Dein Teppich kann mehr: So reinigst du ihn wie ein Profi (und vermeidest teure Fehler)

von Romilda Müller
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Ganz ehrlich? Ein Teppich ist so viel mehr als nur ein Stück Stoff auf dem Boden. Er ist das Herz eines Raumes. Er schluckt Geräusche, macht alles gemütlicher und gibt uns dieses wohlige „Zuhause“-Gefühl unter den Füßen. Aber genau das macht ihn auch zum Magneten für alles, was wir so im Alltag verlieren: Krümel, Staub, verschütteten Kaffee und die Spuren vom letzten Spaziergang im Regen. Viele trauen sich dann nicht richtig an die Reinigung ran oder greifen aus Panik zum falschen Mittel. Und zack – ist der Fleck größer oder der Teppich ruiniert. Das muss nicht sein! Ich zeige dir hier, wie du mit einfachen, aber professionellen Methoden das Beste aus deinem Teppich rausholst, ohne komplizierte Chemie-Stunden. Betrachte es als einen Blick in den Werkzeugkasten eines Profis.

Bevor du zur Bürste greifst: Kennst du deinen Gegner?

Der häufigste Fehler, den ich sehe? Die „Ein Mittel für alles“-Strategie. Ein Reiniger, eine Bürste, volle Kraft voraus. Das ist, als würdest du deine Jeans und deinen Wollpulli zusammen bei 60 Grad waschen – kann gut gehen, tut es aber meistens nicht. Bevor auch nur ein Tropfen Wasser den Teppich berührt, müssen wir Detektiv spielen. Der Schlüssel zu allem ist die Faser. Sie entscheidet über den Reiniger, die Temperatur und wie viel du schrubben darfst (oder eben nicht).

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Die Faser-Frage: Natur oder Synthetik?

Grob gesagt gibt es zwei Teams: die Naturfasern und die menschengemachten Synthetikfasern. Jede hat ihre eigene Persönlichkeit.

Naturfasern – Die Klassiker mit Charakter

  • Wolle (Schurwolle): Der absolute Superstar unter den Teppichfasern. Wolle hat einen natürlichen Schutzfilm aus Wollfett (Lanolin), der Schmutz und Flüssigkeiten erstmal abperlen lässt. Sie ist elastisch und sorgt für ein super Raumklima. Aber Achtung: Wolle hasst alkalische Reiniger! Ein Reiniger mit hohem pH-Wert (alles, was stark fettlösend ist) zerstört die Faser unwiderruflich. Sie wird spröde und matt.
  • Seide: Purer Luxus, aber eine echte Diva. Wunderschön, aber extrem empfindlich bei Wasser, Reibung und Chemie. Hier gilt für zu Hause: Nur sanft saugen. Flecken? Ehrlich gesagt, ein Fall für einen spezialisierten Fachbetrieb. Jeder Selbstversuch ist ein hohes Risiko.
  • Baumwolle: Oft bei leichten Webteppichen oder als Basis für andere Teppiche zu finden. Sie ist robust, aber neigt zum Einlaufen und trocknet furchtbar langsam. Ein nasser Baumwollteppich kann schnell anfangen, modrig zu riechen.
  • Jute, Sisal, Kokos: Diese Pflanzenfasern sehen toll und rustikal aus, sind aber wasserscheu. Bei zu viel Nässe quellen sie auf und ziehen sich beim Trocknen ungleichmäßig zusammen. Das Ergebnis sind unschöne Wellen und fast immer Wasserflecken. Hier ist Trockenreinigung die Devise!

Synthetische Fasern – Die modernen Alleskönner

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  • Polyamid (PA): Du kennst es vielleicht als „Nylon“. Das ist der unkaputtbare Allrounder. Extrem robust, elastisch und pflegeleicht. Findet man oft in Fluren, Büros oder Kinderzimmern. Ein dankbarer Kandidat für die Reinigung.
  • Polypropylen (PP): Eine sehr verbreitete und günstige Faser. Ihr Superkraft: Sie nimmt fast keine Feuchtigkeit auf, weshalb wasserbasierte Flecken einfach abperlen. Ihre Kryptonit: Öl und Fett. Ölige Substanzen ziehen magisch in die Faser ein und sind dann nur noch sehr schwer zu entfernen.
  • Polyester (PES): Liegt irgendwo zwischen Polyamid und Polypropylen. Tolle, leuchtende Farben und eine gute Fleckenresistenz. Nicht ganz so robust wie Polyamid, kann bei starker Belastung etwas schneller „plattgedrückt“ aussehen.

Gut zu wissen: Schau einfach auf das Etikett an der Unterseite deines Teppichs. Dort steht meistens, woraus er gemacht ist. Kein Etikett? Behandle ihn im Zweifel immer wie den empfindlichsten Typ – also wie Wolle.

Das kleine 1×1 der Reinigung (keine Sorge, ganz einfach!)

Putzen ist Schmutz wegwischen. Reinigen ist, den Schmutz gezielt zu lösen, ohne das Material anzugreifen. Dafür musst du nur zwei Dinge kennen: den pH-Wert und die kleinen Helfer namens Tenside.

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Der pH-Wert ist quasi die Laune deines Reinigers. Die Skala geht von sauer (unter 7) über neutral (genau 7) bis alkalisch (über 7). Für uns wichtig ist nur die goldene Regel: Wolle und Seide vertragen nur neutrale Reiniger (pH-Wert um 7). Alkalische Reiniger sind super Fettlöser, aber Gift für diese Naturfasern. Synthetikfasern sind da viel entspannter.

Tenside sind die Arbeitstiere im Reiniger. Stell sie dir wie winzige Magneten vor: Eine Seite liebt Fett und Schmutz, die andere Seite liebt Wasser. Sie packen den Schmutz, und das Wasser spült ihn weg. Das Problem: Wenn man nicht gründlich mit klarem Wasser nachspült, bleiben klebrige Tensid-Reste im Teppich. Und die ziehen neuen Schmutz an wie ein Magnet. Dein Teppich wird nach der Reinigung schneller wieder dreckig als vorher. Ein Klassiker!

Die Grundlagen, die den Unterschied machen

Staubsaugen: Mehr als nur Krümeljagd

Das klingt jetzt banal, aber richtiges Staubsaugen ist die wichtigste Pflegemaßnahme überhaupt. Etwa 80 % des Drecks im Teppich ist trockener Schmutz wie Sand und Staub. Diese winzigen, scharfkantigen Partikel wirken bei jedem Schritt wie Schmirgelpapier und zerstören die Fasern langsam aber sicher. Das ist der Grund für unschöne „Laufstraßen“.

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So geht’s richtig:

  • Die richtige Düse: Eine rotierende Bürstwalze ist super, um tiefsitzenden Dreck aus robusten Teppichen zu klopfen. Aber Achtung: Bei Schlingenteppichen oder langflorigen „Shaggys“ kann sie Fäden ziehen. Da lieber eine glatte Düse nehmen. Auch bei wertvollen Orientteppichen die Bürste immer aus!
  • Langsam gewinnt: Fahre langsam und in überlappenden Bahnen. Schnelles Hin- und Her-Schrubben erwischt nur den oberflächlichen Kram.
  • Richtungswechsel: Saug den Teppich einmal längs, dann einmal quer. So erwischst du den Schmutz aus allen Winkeln.

Dein 10-Minuten-Teppich-Test: Probier das mal aus. Nimm dir nur einen Quadratmeter deines Teppichs vor und sauge ihn genau so langsam und gründlich, wie beschrieben. Du wirst schockiert sein, was da im Beutel landet. Wetten?

SOS-Flecken-Guide: Tupfen statt Ruinieren!

Das Glas Rotwein kippt um – der Puls geht hoch. Jetzt bloß keine Panik! Die oberste Regel lautet: NIEMALS REIBEN. Reiben arbeitet den Fleck nur tiefer ein und zerstört die Fasern. Stattdessen wird getupft.

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Hier ist eine kleine Notfall-Anleitung für die häufigsten Malheure:

  • Rotwein oder Kaffee: Sofort so viel Flüssigkeit wie möglich mit einem trockenen, weißen Tuch oder Küchenpapier aufsaugen. Danach die Stelle mit etwas Mineralwasser (die Kohlensäure hilft) oder einer milden, neutralen Seifenlösung betupfen. Immer von außen nach innen arbeiten, um den Fleck nicht zu vergrößern.
  • Schlamm oder Erde: Hier ist Geduld gefragt. Mach bloß nichts, solange der Fleck nass ist! Lass ihn komplett durchtrocknen und bürste oder sauge die groben Reste dann einfach weg. Um den verbleibenden Schatten kümmerst du dich danach mit etwas Wasser und Seife.
  • Fett oder Öl: Das ist knifflig. Versuche, so viel wie möglich mit Küchenpapier aufzunehmen. Manchmal hilft es, etwas Löschpapier aufzulegen und mit einem lauwarmen Bügeleisen (niedrigste Stufe, ohne Dampf!) kurz drüberzugehen. Das Fett wird flüssig und vom Papier aufgesogen. Aber Vorsicht bei Synthetik – die kann schmelzen!

Kleiner Tipp: Dein Notfall-Kit für Flecken Leg dir eine kleine Box zurecht, dann hast du im Fall der Fälle alles parat. Du brauchst nur: – Einen Stapel weißer Baumwolltücher (alte T-Shirts gehen super) – Eine leere Sprühflasche – Ein pH-neutrales Wollwaschmittel (z.B. von Frosch oder ein anderes mit „Wollsiegel“) – Einen alten Löffel Das Ganze kostet dich vielleicht 15 € und rettet dir im Zweifel einen Teppich im Wert von hunderten Euro.

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Die Grundreinigung: Wenn der ganze Teppich eine Auffrischung braucht

Manchmal reicht Staubsaugen einfach nicht mehr. Wenn der Teppich insgesamt grau und müde aussieht, ist eine Grundreinigung fällig. Die effektivste Methode für zu Hause ist die Sprühextraktion. Du kannst dir dafür in vielen Drogerien (wie DM oder Rossmann) oder Baumärkten (wie Bauhaus oder Obi) für ca. 20-30 € pro Tag ein Gerät leihen, oft „Waschsauger“ genannt.

Das Gerät sprüht eine Reinigungslösung in den Teppich und saugt die schmutzige Brühe direkt wieder raus. Achte dabei auf zwei Dinge: 1. Nicht zu nass arbeiten! Das ist der häufigste Fehler. Arbeite zügig und sauge so viel Wasser wie möglich wieder ab. Ein durchweichter Teppich kann anfangen zu schimmeln. 2. Immer mit klarem Wasser nachspülen. Wenn du fertig bist, füll den Tank einmal nur mit klarem Wasser und bearbeite die ganze Fläche nochmal. Das entfernt die letzten Reinigerreste und verhindert das klebrige Gefühl, das zu schneller Neuverschmutzung führt.

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Danach gut lüften, vielleicht einen Ventilator aufstellen. Der Teppich sollte innerhalb von 12-24 Stunden trocken sein.

Spezialfälle und ihre Tücken

Der Endgegner: Haustier-Urin

Jeder Haustierbesitzer kennt den Albtraum. Urin ist doppelt fies: Er hinterlässt einen Fleck und einen penetranten Geruch. Das liegt an den Harnsäurekristallen, die beim Trocknen zurückbleiben und bei Feuchtigkeit immer wieder anfangen zu riechen. Normale Reiniger sind hier machtlos. Du brauchst einen enzymatischen Reiniger. Diese speziellen Reiniger enthalten Mikroorganismen, die die Harnsäurekristalle quasi „auffressen“. Einfach großzügig aufsprühen, einwirken lassen (nicht schrubben!) und trocknen lassen. Das ist die einzige Methode, die den Geruch wirklich dauerhaft beseitigt.

Meine persönliche Horror-Story: Öl auf Billig-Teppich

Ich erinnere mich an einen Auftrag in einem Start-up-Büro. Schicker, moderner Polypropylen-Teppich, sehr preiswert. Jemand hatte eine ganze Flasche Salat-Dressing darauf fallen lassen. Ich dachte, „kein Problem“. Aber wie ich oben schon erwähnte: PP-Fasern lieben Öl. Das Zeug war so tief in die Faser eingezogen, es war ein Kampf. Wir haben es am Ende geschafft, aber es hat Stunden und spezielle Lösemittel gebraucht. Seitdem predige ich: Sei bei Polypropylen-Teppichen extrem vorsichtig mit allem, was ölig oder fettig ist!

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Der Zombie-Fleck: Was tun beim „Docht-Effekt“?

Du hast einen Fleck perfekt entfernt, alles ist trocken, und am nächsten Tag ist er wieder da? Das ist der frustrierende Docht-Effekt. Der Schmutz saß tiefer im Gewebe. Beim Trocknen steigt das Wasser nach oben und zieht den Dreck aus der Tiefe mit an die Oberfläche – wie bei einer Kaffeetasse, die einen braunen Rand hinterlässt, wenn der letzte Rest verdunstet. Die Lösung ist nervig, aber wirksam: Die Stelle noch mal mit ganz wenig Feuchtigkeit reinigen und die Trocknung beschleunigen. Am besten einen Stapel trockener Tücher drauflegen, mit einem Buch beschweren und alle paar Stunden wechseln.

Wann der Profi ran muss (und wie du einen guten findest)

Man muss seine Grenzen kennen. In diesen Fällen würde ich dir dringend raten, nicht selbst zu experimentieren: – Bei sehr großen oder alten, eingetrockneten Flecken. – Bei heiklen Flecken wie Blut, Urin (wenn’s zu viel ist) oder Erbrochenem. – Bei allen Seidenteppichen und wertvollen Orientteppichen/Erbstücken. – Nach einem Wasser- oder Brandschaden.

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Eine professionelle Reinigung ist nicht so teuer, wie viele denken. Rechne je nach Material und Aufwand mit ca. 15 € bis 35 € pro Quadratmeter. Das ist immer günstiger als ein neuer Teppich. Woran erkennst du einen guten Betrieb? – Frage nach der Methode: Ein Profi kann dir genau erklären, was er tun wird. – Vorsicht bei Dumpingpreisen: Extrem billige Angebote deuten oft auf unzureichende Methoden (z.B. kein Nachspülen) hin. – Suche nach Zertifikaten: Betriebe mit einem RAL-Gütezeichen für Textilpflege wissen, was sie tun. – Hole dir einen Kostenvoranschlag: Ein seriöser Anbieter schaut sich den Teppich an und macht dir ein festes Angebot.

Die Pflege deines Teppichs ist am Ende kein Hexenwerk. Mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld kannst du viel selbst erreichen. Wenn du deinen Teppich verstehst und ihn gut behandelst, wird er es dir jahrelang mit Sauberkeit und Gemütlichkeit danken. Und das ist doch ein gutes Gefühl, oder?

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Wussten Sie, dass ein durchschnittlicher Teppich das Vierfache seines eigenen Gewichts an Schmutz aufnehmen kann, bevor er überhaupt schmutzig aussieht?

Diese unsichtbare Belastung besteht aus feinem Sand und Partikeln, die wie Schmirgelpapier auf die Fasern wirken und sie bei jedem Schritt abnutzen. Regelmäßiges, tiefes Saugen ist daher keine reine Kosmetik, sondern die wichtigste Maßnahme zur Erhaltung der Lebensdauer Ihres Teppichs.

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Legen Sie einfach einen Eiswürfel in die Vertiefung und lassen Sie ihn langsam schmelzen. Die Feuchtigkeit hilft den komprimierten Fasern, sich wieder aufzurichten. Sobald der Fleck trocken ist, können Sie die Stelle vorsichtig mit den Fingern oder einer weichen Bürste auflockern. Bei empfindlichen Naturfasern wie Seide oder Viskose sollten Sie diesen Trick jedoch mit Vorsicht anwenden und zunächst an einer unauffälligen Stelle testen.

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Der Geruch von Sauberkeit muss nicht chemisch sein. Für einen dezenten, frischen Duft nach der Reinigung können Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl in Ihr letztes Spülwasser geben. Lavendel wirkt beruhigend und antibakteriell, während Teebaumöl Milben entgegenwirkt. Zitrone oder Eukalyptus sorgen für einen belebenden Frische-Kick. So wird Ihr Teppich nicht nur sauber, sondern verwandelt den ganzen Raum in eine kleine Wohlfühloase.

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Wollteppiche und Dampfreiniger: Eine Kombination, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Die hohe Hitze und der Druck können das natürliche Wollfett (Lanolin) aus der Faser lösen. Das Ergebnis: Die Wolle verliert ihren natürlichen Schutz, wird spröde, filzt und ist danach anfälliger für neuen Schmutz. Für Wolle sind sanfte, pH-neutrale Reiniger und eine Reinigung mit möglichst wenig Feuchtigkeit die einzig richtige Wahl.

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Tierhaare können zur echten Geduldsprobe werden. Bevor Sie den Staubsauger herausholen, probieren Sie diese zwei Helfer:

  • Ein Gummiabzieher oder ein spezieller Gummibesen (z.B. von Leifheit) zieht durch statische Aufladung Haare aus dem Gewebe, die der Sauger oft nicht erwischt.
  • Ein leicht angefeuchteter Gummihandschuh, mit dem Sie in kreisenden Bewegungen über den Teppich fahren, formt die Haare zu kleinen Röllchen, die sich leicht aufnehmen lassen.
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DIY-Fleckenmittel für Naturfasern (Wolle, Baumwolle): Mischen Sie lauwarmes Wasser mit einem Spritzer mildem, pH-neutralem Wollwaschmittel (z.B. von Ecover oder Frosch) oder alternativ mit verdünntem Essig (Verhältnis 1:1 mit Wasser). Diese Mischung greift die empfindlichen Fasern nicht an. Tupfen Sie die Lösung mit einem weißen Tuch auf den Fleck – niemals reiben! Anschließend mit klarem Wasser nachtupfen und trocknen lassen.

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Profi-Ergebnisse für kleines Geld? Eine gute Option sind Mietgeräte aus dem Baumarkt oder Drogeriemarkt. Marken wie Kärcher (z.B. der Puzzi Waschsauger) oder Bissell bieten Maschinen, die eine tiefere Reinigung als ein normaler Haushaltsstaubsauger ermöglichen. Achten Sie darauf, ein Gerät mit einem passenden Polsteraufsatz zu wählen und verwenden Sie ausschließlich die vom Hersteller empfohlenen Reinigungsmittel, um Schäden am Teppich zu vermeiden.

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  • Der Rotweinfleck ist nur oberflächlich.
  • Die Fasern werden nicht angegriffen.
  • Uringerüche werden neutralisiert.

Das Geheimnis? Ein simpler Trick aus Omas Zeiten: Mineralwasser. Die Kohlensäure löst die Schmutzpartikel und Gerbstoffe aus dem Gewebe, ohne aggressive Chemie. Einfach auf den frischen Fleck gießen, kurz einwirken lassen und mit einem sauberen Tuch von außen nach innen abtupfen.

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Natron (Backpulver): Ideal als Trockenreiniger zur Geruchsneutralisierung. Großzügig aufstreuen, einige Stunden (am besten über Nacht) einwirken lassen und dann gründlich absaugen. Es bindet muffige Gerüche und frischt den Teppich auf.

Salz: Wirkt als Fleckenmittel bei frischen Rotweinflecken, da es die Flüssigkeit aufsaugt. Es kann aber auch die Farben leicht ausbleichen und wirkt bei trockenen Flecken kaum.

Für die allgemeine Auffrischung ist Natron die sicherere und effektivere Wahl.

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„Ein echter Perserteppich wird nicht nur gereinigt, er wird gepflegt. Traditionell wurden sie mit Schnee abgerieben und in der Sonne getrocknet, um die Farben aufzufrischen und Motten fernzuhalten.“

Diese alten Methoden zeigen, wie wichtig Sanftheit ist. Moderne Profis nutzen diese Erkenntnis und setzen auf Kaltwasser-Extraktion und pH-neutrale Seifen, um die wertvollen, oft mit Pflanzenfarben gefärbten Woll- oder Seidenfasern nicht zu beschädigen. Eine Hommage an jahrhundertealtes Handwerk.

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Nach einer gründlichen Reinigung lohnt sich die Investition in einen Faserschutz. Produkte wie Scotchgard oder Imprägnol legen eine unsichtbare, schmutzabweisende Schicht um jede einzelne Faser. Dadurch können verschüttete Flüssigkeiten nicht sofort einziehen, sondern perlen ab. Das gibt Ihnen wertvolle Zeit, den Fleck zu entfernen, bevor er tief ins Gewebe eindringen kann – eine Art Versicherung für Ihren sauberen Teppich.

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  • Synthetik (Polyester, Polypropylen): Diese Fasern sind wahre Arbeitstiere. Sie sind robust, farbecht und unempfindlich gegenüber den meisten chemischen Reinigern. Hier können Sie oft auch stärkere Fleckenentferner nutzen, ohne sich Sorgen um die Farbe machen zu müssen.
  • Viskose (Kunstseide): Trotz ihres synthetischen Ursprungs ist Viskose extrem empfindlich, besonders gegenüber Wasser. Die Fasern quellen auf, können vergilben und werden im nassen Zustand sehr brüchig. Hier ist professionelle Trockenreinigung fast immer die einzige sichere Methode.

Der größte Feind eines sauberen Teppichs sind oft die Schuhe. Richten Sie eine schuhfreie Zone ein oder legen Sie hochwertige Schmutzfangmatten wie die von Kleen-Tex oder RiZZ an den Eingängen aus. Diese fangen bis zu 80 % des Schmutzes, der Feuchtigkeit und des Staubs ab, bevor diese überhaupt die Chance haben, auf Ihren Wohnzimmerteppich zu gelangen. Eine kleine Veränderung mit enormer Wirkung für die Sauberkeit und Langlebigkeit Ihrer Teppiche.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.