Dein Vorgarten: Mehr als nur ein Weg zur Tür – So wird’s richtig gut (und bleibt es auch!)
Der Vorgarten: Die Visitenkarte deines Zuhauses
Hey, mal ganz ehrlich: Der Vorgarten ist doch das Erste, was man sieht, wenn man nach Hause kommt. Und das Erste, was deine Gäste wahrnehmen. Er ist quasi das Lächeln deines Hauses. Ich habe über die Jahre unzählige Vorgärten gesehen – manche waren eine absolute Augenweide, bei anderen hat man leider auf den ersten Blick gemerkt, dass am falschen Ende gespart wurde, nämlich bei der Planung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Vorgarten: Die Visitenkarte deines Zuhauses
- 2 Teil 1: Das Fundament – Erst mal checken, dann planen
- 3 Teil 2: Die Struktur – Wege, Zäune und was den Garten zusammenhält
- 4 Teil 3: Die Seele des Gartens – Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen
- 5 Teil 4: Die kleinen, feinen Details
- 6 Teil 5: Häufige Fehler (und wie du sie locker vermeidest)
- 7 Zum Schluss noch ein Wort…
- 8 Bildergalerie
Viele stürzen sich voller Elan ins Projekt, kaufen die schicksten Pflanzen und sündhaft teure Steine. Das Ergebnis? Oft ein hübsches Chaos, das nach zwei Jahren mehr Arbeit macht als Freude. Aber keine Sorge, das muss nicht sein!
Kleiner Quick-Win für sofort: Dein Vorgarten nervt dich gerade? Mach heute nur eine einzige Sache: Stell eine richtig schöne Kübelpflanze neben die Haustür. Eine Hortensie oder ein kleines Ziergras zum Beispiel. Kostet dich vielleicht 25 €, dauert fünf Minuten und die Wirkung ist sofort da. Siehst du? Der erste Schritt ist oft der leichteste.

In diesem Guide hier will ich dir aber zeigen, wie du es von Grund auf richtig machst. Nicht nur schön, sondern stabil, durchdacht und langlebig. Wir reden über das, was unter den Füßen passiert, wie du Wege anlegst, die nicht nach dem ersten Winter absacken, und welche Pflanzen auch in fünf Jahren noch top aussehen. Das hier ist kein Hochglanz-Magazin, sondern ehrliches Handwerk für dein Projekt. Denn nichts ist ärgerlicher, als Arbeit zweimal machen zu müssen.
Teil 1: Das Fundament – Erst mal checken, dann planen
Jeder gute Handwerker weiß: Erst wird gemessen, dann gesägt. Im Garten ist das absolut dasselbe. Eine gründliche Analyse deines Grundstücks ist die Basis für alles und spart dir am Ende richtig Geld, Zeit und Nerven. Ich erinnere mich an einen Kunden, der eine wunderschöne, teure Schattenpflanze mitten in die pralle Mittagssonne gesetzt hat. Tja, das Ergebnis war nach zwei Wochen ein Häufchen Elend. Hätte man mit ein bisschen Beobachtung locker verhindern können.

Die Standortanalyse: Was dein Grundstück dir flüstert
Nimm dir wirklich mal Zeit und schau dir deinen Vorgarten zu verschiedenen Tageszeiten an. Das ist die wichtigste Vorarbeit überhaupt!
Die Himmelsrichtung: Wo knallt die Sonne hin und wo ist Schatten? Ein Vorgarten nach Süden bekommt die volle Dröhnung. Hier fühlen sich mediterrane Kräuter wie Lavendel, Rosen oder Präriestauden pudelwohl. Ein Nord-Vorgarten liegt fast immer im Schatten des Hauses – ein Paradies für Farne, Funkien (Hosta) und robustes Immergrün. Ost- und Westlagen sind die Allrounder mit einem Mix aus beidem. Beobachte genau, welche Ecke wie lange Sonne abbekommt.
Die Bodenbeschaffenheit: Mach mal den Test! Nimm eine Handvoll feuchte Erde und versuch, eine kleine Wurst daraus zu rollen. Zerfällt sie sofort zu Krümeln? Dann hast du sandigen Boden. Der ist super durchlüftet, speichert aber kaum Wasser und Nährstoffe. Hier musst du ordentlich Kompost oder gute Pflanzerde einarbeiten. Lässt sich die Erde zu einer glänzenden Wurst formen, hast du Lehm- oder Tonboden. Der speichert Wasser top, neigt aber zu Staunässe, was die meisten Pflanzenwurzeln gar nicht mögen. Hier hilft es, Sand und Kompost unterzumischen, um alles lockerer zu machen.

Gefälle und Entwässerung: Achtung, das hier ist super wichtig und wird oft vergessen! Wasser muss IMMER vom Haus wegfließen. Ein Gefälle von mindestens 2 % (also 2 cm Höhenunterschied auf 1 Meter Länge) ist bei Wegen und Plätzen Pflicht. Das sind einfach die anerkannten Regeln der Technik. Ohne das richtige Gefälle sammelt sich Wasser an der Hauswand, drückt vielleicht in den Keller und verursacht Schäden, die richtig teuer werden.
Kleiner Tipp: Du kannst das ganz einfach mit zwei Stöcken und einer gespannten Schnur prüfen. Richte die Schnur mit einer Wasserwaage exakt horizontal aus und miss dann den Abstand von der Schnur zum Boden an verschiedenen Punkten. So siehst du sofort, wohin das Wasser fließen würde.
Versorgungsleitungen – Nicht ignorieren! Bevor du auch nur einen Spaten in die Erde stichst: Finde heraus, wo Strom-, Wasser-, Gas- oder Telekom-Leitungen liegen. Ein Anruf bei den Stadtwerken oder Netzbetreibern genügt. Die geben dir in der Regel kostenlos Lagepläne. Ein kaputtes Stromkabel ist lebensgefährlich, eine getroffene Wasserleitung flutet dir die ganze Bude. Markier dir die Verläufe ganz klar, bevor du loslegst. Das ist eine der ersten Lektionen, die jeder Azubi auf dem Bau lernt.

Teil 2: Die Struktur – Wege, Zäune und was den Garten zusammenhält
Die Struktur ist das Skelett deines Vorgartens. Wege, Mauern, Zäune – all das gibt Form und Halt. Und genau hier wird oft am falschen Ende gespart: beim Unterbau. Ein wunderschöner Weg, dessen Steine nach dem ersten Frost krumm und schief liegen, ist eine ewige Stolperfalle und ein ständiges Ärgernis.
Der perfekte Weg: Damit du sicher auftrittst
Ein Weg muss einiges aushalten. Frost, Regen, Hitze – und das jahrelang. Das ganze Geheimnis liegt, wie so oft, unter der Oberfläche.
Welches Material darfs denn sein?
- Naturstein (z.B. Granit, Basalt): Absolut langlebig, jeder Stein ein Unikat, aber auch die teuerste Variante. Rechne hier mit Materialkosten ab ca. 80 € bis 150 € pro Quadratmeter, nach oben offen. Dafür hat er Charakter und bekommt über die Jahre eine wunderschöne Patina.
- Betonsteinpflaster: Der Preis-Leistungs-Sieger. Günstiger, maßhaltig und in unzähligen Farben und Formen zu haben. Die Verlegung ist einfacher. Hier liegst du bei ca. 20 € bis 60 € pro Quadratmeter. Achte aber auf Qualität, bei Billigware kann die Farbe mit der Zeit verblassen.
- Kies oder Splitt: Die budgetfreundlichste und wasserdurchlässigste Option. Ideal für selten genutzte Nebenwege. Wichtig ist eine stabile Randeinfassung aus Stein oder Metall, damit die Steinchen nicht ins Beet abhauen. Darunter gehört unbedingt ein gutes Unkrautvlies.

Der Unterbau: Eine Anleitung aus der Praxis
Die Qualität eines Weges zeigt sich nicht am ersten Tag, sondern nach dem ersten Winter. Ein korrekter Aufbau ist das A und O. Für einen normalen Gartenweg, der nur begangen wird, solltest du als Laie gut ein Wochenende für ca. 5-8 Meter einplanen.
- Aushub: Grabe den Wegverlauf etwa 25-30 cm tief aus. Achte schon hier auf das leichte Gefälle vom Haus weg.
- Tragschicht: Fülle eine 15-20 cm dicke Schicht Schotter (Körnung 0/32 mm) ein. Diese Schicht wird in zwei Lagen eingebracht und jede Lage einzeln mit einer Rüttelplatte verdichtet. Das ist der wichtigste Schritt gegen spätere Absackungen!
- Pflasterbett: Darauf kommt eine 3-5 cm dicke Schicht aus feinem Splitt (Körnung 2/5 mm). Bitte keinen Sand nehmen, der wird bei Regen ausgewaschen. Diese Schicht wird nur sauber abgezogen, nicht verdichtet.
- Pflaster legen: Jetzt kommen die Steine drauf. Mit einem Gummihammer leicht festklopfen.
- Verfugen & Abrütteln: Die Fugen mit trockenem Fugensand oder Splitt füllen. Danach wird die ganze Fläche mit der Rüttelplatte (unbedingt eine mit Gummimatte, sonst zerkratzt du die Steine!) abgerüttelt. Die Steine setzen sich dabei fest. Den Vorgang wiederholst du, bis alle Fugen voll sind.
Gut zu wissen: Eine Rüttelplatte musst du nicht kaufen. Die kannst du im Baumarkt oder bei einem Baumaschinenverleih für ca. 30-50 € pro Tag mieten. Das Geld ist bestens investiert!

Grenzen setzen: Zäune und Hecken
Ein Zaun oder eine Hecke schafft nicht nur eine klare Grenze, sondern auch Privatsphäre und Windschutz. Bevor du aber loslegst: Frag kurz bei deiner Gemeinde nach den örtlichen Bauvorschriften. In vielen Gegenden sind Höhe, Material und manchmal sogar die Farbe von Zäunen festgelegt. Das erspart dir Ärger mit den Nachbarn und der Behörde.
- Lebende Hecken: Super für die Natur und sehen toll aus. Bedenke aber den Schnittaufwand und den Platz. Beliebte und robuste Pflanzen sind Liguster, Hainbuche oder Eibe. Eine gute Heckenpflanze im Topf kostet je nach Größe zwischen 5 € und 15 €.
- Holzzäune: Wirken warm und natürlich, brauchen aber etwas Liebe. Regelmäßiges Ölen oder Lasieren schützt sie vor dem Verwettern.
- Metallzäune: Extrem langlebig und pflegeleicht, vor allem verzinkte oder pulverbeschichtete Modelle.
Teil 3: Die Seele des Gartens – Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen
Pflanzen bringen Leben in die Bude. Aber die tollste Rose nützt nichts, wenn sie im tiefsten Schatten vor sich hin kümmert. Der wichtigste Grundsatz im Garten lautet: „Die richtige Pflanze für den richtigen Ort“. Das ist der Schlüssel zu einem gesunden und pflegeleichten Paradies.

Was bei dir wächst: Regionale Helden
Ein Garten an der Küste braucht andere Pflanzen als einer am Alpenrand. An der See müssen Gewächse mit salziger Luft und Wind klarkommen, in den Bergen mit viel Schnee. Kaufe deine Pflanzen am besten in einer regionalen Gärtnerei oder Baumschule. Die Leute dort haben Ahnung, was bei dir vor Ort wirklich funktioniert.
Pflanzen in Ebenen: So entsteht Harmonie
Ein gut geplantes Beet hat eine klare Struktur. Denk dabei wie ein Maler in verschiedenen Schichten:
- Die Strukturgeber: Das sind die „großen Jungs“, die dem Garten auch im Winter Form geben. Ein kleiner Hausbaum (wie ein Kugel-Ahorn oder eine Felsenbirne) oder größere Sträucher (Flieder, Hortensien) sind perfekt dafür.
- Die Begleiter: Das sind meist blühende Stauden, die für Farbe sorgen. Für sonnige, trockene Plätze sind Lavendel, Katzenminze und Sonnenhut (Rudbeckia) geniale und bienenfreundliche Kandidaten. Für den Halbschatten oder Schatten sind Funkien mit ihren tollen Blättern, Storchschnabel (Geranium) als Alleskönner und Prachtspieren (Astilbe) eine super Wahl. Kombiniere einfach verschiedene Blütezeiten, dann ist immer was los.
- Die Bodendecker: Diese kleinen Helfer bilden einen dichten Teppich, der Unkraut unterdrückt und den Boden feucht hält. Das Immergrün (Vinca minor) oder die Golderdbeere (Waldsteinia) sind da unschlagbar robust.

Richtig pflanzen: Ein guter Start ist alles
Nimm dir fürs Einpflanzen Zeit, die Pflanzen werden es dir danken.
- Das Pflanzloch sollte immer doppelt so breit sein wie der Wurzelballen.
- Locker den Boden am Grund des Lochs mit einer Grabegabel auf. Das verhindert Staunässe.
- Tauch den Wurzelballen so lange in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Setz die Pflanze so ins Loch, dass die Oberkante des Ballens bündig mit der Erdoberfläche ist. Auf keinen Fall zu tief!
- Fülle das Loch mit einem Mix aus dem Aushub und guter Pflanzerde oder Kompost auf.
- Tritt die Erde leicht an und forme einen kleinen Wall rund um die Pflanze – den Gießrand.
- Jetzt kräftig wässern. Das spült die Erde an die Wurzeln.
Ein kleiner Trick aus meiner Werkzeugkiste: Eine Handvoll Hornspäne mit ins Pflanzloch geben. Das ist ein super Langzeitdünger und gibt der Pflanze einen echten Power-Start.
Teil 4: Die kleinen, feinen Details
Die Details sind das, was aus einem schönen Garten einen außergewöhnlichen macht. Sie sorgen für Komfort und Atmosphäre.

Gartenbeleuchtung: Sicherheit und Magie
Licht im Vorgarten ist nicht nur Deko. Es sorgt für Sicherheit auf dem Weg zur Haustür und zaubert am Abend eine wundervolle Stimmung. Aber Achtung: Finger weg von 230-Volt-Anlagen im Außenbereich! Das ist ein Job für den Elektriker, denn Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung. Für Selbermacher sind Niedervolt-Systeme (12V oder 24V) die perfekte Lösung. Die sind ungefährlich und einfach zu installieren. Die Kabel müssen trotzdem sicher verlegt werden, damit sie nicht zur Stolperfalle werden.
Praktische Lösungen für den Alltag
Und dann ist da noch dieses eine Thema… die Mülltonnen. Keiner will die Dinger sehen, aber jeder hat sie. Zum Glück gibt es schicke Lösungen! Eine fertige Mülltonnenbox aus Holz oder Metall findest du im Baumarkt für ca. 200-500 €. Eine günstigere und grüne Alternative ist eine kleine Hecke aus Efeu oder wildem Wein an einem einfachen Gitter (Kosten ca. 50-80 €). Oder du baust dir aus ein paar Holzlatten einfach selbst eine Verkleidung. Wichtig ist nur, dass du den Standort so planst, dass der Weg zur Straße nicht zum Hindernislauf wird.

Teil 5: Häufige Fehler (und wie du sie locker vermeidest)
Lern aus den Fehlern anderer, das ist immer am günstigsten. Hier sind die Top 4 der Pannen, die ich immer wieder sehe:
- Zu viel von allem: Ein wilder Mix aus zehn verschiedenen Steinarten und Farben wirkt unruhig und lässt den Garten kleiner erscheinen. Beschränk dich auf zwei, maximal drei Hauptmaterialien. Das bringt Ruhe und Eleganz.
- Pflanzen-Kuscheln: Schau auf das Etikett! Da steht, wie groß die Pflanze wird. Was heute klein und niedlich aussieht, kann in zwei Jahren einen Quadratmeter für sich beanspruchen. Stehen Pflanzen zu dicht, klauen sie sich gegenseitig Licht und Nährstoffe.
- Die Pflege unterschätzen: Einen Garten ganz ohne Pflege gibt es nicht. Aber ein „pflegeleichter“ Garten reduziert den Aufwand durch kluge Planung auf ein Minimum. Bodendecker und Mulch sind hier deine besten Freunde.
- Den Maßstab ignorieren: Ein riesiger Baum in einem winzigen Vorgarten wirkt erdrückend. Ein mickriges Beet in einer großen Fläche sieht verloren aus. Die Proportionen müssen einfach stimmen.

Zum Schluss noch ein Wort…
Ein Vorgarten ist ein Projekt, das mit dir und deinem Haus mitwächst. Es braucht einen guten Plan, etwas handwerkliches Geschick und Geduld. Aber die Arbeit lohnt sich jeden einzelnen Tag. Ein gut gemachter Vorgarten ist pure Lebensqualität, steigert den Wert deines Hauses und ist ein kleines Geschenk an die Natur.
Ich hoffe, diese Tipps aus der Praxis helfen dir, dein Projekt zu rocken. Geh die Sache mit Köpfchen an. Und wenn eine Aufgabe zu groß erscheint – sei es der schwere Wegebau oder die Elektrik –, dann hol dir Hilfe von einem Profi aus der Region. Gutes Handwerk ist sein Geld immer wert. Und jetzt: Viel Spaß bei der Gestaltung deiner persönlichen Visitenkarte!
Bildergalerie


„Ein Schottergarten ist kein Garten, sondern eine versiegelte Fläche, die das Mikroklima negativ beeinflusst.“ – NABU (Naturschutzbund Deutschland)
Viele verwechseln pflegeleicht mit leblos. Echter Kies oder Splitt, kombiniert mit trockenheitsresistenten Stauden wie Thymian oder Blauschwingelgras, schafft hingegen eine lebendige, wasserdurchlässige und dennoch wartungsarme Fläche, die Insekten Nahrung bietet und bei Starkregen Wasser versickern lässt.

Der erste Eindruck zählt – auch nachts! Wie sorge ich für die richtige Beleuchtung?
Eine durchdachte Beleuchtung macht deinen Vorgarten nicht nur sicherer, sondern auch magisch. Statt einer grellen Lampe, die alles überstrahlt, setze auf Akzente. Kleine Bodenspots, die einen besonderen Baum von unten anleuchten, oder in den Weg eingelassene LED-Leuchten schaffen eine einladende Atmosphäre. Solarleuchten von Marken wie Paulmann sind eine einfache, kabellose Lösung, während smarte Systeme wie Philips Hue Outdoor dir erlauben, Lichtszenen per App zu steuern und deinen Vorgarten je nach Stimmung zu inszenieren.

Der Spalt an der Hauswand: Lass immer einen mindestens 30-50 cm breiten Streifen zwischen deinem Beet und der Hausfassade frei. Warum? Erstens vermeidest du so Feuchtigkeitsschäden am Putz. Zweitens schützt du die Bausubstanz vor Wurzeln. Fülle diesen Streifen am besten mit grobem Kies oder dekorativen Kieselsteinen – das sorgt für eine saubere Optik und optimale Entwässerung.

- Sorgt für einen sauberen Kantenabschluss zum Rasen oder Weg.
- Hält Unkraut aus dem Beet fern und umgekehrt.
- Verhindert, dass Mulch auf die Wege gespült wird.
Das Geheimnis? Eine unsichtbare oder dekorative Beeteinfassung. Ob aus Cortenstahl für einen rostig-modernen Look, aus dezentem Kunststoff oder klassischen Klinkerziegeln – sie ist der kleine Aufwand, der für eine dauerhaft gepflegte Optik sorgt.

Vergiss nicht die Vertikale! Eine kahle Hauswand oder ein trister Zaun schreit geradezu nach Begrünung. Ein Spalier mit einer Kletterrose wie der robusten ‚New Dawn‘ oder dem intensiv duftenden Geißblatt (Lonicera) verwandelt langweilige Flächen in blühende Wände und nutzt den Raum optimal aus, ohne wertvolle Bodenfläche zu beanspruchen.

Dein Vorgarten kann eine Tankstelle für Bienen und Schmetterlinge sein.
Anstatt nur auf „ordentliche“ Grünflächen zu setzen, integriere bewusst nektarreiche Pflanzen. Lavendel, Katzenminze (Nepeta), Sonnenhut (Echinacea) und Salbei sind nicht nur wunderschön und pflegeleicht, sondern ziehen nützliche Insekten magisch an. Schon ein Quadratmeter davon macht einen riesigen Unterschied für das lokale Ökosystem.

Option A (Betonpflaster): Günstig in der Anschaffung, riesige Auswahl an Farben und Formen. Ideal für einen modernen, klaren Look. Kann mit der Zeit jedoch verblassen und ist anfälliger für Moos.
Option B (Klinkerpflaster): Aus gebranntem Ton, extrem farbecht und langlebig. Verleiht einen warmen, klassischen Charakter. In der Anschaffung teurer, aber eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt.
Für ein langlebiges, charaktervolles Ergebnis ist Klinker oft die bessere Wahl, wenn es das Budget zulässt.

Die Hausnummer ist mehr als nur eine Ziffer – sie ist ein Design-Statement. Versteck sie nicht! Statt der kleinen Standardnummer aus dem Baumarkt, denke über eine moderne Variante aus Edelstahl, eine rustikale aus Cortenstahl oder eine beleuchtete Version nach. Positioniere sie bewusst: auf einer dunklen Schieferplatte, einem großen Stein oder direkt auf einer Sichtbetonmauer. Ein kleines Detail mit maximaler Wirkung.

Klingt erstmal langweilig, ist aber der Game-Changer für gesunde Pflanzen und wenig Arbeit:
- Holzhäcksel: Ideal für schattige Bereiche und unter Sträuchern. Hält den Boden feucht und unterdrückt Unkraut.
- Pinienrinde: Sieht edel aus, duftet gut und versauert den Boden leicht – perfekt für Hortensien oder Rhododendren.
- Lava- oder Ziersplitt: Die beste Wahl für sonnige, trockene Beete mit Gräsern und Präriestauden. Speichert Wärme und verhindert Fäulnis am Wurzelhals.

Mein Vorgarten liegt im vollen Schatten. Muss ich auf Blüten verzichten?
Ganz im Gegenteil! Der Schatten ist eine Bühne für die wahren Diven unter den Pflanzen. Funkien (Hosta) bieten eine unglaubliche Vielfalt an Blattfarben und -formen. Das Schaumglöckchen (Heuchera) leuchtet in Rot-, Orange- oder fast schwarzen Tönen. Für Blütenpracht sorgen das Tränende Herz (Dicentra) im Frühling und prachtvolle Astilben im Sommer. Der Schatten-Vorgarten lebt von Texturen und subtilen Farben – oft eleganter als jede Sonnen-Rabatte.

Der richtige Pflanzabstand ist die unsichtbare Zutat für einen Garten, der mit den Jahren schöner wird.

Ein kleiner Baum ist oft das Herzstück des Vorgartens. Aber Achtung bei der Wahl! Ein Kugel-Ahorn (Acer platanoides ‚Globosum‘) oder eine Felsenbirne (Amelanchier) bleiben kompakt und erdrücken das Haus nicht. Sie bieten Struktur, Höhe und einen schönen Anblick zu jeder Jahreszeit, ohne später mit ihren Wurzeln das Pflaster anzuheben oder mit ihrer Krone das ganze Licht zu schlucken.

Der häufigste Fehler: Ein Sammelsurium aus Einzelpflanzen ohne Wiederholung. Das Auge findet keinen Halt, der Garten wirkt unruhig.
Die Profi-Lösung: Das Prinzip der Wiederholung. Pflanze eine Leitstaude, zum Beispiel das Lampenputzergras (Pennisetum), an drei bis fünf verschiedenen Stellen im Vorgarten. Ergänze dies mit kleineren Gruppen einer Begleitpflanze wie dem Storchschnabel ‚Rozanne‘. Diese Wiederholungen schaffen Rhythmus, Harmonie und lassen das Gesamtbild wie aus einem Guss wirken.

- Frühling: Zwiebelblumen wie Krokusse, Narzissen und Tulpen ‚Spring Green‘ bringen die erste Farbe.
- Sommer: Lavendel, Storchschnabel und die unermüdliche Prachtkerze (Gaura lindheimeri) sorgen für wochenlange Blüte.
- Herbst: Ziergräser entfalten ihre Schönheit, Fetthennen (Sedum) leuchten in Rosa- und Rottönen und Herbst-Astern geben ein letztes Feuerwerk.
- Winter: Die Struktur von Gräsern, die Samenstände des Sonnenhuts und die Rinde eines roten Hartriegels (Cornus) zaubern selbst unter Schnee eine tolle Silhouette.

Der Klang von Schritten auf knirschendem Kies, der Duft von Lavendel an einem warmen Abend, das Summen von Hummeln in den Salbeiblüten – ein guter Vorgarten spricht alle Sinne an. Plane nicht nur, was du siehst, sondern auch, was du hörst, riechst und fühlst. Eine Bank unter der Felsenbirne lädt zum Verweilen ein und macht den Vorgarten vom reinen Durchgangsort zu einem kleinen, persönlichen Refugium.

Dauerhafte Stauden: Die Anschaffung von hochwertigen Stauden bei einer Gärtnerei wie Gaissmayer oder Stauden-Stade kostet anfangs mehr als die bunten Einjährigen vom Discounter. Aber: Sie kommen jedes Jahr wieder, werden größer und schöner. Auf drei Jahre gerechnet, sparst du nicht nur Geld, sondern vor allem Zeit und Arbeit.
Für den Weg zur Tür muss es nicht immer Pflaster sein. Bodendecker wie der trittfeste Sternmoos (Sagina subulata) für schattige, feuchte Ecken oder der robuste Sand-Thymian für sonnige Plätze schaffen lebendige, grüne Pfade. Einzelne große Trittplatten, zum Beispiel aus Schiefer oder Granit, die in diese grünen Teppiche eingelassen sind, sorgen für eine sichere und zugleich naturnahe Verbindung.




