Natur an der Wand: Der ehrliche Guide für Tapeten, die atmen (und was sie wirklich kosten)

von Aminata Belli
Anzeige

Ich hab in meiner Laufbahn schon so ziemlich alles an Wände geklatscht, was man sich vorstellen kann. Von der Standard-Raufaser im Neubau bis zu edlen Stofftapeten in schicken Altbauwohnungen. Aber, und das meine ich ganz ehrlich, es gibt eine Materialgruppe, die mich immer wieder packt: Naturfasertapeten.

Ich erinnere mich an ein Projekt, bei dem ein Kunde für sein eigenes Zuhause etwas wirklich Besonderes wollte. Er suchte Wände, die leben, die eine Geschichte erzählen und das Raumklima spürbar verbessern. Wir entschieden uns für eine wunderschöne Grastapete. Als die letzte Bahn saß und das Abendlicht seitlich darüber strich, konnte man jede einzelne, feine Faser erkennen. Der ganze Raum duftete dezent nach frischem Heu. In solchen Momenten weiß ich, warum ich meinen Job liebe. Das hier ist eben mehr als nur Deko. Es ist ein echtes Stück Natur für dein Zuhause.

Viele kennen nur Papier- oder Vliestapeten. Klar, die sind praktisch und oft günstig zu haben. Aber Naturtapeten? Die spielen in einer ganz anderen Liga. Sie werden aus Gräsern, Blättern, Kork, Holz oder sogar Seide gefertigt. Jede einzelne Bahn ist ein Unikat, geformt von der Natur, nicht von einer Maschine. Das macht die Verarbeitung zwar anspruchsvoller, aber das Ergebnis ist mit nichts zu vergleichen.

zebrastreifen sessel grün wand naturtapeten lampe altmodisch glas tisch
Anzeige

In diesem Beitrag packe ich mal alles aus, was ich über die Jahre gelernt habe. Wir schauen uns die Materialien an, ich zeige dir, wie du den Untergrund perfekt vorbereitest und wie du diese Schätze an die Wand bekommst, ohne einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.

Warum Naturtapeten einfach mehr können (Die Physik dahinter)

Bevor wir uns in die Materialschlacht stürzen, eine kurze, aber super wichtige Frage: Was macht diese Tapeten eigentlich so wertvoll für unser Wohnklima? Das Zauberwort lautet „Diffusionsoffenheit“. Klingt technisch, ist aber total logisch.

Stell dir deine Wand wie eine Haut vor. Sie muss atmen können. In unseren Wohnungen produzieren wir ständig Feuchtigkeit – durch Atmen, Kochen, Duschen. Diese Feuchtigkeit muss irgendwo hin. Komplett versiegelte Wände, zum Beispiel mit einer dicken Latexfarbe oder einer Vinyltapete, sind wie eine Plastiktüte. Die Feuchtigkeit kann nicht entweichen und kondensiert an der kältesten Stelle. Das Ergebnis? Schimmelgefahr in Ecken oder hinter dem Schrank.

arbeitsbüro braun ledersessel kissen naturtapeten tischlampe schwarz
Anzeige

Naturfasertapeten sind da anders. Sie sind in der Regel diffusionsoffen, das heißt, sie können Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Die Pflanzenfasern wirken wie ein kleiner Puffer. Ist die Luft feucht, saugen sie etwas davon auf. Wird die Luft trockener, geben sie es langsam wieder frei. Das sorgt für ein stabiles und gesundes Raumklima. Ich habe das schon oft bei Kunden mit Allergien erlebt, die nach einer Sanierung von einer spürbaren Verbesserung berichtet haben.

Ach ja, und die Akustik! Glatte, harte Wände werfen den Schall zurück und erzeugen einen unangenehmen Hall. Die unregelmäßige, poröse Struktur von Naturtapeten, besonders bei Kork oder dicken Grasgeweben, schluckt den Schall. Die Räume fühlen sich sofort ruhiger und gemütlicher an. Das ist keine Esoterik, das sind messbare physikalische Effekte.

Achtung, wichtiger Hinweis: Diese genialen Eigenschaften funktionieren nur, wenn das ganze Wandsystem mitspielt. Eine atmungsaktive Tapete auf einer mit Dispersionsfarbe zugeschmierten Gipskartonwand bringt fast nichts. Der Untergrund muss ebenfalls atmen können, idealerweise ein Kalk- oder Lehmputz. Und ganz wichtig: Naturtapeten sind kein Wundermittel gegen nasse Wände. Die Ursache für die Feuchtigkeit, sei es ein Bauschaden oder falsches Lüften, muss IMMER zuerst behoben werden.

badezimmer interieur idee originell spiegel blumen naturtapten holz waschbecken

Die Qual der Wahl: Ein ehrlicher Blick auf die Materialien (und die Preise!)

„Naturtapete“ ist ein Sammelbegriff für alles Mögliche. Die Unterschiede in Optik, Verarbeitung und natürlich im Preis sind riesig. Hier mal die wichtigsten Arten im Überblick:

1. Grastapeten: Der zeitlose Klassiker

Das ist wohl das, was die meisten im Kopf haben. Getrocknete Gräser, Sisal, Jute oder Bambusfasern, die auf ein Trägerpapier geklebt werden. Sie bringen sofort eine warme, natürliche Atmosphäre in den Raum. Aber was kostet der Spaß? Rechne hier mal mit Preisen zwischen 60 € und 150 € pro Rolle. Die Verarbeitung ist für geübte Heimwerker machbar, aber man braucht Geduld.

Gut zu wissen: Das Markenzeichen von Grastapeten sind die sichtbaren Nähte. Jede Bahn ist handgefertigt, leichte Farb- und Strukturunterschiede sind normal und ein Qualitätsmerkmal! Wer eine 100% einheitliche Wand will, sollte die Finger davon lassen. Der anfangs deutliche Heugeruch ist übrigens ein Echtheitszertifikat und verfliegt nach ein paar Tagen.

blau farbe dominierend malerei wand naturtapeten alt schreibtisch

2. Korktapeten: Der nachhaltige Alleskönner

Kork ist der Hammer! Er wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die dafür nicht gefällt werden muss – die Rinde wächst einfach nach. Nachhaltiger geht’s kaum. Die Optik hat übrigens nichts mehr mit der alten Pinnwand aus den Jugendzimmern von früher zu tun. Heute gibt es mega moderne Designs, eingefärbt oder mit Gold- und Silberakzenten.

Die Vorteile sind enorm: Kork isoliert spürbar gegen Kälte, dämmt den Schall wie kaum ein anderes Material und ist antistatisch, also perfekt für Allergiker. Preislich liegt Korktapete oft etwas höher, so im Bereich von 80 € bis über 200 € pro Rolle. Dafür ist sie aber auch recht robust und verzeiht mal einen kleinen Stoß. Schwierigkeitsgrad: Mittel.

3. Bambustapeten: Für ein starkes Statement

Hier meine ich nicht die feinen Grasfasern, sondern Tapeten aus echten, dünnen Bambusstäbchen, die auf einen Träger geklebt sind. Das erzeugt eine extrem lebendige, stark strukturierte Wand. Perfekt für eine Akzentwand.

designer seitentisch tischlampe gelb ledersofa teppich
What's Hot

Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Die Verarbeitung ist allerdings eine echte Herausforderung. Das Material ist steif, besonders Außenecken sind knifflig und erfordern oft eine passende Eckleiste aus Holz. Und das Schneiden… puh. Ich hab mir mal bei einem Projekt eine ganze Packung Abbrechklingen ruiniert, weil Bambus so hart ist. Man muss die Klinge quasi nach jedem Schnitt wechseln. Preislich bewegt sie sich oft im Bereich von 70 € bis 180 € pro Rolle. Eher was für Fortgeschrittene oder Profis.

4. Seidentapeten: Die absolute Königsklasse

Okay, hier reden wir von purem Luxus. Echte Seide auf Papierträger, mit einem Glanz, den man einfach nicht nachdrucken kann. Aber ehrlich gesagt: Lass als Heimwerker die Finger davon. Das Material ist extrem empfindlich. Jeder Tropfen Kleister auf der Vorderseite ist ein permanenter Fleck. Die Kosten sind astronomisch, eine Rolle kann schnell 200 €, 500 € oder sogar mehr kosten. Ein Fehler, und du wirfst ein kleines Vermögen in den Müll. Das ist ein Job für absolute Spezialisten.

einbaukamin interessant naturtapeten vase blumen kaminsims spiegel

Das A und O: Die Vorbereitung – hier entscheidet sich alles!

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Die teuerste Tapete ist wertlos, wenn der Untergrund Murks ist. 90 % aller späteren Probleme entstehen hier. Plane für die Vorbereitung eines normal großen Raumes ruhig ein ganzes Wochenende ein. Das ist keine verlorene Zeit, sondern eine Investition!

Deine Wand muss sein:

  • Tragfähig: Alte Tapeten müssen komplett runter. Und ich meine KOMPLETT. Jeder kleine Papierfetzen kann später Blasen werfen. Alte Leimfarben? Mit Wasser und Bürste abwaschen.
  • Glatt: Naturtapeten verzeihen keine Unebenheiten. Jeder Riss und jedes Sandkorn zeichnet sich ab. Die Wand muss also gespachtelt und geschliffen werden. Im Fachjargon spricht man von Qualitätsstufe Q3 oder Q4, was übersetzt so viel heißt wie: Die Wand muss so glatt wie ein Babypopo sein, da darf absolut keine Delle mehr zu fühlen sein.
  • Trocken & Sauber: Logisch, oder? Nikotin- oder Wasserflecken müssen mit einem Sperrgrund (Isoliergrund) gestrichen werden, sonst schlagen sie durch.
  • Gleichmäßig saugfähig: Ein Punkt, den viele vergessen! Putz und Spachtel saugen Kleister unterschiedlich stark auf. Das führt zu Spannungen und offenen Nähten. Die Lösung: Die ganze Wand mit einem Tapetengrund grundieren. Kleiner Tipp: Bei dunklen Tapeten nutze einen pigmentierten, also eingefärbten Grund im passenden Farbton. Sollte sich später eine Naht mal minimal öffnen, fällt es kaum auf.

Eine kleine Einkaufsliste für ein typisches 15m² Zimmer:

einzelbetten schlafzimmer naturtapeten kopfteile stilvoll exotische blumentopf
What's Hot

Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

  • Tapete: ca. 4 Rollen (immer eine mehr als berechnet kaufen!) Grastapete: ca. 320 €
  • Spezialkleber: 1 Eimer Gewebe- oder Dispersionskleber (z.B. von Pufas oder Metylan für schwere Tapeten): ca. 40 €
  • Grundierung: 1 Eimer pigmentierter Tapetengrund: ca. 25 €
  • Werkzeug: Gutes Cuttermesser mit vielen Ersatzklingen (15€), Andrückrolle, etc.
  • Optional: Makulaturvlies als „Versicherung“ unter teuren Tapeten: ca. 50 €

Da kommt also schnell was zusammen. Aber Qualität hat eben ihren Preis.

Jetzt wird’s ernst: Die Verarbeitung Schritt für Schritt

Wenn die Vorbereitung steht, kommt der spaßige Teil. Das Tapezieren selbst dauert für einen Raum oft einen ganzen Tag.

Das Werkzeug ist entscheidend: Ein gutes Abbrechmesser ist dein bester Freund. Wechsle die Klinge nach zwei bis drei Schnitten, nur so werden die Kanten sauber. Und bitte, benutze keine harte Bürste zum Andrücken! Die zerstört die Fasern. Nimm eine weiche Moosgummirolle. Einen Nahtroller kannst du bei robustem Kork verwenden, bei Gras- oder Seidentapeten ist er tabu – er würde einen glänzenden Streifen hinterlassen.

essbereich holz möbel weiß naturtapeten gelb gardinen tischlampe

Der Kleber: Vergiss den Standard-Pulverkleister. Du brauchst einen fertigen Dispersions- oder Gewebekleber aus dem Eimer. Schau immer auf die Empfehlung des Tapetenherstellers! Den Kleber bekommst du im Maler-Fachhandel oder gut sortierten Baumärkten.

So gehst du vor:

  1. Zuschneiden: Schneide die Bahnen mit 5-10 cm Überstand zu. Lege sie am Boden aus, um die Farbübergänge zu prüfen und nummeriere sie auf der Rückseite.
  2. Einkleistern: Bei den meisten Naturtapeten kommt der Kleber direkt an die Wand (Wandklebetechnik). Trage ihn satt und gleichmäßig mit einer Lammfellrolle auf, immer nur für eine Bahn.
  3. Ansetzen & Andrücken: Setze die erste Bahn exakt senkrecht (mit Wasserwaage!) an und drücke sie von der Mitte nach außen mit der Moosgummirolle an.
  4. Nächste Bahn: Setze die nächste Bahn exakt auf Stoß an. Nicht überlappen!
  5. Kleisterflecken: Das ist der kritischste Punkt. Gelangt Kleber auf die Vorderseite: NIEMALS REIBEN! Ich erinnere mich, wie ich als Lehrling mal panisch auf einem Kleisterfleck auf einer Grastapete gerieben habe… Ich dachte, der Meister bringt mich um. Der Fleck ist für immer geblieben und glänzte verräterisch. Seitdem weiß ich: IMMER nur sofort und vorsichtig mit einem sauberen, feuchten Schwamm abtupfen.
  6. Steckdosen & Schalter: Sicherung raus! Tapeziere einfach drüber. Wenn die Bahn sitzt, schneidest du mit dem Cutter vorsichtig ein X über die Öffnung und klappst die Ecken nach innen oder schneidest sie sauber am Rand der Dose entlang ab.
essbereich klassisch stil tapeten natur hell bunt bequem
What's Hot

Klangwunder selber machen: Der ultimative Guide zum Rasseln bauen – sicher, kreativ und mit Geling-Garantie

Für die Zukunft: Pflege und was tun bei kleinen Malheurs?

Eine Naturtapete hält ewig, ist aber kein Panzer. Staub entfernst du am besten mit dem Bürstenaufsatz des Staubsaugers auf niedrigster Stufe. Flecken sind heikel. Bei kleinen Macken oder Flecken kann man manchmal tricksen: Bei einer Grastapete kannst du versuchen, vorsichtig eine einzelne Faser mit einem Skalpell zu lösen und durch eine neue aus einem Reststück zu ersetzen. Das erfordert aber eine sehr ruhige Hand.

Dein erstes Projekt? Ein Tipp für Anfänger

Traust du dich nicht direkt an eine ganze Wand? Kein Problem! Fang klein an. Ein super Übungsfeld mit riesigem Effekt ist die Rückwand eines offenen Bücherregals (zum Beispiel ein IKEA Kallax). Geringes Risiko, wenig Materialverbrauch und du bekommst ein Gefühl für das Material. Wenn das klappt, wächst das Selbstvertrauen für die große Wand!

Am Ende ist es so: Naturfasertapeten sind eine Investition in dein Zuhause und dein Wohlbefinden. Sie fordern Respekt und Sorgfalt, aber sie geben dir dafür jeden Tag etwas zurück: Charakter, Wärme und eine Atmosphäre, die man spüren kann. Und das ist doch unbezahlbar, oder?

himmelbetten samt sitzbank fenster rollen weiß wände

Bildergalerie

interessante naturtapeten badezimmer badetuch wandlampe spiegel
What's Hot

Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

interessante naturtapeten gemütliche atmosphäre einbaukamin apple rot

Der richtige Kleber – eine Wissenschaft für sich?

Keine Sorge, es ist einfacher als gedacht. Während für leichte Papiertapeten oft normaler Zelluloseleim (z.B. Metylan Normal) reicht, verlangen schwere Naturfasern wie Gras, Kork oder Bambus nach mehr Haftkraft. Hier ist ein Dispersionskleber die beste Wahl, der dem Standardkleister beigemischt oder pur verwendet wird. Marken wie Pufas oder Metylan bieten spezielle Kleber für „Schwere Tapeten“ oder „Naturwerkstofftapeten“ an. Dieser sorgt dafür, dass die oft steifen und schweren Bahnen sicher an der Wand halten und die Nähte nicht aufspringen.

interessante naturtapeten keramik vase künstliche blumen holztisch
What's Hot

Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) zufolge können sichtbare Holzoberflächen im Raum nachweislich zur Stressreduktion beitragen und den Puls senken.

Dieser Effekt des „Biophilic Design“ beschränkt sich nicht nur auf Möbel. Eine Wand aus dünnem Holzfurnier oder Korktapete bringt genau diese beruhigende Wirkung der Natur direkt in unseren Lebensraum und beeinflusst unser Wohlbefinden auf subtile, aber messbare Weise.

interessante naturtapeten ledersofa dunkel originell stilvoll wandbilder rahmen
  • Setzt einen unübersehbaren, luxuriösen Akzent.
  • Erfordert deutlich weniger Material und Budget.
  • Ideal, um die Wand hinter dem Bett oder Sofa zu inszenieren.

Das Geheimnis? Die Akzentwand. Sie müssen nicht den ganzen Raum tapezieren, um die beeindruckende Wirkung einer Naturtapete zu erzielen. Eine einzige, sorgfältig ausgewählte Bahn oder Wand genügt, um dem Raum Charakter, Tiefe und einen Hauch von Luxus zu verleihen.

interessante naturtapeten schlafzimmer interieur fenster stadt urban design

Die Welt der Naturtapeten ist weit mehr als nur rustikaler Landhaus-Chic. Denken Sie an den urbanen Loft-Look: Eine Wand mit einer Tapete aus feinen Schiefer-Blättchen oder Beton-Optik aus textilen Fasern kann einen kühlen, industriellen Stil unterstreichen. Für glamouröse Akzente sorgen Seiden- oder Metallic-Gras-Tapeten, wie sie von Marken wie Élitis oder Omexco angeboten werden. Sie fangen das Licht ein und verleihen jedem Raum eine subtile, edle Dynamik.

interessante-naturtapeten-tischlampe-zebrastreifen-sitzbank-holz-schreibtisch

Profi-Tipp für perfekte Nähte: Anders als bei Vliestapeten, bei denen die Bahnen auf Stoß geklebt werden, führt dies bei unregelmäßigen Naturmaterialien oft zu sichtbaren Lücken. Die Lösung ist der „Doppelnahtschnitt“. Dabei werden zwei Bahnen um ca. 5 cm überlappend an die Wand geklebt. Anschließend schneidet man mit einem scharfen Cuttermesser und einer Metallschiene durch beide Lagen hindurch. Entfernt man die abgeschnittenen Streifen, passen die beiden Bahnen perfekt und fast unsichtbar aneinander.

interessante-naturtapeten-wohnzimmer-weiß-sessel-bequem-originell-tischlampe-erhellt

Grastapete: Besteht aus getrockneten Gräsern, die auf einen Papierträger laminiert werden. Sie verströmt oft einen dezenten, natürlichen Duft und hat eine sehr feine, lebendige Struktur. Ideal für eine beruhigende, organische Atmosphäre.

Korktapete: Gefertigt aus der Rinde der Korkeiche. Sie ist nicht nur optisch warm und weich, sondern wirkt auch schall- und wärmedämmend. Zudem ist sie robuster und pflegeleichter als die meisten Grastapeten.

Die Wahl hängt also von der gewünschten Ästhetik und der Beanspruchung des Raumes ab.

wandregal-weiß-adler-tischlampe-schwarz-natur-tapeten-praktisch

Vorsicht bei der Reinigung! Die meisten Naturfasern sind nicht wasserfest.

  • Staub entfernen: Am besten geht das regelmäßig mit einer weichen Bürste oder dem Bürstenaufsatz des Staubsaugers auf niedrigster Stufe.
  • Leichte Flecken: Versuchen Sie, diese vorsichtig mit einem Kunstradiergummi (ohne Farbpigmente!) zu entfernen. Niemals reiben!
  • Absolutes No-Go: Nasse Lappen, scharfe Reiniger oder Dampfreiniger würden die Fasern aufquellen lassen und unschöne Flecken verursachen.

Die Schönheit einer Naturtapete liegt in ihrer Einzigartigkeit – jede Bahn ist ein Unikat mit leichten Abweichungen in Farbe und Struktur. Genau das macht ihren Charme aus. Anstatt zu versuchen, ein perfekt einheitliches Bild zu erzielen, sollten Sie diese „Unvollkommenheit“ zelebrieren. Bevor Sie mit dem Kleben beginnen, legen Sie die Bahnen nebeneinander auf dem Boden aus und arrangieren Sie sie so, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Akzeptieren Sie, dass die Natur nicht in Serie produziert.