Ankleidezimmer planen wie ein Profi: Dein ultimativer Guide aus der Werkstatt
Ich steh seit über 20 Jahren in der Werkstatt. Der Geruch von frischem Holz ist für mich wie für andere der Kaffeeduft am Morgen. In der Zeit hab ich unzählige Ankleidezimmer gebaut – von riesigen Luxus-Räumen bis hin zu cleveren Nischen unter der Dachschräge. Und ganz ehrlich? Ein geniales Ankleidezimmer hat nichts mit der Quadratmeterzahl zu tun. Es geht um clevere Planung, ehrliche Materialien und saubere Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Viele Leute kommen mit Fotos aus Hochglanzmagazinen zu mir. Du weißt schon, diese riesigen, cleanen Räume, in denen drei Paar Schuhe und eine Handtasche perfekt inszeniert sind. Aber das ist nicht unsere Realität, oder? Wir brauchen Stauraum. Funktionalen, langlebigen und verdammt gut organisierten Stauraum. Und genau darüber reden wir heute. Nicht über Deko-Schnickschnack, sondern über solide Konstruktion. Über Physik, Licht und die Tücken billiger Beschläge. Bereit?
1. Das Fundament: Raum, Maß und das richtige Klima
Bevor wir auch nur an ein einziges Regalbrett denken, müssen wir den Raum verstehen. Das ist der wichtigste Schritt – und der, der am häufigsten übersprungen wird. Ein Fehler hier nervt dich später jeden einzelnen Tag.

Die ehrliche Bestandsaufnahme: Was hast du wirklich?
Zuerst die Wände. Kleidung ist überraschend schwer. Ein laufender Meter Kleiderstange mit Wintermänteln? Kann locker 50 Kilo wiegen. Das muss die Wand aushalten. Wir müssen also wissen, woraus sie besteht. Ist es eine massive Ziegelwand, Beton oder nur eine leichte Gipskarton-Ständerwand?
Kleiner Tipp, um das selbst rauszufinden: Klopf mal drauf. Klingt es hohl und dumpf? Dann ist es wahrscheinlich Gipskarton. Klingt es massiv und hart, ist es Ziegel oder Beton. Im Zweifel mach eine winzige Probebohrung an einer unauffälligen Stelle. Rotes Bohrmehl verrät Ziegel, grauer Staub Beton.
Achtung! Bei Gipskartonwänden müssen wir spezielle Hohlraumdübel verwenden oder die Schränke direkt in der Unterkonstruktion verankern. Ich musste schon oft genug ausrücken, weil ganze Schrankwände aus der Wand gerissen sind. Das wollen wir vermeiden.
Und dann die Maße. Du musst dich ja noch bewegen können. Als Faustregel gilt: Plane vor den Schränken mindestens 90 cm Platz ein. Hast du Schränke auf beiden Seiten? Dann sollten es mindestens 120 cm sein, damit du auch bei offenen Türen oder ausgezogenen Schubladen noch durchkommst.

Das vergessene Thema: Frische Luft für deine Kleidung
Das ist vielleicht der wichtigste Rat, den ich dir geben kann: Ein Ankleidezimmer braucht Luft. Getragene Kleidung und Schuhe geben Feuchtigkeit ab. Ohne Zirkulation wird’s schnell muffig. Im schlimmsten Fall droht Schimmel – an der Wand oder auf deinen teuren Ledertaschen. Nicht nur eklig, sondern auch ungesund.
Die Lösung ist oft simpel. Die Tür zum Ankleidezimmer sollte unten einen Spalt von 1-2 cm zum Boden haben. Das reicht oft schon für eine Grundzirkulation. In fensterlosen Räumen planen wir Profis oft Lüftungsgitter in der Tür oder einer Wand ein. Quick-Win für heute: Geh mal zu deinem jetzigen Kleiderschrank. Hat die Tür unten einen Spalt? Nein? Riecht es vielleicht ein ganz klein wenig muffig? Bingo!
Ein weiterer Profi-Trick: Wir stellen Schränke niemals direkt an eine kalte Außenwand. Ein paar Zentimeter Abstand für die Hinterlüftung sind Pflicht, damit die Luft zirkulieren kann und sich kein Kondenswasser bildet.

Das richtige Licht: Mehr als nur eine Funzel
Gutes Licht entscheidet, ob du dein Ankleidezimmer liebst oder hasst. Es geht um die Lichtqualität. Wir sprechen vom Farbwiedergabeindex (CRI). Such auf der Verpackung von LED-Leuchten nach einem Wert von „CRI> 90“ oder „Ra> 90“. Steht da nichts, hat die Lampe den Wert wahrscheinlich auch nicht. Das Ergebnis? Dein dunkelblaues Sakko sieht im Schrank schwarz aus, und draußen im Tageslicht merkst du den peinlichen Fehler.
Ein gutes Lichtkonzept hat drei Ebenen:
- Grundbeleuchtung: Eine Deckenleuchte für den Überblick. Neutralweißes Licht (ca. 3000-4000 Kelvin) ist hier super, das wirkt sauber und aktivierend.
- Funktionsbeleuchtung: Licht IM Schrank. Integrierte LED-Profile sind hier das Maß der Dinge. Sie leuchten den Inhalt perfekt aus. Achtung: Niemals einen billigen LED-Streifen einfach so auf Holz kleben! Das kann brandgefährlich werden. Profis nutzen Alu-Profile, die die Wärme ableiten.
- Akzentbeleuchtung: Ein beleuchteter Spiegel oder eine kleine Lampe auf einer Kommode. Das schafft Atmosphäre und darf ruhig wärmer sein (ca. 2700 Kelvin).

2. Das Herzstück: Ehrliche Materialien und solide Technik
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Materialwahl bestimmt nicht nur die Optik, sondern vor allem die Langlebigkeit und das Gefühl.
Eine kleine, ehrliche Materialkunde
Vergiss mal für einen Moment die Hochglanzkataloge. Das hier sind die Werkstoffe, mit denen wir wirklich arbeiten, ganz ohne Schnickschnack:
- Massivholz: Die absolute Königsklasse. Fühlt sich fantastisch an, atmet, ist super robust und kann bei Kratzern einfach abgeschliffen werden. Eiche, Esche oder Buche sind hier top. Der Nachteil? Es ist schwer und hat seinen Preis (rechnen wir mal mit €€€€).
- Tischlerplatte: Der Favorit von uns Profis. Ein Kern aus Massivholzstäben, beidseitig abgesperrt. Fast so stabil wie Massivholz, aber leichter und verzieht sich nicht. Perfekt für lange Regalböden, die nicht durchhängen sollen. Kostet weniger als Massivholz, aber immer noch im Premium-Bereich (€€€).
- MDF-Platte: Ideal für lackierte Oberflächen, weil sie superglatt ist. Aber sie ist schwer und hasst Wasser. Eine unversiegelte Kante quillt sofort auf. Eher was für Fronten, weniger für den Korpus (€€).
- Spanplatte: Die Budget-Lösung, die du aus dem Möbelhaus kennst. Moderne beschichtete Platten sind für vieles okay. Ihre Schwachstellen sind die Kanten und die geringe Stabilität auf langen Strecken. Ein Regalboden aus 19-mm-Spanplatte sollte nicht breiter als 80 cm sein, sonst macht er irgendwann die „Banane“. Aus Erfahrung kann ich sagen: Ich hab in meiner Anfangszeit auch mal einen Boden zu breit geplant … nach einem halben Jahr hing er durch wie eine Hängematte. Lektion gelernt! (€)
Bei der Oberfläche hast du die Wahl: Geölt fühlt sich natürlich und warm an, du spürst das Holz. Muss aber gepflegt werden – das heißt, einmal im Jahr mit einem Lappen und etwas Pflege-Öl drübergehen. Dauert 15 Minuten und dein Holz strahlt wieder. Lackiert ist eine komplett versiegelte, pflegeleichte Schutzschicht. Fühlt sich aber kühler an und Reparaturen sind aufwendiger.

Die inneren Werte: Worauf es wirklich ankommt
Die Konstruktion ist entscheidend. Eine billige, genagelte Hartfaser-Rückwand? Trägt nichts zur Stabilität bei. Ein solider Schrank hat immer eine eingenutete, mindestens 8 mm dicke Rückwand. Die versteift den ganzen Kasten und sorgt dafür, dass er auch in Jahrzehnten noch im Winkel ist.
Und dann die Schubladen. Der Unterschied zwischen billig und hochwertig ist der Auszug. Standard sind heute Vollauszüge mit Softeinzug (Soft-Close). Das heißt, die Schublade gleitet sanft und leise zu und du kommst an wirklich ALLES ran. Das ist Qualität, die du bei jeder einzelnen Benutzung spürst.
3. Die Aufteilung: So passt der Schrank zu DEINEM Leben
Der schönste Schrank ist nutzlos, wenn die Aufteilung nicht zu dir passt. Also, mach eine ehrliche Bestandsaufnahme deiner Garderobe.
- Lange Sachen: Mäntel, Kleider. Hier brauchst du eine Kleiderstange mit ca. 160-180 cm Höhe.
- Kurze Sachen: Hemden, Blusen, Jacken. Hier der Trick: Häng zwei Stangen übereinander (jeweils ca. 105 cm hoch). Verdoppelt den Platz!
- Gefaltetes: Pullover, T-Shirts. Regalböden mit 30-35 cm Abstand sind ideal. Mach die Fächer nicht tiefer als 40 cm, sonst vergisst du, was hinten liegt.
- Schuhe & Accessoires: Flache Schubladen, vielleicht mit Filz ausgekleidet, sind perfekt für Gürtel, Uhren oder Krawatten. Für Schuhe sind schräge Böden oder offene Fächer super.

4. Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Es gibt so ein paar Klassiker, die ich immer wieder reparieren muss. Lass uns dafür sorgen, dass dir das nicht passiert:
- Der Wand-Kollaps: Die Schrankwand kommt aus der Gipskartonwand gerissen. Grund: falsche Dübel oder einfach zu viel Gewicht für eine laienhafte Befestigung.
- Die Muffel-Bude: Das Ankleidezimmer riecht komisch. Grund: keine Belüftung geplant, die Feuchtigkeit staut sich.
- Der Bananen-Effekt: Regalböden hängen in der Mitte durch. Grund: zu billiges Material oder zu große Spannweite ohne Stütze.
5. Die Gretchenfrage: DIY, Profi und die Kosten
Reden wir mal Klartext. Was kannst du selbst, wo brauchst du einen Profi und was kostet der Spaß überhaupt? Ein maßgefertigtes Ankleidezimmer ist natürlich teurer als eine Lösung von der Stange. Du zahlst für die Planung, die Erfahrung und die millimetergenaue Arbeit.
Was du selbst machen kannst (wenn du geschickt bist): Korpusse aus dem Möbelhaus aufbauen, Wände streichen, einfache Regale montieren.

Wo du UNBEDINGT einen Profi brauchst: Bei allen Elektroinstallationen (das ist gesetzlich vorgeschrieben und keine Empfehlung!) und bei der Befestigung von schweren Hängeschränken, besonders an kniffligen Wänden.
Und jetzt die Kosten. Das sind natürlich nur grobe Hausnummern, aber sie geben dir eine Idee:
- Möbelhaus-Lösung (z.B. IKEA PAX): Rechne mit etwa 150 € bis 300 € pro laufendem Meter.
- Der Hybrid-Hack (mein Favorit!): Du kaufst solide Standard-Korpusse (z.B. den PAX) und lässt vom Schreiner passgenaue Fronten, Blenden und vielleicht eine schicke Abdeckplatte anfertigen. Das ist das Beste aus beiden Welten und landet preislich oft zwischen 400 € und 800 € pro Meter.
- Komplette Maßanfertigung vom Profi: Hier geht es meist bei ca. 1.000 € pro laufendem Meter los, je nach Material und Ausstattung ist nach oben alles offen.
Ein solches Projekt braucht auch Zeit. Vom ersten Gespräch bis zum fertigen Einbau solltest du realistisch mit 4 bis 8 Wochen rechnen, je nachdem, wie voll die Auftragsbücher der Werkstatt sind.

Am Ende ist ein Ankleidezimmer ein sehr persönlicher Ort. Nimm dir die Zeit, es richtig zu planen. Fass die Materialien an. Denk an die Funktion, an die Luft und an das Licht. Ein gut gemachtes Ankleidezimmer ist wie ein gutes Werkzeug: Es macht dir das Leben jeden Tag ein bisschen leichter und du hast lange Freude daran. Und genau das ist die Art von Qualität, für die wir Handwerker stehen.
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Wussten Sie, dass der durchschnittliche Deutsche rund 10.000 Kleidungsstücke besitzt, aber nur einen Bruchteil davon regelmäßig trägt?
Ein gut geplantes Ankleidezimmer zwingt uns zur Auseinandersetzung mit dem, was wir wirklich lieben und nutzen. Es ist nicht nur Stauraum, sondern ein Werkzeug für einen bewussteren Konsum und einen stressfreieren Morgen. Jedes Teil bekommt seinen Platz und verschwindet nicht mehr in der „zweiten Reihe“.

Die richtige Beleuchtung ist entscheidend, oder?
Absolut, und sie ist mehr als nur eine Deckenlampe. Integrieren Sie LED-Stripes direkt in die Kleiderstangen oder an der Vorderkante der Regalböden. Achten Sie auf eine Farbtemperatur von ca. 4000 Kelvin (Neutralweiß) und einen hohen CRI-Wert (über 90). So sehen die Farben Ihrer Kleidung naturgetreu aus – und Sie erleben morgens keine bösen Überraschungen im Tageslicht.

Massivholz vs. hochwertige MDF-Platten: Massivholz wie Eiche oder Nussbaum ist extrem langlebig, robust und entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Es ist die Premium-Wahl für sichtbare Elemente und Fronten.
MDF (mitteldichte Faserplatte) mit Echtholzfurnier oder Lackierung: Formstabil, verzieht sich nicht und ist ideal für große, glatte Flächen wie Schranktüren oder Korpusse. Eine hochwertige Lackierung, zum Beispiel von Farrow & Ball, kann hier für einen extrem edlen Look sorgen.
Für ein Budget-freundliches, aber stabiles Ergebnis: MDF-Korpusse mit Massivholzfronten kombinieren.


- Keine überfüllten, durchhängenden Schubladen mehr.
- Ein sanftes, leises Schließen, egal wie viel Schwung Sie geben.
- Müheloses Öffnen, selbst bei maximaler Beladung.
Das Geheimnis? Investieren Sie in die Beschläge. Systeme wie BLUMOTION von Blum oder Sensys von Hettich sind der Unterschied zwischen einem „ganz netten“ Schrank und einem Möbelstück, das Sie jeden Tag mit Freude benutzen. Hier zu sparen, rächt sich garantiert.

Denken Sie über den reinen Schrank hinaus. Ein kleiner, freistehender Diener oder eine „Valet Rod“ – eine ausziehbare, kurze Stange an der Schrankseite – ist ein unschätzbar wertvoller Helfer. Hier können Sie das Outfit für den nächsten Tag bereitlegen, Kleidung zum Auslüften aufhängen oder frisch gebügelte Hemden zwischenparken, bevor sie in den Schrank kommen.

„Das Ziel ist es, ein Zuhause voller Dinge zu haben, die man liebt.“ – Marie Kondo


Der häufigste Fehler bei der Planung? Fehlende Steckdosen. Sie denken jetzt vielleicht, wozu? Aber denken Sie an die Zukunft: eine Ladestation für die Smartwatch, ein Platz für den Steamer zum Auffrischen von Anzügen, ein Lautsprecher für Musik beim Ankleiden oder sogar ein kleiner, in die Schublade integrierter Schmucksafe. Planen Sie mindestens eine Doppelsteckdose an einer unauffälligen Stelle ein.

Offene Regale wirken luftig und präsentieren Ihre Lieblingsstücke wie in einer Boutique. Sie zwingen aber auch zu ständiger Ordnung.
- Ideal für: Handtaschen, gefaltete Pullover in einheitlichen Farben, Hutkollektionen.
- Gefahr: Optische Unruhe durch zu viele verschiedene Farben und Formen.
Geschlossene Schränke mit Türen oder Schubladen schaffen eine ruhige, aufgeräumte Optik und schützen empfindliche Kleidung vor Staub und Licht. Der Raum wirkt sofort größer und cleaner.

Vergessen Sie nicht die Belüftung. Kleidung braucht Luft zum Atmen, um muffige Gerüche zu vermeiden. Wenn Ihr Ankleidezimmer kein Fenster hat, sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Das kann eine Tür mit Lüftungsschlitzen sein oder die bewusste Entscheidung, die Tür zum Schlafzimmer öfter offen zu lassen. Kleine Beutel mit Zedernholzspänen oder Lavendel in den Schubladen helfen zusätzlich und halten Motten fern.


Die richtige Tiefe ist entscheidend: Für Regale, auf denen gefaltete Pullover oder T-Shirts liegen, sind 40 cm Tiefe ideal. Alles, was tiefer ist, führt dazu, dass hintere Stapel in Vergessenheit geraten. Für hängende Kleidung an einer Kleiderstange sollten Sie eine Schranktiefe von mindestens 60 cm einplanen, damit Anzüge und Mäntel nicht an der Rückwand schleifen oder in den Türen eingeklemmt werden.

Ein laufender Meter Bücher wiegt ca. 20-30 kg. Ein laufender Meter hängender Kleidung kann leicht 40-50 kg wiegen.
Diese Last wird oft unterschätzt. Achten Sie darauf, dass Regalböden, die breiter als 80 cm sind, in der Mitte gestützt werden, um ein Durchhängen zu vermeiden. Bei Kleiderstangen sind Mittelträger ab einer Länge von 100 cm Pflicht, um eine dauerhafte Stabilität zu gewährleisten.

Ein Sitzplatz verwandelt ein Ankleidezimmer von einem reinen Stauraum in einen luxuriösen Raum. Es muss kein riesiges Sofa sein. Ein eleganter Pouf, ein kleiner Sessel in einer Ecke oder eine gepolsterte Bank unter einem Fenster bieten den perfekten Platz, um bequem Schuhe anzuziehen oder kurz innezuhalten.


Der ewige Kampf: IKEA PAX vs. Schreiner-Anfertigung?
Ein PAX-System von IKEA ist eine budgetfreundliche und flexible Lösung, die sich gut an Standardräume anpassen lässt. Die Qualität ist für den Preis solide. Eine Maßanfertigung vom Schreiner kostet mehr, nutzt aber jeden Millimeter des Raumes perfekt aus – ideal für Dachschrägen, Nischen oder ungewöhnliche Grundrisse. Zudem haben Sie die freie Wahl bei Materialien, Oberflächen und der Qualität der Beschläge, was eine deutlich höhere Langlebigkeit bedeutet.

Spiegel sind nicht nur zur Kontrolle des Outfits da. Ein großer, bodentiefer Spiegel, der an die Wand gelehnt oder montiert wird, kann einen kleinen Raum optisch verdoppeln. Noch cleverer: Verspiegelte Schranktüren. Sie sparen Wandfläche und lassen das Zimmer heller und weitläufiger wirken, ohne dass es überladen aussieht.

- Krawatten & Gürtel: Spezielle Auszüge, die seitlich im Schrank montiert werden. Marken wie Häfele bieten hier geniale, platzsparende Lösungen an.
- Schmuck & Uhren: Flache Schubladen, ausgelegt mit Samt oder Filz und versehen mit Unterteilungen.
- Schals: Ein Hosen-Auszug kann zweckentfremdet werden, um Tücher und Schals knitterfrei und übersichtlich aufzuhängen.


Der Trend: Getönte oder geriffelte Glastüren. Sie bieten einen Kompromiss zwischen offenen und geschlossenen Fronten. Man erahnt den Inhalt, was für eine gewisse Tiefe und Eleganz sorgt, aber die perfekte Ordnung ist nicht ganz so zwingend wie bei komplett offenen Regalen. Besonders in Kombination mit einer Innenbeleuchtung entsteht so ein sehr hochwertiger Boutique-Charakter.

Verleihen Sie offenen Regalen oder dem Inneren von Schränken Charakter, indem Sie die Rückwand gestalten. Eine hochwertige Tapete mit einem dezenten Muster, zum Beispiel von Little Greene, oder ein Anstrich in einer kräftigen Kontrastfarbe schafft eine enorme visuelle Tiefe und lässt den Inhalt noch edler wirken. Ein einfacher Trick mit großer Wirkung.

Der erste begehbare Kleiderschrank soll im späten 19. Jahrhundert in den opulenten Häusern der amerikanischen Industriellen-Elite entstanden sein. Er war ein Statussymbol, das den neuen Reichtum und die wachsende Bedeutung der Mode zur Schau stellte.


Die Wahl des Bodens beeinflusst die Atmosphäre maßgeblich. Ein hochfloriger, weicher Teppichboden sorgt für ein Gefühl von Luxus und Wärme – perfekt, wenn Sie gerne barfuß laufen. Parkett oder hochwertige Vinyldielen in Holzoptik wirken elegant und sind pflegeleicht. Vermeiden Sie kalte Fliesen, es sei denn, Sie planen eine Fußbodenheizung.

- Grifflose Fronten für einen minimalistischen, cleanen Look.
- Feine, filigrane Stangengriffe in Schwarz oder Messing für moderne Eleganz.
- Griffe aus Leder für einen warmen, handwerklichen Touch.
Der Griff ist das Juwel am Möbelstück. Er bestimmt maßgeblich den Stil des gesamten Ankleidezimmers. Achten Sie darauf, dass das Material und die Form zur restlichen Einrichtung und zum gewünschten Gefühl passen.

Push-to-Open: Sorgt für eine komplett glatte, grifflose Front. Ideal für einen ultramodernen, minimalistischen Stil. Nachteil: Man hinterlässt Fingerabdrücke und muss die Tür immer aktiv zudrücken.
Griffmulde: In die Kante der Tür oder Schublade gefräst. Bietet den cleanen Look, ist aber praktischer als Push-to-Open, da man die Front nicht berühren muss.
Die Entscheidung ist rein ästhetischer und praktischer Natur – die Qualität der dahinterliegenden Mechanik ist entscheidend.


Eine zentrale Insel ist der ultimative Luxus im Ankleidezimmer, sofern der Platz es zulässt (mindestens 90-100 cm freier Weg drumherum). Sie bietet nicht nur zusätzliche Schubladen für Accessoires und Unterwäsche, sondern auch eine wertvolle Ablagefläche. Hier können Sie Koffer packen, Outfits zusammenstellen oder Schmuck ablegen.

Schuh-Organisation will gelernt sein. Schräge Regalböden mit einer kleinen Aufkantung vorne präsentieren Ihre Schuhe perfekt und platzsparend. Für Stiefel planen Sie höhere Fächer ein. Eine Alternative für flache Schuhe sind ausziehbare Böden, die den Zugriff auf die hinteren Paare erleichtern. Rechnen Sie pro Paar Schuhe mit ca. 20-25 cm Breite.

Laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation wird weltweit jede Sekunde eine LKW-Ladung Textilien auf einer Mülldeponie entsorgt oder verbrannt.
Ein Ankleidezimmer, das auf Langlebigkeit und Übersicht ausgelegt ist, kann einen kleinen Beitrag dagegen leisten. Wenn Sie genau wissen, was Sie besitzen und Ihre Kleidung wertschätzen, kaufen Sie bewusster und pflegen Ihre Stücke besser. Qualität im Schrank fördert Qualität im Kleiderkauf.
Planen Sie eine „lange Hängepartie“. Viele Standardschränke haben nur kurze oder mittellange Hängevorrichtungen. Vergessen Sie nicht, mindestens einen schmalen, aber hohen Bereich für lange Kleider, Mäntel oder Overalls einzuplanen. Eine Höhe von 160-180 cm ist hier ideal, damit nichts auf dem Boden schleift.




