Wohnzimmerbeleuchtung: So wird’s endlich gemütlich – auch mit nur einem Deckenanschluss!

von Romilda Müller
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Ich seh das, ehrlich gesagt, fast jede Woche. Da wird mit so viel Liebe und Geld ein wunderschönes Wohnzimmer gestaltet – tolle Möbel, schicker Boden, die perfekte Farbe an der Wand. Alles steht. Und dann, ganz am Ende, der Satz: „Ach ja, eine Lampe brauchen wir ja auch noch.“ Meistens baumelt dann nur ein einziges, einsames Kabel von der Decke. Das ist der Moment, in dem ich als Handwerker innerlich kurz seufze. Denn gutes Licht ist doch kein Accessoire, das man zum Schluss noch dranhängt.

Licht ist ein Baustoff. Es ist das Fundament, das aus vier Wänden ein echtes Zuhause macht.

In all den Jahren, in denen ich von Altbauten bis zu modernen Neubauten alles gesehen habe, ist mir eins klar geworden: Die beste Lichtplanung ist die, die man am Ende gar nicht mehr bemerkt. Sie ist einfach da. Sie schafft Atmosphäre, macht das Lesen angenehm, setzt deine Lieblingsstücke in Szene und sorgt dafür, dass du dich einfach nur wohlfühlst. Es geht nicht darum, einen Raum hell zu machen. Es geht darum, ihm Seele zu geben. Also, hier kommt mein Leitfaden – direkt aus der Werkstatt-Praxis, ganz ohne Schnickschnack.

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Die Grundlagen: Mehr als nur „An“ und „Aus“

Bevor wir über schicke Lampen reden, müssen wir kurz über das Licht selbst sprechen. Klingt langweilig? Ist es aber nicht, versprochen! Das sind die drei wichtigsten Werte, die du kennen solltest, bevor du auch nur einen Euro für eine neue Birne ausgibst. Das ist quasi das kleine Einmaleins des Lichts.

1. Die Stimmungsmacherin: Lichtfarbe in Kelvin (K)

Die Lichtfarbe entscheidet, ob ein Raum gemütlich oder eher wie eine Arztpraxis wirkt. Gemessen wird sie in Kelvin. Stell es dir einfach wie das Sonnenlicht über den Tag verteilt vor.

  • Unter 3.300 K: Warmweiß. Das ist das Licht einer Kerze oder einer alten Glühbirne. Absolut ideal für den Wohnbereich, weil es entspannend und gemütlich wirkt. Ein Wert um 2.700 K ist hier der Goldstandard für die Kuschelecke.
  • 3.300 bis 5.300 K: Neutralweiß. Ein klares, sachliches Licht, das die Konzentration fördert. Super für eine kleine Arbeitsecke im Wohnzimmer oder eine gute Leselampe.
  • Über 5.300 K: Tageslichtweiß. Dieses Licht hat einen bläulichen Stich und wirkt sehr kühl. In Werkstätten super, im Wohnzimmer ein echter Stimmungskiller. Davon würde ich im Wohnbereich die Finger lassen.

Ein ganz häufiger Fehler: Wildes Mischen der Lichtfarben. Das erzeugt eine unruhige Atmosphäre. Lege dich für die Grundstimmung auf eine Farbe fest, am besten auf warmweiß.

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2. Die Power: Helligkeit in Lumen (lm)

Früher haben wir in Watt gerechnet, aber das ist bei den sparsamen LEDs von heute Quatsch. Die Helligkeit wird in Lumen gemessen. Je mehr Lumen, desto heller. Klingt einfach, oder? Als grobe Faustregel für die Grundbeleuchtung im Wohnzimmer kannst du mit 100 bis 150 Lumen pro Quadratmeter rechnen. Für ein 20 m² Wohnzimmer sind das also 2.000 bis 3.000 Lumen.

Aber Achtung! Das ist nur ein Richtwert. Ein Raum mit dunklen Möbeln und Wänden schluckt viel mehr Licht als ein heller Raum. Da musst du vielleicht eher auf 200 Lumen pro Quadratmeter gehen. Noch wichtiger als die maximale Helligkeit ist aber, dass alles dimmbar ist. So kannst du von „Putzlicht“ bis „Netflix-Stimmung“ alles einstellen.

3. Der Geheimtipp der Profis: Der Farbwiedergabeindex (CRI)

Das hier ist der Wert, den die meisten Leute übersehen, der aber einen RIESEN Unterschied macht. Der CRI (oder Ra) gibt an, wie echt Farben unter künstlichem Licht aussehen. Sonnenlicht hat einen perfekten CRI von 100. Eine gute LED sollte heute einen CRI von über 90 haben.

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Warum das so wichtig ist? Hast du dich mal gewundert, warum das rote Sofa im Laden so brillant aussah und bei dir zu Hause irgendwie matt und leblos wirkt? Das liegt oft an einem schlechten CRI. Das Licht „frisst“ dann quasi die Farben. Bei Werten unter 80 sehen sogar Hauttöne ungesund aus. Achte beim Kauf unbedingt auf den Aufdruck „CRI> 90“ oder „Ra> 90“. Oft steht das nur im Kleingedruckten, aber die Suche lohnt sich! Marken wie Philips oder Osram sind da meist eine sichere Bank.

Das 3-Ebenen-System: So planen die Profis

Eine einzelne Lampe in der Mitte der Decke ist die einfachste, aber leider auch die schlechteste Lösung. Ein gutes Lichtkonzept besteht immer aus drei Ebenen, die zusammenspielen. Das ist das Geheimnis für ein lebendiges und flexibles Wohnzimmer.

Ebene 1: Die Grundbeleuchtung – Das Fundament

Sie sorgt für eine gleichmäßige Helligkeit im ganzen Raum, damit du dich orientieren kannst und nicht im Dunkeln stolperst. Das ist das Licht, das du anknipst, wenn du reinkommst.

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Aber was tun, wenn man nur diesen einen Stromanschluss an der Decke hat? Das ist die häufigste Frage, die ich höre. Die Decke aufreißen ist ja meistens keine Option. Aber es gibt clevere Lösungen:

  • Schienensysteme: Die sind genial! Du montierst das System an deinen einen Stromauslass, und von dort aus kannst du mehrere Spots flexibel auf einer Schiene verteilen und genau dorthin schieben, wo du Licht brauchst. Gute Einsteigersets bekommst du schon für 150 bis 300 Euro in Baumärkten wie Bauhaus oder auch bei IKEA.
  • Deckenfluter: Eine starke Stehlampe, die ihr Licht nach oben an die Decke wirft, kann einen ganzen Raum in ein angenehmes, indirektes Licht tauchen. Eine super Lösung, die überhaupt keine Installation erfordert.
  • Die „Affenschaukel“: Klingt komisch, ist aber ein Klassiker. Du nimmst ein schönes, langes Textilkabel für deine Hängelampe, führst es vom Anschluss an der Decke zu einem kleinen Haken genau über dem Couchtisch und lässt die Lampe von dort herunterhängen. Sieht lässig aus und löst das Problem.
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Ebene 2: Das Zonenlicht – Die Lichtinseln

Hier geht es darum, gezielt Bereiche für bestimmte Aktivitäten zu beleuchten. Das schafft gemütliche Inseln und gliedert den Raum.

  • Die Leseecke: Hier brauchst du gerichtetes Licht. Eine gute Stehlampe neben dem Sessel ist perfekt. Plane hier mit etwa 400-500 Lumen direkt auf dem Buch.
  • Der Esstisch: Eine Pendelleuchte ist hier der Klassiker. Kleiner Praxistipp: Häng sie etwa 60-70 cm über die Tischplatte. Hängt sie höher, blendet sie. Hängt sie tiefer, kann man sich nicht mehr in die Augen schauen.
  • Die Sofalandschaft: Hier willst du weiches, indirektes Licht für Gespräche. Eine Bogenlampe oder kleine Tischleuchten auf Beistelltischen sind ideal.

Ebene 3: Das Akzentlicht – Der Feinschliff

Das ist die Kür. Dieses Licht hat keine direkte Funktion, außer schön auszusehen. Es hebt Bilder, Pflanzen oder eine besondere Wandstruktur hervor und gibt dem Raum Tiefe.

Ein kleiner, schwenkbarer Spot auf eine große Pflanze oder ein schönes Bild, ein LED-Streifen im Bücherregal – das sind die Details, die den Raum interessant machen. Aber Achtung: Hier ist weniger oft mehr! Such dir zwei, drei Highlights aus, das reicht völlig.

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3 schnelle Licht-Hacks für heute Abend (Budget: unter 25 €)

Du willst nicht lange planen, sondern sofort was verbessern? Kein Problem. Hier sind drei Dinge, die du sofort umsetzen kannst:

  1. Der Birnen-Tausch: Kauf dir EINE einzige, aber dafür richtig gute LED-Birne (ca. 8-15 €, 2.700 Kelvin, CRI> 90) und schraub sie in deine liebste Stehlampe. Du wirst verblüfft sein, was das für einen Unterschied macht.
  2. Das TV-Hintergrundlicht: Stell eine kleine, schwache Lampe oder kleb einen günstigen LED-Streifen (kostet ca. 15-20 € online) hinter deinen Fernseher. Das Licht an der Wand entlastet die Augen beim Schauen enorm.
  3. Der Steckdosen-Dimmer: Deine alte Lieblingslampe ist nicht dimmbar? Kauf dir einen Steckdosen-Dimmer für ca. 20 € im Baumarkt. Einfach zwischenstecken und schon kannst du die Helligkeit stufenlos regeln.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Hausnummer

Gutes Licht muss nicht die Welt kosten, aber ein bisschen Budget sollte man schon einplanen. Um dir mal eine Vorstellung zu geben, hier eine grobe Rechnung für ein typisches 20-Quadratmeter-Wohnzimmer:

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Eine solide Grundbeleuchtung, zum Beispiel ein Schienensystem mit vier Spots, liegt etwa zwischen 250 und 500 Euro. Dazu kommt eine gute Leseleuchte, die dich zwischen 100 und 300 Euro kosten kann. Für ein, zwei kleine Akzentlichter, vielleicht für die Pflanze in der Ecke, planst du nochmal rund 40 bis 80 Euro ein. Und falls du doch mal einen Elektriker brauchst, um etwas installieren zu lassen, rechne für einen kleinen Job von 2-3 Stunden je nach Region mit etwa 150 bis 250 Euro.

Übrigens, ein kleiner Tipp zum Kabelsalat, der bei mehr Lampen schnell entsteht: Investiere in schöne Textilkabel, die man sehen darf. Oder nutze flache Kabelkanäle, die du in Wandfarbe streichen kannst. Manchmal reicht es auch schon, die Kabel geschickt hinter Möbeln oder der Fußleiste entlangzuführen.

Sicherheit geht vor! Der Meister-Modus

Okay, und jetzt kommt der Punkt, bei dem ich keine Kompromisse mache. Bei allem, was mit Strom zu tun hat, hat Sicherheit absolute Priorität.

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Eine Lampe an ein vorhandenes Kabel anzuschließen, kriegen viele noch hin. Aber sobald du an die feste Installation in der Wand oder Decke musst – also Schalter versetzen, neue Kabel ziehen oder an den Sicherungskasten –, ist das ausnahmslos ein Job für eine zertifizierte Elektrofachkraft. Das ist keine Empfehlung, das ist Gesetz (geregelt in den VDE-Vorschriften). Ich habe schon schreckliche Dinge gesehen: schmorende Kabel in der Wand, falsch angeschlossene Schutzleiter… Das Risiko eines Brandes oder Stromschlags ist es einfach nicht wert.

Zieh also bitte immer einen Profi hinzu, wenn du dir auch nur im Geringsten unsicher bist. Eine sichere Installation ist die beste Investition in dein Zuhause.

Mein Fazit aus der Werkstatt

Eine gute Beleuchtung im Wohnzimmer ist ein Prozess. Fang mit einer soliden, dimmbaren Grundbeleuchtung an. Ergänze dann nach und nach die Lichtinseln für deine alltäglichen Aktivitäten. Und zum Schluss gönnst du dir ein paar gezielte Akzente. Hab keine Angst, herumzuprobieren. Eine Stehlampe ist schnell umgestellt, die Position eines Deckenauslasses nicht so einfach.

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Nimm dir die Zeit, über das Licht nachzudenken. Es ist die einfachste Renovierung mit der größten Wirkung und macht am Ende den Unterschied zwischen einem Raum, in dem man wohnt, und einem Ort, an dem man wirklich lebt. Gutes Licht ist eben Handwerk für die Seele.

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  • Setzt Akzente auf Kunst oder Pflanzen.
  • Schafft indirektes, weiches Licht hinter dem Sofa oder Fernseher.
  • Bringt Tiefe in dunkle Ecken.

Das Geheimnis? Ein simpler LED-Strip. Moderne Modelle wie die von Govee oder Philips Hue Play lassen sich dezent verstecken und per App steuern, um jeder Stimmung die passende Lichtfarbe zu geben – von gemütlichem Kerzenschein bis zu sanftem Tageslicht.

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Das Licht wirkt irgendwie „flach“ und ungemütlich, obwohl die Lampe schön ist?

Achten Sie auf den CRI-Wert (Color Rendering Index) des Leuchtmittels. Ein Wert von über 90 Ra sorgt dafür, dass die Farben Ihrer Möbel, Wände und sogar Ihrer Haut natürlich und lebendig aussehen. Günstige LEDs haben oft einen niedrigeren Wert, was alles ein wenig fahl und grau wirken lässt. Ein kleiner technischer Wert mit riesiger Auswirkung auf die Atmosphäre!

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„Gutes Licht ist die unsichtbare Zutat, die ein schönes Zimmer in einen magischen Ort verwandelt.“

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Der einfachste Upgrade für Gemütlichkeit: Der Dimmer. Er ist der Lautstärkeregler für Ihr Licht. Ein Tastendimmer von Marken wie Gira oder Busch-Jaeger lässt sich oft ohne großen Aufwand nachrüsten und verwandelt eine einfache Deckenleuchte in ein flexibles Stimmungslicht. So wird aus hellem Arbeitslicht mit einem Handgriff sanftes Licht für den Feierabend.

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Die Skandinavier haben es perfektioniert: Statt einer zentralen, hellen Deckenleuchte setzen sie auf das „Hygge“-Prinzip mit vielen kleinen Lichtinseln. Eine kleine Tischleuchte auf der Fensterbank, eine Stehlampe neben dem Sessel, eine Pendelleuchte tief über dem Beistelltisch. Jede Lampe hat eine klare Aufgabe und zusammen erzeugen sie eine warme, einladende und unglaublich wohnliche Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.

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Indirektes Licht: Eine Stehlampe, die ihr Licht nach oben an die Decke wirft (Uplight), lässt den Raum höher und offener wirken. Das Licht wird sanft reflektiert und verteilt sich ohne zu blenden.

Direktes Licht: Eine Bogenlampe oder eine Leselampe, die ihr Licht gezielt nach unten lenkt, schafft eine klare, fokussierte Lichtinsel. Ideal zum Lesen oder um einen Sessel hervorzuheben.

Die Kombination aus beidem ist der Schlüssel zu einem dynamischen Lichtkonzept.

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  • Fensterbank: Eine kleine, feine Lampe hier lässt den Raum von außen einladend wirken und schafft eine sanfte Grundhelligkeit am Abend.
  • Bücherregal: Eine schmale Klemmleuchte oder eine kleine Tischlampe zwischen den Büchern bricht die Monotonie auf und verwandelt das Regal in ein leuchtendes Objekt.
  • Auf dem Boden: Eine niedrige Bodenleuchte, die eine große Pflanze von unten anstrahlt, erzeugt ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten an der Wand.
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Vergessen Sie nicht die Macht des Lampenschirms. Er ist der Filter, der das Licht formt und färbt.

  • Leinen oder Baumwolle: Streuen das Licht sehr weich und gleichmäßig, ideal für eine gemütliche, unaufdringliche Grundstimmung.
  • Samt oder dunkle Stoffe: Absorbieren viel Licht und lenken es gezielt nach oben und unten. Perfekt für dramatische Akzente und eine intime Atmosphäre.
  • Pergament oder Reispapier: Modelle wie die berühmten Leuchten von Isamu Noguchi erzeugen ein fast schwereloses, diffuses Leuchten, das den ganzen Raum sanft erhellt.
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Wussten Sie, dass ein 60-Jähriger etwa doppelt so viel Licht benötigt wie ein 20-Jähriger, um die gleiche Sehleistung zu erzielen?

Das ist der Grund, warum ein flexibles Lichtkonzept mit mehreren Quellen so wichtig ist. Eine helle Leselampe genau dort, wo sie gebraucht wird, entlastet die Augen, ohne dass der ganze Raum taghell ausgeleuchtet werden muss und die Gemütlichkeit verloren geht.

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Der Klassiker: Die Bogenlampe, wie die ikonische „Arco“ von Flos, ist die perfekte Lösung, um Licht von der Decke zu simulieren, ohne einen Deckenanschluss zu benötigen. Sie ragt elegant über das Sofa oder den Couchtisch und schafft einen zentralen Lichtpunkt im Raum, der sich trotzdem leicht versetzen lässt.

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Was ist eigentlich „Warm Dim“ Technologie?

Stellen Sie sich eine alte Glühbirne vor: Je mehr man sie dimmt, desto wärmer und rötlicher wird ihr Licht. Lange konnten LEDs das nicht. Die „Warm Dim“ (oder „Dim to Warm“) Technologie imitiert genau diesen Effekt. Beim Herunterdimmen wird nicht nur die Helligkeit reduziert, sondern auch die Lichtfarbe von z.B. 2700 K auf gemütliche 1800 K gesenkt. Das Ergebnis ist eine unglaublich behagliche Atmosphäre, perfekt für den Abend.

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Keine Lust auf sichtbare Kabel? Der Trend geht zu akkubetriebenen Tischleuchten. Modelle wie die &Tradition Flowerpot VP9 oder die HAY PC Portable lassen sich einfach per USB aufladen und dann überall dort platzieren, wo gerade Licht gebraucht wird: auf dem Couchtisch, im Regal oder sogar auf dem Balkon. Völlig flexibel und stilvoll zugleich.

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  • Filament-LEDs: Sie sehen aus wie die klassischen Glühfäden und verströmen einen Hauch von Nostalgie und Wärme. Perfekt für offene Leuchten, in denen das Leuchtmittel sichtbar ist.
  • Opalweiße LEDs: Das milchige Glas sorgt für eine absolut blendfreie und sehr weiche Lichtverteilung. Ideal für Kugelleuchten oder Lampenschirme aus Stoff.

Die Wahl des Leuchtmittels ist genauso wichtig wie die Wahl der Leuchte selbst.

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Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts kann warmweißes Licht mit geringer Intensität am Abend die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterstützen und so zu einem besseren Schlaf beitragen.

Ihre Wohnzimmerbeleuchtung ist also nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch ein Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden.

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Die „Regel der Drei“ aus dem Interior Design gilt auch für die Beleuchtung. Eine ungerade Anzahl von Lichtquellen wirkt auf das Auge harmonischer und dynamischer als eine gerade Anzahl. Versuchen Sie, Ihre Lampen in einem imaginären Dreieck im Raum zu positionieren, zum Beispiel eine Stehlampe, eine Tischlampe und eine kleine Akzentleuchte. Das schafft visuelle Balance und führt den Blick durch den Raum.

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Problem: Ein einziger Deckenanschluss, der an der falschen Stelle sitzt.
Lösung: Ein sogenannter „Affenschaukel“-Baldachin oder eine dezentrale Deckenbefestigung. Damit können Sie das Kabel elegant von der Anschlussstelle zu dem Punkt führen, wo die Lampe wirklich hängen soll – zum Beispiel direkt über dem Couchtisch. Mit einem hochwertigen Stoffkabel wird diese Lösung sogar zum eigenen Design-Statement.

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  • Alle Lichtquellen befinden sich auf der gleichen Höhe, was den Raum flach wirken lässt.
  • Die Ecken des Raumes bleiben dunkel und lassen ihn kleiner erscheinen.
  • Eine einzelne, zu helle Deckenleuchte erzeugt harte Schatten und eine ungemütliche Atmosphäre.
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Auch Schatten ist ein Gestaltungselement. Eine einzelne Lampe, die eine strukturierte Wand (z.B. aus Backstein oder mit einer Raufasertapete) von der Seite anstrahlt, erzeugt ein sogenanntes Streiflicht. Dieses hebt die Textur der Oberfläche dramatisch hervor und schafft eine lebendige, interessante Wandfläche, die viel mehr Charakter hat als eine gleichmäßig ausgeleuchtete Wand.

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Intelligente Beleuchtung für Einsteiger:

Das System TRÅDFRI von IKEA ist ein preiswerter und einfacher Start in die Welt des smarten Lichts. Kaufen Sie einfach ein Starter-Set mit Gateway und ein paar Leuchtmitteln. So können Sie per App oder Fernbedienung verschiedene Lichtszenen für „Lesen“, „Filmabend“ oder „Entspannen“ erstellen und auf Knopfdruck abrufen – ganz ohne neue Kabel zu verlegen.

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„Licht ist für einen Raum das, was die Melodie für ein Lied ist. Es gibt ihm seine eigentliche Seele.“ – Ingo Maurer, Lichtdesigner

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Der Spiegel-Trick: Eine Tisch- oder Stehlampe vor einem großen Spiegel platziert, verdoppelt nicht nur die Lichtausbeute, sondern auch das Gefühl von Raumtiefe. Das reflektierte Licht wird sanft zurück in den Raum geworfen und erhellt ihn auf eine sehr subtile Weise. Ein einfacher, aber extrem wirkungsvoller Trick, besonders in kleineren Wohnzimmern.

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Nur ein Raum, aber viele Funktionen?

Nutzen Sie Licht, um Zonen zu definieren. Eine tief hängende Pendelleuchte über dem Couchtisch schafft eine intime Insel für Gespräche. Eine fokussierte Leselampe grenzt den Sessel als ruhigen Rückzugsort ab. Ein sanfter Deckenfluter sorgt für eine allgemeine Orientierung. So geben Sie einem multifunktionalen Raum Struktur und Atmosphäre, selbst wenn keine Wände vorhanden sind.

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Manchmal ist weniger mehr. Statt vieler kleiner Lampen kann eine einzige, skulpturale Leuchte zum zentralen Kunstwerk im Raum werden. Denken Sie an Designs wie die „Vertigo“ von Petite Friture oder die „PH Artichoke“ von Louis Poulsen. Sie spenden nicht nur Licht, sondern sind auch im ausgeschalteten Zustand ein absoluter Blickfang und definieren den Charakter des gesamten Wohnzimmers.

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  • Mehr Flexibilität als jede feste Installation.
  • Keine störenden Kabel auf dem Boden.
  • Setzt dort Akzente, wo sie gerade gebraucht werden.

Das Geheimnis? Tragbare Akkuleuchten. Sie sind die Nomaden unter den Lampen und bringen Licht an Orte, die eine Steckdose noch nie gesehen hat.

Wandleuchten erleben ein Comeback: Sie sind die ideale Lösung, um Flure zu erhellen oder Akzente neben einem Sofa oder einem Sideboard zu setzen, ohne wertvolle Boden- oder Tischfläche zu beanspruchen. Modelle mit schwenkbarem Arm sind besonders praktisch als flexible Leseleuchten, während nach oben und unten strahlende Leuchten für ein schönes grafisches Lichtspiel an der Wand sorgen.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.