Blumen schenken, ohne ins Fettnäpfchen zu treten: Der ehrliche Guide eines Profis
Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Blumen. Ich habe sie von der Saat bis zur vollen Blüte begleitet, ihre Düfte inhaliert und gesehen, wie sie auf Licht und Wasser reagieren. Aber das Wichtigste, was ich in all den Jahren gelernt habe, ist ziemlich einfach: Eine Blume ist niemals nur eine Blume. Sie ist eine Botschaft. Ein ungesagtes Wort, das Gefühle transportiert, wo uns manchmal die Sprache fehlt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum die Bedeutung von Blumen wirklich zählt
- 2 Die Klassiker im Check: Was die wichtigsten Blumen verraten
- 3 Achtung, Fettnäpfchen-Alarm! Diese Blumen sind heikel
- 4 Das Handwerk: Wie aus Blumen eine Geschichte wird
- 5 Was darf’s denn kosten? Supermarkt vs. Florist
- 6 So überlebt dein Strauß die Woche: Meine 5 Profi-Tipps
- 7 Auf Nummer sicher: Die „Geht-Immer“-Blumen
- 8 Mein letzter Rat an dich
- 9 Bildergalerie
Klar, viele Leute kommen in den Laden und wollen einfach nur „etwas Schönes“. Meine Aufgabe ist es dann, die richtigen Fragen zu stellen: Für wen? Zu welchem Anlass? Was möchtest du damit sagen? Denn ehrlich gesagt, die Wahl der falschen Blume kann im besten Fall für Verwirrung sorgen und im schlimmsten Fall sogar verletzen. Die Blumensprache ist keine staubige Wissenschaft aus alten Büchern, sondern etwas, das wir jeden Tag benutzen – ob bewusst oder unbewusst.
In diesem Beitrag will ich mein Wissen mal ganz praxisnah mit dir teilen. Kein trockenes Lexikon, sondern echte Erfahrungen aus der Werkstatt. Damit du beim nächsten Mal mit einem richtig guten Gefühl den perfekten Strauß aussuchst.

Warum die Bedeutung von Blumen wirklich zählt
Mehr als nur hübsche Deko
Die Symbolik einer Blume ist nicht zufällig entstanden. Sie hat sich über lange Zeiträume entwickelt, oft beeinflusst durch Religion, Heilkunde oder einfache Naturbeobachtung. Die weiße Lilie wurde so zum Zeichen der Reinheit, eine fiebersenkende Pflanze zum Symbol für Genesung und eine Blume, die sich durch den Schnee kämpft, zum Zeichen der Hoffnung.
Aber, und das ist entscheidend: Die Bedeutung ist nicht in Stein gemeißelt. Der Kontext ist alles! Eine einzelne rote Rose von einem Teenager für seine erste große Liebe ist ein zartes Versprechen. Ein riesiger Strauß roter Rosen von einem Ehepaar zum 50. Hochzeitstag ist eine Bestätigung eines ganzen Lebens. Es geht darum, die Geschichte hinter dem Wunsch zu verstehen.
Übrigens gibt es auch regionale Unterschiede. In manchen Gegenden Deutschlands sind bestimmte Blumen für kirchliche Feste tief verankert, während sie im Norden vielleicht weniger Bedeutung haben. Bei der Trauerfloristik ist das besonders heikel. Chrysanthemen sind in einigen Regionen der klassische Grabschmuck zu Allerheiligen, anderswo wirken sie total deplatziert. Im Zweifel immer lieber nach den lokalen Gepflogenheiten fragen – das ist einfach eine Frage des Respekts.

Die Klassiker im Check: Was die wichtigsten Blumen verraten
Kommen wir mal zur Praxis. Hier sind die Blumen, die mir im Alltag am häufigsten begegnen, inklusive ihrer Botschaften und ein paar Tipps direkt aus der Werkstatt.
Die Rose: Königin mit vielen Gesichtern
Keine Blume ist so berühmt und wird gleichzeitig so oft missverstanden. Hier kommt es knallhart auf die Farbe an:
- Rote Rosen: Der Klassiker für tiefe, leidenschaftliche Liebe. Ein Dutzend ist eine unmissverständliche Ansage. Aber Achtung! Einer neuen Bekanntschaft so einen Strauß zu schenken, wirkt schnell aufdringlich. Für eine frische Liebe ist eine einzelne rote Rose oder eine andere Farbe oft die bessere Wahl.
- Weiße Rosen: Sie stehen für Reinheit, Unschuld, aber auch für den Abschied. Perfekt für Hochzeiten, aber eben auch ein fester Bestandteil in der Trauerfloristik, wo sie ewige Treue symbolisieren.
- Rosa Rosen: Die sanfte Variante der roten Rose. Sie flüstert „Ich finde dich wunderbar“ und steht für junge Liebe und Zärtlichkeit. Ideal für den Anfang einer Beziehung.
- Gelbe Rosen: Hier wird’s knifflig. Unter Freunden sind sie super und bedeuten Dankbarkeit. In einer Partnerschaft können sie aber für Eifersucht oder nachlassende Gefühle stehen. Ich hatte mal einen Kunden, der seiner Frau aus Dankbarkeit gelbe Rosen schenkte – sie dachte, er will Schluss machen. Seitdem frage ich immer zweimal nach.
- Orangene Rosen: Pure Lebensfreude! Sie strahlen Wärme, Glück und Hoffnung aus und sind eine tolle, unkomplizierte Wahl für Freunde oder um zu einem neuen Lebensabschnitt zu gratulieren.
Kleiner Profi-Tipp: Achte auch auf die Form. Eine geschlossene Knospe ist ein Versprechen, eine voll erblühte Rose die Erfüllung. Ein Strauß aus beidem kann die Entwicklung eurer Geschichte erzählen.

Die Lilie: Majestätisch, aber mit Vorsicht zu genießen
Lilien sind wunderschön, aber ihre Symbolik ist extrem stark. Besonders die weiße Lilie ist ein zweischneidiges Schwert. Sie ist die klassische Hochzeitsblume (Reinheit, Eleganz), aber gleichzeitig eine der häufigsten Trauerblumen (Hoffnung, reine Seele). Und ganz ehrlich: Ihr intensiver Duft kann in kleinen Räumen oder Krankenzimmern schnell Kopfschmerzen verursachen. Schenk sie also nie einfach so zum Geburtstag – die Assoziation mit Trauer ist bei vielen Menschen einfach zu stark.
Die Tulpe: Der unkomplizierte Frühlingsbote
Wenn die Tulpen kommen, ist der Winter vorbei. Sie stehen für Lebensfreude, Neubeginn und Zuneigung. Ihre Farbsymbolik ist ähnlich wie bei Rosen, aber viel entspannter. Rote Tulpen sind eine Liebeserklärung, gelbe bringen gute Laune. Ein einfacher Bund Tulpen vom Markt auf dem Küchentisch ist eine herzliche Geste, mit der man kaum etwas falsch machen kann.
Die Nelke: Vom Arbeiter-Symbol zum Alleskönner
Die Nelke hatte lange ein etwas angestaubtes Image, ist aber heute wieder total im Kommen. Rote Nelken stehen für starke Zuneigung, weiße für Treue und rosa Nelken gelten als klassische Blume zum Muttertag, um Danke zu sagen. Ihr größter Vorteil? Sie sind extrem haltbar. Ein Strauß mit Nelken sieht oft noch nach über einer Woche top aus.

Achtung, Fettnäpfchen-Alarm! Diese Blumen sind heikel
Okay, jetzt mal Butter bei die Fische. Es gibt ein paar Blumen, bei denen du wirklich aufpassen musst, um nicht für peinliche Momente zu sorgen. Hier meine Top 3 der potenziellen Fettnäpfchen:
- Chrysanthemen: In Deutschland und vielen Teilen Europas ist das die Friedhofsblume Nummer eins, besonders im Herbst. Sie als Mitbringsel zu einer Einladung zu überreichen, ist ein absolutes No-Go. In Asien ist es genau umgekehrt, da steht sie für Glück. Aber hierzulande gilt: Finger weg vom Geschenkstrauß!
- Weiße Lilien (isoliert): Wie schon erwähnt, die starke Verbindung zu Trauerfeiern macht sie als „einfach so“-Geschenk schwierig. Der intensive Duft ist ein weiterer Minuspunkt, besonders bei einem Krankenbesuch.
- Maiglöckchen: Zwar ein Symbol für Glück, aber in allen Teilen hochgiftig. Das gilt auch für das Wasser in der Vase! Wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind, solltest du sie entweder unerreichbar aufstellen oder besser ganz darauf verzichten. Sicherheit geht immer vor.

Das Handwerk: Wie aus Blumen eine Geschichte wird
Einen Strauß zu binden, ist wie ein Gedicht zu schreiben. Jede Blume ist ein Wort, und die Komposition ergibt die Botschaft. Es gibt meist eine „Leitblume“, die die Kernaussage trifft, und das Beiwerk, das die Geschichte verfeinert.
Viele unterschätzen die Rolle des Grüns. Das ist aber kein bloßes Füllmaterial! Eukalyptus zum Beispiel sorgt nicht nur für einen modernen Look und tollen Duft, sondern symbolisiert auch Schutz. Pistaziengrün gibt tolles Volumen und Salal-Blätter bilden eine robuste, langlebige Basis. Selbst ein Zweig Rosmarin (steht für Gedenken) oder Efeu (Treue) kann die Aussage eines Straußes komplett verändern.
Was darf’s denn kosten? Supermarkt vs. Florist
Eine der häufigsten Fragen ist natürlich die nach dem Preis. Und ja, es gibt gewaltige Unterschiede. Ein Strauß für 9,99 € vom Discounter kann ganz nett aussehen. Aber oft sind die Blumen schon ein paar Tage alt, die Zusammenstellung ist eher zufällig und nach drei Tagen ist der Zauber vorbei.

Beim Floristen zahlst du mehr, bekommst aber auch mehr. Rechne für einen schönen, handgebundenen Strauß mal mit 25 bis 50 Euro. Dafür bekommst du aber frische, hochwertige Blumen, eine stimmige Komposition und wertvolle Beratung. Für besondere Anlässe wie eine Hochzeit kann ein Brautstrauß je nach Blumenwunsch und Aufwand auch mal zwischen 80 und 250 Euro kosten. Aber dafür ist er dann auch perfekt.
So überlebt dein Strauß die Woche: Meine 5 Profi-Tipps
Du hast den perfekten Strauß – super! Damit du auch lange was davon hast, hier meine ultimativen Pflegetipps, die wirklich einen Unterschied machen:
- Der richtige Schnitt: Schneide alle Stiele mit einem scharfen, sauberen Messer (bitte keine Schere, die quetscht die Leitungsbahnen!) schräg an. Dadurch vergrößerst du die Oberfläche, über die die Blume Wasser aufnehmen kann.
- Blätter weg: Entferne alle Blätter, die im Wasser hängen würden. Sie fangen sonst an zu faulen und bilden Bakterien, die deine Blumen schneller welken lassen.
- Frisches Wasser: Gib den Blumen lauwarmes, frisches Wasser und wechsle es am besten alle zwei Tage komplett aus.
- Das Pulver nutzen: Das kleine Tütchen mit dem Frischhaltemittel ist kein Marketing-Gag! Es enthält Nährstoffe (Zucker) und einen antibakteriellen Wirkstoff. Also, rein damit!
- Der Standort: Stell den Strauß nicht in die pralle Sonne, neben eine Heizung oder direkt neben eine Obstschale. Das von Obst ausströmende Reifegas Ethylen ist der natürliche Feind von Schnittblumen.

Auf Nummer sicher: Die „Geht-Immer“-Blumen
Wenn du nach all den Infos Angst hast, etwas falsch zu machen – keine Sorge! Es gibt auch ein paar absolut sichere Kandidaten, die fast immer passen und Freude bereiten:
- Bunte Gerbera: Sie sehen fröhlich aus, sind in allen Farben erhältlich und rufen einfach nur „Gute Laune!“.
- Sonnenblumen: Sie bringen die Sonne ins Haus und stehen für Wärme und Lebensfreude. Wer kann da schon schlecht gelaunt sein?
- Ein gemischter Wiesenstrauß: Ein locker gebundener Strauß mit verschiedenen saisonalen Blumen ist oft die beste Wahl. Er wirkt natürlich, unkompliziert und nicht überladen mit Symbolik.
Ach ja, und manchmal ist eine Topfpflanze die bessere Alternative. Wenn du etwas Langlebiges schenken möchtest, ist eine schöne Orchidee, eine robuste Grünpflanze oder ein duftender Kräutertopf für die Küche oft die nachhaltigere Wahl.
Mein letzter Rat an dich
Die Sprache der Blumen ist vielschichtig, aber keine Geheimwissenschaft. Hör auf dein Bauchgefühl. Die ehrlichste Botschaft kommt immer von Herzen. Ein einzelnes Gänseblümchen, am Wegesrand gepflückt, kann manchmal mehr sagen als der teuerste Strauß.

Und wenn es wirklich wichtig ist – eine Hochzeit, ein runder Geburtstag, ein Abschied – dann vertrau den Profis. Ein guter Florist verkauft dir nicht nur Blumen. Er hört zu und hilft dir, deine Gefühle in die vielleicht schönste Sprache der Welt zu übersetzen. Das ist unser Handwerk.
Bildergalerie




Grün ist nicht nur Füllmaterial. Eukalyptus steht für Schutz, Farne für Aufrichtigkeit und Rosmarin für das Gedenken. Ein geschickt gewähltes Grünzeug kann die Botschaft der Blüten subtil untermauern und dem Strauss eine tiefere, oft übersehene Bedeutungsebene verleihen.



- Stiele frisch anschneiden: Nach dem Transport die Stiele mit einem scharfen Messer schräg kürzen, damit sie wieder Wasser aufnehmen können.
- Blätter entfernen: Alle Blätter, die im Wasser stehen würden, müssen weg. Sie faulen und fördern Bakterienwachstum.
- Wasser & Nährstoffe: Lauwarmes Wasser und ein Päckchen Frischhaltemittel (z.B. von Chrysal) verwenden. Das Wasser alle zwei Tage wechseln.



Weniger ist manchmal mehr: Anstatt eines üppigen, aber vielleicht unpersönlichen Bouquets kann eine einzelne, makellose Blüte eine viel stärkere Aussage treffen. Eine perfekte Magnolie, eine elegante Calla-Lilie oder eine voll erblühte Pfingstrose in einer schlichten Vase signalisiert Exklusivität und bewusste Auswahl.




Im viktorianischen England war die „Floriographie“ so populär, dass ganze Konversationen heimlich über Blumensträuße geführt wurden. Ein „Tussie-Mussie“ genanntes, kleines Bouquet war der damalige Vorläufer einer Textnachricht.



Der Trend zu Trockenblumen ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Er steht für den Wunsch nach Nachhaltigkeit und Langlebigkeit in unserer schnelllebigen Zeit.
- Beliebte Sorten zum Trocknen: Lavendel, Statice (Strandflieder), Eukalyptus und Gräser wie Pampasgras.
- Der Vorteil: Sie benötigen kein Wasser und halten bei richtiger Pflege monate- oder sogar jahrelang ihre Form und Farbe.



Gibt es eigentlich typische „Männerblumen“?
Absolut! Während die Grenzen fließend sind, werden oft Blumen mit klaren Linien, kräftigen Farben und weniger lieblichem Duft bevorzugt. Denken Sie an Disteln, Proteen, dunkelrote oder orangefarbene Gerbera, eine einzelne Sonnenblume oder sogar kunstvolle Zweige. Ein Strauss mit strukturellen Elementen wie Allium-Kugeln oder Craspedia (Trommelschlägel) wirkt modern und weniger traditionell feminin.




Handgebundener Strauss: Die Stiele sind sichtbar und werden in der Vase von Wasser umspielt. Wirkt natürlicher und



Laut einer Studie des Verbands des Deutschen Blumen-Groß- und Importhandels werden rund 80% der in Deutschland verkauften Schnittblumen importiert.
Das bedeutet, dass die Wahl von saisonalen und regionalen Blumen von lokalen Gärtnereien einen echten Unterschied für die Umwelt und die heimische Wirtschaft machen kann. Fragen Sie Ihren Floristen gezielt nach Blumen „von hier“ – die Auswahl ist oft überraschend vielfältig und die Frische unschlagbar.



- Sie bleiben länger frisch und prall.
- Die Farben leuchten intensiver.
- Der Duft kann sich voll entfalten.
Das Geheimnis? Schneiden Sie die Blumen nicht mit einer Schere, sondern mit einem sehr scharfen, sauberen Messer. Eine Schere quetscht die feinen Wasserleitungsbahnen im Stiel, während ein glatter Schnitt die maximale Wasseraufnahme sicherstellt.




Vorsicht bei Gelb! Lange Zeit galt Gelb in der Blumensprache als Farbe der Eifersucht, des Neides und der schwindenden Liebe. Heute hat sich diese Bedeutung stark gewandelt. Ein leuchtend gelber Strauss aus Narzissen, Sonnenblumen oder Tulpen steht mittlerweile für Lebensfreude, Energie und unbeschwerte Freundschaft. Im Zweifel kommt es aber immer auf die Beziehung zum Empfänger an.



- Die Blumen direkt ins Sonnenlicht oder neben eine Obstschale stellen. Das Reifegas Ethylen aus dem Obst lässt sie schneller welken.
- Den Wasserstand ignorieren. Blumen sind durstig und verdunsten viel Wasser, besonders an den ersten Tagen.
- Den mitgelieferten Beutel mit Blumennahrung wegwerfen. Er enthält wichtige Nährstoffe und hemmt Bakterien.



Der Klassiker im Fettnäpfchen-Guide: Stark duftende Blumen wie Lilien oder Hyazinthen im Krankenhaus. Auch wenn sie wunderschön sind, kann ihr intensiver Geruch in einem kleinen, schlecht belüfteten Zimmer für Patienten und Zimmernachbarn schnell überwältigend oder sogar unangenehm werden. Besser sind geruchsneutrale Alternativen wie Gerbera, Ranunkeln oder Astern.




In der chinesischen Kultur ist die Pfingstrose (Paeonia) als „Königin der Blumen“ bekannt und symbolisiert Reichtum, Ehre und hohes Ansehen. Sie ist ein traditionelles Geschenk, um Glück und Wohlstand zu wünschen.



Die richtige Vase ist die halbe Miete. Eine Faustregel für die Höhe:
- Hohe, schmale Vasen: Perfekt für langstielige Einzelblumen wie Gladiolen, Lilien oder Sonnenblumen.
- Bauchige Vasen: Ideal für üppige, runde Sträuße wie Hortensien oder Pfingstrosen. Der breite Bauch gibt den Stielen Halt.
- Niedrige, weite Öffnungen: Gut geeignet für kurzstielige, aber voluminöse Blumen wie Tulpen, die in der Vase noch wachsen und sich gerne neigen.



Sollte man das Papier oder die Folie vor dem Überreichen entfernen?
Die traditionelle Etikette sagt: Ja. Die Verpackung gilt als reiner Transportschutz. Entfernt man sie, präsentiert man die Blumen in ihrer vollen Pracht. Ausnahme: Wenn es sich um eine besonders kunstvolle Manschette oder eine spezielle Geschenkverpackung handelt, die Teil des Arrangements ist. Im modernen Alltag ist es aber absolut akzeptiert, den Strauss aus praktischen Gründen in der Verpackung zu lassen.




Schnittblumen: Ein vergänglicher, aber intensiver Genuss. Perfekt für einen besonderen Anlass, als Geste der Spontaneität oder wenn man weiss, der Empfänger liebt frische Blumen, hat aber keinen grünen Daumen.
Blühende Topfpflanze: Ein nachhaltigeres Geschenk. Ideal für Menschen mit Geduld und Freude am Pflegen. Eine blühende Azalee oder Orchidee kann über Wochen oder Monate Freude bereiten und ist eine bleibende Erinnerung.



Eine aus Kenia eingeflogene Rose hat einen bis zu 80-mal höheren CO2-Fußabdruck als eine saisonale, heimische Freilandrose.
Diese Zahl verdeutlicht die Macht unserer Kaufentscheidung. Wer auf Saisonalität und Herkunft achtet, schenkt nicht nur Blumen, sondern auch ein Stück Verantwortung. Im Frühling Tulpen, im Sommer Dahlien, im Herbst Astern – die Natur bietet zu jeder Jahreszeit wunderschöne, klimafreundlichere Optionen.



- Regelmässig frische, saisonale Blumen direkt nach Hause.
- Oft günstiger als der wiederholte Einzelkauf im Laden.
- Eine wunderbare Überraschung, die den Alltag verschönert.
Das Geheimnis? Anbieter wie Bloomy Days oder Freddie’s Flowers haben den Markt revolutioniert und machen professionell arrangierte Blumen als Abo-Modell für jeden zugänglich. Eine tolle Geschenkidee, die über einen langen Zeitraum Freude bereitet.




Die Ansteckblume für den Herrn, auch Boutonnière genannt, ist ein charmantes Detail, das leider etwas aus der Mode gekommen ist. Traditionell trägt man sie bei Hochzeiten oder sehr formellen Anlässen. Eine einzelne Kornblume, eine kleine Rose oder ein Zweig Schleierkraut, passend zum Brautstrauss, zeigt Liebe zum Detail und verbindet das Paar auch optisch.



- Lilien: Alle Teile der Pflanze sind für Katzen hochgiftig.
- Tulpen & Narzissen: Vor allem die Zwiebeln sind gefährlich, aber auch der Verzehr von Blättern und Blüten kann zu Vergiftungen führen.
- Oleander: Extrem giftig für fast alle Haustiere.
Im Zweifel sind Rosen (ohne Dornen), Gerbera oder Sonnenblumen eine sicherere Wahl für Haushalte mit neugierigen Vierbeinern.



Der oft unterschätzte Held: Die handgeschriebene Karte. Blumen welken, aber Worte bleiben. Nehmen Sie sich zwei Minuten Zeit für ein paar persönliche Zeilen. Es muss kein Roman sein. Ein einfacher Satz wie „Ich habe an dich gedacht und hoffe, diese bringen dich zum Lächeln“ verleiht dem Geschenk eine persönliche Tiefe, die kein noch so prächtiger Strauss allein erreichen kann.




Ikebana, die japanische Kunst des Blumenarrangierens, folgt dem Prinzip von Himmel, Mensch und Erde. Es geht nicht um die Fülle, sondern um die Linie, den Rhythmus und die Leere zwischen den Elementen.



Was ist von gefärbten Blumen wie blauen Rosen oder Regenbogen-Chrysanthemen zu halten?
Diese Blumen werden meist künstlich durch das Aufnehmen von gefärbtem Wasser oder durch Besprühen verändert. Sie sind ein Gimmick und können für bestimmte Anlässe (z.B. eine Party mit Farbmotto) witzig sein. In der klassischen Floristik gelten sie jedoch oft als unnatürlich und stillos. Wer eine aufrichtige, elegante Botschaft senden will, sollte bei den von der Natur geschaffenen Farben bleiben.



Frühlingsstrauss: Besteht typischerweise aus Tulpen, Ranunkeln, Anemonen und Narzissen. Diese Blumen sind nur für wenige Monate verfügbar, wirken dadurch besonders und sind in ihrer Saison oft preiswerter und frischer.
Ganzjahresstrauss: Setzt auf Klassiker wie Rosen, Gerbera, Nelken und Chrysanthemen, die durch globalen Anbau fast immer erhältlich sind. Eine sichere Wahl, aber oft mit weniger saisonalem Charme.


Es ist ein besonderes Gefühl, wenn der Kurier unerwartet mit einem Bouquet vor der Tür steht. Es ist mehr als nur ein Geschenk; es ist eine Unterbrechung des Alltags, ein sichtbares Zeichen dafür, dass jemand in diesem Moment an einen denkt. Diese spontane Geste hat oft eine viel stärkere emotionale Wirkung als ein Pflichtgeschenk zu einem erwarteten Anlass.




