Nie wieder Pannen: Dein ultimativer Guide für perfekte & sichere Gartenkerzen
Ich erinnere mich noch gut an ein Sommerfest bei Freunden. Die Stimmung war super, das Essen lecker, und überall standen kleine, selbstgemachte Kerzen in hübschen Gläsern. Plötzlich ein lauter Knall. Eines der Gläser war gesprungen, heißes Wachs spritzte über den Tisch. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert, aber die schöne Tischdecke war hin und der Schreck saß tief. Dieses Erlebnis hat mir eines gezeigt: Eine gute Kerze, besonders für draußen, ist kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis von Wissen über Material und ein bisschen Physik.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Bevor es losgeht: Deine Einkaufsliste und was du wirklich brauchst
- 0.2 Das kleine 1×1 der Kerzen-Physik: Warum das wichtig ist
- 0.3 Materialkunde: Welches Wachs für den Garten?
- 0.4 Der Docht: Die Seele deiner Kerze
- 0.5 Das richtige Gefäß: Sicherheit geht vor!
- 0.6 Los geht’s: Deine erste Gartenkerze Schritt für Schritt
- 0.7 Gestaltungsideen – aber bitte sicher!
- 0.8 Das letzte, aber wichtigste Wort: Sicherheit im Freien
- 1 Bildergalerie
Als Handwerker habe ich gelernt, Materialien zu respektieren. Ob Holz, Metall oder eben Wachs – jedes hat seine eigenen Regeln. Eine Kerze im Garten muss echt was aushalten: Wind, Temperaturschwankungen und sie muss bombenfest stehen. In diesem Guide teile ich mein ganzes Wissen mit dir. Wir reden nicht nur über hübsche Deko, sondern darüber, wie du langlebige, schöne und vor allem sichere Kerzen für deine Sommerabende herstellst. Denn das warme, tanzende Licht einer Flamme soll Freude bringen, keine Sorgen.

Bevor es losgeht: Deine Einkaufsliste und was du wirklich brauchst
Du willst direkt loslegen? Perfekt! Hier ist eine kleine Übersicht, was du für den Start wirklich brauchst. Das meiste hast du vielleicht schon zu Hause.
- Wachs: Für den Anfang ist Paraffin mit hohem Schmelzpunkt ideal. Rechne mit Kosten zwischen 8 € und 12 € pro Kilo.
- Dochte: Passend zum Wachs und Gefäßdurchmesser. Ein Tütchen mit Dochten und Metallfüßchen kostet nur ein paar Euro.
- Gefäße: Alte, dickwandige Marmeladen- oder Gurkengläser sind perfekt und kostenlos!
- Alter Topf & Schmelzgefäß: Ein alter Kochtopf für das Wasserbad und eine leere, saubere Konservendose oder ein alter Milchtopf zum Schmelzen.
- Kleinigkeiten: Holzstäbchen (Schaschlikspieße) zum Umrühren, Wäscheklammern zum Fixieren des Dochts, Küchenpapier, Zeitungspapier zum Abdecken.
- Optional: Ein einfaches Küchenthermometer (ca. 10-15 €), Kerzenfarbe und Duftöl (z.B. Citronella, ca. 5-10 € pro Fläschchen).
Plane für deine erste Fuhre mal 1-2 Stunden aktive Zeit ein, plus die Wartezeit zum Aushärten. Es ist ein wirklich entspannendes Hobby!

Das kleine 1×1 der Kerzen-Physik: Warum das wichtig ist
Keine Sorge, das ist keine trockene Theorie, sondern die absolute Grundlage für jede gute Kerze. Eine Kerze ist ein kleines, geniales System. Der Docht saugt das flüssige Wachs durch die Kapillarwirkung nach oben. Oben an der Spitze wird das Wachs durch die Hitze zu Dampf – und dieser Wachsdampf brennt, nicht der Docht selbst.
Warum musst du das wissen? Weil das Trio aus Wachs, Docht und Gefäß perfekt harmonieren muss.
- Ist der Docht zu dünn, schmilzt nur ein kleiner See in der Mitte. Die Kerze brennt in einem Tunnel nach unten und ein dicker Wachsrand bleibt stehen. Pure Verschwendung!
- Ist der Docht zu dick, wird die Flamme riesig und rußt wie verrückt. Im schlimmsten Fall überhitzt das Gefäß und die Brandgefahr steigt enorm.
Das Ziel ist immer ein ruhiger, sauberer Abbrand. Nach etwa ein bis zwei Stunden sollte das flüssige Wachs den Rand des Gefäßes erreicht haben. Dann ist alles im Lot.

Materialkunde: Welches Wachs für den Garten?
Im Bastelladen stehst du oft vor einer riesigen Auswahl. Aber nicht jedes Wachs ist für den Außeneinsatz geeignet. Ganz ehrlich, die Wahl des richtigen Materials ist die halbe Miete.
Paraffin: Der bewährte Allrounder
Paraffin ist der Klassiker, ein Nebenprodukt aus der Erdölverarbeitung. Es ist günstig (ca. 8-12 €/kg), lässt sich super färben und nimmt Düfte gut auf. Für Gartenkerzen ist es oft die beste Wahl, da es einen hohen Schmelzpunkt hat. Achte auf die Angabe: Für stabile Außenkerzen solltest du ein Paraffin mit einem Schmelzpunkt von mindestens 58-62 °C wählen. Das findest du in gut sortierten Bastelläden oder online, wenn du gezielt nach „Kerzen-Paraffin 60°C“ suchst.
Stearin: Der pflanzliche Stabilisator
Stearin wird meist aus pflanzlichen Fetten gewonnen. Es ist härter und spröder als Paraffin. Selten wird es pur verwendet, aber eine Mischung aus 80 % Paraffin und 20 % Stearin ist ein traditionelles Profi-Rezept. Das Stearin macht die Kerze härter, lässt sie langsamer und rußärmer abbrennen. Super für freistehende Kerzen, die du in ein Windlicht stellen willst.

Bienenwachs: Das flüssige Gold
Für mich persönlich das edelste Material. Bienenwachs duftet herrlich natürlich und hat eine wunderschöne goldgelbe Farbe. Es brennt sehr lange und sauber. Sein hoher Schmelzpunkt von über 60 °C macht es perfekt für den Sommer. Der Haken? Der Preis. Mit 20-30 € pro Kilo ist es deutlich teurer. Kleiner Tipp: Frag mal beim Imker in deiner Region nach. Die Qualität ist oft unübertroffen. Der Geruch beim Schmelzen ist allein schon die Arbeit wert.
Sojawachs & Rapswachs: Die modernen Sensibelchen
Diese pflanzlichen Wachse sind total im Trend, gelten als umweltfreundlich und brennen sauber. Aber Achtung! Ihr großer Nachteil für draußen ist der niedrige Schmelzpunkt. Eine Sojawachskerze kann an einem heißen Sommertag in der prallen Sonne schon schmelzen, bevor sie überhaupt brennt. Aus eigener Erfahrung: Für den Garten nur in tiefen, schützenden Gläsern verwenden und niemals in die pralle Sonne stellen.
Der Docht: Die Seele deiner Kerze
Du kannst das teuerste Wachs haben – mit dem falschen Docht wird es nur ein teurer Klumpen. Die Dochtwahl ist eine kleine Wissenschaft, aber keine Sorge, hier sind die Basics:

- Flachdochte: Die häufigsten Dochte aus Baumwolle. Sie krümmen sich leicht beim Brennen, wodurch die Spitze sauber verglüht. Ein super Allrounder.
- Runddochte: Fester geflochten, oft für dickere Kerzen oder Bienenwachs verwendet.
- Holzdochte: Sorgen für ein gemütliches Knistern, brauchen aber eine gute Luftzufuhr und sind in hohen, schmalen Gefäßen manchmal etwas zickig.
Der entscheidende Tipp: Der Docht-Test. Die Dochtstärken sind leider nicht genormt. Bevor du also zehn Kerzen gießt, mach einen Test. Aber womit anfangen? Hier eine Faustregel: Für ein typisches Marmeladenglas (ca. 7-8 cm Durchmesser) mit Paraffinwachs starte ich meistens mit einem Flachdocht der Größe 3×9 oder 3×10. Zünde die Testkerze an und beobachte sie 2-3 Stunden. Ist der Schmelzsee am Rand? Super! Entsteht ein Tunnel? Docht zu dünn. Rußt die Flamme? Docht zu dick. So einfach ist das.
Das richtige Gefäß: Sicherheit geht vor!
Hier passieren die meisten Unfälle. Ein schönes Glas ist nicht automatisch ein sicheres Kerzengefäß. Für draußen gelten strengere Regeln.

- Hitzebeständigkeit: Nimm nur dickwandige Gläser, die Hitze aushalten. Einmachgläser sind perfekt, weil sie fürs Kochen gemacht sind. Dünne Trinkgläser oder Vasen können springen.
- Standsicherheit: Das A und O im Garten! Ein Windstoß, und die Kerze kippt. Wähle Gefäße mit einem breiten, schweren Boden. Hohe, schlanke Formen sind ein No-Go.
- Form: Vermeide Gefäße, die sich nach oben verjüngen. Dort staut sich die Hitze. Zylindrische oder nach oben weit geöffnete Formen sind ideal.
Profi-Tipp: Fülle eine Schicht Sand oder kleine Kieselsteine in größere Laternen. Das stabilisiert nicht nur die Kerze, sondern hebt sie auch an und fängt eventuell tropfendes Wachs auf.
Los geht’s: Deine erste Gartenkerze Schritt für Schritt
Jetzt wird’s praktisch. Richte dir einen sicheren Arbeitsplatz ein und decke alles gut mit Zeitungspapier ab. Wachsflecken sind hartnäckig!
- Menge bestimmen & vorbereiten: Wie viel Wachs brauchst du? Ein super Trick: Fülle dein Gefäß mit Wasser und wiege das Wasser (z.B. 400g). Diese Menge mal 0,9 ergibt die benötigte Wachsmenge (also 400 x 0,9 = 360g Wachs). Wiege das Wachs ab und lege alles bereit: Docht mit Metallfuß, sauberes Gefäß, Topf fürs Wasserbad, Schmelzgefäß und Wäscheklammer.
- Wachs schmelzen (sicher!): Erhitze das Wachs langsam im Wasserbad. Achtung: Niemals das Wachs direkt auf die Herdplatte stellen! Es kann sich überhitzen und von selbst entzünden. Ein Wachsbrand ist extrem gefährlich und darf nie mit Wasser gelöscht werden. Halte immer einen passenden Deckel zum Ersticken bereit. Die ideale Gießtemperatur liegt je nach Wachs zwischen 75 °C und 90 °C. Ein Thermometer hilft hier ungemein.
- Docht befestigen: Während das Wachs schmilzt, klebe den Docht mittig am Boden deines Glases fest. Ein Tropfen Heißkleber oder ein Klebeplättchen für Dochte wirkt Wunder. Zieh den Docht straff und klemme ihn oben mit einer Wäscheklammer fest, die du quer über die Öffnung legst.
- Duft hinzufügen (optional): Für Duftkerzen nimmst du das Wachs vom Herd und lässt es etwas abkühlen (auf ca. 60-65 °C). Dann das Duftöl einrühren. So verfliegt der Duft nicht. Rechenbeispiel: Bei 500g Wachs und gewünschten 6% Duftanteil rechnest du: 500g * 0,06 = 30g Duftöl. Einfach auf der Küchenwaage abwiegen!
- Das Gießen: Gieß das flüssige Wachs langsam und vorsichtig ein. Fülle das Glas nicht bis zum Rand, lass 1-2 cm Platz.
- Der zweite Guss (Profi-Trick): Paraffin zieht sich beim Abkühlen oft zusammen und bildet einen unschönen Krater um den Docht. Stell dir das vor: Deine fast perfekte Kerze hat ein Loch in der Mitte. Um das zu vermeiden, lass die Kerze ein paar Stunden aushärten, stich dann mit einem Holzspieß ein paar Löcher nahe am Docht und fülle den Krater mit etwas nachgeschmolzenem Wachs auf. Das Ergebnis ist eine perfekt glatte Oberfläche!
- Aushärten lassen: Geduld ist hier der Schlüssel! Lass die Kerze bei Raumtemperatur mindestens 48 Stunden, besser eine Woche, komplett in Ruhe. In dieser Zeit bildet sich die Kristallstruktur des Wachses vollständig aus. Eine gut „gereifte“ Kerze brennt deutlich länger und schöner.
Ach ja, und das Aufräumen: Wachsreste niemals in den Abfluss kippen! Das führt zu massiven Verstopfungen. Erwärme den Topf einfach nochmal ganz leicht und wische ihn mit altem Küchenpapier aus. Das Papier dann in den Restmüll.

Gestaltungsideen – aber bitte sicher!
Kreativität ist super, aber Sicherheit geht vor. Die beliebte Idee, getrocknete Blumen, Zimtstangen oder Kaffeebohnen direkt ins Wachs zu gießen, ist brandgefährlich. Sobald das flüssige Wachs diese Deko erreicht, kann sie Feuer fangen und deine Kerze in eine Fackel verwandeln. Lass das bitte sein!
Sichere Deko-Methoden: Dekoriere nur die Außenseite des Glases. Binde eine Kordel mit Muscheln darum oder bemale es. Für Citronella-Kerzen gegen Mücken gilt: Sie sind eine nette Unterstützung, aber kein Schutzschild. Verteile lieber mehrere kleine Kerzen im Sitzbereich statt einer großen.
Das letzte, aber wichtigste Wort: Sicherheit im Freien
Ich kann es nicht oft genug sagen. Deine schönste Kerze ist wertlos, wenn sie zur Gefahr wird. Halte dich strikt an diese Regeln:
- Abstand halten: Mindestens ein Meter Abstand zu Sonnenschirmen, Tischdecken, trockenen Pflanzen, Holzwänden.
- Fester Stand: Nur auf einer festen, ebenen und feuerfesten Oberfläche aufstellen. Ein Tablett mit Sand ist eine super Unterlage.
- Windschutz: Nutze tiefe Windlichter oder Laternen. Eine offene Flamme im Wind ist unberechenbar.
- Niemals unbeaufsichtigt lassen: Das ist das oberste Gebot, besonders mit Kindern oder Haustieren.
- Richtig löschen: Ersticke die Flamme mit einem Kerzenlöscher. Auspusten kann heißes Wachs verspritzen.
- Vorschriften beachten: Informiere dich über lokale Regeln. Bei langer Trockenheit kann offenes Feuer (auch Kerzen!) verboten sein.
Das Herstellen eigener Kerzen ist ein wunderbares Handwerk. Wenn du die Materialien verstehst und die Sicherheit an erste Stelle setzt, wirst du mit wunderschönen Lichtquellen belohnt, die deine Abende verzaubern. Viel Spaß dabei!

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- Für Gläser bis 5 cm Ø: Ein dünner Baumwolldocht (Größe 3×8 oder 3×9).
- Für 6-8 cm Ø: Ein mittlerer Docht (z.B. Dochtgröße 4×3) oder ein kleiner Holzdocht.
- Für große Gefäße über 8 cm: Zwei oder drei kleinere Dochte sind oft sicherer und brennen gleichmäßiger als ein riesiger.
Die Faustregel? Der Docht bestimmt, wie gut die Kerze brennt. Ein falscher Docht ist der häufigste Grund für Frust!

Achtung, Duft-Falle: Nicht alle ätherischen Öle sind für Kerzen geeignet! Manche können bei zu hoher Konzentration entflammbar sein. Verwenden Sie immer speziell für die Kerzenherstellung ausgewiesene Duftöle, z.B. von Herstellern wie Candle Shack oder Kerzenkiste, und halten Sie sich exakt an die Dosierung (meist 6-10 %).

Studien der kanadischen Universität Guelph zeigten, dass Citronella-Kerzen die Anzahl der Mückenstiche bei Personen in unmittelbarer Nähe um bis zu 42 % reduzieren können.

Perfekt glatte Oberflächen sind kein Hexenwerk. Das Geheimnis vieler Profis ist der „zweite Guss“. Nachdem die Kerze fast vollständig abgekühlt ist, bildet sich oft ein kleiner Krater um den Docht. Erwärmen Sie einfach eine kleine Menge Restwachs und gießen Sie eine dünne Schicht darüber, um die Oberfläche zu glätten. Das Ergebnis sieht sofort viel professioneller aus.

Ihre Kerze brennt nur in der Mitte herunter und hinterlässt einen dicken Wachsrand?
Dieses Phänomen nennt sich „Tunneln“ und passiert, wenn der Docht zu klein für den Durchmesser des Gefäßes ist. Die Flamme ist nicht stark genug, um das Wachs bis zum Rand zu schmelzen. Achten Sie beim ersten Anzünden darauf, die Kerze so lange brennen zu lassen, bis die gesamte Oberfläche flüssig ist. Das etabliert das „Gedächtnis“ der Kerze für alle zukünftigen Brennvorgänge.


Holzdochte: Sie knistern gemütlich wie ein kleines Kaminfeuer und sorgen für eine breite, flache Flamme. Ideal für eine rustikale Optik und eine gute Duftverteilung. Sie benötigen aber oft mehr Aufmerksamkeit, um am Brennen zu bleiben.
Baumwolldochte: Der Klassiker. Sie sind zuverlässig, einfach in der Handhabung und in unzähligen Größen erhältlich. Perfekt für Anfänger und für Kerzen, die einfach nur funktionieren sollen.

Nachhaltigkeit fängt bei der Wahl des Wachses an. Pflanzliche Alternativen zu Paraffin sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern brennen oft auch langsamer und rußärmer.
- Sojawachs: Weich, cremig und ein exzellenter Duftträger. Ideal für Glaskerzen.
- Rapswachs: Eine europäische, gentechnikfreie Alternative mit ähnlichen Eigenschaften wie Sojawachs.
- Bienenwachs: Ein Luxusprodukt. Es brennt sehr lange, reinigt die Luft und duftet von Natur aus herrlich nach Honig.

Laut dem Deutschen Feuerwehrverband sind Kerzen eine der häufigsten Ursachen für Brände in der Advents- und Sommerzeit.
Im Garten bedeutet das: Stellen Sie Kerzen niemals direkt auf eine Holzterrasse oder eine Papiertischdecke. Ein Untersatz aus Keramik, Metall oder ein mit Sand gefülltes Tablett schafft eine sichere Barriere und sieht zudem dekorativ aus.

- Es brennt deutlich länger und heller als Paraffin.
- Es soll die Luft von Allergenen reinigen, indem es negative Ionen freisetzt.
- Es hat einen wunderbar natürlichen, süßen Honigduft, ganz ohne Zusätze.
Das Wundermaterial? Reines Bienenwachs. Es ist zwar teurer, aber seine einzigartigen Eigenschaften machen es zur Königsklasse für naturbelassene Gartenkerzen.

Träumen Sie von einem Abend wie in der Toskana? Fangen Sie diese Atmosphäre mit Ihren Kerzen ein. Verwenden Sie kleine Terrakotta-Töpfe als Gefäße (das Loch am Boden vorher mit Heißkleber versiegeln!). Färben Sie das Wachs in einem warmen Ocker-Ton und beduften Sie es mit Rosmarin, Thymian und einem Hauch Zitrone. Gruppieren Sie mehrere dieser Kerzen auf einem alten Holzbrett, umgeben von ein paar Olivenzweigen. Das Licht, das aus den Tontöpfen scheint, wirkt besonders warm und erdig.


Ein lauer Sommerwind ist schön, aber der Todfeind jeder Kerzenflamme. Hier ein paar Tricks:
- Nutzen Sie hohe, bauchige Windlichter statt offener Gläser.
- Wählen Sie dickere Dochte, die eine robustere Flamme erzeugen.
- Füllen Sie das Glas nur zu drei Vierteln – der hohe Rand bietet natürlichen Windschutz.

Das A und O für Sicherheit: Die Dicke des Glases ist entscheidend! Ein dünnes Trinkglas kann durch den Hitzestau zwischen Flamme und Glaswand zerspringen. Massive Marmeladen-, Gurken- oder Weckgläser sind die beste Wahl. Sie sind darauf ausgelegt, Temperaturschwankungen auszuhalten und bieten die nötige Stabilität.

„Die Kerzenherstellung ist zu 10 % Technik und zu 90 % Geduld. Wer dem Wachs Zeit gibt, sich zu setzen und zu kühlen, wird mit einer perfekten Kerze belohnt.“ – Zitat eines erfahrenen Kerzenziehers.

Kann ich einfach getrocknete Lavendelblüten oder Rosmarinzweige ins heiße Wachs geben?
Vorsicht! Pflanzenteile, die zu nah am Docht sind oder an der Oberfläche schwimmen, können sich entzünden und wie ein zweiter Docht wirken. Das ist ein Brandrisiko. Wenn Sie Kräuter oder Blüten einarbeiten möchten, platzieren Sie diese ganz am Rand des Gefäßes und drücken Sie sie mit einem Holzstäbchen an die Glaswand, bevor Sie das Wachs eingießen. So bleiben sie sicher vom Docht entfernt.

Paraffin (hoher Schmelzpunkt): Robust und ideal für den Außenbereich, da es auch bei wärmeren Temperaturen formstabil bleibt. Es gibt Düfte und Farben gut wieder.
Sojawachs: Umweltfreundlicher und brennt sauberer. Es hat jedoch einen niedrigeren Schmelzpunkt und kann an einem heißen Sommertag schon vor dem Anzünden weich werden. Ideal für Abende, aber nicht für die pralle Sonne.


Eine kleine Luftblase hier, eine nicht ganz perfekte Oberfläche da? Sehen Sie es nicht als Fehler, sondern als Charakter. Jede selbstgemachte Kerze erzählt die Geschichte ihrer Entstehung. Gerade diese kleinen Unvollkommenheiten unterscheiden Ihr Unikat von der Massenware und machen den Charme des Handgemachten aus. Es ist Ihr persönliches Licht für Ihren Garten.

Ein leeres Kerzenglas ist viel zu schade zum Wegwerfen! Mit diesem Trick wird es wieder blitzsauber:
- Stellen Sie das Glas für einige Stunden in den Gefrierschrank. Das Wachs zieht sich zusammen und lässt sich oft in einem Stück herauslösen.
- Hartnäckige Reste mit einem Löffel oder Messer vorsichtig abkratzen.
- Den letzten Fettfilm mit heißem Wasser und Spülmittel entfernen. Fertig für das nächste Kerzenprojekt!

Der ideale Schmelzpunkt für Gartenkerzenwachs liegt zwischen 58°C und 70°C.
Wachs mit einem niedrigeren Schmelzpunkt, wie viele reine Sojawachse, kann in der Sommersonne auf der Terrasse weich werden oder sogar schmelzen. Ein spezielles Outdoor-Wachs oder Paraffin mit hohem Schmelzpunkt sorgt dafür, dass Ihre Kerze auch bei 30°C im Schatten noch in Form bleibt.

- Es verhindert unschöne

Qualität zahlt sich aus: Anstatt auf No-Name-Produkte von großen Online-Marktplätzen zu setzen, lohnt sich der Blick zu spezialisierten Anbietern wie


Sommerliche Duftkompositionen zum Ausprobieren (Mischverhältnis für Duftöle):
- Mücken-Schreck: 70% Citronella, 20% Eukalyptus, 10% Pfefferminze
- Mediterraner Garten: 50% Lavendel, 30% Rosmarin, 20% Zitrone
- Tropische Nacht: 60% Kokosnuss, 40% Limette

Schauen Sie mal in Ihrem Gartenhäuschen nach alten, kleinen Blumentöpfen aus Ton. Wenn Sie das Loch im Boden mit einem Klecks Heißkleber oder einem kleinen Kieselstein abdichten, werden sie zu perfekten, rustikalen Kerzenbehältern. Das poröse Material nimmt die Wärme gut auf und gibt sie langsam ab. Außerdem bekommen die Töpfe mit der Zeit eine wunderschöne Patina durch das Wachs.

Wie viel Duftöl ist die richtige Menge?
Die goldene Regel lautet: zwischen 6 % und maximal 10 % des Wachsgewichts. Bei 500g Wachs wären das also 30g bis 50g Duftöl. Zu wenig und man riecht kaum etwas, zu viel und das Öl kann sich vom Wachs trennen, an der Oberfläche

Schon im alten Rom wurden Dochtkerzen verwendet, damals oft aus Talg gefertigt. Die Bienenwachskerze war im Mittelalter ein Luxusgut, das dem Klerus und dem Adel vorbehalten war und als Symbol für Reinheit und das göttliche Licht galt.
Schwimmkerzen: Perfekt für einen kleinen Gartenteich oder eine mit Wasser gefüllte Zinkwanne. Sie erzeugen magische Lichtreflexe auf dem Wasser. Der Nachteil: Sie haben eine kurze Brenndauer und sind windanfällig.
Fackeln im Glas: Eine große Kerze in einem hohen Einmachglas bietet stundenlanges, zuverlässiges Licht. Sie ist windgeschützt und ein echter Ankerpunkt auf dem Tisch oder am Wegesrand.
Für eine Party? Kombinieren Sie beides für verschiedene Lichtebenen!




