FIMO Sterne, die wirklich was hermachen: So geht’s richtig!
Jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden und dieser ganz bestimmte Duft von Tannennadeln und kalter Luft reinkommt, packt es mich. Dann hole ich ein Material raus, das viele nur vom Kindergeburtstag kennen: Polymer Clay, bei uns meistens einfach FIMO genannt. Aber ganz ehrlich? Für mich ist das weit mehr als nur Knetmasse. Es ist ein unglaublich präziser Werkstoff.
Inhaltsverzeichnis
Ich komme aus einer Ecke, wo es auf den hundertstel Millimeter ankommt. Diese Denkweise übertrage ich auch auf meine kreativen Projekte. Ein richtig gut gemachter Stern aus Polymer Clay ist nämlich kein Zufall, sondern das Ergebnis von Materialwissen, sauberer Arbeit und ein bisschen Chemie-Verständnis. Und genau das zeige ich dir heute. Wir basteln nicht nur, wir schaffen kleine, haltbare Kunstwerke.
Vergiss die typischen Bastelanleitungen. Ich zeige dir die Techniken, die auch die Profis nutzen, und verrate dir die Tricks, die ich über die Jahre gelernt habe. Damit sparst du dir eine Menge Frust und deine Sterne sehen nicht nur toll aus, sondern halten auch ewig.
Erstmal die Grundlagen: Was ist dieses FIMO eigentlich?
Keine Sorge, das wird keine Chemiestunde. Aber es hilft ungemein, wenn man kurz versteht, womit man da arbeitet. Im Grunde besteht Polymer Clay aus winzigen Kunststoff-Teilchen (PVC), die in einem flüssigen Weichmacher schwimmen. Das macht die Masse so schön formbar. Der eigentliche Zauber passiert dann im Ofen: Bei einer ganz bestimmten Temperatur saugen die Kunststoff-Teilchen den Weichmacher auf und verschmelzen zu einem festen, haltbaren Kunststoff. Man nennt das Polymerisation.
Warum ist das wichtig? Weil es erklärt, warum die genaue Temperatur und die Backzeit so verdammt entscheidend sind. Ein paar Grad zu viel oder zu wenig, und dein Werkstück wird entweder brüchig oder verbrennt. Aber dazu später mehr.
Welcher Ton für welches Projekt? Ein kurzer Überblick
Auch wenn alle oft „FIMO“ sagen, gibt es da feine Unterschiede. Die Wahl des richtigen Materials ist schon die halbe Miete für ein professionelles Ergebnis.
- Die „Soft“-Varianten: Perfekt für den Einstieg. Diese Modelliermassen sind weich und lassen sich super kneten. Ideal, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Nachteil: Für ganz feine Details sind sie manchmal zu weich und zeigen jeden Fingerabdruck. Ein Standardblock mit 57 g kostet meist so zwischen 2,50 € und 3,50 €.
- Die „Professional“-Linien: Mein persönlicher Favorit. Dieser Ton ist fester und erfordert etwas mehr Muckis beim Vorbereiten. Dafür belohnt er dich mit gestochen scharfen Kanten und perfekten Details. Auch die Farben sind intensiver, was das Mischen erleichtert. Preislich liegt er oft nur minimal über der Soft-Variante.
- Effekt-Tone: Hier wird’s spannend. Ob Metallic, Glitzer, Transluzent oder Steinoptik – diese Tone haben spezielle Partikel beigemischt. Man muss ein bisschen wissen, wie man sie verarbeitet, damit die Effekte richtig zur Geltung kommen, aber die Ergebnisse sind der Hammer.
- Lufthärtende Massen: Achtung, das ist kein echter Polymer Clay! Dieses Material auf Wasserbasis trocknet an der Luft und braucht keinen Ofen. Das ist super für Projekte mit kleinen Kindern. Aber sei dir bewusst: Es schrumpft beim Trocknen ein wenig, ist nicht wasserfest und bricht leichter. Für einen rustikalen Anhänger okay, für filigrane Arbeiten eher ungeeignet.
Übrigens gibt es auch andere tolle Marken. Manche schwören auf Cernit wegen seines porzellanartigen Glanzes, andere auf Premo wegen seiner unglaublichen Stabilität. Es lohnt sich, einfach mal verschiedene Sorten auszuprobieren.
Die Werkstatt einrichten: Sauberkeit ist alles!
Polymer Clay ist ein wahrer Magnet für Staub, Fusseln und Tierhaare. Und glaub mir, wenn die einmal eingeknetet sind, kriegst du sie nie wieder raus. Eine saubere Arbeitsumgebung ist also kein „nice to have“, sondern absolute Pflicht.
Dein Arbeitsplatz sollte eine glatte, nicht poröse Oberfläche haben. Eine große Keramikfliese aus dem Baumarkt (kostet ein paar Euro) oder eine Glasplatte sind perfekt. Holz ist tabu, da der Weichmacher ins Holz einzieht und es beschädigen kann. Vor dem Start und bei jedem Farbwechsel: Hände waschen! Ein kleiner Tipp von mir: Hab immer eine Packung ölfreie Feuchttücher griffbereit. Damit sind Hände und Werkzeug ruckzuck wieder sauber.
Deine Einkaufsliste für den Start
Man kann zwar nur mit den Händen anfangen, aber für Ergebnisse, die nicht nach Kindergarten aussehen, brauchst du ein paar grundlegende Werkzeuge. Hier ist, was sich wirklich lohnt:
- Acrylroller: Ein Muss, um den Ton gleichmäßig auszurollen. Kostet um die 5-10 €. Bitte kein Nudelholz aus der Küche nehmen!
- Scharfe Klinge: Eine sogenannte „Tissue Blade“ ist ideal für saubere, gerade Schnitte. Ein scharfes Bastelmesser tut’s am Anfang aber auch.
- Nudelmaschine: Ja, du hast richtig gelesen. Eine einfache Pastamaschine ist das wichtigste Werkzeug für professionelle Ergebnisse. Du bekommst damit perfekt gleichmäßige Platten hin. Eine günstige Maschine nur für den Ton (niemals wieder für Essen benutzen!) gibt’s online schon für 20-30 €. Das ist die beste Investition, die du machen kannst.
- Profi-Tipp zur Nudelmaschine: Neue Maschinen haben oft noch Maschinenfett an den Walzen. Das erzeugt fiese schwarze Streifen auf hellem Ton. Nimm dir daher ein Stück alten oder billigen weißen Ton und jage ihn 20-30 Mal durch die Maschine, um das ganze Fett rauszuholen.
- Backpapier: Dein bester Freund. Zum Arbeiten, zum Backen, für alles.
- Ofenthermometer: Nicht verhandelbar! Die Anzeigen an Haushaltsöfen lügen fast immer. Eine Abweichung von 10 Grad kann dein Werkstück ruinieren. Ein einfaches Thermometer kostet nur 5-10 € und rettet dir deine Arbeit. Du findest es in Haushaltswarenläden oder online.
Die Vorbereitung: Ohne „Konditionieren“ geht gar nichts
Frischer Polymer Clay direkt aus der Packung ist oft bröselig. Er muss „konditioniert“ werden. Das bedeutet nichts anderes, als ihn so lange zu kneten, bis die Weichmacher gleichmäßig verteilt sind. Nur dann wird das Material geschmeidig und nach dem Backen stabil. Die meisten Anfängerfehler, wie Risse im fertigen Stern, passieren genau hier.
Manuell dauert das je nach Ton 5-10 Minuten pro Farbe. Mit der Nudelmaschine geht’s schneller und besser: Stell sie auf die dickste Stufe, schick ein flaches Stück Ton durch, falte es und schick es wieder durch. Das machst du etwa 20-30 Mal. Du siehst und fühlst, wie der Ton seidig-glatt wird.
Was tun, wenn der Ton zickt?
- Zu bröselig? Passiert bei altem Ton. Ein winziger Tropfen Babyöl oder spezieller Weichmacher (FIMO Liquid) wirkt Wunder. Aber wirklich nur ein Tröpfchen!
- Zu klebrig? Kommt bei warmen Händen oder im Sommer vor. Leg den Ton für 10 Minuten in den Kühlschrank. Oder du legst die ausgerollte Platte zwischen zwei Blätter normales Druckerpapier und drückst leicht drauf. Das Papier saugt überschüssigen Weichmacher auf.
Ach ja, und was ist mit Resten? Angebrochenen Ton immer fest in Frischhaltefolie wickeln und dann in eine luftdichte Dose oder einen Ziploc-Beutel packen. So trocknet er nicht aus und du hast lange was davon.
Drei Sterne, drei Techniken: Los geht’s!
Projekt 1: Der rustikale Stern (Anfängerfreundlich & ohne Ofen)
Perfekt für den Start oder wenn Kinder mitmachen. Wir arbeiten mit lufthärtender Masse.
- Was du brauchst: Lufthärtende Modelliermasse (z.B. FIMOair), Acrylroller, Stern-Ausstecher, ein Holzspieß, feines Schleifpapier (400er), Jutegarn.
- Wie lange dauert’s? Reine Arbeitszeit ca. 15-20 Minuten. Trocknungszeit mindestens 24 Stunden.
Knete die Masse gut durch und rolle sie auf ca. 4-5 mm Dicke aus. Stech die Sterne aus und glätte die Ränder mit einem leicht angefeuchteten Finger. Dann mit dem Spieß ein Loch zum Aufhängen bohren – langsam drehen, nicht einfach durchstechen! Nun lässt du die Sterne 24 Stunden trocknen, am besten wendest du sie nach der Hälfte der Zeit einmal. Der Profi-Schliff kommt danach: Nimm das Schleifpapier und schleife die Kanten und Flächen sanft glatt. Der Unterschied ist riesig! Jutegarn durch, fertig.
Projekt 2: Der elegante Effekt-Stern (Für Fortgeschrittene)
Jetzt wird’s ernst. Wir nehmen ofenhärtenden Ton und achten auf den perfekten Backvorgang.
- Was du brauchst: FIMO Effect (z.B. Perlmutt oder Gold), Nudelmaschine, Stern-Ausstecher, scharfe Klinge, Backblech, Backpapier und dein Ofenthermometer.
- Wie lange dauert’s? Reine Arbeitszeit ca. 30-40 Minuten. Backzeit 30-40 Minuten plus Abkühlzeit.
- Wie viele kriegst du raus? Aus einem 57g-Block bekommst du, je nach Größe, ca. 8-10 Sterne bei 3mm Dicke.
Konditioniere den Ton gründlich mit der Nudelmaschine und rolle ihn auf ca. 3 mm Dicke aus. Stech die Sterne aus. Kleiner Trick: Tauch den Ausstecher kurz in etwas Speisestärke, dann klebt nichts fest. Bohre ein sauberes Loch und ab aufs Backblech.
Der Backprozess – hier entscheidet sich alles: Heize den Ofen auf die exakte Temperatur laut Packungsanweisung vor (meist 110°C) – kontrolliert mit deinem Thermometer! Lege die Sterne auf das Blech und decke sie locker mit einem „Zelt“ aus Alufolie ab. Das schützt helle Farben vor dem Vergilben. Backe sie für mindestens 30 Minuten. Länger ist bei korrekter Temperatur sogar besser, das macht sie stabiler. Danach den Ofen ausschalten und die Sterne im geschlossenen Ofen langsam abkühlen lassen. Das verhindert Risse durch Temperaturschock.
Wichtig: Beim Backen immer gut lüften! Und niemals gleichzeitig Essen im selben Ofen zubereiten.
Projekt 3: Der Lebkuchen-Stern (Das Meisterstück)
Hier kombinieren wir Farben und Werkzeuge für einen täuschend echten Look, der aber ewig hält.
- Was du brauchst: FIMO Professional in Schokolade und Weiß, Nudelmaschine, Stern-Ausstecher, einen Ton-Extruder, etwas FIMO Liquid.
- Wie lange dauert’s? Plane hierfür gut eine Stunde reine Arbeitszeit ein.
Forme den Stern aus dem braunen Ton (ca. 4 mm dick). Für die feine „Zuckerguss“-Linie am Rand brauchst du einen Ton-Extruder. Das ist quasi eine Spritze, mit der du perfekt gleichmäßige Stränge pressen kannst. Achtung: Das kann, besonders mit festem Ton, richtig schwer gehen! Mein Tipp: Wärme den Ton vorher gut in den Händen an. Trage eine hauchdünne Schicht FIMO Liquid als „Kleber“ auf den Rand des Sterns auf und lege den weißen Strang vorsichtig darauf. Für eine authentische Lebkuchen-Textur kannst du die braune Fläche vor dem Dekorieren ganz sanft mit einer sauberen, harten Zahnbürste betupfen. Gebacken wird das Ganze dann wieder wie bei Projekt 2 (Temperatur auf der Packung prüfen, die kann hier anders sein!).
Der letzte Schliff: Vom Rohling zum Schmuckstück
Nach dem Backen ist die Arbeit noch nicht vorbei. Die Nachbearbeitung macht den Unterschied zwischen „selbstgemacht“ und „wie gekauft“.
- Schleifen: Um Fingerabdrücke und kleine Unebenheiten loszuwerden, schleifst du das abgekühlte Stück nass mit feinem Schleifpapier. Fang mit 400er Körnung an und arbeite dich hoch. Das Gefühl danach ist der Wahnsinn – von leicht rau zu samtweich. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
- Polieren: Für Hochglanz ohne Lack kannst du das geschliffene Stück mit einem Stück Jeansstoff oder einer kleinen Polierscheibe (z.B. für einen Dremel) auf Hochglanz polieren.
- Lackieren: Wenn du lackieren willst, nimm UNBEDINGT einen Lack auf Wasserbasis, der für Polymer Clay geeignet ist. Lösungsmittelhaltige Lacke reagieren mit dem Weichmacher. Glaub mir, ich hab am Anfang auch mal Nagellack genommen. Ein Jahr später war das Teil eine klebrige Staubfalle. Lerne aus meinen Fehlern!
Ein paar letzte Worte…
Du siehst, die Arbeit mit Polymer Clay ist ein echtes Handwerk. Es geht um Präzision, Geduld und das Wissen um die richtigen Prozesse. Wenn du die Grundlagen einmal verstanden hast, sind deiner Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt.
Ich hoffe, dieser kleine Kurs aus meiner Werkstatt hat dir Lust gemacht, es selbst zu probieren. Hab keine Angst vor Fehlern, die gehören dazu. Experimentiere, probiere, und vor allem: Hab Spaß dabei! Frohes Schaffen!
Bildergalerie
Der größte Feind von makellos weißen Sternen? Staub und Fussel. Arbeiten Sie deshalb immer auf einer sauberen, glatten Oberfläche wie einer Keramikfliese oder Glasplatte. Ein Feuchttuch für zwischendurch wirkt Wunder, um kleinste Partikel von Händen und Werkzeugen zu entfernen, bevor sie sich im Ton festsetzen können.
- Acrylroller: Im Gegensatz zu Holz nimmt er keine Partikel auf und sorgt für eine spiegelglatte Oberfläche.
- Pasta-Maschine: Unverzichtbar für absolut gleichmäßig dicke Platten. Eine günstige, dedizierte Maschine (z.B. von Eberhard Faber) ist eine der besten Investitionen für professionelle Ergebnisse.
- Klingen: Flexible und starre Klingen, sogenannte Tissue Blades, ermöglichen exaktere und sauberere Schnitte als jedes Bastelmesser.
Der ewige Kampf gegen Fingerabdrücke: Nachdem der Stern ausgestochen ist, lassen Sie ihn für einige Minuten „ruhen“. Die Oberfläche wird fester. Anschließend können Sie mit der Fingerkuppe, leicht in Maisstärke getaucht, sanft über die Oberfläche streichen, um letzte Spuren zu glätten, ohne die Form zu verziehen.
„Polymer Clay härtet nicht durch Trocknen aus, sondern durch einen chemischen Prozess namens Polymerisation, der exakt bei der vom Hersteller angegebenen Temperatur stattfindet.“
Offener FIMO-Ton trocknet zwar nicht an der Luft aus, kann aber Staub anziehen und spröde werden. So lagern Sie Reste richtig, um Material zu sparen:
- In Frischhaltefolie oder Wachspapier einwickeln.
- In einer Metall- oder Glasdose aufbewahren (einige Kunststoffe können die Weichmacher entziehen).
- Direktes Sonnenlicht und Wärme unbedingt meiden.
Hilfe, nach dem Backen sind kleine Bläschen auf meinen Sternen! Was ist passiert?
Diese unschönen Blasen entstehen durch eingeschlossene Luft, die sich beim Erhitzen ausdehnt. Das passiert oft beim unachtsamen Kneten. Falten Sie den Ton nicht wie einen Brotteig. Besser: Rollen Sie ihn zu einer Wurst und drehen diese ein. Wenn Sie eine Pasta-Maschine verwenden, legen Sie die gefaltete Tonplatte immer mit der offenen Seite zuerst ein, damit die Luft herausgedrückt wird.
Matt vs. Glänzend: Welcher Look für Ihre Sterne?
Matt-Finish: Erzielen Sie durch vorsichtiges Schleifen mit feinem Nassschleifpapier (ab Körnung 400) nach dem Backen. Das Ergebnis ist eine samtige, natürliche Oberfläche, die sehr edel wirkt.
Glanz-Finish: Tragen Sie nach dem Backen einen speziellen Polymer Clay Lack auf, z.B. FIMO Glanzlack oder Cernit Varnish. Er schützt die Oberfläche und sorgt für intensive, leuchtende Farben und einen professionellen Glanz.
FIMO Professional hat nach dem Aushärten eine Shore-Härte von 80 D, was es mit Hartplastik wie einem LEGO-Stein vergleichbar macht.
Das bedeutet, Ihre Sterne sind keine zerbrechlichen Basteleien. Richtig gebacken, sind sie robust, wasserfest und extrem langlebig. Sie können problemlos von Jahr zu Jahr wiederverwendet werden, ohne an Schönheit zu verlieren. Das ist der Unterschied zwischen einem Hobbyprojekt und einem kleinen Erbstück.
- Perfekt geschmeidige Konsistenz.
- Keine Risse beim Biegen.
- Gleichmäßige Farbmischung ohne Schlieren.
Das Geheimnis? Richtiges „Konditionieren“. Fester Ton muss vor der Verarbeitung gründlich weich geknetet werden. Zerkleinern Sie den Block und wärmen Sie ihn in den Händen oder nutzen Sie eine Pasta-Maschine, um ihn mehrfach durchzuwalzen, bis er flexibel und einsatzbereit ist.
FIMO ist wie Malen in 3D. Mischen Sie Weiß mit einem winzigen Krümel Schwarz für ein elegantes Marmorgrau oder mit einem Hauch Ocker für einen warmen Cremeton. Um die Farben sauber zu vermischen, nutzen Sie die Pasta-Maschine: Legen Sie die Farbplatten aufeinander und walzen Sie sie dutzende Male durch, bis ein einheitlicher, schlierenfreier Ton entsteht.
Verleihen Sie Ihren Sternen vor dem Backen eine einzigartige Oberfläche:
- Drücken Sie ein altes Spitzen-Deckchen leicht in den ausgerollten Ton.
- Rollen Sie grobes Salz über die Oberfläche und waschen es nach dem Backen aus für eine „geätzte“ Optik.
- Verwenden Sie spezielle Strukturmatten oder einfach die raue Seite eines neuen Spülschwamms.
Der wichtigste Schritt von allen: Verwenden Sie IMMER ein Ofenthermometer! Die Temperaturanzeige am Backofen ist notorisch ungenau. Legen Sie ein separates Thermometer direkt neben Ihre Werke, um die exakte Temperatur zu kontrollieren. Die angegebenen 110°C für FIMO sind keine Empfehlung, sondern ein Gesetz für ein perfektes Ergebnis.
Polymer Clay wurde ursprünglich in den 1930er Jahren von der deutschen Puppenmacherin Käthe Kruse entwickelt, die ein haltbares Material für Puppenköpfe suchte. Ihre Tochter „Fifi“ gab der ersten Modelliermasse den Namen: FIMO (Fifi’s Modelliermasse).
Für einen Hauch von Luxus können Sie Blattmetall (Gold, Silber, Kupfer) einarbeiten. Die Technik ist verblüffend einfach:
- Legen Sie das hauchdünne Blattmetall auf die fertig ausgerollte FIMO-Platte.
- Rollen Sie mit dem Acrylroller noch einmal sanft darüber, um es fest mit dem Ton zu verbinden.
- Beim Ausstechen entstehen wunderschöne, zufällige Krakelier-Effekte im Metall.
Wie werden die Kanten meiner Sterne perfekt glatt und nicht „ausgefranst“?
Der Trick liegt im Ausstechen. Legen Sie ein Stück Frischhaltefolie locker über die ausgerollte Tonplatte, bevor Sie den Ausstecher ansetzen. Drücken Sie die Form durch die Folie in den Ton. Die Folie sorgt für sanft abgerundete, saubere Kanten statt scharfer, leicht brüchiger Ränder. Ein Profi-Tipp, der einen riesigen Unterschied macht!
FIMO Professional: Sehr fest, dimensionsstabil und extrem detailreich. Ideal für präzise Formen wie Sterne. Benötigt etwas mehr Kraft beim Konditionieren.
Cernit Number One: Etwas weicher als FIMO Pro, aber immer noch sehr formstabil. Bekannt für seinen leichten Porzellan-Schimmer nach dem Backen, selbst ohne Lack.
Für die im Artikel gezeigten, scharfkantigen Sterne ist FIMO Professional die erste Wahl.
Kein Gramm Polymer Clay muss verschwendet werden. Reste sind die Basis für neue, spannende Techniken.
Sammeln Sie alle Abschnitte und Reste, egal welcher Farbe. Formen Sie daraus eine Kugel und schneiden diese durch. Im Inneren entstehen faszinierende, unvorhersehbare Marmor-Muster (Mokume-Gane-Technik). Alternativ lassen sich Reste für den trendigen Terrazzo-Look nutzen: Kleine Schnipsel werden in eine Grundfarbe eingearbeitet.
- Keine Verformung des Sterns.
- Perfekt saubere, runde Löcher.
- Keine Rissbildung an der Bohrstelle.
Der Trick? Bohren Sie erst nach dem Backen! Ein Loch vor dem Backen mit einer Nadel zu stechen, führt oft zu unschönen Wülsten. Verwenden Sie stattdessen einen kleinen Handbohrer (aus dem Modellbau) oder einen Dremel mit einem feinen Bohrer für ein professionelles Finish.
Experimentieren Sie mit transluzentem FIMO! In einer dünnen Schicht aufgetragen, wird es nach dem Backen und Lackieren leicht durchscheinend und erinnert an Milchglas oder Alabaster. Mischen Sie es mit nur einem Hauch weißem Ton, um die Opazität zu steuern und einen besonders ätherischen, fast schwebenden Look für Ihre Sterne zu kreieren.
- Zu kurz gebacken: Der häufigste Fehler. Der Stern bricht leicht und ist nicht haltbar. Testen Sie die Flexibilität an einem mitgebackenen Reststück.
- Zu heiß gebacken: Der Ton verfärbt sich bräunlich, wird spröde und kann Dämpfe freisetzen. Ofenthermometer benutzen!
- Ungleichmäßig ausgerollt: Dünne Stellen werden brüchig, dicke härten nicht richtig durch.
Der ungeliebte, aber entscheidende Schritt: Das Schleifen. Beginnen Sie nach dem Backen mit 400er-Nassschleifpapier und arbeiten Sie sich bis zu 1200er oder feiner hoch. Das entfernt nicht nur kleine Makel, sondern verleiht der Oberfläche eine unvergleichlich glatte, fast keramische Haptik. Führen Sie das Schleifen unter Wasser durch, um Staub zu binden.
Polymer Clay ist als ungiftig zertifiziert, solange es bei den korrekten Temperaturen gebrannt wird. Die entstehenden Dämpfe beim Backen bestehen hauptsächlich aus harmlosem Wasserdampf und Weichmachern. Trotzdem sollte der Raum während des Backens immer gut gelüftet werden.
Machen Sie Ihre Sterne zu Unikaten. Vor dem Backen können Sie persönliche Details hinzufügen, die dauerhaft eingebrannt werden:
- Mit kleinen Buchstabenstempeln (aus dem Scrapbooking-Bedarf) Namen oder Jahreszahlen eindrücken.
- Mit einer feinen Nadel zarte Muster oder Linien einritzen.
- Glitzerpuder oder Mica-Pulver mit einem weichen Pinsel auftragen für einen magisch schimmernden Effekt.
Kann man die Sterne nach dem Backen bemalen?
Ja, absolut! Die gehärtete, leicht poröse Oberfläche nimmt Farbe hervorragend an. Am besten eignen sich Acrylfarben auf Wasserbasis. Für sehr feine Details wie goldene Ränder oder kleine Punkte sind Acrylstifte (z.B. von Posca oder Molotow) ideal. Versiegeln Sie die Bemalung anschließend mit einem passenden Klarlack, um sie vor Abrieb zu schützen.
Die klassische Öse: Eine kleine Schrauböse wird nach dem Backen vorsichtig in die obere Kante des Sterns eingedreht. Sehr stabil und traditionell im Look.
Das gebohrte Loch: Ein sauberes Loch (siehe Tipp 18) ermöglicht das Durchfädeln von Seidenbändern oder feinem Lederband für einen moderneren, minimalistischen Look.
Wählen Sie die Aufhängung, die am besten zum Stil Ihrer Dekoration passt.
