Dein Loft-Traum: So verwandelst du eine alte Fabrik in ein geniales Zuhause
Ganz ehrlich? Kaum etwas hat mehr Seele als eine alte Industriehalle. Diese riesigen Decken, die gigantischen Fenster und die Spuren der Vergangenheit – das ist einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Ein Loft ist eben mehr als nur vier Wände. Es ist ein Versprechen von Freiheit, Kreativität und einem Leben abseits der Norm.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erst mal verstehen: Was dir die alten Mauern erzählen wollen
- 0.2 Der Boden: Die Bühne für dein Loft-Leben
- 0.3 Charakter bewahren: Das Herzstück deines Lofts
- 0.4 Moderne Technik: Wie kriegst du das Neue ins Alte?
- 0.5 Den Raum gliedern, ohne ihn kaputt zu machen
- 0.6 Ein ehrliches Wort zum Schluss: Kosten, Zeit und rote Flaggen
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Aber, und das muss man auch so ehrlich sagen: Der Weg von einer zugigen Fabrik zu einem gemütlichen Zuhause ist anspruchsvoll. Ich mache diesen Job jetzt seit Jahrzehnten und habe alles gesehen. Projekte, bei denen der rohe Charme durch übereilte Sanierungen einfach plattgemacht wurde. Und ich habe Lofts mitgestaltet, in denen die Geschichte des Gebäudes in jeder Ecke spürbar geblieben ist. Genau darum geht’s!
In diesem Artikel packe ich mal aus dem Nähkästchen. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt, welche Materialien Sinn machen und wo die typischen Fallstricke lauern. Das hier ist kein schneller 5-Schritte-Guide, sondern ein ehrlicher Einblick aus der Praxis. Für alle, die Respekt vor alten Mauern haben und etwas Einzigartiges schaffen wollen.

Erst mal verstehen: Was dir die alten Mauern erzählen wollen
Bevor du auch nur über Werkzeug nachdenkst, musst du lernen, das Gebäude zu lesen. Jede alte Fabrik hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Macken. Dein erster Rundgang ist das A und O. Und hier verlasse ich mich nicht nur auf meine Augen.
Mach mal die Sinne auf! Wie riecht es? Muffig und nach feuchtem Keller? Das schreit nach einem Feuchtigkeitsproblem. Oder riecht es nach altem Maschinenöl? Das Zeug kann tief im Estrich sitzen und ist nur schwer wieder loszuwerden. Geh mal durch den Raum: Klingen die Böden hohl? Das könnte auf morsche Dielen oder einen unterspülten Beton hindeuten. Das sind die ersten wichtigen Hinweise.
Die knallharte Realität: Statik und Schadstoffe
Die wichtigste Regel zuerst: Sicherheit geht über alles. Bei alten Industriegebäuden ist ein guter Statiker keine Option, sondern Pflicht. Er prüft die Tragfähigkeit der Decken und Träger. Besonders wichtig, wenn du schwere Dinger wie eine gemauerte Badewanne oder eine massive Kücheninsel aus Beton planst. Ich erinnere mich an ein Projekt in einem alten Speichergebäude. Der Bauherr wollte unbedingt eine zusätzliche Galerieebene. Ohne die Berechnungen des Statikers hätten die alten Holzbalken die Last niemals ausgehalten. Das wäre ein verdammt teurer Fehler geworden.

Gut zu wissen: Ein Statikgutachten ist nicht billig, plane hierfür je nach Umfang mal zwischen 1.500 € und 3.000 € ein. Aber das Geld ist eine der besten Investitionen im ganzen Projekt.
Das zweite große Thema sind Schadstoffe. Früher hat man einfach alles verbaut, was gerade da war. Vieles davon gilt heute als gesundheitsschädlich. Achte besonders auf:
- Asbest: Kann in alten Bodenklebern, Dämmungen oder Brandschutzplatten stecken. Die Analyse einer verdächtigen Probe im Labor kostet dich etwa 300-500 €, gibt dir aber absolute Sicherheit. Achtung! Asbest darf nur von zertifizierten Fachfirmen entfernt werden. Finger weg von Eigenversuchen!
- Blei: Oft in alten Farbschichten oder Wasserrohren. Beim Abschleifen bleihaltiger Farbe entsteht giftiger Staub.
- Holzschutzmittel: Alte Dachstühle und Balken sind oft mit ziemlich üblen Chemikalien behandelt. Die können über Jahre ausdünsten. Auch hier gibt eine Materialprobe Klarheit.
Diese Prüfung ist kein nerviges Extra, sondern schützt deine Gesundheit und bewahrt dich vor bösen Überraschungen, die den Bau für Wochen lahmlegen können.

Der Boden: Die Bühne für dein Loft-Leben
Der Boden ist die größte Fläche und prägt den Charakter des Raumes wie nichts anderes. Meistens findest du rissigen Beton oder total abgenutzte Holzdielen. Die Kunst ist es, daraus einen robusten, schicken Boden zu machen, der auch mit Fußbodenheizung und gutem Schallschutz klarkommt.
Welches Material passt zu dir?
Klar, alle träumen von massiven Eichendielen. Eiche ist auch super – hart, langlebig und kriegt mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Aber es gibt spannende Alternativen, die manchmal sogar besser passen:
- Massivholzdielen: Die absolute Königsklasse. Fühlen sich warm an, sehen top aus und sind gut fürs Raumklima. Aber Holz „arbeitet“. Bei großen Flächen sind Dehnungsfugen Pflicht. Auf einer Fußbodenheizung ist die Verlegung heikel und erfordert viel Erfahrung. Buche zum Beispiel geht gar nicht, die verzieht sich zu stark. Rechne hier mal mit Kosten ab 80 € bis weit über 200 € pro Quadratmeter, je nach Holz und Qualität.
- Mehrschichtparkett: Die stabilere und oft günstigere Alternative. Weil es aus mehreren Schichten aufgebaut ist, arbeitet es weniger. Das macht es unkomplizierter, gerade bei Fußbodenheizung. Achte auf eine dicke Nutzschicht (mindestens 4 mm), damit du den Boden später auch mal abschleifen kannst. Preislich liegst du hier oft zwischen 50 € und 150 € pro Quadratmeter.
- Geschliffener Estrich: Wenn du den puren Industrie-Look willst, ist das dein Material. Der vorhandene Betonboden wird aufwendig geschliffen und versiegelt. Das Ergebnis: eine mega robuste und pflegeleichte Oberfläche. Aber: Ohne Fußbodenheizung ist der Boden eiskalt. Und die Akustik ist eine echte Herausforderung, weil der Schall extrem reflektiert wird. Für einen guten Sichtestrich solltest du mit 60 € bis 120 € pro Quadratmeter rechnen.

Kleiner Tipp: Schwimmend verlegen oder fest verkleben?
In alten Fabriken ist der Untergrund nie perfekt. Fast immer muss erst eine Ausgleichsmasse drauf. Danach stellt sich die Frage: schwimmend oder verklebt?
Schwimmend verlegen geht schneller und ist günstiger. Der Boden liegt dabei lose auf einer Dämmunterlage. Der Nachteil: Man hört jeden Schritt lauter (höherer Trittschall). Vollflächig verkleben ist aufwendiger und teurer, aber meiner Meinung nach die bessere Wahl für ein Loft. Der Boden ist viel leiser und bei einer Fußbodenheizung kommt die Wärme direkter und effizienter an. Übrigens: Eine verklebte Fußbodenheizung kann bis zu 15 % effizienter sein als eine schwimmend verlegte! Das spart auf Dauer Heizkosten.
Charakter bewahren: Das Herzstück deines Lofts
Die Seele eines Lofts steckt in den originalen Details. Sichtbare Stahlträger, alte Holzbalken oder eine nackte Ziegelwand – das sind keine Fehler, das sind Charakterzüge!
Umgang mit alten Balken aus Holz und Stahl
Alte Holzbalken sind oft mit Farbresten und dem Schmutz von Jahrzehnten bedeckt. Viele greifen zum Sandstrahler, aber davon rate ich oft ab. Der scharfe Sand raut das Holz brutal auf und zerstört die alte Patina. Viel schonender, wenn auch teurer, ist das Trockeneisstrahlen. Dabei wird der Schmutz durch Kälte spröde gemacht und platzt ab, das Holz bleibt unversehrt. Preislich liegt Sandstrahlen bei ca. 20-40 € pro Quadratmeter Balkenfläche, Trockeneis eher bei 40-70 €. Der Mehrpreis lohnt sich aber oft.

Nach dem Reinigen schütze ich das Holz am liebsten mit natürlichen Ölen oder Wachsen. Die lassen das Holz atmen und feuern die Maserung wunderschön an. Lacke versiegeln nur die Oberfläche und können bei Kratzern zu Feuchtigkeitsschäden führen.
Stahlträger? Die werden oft nur gereinigt und mit einem matten Klarlack versiegelt. Das erhält den rohen Look. Ein Anstrich in Anthrazit oder Schwarz kann aber auch einen coolen, harten Kontrast setzen.
Die Schönheit der nackten Wand
Eine freigelegte Ziegelwand ist der Klassiker. Damit du nicht ständig roten Staub in der Wohnung hast, muss sie aber behandelt werden. Erst gründlich abbürsten, lose Fugen ausbessern und dann mit einer transparenten Grundierung oder einem speziellen Steinsiegel (findest du im Maler-Fachhandel, frag nach Produkten auf Silanbasis) behandeln. Das bindet den Staub und vertieft die Farbe, ohne künstlich zu glänzen.
Fenster: Der Spagat zwischen Look und Energieeffizienz
Die riesigen Sprossenfenster sind das Markenzeichen vieler Lofts. Oft stehen sie aber unter Denkmalschutz und sind ziemliche Energiefresser. Hier gibt es ein paar Lösungswege:

- Aufarbeiten lassen: Ein spezialisierter Fensterbauer kann die originalen Rahmen restaurieren, neue Dichtungen einfräsen und das alte Glas durch dünnes, modernes Isolierglas ersetzen. Teuer, aber die beste Lösung, um den Charme zu erhalten.
- Nachbauten: Manchmal sind die alten Fenster nicht mehr zu retten. Dann kann man sie nach historischem Vorbild nachbauen lassen. Moderne Holz- oder Holz-Alu-Fenster können den alten Look perfekt imitieren und erfüllen alle heutigen Dämmstandards.
- Innenfenster: Eine seltenere, aber clevere Lösung: Man setzt innen eine zweite, unauffällige Fensterreihe vor die historischen Außenfenster. Das verbessert Wärme- und Schallschutz enorm, ohne die Fassade anzutasten.
Moderne Technik: Wie kriegst du das Neue ins Alte?
Ein Loft lebt vom Kontrast. Eine supermoderne Küche vor einer uralten Ziegelwand? Genial! Aber die ganze Technik unsichtbar in die alte Hülle zu bekommen, ist eine echte Kunst.
Planung ist alles
Wo zur Hölle verlegst du Wasserleitungen, Abwasserrohre und Stromkabel in einem riesigen, offenen Raum? Dafür nutzen die Profis ein paar Tricks:

- Doppelter Boden: Manchmal baut man einen Hohlraumboden oder hebt einen Bereich als Podest an. Darunter verschwindet die gesamte Technik.
- Vorsatzschalen: Eine dünne Trockenbauwand, die man vor die eigentliche Wand setzt, kann ebenfalls Leitungen aufnehmen. So bleibt die historische Mauer dahinter unberührt.
- Abgehängte Decken: Nur in bestimmten Bereichen, z.B. über der Küche oder im Bad, kann eine Decke teilweise abgehängt werden, um Spots, Lüftung und Kabel zu verstecken.
Ganz wichtig: Elektro- und Wasserinstallationen sind absolute Profi-Sache! Gerade in Altbauten ist das Risiko für Laien viel zu hoch. Ein zertifizierter Meisterbetrieb sorgt hier für deine Sicherheit.
Die Küche als Statement
Die Küche ist im Loft oft das Herzstück des Wohnbereichs. Materialien wie Edelstahl, dunkler Stahl, Beton oder hochwertige Quarzkomposit-Arbeitsplatten passen perfekt zum Stil. Namhafte Gerätehersteller bieten nicht nur Top-Qualität, sondern auch ein Design, das sich nahtlos einfügt. Mein Tipp: Weniger ist mehr. Klare, grifflose Fronten wirken ruhiger und lassen den Raum wirken.

Das Problem, das jeder unterschätzt: Der Schall
Hohe Decken und harte Oberflächen sind ein Albtraum für die Akustik. Jedes Wort hallt nach. Das macht einen Raum ungemütlich. Hier ein kleiner Test: Stell dich in die Mitte des leeren Lofts und klatsch einmal kräftig. Klingt es wie in einer Bahnhofshalle? Dann musst du dringend was tun!
- Textilien: Große, dicke Teppiche, schwere Vorhänge und Polstermöbel sind die erste und einfachste Hilfe.
- Akustikpaneele: Es gibt heute geniale Paneele, die als Kunstwerke oder Wandverkleidungen getarnt sind. Such online nach Anbietern für Akustikdesign, die Paneele aus Filz, mit Holzlamellen oder bedruckten Stoffen anbieten. Die wirken Wunder.
- Deckensegel: Über dem Ess- oder Sitzbereich aufgehängte Stoffsegel oder Akustikplatten dämpfen den Schall gezielt dort, wo es am wichtigsten ist.
- Raumteiler: Ein großes, gut gefülltes Bücherregal ist nicht nur praktisch, sondern auch ein hervorragender Schallschlucker.
Den Raum gliedern, ohne ihn kaputt zu machen
Die Weite ist der Luxus eines Lofts. Trotzdem brauchst du Zonen zum Schlafen, Arbeiten oder Entspannen. Feste Wände sind da meistens die falsche Lösung.

Intelligente Alternativen sind zum Beispiel Trennwände aus schwarzen Stahlprofilen und Glas. Sie teilen den Raum, lassen aber das Licht durch. Fürs Schlafzimmer kann man satiniertes Glas nehmen. Auch Podeste sind super: Heb einfach den Arbeits- oder Essbereich um zwei Stufen an, schon hast du eine klare Abgrenzung ohne eine einzige Wand.
Eine sehr coole Lösung ist auch der „Raum im Raum“: Man baut eine freistehende „Box“ aus Holz oder Trockenbau in den Raum, in der dann Bad und Schlafzimmer untergebracht sind. Oben auf der Box entsteht eine neue Ebene, perfekt für eine Leseecke.
Ein ehrliches Wort zum Schluss: Kosten, Zeit und rote Flaggen
Eine Loft-Sanierung ist ein Marathon, kein Sprint. Plane realistisch. Für ein 150-Quadratmeter-Loft musst du je nach Umfang mit 6 bis 12 Monaten Bauzeit rechnen. Und leg dir immer einen Puffer von 15-20 % für unvorhergesehene Kosten zurück – im Altbau taucht IMMER etwas auf.
Eigenleistung ist super, um Kosten zu sparen, aber überschätz dich nicht. Abrissarbeiten oder Streichen geht klar. Aber lass die Finger von Elektrik, Wasser, Gas und tragenden Wänden. Das ist lebensgefährlich und kann den Versicherungsschutz kosten.

Und woran erkennst du einen guten Handwerker? Sei wachsam! Rote Flaggen sind Sprüche wie: „Den Statiker brauchen wir nicht, das hält schon“ oder „Schadstoffprüfung ist nur Geldmacherei“. Ein seriöser Profi wird immer auf Sicherheit und saubere Planung pochen. Frag bei der Handwerkskammer oder bei Architektenverbänden nach Empfehlungen.
Ein Loft zu gestalten, ist eine der schönsten Aufgaben, die es gibt. Es ist ein Gespräch mit der Geschichte. Wenn du mit Geduld, Respekt und den richtigen Leuten an die Sache rangehst, entsteht am Ende ein Zuhause, das so einzigartig ist wie du selbst.
Bildergalerie


Der größte Fehler bei der Loft-Gestaltung? Eine überladene Einrichtung, die den Raum erdrückt. Der wahre Luxus eines Lofts ist die Weite. Setzen Sie auf wenige, aber dafür große und aussagekräftige Möbelstücke – ein übertiefes Sofa, ein massiver Esstisch aus recyceltem Holz, eine monumentale Stehlampe. So bleibt der offene Charakter erhalten und die Architektur kann atmen.

- Glaswände mit schwarzen Stahlrahmen: Sie definieren Bereiche wie das Schlafzimmer oder Büro, ohne Licht zu schlucken und bewahren den industriellen Look.
- Podeste: Heben Sie den Ess- oder Wohnbereich um ein paar Stufen an, um eine subtile, aber wirkungsvolle Zonierung zu schaffen.
- Freistehende Elemente: Eine massive Kücheninsel oder ein doppelseitiges Regal können als Raumteiler fungieren und gleichzeitig Stauraum bieten.

Must-Have Material: Cortenstahl. Dieser wetterfeste Baustahl, bekannt für seine charakteristische, rostige Patina, ist wie für das Loft gemacht. Er bringt eine warme, erdige Textur in den Raum, die wunderbar mit kühlem Beton oder altem Ziegel harmoniert. Perfekt als Spritzschutz in der Küche, als Verkleidung für einen Kamin oder sogar als ganzes Wandpaneel.

Loft-Wohnen wurde in den 1960er Jahren in New York City populär, als Künstler begannen, verlassene Fabriken und Lagerhäuser im Stadtteil SoHo illegal zu besetzen, weil sie günstige und große Atelier- und Wohnräume brauchten.

Kann ich eine alte Backsteinwand einfach so lassen, wie sie ist?
Besser nicht. Eine unbehandelte Ziegelwand kann ständig stauben und bröseln. Nach der Freilegung und einer gründlichen Reinigung (am besten mit einer weichen Bürste, um die historische Patina nicht zu zerstören) ist eine Versiegelung Pflicht. Verwenden Sie dafür eine transparente, diffusionsoffene Grundierung. So wird die Wand schmutzabweisend und der Ziegelstaub hat ein Ende, ohne dass der matte, raue Look verloren geht.

Bodenbelag-Duell: Geschliffener Estrich vs. massive Eichendielen
Geschliffener Estrich: Die authentischste Wahl. Extrem langlebig, pflegeleicht und die perfekte Basis für den Industrial Style. Kann aber fußkalt und akustisch hart sein. Marken wie Sikafloor bieten spezielle, wohnliche Oberflächenversiegelungen an.
Eichendielen: Der warme Gegenpol. Sie bringen Natur und Gemütlichkeit ins Loft, schaffen einen spannenden Kontrast und sind angenehmer für die Akustik. Ein hochwertiges Produkt von Anbietern wie Bauwerk Parkett ist eine Investition fürs Leben.
Die Wahl hängt von der gewünschten Atmosphäre ab: Puristisch und roh oder industriell-behaglich?

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann der Lärmpegel in großen, hallenden Räumen das Stressempfinden um bis zu 30 % erhöhen.
In einem Loft ist Akustikmanagement daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für das Wohlbefinden. Große, hochflorige Teppiche, schwere Samtvorhänge vor den Fenstern, strategisch platzierte Bücherregale und spezielle Akustikpaneele (die heute wie Kunstwerke aussehen können, z.B. von Herstellern wie Glimakra of Sweden) sind essenziell, um den Schall zu brechen und eine angenehme Raumakustik zu schaffen.

- Ein Gefühl von Weite und Helligkeit.
- Eine unvergleichliche Verbindung von Innen und Außen.
- Die Wahrung des originalen Industrie-Charmes.
Das Geheimnis? Die Rettung der originalen Stahlfenster. Anstatt sie durch Standardfenster zu ersetzen, lohnt sich die Aufarbeitung durch Spezialisten. Firmen wie Jansen oder Forster bieten filigrane, wärmegedämmte Stahlprofilsysteme an, die den historischen Look bewahren und gleichzeitig moderne energetische Standards erfüllen.

Der Trend geht zum „Soft Loft“. Die Idee ist, die raue, industrielle Basis mit weichen, luxuriösen Elementen zu brechen und so eine spannende Symbiose aus hart und zart zu schaffen.
- Stellen Sie ein opulentes Samtsofa in Juwelenfarben vor eine unverputzte Betonwand.
- Legen Sie einen flauschigen Beni-Ourain-Teppich auf den polierten Estrichboden.
- Kombinieren Sie filigrane Messingdetails mit groben Stahlträgern.

Tipp für die Küche: Statt einer klassischen Einbauküche wirken modulare Edelstahlelemente von professionellen Ausstattern wie Blanco SteelArt oder Franke besonders authentisch. Sie unterstreichen den Werkstatt-Charakter, sind extrem robust und können flexibel angeordnet oder bei einem Umzug sogar mitgenommen werden.

Originale Gusseisenheizkörper speichern Wärme bis zu dreimal länger als moderne Aluminiumradiatoren.
Das macht sie nicht nur zu einem begehrten Designobjekt, sondern auch erstaunlich effizient. Sie geben eine gleichmäßige, angenehme Strahlungswärme ab, die lange nach dem Abschalten des Thermostats im Raum bleibt. Eine Aufarbeitung alter Rippenheizkörper ist also eine Investition in Stil und Komfort.

Vergessen Sie die klassische Deckenleuchte in der Mitte des Raumes! Ein gutes Loft-Lichtkonzept arbeitet mit „Lichtinseln“, um verschiedene Funktionsbereiche zu definieren und Atmosphäre zu schaffen. Kombinieren Sie eine dramatische Hängeleuchte über dem Esstisch (z.B. eine „Vertigo“ von Petite Friture) mit gezielten Spots für die Küchenarbeitsfläche und einer gemütlichen Bogenlampe in der Leseecke.

Wie bringe ich Grün in eine so riesige Halle?
Denken Sie groß! Einzelne kleine Pflänzchen gehen in der Weite eines Lofts unter. Setzen Sie auf wenige, aber dafür skulpturale, große Pflanzen. Eine Geigenfeige (Ficus lyrata) oder eine Monstera Deliciosa in einem mannshohen Terrakotta- oder Betontopf wird zum lebendigen Kunstwerk. Auch von der Decke hängende Efeututen oder ein an Stahlseilen gespannter Indoor-Wein können die Vertikale des Raumes eindrucksvoll bespielen.

- Sie bieten einen spektakulären Blickfang.
- Sie schaffen eine zusätzliche, private Ebene.
- Sie nutzen die enorme Deckenhöhe optimal aus.
Das Geheimnis? Eine Galerieebene oder ein Mezzanin. Perfekt für ein Schlafzimmer, eine Bibliothek oder ein Home Office. Wichtig ist hier absolute statische Sicherheit. Die Konstruktion muss von einem Statiker berechnet und abgenommen werden, insbesondere die Verankerung in den alten Mauern oder an den Stahlträgern.

Häufiger Fehler: Zu viele Materialien. Ziegel, Beton, Holz, Stahl, Glas – ein Loft bietet bereits eine reiche Materialpalette. Wer jetzt noch unzählige weitere Oberflächen hinzufügt, riskiert eine visuelle Unruhe. Konzentrieren Sie sich lieber auf die vorhandene Substanz und ergänzen Sie diese gezielt mit zwei bis drei hochwertigen, wiederkehrenden Materialien. Das schafft Harmonie und lässt die Architektur wirken.

Der durchschnittliche Schalldruckpegel in einem unmöblierten Raum mit harten Oberflächen kann um 10 bis 15 Dezibel höher sein als in einem akustisch optimierten Raum, was als eine Verdopplung der wahrgenommenen Lautstärke empfunden wird.

Die Magie der Patina: Widerstehen Sie dem Drang, jede Oberfläche perfekt zu glätten und zu lackieren. Kratzer im alten Dielenboden, Farbreste an einer Ziegelwand oder die Schweißnaht an einem Stahlträger sind keine Makel. Sie sind die Seele des Gebäudes und erzählen seine Geschichte. Diese Spuren der Zeit zu bewahren, macht den Unterschied zwischen einem authentischen Loft und einer sterilen Neubau-Imitation.

Wo finde ich authentische Industrie-Möbel und Leuchten?
Abseits der großen Möbelhäuser werden Sie fündig. Stöbern Sie auf spezialisierten Plattformen wie Pamono oder Vinterior nach originalen Vintage-Stücken aus der Mitte des Jahrhunderts. Besuchen Sie Manufakturen wie „Tolix“ in Frankreich, die ihre legendären Metallstühle seit den 1930er Jahren herstellen. Oder halten Sie auf lokalen Werksauflösungen und Antikmärkten Ausschau nach einzigartigen Spinden, Werkbänken oder Fabriklampen, die nur darauf warten, von Ihnen wachgeküsst zu werden.
Unsichtbarer Helfer: Die Fußbodenheizung. Sie ist die ideale Heizlösung für ein Loft. Gerade bei geschliffenen Beton- oder Estrichböden eliminiert sie das Problem der Fußkälte. Da sie unsichtbar ist, stört kein Heizkörper die Ästhetik der Wände. Zudem sorgt die gleichmäßige Strahlungswärme von unten in den hohen Räumen für ein besonders angenehmes Raumklima ohne die Staubaufwirbelung klassischer Konvektionsheizungen.




