Mehr Platz, weniger Wand: Der Profi-Guide für smarte Raumteiler

von Julia Steinhoff
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In meiner Werkstatt sehe ich das andauernd. Leute kommen rein, oft mit Fotos von ihrer ersten kleinen Wohnung auf dem Handy, die Augen voller Ideen. Sie wollen aus einem großen, ungemütlichen Raum zwei gemütliche Zonen machen – ohne dabei das wenige Licht zu opfern oder sich wie in einer Sardinenbüchse zu fühlen. Das Problem ist eigentlich immer dasselbe: Wie schafft man Struktur und Privatsphäre, wenn man keine echten Wände ziehen kann?

Ganz ehrlich? Die erste Idee ist fast immer ein riesiges Regal vom schwedischen Möbelhaus. Schnell gekauft, schnell aufgebaut, aber selten die wirklich gute Lösung. Ich bin Tischler, und aus jahrelanger Erfahrung kann ich dir sagen: Ein guter Raumteiler ist so viel mehr als nur ein Sichtschutz. Er ist ein kleines Stück Architektur, das einen Raum komplett verwandeln kann.

In diesem Guide verzichten wir mal auf Deko-Tipps. Stattdessen reden wir Klartext – über handfeste Grundlagen, die wirklich zählen. Es geht um Physik, die richtige Materialwahl und Techniken, die wir Profis nutzen. Ich zeige dir, was du selbst anpacken kannst und wann du besser zum Hörer greifst. Denn ein umkippender Raumteiler ist, mal unter uns, kein kleines Malheur, sondern eine echte Gefahr.

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Das Fundament: Warum Statik wichtiger ist als Optik

Bevor wir über schicke Holzarten oder Glas philosophieren, müssen wir über etwas reden, das oft völlig ignoriert wird: die Physik. Ein Raumteiler, der vom Boden bis zur Decke reicht, ist im Grunde eine kleine, dünne Wand. Und auf die wirken Kräfte. Das ist kein Hexenwerk, sondern simple Mechanik, die man verstehen muss.

Worauf du achten musst:

  • Das Eigengewicht: Klingt logisch, oder? Eine massive Eichenkonstruktion wiegt ein Vielfaches von einem filigranen Gestell aus Aluminium. Dein Boden muss das tragen können, und vor allem muss die Verankerung an Decke oder Wand dafür ausgelegt sein.
  • Die Nutzlast: Das ist alles, was du reinstopfen oder draufstellen willst. Bücher sind unfassbar schwer! Ein laufender Meter vollgepackter Bücher wiegt locker 20 bis 40 Kilo. Da biegen sich billige Böden schneller durch, als du „Billy“ sagen kannst.
  • Die Anpralllast: Stell dir vor, jemand lehnt sich mit Schwung dagegen oder die Kinder toben durch die Wohnung. Ein Raumteiler muss so einen Stoß aushalten können, ohne auch nur zu wackeln.
Raumteiler aus Holz Lattenrost versteckt diskret die Treppe zum zweiten Stock abgesondert vom dem Esszimmer
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Die Verankerung: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen

Ein Raumteiler ist nur so stabil wie seine Befestigung. Und genau hier sehe ich die meisten Fehler bei DIY-Projekten. Die richtige Methode hängt komplett von deinen Wänden, Böden und Decken ab.

Befestigung an der Decke:

  • Betondecke: Jackpot! Das ist der Idealfall. Hier kannst du mit Schwerlastdübeln arbeiten. Ein guter 8er oder 10er Dübel von Marken wie Fischer oder Tox, fachgerecht gesetzt, hält bombenfest. Wichtig: Immer tief genug bohren und den Bohrstaub aus dem Loch saugen, damit der Dübel perfekt greift.
  • Abgehängte Gipskartondecke (Rigips): Achtung, das ist die absolute Königsdisziplin für Heimwerker! Eine simple Rigipsplatte hält quasi nichts. Du darfst niemals eine schwere Konstruktion direkt nur in die Platte schrauben.

Kleiner Profi-Tipp, um die Unterkonstruktion zu finden:

  1. Klopftest: Klopfe die Decke ab. Wo es dumpf und nicht hohl klingt, ist wahrscheinlich ein Träger dahinter.
  2. Stud-Finder: Ein kleines Ortungsgerät (kostet ab 20€ im Baumarkt) hilft dir, die Metallprofile oder Holzbalken zu finden.
  3. Standard-Abstand: Im Trockenbau liegen die Profile oft in einem Abstand von ca. 62,5 cm. Miss mal von der Wand aus.
  4. Testbohrung: Wenn du glaubst, du hast was gefunden, bohre mit einem ganz dünnen Bohrer (2mm) ein Testloch. Spürst du nach 12,5 mm Gips einen Widerstand, hast du getroffen!

Nur in dieser Unterkonstruktion darfst du sicher verankern. Findest du nichts, muss ein Profi ran, der eventuell die Decke öffnet und Verstärkungen einbaut. Alles andere ist grob fahrlässig.

Raumteiler leichte transparente Gardinen in Weiß Schlafbereich gekonnt absondern

Befestigung an der Wand:

  • Massivwand (Ziegel, Beton): Genauso unproblematisch wie die Betondecke. Guter Dübel, passende Schraube, fertig.
  • Trockenbauwand: Auch hier gilt: Immer in die Ständerkonstruktion schrauben, niemals nur in die Gipsplatte!

Materialkunde für die Praxis: Was es kostet und was es kann

Das Material entscheidet über Look, Stabilität und natürlich den Preis. Lass uns mal die gängigsten Optionen durchgehen, ganz ohne Fachchinesisch.

Holz: Der lebendige Klassiker

Holz ist einfach ein fantastisches Material. Es ist warm, es lebt, und es wird mit der Zeit oft nur schöner. Aber Holz ist nicht gleich Holz.

  • Massivholz: Eiche ist der robuste Alleskönner – hart, langlebig, aber auch schwer und teuer (rechne mit 150-250€ pro m² für eine 20mm starke Platte). Buche ist ähnlich stabil, aber optisch etwas ruhiger. Kiefer ist die Budget-Option: weicher, leichter und günstiger (ca. 40-70€ pro m²), bekommt aber schneller mal eine Delle. Für eine schicke Lamellenwand ist astfreie Kiefer aber eine super Wahl.
  • Plattenwerkstoffe: Das sind die Arbeitstiere aus der Werkstatt. Sie sind formstabiler als Massivholz und oft günstiger.
    • Multiplex (Birkensperrholz): Mein absoluter Favorit. Extrem stabil, weil die vielen dünnen Schichten kreuzweise verleimt sind. Die gestreifte Kante ist schon ein Design-Statement für sich. Kostet im Holzfachhandel (nicht im Baumarkt!) ca. 50-80€ pro m² für 19mm Stärke. Perfekt für hochbelastete Regale.
    • MDF-Platten: Superglatt und ideal zum Lackieren. Aber Vorsicht: MDF ist sackschwer und quillt bei Feuchtigkeit sofort auf wie ein Schwamm. Kanten müssen immer versiegelt werden. Achte auf emissionsarme Platten mit dem „Blauen Engel“-Siegel. Preislich liegt es etwas unter Multiplex.
    • Tischlerplatten: Eine leichte und stabile Alternative. Innen Stäbchen, außen Furnier. Verzieht sich kaum und ist super für große Flächen wie Türen oder breite Regalböden.

    Übrigens: Eine geölte Oberfläche fühlt sich toll an und lässt das Holz atmen. Kratzer kann man leicht ausbessern. Ein Lack ist widerstandsfähiger, aber wenn er mal kaputt ist, ist die Reparatur ein Riesenaufwand.

    Raumteiler leichte Gardinen Schlafbereich passende Beleuchtung märchenhafte Atmosphäre

    Glas: Trennen, ohne das Licht auszusperren

    Glas ist toll für die Optik, aber beim Material gibt es keine Kompromisse. Hier geht es um pure Sicherheit.

    • Einscheibensicherheitsglas (ESG): Das kennst du von Autoseitenscheiben. Wenn es bricht, zerfällt es in tausende kleine, stumpfe Krümel. Das Verletzungsrisiko ist minimal. Das ist die absolute Mindestanforderung.
    • Verbundsicherheitsglas (VSG): Das ist die Luxusklasse, wie bei einer Windschutzscheibe. Zwei Scheiben mit einer reißfesten Folie dazwischen. Bricht es, bleiben die Splitter an der Folie kleben. Für raumhohe Wände ist das die einzig richtige Wahl.

    Ganz wichtig: Finger weg von normalem „Floatglas“ für solche Projekte! Ein Stoß mit dem Staubsauger kann reichen, und du hast lebensgefährliche Scherben in der Wohnung. Eine professionelle Glaswand mit VSG kostet inklusive Stahlrahmen schnell mal 800-1.500€ pro Quadratmeter.

    Metall: Schlank, stabil und modern

    Mit Metall kannst du sehr filigrane und trotzdem bombenstabile Konstruktionen bauen.

    • Stahl: Superstabil und relativ günstig. Rohstahl hat einen coolen Industrie-Look, muss aber mit Klarlack versiegelt werden, sonst rostet er. Schwarz pulverbeschichteter Stahl ist der Klassiker für Loft-Trennwände – extrem kratzfest und schick.
    • Aluminium: Leichter als Stahl und rostet nicht. Perfekt für Schiebetürsysteme oder wenn das Gewicht eine Rolle spielt.
    Raumteiler Schiebetür aus Glas beliebteste Option
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    Drei Lösungen aus der Werkstatt – und die typischen Fehler

    So, genug Theorie. Hier sind drei typische Raumteiler-Lösungen, die wir ständig bauen, und was du daraus lernen kannst.

    1. Das raumhohe Bücherregal

    Der absolute Klassiker. Trennt den Raum, schafft Stauraum und sieht gut aus. Klingt einfach, hat aber seine Tücken.

    • Die Profi-Konstruktion: Wir nutzen 19mm oder sogar 25mm starke Multiplex- oder Tischlerplatten. Der Trick für Stabilität ist eine mindestens 8mm starke Rückwand, die in eine Nut eingelassen wird. Sie verhindert, dass das Regal seitlich wackelt. Regalböden sollten nie breiter als 80cm sein, sonst hängen sie durch.
    • Die Montage: Kein Raum ist perfekt gerade. Wir bauen das Regal immer ein paar Millimeter niedriger als gemessen. Vor Ort wird es mit kleinen Keilen exakt ausgerichtet. Den Spalt zur Decke kaschieren wir mit einer passgenauen Blende. Das sieht sauber aus und gleicht alles aus.
    • Der häufigste Fehler beim Selbermachen: Nur an einer Stelle messen. Decken können auf 2,50m Breite locker 1-2 cm durchhängen. Dann passt das teuer gekaufte Holz nicht.
    Raumteiler aus Glas im Holzrahmen praktische Lösung für kleine Räume

    2. Der lichtdurchlässige Lamellenteiler

    Perfekt, um einen Arbeitsbereich optisch vom Wohnzimmer abzugrenzen, ohne eine dunkle Höhle zu schaffen.

    • Das Material: Hier nehmen wir am liebsten Massivholz wie Eiche oder Esche. Für die Budget-Version geht auch astfreie Kiefer, die du selbst ölst. Sieht super aus und kostet nur ein Drittel.
    • Die Technik: Die Herausforderung ist, alle Lamellen exakt im gleichen Abstand und Winkel zu montieren. Wir bauen dafür in der Werkstatt eine Schablone. Die Lamellen werden oben und unten in einen Rahmen eingelassen (gedübelt oder genutet), nicht einfach nur stumpf angeschraubt.
    • Der häufigste Fehler beim Selbermachen: Die Abstände werden ungleichmäßig, oder die Lamellen sind nicht perfekt senkrecht. Das sieht am Ende leider schnell billig aus.

    3. Die verglaste Trennwand im Industrie-Stil

    Das ist die Königsdisziplin und definitiv ein Job für Profis. Hier ist millimetergenaues Arbeiten gefragt.

    • Der Prozess: Das ist ein Zusammenspiel mehrerer Gewerke. Ein Schlosser fertigt den Stahlrahmen nach einem exakten Laser-Aufmaß. Der Rahmen wird montiert, und erst dann kommt der Glaser und misst die exakten Scheiben aus. Das schwere VSG-Glas wird dann eingesetzt und mit speziellen Leisten und Dichtungen fixiert.
    • Der häufigste Fehler beim Selbermachen: Gibt es hier nicht, denn das sollte wirklich niemand ohne die entsprechende Ausbildung und Ausrüstung versuchen. Der Umgang mit so großen und schweren Glasscheiben ist extrem gefährlich.
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    Und was ist mit Mietwohnungen? Bohren verboten!

    Ein riesiges Thema! Die meisten vorgestellten Lösungen erfordern eine feste Verankerung. Aber was machst du, wenn der Vermieter schon bei dem Gedanken an ein Bohrloch an der Decke einen Anfall bekommt?

    • Stabile, freistehende Regale: Bau ein Regal, das nicht raumhoch ist, aber dafür eine gute Tiefe (mindestens 40cm) und ein hohes Eigengewicht hat. Ein gutes Kallax-Regal von IKEA, das beidseitig schön bestückt ist, kann schon viel bewirken. Wichtig: Wenn Kinder im Haus sind, trotzdem mit einem kleinen Winkel an der Wand sichern!
    • Der gute alte Paravent: Vergiss die wackeligen Dinger aus Reispapier. Es gibt richtig schwere, stabile Paravents aus Massivholz oder mit Stoff bespannt, die wirklich als Sichtschutz taugen.
    • Klemmsysteme: Es gibt Systeme mit Stangen, die zwischen Boden und Decke geklemmt werden (ohne Schrauben!). Daran kannst du dann Regalbretter, Vorhänge oder Pflanzen befestigen. Schau mal online nach „Klemmregal“ oder „Teleskopstange Raumteiler“.

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    Ich liebe es, wenn Leute Dinge selbst in die Hand nehmen. Aber man muss seine Grenzen kennen.

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    Das kannst du als ambitionierter Heimwerker schaffen:

    • Ein freistehendes Regal aus Multiplex: Plan dir dafür ein volles Wochenende ein. Was du brauchst (Beispiel für 2,5m x 1,2m): ca. 2 Multiplexplatten (19mm, ~150€), gute Schrauben (z.B. Spax 5x60mm), Holzleim und Schleifpapier. Das Holz lässt du dir am besten schon im Holzfachhandel (nicht im Baumarkt, die Qualität ist besser) grob zuschneiden.
    • Ein Vorhang als Raumteiler: Eine stabile Vorhangschiene an eine Betondecke zu schrauben, ist absolut machbar.

    Wann du unbedingt einen Profi brauchst:

    • Bei allen raumhohen, festen Konstruktionen. Die Verankerung an der Decke ist kritisch. Der Profi haftet für seine Arbeit, du nicht.
    • Bei allem mit Glas. Punkt.
    • Bei unklaren Decken im Altbau. Ein Profi muss prüfen, ob die alte Holzbalkendecke das Gewicht überhaupt tragen kann.

    Ein Wort zu den Kosten: Ja, eine Profi-Lösung kostet. Ein maßgefertigter Raumteiler aus Holz beginnt oft erst bei 2.000€ aufwärts. Aber du bezahlst für Planungssicherheit, Erfahrung, Garantie und vor allem für das Wissen, dass die Konstruktion absolut sicher ist.

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    Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt

    Ein guter Raumteiler löst ein Problem auf eine intelligente und schöne Art. Er ist das Ergebnis aus guter Planung, dem passenden Material und sauberem Handwerk. Nimm dir Zeit für die Planung. Überleg genau, was der Teiler können muss. Und sei ehrlich zu dir selbst, was deine Fähigkeiten angehen.

    Egal, welchen Weg du wählst: Denk immer zuerst an die Stabilität und die Sicherheit. Ein schönes Zuhause ist vor allem ein sicheres Zuhause. Und wenn du unsicher bist, frag einen Handwerker deines Vertrauens. Dafür sind wir da.

    Bildergalerie

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    „Byōbu“, die faltbaren Wandschirme aus dem alten Japan, waren mehr als nur Raumteiler. Sie waren Leinwände für opulente Malereien und dienten bei Teezeremonien als zeremonieller Hintergrund. Ein Gedanke, der inspiriert, den eigenen Raumteiler nicht nur als Funktion, sondern als Kunstwerk zu betrachten.

    Raumteiler aus Metall elegantes Design zwischen Flur und Wohnbereich

    Wie schaffe ich Trennung, ohne Licht zu verlieren?

    Die Antwort liegt in Materialien, die mit Licht spielen, statt es zu blockieren. Denken Sie an transluzente Lösungen wie Acrylglas (bekannt als Plexiglas) oder Polycarbonatplatten. Besonders spannend sind Lochbleche aus Metall oder lasergeschnittene MDF-Platten. Sie erzeugen faszinierende Licht- und Schattenmuster, die dem Raum eine dynamische, fast lebendige Tiefe verleihen und die visuelle Trennung subtil andeuten, ohne den Raum zu erdrücken.

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    • Flexibilität siegt: Ein Paravent ist mobil und kann je nach Bedarf die Leseecke vom Home-Office trennen oder den Schlafbereich abschirmen.
    • Stauraum zählt: Ein festes Regal wie das KALLAX von IKEA, aber professionell an Wand und/oder Decke gesichert, bietet Platz für Bücher und schafft eine dauerhafte Struktur.

    Die Entscheidung? Sie hängt davon ab, ob Ihr Bedürfnis nach Flexibilität oder nach Stauraum größer ist.

    Raumteiler Paravent einfaches Design in drei Teilen in Grau schwarzer Stuhl

    Die Haptik eines Raumteilers prägt die Atmosphäre maßgeblich. Eine Konstruktion aus pulverbeschichtetem Stahl in Mattschwarz wirkt kühl, grafisch und industriell – perfekt für einen modernen Loft-Look. Geölte Eiche hingegen fühlt sich warm an, strahlt Ruhe aus und bringt eine natürliche, erdende Komponente in den Raum. Berühren Sie die Materialien vor der Entscheidung; ihre Wirkung geht weit über das Visuelle hinaus.

    Raumteiler auffälliger Paravent interessantes Design sanfte Farben Retro Look

    Profi-Tipp: Denken Sie vertikal! Eine Reihe von Seilen oder feinen Holzlatten, die vom Boden bis zur Decke gespannt werden, ist eine minimalistische und zugleich hochwirksame Methode zur Zonierung. Der Raum bleibt luftig und offen, aber das Gehirn nimmt eine klare visuelle Grenze wahr. Ideal, um zum Beispiel einen langen Flur vom Wohnbereich abzugrenzen.

    Raumteiler auffälliger Paravent schützt die Schlafzone sanfte Farben

    Laut einer Studie der University of Exeter sind Mitarbeiter in Großraumbüros um 15 % weniger produktiv.

    Auch wenn Ihr Zuhause kein Büro ist, zeigt das doch eines ganz deutlich: Visuelle und akustische Ruhezonen sind entscheidend für die Konzentration. Ein gut platzierter Raumteiler kann genau diese private Nische für Ihr Home-Office schaffen und die Ablenkungen des Alltags ausblenden.

    Raumteiler rustikaler Paravent aus Holz schützt die Schlafzone

    Option A – Der Vorhang: Eine Deckenleiste wie das VIDGA-System von IKEA erlaubt es, mit schweren Stoffen wie Samt eine flexible und schalldämpfende Trennung zu schaffen. Ideal für Schlafbereiche.

    Option B – Die Pflanzentreppe: Ein hohes, schmales Pflanzenregal, bestückt mit dichten Grünpflanzen wie Efeututen oder Farnen, schafft eine lebendige, grüne Wand, die zudem das Raumklima verbessert.

    Raumteiler im Retro Stil auffälliger Paravent Holz und Textil rustikale Note mitbringen

    Der reine Open-Plan-Wohntraum hat ausgedient. Der neue Trend heißt „Broken Plan Living“. Statt riesiger, offener Flächen geht es darum, Zonen mit eigenem Charakter zu schaffen, ohne Wände zu ziehen. Raumteiler sind hier das zentrale Werkzeug: Sie definieren Bereiche für Kochen, Arbeiten und Entspannen und geben dem offenen Wohnen eine Struktur und Gemütlichkeit zurück, die oft verloren ging.

    rote Gardinen trennen Bücherwand vom Wohnbereich interessante Idee für Raumtrenner
    • Vermeiden Sie es, den Teiler genau in der Mitte des Raumes zu platzieren. Das wirkt oft unnatürlich. Die Drittel-Regel aus der Fotografie funktioniert auch hier.
    • Vergessen Sie nicht die Beleuchtung. Eine integrierte LED-Leiste oder ein gut platzierter Spot kann den Raumteiler zum Highlight machen.
    • Ein zu niedriger Teiler wirkt verloren. Er sollte mindestens zwei Drittel der Raumhöhe erreichen, um eine klare visuelle Aussage zu treffen.
    Raumteiler elegantes Design Einsatz in Büroräumen

    Kann ein Raumteiler auch den Schall dämmen?

    Ein einfaches Regal kaum. Echter Schallschutz erfordert Masse und Dichte. Wenn Akustik ein Thema ist, sind spezielle Lösungen gefragt. Denken Sie an Raumteiler mit integrierten Akustikpaneelen aus Filz oder Schaumstoff, wie sie von Herstellern wie Abstracta angeboten werden. Eine pragmatischere Lösung für Zuhause sind dicke, schwere Vorhänge oder Regale, die lückenlos mit Büchern gefüllt sind – die Papiermasse schluckt erstaunlich viel Schall.

    Raumteiler aus Glas und Metall elegantes Design Einsatz in Büroräumen

    Wichtiger Punkt: Ein Raumteiler verändert die Laufwege. Bevor Sie etwas Festes installieren, simulieren Sie die neue Raumsituation für ein paar Tage mit Kartons oder Stühlen. Ist der Weg zur Balkontür noch bequem? Kommen Sie problemlos an den Lichtschalter? Diese Trockenübung bewahrt Sie vor teuren Planungsfehlern und täglichem Ärger.

    Raumteiler aus Holz elegantes Design Einsatz in Büroräumen
    • Ungebrochener Lichteinfall
    • Klare räumliche Abgrenzung
    • Ein Gefühl von Weite bleibt erhalten

    Das Geheimnis? Raumteiler im Industrie-Stil aus Glas und Stahl. Diese sogenannten „Loft-Wände“ sind der perfekte Kompromiss zwischen einer offenen und einer geschlossenen Raumstruktur. Sie bieten Trennung und Transparenz zugleich und sind ein starkes Design-Statement.

    Raumteiler fürs Home Office elegantes Design Glaswände ungestört arbeiten

    Glasbausteine erleben ein beeindruckendes Comeback! Vergessen Sie das Bild vom 70er-Jahre-Badezimmer. Moderne Glasbausteine, zum Beispiel von Seves Glassblock, gibt es in unzähligen Farben und mit faszinierenden Oberflächenstrukturen. Als halbhohe Mauer oder als raumhohes, lichtdurchlässiges Element bieten sie Privatsphäre, ohne einen einzigen Lichtstrahl zu opfern – eine massive, aber dennoch filigrane Lösung.

    dekorativer Raumteiler auffälliges Design dekorative Funktion dient als Blickfang

    Der häufigste Fehler? Das Gewicht von Büchern wird massiv unterschätzt. Ein Meter vollgepackter Bücher wiegt schnell 30 kg. Bei einem vier Meter breiten Regal sind das 120 kg Zusatzlast – nur für die Bücher!

    eleganter Raumteiler elegantes Design neue Ästhetik zu Hause

    Upcycling mit Charakter: Suchen Sie auf dem Flohmarkt oder bei Kleinanzeigen nach alten Türen oder hohen Fensterläden aus Holz. Drei oder vier davon mit Scharnieren verbunden ergeben einen einzigartigen Paravent, der eine Geschichte erzählt. Ein leichter Anschliff und eine Behandlung mit Kreidefarbe, etwa von Annie Sloan, verleihen ihm einen modernen Shabby-Chic-Look.

    Denken Sie über das Regal hinaus. Eine einzelne, breite Holzbohle, die mit Stahlseilen von der Decke abgehängt wird, kann als schwebender Raumteiler dienen. Sie trennt den Raum auf Augenhöhe, lässt aber den Blick am Boden und an der Decke frei schweifen. Das erhält die Großzügigkeit des Raumes, während zum Beispiel der Ess- vom Wohnbereich dezent abgegrenzt wird.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.