Wohnzimmer streichen? Diese Profi-Tricks bewahren dich vor teuren Fehlern

von Adele Voß
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Schon mal passiert? Du siehst diese eine, perfekte Wandfarbe in einem Magazin, rennst in den Baumarkt, streichst voller Elan dein Wohnzimmer und… es sieht einfach nur furchtbar aus. Kalt. Unruhig. Irgendwie falsch. Ganz ehrlich, das ist der Klassiker. In meinen vielen Jahren auf Baustellen, von alten Stuckaltbauten bis zu hypermodernen Lofts, habe ich eines gelernt: Eine gute Wandfarbe ist so viel mehr als nur ein schöner Farbton auf einer kleinen Pappkarte.

Die Wahl der Farbe ist die absolute Basis für das Gefühl in einem Raum. Aber die meisten Leute überlassen das Ergebnis dem reinen Zufall. Damit dir das nicht passiert, packe ich hier mal mein ganzes Wissen aus – nicht die kurzlebigen Trends, sondern das, was wirklich zählt. Betrachte das hier als deinen persönlichen Spickzettel vom Profi.

Bevor du überhaupt einen Farbtopf öffnest: Die zwei wichtigsten Regeln

Vergiss für einen Moment mal Grau, Blau oder Grün. Bevor wir über Farben reden, müssen wir über Licht und die richtige Vorbereitung sprechen. Das klingt vielleicht trocken, aber glaub mir, wenn du das hier verstanden hast, bist du 90 % der Heimwerker schon voraus.

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Regel

1: Dein Licht entscheidet, nicht du!

Die Farbe an der Wand ist eigentlich nur ein Spiegel. Sie wirft das Licht zurück, das in den Raum fällt. Und dieses Licht hat eine eigene „Farbe“, die alles verändert.

  • Nordfenster: Hier kommt kühles, bläuliches Licht rein. Es ist sehr konstant, aber eben auch gnadenlos. Ein kühles Grau oder ein reines Hellblau wirken hier schnell wie in einem Labor. Mein Tipp: Arbeite dagegen! Wähle Farben mit einem warmen, fast unsichtbaren Unterton. Ein „Greige“ (eine Mischung aus Grau und Beige) oder ein warmes Off-White sind hier Gold wert.
  • Südfenster: Das genaue Gegenteil. Du hast den ganzen Tag warmes, fast gelbliches Licht. Hier kann ein sattes Gelb schnell erdrückend wirken. Kühle Töne, wie ein sanftes Salbeigrün oder ein Graublau, schaffen hier eine wunderbare Balance.
  • Ost- & Westfenster: Das sind die Chamäleons. Im Osten hast du morgens brillantes, klares Licht und nachmittags wird’s schattig. Im Westen ist es genau umgekehrt, mit einem fast rötlichen Licht am Abend. Das musst du unbedingt bedenken!

Deshalb ist ein Probeanstrich auch keine Option, sondern PFLICHT. Aber bitte nicht einfach einen kleinen Klecks an die Wand malen. Das bringt nichts. Mach es wie die Profis:

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Kleiner Trick: Die perfekte Testfläche in 3 Schritten

  1. Nimm Pappe, nicht die Wand: Schnapp dir ein großes Stück weißen Karton oder ein Reststück Raufaser (ca. 50×50 cm). Streiche deine Wunschfarbe zweimal darauf. Das ist wichtig, damit sie voll deckt.
  2. Geh auf Wanderschaft: Häng die bemalte Pappe mit etwas Kreppband an verschiedene Wände im Raum. Schau sie dir morgens, mittags und abends an. Und ganz wichtig: auch bei eingeschaltetem künstlichem Licht! Du wirst dich wundern, wie sehr sich die Farbe verändert.
  3. Neutralisiere die Umgebung: Um dich nicht von deiner alten Wandfarbe ablenken zu lassen, kannst du einen Rand aus weißem Papier um deine Farbprobe kleben. So siehst du den neuen Ton viel klarer.

Regel

2: Matt ist nicht gleich Matt (und warum das über Putzen oder Ärgern entscheidet)

Neben dem Farbton ist der Glanzgrad die zweite geheime Zutat. Er beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch, wie robust deine Wand am Ende ist. Hier gibt’s eigentlich nur drei wichtige Kategorien für dich:

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Stumpfmatt: Das ist die edelste Variante. Sie schluckt fast alles Licht und hat eine samtige, pudrige Anmutung. Perfekt, um kleine Unebenheiten in der Wand zu kaschieren. Der Haken? Sie ist super empfindlich. Einmal mit dem Staubsauger drübergeschrammt oder fettige Fingerabdrücke – und du siehst es für immer. Reinigen ist quasi unmöglich. Also: Ideal für Decken oder Wände, die niemand anfasst.

Matt: Der beste Allrounder fürs Wohnzimmer. Wirkt immer noch sehr elegant und ruhig, ist aber schon deutlich robuster. Das ist die Standardwahl für 90 % aller Wohnräume und ein super Kompromiss aus Optik und Alltagstauglichkeit.

Seidenmatt (oder Seidenglänzend): Diese Farbe hat einen dezenten, feinen Schimmer. Sie reflektiert das Licht stärker, was Räume heller wirken lassen kann. Der riesige Vorteil: Sie ist extrem strapazierfähig und lässt sich super abwischen. Deswegen nimmt man sie klassisch für Küchen, Flure oder Bäder. Im Wohnzimmer kann sie aber clever sein, z. B. an der Wand hinter dem Esstisch, wo gerne mal was spritzt.

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Ach ja, und achte beim Kauf auf die Nassabriebklasse auf dem Eimer. Klasse 1 ist wie die Champions League, absolut scheuerbeständig. Klasse 3 ist eher Kreisliga, nur waschbeständig. Fürs Wohnzimmer solltest du immer Klasse 1 oder 2 nehmen. Dann kannst du einen Fleck auch mal mit einem feuchten Lappen wegrubbeln, ohne dass die Farbe gleich mitkommt.

Die beliebtesten Farbfamilien – und wie du sie richtig einsetzt

Trends sind schön und gut, aber manche Farben funktionieren einfach immer. Hier ein paar Gedanken und Praxistipps zu den Klassikern.

Grau: Die perfekte Bühne (wenn man’s richtig macht)

Grau ist nicht einfach nur Schwarz + Weiß. So ein reines Grau wirkt schnell leblos wie eine Betongarage. Das Geheimnis liegt immer in den Untertönen. Ein warmer Grauton mit einem Hauch Braun oder Ocker wirkt sofort einladend. Ein kühles Grau mit einem Stich Blau kann sehr modern und klar aussehen.

Ein häufiger Fehler, den ich sehe: Leute streichen die Wände grau und wundern sich dann, dass es ungemütlich ist. Dabei ist der Rest des Raumes das Problem! Grau braucht Gegenspieler. Hol dir Holz, einen weichen Wollteppich, Leder, grüne Pflanzen und ein paar Kissen in warmen Farben dazu. Plötzlich wird das Grau zur perfekten, ruhigen Leinwand für deine Möbel.

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Pariser Chic für dein Zuhause: Ein Profi packt aus, worauf es wirklich ankommt

Blau: Von Meeresbrise bis Mitternachtshimmel

Blau wirkt beruhigend und fördert die Konzentration. Aber Vorsicht, es kann auch schnell kühl und distanziert rüberkommen. Besonders bei dunklen, satten Blautönen zeigt sich die Qualität der Farbe. Billige Farben mit wenig Pigmenten machen dich wahnsinnig – du streichst drei, vier Mal und es wird trotzdem fleckig.

Gut zu wissen: Investiere hier lieber ein paar Euro mehr in eine hochwertige Farbe mit Deckkraftklasse 1. Eine gute Profifarbe kostet vielleicht 15 € pro Liter, während eine solide Baumarktfarbe bei 8 € liegt. Bei einem 10-Liter-Eimer ist der Unterschied am Ende überschaubar, aber das Ergebnis ist eine ganz andere Welt.

Rot & Pink: Der gezielte Energie-Kick

Ein ganzes Wohnzimmer in Knallrot? Bitte nicht. Das macht auf Dauer aggressiv. Aber als Akzent ist Rot unschlagbar. Eine einzelne Wand, eine Nische oder der Bereich hinter dem Kamin – perfekt!

Wenig bekannter Profi-Trick: Rote Pigmente decken von Natur aus schlechter. Wenn du versuchst, ein sattes Bordeauxrot direkt auf eine weiße Wand zu streichen, kann das fleckig werden. Der Trick: Grundiere die Wand mit einem mittleren Grau! Das Grau neutralisiert den hellen Untergrund, und das Rot leuchtet danach viel tiefer und deckt meist schon beim ersten oder zweiten Anstrich perfekt. Du sparst dir also einen Arbeitsgang und Nerven.

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Gelb & Erdtöne: Wärme und Natürlichkeit

Gelb ist super, um dunkle Räume freundlicher zu machen. Aber Achtung, hier lauert der häufigste Fehler überhaupt: Die Farbe wirkt auf der großen Wand DOPPELT so intensiv wie auf dem kleinen Farbkärtchen. Ein zartes Sonnengelb im Baumarkt wird an vier Wänden schnell zum quietschigen Post-Auto-Gelb.

Sei also extrem vorsichtig und wähle immer einen Ton, der dir auf der Karte fast schon zu blass und langweilig erscheint. Der wird an der Wand genau richtig sein. Alternativ sind erdige Töne wie Ocker, Terrakotta oder Sand viel einfacher zu handhaben und schaffen eine unglaublich gemütliche, natürliche Atmosphäre.

Dein Schlachtplan: Von der Vorbereitung zum perfekten Ergebnis

Die beste Farbe der Welt nützt nichts, wenn du schluderst. Ein Profi verbringt 80 % der Zeit mit der Vorbereitung und nur 20 % mit dem eigentlichen Streichen. Das solltest du auch tun!

Deine Einkaufsliste (damit du nicht 5x zum Baumarkt fährst)

Bevor es losgeht, besorg dir alles Nötige. Nichts ist nerviger, als mittendrin aufhören zu müssen.

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Wände streichen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für Ergebnisse, die begeistern

  • Abdeckmaterial: Gutes Malervlies für den Boden (saugfähig und rutschfest, ca. 15-20 € für 10m²), Abdeckfolie für die Möbel.
  • Klebeband: Qualitäts-Malerkrepp (z.B. das gelbe für glatte Kanten), ca. 5-8 € pro Rolle. Spar hier nicht, billiges Band reißt oder die Farbe läuft drunter!
  • Werkzeug: Ein Eckenpinsel, eine gute Farbrolle (für Raufaser eine Polyamid-Walze mit 18-22 mm Florhöhe, für glatte Wände eine mit kurzem Flor), ein Abstreifgitter, eine kleine Rolle für schwer erreichbare Stellen.
  • Vorbereitung: Spachtelmasse, ein kleiner Spachtel, Schleifpapier.
  • Und natürlich: Deine Farbe und eventuell eine Grundierung (Tiefgrund bei sandenden Wänden).

Was kostet der Spaß? Für ein typisches 20m²-Wohnzimmer solltest du als Heimwerker mit reinen Materialkosten von ca. 150 bis 250 Euro rechnen, je nach Qualität der Farbe und des Werkzeugs. Ein Malerbetrieb würde für dieselbe Arbeit (inklusive Material, Vorbereitung und Anfahrt) je nach Region und Aufwand wahrscheinlich zwischen 600 und 1.000 Euro veranschlagen.

Der Ablauf: So wird’s gemacht

Plane für ein Wohnzimmer am besten ein ganzes Wochenende ein. Samstag Vorbereitung, Sonntag streichen. Hetz dich nicht.

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  1. Vorbereitung ist alles: Möbel in die Mitte, alles mit Folie abdecken, Boden mit Vlies auslegen. Dann: Steckdosen- und Lichtschalterblenden abmontieren (Sicherung raus!). Löcher zuspachteln, trocknen lassen, glatt schleifen. Und dann das Wichtigste: Alles sauber abkleben. Drück die Kanten vom Klebeband fest an!
  2. Die Technik: Streiche immer zuerst die Decke, dann die Wände. Bei den Wänden fängst du mit den Ecken und Kanten an (man nennt das „Beschneiden“). Danach rollst du die großen Flächen, immer „nass in nass“. Das heißt, du überlappst die Bahnen leicht, solange die Farbe noch feucht ist, um Ansätze zu vermeiden. Rolle erst ein paar Bahnen von oben nach unten, dann quer und zum Schluss nochmal leicht von oben nach unten abrollen. Das verteilt die Pigmente am besten.
  3. Aufräumen: Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. So bekommst du die saubersten Kanten. Dann heißt es: Gut lüften!

Achtung Sicherheit: Wenn du in einem älteren Haus wohnst und alte Farbschichten abschleifst, trage bitte immer eine FFP2-Maske. Früher wurden Farben oft Blei beigemischt, und das ist hochgiftig. Sicher ist sicher.

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Keine Lust auf das ganze Drama? Ein schneller Trick mit Riesenwirkung

Keine Zeit oder Energie für das komplette Zimmer? Versteh ich total. Hier ist ein „Quick Win“ für Ungeduldige: Such dir nur eine einzige Wand aus – am besten die hinter dem Sofa oder dem Bett – und streiche nur diese in deiner Akzentfarbe.

Der Effekt ist riesig, aber der Aufwand minimal. Kostenpunkt: ca. 50 Euro. Zeitaufwand: vielleicht vier Stunden. Manchmal ist weniger einfach mehr und ein großartiger erster Schritt, um sich an Farbe heranzuwagen.

Am Ende geht es darum, einen Raum zu schaffen, in dem du dich wohlfühlst. Nimm dir die Zeit, plane es gut und hab keine Angst, etwas auszuprobieren. Denn das schönste Gefühl ist doch, die Tür zu öffnen und zu denken: „Ah, endlich zu Hause.“

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Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

  • Eine makellose, ebenmäßige Oberfläche
  • Keine durchscheinenden Flecken oder alte Farben
  • Der neue Farbton entfaltet seine volle Leuchtkraft

Das Geheimnis? Eine hochwertige Grundierung. Viele sparen hier und bereuen es später. Ein guter Primer, wie der „Stain Block“ von Zinsser, versiegelt die Wand, sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit und verhindert, dass der teure Endanstrich fleckig wird. Es ist der unsichtbare Schritt für ein absolut professionelles Ergebnis.

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Die Wahl des Finishs ist entscheidend: Matt, seidenmatt oder glänzend? Das ist keine reine Geschmacksfrage. Matte Farben, wie die „Dead Flat“ von Farrow & Ball, schlucken das Licht und kaschieren kleine Unebenheiten an der Wand perfekt. Sie wirken edel und ruhig. Ein seidenmattes Finish hingegen reflektiert sanft das Licht, ist robuster und leichter zu reinigen – ideal für Wände, die mehr beansprucht werden.

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Klangwunder selber machen: Der ultimative Guide zum Rasseln bauen – sicher, kreativ und mit Geling-Garantie

„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie ist das Erste, was wir wahrnehmen, und das Letzte, an das wir uns erinnern.“

Diese Aussage der Farbexpertin Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute, bringt es auf den Punkt. Die Farbe Ihres Wohnzimmers bestimmt nicht nur die Ästhetik, sondern auch die emotionale Atmosphäre. Sie entscheidet, ob ein Raum als gemütlicher Rückzugsort oder als anregender Treffpunkt empfunden wird.

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Muss die Decke immer weiß sein?

Absolut nicht! Das ist eine der hartnäckigsten Design-Mythen. Eine in einem dunkleren Ton gestrichene Decke kann hohe Räume gemütlicher wirken lassen und ein Gefühl von Geborgenheit schaffen. Eine Decke, die ein paar Nuancen heller als die Wände ist, öffnet den Raum optisch und lässt ihn größer erscheinen. Trauen Sie sich, die „fünfte Wand“ in Ihr Farbkonzept mit einzubeziehen.

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Die berühmte 60-30-10-Regel ist ein sicherer Weg zu einer harmonischen Farbgestaltung im Wohnzimmer. Sie teilt die Farben im Raum prozentual auf und sorgt für eine ausgewogene Balance:

  • 60 % Hauptfarbe: Das ist die Farbe Ihrer Wände. Sie bildet die Kulisse.
  • 30 % Sekundärfarbe: Diese findet sich in Möbeln, Vorhängen oder einem Teppich wieder.
  • 10 % Akzentfarbe: Kissen, Kunstwerke oder Vasen setzen mit dieser Farbe gezielte Highlights.
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Bevor der erste Pinselstrich die Wand berührt, sollte Ihre Werkzeugkiste komplett sein. Nichts ist ärgerlicher, als mitten im Projekt zum Baumarkt fahren zu müssen.

  • Hochwertiges Malerkrepp (z.B. von Tesa, das keine Ränder hinterlässt)
  • Abdeckfolie für Möbel und eine robuste Abdeckplane für den Boden
  • Eine Farbwanne mit Abstreifgitter
  • Ein guter Flachpinsel für die Ecken und eine Lammfellrolle für die Flächen
  • Spachtelmasse und ein kleiner Spachtel für Löcher
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Rund 85 % aller im Handel verkauften Wandfarben sind Dispersionsfarben.

Doch was bedeutet das? Diese Farben sind wasserbasiert, trocknen schnell und sind geruchsarm. Achten Sie auf die Deckkraftklasse (Klasse 1 ist die beste) und die Nassabriebbeständigkeit (Klasse 1 ist am scheuerfestesten). Marken wie „Schöner Wohnen Polarweiss“ sind hier oft eine sichere Wahl im mittleren Preissegment.

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Synthetikpinsel: Die Allrounder für moderne, wasserbasierte Dispersionsfarben. Ihre feinen Borsten sorgen für ein streifenfreies Finish.

Naturborstenpinsel: Die erste Wahl für lösungsmittelhaltige Lacke. In Wasser würden ihre Borsten aufquellen und die Form verlieren.

Für Ihre Wohnzimmerwand ist also ein hochwertiger Synthetikpinsel, z. B. von Wistoba, die richtige Investition für saubere Kanten.

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Eine Akzentwand kann ein starkes Statement sein. Doch der Trend geht weg von einer einzelnen, knallbunten Wand in einem ansonsten neutralen Raum. Moderner wirkt es, wenn Sie die Akzentfarbe subtiler einsetzen: Streichen Sie die Wand hinter dem größten Möbelstück (Sofa, Bücherregal) in einem tieferen, satteren Ton derselben Farbfamilie, die auch an den anderen Wänden zu finden ist. Das schafft Tiefe, ohne unruhig zu wirken.

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Die Farbtemperatur von künstlichem Licht hat einen enormen Einfluss. Eine warmweiße LED-Lampe (unter 3.300 Kelvin) lässt Gelb- und Rottöne leuchten und verstärkt das Gefühl von Gemütlichkeit. Eine neutralweiße oder tageslichtweiße Lampe (über 3.300 Kelvin) gibt Farben sehr viel neutraler wieder und lässt Blautöne klarer erscheinen. Testen Sie Ihre Farbmuster also unbedingt bei Tag UND bei eingeschalteter Abendbeleuchtung!

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Der Trick für messerscharfe Kanten: Kleben Sie das Malerkrepp fest an. Streichen Sie dann mit der alten Wandfarbe (oder transparentem Acryl) dünn über die Kante des Klebebands. Diese Farbe versiegelt die winzigen Lücken. Erst wenn diese Schicht getrocknet ist, streichen Sie mit Ihrer neuen Farbe darüber. Beim Abziehen des Bandes erhalten Sie eine perfekte, saubere Linie ohne „Ausfransen“.

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Wie viel Farbe brauche ich wirklich?

Eine Faustregel hilft bei der groben Planung: Raumumfang mal Raumhöhe ergibt die Wandfläche in Quadratmetern. Ziehen Sie großzügig Fenster und Türen ab. Auf jedem Farbeimer steht die Reichweite pro Liter (z.B. „8 m² pro Liter“). Teilen Sie Ihre Wandfläche durch diese Angabe. Wichtig: Planen Sie immer für zwei Anstriche, um ein sattes, gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen!

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Wussten Sie schon? Die menschliche Netzhaut kann mehr Grün-Schattierungen unterscheiden als von jeder anderen Farbe.

Das liegt an unserer evolutionären Vergangenheit. Deshalb wirken Grüntöne von Salbei bis Eukalyptus im Wohnzimmer so beruhigend und natürlich. Sie verbinden uns unterbewusst mit der Natur und schaffen eine Oase der Entspannung.

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  • Verbindet Räume optisch miteinander
  • Schafft einen ruhigen, durchdachten Gesamteindruck
  • Ermöglicht flexible Dekoration

Die Lösung? Ein durchgehendes Farbkonzept. Wählen Sie eine neutrale Hauptfarbe für die Wände in allen verbundenen Wohnbereichen. Das bedeutet nicht, dass alles gleich aussehen muss. Nutzen Sie unterschiedliche Akzentfarben in den einzelnen Zonen, um ihnen einen eigenen Charakter zu verleihen, während die Basisfarbe für Harmonie sorgt.

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Die Qualität Ihrer Rolle ist genauso wichtig wie die der Farbe. Für glatte Wände im Wohnzimmer ist eine kurzflorige Rolle (ca. 9-12 mm) ideal. Sie nimmt genug Farbe auf, erzeugt aber eine feine, gleichmäßige Oberflächenstruktur. Eine langflorige Rolle ist nur für raue Untergründe wie Raufaser oder Putz geeignet, da sie sonst zu viel Textur („Orangenhaut“) auf der Wand hinterlässt.

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Grau ist nicht gleich Grau: Der Unterton ist alles! Ein kühles Grau mit blauen Untertönen kann in einem nordseitigen Raum schnell frostig wirken. Ein warmes „Greige“ mit einem Hauch von Beige hingegen schafft dort eine behagliche Atmosphäre. Legen Sie Ihre Farbmuster immer nebeneinander und vergleichen Sie sie bei unterschiedlichem Licht, um diese feinen, aber entscheidenden Nuancen zu erkennen.

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Farben mit hohem Pigmentanteil, wie die von Herstellern wie Little Greene oder Farrow & Ball, kosten zwar mehr, haben aber eine unerreichte Tiefe. Die komplexen, natürlichen Pigmente reflektieren das Licht auf vielfältige Weise, wodurch die Farbe je nach Tageszeit und Lichteinfall subtil ihren Charakter ändert. Das Ergebnis ist eine lebendige Wand, die man mit günstigeren Farben selten erreicht.

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Haben Sie Mut zu dunklen Farben, auch in kleineren Räumen! Ein tiefes Petrol, ein sattes Waldgrün oder ein edles Anthrazit können eine unglaublich intime und luxuriöse Atmosphäre schaffen. Der Trick besteht darin, für Kontraste zu sorgen: Kombinieren Sie die dunkle Wand mit hellen Möbeln, einem großen Spiegel, der das Licht reflektiert, und gezielten Lichtinseln durch Steh- und Tischleuchten.

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  • Vergilbte Heizkörper
  • Die Innenseiten von Fensterlaibungen
  • Steckdosen- und Lichtschalterabdeckungen (am besten demontieren)
  • Die Wandfläche hinter den Vorhängen

Dies sind die kleinen Details, die ein frisches Anstrichprojekt unfertig aussehen lassen können. Planen Sie Zeit ein, um diese Bereiche ebenfalls zu reinigen, abzukleben und mitzustreichen oder zu erneuern.

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Der „Blauer Engel“ zertifiziert Farben, die emissionsarm und frei von schädlichen Lösungsmitteln sind.

Gerade im Wohnzimmer, wo wir viel Zeit verbringen, ist eine gesunde Raumluft entscheidend. Achten Sie auf dieses Siegel, wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit und Wohngesundheit legen. Viele große Hersteller wie Alpina oder Brillux bieten mittlerweile zertifizierte Produktlinien an, die eine ausgezeichnete Qualität ohne Kompromisse bei der Gesundheit bieten.

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Wie lange muss ich zwischen den Anstrichen warten?

Geduld ist hier der Schlüssel. Auch wenn sich die Farbe nach 2-3 Stunden trocken anfühlt, ist sie noch nicht vollständig durchgehärtet. Ein zu früher Zweitanstrich kann die untere Schicht wieder anlösen und zu unschönen Streifen oder Abplatzern führen. Halten Sie sich strikt an die Herstellerangaben auf dem Eimer – meist sind das 4 bis 6 Stunden. Perfektion braucht eben ihre Zeit.

Die Struktur der Wand beeinflusst die Farbwirkung massiv. Eine glatt gespachtelte Wand (Qualitätsstufe Q4) lässt einen Farbton edel und samtig erscheinen. Eine Raufasertapete oder ein Strukturputz hingegen bricht das Licht. Dieselbe Farbe wirkt hier durch das Spiel von Licht und Schatten oft etwas unruhiger und eine Nuance heller. Berücksichtigen Sie die Textur Ihrer Wand bei der Auswahl der Farbsättigung.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.