Schlafzimmer mit Seele: So zauberst du dir opulenten Altbau-Charme nach Hause
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt standen schon unzählige Möbelstücke aus alten Zeiten. Wuchtige Schränke aus Nussbaum, Betten mit kunstvoll gedrechselten Pfosten, Kommoden mit feinsten Einlegearbeiten. Jedes Mal, wenn ich so ein Stück anfasse, spüre ich diesen Respekt vor der Handwerkskunst von damals. Dieser opulente, prunkvolle Stil ist so viel mehr als nur ein Haufen Ornamente. Er erzählt von massivem Holz, von Qualität und von einer Zeit, in der man zeigen wollte, was man hat.
Inhaltsverzeichnis
Viele Leute kommen zu mir, weil sie genau diesen Look in ihrem Schlafzimmer haben wollen. Sie haben inspirierende Bilder gesehen und träumen von diesem herrschaftlichen Gefühl. Aber das Bild im Kopf ist oft ein bisschen romantisiert. Ein Schlafzimmer von damals war oft stockdunkel, total überladen und, ehrlich gesagt, nicht besonders praktisch für unseren heutigen Lebensstil. Meine Aufgabe ist es dann, eine Brücke zu bauen. Wir schnappen uns das Beste aus dieser Epoche – die unglaubliche Qualität, die edlen Materialien, die Formensprache – und übersetzen es in ein Zimmer, in dem man heute wirklich gut schlafen kann. Das ist kein Hexenwerk, aber man braucht ein gutes Auge und ein Gefühl fürs Material. Lass uns mal schauen, worauf es wirklich ankommt.

Die Basis verstehen: Was macht diesen Stil eigentlich aus?
Bevor wir auch nur ein Kissen aufschütteln, müssen wir kurz verstehen, warum die Zimmer damals so aussahen. Es war eine Epoche des industriellen Aufschwungs, in der ein neues, wohlhabendes Bürgertum seinen Reichtum zeigen wollte. Man hatte plötzlich Zugang zu maschinell gefertigten Dingen, aber das traditionelle Handwerk stand immer noch hoch im Kurs. Das Ergebnis? Eine fast schon überbordende Opulenz, die wir heute kaum noch kennen. Alles war schwer, massiv und reich verziert. Und das Schlafzimmer war da keine Ausnahme.
Die Kernelemente, an denen du dich orientieren kannst
Ein paar Dinge sind für diesen Look absolut typisch. Sie sind quasi dein roter Faden.
Die Möbel: Dunkles Holz, massive Bauweise
Der unbestrittene Star im Raum war immer das Bett. Oft war es riesig, mit einem imposanten Kopf- und Fußteil, voll mit Schnitzereien und gedrechselten Säulen. Daneben thronte ein Kleiderschrank, der so massiv war, dass man ihn einmal aufbaute und dann nie wieder bewegte. Typisch war auch eine Waschkommode, oft mit einer Marmorplatte, weil es ja noch kein fließendes Wasser im Zimmer gab. Bei den Hölzern dominierten Mahagoni, Nussbaum und dunkle Eiche. Helle Hölzer? Fehlanzeige. Und ganz wichtig: Diese Möbel wurden für die Ewigkeit gebaut. Stabile Holzverbindungen, wie die klassischen Schwalbenschwanzzinken, sorgen für eine Haltbarkeit, die man heute suchen muss.

Farben und Wände: Satte Töne und kühne Muster
Die Farbpalette war dunkel und intensiv. Denk an tiefes Bordeauxrot, sattes Tannengrün, edles Königsblau oder auch warme Braun- und Goldtöne. Helle Wände waren eher die Ausnahme. Oft klebte man schwere Papiertapen mit großen, floralen oder ornamentalen Mustern an die Wand. Damastmuster waren der absolute Hit. Oft wurde die Wand sogar in drei Zonen aufgeteilt: unten eine Holzvertäfelung, in der Mitte die Haupttapete und oben ein Zierfries unter der Stuckleiste. Kleiner Trick von damals: Bilder wurden nicht an Nägeln aufgehängt, sondern an Schnüren von einer Galerieschiene, um die teuren Tapeten zu schonen.
Stoffe, Stoffe, Stoffe: Samt, Brokat und ganz viele Lagen
Textilien waren extrem wichtig. Sie brachten nicht nur Farbe und Gemütlichkeit, sondern hatten auch eine ganz praktische Funktion: In den alten Häusern zog es wie Hechtsuppe! Schwere Vorhänge aus Samt oder Brokat, meist doppelt gefüttert, hielten die Kälte draußen. Man dachte in Schichten. Am Fenster vielleicht eine leichte Store-Gardine und darüber die wuchtigen Übergardinen. Das Bett war ebenfalls ein Meer aus Stoffen: Tagesdecken, unzählige Kissen, manchmal sogar ein Baldachin. Alles diente der Wärme und dem Gefühl von Geborgenheit.

Der Boden: Dunkles Holz und prachtvolle Teppiche
Fast immer fand man dunkle Holzdielen, die auf Hochglanz gewachst oder geölt wurden. Um es gemütlicher zu machen und Geräusche zu dämpfen, legte man große, oft orientalische Teppiche mit prächtigen Mustern aus. Ein nackter, kalter Boden war schlicht undenkbar.
Der Brückenschlag ins Heute: Opulenz, aber modern
Wenn wir heute versuchen, so ein Zimmer 1:1 nachzubauen, wirkt es schnell wie ein Museum. Unsere Räume sind oft kleiner, die Decken niedriger. Wir wollen Licht und keine Staubfänger. Ein Raum voller dunkler, schwerer Möbel kann einen regelrecht erschlagen. Der Trick ist, die Essenz des Stils zu bewahren, sie aber luftiger und moderner zu interpretieren. Das ist die eigentliche Kunst.
Dein Plan für eine zeitgemäße Umsetzung
1. Setz einen klaren Fokus.
Du brauchst nicht den kompletten Möbelkatalog von damals. Such dir EIN herausragendes Stück. Das kann ein altes, restauriertes Bett sein oder eine wunderschöne Kommode vom Flohmarkt. Dieses Teil ist der Anker für den ganzen Raum. Die restlichen Möbel dürfen dann ruhig schlichter und moderner sein. Genau dieser Kontrast macht es spannend und verhindert den Museums-Look.

2. Spiel mit einer modernen Farbpalette.
Du musst nicht das ganze Zimmer in Dunkelgrün tauchen. Streich doch nur die Wand hinter dem Bett in einem satten, tiefen Blau oder einem eleganten Violett. Die anderen Wände hältst du in einem hellen, gebrochenen Weiß oder einem sanften Greige. So bekommst du die dramatische Wirkung, ohne dass der Raum zur Höhle wird. Oder du bringst die dunklen Farben nur über die Textilien ins Spiel – bei den Vorhängen oder der Bettwäsche zum Beispiel.
3. Licht, Licht und nochmals Licht!
Das ist der größte Unterschied zu früher. Wir lieben helle Räume. Plane also eine gute Beleuchtung mit mehreren Quellen. Ein opulenter Lüster an der Decke ist super für die Grundbeleuchtung. Zusätzlich brauchst du aber unbedingt Leselampen am Bett und vielleicht eine schöne Stehlampe in einer Ecke. Indirektes Licht, zum Beispiel hinter einer Stuckleiste, schafft eine tolle Atmosphäre. Und ganz wichtig: Dimmer sind dein bester Freund! So kannst du abends eine gemütliche Stimmung zaubern, hast aber bei Bedarf auch helles Licht zum Anziehen.

Kein Budget für die Komplett-Renovierung? Kein Problem! Manchmal reichen schon kleine Dinge für eine große Wirkung. Ein riesiger Spiegel mit einem verschnörkelten Goldrahmen vom Trödel (oft für 50-100 € zu finden) und ein Paar schwere Samtvorhänge (gibt’s schon für unter 150 €) können einen Raum sofort verwandeln und ihm diesen Hauch von Luxus verleihen.
Die Details machen den Unterschied: Worauf der Profi achtet
Die wahre Qualität eines Raumes zeigt sich oft im Detail. Als Handwerker schaue ich da immer ganz genau hin.
Möbelkauf: Original oder Nachbau?
Echte Antiquitäten haben eine Seele, das kann man nicht kopieren. Die Patina, die kleinen Macken – das erzählt eine Geschichte. Wenn du ein Originalstück kaufst, achte auf ein paar Dinge. Mach eine kleine Checkliste im Kopf, wenn du auf dem Flohmarkt oder bei Kleinanzeigen stöberst:
- Schubladen-Check: Zieh eine Schublade ganz raus. Siehst du an den Ecken saubere, keilförmige Holzverbindungen (Schwalbenschwanzzinken)? Das ist ein Top-Zeichen für Qualität!
- Rückwand-Check: Klopf mal gegen die Rückwand des Schranks. Klingt es nach massivem Holz oder nach billiger Pappe? Massivholz ist das, was du willst.
- Funktions-Check: Öffne alle Türen und Schubladen. Läuft alles geschmeidig oder klemmt es überall?
Achtung, Holzwurm!
Untersuche das Holz ganz genau auf kleine, runde Löcher. Das ist ein Zeichen für Holzwurmbefall. Ein paar alte, inaktive Löcher sind oft okay. Aber wenn du feines Holzmehl siehst, das aus den Löchern rieselt – Finger weg! Oder plane direkt ein Budget für eine professionelle Behandlung ein. Das kann schnell 500 € bis 1.000 € kosten und ist definitiv nichts für den Heimwerker.

Die Oberfläche: Traditionell oder modern?
Originale Möbel dieser Epoche wurden oft mit Schellack poliert. Das erzeugt einen unfassbar tiefen, warmen Glanz, ist aber super empfindlich gegen Wasser und Alkohol. Ein nasses Glas hinterlässt sofort weiße Ränder. Moderne Lacke sind da viel robuster. Für ein Schlafzimmermöbel ist Schellack aber oft eine gute Wahl, weil die Beanspruchung hier ja geringer ist als bei einem Esstisch.
Wandgestaltung für Fortgeschrittene
Eine hochwertige Tapete ist was anderes als die günstige Vliestapete aus dem Baumarkt. Wenn du investieren willst, such nach Herstellern, die historische Muster noch im traditionellen Leimdruckverfahren produzieren. Der Farbauftrag ist viel satter, die Haptik unvergleichlich. Rechne hier mit Preisen zwischen 50 € und 150 € pro Rolle. Eine besonders edle, aber auch teure Variante sind Prägetapeten, die nach dem Anbringen noch gestrichen werden.
Kleiner Profi-Tipp: In Altbauten sind die Wände selten gerade. Bevor man eine teure Tapete anbringt, muss der Untergrund perfekt sein. Wir kleben oft erst eine einfache Untertapete (Makulatur). Sie gleicht Unebenheiten aus und verhindert, dass die Nähte später aufgehen. Ein Schritt, den viele überspringen, der aber den Unterschied macht.

Dein Fahrplan zum Traum-Schlafzimmer
So ein Projekt braucht einen Plan. Geh am besten Schritt für Schritt vor, dann verlierst du nicht den Überblick. Meine Faustregel ist immer: von oben nach unten und von grob nach fein.
- Vorbereitung (1 Tag, DIY): Alles raus, was stört. Alte Tapeten runter, Boden gut abdecken.
- Elektrik (1-2 Tage, UNBEDINGT VOM PROFI!): Das ist der wichtigste Schritt! Plane jetzt Steckdosen und Lichtschalter. Lass das im Altbau immer von einem Elektriker machen. Alte Stoffkabel sind eine tickende Zeitbombe.
- Wände & Decke (2-3 Tage, Ehrgeizige DIY): Spachteln, schleifen, grundieren. Erst die Decke streichen, dann die Wände tapezieren oder streichen. Wenn du eine teure Mustertapete hast und es noch nie gemacht hast, überleg dir, einen Profi zu holen. Das spart am Ende Nerven und Geld.
- Boden (2-4 Tage, DIY oder Profi): Wenn der alte Dielenboden aufgearbeitet werden muss, ist jetzt der Moment. Das Schleifen macht eine riesige Sauerei und braucht Kraft. Eine Maschine leihen kostet ca. 50-80 € pro Tag. Ein Profi ist schneller, aber kostet natürlich mehr.
- Möbelaufbau (1 Tag, DIY): Erst wenn alles sauber ist, kommen die schweren Möbel an ihren Platz.
- Feinarbeiten (1 Tag, DIY): Lampen montieren, Vorhangstangen anbringen, Textilien drapieren.
- Dekoration (laufend, DIY): Der schönste Teil! Bilder, Spiegel und deine persönlichen Schätze finden ihren Platz.
Und was kostet der Spaß?
Eine genaue Zahl ist unmöglich, aber eine ehrliche Einschätzung hilft: Qualität hat ihren Preis. Ein fachmännisch restauriertes Bett vom Händler kann zwischen 1.500 € und 3.000 € liegen, während du ein ähnliches Stück mit viel Arbeit vom Flohmarkt vielleicht für 300 € bekommst. Für eine komplette, hochwertige Umsetzung mit Profi-Hilfe bei Elektrik und Wänden solltest du eher mit 5.000 € bis 10.000 € rechnen. Aber sieh es als Investition in dein Wohlbefinden. An den falschen Stellen sparen – wie bei der Elektrik – rächt sich immer.

Typische Fehler und wie du sie locker vermeidest
Ich habe schon viele Versuche gesehen, diesen Stil umzusetzen. Hier sind die häufigsten Stolpersteine:
- Fehler 1: Der Museums-Look. Der Raum ist perfekt, aber kalt und unpersönlich wie eine Filmkulisse.
Die Lösung: Mische Stile! Kombiniere das antike Bett mit modernen Nachttischen aus Metall. Häng deine eigenen Fotos an die Wand. Persönliche Brüche machen einen Raum erst lebendig. - Fehler 2: Falsche Proportionen. Ein riesiger Schrank in einem kleinen Raum mit niedriger Decke erdrückt dich.
Die Lösung: Augenmaß ist alles. Eine gute Faustregel: In Räumen unter 2,50 m Deckenhöhe sollte ein Schrank nicht viel höher als 2,20 m sein. Manchmal ist eine elegante Kommode die bessere Wahl als ein wuchtiger Schrank. - Fehler 3: Schummrige Beleuchtung. Man will es gemütlich, aber am Ende findet man seine Socken nicht mehr.
Die Lösung: Plane eine moderne, flexible Beleuchtung mit mehreren Lichtquellen und Dimmern. So hast du beides: stimmungsvolles Ambiente und helles Funktionslicht.
Ein Schlafzimmer mit historischem Charme zu gestalten, ist eine Reise in die Welt des echten Handwerks. Es geht nicht darum, eine perfekte Kopie zu schaffen. Es geht darum, die Qualität, die Beständigkeit und die Liebe zum Detail von damals wertzuschätzen und sie in unsere Zeit zu holen. Nimm dir Zeit, wähle mit Bedacht und hab Respekt vor der alten Bausubstanz. Dann schaffst du einen Raum, der nicht nur schön ist, sondern eine Geschichte erzählt – nämlich deine.

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Das Geheimnis wahrer Opulenz liegt im Schichten von Textilien. Hängen Sie nicht nur ein Paar Vorhänge auf. Kombinieren Sie schwere, bodenlange Samtvorhänge in Juwelentönen wie Smaragdgrün oder Burgunderrot mit zarten, halbtransparenten Voiles darunter. Das schafft Tiefe, spielt mit dem Licht und ist ein Schlüsselelement für die dramatische Raumwirkung der Epoche.

- Achten Sie auf die Patina: Echte antike Möbel haben eine Geschichte. Kleine Kratzer oder eine leicht verblichene Oberfläche sind keine Mängel, sondern Zeichen eines gelebten Lebens.
- Prüfen Sie die Stabilität: Wackelt die Kommode? Schließen die Schubladen richtig? Handwerkliche Qualität zeigt sich in der Langlebigkeit.
- Riechen Sie am Holz: Ein leichter, angenehmer Duft nach altem Holz und Wachs ist ein gutes Zeichen. Ein muffiger Geruch kann auf Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel hindeuten.

Der häufigste Fehler: Ein rein historisches Zimmer zu schaffen. Ein authentisches viktorianisches Schlafzimmer hatte oft keine Steckdosen und nur düsteres Gaslicht. Integrieren Sie moderne Annehmlichkeiten dezent: Verstecken Sie Ladestationen in einer antiken Schatulle oder wählen Sie Lampen im Tiffany-Stil mit energieeffizienten LED-Birnen.

„Habe nichts in deinem Haus, von dem du nicht weißt, dass es nützlich ist, oder glaubst, dass es schön ist.“
Dieses berühmte Zitat von William Morris, einer Schlüsselfigur der Arts-and-Crafts-Bewegung, ist das perfekte Mantra. Es ermutigt dazu, opulente Muster und Objekte nicht wahllos anzuhäufen, sondern jedes Stück bewusst nach seiner Schönheit und Funktion auszuwählen.


Auch wenn dunkles Holz im Mittelpunkt steht, müssen die Wände nicht düster sein. Eine moderne, opulente Atmosphäre entsteht durch eine reiche, aber nicht erdrückende Farbpalette. Besonders gut eignen sich historische Farbtöne von Herstellern wie Farrow & Ball oder Little Greene:
- Tiefes Juwelengrün (z.B. Farrow & Ball „Studio Green“)
- Staubiges Altrosa (erinnert an verblichene Seide)
- Sattes Burgunderrot oder Pflaume (z.B. Little Greene „Adventurer“)

Wie erzeugt man stimmungsvolles, aber funktionales Licht?
Der Schlüssel ist Licht-Layering. Ein zentraler Kristalllüster sorgt für Grundhelligkeit und Glamour. Ergänzen Sie ihn mit Nachttischlampen mit Stoffschirmen für weiches Leselicht und einer dezenten Stehlampe in einer Leseecke. Dimmer sind unerlässlich, um die Atmosphäre von hell und praktisch zu geheimnisvoll und gemütlich zu verändern.

Original-Dielen: Sie bieten unschlagbare Authentizität und Wärme. Oft müssen sie aufwendig abgeschliffen und mit Hartwachsöl versiegelt werden, um ihren Charakter zu bewahren.
Orientteppich: Er ist die perfekte Ergänzung. Er schluckt Schall, bringt Farbe sowie Muster ins Spiel und kaschiert eventuelle Makel im Boden.
Die Kombination aus beidem ist ideal: Restaurierte Dielen als Basis, darüber ein opulenter Perser- oder Kelim-Teppich, der die Farben des Raumes aufgreift.

In der viktorianischen Ära wurden Spiegel oft mit vergoldeten, reich verzierten Rahmen versehen und strategisch platziert, um das spärliche Kerzen- und Gaslicht zu reflektieren und Räume größer wirken zu lassen.
Nutzen Sie diesen Trick heute: Ein großer, opulenter Spiegel über der Kommode oder gegenüber einem Fenster verdoppelt optisch den Raum und das einfallende Tageslicht.


- Ersetzen Sie moderne Lichtschalter durch Modelle aus Porzellan oder Messing mit Knebel.
- Wählen Sie schwere, verzierte Tür- und Fenstergriffe im Stil der Gründerzeit.
- Investieren Sie in hochwertige Quasten als Raffhalter für die schweren Vorhänge.
Der Trick? Es sind diese kleinen, authentischen Details, die den Gesamteindruck von „nur möbliert“ zu „durchdacht gestaltet“ heben.

Beziehen Sie alle Sinne mit ein. Der charakteristische Duft von altem Holz und Bienenwachs ist zentral für das Altbau-Gefühl. Pflegen Sie Ihre antiken Möbel regelmäßig mit einem hochwertigen Möbelwachs, zum Beispiel von Marken wie Renuwell oder Liberon. Ergänzen Sie dies mit Düften von Sandelholz, Patschuli oder getrockneten Rosen in einem Potpourri, um die olfaktorische Zeitreise perfekt zu machen.

Ein bewusster Stilbruch verhindert, dass Ihr Schlafzimmer wie ein Museum wirkt. Ein einziges, gut platziertes modernes Element kann die historischen Möbel zum Leuchten bringen und dem Raum eine spannende, persönliche Note verleihen. Denken Sie an eine schlichte, moderne Stehlampe neben einem opulenten Ohrensessel oder eine abstrakte Fotografie über der antiken Kommode.

Stuck und Zierleisten: Sie sind die Grammatik des Altbau-Charmes. Auch wenn Ihre Wohnung keinen historischen Stuck hat, können Sie ihn mit Leichtigkeit nachrüsten. Hersteller wie Orac Decor bieten hochwertige Zierprofile und Rosetten aus leichten Materialien an, die von echtem Stuck kaum zu unterscheiden sind und jedem Raum sofort Charakter und eine herrschaftliche Note verleihen.


Die Bettwäsche ist Ihre Bühne für textilen Luxus und täglichen Komfort.
- Material: Investieren Sie in hochwertige Baumwolle mit hoher Fadendichte (Perkal oder Satin) oder in Leinen für eine etwas lässigere, aber dennoch edle Haptik.
- Details: Suchen Sie nach Sets mit feinen Stickereien, Monogrammen oder einer zarten Hohlsaumkante.
- Zusatz: Eine Tagesdecke aus Samt oder ein gesteppter Plaid runden das opulente Bett am Tag perfekt ab.

Welche Pflanzen passen zum opulenten Stil?
Vergessen Sie minimalistische Sukkulenten. Denken Sie dramatisch und üppig! Farne in hängenden Körben (eine viktorianische Obsession), eine majestätische Kentia-Palme in einer dunklen Ecke oder ein opulenter Strauß frischer Lilien oder Pfingstrosen in einer Kristallvase sind die perfekte Wahl. Sie bringen Leben und organische Formen in den oft streng symmetrischen Raum.

Der Kleiderschrank, auch „Armoire“ genannt, war oft das größte und imposanteste Möbelstück nach dem Bett und galt als Zeichen von Wohlstand – denn Kleidung war extrem teuer.

Damast-Muster: Klassisch, elegant und oft Ton-in-Ton. Schafft eine ruhige, aber luxuriöse Kulisse, die nicht mit den Möbeln konkurriert.
Florale Muster (à la William Morris): Mutiger, erzählerischer und ein echtes Statement. Ideal für eine Akzentwand hinter dem Bett.
Ihre Wahl bestimmt, ob der Raum eher herrschaftlich-zurückhaltend oder kreativ-kühn wirkt. Tapeten von Marken wie Sanderson oder Morris & Co. bieten authentische Designs.


Anstelle der historischen Waschkommode ist der Schminktisch heute ihr spiritueller Nachfolger. Suchen Sie nach einem antiken Stück mit schwenkbarem Spiegel und kleinen Schubladen. Bestücken Sie ihn mit silbernen Haarbürsten, Parfumflakons aus Kristall und einer kleinen Schmuckschatulle, um eine persönliche und zutiefst elegante Ecke zu schaffen.

Viktorianisches Design liebte die Symmetrie. Möbel wurden oft paarweise gekauft und spiegelbildlich im Raum angeordnet, um ein Gefühl von Ordnung und Stabilität zu vermitteln.
Diesen Trick können Sie heute leicht anwenden: Zwei identische Nachttische mit zwei identischen Lampen rahmen das Bett ein und schaffen sofort eine beruhigende, formale Struktur, die als Basis für verspieltere Dekorationen dient.

- Sie dämpfen den Schall und sorgen für eine intime, ruhige Akustik.
- Sie schützen empfindliche Holzböden vor Kratzern durch Möbel.
- Sie definieren Zonen, wie den Bereich vor dem Bett oder eine Leseecke.
Deshalb ist ein großer, gemusterter Teppich oft das verbindende Element, das den gesamten Raum zusammenhält und ihm Wärme verleiht.

Fokus auf das Kopfteil: Wenn ein komplettes antikes Bett das Budget sprengt, konzentrieren Sie sich auf das Kopfteil. Ein opulentes, gepolstertes Samt-Kopfteil in einer kräftigen Farbe, das Sie entweder kaufen oder selbst bauen, kann in Kombination mit einem schlichten modernen Bettkasten den gleichen luxuriösen Effekt erzielen – zu einem Bruchteil der Kosten.


Beschränken Sie sich nicht auf ein einziges Metall. Eine durchdachte Mischung wirkt authentischer und über die Zeit gewachsen.
- Messing: Warm und traditionell für Lampenfüße, Griffe und Bilderrahmen.
- Dunkle Bronze: Ideal für Vorhangstangen und Beschläge. Wirkt geerdeter.
- Ein Hauch von Silber: Für Accessoires wie eine Schmuckschatulle oder eine kleine Vase, um einen kühlen Akzent zu setzen.

Reichen einfache Vorhänge?
Für den ultimativen opulenten Look: nein. Denken Sie in Schichten und mit Dramatik. Eine aufwendige Fensterdekoration besteht oft aus drei Teilen: einer inneren Schicht (oft eine Jalousie oder ein Rollo für die Privatsphäre), den eigentlichen Seitenschals (den Vorhängen) und einem darüber liegenden, dekorativen Volant oder einer verzierten Blende (Pelmet), die die Vorhangstange verdeckt und dem Ganzen einen krönenden Abschluss verleiht.

Die Kunst an den Wänden sollte die Epoche widerspiegeln, muss aber nicht alt sein. Suchen Sie nach botanischen Drucken im Stil des 19. Jahrhunderts, Porträts mit einem Hauch von Melancholie oder dunklen, stimmungsvollen Landschaftsbildern. Eine „Gallery Wall“ mit vielen kleinen, unterschiedlich gerahmten Bildern in vergoldeten oder schwarzen Rahmen kann eine ganze Wand in ein Kunstwerk verwandeln und wirkt persönlicher als ein einzelnes großes Bild.

Option A: Dunkle Wände: Eine Wand in tiefem Marineblau oder Waldgrün schafft eine intime, höhlenartige Atmosphäre und lässt helle Möbel und goldene Akzente erstrahlen.
Option B: Helle Wände mit Mustertapete: Eine cremefarbene oder hellgraue Tapete mit einem dezenten Damast-Muster hält den Raum luftig, verleiht ihm aber dennoch die nötige texturale Tiefe und Eleganz.
Ersteres ist mutiger und dramatischer, während letzteres klassischer und leichter zu kombinieren ist.
- Ein Paravent (Raumteiler), mit Seide oder bedrucktem Stoff bespannt.
- Eine Chaiselongue oder ein opulenter Sessel mit Fußhocker in einer Leseecke.
- Ein „Butler’s Tray“ (Tabletttisch) für das Frühstück im Bett.
- Eine Sammlung alter Bücher mit Ledereinband auf einem Beistelltisch.




