Retro-Tapeten anbringen: Dein ultimativer Guide für Wände mit Charakter

von Augustine Schneider
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Ich liebe Tapeten. In über 30 Jahren als Malermeister ist mir so ziemlich alles unter die Hände gekommen – von schlichter Raufaser bis zu wilden Fotodrucken. Aber ehrlich gesagt, nichts hat so viel Seele wie eine richtig gute Retro-Tapete. Kennst du das auch? Diese kühnen, organischen Muster, die sofort eine ganze Ära heraufbeschwören und ein Zimmer von „ganz nett“ in „wow“ verwandeln. Das ist kein kurzlebiger Trend, das ist die Rückkehr zu Designs mit echtem Charakter.

Aber damit diese Muster an deiner Wand eine gute Figur machen, braucht es mehr als nur Kleister und guten Willen. Es braucht ein bisschen Know-how. In diesem Guide verrate ich dir die Tricks aus der Praxis, damit dein Projekt zum vollen Erfolg wird. Ganz ohne Fachchinesisch, versprochen!

Keine Zeit für den ganzen Roman? Hier sind die drei goldenen Regeln: 1. 90 % des Erfolgs ist die Vorbereitung der Wand. 2. Die allererste Bahn MUSS mit einem Senklot oder einer Wasserwaage ausgerichtet werden, niemals an einer Ecke. 3. Bei Mustertapeten kaufst du IMMER mindestens eine Rolle mehr, als du berechnet hast.

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Erst die Pflicht: Der Untergrund muss perfekt sein

Bevor wir auch nur an die schöne neue Tapete denken, müssen wir über den Untergrund sprechen. Und das bedeutet oft: Die alte Tapete muss ab. Ja, das ist der nervigste Teil, aber er ist unverzichtbar.

Der Feind muss runter: Alte Tapeten entfernen

Die alte Raufaser einfach zu übertapezieren, ist Pfusch und rächt sich immer. Also, Ärmel hochkrempeln! Am besten geht’s mit einer Igelwalze (ein stacheliges Röllchen), mit der du die alte Tapete perforierst. Danach weichst du die Wand mit einer Mischung aus warmem Wasser und einem Schuss Spüli großzügig ein – am besten mit einer Gartenspritze. Nach 15 Minuten Einwirkzeit kannst du die Bahnen meist gut mit einem Spachtel abziehen. Geduld ist hier dein bester Freund.

Die Wand-Inspektion: Dein 4-Punkte-Check

Ist die alte Tapete ab, muss die nackte Wand vier Kriterien erfüllen: Sie muss trocken, sauber, glatt und tragfähig sein. Fahr mal mit der flachen Hand drüber. Spürst du Hubbel? Wegspachteln und glatt schleifen! Gibt’s Risse? Aufkratzen und ebenfalls füllen. Flecken von Nikotin oder Fett müssen mit einem speziellen Reiniger (Anlauger) runter, sonst scheinen sie später durch.

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Ein ganz wichtiger Punkt ist die Saugfähigkeit. Sprüh mal etwas Wasser auf die Wand. Perlt es ab? Dann ist sie zu glatt und der Kleister hält nicht. Hier hilft anschleifen und eine Grundierung. Saugt die Wand das Wasser auf wie ein Schwamm und wird dunkel? Dann ist sie zu durstig und entzieht dem Kleister zu schnell das Wasser. Die Lösung ist in beiden Fällen eine Grundierung. Kleiner Tipp: Stell dir Tiefengrund wie einen Durstlöscher für eine gierige Wand vor. Er sorgt dafür, dass sie gleichmäßig trinkt. Pigmentgrund hingegen ist wie Make-up für deine Wand; er macht sie schön weiß, damit bei dünneren Tapeten nichts durchscheint.

Materialkunde für Durchblicker: Tapete ist nicht gleich Tapete

Die Wahl der richtigen Tapete entscheidet über Freud und Leid beim Tapezieren. Gerade bei den anspruchsvollen Retro-Mustern ist das entscheidend.

  • Papiertapeten: Der Klassiker. Sie sind atmungsaktiv, was super fürs Raumklima ist. Der Haken: Man muss sie einkleistern und exakt gleich lang einweichen lassen. Eine Minute zu viel oder zu wenig, und schon verschiebt sich das Muster um Millimeter. Das ist was für Geduldige. Preislich liegen sie oft zwischen 25 € und 40 € pro Rolle.
  • Vliestapeten: Die moderne und heimwerkerfreundliche Variante. Der riesige Vorteil ist, dass du die Wand einkleisterst und die trockene Tapete ins Kleisterbett legst. Nichts dehnt sich, nichts zieht sich zusammen. Das verzeiht Fehler und geht viel schneller. Die meisten hochwertigen Retro-Muster gibt es heute auf Vlies. Hier solltest du mit 40 € bis über 70 € pro Rolle rechnen – eine Investition, die sich oft lohnt.
  • Vinyltapeten: Extrem robust und abwaschbar, da kunststoffbeschichtet. In Küchen oder Fluren super, aber im Wohnbereich mit Vorsicht zu genießen. Sie versiegeln die Wand, was bei schlecht gedämmten Außenwänden zu Feuchtigkeitsproblemen führen kann.

Ach ja, ganz wichtig: Kauf immer Rollen aus derselben Produktionscharge (die Nummer steht auf dem Etikett)! Selbst kleinste Farbabweichungen zwischen verschiedenen Chargen siehst du später an der Wand.

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Kleister & Werkzeug: Hier solltest du nicht sparen

Der Kleister ist das Herzstück. Nimm für Vliestapeten auch Vlieskleister und für Papiertapeten den passenden Normalkleister. Ganz ehrlich, mit einem Markenkleister, zum Beispiel von Metylan, machst du selten was falsch. Die Konsistenz muss wie sämiger Joghurt sein – nicht wie Wasser!

Und bitte, tu dir selbst einen Gefallen und vergiss diese billigen Tapeziersets für 10 Euro. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst einen ordentlichen Kleisterpinsel (Quast, z.B. von Mako), eine weiche Tapezierbürste, einen Nahtroller, ein wirklich scharfes Cuttermesser (Klinge nach 3 Bahnen wechseln!) und vor allem: ein Senklot oder eine lange Wasserwaage. Das ist dein wichtigstes Instrument.

Jetzt geht’s los: Die Technik der Profis

Die Vorbereitung ist abgeschlossen, das Material liegt bereit. Jetzt kommt der spannende Teil. Bei Mustertapeten dreht sich alles um den Rapport.

Der Rapport: So sprichst du die Sprache der Muster

Auf dem Etikett der Tapete findest du ein Symbol, das dir den Musteransatz (Rapport) verrät. „Gerader Ansatz“ bedeutet, die Muster sind auf gleicher Höhe. „Versetzter Ansatz“ ist die Königsdisziplin. Eine Angabe wie „64/32“ heißt: Das Muster wiederholt sich alle 64 cm, und die nächste Bahn musst du um 32 cm nach oben oder unten verschieben.

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Und wie viele Rollen brauche ich jetzt? Hier eine einfache Faustformel: Miss die Höhe deiner Wand und die Breite aller Wände, die du tapezieren willst. Rechne dann: Wandhöhe x (Summe aller Wandbreiten) = Gesamtfläche in m². Diese Fläche teilst du durch die Quadratmeter-Angabe auf der Tapetenrolle (steht meist drauf, z.B. 5 m²). Bei einem versetzten Ansatz schlägst du auf das Ergebnis pauschal nochmal 15-20 % für den Verschnitt drauf. Und denk dran: Lieber eine Rolle zu viel als eine zu wenig!

Die erste Bahn: Der Moment der Wahrheit

Hier machen die meisten den entscheidenden Fehler. Sie fangen in einer Ecke an. Tu das NIEMALS! Ecken und Fenster sind so gut wie nie perfekt senkrecht. Miss von einer Ecke aus die Breite deiner Tapete minus einen Zentimeter und mach eine Markierung. Von diesem Punkt lässt du dein Senklot fallen oder ziehst mit der Wasserwaage eine 100 % senkrechte Linie an die Wand. Das ist deine Startlinie! An ihr legst du die erste Bahn an. Ich hatte mal einen Lehrling, der das ignoriert hat. Nach drei Bahnen lief das Muster so schräg, dass wir alles wieder abreißen mussten. Diesen Fehler hat er nie wieder gemacht.

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Spezialfälle und Problemlöser

Keine Wand ist perfekt. Hier ein paar Tipps für knifflige Stellen.

  • Problemzone Ecke: Tapeziere niemals eine Bahn komplett um die Ecke. Sie wirft Falten. Besser: Lass die Bahn 1-2 cm auf die nächste Wand überstehen. Die nächste Bahn setzt du dann, neu ausgelotet, Stoß an Stoß in der Ecke an. Das Ergebnis ist eine saubere, spannungsfreie Naht.
  • Fenster & Türen: Tapeziere einfach drüber. Drück die Tapete an den Kanten des Rahmens an und schneide sie von der Mitte aus diagonal zu den Ecken ein. Dann kannst du die Lappen umklappen und mit dem Cuttermesser sauber am Rahmen entlangschneiden.
  • Blasen & offene Nähte: Kleine Blasen verschwinden oft beim Trocknen. Größere kannst du mit einer feinen Nadel aufstechen und die Luft rausstreichen. Bei Kleisterblasen hilft eine Injektionsspritze aus dem Baumarkt: etwas Kleister aufziehen, vorsichtig unter die Blase spritzen und andrücken. Offene Nähte? Da hilft spezieller Nahtkleber aus der Tube.
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Was kostet der Spaß? DIY vs. Profi

Seien wir ehrlich, es geht auch ums Geld. Für ein durchschnittliches 20-Quadratmeter-Zimmer solltest du nur für die Materialien (Tapete, Kleister, Grundierung, Spachtel) je nach Tapetenqualität mit 150 bis 300 Euro rechnen. Ein Malerbetrieb würde dir für die gleiche Arbeit, inklusive aller Vorbereitungen, je nach Region und Zustand der Wände grob zwischen 500 und 900 Euro berechnen. Dafür bekommst du aber ein garantiert perfektes Ergebnis und sparst dir ein ganzes Wochenende Arbeit und Nerven.

Wann du definitiv den Profi rufen solltest? Bei sehr teuren Tapeten (z.B. Seide oder mit Metalleffekten), in komplizierten Treppenhäusern oder wenn die Wände in einem wirklich schlechten Zustand sind. Ein Fehler bei einer 150-Euro-Rolle tut richtig weh.

Achtung, jetzt wird’s ernst: Sicherheit geht vor!

Bei aller Kreativität: Nimm das Thema Sicherheit ernst. Bevor du in die Nähe von Steckdosen oder Schaltern kommst: Sicherung raus! Prüfe mit einem zweipoligen Spannungsprüfer, ob wirklich kein Strom mehr fließt. Erst dann schraubst du die Abdeckungen ab.

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Wenn du in älteren Gebäuden Wände schleifst, trag immer eine gute Atemschutzmaske (mindestens FFP2). Alte Farbschichten können ungesunde Stoffe enthalten. Und wenn du unter der alten Tapete schwarze Flecken findest – Finger weg! Das könnte Schimmel sein. Hier muss erst ein Fachmann die Ursache klären.

So, jetzt hast du das Rüstzeug. Eine Retro-Tapete ist eine fantastische Möglichkeit, einem Raum eine ganz persönliche Note zu geben. Wenn du sorgfältig planst und mit Geduld an die Sache gehst, wirst du mit einem Ergebnis belohnt, das dich jahrelang stolz machen wird. Und wo du die coolsten Muster findest? Stöber doch mal in spezialisierten Online-Shops oder frag im guten alten Malerfachgeschäft nach – die haben oft echte Schätze auf Lager.

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Die Größe des Musters spielt eine entscheidende Rolle für die Raumwirkung. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass große Muster kleine Räume erdrücken. Oft ist das Gegenteil der Fall: Ein kühnes, großflächiges Design kann von den tatsächlichen Raumgrenzen ablenken und dem Zimmer eine ungeahnte Tiefe verleihen. Trauen Sie sich also, auch in einem schmalen Flur oder einem kleinen Arbeitszimmer ein Statement zu setzen. Es ist eine Frage des Mutes, nicht der Quadratmeter.

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  • Nahtroller: Ein kleines, konisches Gummi- oder Schaumstoffröllchen, um die Tapetenstöße sanft und blasenfrei anzudrücken, ohne die Oberfläche zu beschädigen.
  • Tapezierschere: Lang, spitz und extrem scharf – perfekt für saubere Schnitte, die mit einem Cuttermesser oft ausfransen.
  • Andrückspachtel aus Kunststoff: Breiter als ein normaler Spachtel und flexibler, ideal um ganze Bahnen blasenfrei an die Wand zu streichen.
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Der Rapport ist alles: Achten Sie beim Kauf auf die Angabe zum Musterversatz (z.B. „versetzter Ansatz 64/32 cm“). Das bedeutet, dass sich das Muster alle 64 cm wiederholt und die nächste Bahn um 32 cm versetzt angesetzt werden muss. Diesen Verschnitt müssen Sie unbedingt in Ihre Mengenberechnung einplanen – der Hauptgrund für die „eine Rolle extra“-Regel!

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Verner Panton, der dänische Design-Visionär der 60er-Jahre, sagte einmal, dass die Wahl von Farben nicht eine Frage des Geschmacks, sondern eine Frage der Logik sein sollte.

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Steckdosen und Lichtschalter sind kein Grund zur Panik. Mit der richtigen Technik integrieren sie sich nahtlos in Ihr Muster.

  • Zuerst den Strom am Sicherungskasten abschalten und die Blende entfernen.
  • Die Tapetenbahn direkt über die Öffnung kleben.
  • Mit einem Cuttermesser von der Mitte der Öffnung aus ein Kreuz einschneiden.
  • Die entstehenden Dreiecke vorsichtig nach außen klappen und entlang der Dosenkante sauber abschneiden.

Blende wieder drauf – fertig!

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Vliestapete oder die klassische Papiertapete – was ist besser für Retro-Muster?

Für Einsteiger ist die Vliestapete oft die einfachere Wahl. Der größte Vorteil liegt in der Wandklebetechnik: Sie tragen den Kleister direkt auf die Wand auf und legen die trockene Bahn ins Kleisterbett. Vliestapeten sind zudem formstabil und kaschieren kleine Risse. Die klassische Papiertapete erfordert mehr Geduld beim Einkleistern und Einweichen, belohnt aber oft mit einem besonders authentischen, matten Finish. Viele hochwertige Reproduktionen, etwa von Little Greene, gibt es in beiden Varianten, sodass Sie nicht auf Ihren Lieblingslook verzichten müssen.

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Standard-Tapetenkleister: Der Klassiker auf Methylcellulose-Basis. Ideal für Papiertapeten, da er langsam trocknet und Korrekturen erlaubt. Muss klumpenfrei angerührt werden und benötigt eine Quellzeit.

Vlies-Tapetenkleister: Oft gebrauchsfertig im Eimer oder als Pulver, das direkt ins Wasser kann. Er hat eine höhere Anfangshaftung und ist spritzärmer, was bei der Wandklebetechnik unerlässlich ist.

Für die meisten modernen Retro-Vliestapeten ist ein spezieller Vlieskleister, z.B. von Metylan, die sicherste Wahl.

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Orange, die Signaturfarbe der 70er, steht für Optimismus, Lebensfreude und Geselligkeit.

Kein Wunder also, dass Tapeten in warmen Orange-, Senf- und Brauntönen gerade ein riesiges Comeback erleben. Sie schaffen eine einladende, fast umarmende Atmosphäre. In Essbereichen oder Wohnzimmern fördern sie die Kommunikation und wirken anregend. Anstatt einen ganzen Raum damit zu tapezieren, kann schon eine einzelne Akzentwand das gesamte Wohngefühl positiv verändern.

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  • Setzt einen starken visuellen Fokuspunkt.
  • Verleiht dem Raum Tiefe, ohne ihn zu überladen.
  • Benötigt weniger Material und ist budgetfreundlicher.
  • Ist schneller umgesetzt als ein komplettes Zimmer.

Das Geheimnis? Die Akzentwand. Wenn Sie sich an ein besonders wildes Muster noch nicht herantrauen, ist eine einzelne Wand der perfekte Einstieg. Wählen Sie die Wand, die beim Betreten des Raumes sofort ins Auge fällt – meist die hinter dem Bett oder dem Sofa.

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Die Schönheit einer Retro-Tapete zu erhalten ist einfacher, als man denkt. Die meisten modernen Vliestapeten sind „waschbeständig“. Leichte Verschmutzungen können Sie vorsichtig mit einem feuchten Schwamm und einer milden Seifenlauge abtupfen – niemals reiben! Bei empfindlichen Papiertapeten ist Vorsicht geboten. Hier hilft oft nur ein spezieller Tapetenradierer. Die genauen Pflegehinweise finden Sie immer als Symbol auf dem Einleger der Tapetenrolle.

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Achtung, Chargennummer! Jede Tapetenrolle hat eine Produktionsnummer (Batch- oder Anfertigungsnummer). Kaufen Sie IMMER nur Rollen mit der exakt gleichen Nummer. Selbst kleinste Farbabweichungen zwischen verschiedenen Produktionsläufen können an der Wand später deutlich sichtbar sein und den Gesamteindruck stören. Kontrollieren Sie das unbedingt noch im Geschäft!

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Die legendäre Innenarchitektin Dorothy Draper war bekannt für ihren Ausspruch: „Ich glaube an viel Bling. Üppige Farben, glänzende Oberflächen und kräftige Muster.“

Dieser „Maximalismus“ ist die DNA vieler Retro-Designs. Scheuen Sie sich nicht, eine grafische Tapete mit einem farbigen Samtsofa oder einem gemusterten Teppich zu kombinieren. Der Retro-Stil lebt vom mutigen Mix & Match.

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Eine Mustertapete bedeutet nicht das Ende für andere Muster im Raum. Im Gegenteil, der richtige Mix schafft Spannung.

  • Skalen variieren: Kombinieren Sie ein großflächiges Tapetenmuster mit kleinteiligeren Mustern auf Kissen oder Vorhängen.
  • Farbklammer schaffen: Sorgen Sie dafür, dass sich mindestens eine Farbe aus der Tapete in den anderen Mustern wiederfindet.
  • Stile mischen: Ein organisches Blumenmuster an der Wand kann wunderbar mit grafischen Streifen oder Karos auf Textilien harmonieren.
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Meine Wand ist alt und hat viele kleine Unebenheiten. Muss ich sie komplett neu verputzen?

Nicht unbedingt! Eine hochwertige Vliestapete kann hier Ihr Retter sein. Ihre dickere, textilähnliche Struktur kaschiert kleinere Haarrisse und leichte Unebenheiten deutlich besser als eine glatte Papiertapete. Für eine zusätzliche Glättung und eine einheitliche Saugfähigkeit sorgt ein „Makulaturvlies“ oder „Renoviervlies“. Dieses wird vor der eigentlichen Mustertapete wie eine schlichte Tapete an die Wand geklebt und schafft so den perfekten, ebenmäßigen Untergrund.

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Sanderson: Ein britisches Traditionsunternehmen, berühmt für seine Neuauflagen historischer Blumen- und Rankenmuster aus den eigenen Archiven. Perfekt für einen eleganten, englischen Landhaus-Look mit Retro-Touch.

Orla Kiely: Die irische Designerin ist die Königin des grafischen Retro-Designs. Ihre stilisierten „Stem“-Blattmuster sind unverkennbar und bringen pure 60s- und 70s-Energie in jeden Raum.

Während Sanderson oft romantischer wirkt, steht Orla Kiely für kühnen, grafischen Pop.

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Eine Tapete kann je nach Tages- und Kunstlicht völlig unterschiedlich wirken. Metallic-Effekte oder glänzende Akzente leben erst bei direkter Lichteinstrahlung auf.

Bevor Sie sich final entscheiden, bestellen Sie ein möglichst großes Musterstück und pinnen Sie es an die vorgesehene Wand. Beobachten Sie es über den Tag verteilt: im hellen Morgenlicht und abends bei künstlicher Beleuchtung durch Ihre Lampen. So erleben Sie keine bösen Überraschungen und stellen sicher, dass der Farbton in Ihrer individuellen Lichtsituation perfekt zur Geltung kommt.

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  • Verwandelt einen schlichten Durchgangsort in ein Design-Statement.
  • Schafft eine überraschende Tiefe und Weite.
  • Ideal, um wertvolle Restrollen kreativ zu verwerten.

Schon mal daran gedacht, die Decke zu tapezieren? Was kühn klingt, ist ein alter Trick von Inneneinrichtern. Besonders in Schlafzimmern oder kleinen Räumen wie einem Gäste-WC kann eine gemusterte Decke – die „fünfte Wand“ – zum absoluten Hingucker werden und den Raum optisch öffnen.

Beim Zuschneiden der Bahnen entsteht oft Verschnitt, besonders bei Mustern mit großem Rapport. Werfen Sie diese Abschnitte nicht weg! Sie eignen sich perfekt, um Schubladen von innen auszukleiden, die Rückwand eines offenen Regals zu verschönern oder um individuelle Bilder zu gestalten. So schaffen Sie kleine, wiederkehrende Design-Akzente im Raum, die das Gesamtbild stimmig und durchdacht wirken lassen.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.