Hochzeitstisch-Deko: Mehr als nur Blümchen – Euer ehrlicher Guide vom Profi
In all den Jahren, in denen ich Hochzeiten mit Blumen und Dekoration begleiten darf, habe ich eines immer wieder gesehen: Die Tischdeko ist so viel mehr als nur hübscher Schmuck. Ehrlich gesagt, ist sie das Herzstück eurer Feier. An diesen Tischen sitzen eure Lieblingsmenschen stundenlang, lachen, essen und stoßen auf euch an. Die Deko schafft die Atmosphäre für genau diese unbezahlbaren Momente. Es geht also nicht darum, wahllos ein paar Blumen in eine Vase zu stecken, sondern darum, eine Geschichte zu erzählen – eure ganz persönliche.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Alles beginnt mit dem Plan: Warum ein gutes Konzept Gold wert ist
- 2 Materialkunde: Was wirklich hält und was einfach nur gut aussieht
- 3 Das Handwerk: So gelingt euer Gesteck Schritt für Schritt
- 4 Die 3 häufigsten Pannen – und wie ihr sie locker vermeidet
- 5 Selbermachen oder Profi? Eine ehrliche Entscheidungshilfe
- 6 Noch ein paar letzte, ehrliche Worte zum Schluss
- 7 Bildergalerie
Viele Paare kommen mit einem riesigen Ordner voller Bilder aus dem Internet zu mir. Das ist super, wirklich! Es ist ein fantastischer Startpunkt. Aber ein Bild 1:1 zu kopieren, das ist selten das Ziel. Viel wichtiger ist es, ein Konzept zu entwickeln, das zu euch, zur Jahreszeit und zur Location passt. Genau dabei will ich euch helfen. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis, zeige euch, worauf es wirklich ankommt, und verrate auch die Fehler, aus denen ich am meisten gelernt habe.

Also, schnappt euch einen Kaffee, wir legen los.
Alles beginnt mit dem Plan: Warum ein gutes Konzept Gold wert ist
Bevor ihr auch nur eine einzige Blüte kauft, braucht ihr einen Plan. Das ist der mit Abstand wichtigste Schritt und erspart euch später jede Menge Zeit, Geld und Nervenflattern. Stellt es euch wie das Fundament eines Hauses vor: Ohne das wird selbst die schönste Villa wackelig.
1. Die Location gibt den Ton an
Schaut euch euren Feierort ganz genau an. Welche Farben dominieren? Welche Materialien sind präsent? Ein rustikaler Holzsaal schreit geradezu nach einer anderen Deko als ein clean-moderner Raum mit viel Glas und Beton. Mein wichtigster Tipp: Arbeitet niemals gegen den Raum, sondern spielt mit seinen Stärken. Ein dunkler Raum mit alten Holzbalken? Perfekt für warmes Kerzenlicht und kräftige, satte Farben. Eine helle, offene Galerie? Hier passen zarte, luftige Gestecke und helle Töne wunderbar.
Ich erinnere mich an ein Paar, das in einer urigen alten Scheune feierte und sich eine super glamouröse Deko mit viel Kristall und Silber wünschte. Ich hab ihnen davon abgeraten, weil es sich einfach deplatziert angefühlt hätte. Wir haben uns dann für einen Kompromiss entschieden, der viel besser funktionierte: hochwertige Leinentischläufer, Kerzenständer aus mattem Messing und üppige Gestecke mit Waldreben und edlen Rosen. Das Ergebnis hat die Schönheit der Scheune unterstrichen, anstatt sie zu überdecken. Manchmal ist das der Schlüssel.

2. Die Physik des Tisches verstehen (Ja, wirklich!)
Ein Hochzeitstisch ist ein Ort der Begegnung. Eure Gäste wollen sich unterhalten können, ohne Verrenkungen machen zu müssen. Die häufigste Beschwerde, die man hört? Zu hohe Gestecke! Als Faustregel, die sich immer bewährt hat, gilt: Ein Gesteck sollte entweder deutlich unter Augenhöhe sein (also maximal ca. 30 cm hoch) oder deutlich darüber (ab ca. 70 cm auf einem schmalen, hohen Ständer). Alles, was dazwischen liegt, ist eine Kommunikationsbarriere.
Auch die Tischform ist entscheidend. Runde Tische lieben ein zentrales, rundes Gesteck. Lange, rechteckige Tafeln sehen hingegen fantastisch aus mit mehreren kleinen Gestecken oder einer langen, lockeren Girlande aus Grünzeug. Achtung bei den Proportionen! Eine wuchtige Girlande auf einem schmalen Tisch lässt keinen Platz mehr für Gläser und Teller. Messt den Tisch vorher aus und plant pro Gast mindestens 60 cm Platz ein.
3. Euer Farb- und Materialkonzept
Legt euch auf eine überschaubare Farbpalette fest. Meistens reichen drei bis vier Hauptfarben völlig aus: eine Hauptfarbe, eine Nebenfarbe und ein bis zwei Akzentfarben. Inspiration findet ihr oft in der Jahreszeit – der Herbst mit seinen warmen Erd- und Beerentönen, der Frühling mit zarten Pastellfarben. Aber das sind natürlich keine Gesetze! Wichtig ist nur, dass am Ende alles harmoniert. Und vergesst die Texturen nicht! Die Mischung aus glattem Glas, rauem Leinen, weichen Blüten und mattem Holz schafft eine unglaubliche Tiefe und macht die Deko erst richtig spannend.

Materialkunde: Was wirklich hält und was einfach nur gut aussieht
Die Wahl der richtigen Materialien ist die halbe Miete. Es geht nicht nur darum, was schön ist, sondern auch um Haltbarkeit und Sicherheit. Ein Profi weiß, welche Blume einen langen Tag ohne Wasser übersteht und welche Kerze nicht die Tischdecke vollrußt.
Blumen & Grün: Die Seele eurer Deko
Mein Rat: Setzt auf saisonale Blumen! Sie sind nicht nur günstiger und nachhaltiger, sondern auch viel robuster. Eine Pfingstrose im Mai ist eine Wucht, im Dezember ist sie ein teures, trauriges Häufchen Elend. Hier sind ein paar meiner bewährten Favoriten:
- Frühling: Ranunkeln, Anemonen, Tulpen, Flieder. Sie bringen eine unglaubliche Frische. Aber Achtung: Tulpen wachsen in der Vase munter weiter und können über Nacht ihre Form verändern!
- Sommer: Pfingstrosen, Dahlien, Levkojen, Wicken. Sie stehen für Fülle und pure Romantik. Dahlien sind zwar Diven und brauchen viel Wasser, aber ihre Vielfalt ist unschlagbar.
- Herbst: Hortensien, Dahlien, Astern, Ziergräser, Hagebutten. Diese bringen warme Farben und spannende Strukturen. Getrocknete Hortensien halten ewig und sehen klasse aus.
- Winter: Amaryllis, Christrosen, Ilex, Eukalyptus. Sie wirken edel und festlich. Eukalyptus duftet herrlich und hält sich auch ohne Wasser erstaunlich lange.
Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Kauft Blumen niemals auf den letzten Drücker. Viele Sorten, wie Rosen, brauchen ein bis zwei Tage, um sich perfekt zu öffnen. Alle Stiele mit einem scharfen Messer schräg anschneiden und sofort in frisches Wasser stellen. Und ganz wichtig: Alle Blätter entfernen, die im Wasser stehen würden, sonst fault es sofort.

Textilien: Die Bühne für euer Meisterwerk
Die Tischdecke oder der Läufer ist eure Leinwand. Billiger, glänzender Satin sieht fast immer unruhig und, ehrlich gesagt, etwas billig aus. Ich bin ein großer Fan von Naturmaterialien:
- Leinen: Mein absoluter Liebling. Es hat eine wunderschöne, natürliche Struktur, fällt schwer und wirkt unglaublich hochwertig. Ja, es knittert – aber das gehört zum Charme.
- Baumwolle: Eine gute, oft preiswertere Alternative. Achtet hier auf eine schwere Qualität wie Damast oder Halbleinen.
- Gaze (Cheesecloth): Ein hauchdünner Baumwollstoff, der super locker und luftig fällt. Perfekt für einen Boho-Look. Findet man oft online für wenige Euro pro Meter, ist aber sehr empfindlich.
Kerzen: Stimmungsvolles Licht, aber sicher!
Nichts schafft so eine tolle Atmosphäre wie Kerzenlicht. Aber hier gilt: Sicherheit zuerst! Ich habe schon fast alles erlebt, von schmelzenden Gestecken bis zu angesengten Tischläufern.
- Qualität zählt: Kauft hochwertige Kerzen. Das RAL-Gütezeichen ist ein guter Indikator. Diese Kerzen brennen gleichmäßig ab, rußen kaum und tropfen nicht.
- Sicherheit geht vor: Kerzen gehören immer in stabile, feuerfeste Halter. Haltet ausreichend Abstand zu allem Brennbaren (Trockenblumen, Servietten!). Sprecht unbedingt vorher mit der Location, oft gibt es strenge Regeln für offenes Feuer.
- Die geniale Alternative: Hochwertige LED-Echtwachskerzen sind heute so gut, dass man den Unterschied kaum bemerkt. Ich habe die besten Erfahrungen mit Modellen gemacht, bei denen der „Docht“ leicht flackert und sich bewegt. Das sieht täuschend echt aus und ihr könnt die ganze Nacht ruhig schlafen.

Das Handwerk: So gelingt euer Gesteck Schritt für Schritt
Ein schönes, lockeres Gesteck zu arrangieren, ist kein Hexenwerk, braucht aber etwas Übung. Der häufigste Anfängerfehler? Alles wird viel zu steif und zu dicht gesteckt. Ein Gesteck muss atmen können!
Was ihr braucht:
- Ein flaches Gefäß oder eine Schale
- Einen Steckigel (Kenzan) oder eine Kugel aus Kaninchendraht (viel umweltfreundlicher als Steckschaum!)
- Eine scharfe Blumenschere
- Grünzeug (z.B. Eukalyptus, Pistazie) – rechnet mit 4-6 Zweigen
- Fokusblumen (die Stars, z.B. Rosen, Dahlien) – etwa 3-5 Stück
- Füllblumen (die Teamplayer, z.B. Schleierkraut, Spraynelken) – etwa 5-7 kleinere Stiele
Ich persönlich arbeite am liebsten mit einem lockeren Knäuel aus Kaninchendraht, das ich ins Gefäß lege. Die Blumen bekommen mehr Wasser und es ist wiederverwendbar.
Die Schritte zum Erfolg:
- Die Basis schaffen: Füllt das Gefäß mit Wasser. Steckt zuerst das Grünzeug locker in den Draht und gebt damit die Grundform vor. Lasst ruhig ein paar Zweige asymmetrisch über den Rand hängen.
- Die Stars platzieren: Jetzt kommen eure größten Blüten, die Fokusblumen. Setzt sie auf unterschiedliche Höhen und in einer ungeraden Anzahl (drei oder fünf wirken oft harmonischer).
- Lücken füllen: Nun füllt ihr die Zwischenräume mit den kleineren Füllblumen auf. Sie geben dem Gesteck Fülle und verstecken die Technik.
- Der Feinschliff: Tretet einen Schritt zurück. Dreht das Gesteck. Wo ist noch ein Loch? Wo wirkt es zu voll? Korrigiert, bis ihr zufrieden seid.
Mein ultimativer Meister-Trick: Betrachtet euer Gesteck beim Stecken nicht von oben, sondern stellt es auf einen Tisch und geht in die Hocke. Schaut es aus der Perspektive an, aus der eure Gäste es sehen werden. Das verändert alles!

Die 3 häufigsten Pannen – und wie ihr sie locker vermeidet
Aus Erfahrung weiß ich, was schiefgehen kann. Aber keine Sorge, für alles gibt es eine Lösung.
- Panne 1: Die Blumen lassen die Köpfe hängen. Das passiert oft bei Hitze oder wenn sie nicht genug Wasser bekommen haben. Die Lösung: Lagert die fertigen Gestecke an einem kühlen, schattigen Ort (Keller oder kühle Garage). Ein erneuter, frischer Anschnitt kurz vor dem Aufstellen kann wahre Wunder wirken.
- Panne 2: Der Tisch ist völlig überladen. Man plant die Deko, vergisst aber Teller, Gläser, Besteck, Brotkörbe… Die Lösung: Macht eine Stellprobe! Deckt einen Tisch komplett mit Geschirr ein und schaut dann, wie viel Platz wirklich für die Deko übrig ist.
- Panne 3: Die Kerzen tropfen und ruinieren den Tischläufer. Ärgerlich und gefährlich. Die Lösung: Stellt Kerzen immer windgeschützt auf (Vorsicht bei offenen Türen oder Klimaanlagen) und achtet auf das erwähnte RAL-Gütezeichen. Oder, mein Favorit: Nehmt die guten LED-Kerzen.

Selbermachen oder Profi? Eine ehrliche Entscheidungshilfe
Die große Frage: „Können wir das selbst machen, um Geld zu sparen?“ Meine ehrliche Antwort: Ja, könnt ihr. Aber ihr müsst wissen, worauf ihr euch einlasst.
Reden wir mal Klartext über die Kosten. Bei einer DIY-Deko solltet ihr realistisch mit etwa 30€ bis 60€ pro Tisch für Blumen und Material (Vasen, Kerzen etc.) rechnen. Woher die Blumen nehmen? Der Blumengroßmarkt ist oft die günstigste Quelle, aber man braucht meistens einen Gewerbeschein. Fragt bei eurem lokalen Floristen nach, oft kann man größere Mengen vorbestellen.
Ein Profi wird für eine vergleichbare Tischdeko oft zwischen 80€ und 150€ pro Tisch (oder mehr) veranschlagen. Klingt erstmal viel, aber hier ist, was ihr dafür bekommt:
- Die Kosten: Profis kaufen günstiger ein und haben das Material. Ihr habt keine Restmengen und müsst nicht 10 verschiedene Vasen kaufen.
- Der Zeitaufwand: Unterschätzt das nicht! Als Anfänger braucht ihr für einen Tisch locker 1,5 Stunden reine Dekozeit. Rechnet das mal auf 10 Tische hoch – plus Einkauf, Vorbereitung, Transport… Das ist ein ganzer Arbeitstag! Ein Profi-Team macht das in einem Bruchteil der Zeit.
- Das Stresslevel: Wollt ihr am Tag vor eurer Hochzeit wirklich stundenlang Blumen schneiden und Gestecke binden? Ein Profi nimmt euch diesen ganzen Stress ab, baut auf und – ganz wichtig – kümmert sich auch um den Abbau.
- Die Ergebnis-Sicherheit: Ein Profi liefert. Punkt. Beim DIY-Projekt kann immer etwas schiefgehen.
Wenig bekannter Trick für Sparfüchse: Wenn Gestecke zu aufwendig sind, legt einfach einen langen Eukalyptus- oder Olivenzweig in die Mitte der Tafel und stellt ein paar Teelichter dazwischen. Minimaler Aufwand, maximale Wirkung!

Noch ein paar letzte, ehrliche Worte zum Schluss
Bevor wir fertig sind, noch ein paar wichtige Hinweise, die mir am Herzen liegen. Die Sicherheit eurer Gäste hat immer Vorrang.
- Giftige Pflanzen: Wunderschön, aber giftig – Maiglöckchen, Fingerhut oder die Beeren von Ilex gehören nicht direkt neben das Essen auf den Teller. Informiert euch, besonders wenn Kinder mitfeiern.
- Stabilität: Achtet darauf, dass hohe Vasen und Kerzenständer einen festen Stand haben. Ein Wackelkandidat auf einem vollen Tisch ist eine Katastrophe, die nur darauf wartet, zu passieren.
- Allergien: Stark duftende Blumen wie Lilien oder Hyazinthen können bei manchen Gästen Kopfschmerzen auslösen. Im Zweifel lieber auf dezentere Düfte setzen.
Die Tischdekoration für eure Hochzeit ist ein wundervolles Projekt. Nehmt euch Zeit, sammelt Ideen, aber bleibt am Ende bei euch. Fragt euch: Was gefällt uns? Was spiegelt uns wider? Es muss nicht perfekt sein, es muss authentisch sein. Eure Gäste kommen, um mit euch zu feiern, nicht um eure Deko nach Schulnoten zu bewerten.

Ich wünsche euch von Herzen ein unvergessliches Fest, an das ihr euch noch Jahre später mit einem Lächeln erinnert. Und vielleicht trägt ein schön gedeckter Tisch ja einen kleinen Teil zu dieser wundervollen Erinnerung bei.
Bildergalerie



Ein häufiger Fehler, der die beste Stimmung ruinieren kann? Zu hohe Gestecke. Die goldene Regel lautet: Gäste müssen sich über den Tisch hinweg problemlos in die Augen sehen können. Alles, was höher als etwa 30 cm ist, sollte entweder sehr schmal sein (wie einzelne Kerzenleuchter) oder über Kopfhöhe platziert werden. Nichts ist schlimmer, als den ganzen Abend mit einer Hortensie statt mit seinem Gegenüber zu sprechen.



- Der klassische Knoten: Lässig und elegant, perfekt für Leinen- oder Baumwollservietten.
- Die aufrechte Faltung: Formeller und ideal für gestärkte Damast-Servietten, um Höhe auf den Teller zu bringen.
- Die Pochette: Hier lässt sich das Menü oder ein kleiner Rosmarinzweig stilvoll einstecken.



Der unterschätzte Held: Das richtige Licht. Selbst die schönste Blumendeko wirkt bei grellem Deckenlicht verloren. Dimmt das Hauptlicht und setzt stattdessen auf viele kleine Lichtquellen. Unzählige Kerzen, filigrane Lichterketten (z.B. die Micro-LEDs von Konstsmide) oder gezielt platzierte Spots schaffen eine intime, magische Atmosphäre, in der sich eure Gäste sofort wohlfühlen.



Laut einer Studie können bei einer durchschnittlichen Hochzeit bis zu 200 kg Müll entstehen. Ein großer Teil davon entfällt auf die Dekoration.
Eine bewusste Entscheidung für Mietartikel, saisonale, lokale Blumen oder Dekoelemente, die nach der Feier weiterverwendet werden können (wie z.B. Topfpflanzen), ist nicht nur ein Trend, sondern ein echtes Statement.



Tischdecke bis zum Boden oder doch lieber ein schicker Läufer?
Das hängt ganz vom Tisch und der gewünschten Wirkung ab. Eine bodenlange Tischdecke wirkt opulent und formell, kann aber schöne Tischbeine verstecken. Ein hochwertiger Läufer, zum Beispiel aus Rohseide oder schwerem Leinen von Marken wie „Libeco“, lenkt den Blick auf die Tischmitte und lässt einen schönen Holztisch durchscheinen. Für einen rustikalen Look kann man sogar ganz darauf verzichten und nur mit Platzsets arbeiten.



Stabkerzen: Sie bringen Eleganz und Höhe ins Spiel, ideal für klassische und glamouröse Konzepte. Ihr schlankes Profil lässt die Tafel luftiger wirken.
Stumpenkerzen: Sie wirken geerdeter und gemütlicher, perfekt für rustikale oder Boho-Settings. In Windlichtern oder auf Holzscheiben gruppiert, schaffen sie eine wohlige Wärme.
Achtet bei beiden auf Qualität, damit sie tropffrei sind – z.B. die Kerzen von „Wenzel“.



Wer sagt, dass Deko nur aus Blumen bestehen muss? Saisonale Früchte und Gemüse sind eine fantastische, oft günstigere Alternative.
- Im Herbst: Zierkürbisse, Granatäpfel und Feigen in satten Tönen.
- Im Sommer: Artischocken, Zitronen und Pfirsiche für mediterranes Flair.
- Im Winter: Dunkle Weintrauben, Zimtstangen und Sternanis.



- Günstiger als üppige Blütenarrangements.
- Bringt eine natürliche, organische Lebendigkeit auf den Tisch.
- Hält oft länger frisch und duftet herrlich.
Das Geheimnis? Eine Eukalyptus-Girlande. Einfach entlang der Tischmitte drapiert und mit ein paar Kerzen ergänzt, schafft sie mühelos einen atemberaubenden Look mit mediterranem oder modernem Touch.



Denkt nicht nur an die Optik, sondern auch an den Duft! Ein dezentes „Scent-Scaping“ kann die Atmosphäre ungemein prägen. Vermeidet jedoch stark duftende Blumen oder Duftkerzen am Esstisch, da sie das Aroma des Essens überlagern. Eine bessere Wahl: frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian, Eukalyptuszweige oder – im Winter – eine mit Nelken gespickte Orange. Diese natürlichen Düfte sind subtil und appetitanregend.



Der Suchbegriff „getrocknete Blumen“ ist auf Plattformen wie Etsy in den letzten zwei Jahren um über 90% gestiegen. Ein Megatrend, der auch auf Hochzeitstischen angekommen ist.
Pampasgras, Eukalyptus, Lagurus (Hasenschwänzchengras) und gebleichter Ruscus bringen nicht nur eine moderne Boho-Ästhetik, sondern sind auch nachhaltig. Sie benötigen kein Wasser, können lange vor der Hochzeit vorbereitet und danach als Deko weiterverwendet werden.



Das Geheimnis der Tiefe: Texturen mischen. Ein glatter Holztisch allein kann flach wirken. Kombiniert ihn mit einem rauen Leinenläufer, glänzendem Besteck, dem feinen Relief von Kristallgläsern und der zarten Weichheit von Blütenblättern. Dieser Mix aus verschiedenen Oberflächen macht eine Dekoration erst richtig interessant und hochwertig. Es ist der Unterschied zwischen „nett“ und „wow“.



Ein Trend, der bleibt: farbiges Glas. Statt klassischer klarer Gläser setzen Wassergläser in Salbeigrün, Rauchgrau oder zartem Bernstein (wie die der Serie „Hobstar“ von Libbey) gezielte Akzente. Sie fangen das Licht wunderschön ein und können ein schlichtes Gedeck sofort aufwerten, ohne überladen zu wirken. Ein einfacher Trick, um eure Farbpalette subtil zu unterstreichen.



Kombiniert zwei Fliegen mit einer Klappe: Nutzt eure Gastgeschenke gleichzeitig als Platzkarten.
- Ein kleines Glas mit hausgemachter Marmelade und einem personalisierten Anhänger.
- Ein einzelner Lebkuchen mit dem Namen des Gastes in Zuckerguss.
- Eine Sukkulente im Topf mit einem Namensschildchen am Spieß.
Das spart Platz auf dem Tisch, reduziert Kosten und ist eine charmante, persönliche Geste.



Wie integriert man persönliche Details, ohne dass es wie ein Sammelsurium wirkt?
Der Schlüssel ist Reduktion und Integration. Wählt ein oder zwei wirklich bedeutungsvolle Elemente aus, statt zehn. Anstatt Fotos von euch überall zu verteilen, benennt die Tische nach Orten, die euch wichtig sind, und schreibt eine kleine Anekdote dazu auf die Tischkarte. Oder integriert eine Blume aus dem Garten eurer Großmutter dezent in jedes Gesteck. Weniger ist hier oft sehr viel mehr.



Runde Tische: Sie fördern die Kommunikation, da jeder jeden sehen kann. Ideal für eine intime, gesellige Atmosphäre. Sie benötigen aber tendenziell mehr Platz.
Lange Tafeln: Wirken majestätisch und sind perfekt für einen „Family Style“-Look. Sie schaffen ein starkes Gemeinschaftsgefühl, aber die Gespräche beschränken sich eher auf die direkten Nachbarn.
Die Wahl beeinflusst die gesamte Dynamik des Abends.



- Setzt einen hochwertigen ersten Eindruck am Platz.
- Verbindet alle Elemente zu einem stimmigen Gesamtbild.
- Ist ein wunderbares Andenken für die Gäste.
Das Geheimnis? Durchdachte Papeterie. Menükarten, Namensschilder und vielleicht sogar ein kleiner Gruß vom Brautpaar sollten im gleichen Design wie die Einladungen gehalten sein. Hochwertiges Papier, z.B. Büttenpapier, und eine edle Schriftart machen einen riesigen Unterschied.



- Flaschenpost: Schöne Apothekerflaschen mit aufgemalten oder angehängten Nummern.
- Natur pur: Kalligrafie auf großen Blättern (z.B. Magnolie), flachen Steinen oder Holzscheiben.
- Fotorahmen: Kleine, elegante Rahmen (z.B. von H&M Home oder Zara Home) mit schön gestalteten Ziffern.



Der vielleicht größte Fehler, den Paare machen? Sie sehen ihre Tischdeko erst am Hochzeitstag komplett aufgebaut. Besteht darauf, einen Probetisch zu gestalten – entweder mit eurem Floristen oder, wenn ihr es selbst macht, ein paar Wochen vorher zu Hause. Nur so seht ihr, ob die Proportionen stimmen, die Farben harmonieren und das Gesamtbild wirklich so ist, wie ihr es euch vorgestellt habt. Das erspart böse Überraschungen.



Seit der Hochzeit von Queen Victoria ist es in der britischen Königsfamilie Tradition, einen Myrtenzweig im Brautstrauß zu tragen – ein Symbol für Liebe und Eheglück.



Leinen-Tischläufer: Matt, texturiert und natürlich. Erzeugt eine entspannte, leicht rustikale oder skandinavische Eleganz. Perfekt für legere Scheunenhochzeiten oder minimalistische Konzepte.
Seiden- oder Chiffon-Tischläufer: Zart, fließend und mit einem leichten Glanz. Wirkt romantisch und luxuriös. Ideal, um weiche, träumerische Akzente auf einer ansonsten schlichten Tafel zu setzen.
Die Wahl des Stoffes verändert die Haptik und den gesamten Stil des Tisches dramatisch.



Mieten oder Kaufen – was ist sinnvoller?
Für Standard-Elemente wie Tischwäsche, Teller oder Besteck ist Mieten fast immer die bessere Option. Spezialisierte Verleiher bieten riesige Auswahl und kümmern sich um die Reinigung. Bei sehr spezifischen Deko-Elementen, die euren persönlichen Stil widerspiegeln (z.B. besondere Vasen, personalisierte Details), kann sich der Kauf lohnen, vor allem wenn ihr sie später zu Hause weiterverwenden möchtet. Rechnet es durch: Was kostet der Kauf versus die Leihgebühr?



- Einzelne, edle Blüten in schmalen Apothekerfläschchen statt eines großen Gestecks.
- Ein einzelner Zweig (Eukalyptus, Olive) auf jede Serviette gelegt.
- Bücherstapel als Podest für kleinere Vasen oder Kerzen.
- Hochwertige Stoffservietten statt Papierservietten – der Leihpreis ist oft erstaunlich günstig.



Sicherheit zuerst: Echte Kerzen sind unschlagbar für die Atmosphäre, aber die Sicherheit geht vor. Platziert sie niemals direkt unter leicht entflammbaren Dekorationselementen wie überhängenden Blüten oder Trockengräsern. Nutzt hohe, stabile Windlichter oder Kerzenständer und prüft, ob sie fest stehen. Informiert die Location und fragt nach deren Brandschutzbestimmungen – eine Selbstverständlichkeit, die im Planungsstress oft vergessen wird.



Farben beeinflussen unsere Emotionen zu 60-80%. Ein Fakt, den sich die besten Eventdesigner zunutze machen.
Denkt darüber nach, welches Gefühl ihr erzeugen wollt. Sanfte Blau- und Grüntöne wirken beruhigend und natürlich. Ein kräftiges Burgund oder Terrakotta strahlt Wärme und Leidenschaft aus. Selbst ein monochromes Konzept in Weiß- und Cremetönen kann durch verschiedene Texturen eine unglaubliche Tiefe und Eleganz erzeugen.

Der letzte, entscheidende Schritt, bevor die Gäste kommen: Setzt euch selbst an einen der Tische. Ist die Sicht frei? Ist genug Platz für die Beine? Kann man bequem auf Teller und Gläser zugreifen? Manchmal fallen erst aus der Perspektive des Gastes kleine, aber wichtige Details auf, die man im Stehen beim Dekorieren übersehen hat. Dieser finale Check ist Gold wert.




