Blickdichte Gardinen: So wird dein Zimmer wirklich dunkel (und was der Spaß kostet)
Eine Gardine ist nur ein Stück Stoff am Fenster? Puh, wenn ich das höre, muss ich immer schmunzeln. In meiner langen Zeit als Raumgestalter habe ich gelernt: Die richtige Gardine kann einen Raum komplett verwandeln. Sie schafft Wärme, Ruhe und gibt ihm Persönlichkeit. Besonders blickdichte Gardinen sind echte Alleskönner – viel mehr als nur Deko.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Dimout oder Blackout? Die Stoff-Frage ist entscheidend
- 2 2. Richtig Maß nehmen: Der Schlüssel zum Profi-Look
- 3 3. Die Montage: Eine Checkliste für dein DIY-Projekt
- 4 4. Für die Fortgeschrittenen: Spezialfälle und coole Lösungen
- 5 5. Pflege, Kosten und wann du den Profi rufen solltest
- 6 Bildergalerie
Stell sie dir eher als ein Werkzeug vor, mit dem du Licht, Wärme und sogar Lärm kontrollierst. Viele denken, man kauft einfach irgendeinen dicken Stoff, hängt ihn auf und fertig ist der Lack. Aber ganz ehrlich? Die Magie liegt im Detail. Im Wissen um das richtige Material und in einer sauberen Montage. Ich hab schon so oft gesehen, wie sündhaft teurer Stoff seine Wirkung verliert, nur weil er zwei Zentimeter zu kurz war oder die Stange falsch hing. Deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern und dir zeigen, worauf es wirklich ankommt.
1. Dimout oder Blackout? Die Stoff-Frage ist entscheidend
Alles beginnt mit der Wahl des Stoffes. Das ist die wichtigste Entscheidung überhaupt und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Es geht nicht nur um die Farbe, sondern um handfeste physikalische Eigenschaften.

Der kleine, aber feine Unterschied: Fast dunkel vs. stockfinster
Im Fachjargon gibt es zwei Hauptkategorien, und den Unterschied solltest du kennen, bevor du Geld ausgibst.
- Dimout-Stoffe: Das sind die Allrounder. Sie sind extrem dicht gewebt und haben oft einen unsichtbar eingewebten schwarzen Faden im Inneren. Ein guter Dimout-Stoff schluckt etwa 95 bis 98 Prozent des Lichts. Dein Raum wird also sehr, sehr dunkel, aber nicht pechschwarz. Für die meisten Schlaf- und Wohnzimmer ist das absolut perfekt. Der riesige Vorteil: Dimout-Stoffe fallen oft viel weicher und fühlen sich wohnlicher an. Preislich liegst du hier je nach Qualität so zwischen 15€ und 40€ pro Meter.
- Blackout-Stoffe: Das ist die Hardcore-Variante. Diese Stoffe haben auf der Rückseite eine spezielle Beschichtung, die absolut kein Licht durchlässt – 100%ige Dunkelheit. Ideal für Schichtarbeiter, Heimkino-Fans oder wenn du einfach nur absolute Finsternis zum Schlafen brauchst. Der Kompromiss: Durch die Beschichtung ist der Stoff etwas steifer und der Faltenwurf nicht ganz so elegant wie bei einem Dimout. Sie sind auch etwas teurer, rechne hier mal mit 25€ bis über 60€ pro Meter.
Achtung, kleiner Realitätscheck: Selbst ein 100% Blackout-Stoff macht deinen Raum nicht automatisch zu einer Höhle. Das Licht ist clever und schleicht sich an den Seiten, oben und unten an der Gardine vorbei. Diesen sogenannten „Lichtspalt“ kannst du aber mit der richtigen Montage minimieren. Dazu gleich mehr.

Die geheimen Superkräfte deiner Gardine
Eine schwere, dichte Gardine kann so viel mehr als nur verdunkeln. Das sind die Effekte, die meine Kunden oft am meisten überraschen.
Wärme- und Kälteschutz: Stell dir vor, der Stoff bildet eine Pufferzone vor dem kalten Fensterglas. Dazwischen entsteht ein Luftpolster, das wie eine Dämmung wirkt. Im Winter bleibt die Heizungswärme drin, im Sommer die Hitze draußen. Ich hatte mal einen Kunden in einem klassischen Altbau mit riesigen Fenstern. Nachdem wir schwere, gefütterte Vorhänge montiert hatten, meinte er, er könne die Heizung spürbar runterdrehen. Das spart auf Dauer richtig Geld!
Schallschlucker: Harte Flächen wie Glas und Parkett werfen Schallwellen zurück – der Raum hallt und fühlt sich ungemütlich an. Ein dicker Vorhangstoff ist wie ein Schwamm für den Schall. Er absorbiert die Wellen und macht den Raum sofort ruhiger und gemütlicher. Das ist keine Magie, sondern simple Physik. Ein Kunde, der an einer lauten Straße wohnte, konnte nach der Installation von schweren Blackout-Vorhängen endlich wieder ruhiger schlafen. Klar, es ist keine Schallschutzmauer, aber es dämpft die hohen Frequenzen vom Verkehrslärm enorm.

Kurze Materialkunde für die Praxis
- Polyester: Heute der absolute Standard für Funktionsstoffe. Modernes Polyester ist robust, verblasst nicht in der Sonne (lichtecht!) und ist super pflegeleicht. Fast alle Dimout- und Blackout-Stoffe sind daraus gemacht und haben nichts mehr mit dem kratzigen Zeug von früher zu tun.
- Baumwolle & Leinen: Sehen toll aus, haben eine lebendige Struktur, sind als Einzelkämpfer aber zur Verdunkelung ungeeignet. Wenn du diesen Look liebst, gibt es einen Trick: Man arbeitet zweilagig. Vorne der schöne Dekostoff, dahinter wird ein blickdichter Futterstoff genäht. Aufwändiger, aber das Ergebnis ist erstklassig.
- Schwer entflammbare Stoffe: Gut zu wissen, vor allem fürs Kinderzimmer oder wenn du auf Nummer sicher gehen willst. Es gibt spezielle Polyesterfasern, die permanent schwer entflammbar sind. Diese Eigenschaft ist in der Faser verankert und wäscht sich nicht aus. In öffentlichen Gebäuden ist das sogar Vorschrift (Stichwort: B1-Norm), aber auch privat eine clevere Wahl.
2. Richtig Maß nehmen: Der Schlüssel zum Profi-Look
Ganz ehrlich? Hier passieren die meisten Fehler. Eine Gardine, die „Hochwasser“ hat oder die Fensterbank komisch umspielt, sieht einfach nach „selbstgemacht“ im negativen Sinne aus. Nimm dir dafür fünf Minuten Zeit, es lohnt sich!

Die perfekte Höhe: Schwebend, stehend oder liegend?
Wir messen immer von der Unterkante des Gardinenhakens oder -rings bis zum gewünschten Endpunkt.
- Schwebend: Die Gardine endet ca. 1-2 cm über dem Boden. Das ist die praktischste und sauberste Variante. Du kannst problemlos darunter saugen und der Stoff sammelt keinen Staub.
- Stehend: Die Gardine berührt exakt den Boden. Sieht sehr elegant aus, erfordert aber einen supergeraden Boden (selten im Altbau!).
- Aufliegend (Schleppe): Der Stoff liegt mit 5 bis 20 cm auf dem Boden auf. Das wirkt opulent und lässig, ist aber im Alltag eher unpraktisch. Staubmagnet und Stolperfalle in einem.
Kleiner Profi-Tipp: Miss die Höhe immer an drei Stellen – links, mittig und rechts. Böden und Decken sind nie 100% gerade. Für eine schwebende Gardine nimmst du das kleinste Maß, damit sie garantiert nirgends schleift.
Die Breite: Denk größer als dein Fenster!
Der absolute Anfängerfehler: Die Gardinenstange ist nur so breit wie das Fenster. Falsch! Wenn die Gardine offen ist, soll sie ja das Fenster freigeben und nicht die Hälfte vom Tageslicht klauen. Der Stoff muss also neben dem Fenster „parken“ können.

Die Faustregel lautet: Die Stange oder Schiene sollte auf jeder Seite mindestens 20-30 cm breiter sein als die Fensternische. Dieser Überstand ist dein Parkplatz für den Stoff.
Und dann braucht der Stoff natürlich noch Falten, sonst sieht’s aus wie ein aufgehängtes Bettlaken. Dafür gibt es eine simple Formel:
Stangenlänge x Faltenfaktor = nötige Stoffbreite
Ein gängiger Faltenfaktor für einen schönen, vollen Wurf ist 2,5. Also: Deine Stange ist 2 Meter breit? Dann rechnest du 2 m x 2,5 = 5 m. Du brauchst also 5 Meter Stoff. Easy, oder?
Gardinenstange oder -schiene?
Kurz gesagt: Die Stange ist ein sichtbares Deko-Element aus Holz oder Metall. Wichtig: Bei schweren Stoffen sollte sie einen Durchmesser von mindestens 20 mm haben. Eine stabile Stange (2,40 m) kostet dich im Baumarkt so um die 50-80 €. Die Schiene ist dezenter und wird meist an der Decke montiert. Ideal für einen modernen Look oder wenn über dem Fenster wenig Platz ist.

3. Die Montage: Eine Checkliste für dein DIY-Projekt
Eine saubere Montage ist das A und O. Bevor du loslegst, hier die drei häufigsten Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:
- Falsche Dübel verwenden: Die mitgelieferten Dübel sind oft Schrott. Prüfe deine Wand!
- Stange zu kurz kaufen: Denk an den Überstand von 20-30 cm pro Seite!
- Gardine ungewaschen/ungebügelt aufhängen: Die Verpackungsfalten können sich dauerhaft einprägen. Ein Albtraum!
Sicherheit geht vor: Der Wand-Check
Klopfe an die Wand. Klingt es hohl? Dann ist es eine Gipskartonwand. Hier brauchst du spezielle Hohlraumdübel, die sich hinter der Platte verspreizen. Niemals die normalen grauen Spreizdübel! Klingt es massiv? Dann ist es Ziegel oder Beton, hier funktionieren gute Universaldübel.
Glaub mir, ich musste schon Konstruktionen retten, die nach wenigen Wochen aus der Wand gerissen sind. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich. Plane für die gesamte Montage als Laie ruhig mal 2-3 Stunden ein, dann wird’s auch ohne Stress was.

Schritt für Schritt zum Ziel
Das Werkzeug, das du brauchst: Zollstock, Bleistift, Wasserwaage, eine (Schlag-)Bohrmaschine und die richtigen Dübel.
- Position festlegen: Die Halterungen kommen ca. 10-15 cm über den Fenstersturz.
- Anzeichnen: Markiere das erste Bohrloch, richte dann mit der Wasserwaage die Position für das zweite aus. Doppelt messen, einmal bohren!
- Bohren: Mein Geheimtipp gegen Staub: Kleb einen offenen Briefumschlag direkt unter das Bohrloch. Er fängt fast den ganzen Dreck auf.
- Dübel und Träger montieren: Dübel rein, Träger festschrauben. Rüttel mal dran – es muss bombenfest sein.
- Gardine vorbereiten: Unbedingt bügeln oder mit einem Steamer (Dampfglätter) glätten.
- Aufhängen und genießen: Häng die Gardine ein, verteile die Falten gleichmäßig und tritt einen Schritt zurück. Sieht gut aus, oder?
4. Für die Fortgeschrittenen: Spezialfälle und coole Lösungen
Manchmal braucht es ein bisschen mehr als eine einfache Stange.
- Der Lagenlook: Eine doppelläufige Schiene ist genial. Auf die eine kommt ein transparenter Store für den Sichtschutz am Tag, auf die andere die blickdichte Gardine für die Nacht. Super flexibel und sieht sehr hochwertig aus.
- Erker und Rundbögen: Hier kommst du mit geraden Stangen nicht weit. Für Erker gibt es biegbare Schienen oder Stangen mit Gelenken. Das ist aber schon die höhere Schule und oft ein Fall für den Profi.
- Dachschrägen: Der Endgegner vieler Wohnungen! Aber auch hier gibt es Lösungen. Oft nutzt man spezielle Spannsysteme (dünne Stahlseile) oder Schienen, die den Vorhang auch in der Schräge führen. Frag im Fachhandel gezielt nach Lösungen für Dachfenster.
- Motorisierung: Kein Luxus mehr! Gerade bei hohen oder breiten Fenstern ist eine motorisierte Schiene Gold wert. Per Fernbedienung oder App – super praktisch und gar nicht mehr so teuer.

5. Pflege, Kosten und wann du den Profi rufen solltest
Pflege: Schau aufs Etikett! Beschichtete Blackout-Stoffe dürfen fast nie in die Waschmaschine, die Beschichtung würde bröckeln. Dimout-Stoffe aus Polyester sind meist bei 30 Grad im Schonwaschgang waschbar. Am besten feucht aufhängen, dann ziehen sich die Falten von selbst glatt.
Ein Wort zur Kindersicherheit: Lange, lose Schnüre sind eine Gefahr. Achte darauf, dass Bedienschnüre immer kurz sind oder mit einem Halter an der Wand fixiert werden – außerhalb der Reichweite von Kindern.
Was kostet der Spaß jetzt wirklich? Eine Beispielrechnung
Lass uns mal ein typisches Wohnzimmerfenster (2 Meter breit) im DIY-Verfahren kalkulieren:
- Stoff: 5 Meter Dimout à ca. 25€/m = 125 €
- Gardinenstange: 2,40 m Länge, stabil = ca. 60 €
- Zubehör: Haken, Gleiter, Nähgarn etc. = ca. 20 €
Unterm Strich landest du also bei ca. 205 € für ein komplettes, hochwertiges DIY-Projekt.
Sei ehrlich zu dir: Wenn du zwei linke Hände hast, in einem Altbau mit krummen Wänden wohnst oder eine komplizierte Fensterfront hast, ist der Anruf beim Fachmann oft die günstigere Lösung. Der kommt vorbei, misst alles perfekt aus, berät dich und montiert es fachgerecht. Das kostet zwar mehr, aber du ersparst dir teure Fehlkäufe, Zeit und eine Menge Nerven.

Eine gute Gardine ist ein treuer Begleiter, der dir Ruhe schenkt und dein Zuhause zu einem echten Rückzugsort macht. Wenn du die Sache mit Bedacht angehst, schaffst du einen Wert, der weit über ein bisschen Stoff am Fenster hinausgeht.
Bildergalerie


Wussten Sie, dass schwere, blickdichte Stoffe nicht nur das Licht, sondern auch den Schall dämpfen? Ein dichter Samt- oder Chenille-Vorhang kann den Lärm von draußen spürbar reduzieren und im Inneren für eine ruhigere, gedämpftere Akustik sorgen. Das ist der sogenannte „Cocooning-Effekt“ – Ihr Raum wird zu einer echten Ruhe-Oase.


„Für eine optimale Schlafqualität sollte das Schlafzimmer so dunkel wie möglich sein. Schon geringe Lichtmengen können die Produktion des Schlafhormons Melatonin stören.“ – The Sleep Foundation
Dieser wissenschaftliche Fakt unterstreicht, warum eine Blackout-Lösung weit mehr als nur Dekoration ist. Sie ist ein direktes Investment in Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden, besonders in städtischen Gebieten mit hoher Lichtverschmutzung.

Der Trick mit der doppelten Stange?
Für ultimative Flexibilität kombinieren Sie zwei parallel montierte Gardinenstangen oder eine Doppellaufschiene. So können Sie eine leichte, transparente Gardine für den Tag und einen schweren, blickdichten Vorhang für die Nacht aufhängen. Das Ergebnis ist ein professioneller Lagen-Look, der sich jeder Lichtsituation anpasst und dem Raum enorme Tiefe verleiht.


Die richtige Breite ist entscheidend: Damit ein Vorhang auch zugezogen noch in schönen, tiefen Falten fällt, sollte die Stoffbreite mindestens das 1,5- bis 2,5-fache der Fensterbreite betragen. Zu knapper Stoff wirkt schnell billig und lässt an den Seiten oft ungewollt Licht durchschlüpfen.

- Keine seitlichen Lichtschlitze mehr
- Eine saubere, bündige Optik
- Maximale Verdunkelung
Das Geheimnis? Eine U-förmige Gardinenschiene oder eine Stange mit „Return“-Bögen. Diese führen den Vorhang bis ganz an die Wand heran und schließen die typische Lücke zwischen Stoff und Wand, durch die störendes Restlicht eindringen kann.


Samt: Opulent und schwer, mit hervorragenden schall- und wärmedämmenden Eigenschaften. Der tiefe Flor schluckt Licht perfekt. Marken wie JAB Anstoetz bieten luxuriöse Varianten.
Polyester-Leinenoptik: Leicht und modern, aber als Dimout-Variante erstaunlich effektiv. Pflegeleichter und oft günstiger als Naturfasern, ideal für einen skandinavisch-leichten Look.
Beide Stile bieten exzellente Verdunkelung, die Wahl ist rein eine Frage der Ästhetik.

Die Farbe des Vorhangs hat keinen Einfluss auf seine Blackout-Fähigkeit! Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass nur dunkle Stoffe wirklich verdunkeln. Die Magie liegt in der Technik:
- Bei Dimout-Stoffen ist ein schwarzer Faden in der Mitte des Gewebes unsichtbar eingewebt.
- Bei Blackout-Stoffen sorgt eine spezielle Beschichtung auf der Rückseite für 100%ige Lichtundurchlässigkeit, egal ob der Stoff vorne strahlend weiß oder pastellfarben ist.


Achten Sie auf das OEKO-TEX® STANDARD 100 Siegel. Gerade im Schlafzimmer, wo wir viele Stunden verbringen, ist es beruhigend zu wissen, dass die Textilien auf Schadstoffe geprüft sind. Viele Qualitätshersteller wie ADO Goldkante oder Drapilux zertifizieren ihre Verdunkelungsstoffe standardmäßig.

Etwa 10-25% des Wärmeverlusts eines Hauses geschehen über die Fenster.
Blickdichte Thermovorhänge sind hier eine smarte Investition. Im Winter halten sie die Wärme drinnen und im Sommer blockieren sie die Sonneneinstrahlung, was die Raumtemperatur um einige Grad senken kann. Das spart Heiz- und Klimatisierungskosten und schont gleichzeitig die Umwelt.


Wie pflege ich beschichtete Blackout-Stoffe richtig?
Vorsicht ist geboten! Die lichtdichte Beschichtung mag keine hohen Temperaturen oder starke mechanische Reibung. Waschen Sie diese Stoffe am besten im Schonwaschgang bei maximal 30°C und verzichten Sie unbedingt auf den Trockner. Oft genügt auch ein sanftes Absaugen mit einer Polsterdüse oder das Auslüften an einem feuchten Tag.

Der Puddle-Effekt: Für einen Hauch von Luxus und eine betont lässige Eleganz lassen Sie Ihre Vorhänge 10-15 cm länger als bodenlang. Dieses „Aufstützen“ oder „Pfützenbilden“ (engl. to puddle) wirkt besonders bei schweren, fließenden Stoffen wie Samt dramatisch und verzeiht auch mal einen unebenen Boden.


- Die Gardinenstange nur minimal breiter als das Fenster wählen.
- Die Vorhänge zu kurz bestellen, sodass sie „hochwasserig“ wirken.
- Die Stange direkt über dem Fensterrahmen montieren.
Der Profi-Tipp? Montieren Sie die Stange mindestens 15-20 cm über dem Fensterrahmen und lassen Sie sie auf jeder Seite 20-30 cm überstehen. Das lässt das Fenster größer und den Raum höher wirken und sorgt dafür, dass die geöffneten Vorhänge das Glas nicht verdecken.

Ihre Lieblingsgardinen sind wunderschön, aber leider transparent? Kein Problem! Sie müssen sie nicht ersetzen. Verwenden Sie einfach einen separaten Verdunkelungs-Liner. Das sind spezielle Futterstoffe, die Sie entweder auf einer zweiten Schiene dahinter hängen oder direkt an die bestehende Gardine anbringen (lassen) können.


Fertiggardine: Schnell verfügbar und budgetfreundlich. Ideal für Standardfenster. Marken wie Homing oder die IKEA MAJGULL-Serie bieten gute Dimout-Qualität von der Stange.
Maßanfertigung: Perfekte Passform für jedes Fenster, riesige Stoffauswahl und professionelle Verarbeitung. Langfristig oft die hochwertigere Lösung, aber mit höheren Anfangskosten verbunden.

Der Trend geht zu motorisierten Systemen.
Stellen Sie sich vor, Ihre Vorhänge öffnen sich morgens sanft mit Ihrem Wecker und schließen sich abends automatisch. Smarte Gardinensysteme von Anbietern wie Somfy oder auch erschwinglichere Lösungen zum Nachrüsten machen das möglich. Sie lassen sich per App, Fernbedienung oder sogar Sprachbefehl steuern – ein Hauch von Luxus und Komfort im Alltag.


Die Art der Aufhängung beeinflusst den Look maßgeblich. Ein Vorhang mit verdeckten Schlaufen wirkt modern und geradlinig, da er eine durchgehende Stofffläche bildet. Ein klassisches Kräuselband erzeugt eine traditionellere, weichere Optik mit vielen kleinen Falten. Überlegen Sie vor dem Kauf, welcher Stil am besten zu Ihrer Einrichtung passt.

Kinderzimmer dunkel bekommen – warum ist das so wichtig?
Besonders für Kinder ist ein dunkler Raum entscheidend. Er hilft nicht nur beim Mittagsschlaf, sondern verhindert auch, dass sie an langen Sommertagen durch die frühe Morgensonne aufwachen. Bunte Dimout-Stoffe mit verspielten Mustern, zum Beispiel von Rasch Textil, verbinden hier Funktion mit fröhlichem Design.


- Gardinenstange: Ein sichtbares Designelement. Ideal, wenn die Stange selbst (z.B. aus Messing oder schwarzem Metall) Teil der Dekoration sein soll. Am besten für Ösen- oder Schlaufenschals.
- Gardinenschiene: Diskret und fast unsichtbar an der Decke montiert. Perfekt für einen modernen, minimalistischen Look und schwere Stoffe, da die Gleiter das Gewicht besser verteilen.

Der Akustik-Check: Klatschen Sie einmal in Ihrem Raum in die Hände. Hallt es stark? Dann können schwere Dimout- oder Blackout-Gardinen wahre Wunder wirken. Sie absorbieren Schallwellen und reduzieren den Nachhall, was den Raum sofort gemütlicher und angenehmer klingen lässt.


Schon gewusst? Der Vorläufer der Verdunkelungsgardine war der schwere Wandteppich in Burgen und Schlössern. Er diente primär der Wärmedämmung an zugigen Steinwänden – ein Prinzip, das wir heute mit Thermovorhängen wiederentdecken.

Helle, erdige Töne sind im Trend! Denken Sie an Greige, Salbei, Terrakotta oder ein warmes Sandbeige. Diese Farben wirken beruhigend und natürlich. Als blickdichter Dimout-Stoff mit einer leichten Webstruktur, zum Beispiel aus der Kollektion von Sahco, bringen sie Wärme in den Raum, ohne ihn optisch zu erdrücken.


Kann ich Blackout-Stoff selbst vernähen?
Ja, aber mit Bedacht! Die beschichtete Rückseite kann beim Nähen an der Maschine „kleben“ bleiben. Ein Teflon- oder Rollenfuß für die Nähmaschine hilft enorm. Verwenden Sie zudem eine feine Microtex-Nadel, um die Beschichtung nicht unnötig zu perforieren, und stecken Sie Nadeln nur im Nahtbereich, da jedes Loch sichtbar bleibt.

Wichtiger Punkt zur Montagehöhe: Hängen Sie die Gardinenstange so hoch wie möglich, idealerweise 10-15 cm unter der Decke. Dieser einfache Trick streckt den Raum optisch und lässt die Decken höher erscheinen. Die Gardine sollte dann bis kurz über den Boden reichen (ca. 1-2 cm Abstand) oder elegant aufliegen.


- Sorgt für einen gleichmäßigen, professionellen Faltenwurf.
- Erleichtert das Auf- und Zuziehen ungemein.
- Der Stoff schleift nicht über die Stange.
Das Werkzeug der Profis? Gleiter mit Faltenlegehaken. Diese kleinen Helfer werden in ein Universal-Gardinenband eingehakt und sorgen für perfekt definierte Falten, die auch nach dem Waschen ihre Form behalten.
Für den ultimativen Heimkino-Effekt ist ein 100% Blackout-Stoff unerlässlich. Wählen Sie am besten einen dunklen Farbton wie Anthrazit, Marineblau oder sogar Schwarz. Das minimiert nicht nur den Lichteinfall, sondern reduziert auch Reflexionen von der Leinwand auf den Wänden und sorgt so für ein sattes, kontrastreiches Bild.




