Marmor ist relativ weich und porös. Ein umgekipptes Glas Rotwein oder ein Spritzer Zitrone kann da schnell für bleibende Flecken sorgen, wenn der Stein nicht perfekt imprägniert ist. Und diese Imprägnierung muss man auffrischen! Für Küchen raten wir oft eher zu Granit oder modernem Quarzkompositstein. Die sind härter und verzeihen mehr. Ein guter Quarzitstein kostet dich zwischen 200 und 400 € pro Quadratmeter, ist aber eine Investition für die Ewigkeit. Bei großen Wandplatten kommt das Gewicht dazu. Eine 3 cm dicke Marmorplatte wiegt rund 80 kg pro Quadratmeter! Da muss vorher ein Statiker ran und prüfen, ob die Wand das überhaupt packt. Das ist definitiv kein Heimwerkerprojekt.

Glas und Spiegel: Die Illusion von Weite
Große Glasflächen oder Spiegelwände können einen Raum optisch verdoppeln. Aber hier ist Sicherheit das A und O. Wir verwenden ausschließlich Sicherheitsglas (ESG oder VSG), das bei einem Bruch keine gefährlichen Scherben bildet. Der Untergrund muss dafür perfekt eben sein, am besten in Q3 oder Q4, sonst verzerrt der Spiegel das Bild. Die Befestigung erfolgt mit Spezialkleber, der die Beschichtung nicht angreift. Das ist eine Wissenschaft für sich.

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Wohnen wie ein Profi: Die Handwerksregeln, die wirklich den Unterschied machen

Metallische Akzente: Echt oder geschummelt?
Gebürsteter Edelstahl, warmes Messing oder Kupfer setzen edle Akzente. Echte Metallplatten sind teuer und eine Herausforderung in der Verarbeitung. Eine günstigere, aber sehr überzeugende Alternative sind Spachtelmassen oder Lacke mit echten Metallpigmenten. Ein guter Maler kann damit Oberflächen zaubern, die von echtem Metall kaum zu unterscheiden sind. Sie sind aber natürlich nicht ganz so robust gegen Kratzer.

Die warme Seele: Holz und Ziegel

Als Gegenpol zur kühlen Eleganz braucht es Materialien mit Seele. Holz und Ziegel bringen Wärme, Textur und eine natürliche Haptik in den Raum.

Holz: Ein lebendiger Partner
Bei Holzböden oder -verkleidungen ist die wichtigste Entscheidung: geölt oder lackiert? Ein lackierter Boden ist wie mit einer Schutzschicht überzogen. Er ist super pflegeleicht, unempfindlich und ideal für Familien mit kleinen Kindern oder Haustieren. Der Nachteil: Er fühlt sich etwas kühler, fast künstlicher an, und ein tiefer Kratzer ist schwer zu reparieren – oft muss die ganze Fläche neu geschliffen werden. Eine geölte Oberfläche dagegen lässt das Holz atmen, die Poren bleiben offen. Du spürst die Maserung, es fühlt sich warm und natürlich an. Kleine Macken kann man oft lokal anschleifen und nachölen. Dafür braucht es etwas mehr Pflege. Aber keine Angst: „Mehr Pflege“ bedeutet in der Praxis meist, einmal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl durchzuwischen. Das dauert bei 20 m² vielleicht eine Stunde und kostet dich 30 € für das Öl. Ein kleiner Aufwand für ein unvergleichliches Wohngefühl.

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Die Ziegelwand: Charme aus dem Brennofen
Eine freigelegte Ziegelwand ist der Traum vieler. Aber hier muss man unterscheiden.

  • Echtes Sichtmauerwerk: Im Altbau kann man manchmal Glück haben und unter altem Putz eine schöne Wand finden. Das Freilegen ist eine extrem staubige, mühsame Arbeit. Danach wird die Wand gereinigt, neu verfugt und mit einer transparenten Grundierung versiegelt, damit sie nicht mehr staubt.
  • Ziegelriemchen: Die clevere Alternative. Meistens arbeiten wir mit Riemchen. Das sind dünne Ziegelscheiben, die wie Fliesen verklebt werden. Die Optik kann fantastisch sein, wenn man es richtig macht. Rechne hier mit Materialkosten von 30 bis 80 € pro Quadratmeter, je nach Ziegelart.

Kleiner Tipp, falls du dich selbst rantraust: Plane dein Layout! Mische Steine aus verschiedenen Paketen, um ein natürliches Farbspiel zu bekommen. Und beim Verfugen liegt das Geheimnis. Je nachdem, wie tief du die Fuge machst, erzeugst du mehr oder weniger Schatten und damit mehr oder weniger Tiefe. Und jetzt kommt die Meister-Warnung: Leute, ich mein das absolut ernst. Beim Schneiden von Ziegeln entsteht feiner Quarzstaub. Dieses Zeug geht einmal in die Lunge und NIE wieder raus. Da gibt’s keine Diskussionen: Arbeitet mit einem Nassschneider (kann man im Baumarkt für ca. 40 € am Tag mieten) und tragt IMMER eine gute FFP2- oder FFP3-Maske. Eure Lunge wird es euch danken.

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Licht ist alles: Das unterschätzte Design-Tool

Du kannst das teuerste Design haben – mit schlechtem Licht sieht alles billig aus. Ein gutes Lichtkonzept besteht immer aus drei Ebenen:

  1. Grundbeleuchtung: Sorgt für eine generelle Helligkeit, oft durch unauffällige Spots oder indirektes Licht.
  2. Zonenlicht: Gezieltes Licht für bestimmte Bereiche, z.B. über der Küchenarbeitsplatte oder am Leseplatz.
  3. Akzentlicht: Schafft Atmosphäre, indem es ein Bild, eine Pflanze oder eine schöne Wandstruktur hervorhebt.

Ach ja, und achte auf die Lichtfarbe! Für Wohnräume ist warmweißes Licht (ca. 2700-3000 Kelvin) ideal. Kaltweißes Licht über 4000 K gehört ins Büro. Noch wichtiger ist der Farbwiedergabeindex (CRI). Ein Wert über 90 sorgt dafür, dass die Farben deiner Einrichtung echt und brillant aussehen.

Wenig bekannter Trick: Mach mal den Test! Kauf dir EINE einzige gute LED-Birne mit 2700 K und einem CRI-Wert über 90. Die kostet vielleicht 10-15 €. Schraub sie testweise in deine Leselampe und vergleiche das Licht mit der alten Birne. Du wirst nicht glauben, wie die Farben deines Buches plötzlich leuchten. DAS ist der Unterschied, von dem ich rede.

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Und der wichtigste Rat aus Erfahrung: Plant das Licht so früh wie möglich! Kabel müssen verlegt werden, bevor die Wände zu sind. Nachträgliche Änderungen sind immer teuer, dreckig und nervenaufreibend.

Für Fortgeschrittene: Wenn einfach kompliziert wird

Manche Dinge, die super schlicht aussehen, sind in der Umsetzung echte Herausforderungen. Nehmen wir mal großformatige Fliesen, also alles ab 120×120 cm. Die sind total im Trend, weil sie Ruhe in den Raum bringen. Ihre Verlegung ist aber was für absolute Profis.

Der Untergrund muss perfekt eben sein. Abweichungen, die bei einer kleinen Fliese nicht stören, werden hier zu fiesen Stolperkanten. Wir gleichen den Boden deshalb immer mit selbstverlaufender Spachtelmasse aus. Außerdem „arbeitet“ jeder Boden. Damit diese minimalen Bewegungen die teuren Fliesen (rechnet mal mit 100 €/m² und aufwärts) nicht springen lassen, verlegen wir immer eine Entkopplungsmatte. Die kostet zwar extra, so um die 10-15 €/m², ist aber die beste Versicherung für deine Investition.

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DIY oder Profi? Eine ehrliche Entscheidungshilfe

Ich habe riesigen Respekt vor ambitionierten Heimwerkern. Aber es ist entscheidend, seine Grenzen zu kennen.

  • Gut für DIY: Wände streichen, Fertigparkett verlegen, eine kleine Akzentwand mit Riemchen gestalten.
  • Besser dem Profi überlassen: ALLES, was mit Elektro und Wasser zu tun hat. Putzarbeiten in Q3/Q4-Qualität. Verlegung von Großformatfliesen oder Naturstein. Alles, was tragende Bauteile betrifft.

Stell dir vor dem Projekt einfach diese eine ehrliche Frage: Wenn es schiefgeht, kostet mich die Reparatur am Ende mehr als der Profi von Anfang an gekostet hätte? Bei Wasser, Elektrik, Statik und teuren Oberflächen ist die Antwort fast immer „Ja“. Und dann gilt: Finger weg und den Fachmann ranlassen. Das spart am Ende nicht nur Geld, sondern vor allem Nerven.

Ein letztes Wort…

Ein hochwertiger Innenausbau ist wie ein Orchester. Der Trockenbauer schafft die perfekte Bühne, der Elektriker setzt das Licht, der Fliesenleger legt den Takt vor und der Maler gibt dem Ganzen die Farbe. Nur wenn alle ihr Handwerk verstehen und perfekt zusammenspielen, entsteht am Ende mehr als nur ein Raum. Es entsteht ein Zuhause.

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Also, lass dich von den Bildern inspirieren. Aber schau genauer hin. Frag nach den Materialien. Versteh die Arbeit dahinter. Investiere lieber in eine handwerklich perfekte Basis als in das kurzlebige Trend-Sofa. Denn die Wände, die Böden und das Licht – das ist es, was bleibt. Und diese Qualität spürst du. Jeden einzelnen Tag.

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  • Porentiefe Glätte für Wände, die Streiflicht standhalten.
  • Perfekt ebene Flächen ohne die geringste Welle.
  • Ein Untergrund, der für matte, stumpfe Farben oder edle Tapeten ideal ist.

Das Geheimnis? Die sogenannte

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Holz im Bad – ein ewiger Streitpunkt?

Ja, aber nur, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht. Eine unbehandelte Fichtentäferung hat im Duschbereich nichts verloren. Wenn Profis jedoch von Holz im Bad sprechen, meinen sie extrem formstabile, resistente Hölzer wie Teak, geräucherte Eiche oder Thermoesche, deren Poren durch spezielle Öl-Wachs-Versiegelungen (z.B. von Osmo oder Rubio Monocoat) wasserabweisend gemacht werden. Die Alternative sind hochwertige Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik, die heute täuschend echt aussehen. Sie sind absolut pflegeleicht, bieten aber nicht das warme, authentische Barfußgefühl von echtem Holz.

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Wussten Sie, dass eine Schallreduktion um nur 10 Dezibel vom menschlichen Ohr als Halbierung der Lautstärke wahrgenommen wird?

In Luxus-Ausbauten ist Stille ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Es geht nicht nur darum, den Nachbarn nicht zu hören, sondern auch um die Raumakustik selbst. Statt einfacher Gipskartonplatten werden spezielle Akustikbauplatten wie die „Knauf Silentboard“ verbaut. Unsichtbar integrierte Akustikpaneele von Herstellern wie Lignotrend oder sogar schallabsorbierende Putze sorgen dafür, dass Gespräche klar und Echos gedämpft sind – ein unbewusster Luxus, den man erst bemerkt, wenn er fehlt.

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Der vielleicht wichtigste, aber unsichtbarste Planungsschritt: die Elektroplanung. Wo genau soll die Leseleuchte stehen? Wo werden Laptop und Handy geladen? Soll das Licht über ein zentrales System wie KNX oder Loxone steuerbar sein? All diese Fragen müssen beantwortet sein, bevor die Wände geschlossen werden. Nachträgliche Änderungen bedeuten Schlitze, Staub und hohe Kosten. Eine gute Planung umfasst nicht nur Steckdosen, sondern auch Leerauslässe für zukünftige Technik und Netzwerkanschlüsse in jedem relevanten Raum.

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Option A: Massivholzdielen. Jede Diele ist ein Unikat, das atmet und arbeitet. Das Gefühl unter den Füßen ist unvergleichlich warm und elastisch. Die Verlegung ist anspruchsvoll und erfordert einen perfekt vorbereiteten Untergrund. Mit der Zeit bekommt der Boden eine einzigartige Patina, kann aber bei Bedarf abgeschliffen und neu behandelt werden.

Option B: Großformatfliesen in Betonoptik. Marken wie Marazzi oder Villeroy & Boch bieten Platten von bis zu 120×240 cm an. Sie erzeugen eine fugenarme, monolithische und extrem moderne Optik. Ideal für Fußbodenheizung und absolut pflegeleicht. Das Verlegen erfordert jedoch Spezialwerkzeug und zwei erfahrene Fliesenleger, um Bruch und unebene Kanten zu vermeiden.

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Achten Sie in hochwertigen Interior-Bildern mal auf den Übergang von der Wand zum Boden. Fehlt da nicht was? Oft wird auf die klassische Sockelleiste verzichtet. Stattdessen wird eine sogenannte „Schattenfuge“ realisiert. Dabei wird die Wandplatte mit einem kleinen Abstand zum Boden montiert, was einen schwebenden Effekt erzeugt. Dieser minimalistische Detailgrad erfordert absolute Präzision von Trockenbauer und Bodenleger, denn jeder Millimeter Abweichung fällt sofort ins Auge.

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„Der Unterschied zwischen etwas Gutem und etwas Großartigem liegt in der Liebe zum Detail.“ – Charles Eames, Designer

Dieses Zitat ist im Innenausbau Gesetz. Es ist der flächenbündig eingebaute Türrahmen ohne sichtbare Zarge. Es sind die Lichtschalter und Steckdosen einer einzigen Serie (z.B. Gira E2 oder Jung LS 990 in Schwarz matt), die exakt auf einer Linie durch das ganze Haus montiert sind. Oder die Maserung einer Natursteinplatte, die über Eck perfekt weiterläuft. Diese Details machen aus einem Bauprojekt ein Zuhause mit Seele.

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Ein fataler Denkfehler: Das Budget für die sichtbaren „Stars“ wie das Designsofa oder die Küchenfronten maximieren und bei der unsichtbaren Basis sparen. Ein Profi macht es genau umgekehrt. Denn was nützt die teuerste italienische Designküche, wenn die Wasserleitungen 25 Jahre alt sind oder der Estrich uneben ist? Die Investition in eine exzellente Grundsubstanz – also Dämmung, Estrich, Putz, Elektro- und Wasserinstallationen – ist die beste Versicherung für langfristige Wohnqualität und Werterhalt.

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  • Ein Raum, der je nach Tageszeit und Stimmung sein Ambiente komplett verändert.
  • Architektonische Details, die wie von Lichtklingen nachgezeichnet wirken.
  • Keine sichtbaren Lampen, sondern nur angenehmes, indirektes Licht.

Das Werkzeug dahinter sind Lichtvouten und Wallwasher. Das sind keine Leuchten, die man nachträglich kauft, sondern fest in Decken oder Wände integrierte Lichtsysteme. Sie werden früh im Trockenbau geplant, um das Licht gezielt an den Oberflächen entlang streifen zu lassen. Deshalb ist die bereits erwähnte Q4-Wandqualität so entscheidend – denn dieses Streiflicht entlarvt gnadenlos jede noch so kleine Unebenheit.

Wenn in einem Magazin ein riesiger Waschtisch aus einem einzigen Block Naturstein zu sehen ist, wurde dieser nicht einfach online bestellt. Der Prozess ist weitaus komplexer:

  • Die Auswahl: Architekt oder Bauherr reisen oft direkt zum Steinmetz oder sogar in den Steinbruch – etwa nach Carrara in Italien –, um die perfekte Rohplatte mit der gewünschten Maserung und Farbe persönlich auszuwählen.
  • Der Zuschnitt: Anhand präziser Pläne wird definiert, wie der Block geschnitten wird, damit die Aderung an den Sichtkanten harmonisch weiterläuft.
  • Die Logistik: Der Transport und das Einbringen eines oft mehrere hundert Kilo schweren Einzelstücks, manchmal per Kran durch ein Fenster, ist eine Millimeterarbeit, die weit im Voraus geplant werden muss.
Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.