Freundschaftsanhänger aus Fimo & Co.: Dein Guide für Schmuck, der wirklich hält
Ich arbeite schon ewig in meiner Werkstatt mit allen möglichen Materialien – Holz, Metall, du kennst das. Aber es gibt ein Material, das viele total unterschätzen: Polymer-Ton. Die meisten denken dabei an bunte Knetmasse für Kinder. Ganz ehrlich? Das ist ein riesiger Fehler. In den richtigen Händen wird daraus ein unglaublich vielseitiger Werkstoff für Schmuck, der nicht nur persönlich ist, sondern auch den Alltag überlebt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was ist dieses Polymer-Ton Zeug eigentlich?
- 0.2 Die richtige Ausrüstung: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
- 0.3 Die Vorbereitung: Das Geheimnis sauberer Arbeit
- 0.4 Anleitung: Schritt für Schritt zum geteilten Herz
- 0.5 Der Moment der Wahrheit: Ab in den Ofen!
- 0.6 Nachbearbeitung: Der Feinschliff, der alles ausmacht
- 0.7 Der letzte Schritt: Vom Anhänger zur Kette
- 0.8 Zeit & Kosten im realistischen Überblick
- 0.9 Was, wenn’s doch mal schiefgeht?
- 0.10 Ein paar wichtige Regeln zum Schluss
- 1 Bildergalerie
Ein Freundschaftsanhänger ist ja mehr als nur ein nettes Geschenk. Er ist ein Symbol, das man jeden Tag bei sich trägt. Und genau deshalb muss er robust sein. Er muss was aushalten können. In dieser Anleitung zeige ich dir nicht nur, wie du einen Anhänger formst. Ich zeige dir, wie du ihn so herstellst, dass er wirklich hält. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen Bastelei und echtem Handwerk.
Was ist dieses Polymer-Ton Zeug eigentlich?
Bevor wir loslegen, lass uns kurz klären, womit wir es zu tun haben. Das ist keine klassische Tonerde. Polymer-Ton besteht hauptsächlich aus PVC, also Kunststoff, gemischt mit Weichmachern und Farbpigmenten. Der Weichmacher macht das Ganze erst formbar. Der eigentliche Zauber passiert aber erst im Backofen.

Durch die Hitze vernetzen sich die kleinen Kunststoff-Teilchen fest miteinander – ein Prozess, den man Polymerisation nennt. Der Weichmacher wird dabei quasi in der Struktur gefangen. Das Ergebnis: ein hartes, leichtes und überraschend stabiles Stück Kunststoff. Und Achtung: Dieser Prozess ist unumkehrbar. Einmal gebacken, bleibt es fest.
Warum die richtige Temperatur über Gelingen oder Scheitern entscheidet
Jeder Hersteller druckt eine genaue Temperatur auf die Verpackung, meistens irgendwas zwischen 110 °C und 130 °C. Das ist keine nette Empfehlung, sondern eine knallharte Anweisung für ein gutes Ergebnis.
Ist die Temperatur zu niedrig, vernetzen sich die Teilchen nicht richtig. Der Anhänger wird nach dem Abkühlen spröde und zerbricht schon bei der kleinsten Belastung. Das ist der häufigste Anfängerfehler überhaupt!
Ist die Temperatur zu hoch, verbrennt das Material. Es wird dunkel, wirft Blasen und stinkt fürchterlich. Dabei können auch ungesunde Dämpfe entstehen. Das Teil ist dann reif für die Tonne und du musst erstmal ordentlich lüften.

Deshalb ist ein Ofenthermometer dein allerbester Freund. Ehrlich, die Regler an normalen Haushaltsöfen sind oft extrem ungenau. Eine Abweichung von 20 Grad ist keine Seltenheit. So ein kleines Thermometer, das du einfach mit in den Ofen stellst, kostet nur 5 bis 10 Euro und ist die wichtigste Investition für dieses Hobby. Nicht verhandelbar!
Die richtige Ausrüstung: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
Guter Kram beginnt mit gutem Werkzeug. Du musst aber kein Vermögen ausgeben. Hier ist eine ehrliche Liste, was sich bewährt hat.
Die Qual der Wahl: Welcher Ton ist der richtige?
Es gibt einige große Marken, die sich in Härte und Flexibilität unterscheiden. Für unsere Anhänger, die ja was aushalten sollen, sind festere Sorten ideal.
Fimo Soft ist zum Beispiel super für den Einstieg, weil es sich leicht kneten lässt, aber Fingerabdrücke sind schnell drauf. Für richtig scharfe Kanten und feine Details greife ich persönlich lieber zu Fimo Professional. Das erfordert zwar etwas mehr Kraft beim Kneten, aber das Ergebnis ist einfach präziser. Ein fantastischer Allrounder ist auch Sculpey Premo – es ist fest, aber nicht bockelhart und nach dem Backen extrem stabil. Cernit hat oft einen schicken, porzellanartigen Schimmer und ist ebenfalls sehr robust. Für den Anfang bist du mit Sculpey Premo oder Fimo Professional bestens bedient.

Deine Werkzeug-Grundausstattung
Hier eine kleine Einkaufsliste, damit du nicht planlos im Bastelladen stehst:
- Arbeitsfläche: Eine große Keramikfliese aus dem Baumarkt (kostet ein paar Euro) oder eine alte Glasplatte sind perfekt. Holz ist ungeeignet, weil es die Weichmacher aus dem Ton zieht.
- Scharfe Klinge: Ein Bastelskalpell oder eine spezielle, starre Klinge für Polymer-Ton. Küchenmesser sind zu dick und quetschen die Ränder.
- Acrylroller oder Pastamaschine: Ein einfacher Acrylroller (ca. 5-8 €) tut’s für den Anfang. Wenn du es aber ernst meinst, ist eine simple Nudelmaschine (ca. 20-30 €) unschlagbar, um perfekt gleichmäßige Platten auszurollen. Wichtig: Einmal für Ton benutzt, NIE wieder für Lebensmittel!
- Ausstechformen: Kleine Plätzchenausstecher aus Metall sind super. Ein Herz ist der Klassiker.
- Ofenthermometer: Hab ich schon erwähnt, oder? Ist wirklich wichtig. (ca. 5-10 €)
- Nassschleifpapier: Ein paar Bögen in verschiedenen Körnungen (z.B. 400, 800, 1200) aus dem Baumarkt.
- Kleiner Handbohrer: Ein manueller Stiftbohrer oder ein Dremel mit einem 1,5-mm-Bohrer für die Löcher.
Gut zu wissen: Für eine Minimal-Ausrüstung – also ein paar Blöcke Ton, eine Klinge, ein Acrylroller und Schleifpapier – kommst du mit unter 30 Euro locker hin. Das meiste Zeug bekommst du im gut sortierten Künstlerbedarf wie Gerstaecker oder Boesner, aber natürlich auch online.

Die Vorbereitung: Das Geheimnis sauberer Arbeit
Hektik hat in der Werkstatt nichts verloren. Nimm dir Zeit für die Vorbereitung, das zahlt sich am Ende doppelt aus.
Polymer-Ton ist ein echter Magnet für Staub, Haare und Fussel. Und was einmal drin ist, bleibt auch drin. Also: Arbeitsfläche picobello sauber machen, Hände gründlich waschen. Kleiner Tipp aus Erfahrung: Trag am besten ein dunkles, fusselfreies Shirt. Ich hab am Anfang mal ein helles Flausche-Shirt getragen – riesiger Fehler, die weißen Fussel waren danach überall auf meinem schwarzen Ton zu sehen.
Roher Ton direkt aus der Packung ist oft etwas bröselig. Du musst ihn „konditionieren“, also ordentlich durchkneten. Dadurch verteilen sich die Weichmacher gleichmäßig und der Ton wird geschmeidig und stabil. Einfach ein Stück abbrechen, in den Händen anwärmen und dann kneten, rollen, falten… Du merkst, wenn er fertig ist: Er wird glatt und bekommt beim Biegen keine Risse mehr an den Kanten.
Anleitung: Schritt für Schritt zum geteilten Herz
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich beschreibe hier die Methode für ein klassisches Puzzle-Herz, aber die Technik kannst du auf jede Form anwenden.

- Grundplatte ausrollen: Nimm deinen konditionierten Ton und rolle ihn gleichmäßig aus. Eine Dicke von 2 bis 3 Millimetern ist perfekt – dünner wird’s instabil, dicker wirkt es schnell klobig. Siehst du kleine Luftblasen, einfach mit einer Nadel aufstechen und nochmal glatt rollen.
- Form ausstechen: Drück deine Herzform fest und gerade in die Platte. Hebe sie genauso gerade wieder an, um die Kanten nicht zu verziehen.
- Der Trennschnitt: Jetzt kommt der kreative Teil. Ein gerader Schnitt ist langweilig. Ein Zickzack- oder Wellenschnitt, der die beiden Hälften wie ein Puzzle verbindet, sieht viel cooler aus. Nimm deine scharfe Klinge und führe den Schnitt in einer einzigen, sauberen Bewegung durch. Drück dabei von oben, ohne zu ziehen.
- Verzieren (optional): Wenn du willst, kannst du jetzt mit kleinen Stempeln Buchstaben oder Symbole eindrücken. Teste das am besten vorher auf einem Reststück, um ein Gefühl für den richtigen Druck zu bekommen.
- Löcher bohren – aber später! Man könnte die Löcher jetzt mit einem Zahnstocher durchstechen, aber das gibt oft einen unschönen Wulst auf der Rückseite. Viel professioneller ist es, die Anhänger ohne Loch zu backen und erst nach dem Abkühlen mit einem kleinen Handbohrer ein sauberes Loch zu bohren.

Der Moment der Wahrheit: Ab in den Ofen!
Das hier ist der kritischste Schritt. Hier entscheidet sich alles. Ich erzähl dir mal was: Mein allererster Versuch ist nach dem Backen zerbröselt wie ein trockener Keks. Warum? Ich hab dem Ofenregler vertraut, ohne ihn zu überprüfen. Lerne aus meinem Fehler!
Heize den Ofen mit dem Thermometer drin auf die richtige Temperatur vor. Warte mindestens 15 Minuten und schau, ob die Temperatur stabil bleibt. Justiere nach, bis es passt.
Leg deine Anhänger auf eine alte Fliese oder ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Kleiner Profi-Tipp: Bau ein kleines „Zelt“ aus Alufolie darüber. Falte einfach ein Stück Folie in der Mitte und stell es über deine Werke. Das schützt vor direkter Oberhitze und verhindert, dass helle Farben unschön bräunlich werden.
Backe die Teile für mindestens 30 Minuten. Bei 2-3 mm Dicke ist das ein super Richtwert. Länger schadet nicht, solange die Temperatur stimmt – es macht den Kunststoff sogar noch stabiler.

Nach der Backzeit den Ofen einfach ausschalten und die Anhänger im geschlossenen Ofen langsam abkühlen lassen. Wenn du sie heiß rausholst, sind sie noch etwas flexibel. Ihre endgültige Härte erreichen sie erst, wenn sie komplett kalt sind.
Der Meister-Test: Bist du unsicher, ob alles geklappt hat? Back ein kleines, 3 mm dickes Testplättchen mit. Wenn dieses nach dem vollständigen Abkühlen biegsam ist und bei starkem Biegen nicht bricht, war deine Temperatur perfekt! Bricht es, war der Ofen definitiv zu kalt.
Nachbearbeitung: Der Feinschliff, der alles ausmacht
Ein gebackenes Stück ist noch lange nicht fertig. Die Nachbearbeitung macht den Unterschied zwischen „selbstgemacht“ und „wie vom Profi“.
Nimm eine Schale Wasser mit einem Spritzer Spüli. Das bindet den Schleifstaub. Fang mit dem 400er Nassschleifpapier an und schleife alle Kanten in kreisenden Bewegungen glatt. Du wirst sofort spüren, wie alle Unebenheiten verschwinden. Wiederhole das Ganze mit dem 800er und zum Schluss mit dem 1200er Papier. Das Ergebnis ist eine seidenweiche Kante, die sich anfühlt wie ein Handschmeichler.

Wenn du Glanz möchtest, kannst du die Oberfläche danach noch polieren. Das geht super mit einem alten Stück Jeansstoff oder einer kleinen Polierscheibe für den Handbohrer.
Der letzte Schritt: Vom Anhänger zur Kette
Dein Anhänger ist jetzt perfekt geschliffen, aber wie wird daraus ein Schmuckstück, das man tragen kann? Ganz einfach!
- Biegeringe (Ösen): Das sind kleine, offene Metallringe. Du brauchst eine kleine Zange (eine aus dem Werkzeugkasten reicht), um den Ring leicht aufzubiegen, durch das gebohrte Loch im Anhänger zu fädeln und wieder zuzudrücken.
- Bänder & Ketten: Jetzt kannst du ein Lederband, eine gewachste Baumwollkordel oder eine feine Gliederkette durch den Biegering ziehen. Fertig!
All diese Kleinteile wie Biegeringe und Bänder bekommst du für ein paar Euro im Bastelgeschäft oder online in riesiger Auswahl.
Zeit & Kosten im realistischen Überblick
Viele fragen sich, was der Spaß kostet und wie lange es dauert. Also mal Butter bei die Fische:
- Kosten: Wie gesagt, für eine solide Grundausstattung (Ton, Werkzeuge, Thermometer) solltest du mit 30-40 € rechnen. Das reicht aber für viele, viele Anhänger. Ein einzelner Anhänger kostet dich am Ende nur Centbeträge an Material.
- Zeitaufwand: Für dein erstes Projekt, von der Vorbereitung bis zum fertigen Anhänger an der Kette, solltest du dir einen entspannten Nachmittag Zeit nehmen. Rechne mal mit 2-3 Stunden reiner Arbeitszeit, plus Back- und Abkühlzeit.

Was, wenn’s doch mal schiefgeht?
- Problem: Anhänger ist zerbrechlich. 99% der Fälle: Ofen war zu kalt oder die Backzeit zu kurz. Überprüf dein Thermometer und back im Zweifel lieber 15 Minuten länger.
- Problem: Risse im Material. Wahrscheinlich war der Ton nicht gut genug konditioniert. Nimm dir beim nächsten Mal mehr Zeit fürs Kneten.
- Problem: Braune Flecken oder Blasen. Eindeutig zu heiß! Thermometer checken und das Alufolien-Zelt nicht vergessen.
Ein paar wichtige Regeln zum Schluss
Handwerk bedeutet auch Verantwortung. Bitte denk an diese Punkte:
- Kein Lebensmittelkontakt: Werkzeuge, die einmal mit Polymer-Ton in Berührung kamen, sind ab sofort Tabu für die Küche.
- Händewaschen: Nach der Arbeit immer gründlich die Hände waschen.
- Lüften: Beim Backen immer für gute Belüftung sorgen, auch wenn alles richtig läuft. Fenster auf!
So, und jetzt bist du dran! Ein selbstgemachter Freundschaftsanhänger, der mit Sorgfalt und Wissen gefertigt wurde, ist ein unglaublich starkes Symbol. Eines, das eine Geschichte erzählt und jeden Tag getragen werden kann. Und das ist doch die wahre Freude am Selbermachen.

Bildergalerie


Die Kunst des Konditionierens: Bevor es ans Formen geht, muss der Ton „konditioniert“ werden. Das bedeutet: kneten, kneten, kneten! Dadurch werden die Weichmacher gleichmäßig verteilt, der Ton wird geschmeidig und Risse beim Backen werden vermieden. Eine Nudelmaschine oder ein Acrylroller sind hier Gold wert und ersparen müde Finger.

- Ein perfekter Marmor-Effekt.
- Leuchtende, individuelle Farben.
- Nahtlose Übergänge zwischen verschiedenen Tönen.
Das Geheimnis? Die „Skinner Blend“-Technik. Dabei werden zwei oder mehr keilförmig geschnittene Tonfarben wiederholt durch eine Nudelmaschine gefaltet und gewalzt, bis ein wunderschöner, fließender Farbverlauf entsteht. Perfekt für einzigartige Anhänger.

Fingerabdrücke sind der natürliche Feind einer makellosen Oberfläche. Nach dem Formen das Stück kurz ruhen lassen oder für 10 Minuten in den Kühlschrank legen. Die leicht gehärtete Oberfläche lässt sich dann vorsichtig mit einem Finger glätten, ohne neue Abdrücke zu hinterlassen.

Fimo Soft, Professional oder Effect – was ist der Unterschied?
Fimo Soft ist, wie der Name schon sagt, weicher und ideal für Einsteiger. Fimo Professional ist fester, hält feinste Details besser und ist nach dem Backen extrem bruchfest – unsere Empfehlung für Schmuck, der lange halten soll. Fimo Effect bietet spannende Finishes wie Metallic, Glitzer oder Transluzent, um deinem Anhänger das gewisse Etwas zu verleihen.

Der letzte Schliff: Schleifen & Polieren. Für ein professionelles, seidenmattes Finish den gebackenen und abgekühlten Anhänger nass schleifen. Beginne mit einer 400er Körnung und arbeite dich bis zu einer 1200er hoch. Ein Tropfen Wasser verhindert Staub und sorgt für ein superglattes Ergebnis. Ein alter Jeansstoff eignet sich danach hervorragend zum Polieren auf Hochglanz.

Option A: Das Loch vor dem Backen stechen. Am besten mit einem Zahnstocher oder einer Nadel. Drehe das Werkzeug dabei vorsichtig, um den Ton nicht zu verziehen. Vorteil: Es geht schnell und einfach.
Option B: Nach dem Backen bohren. Mit einem kleinen Handbohrer (Dremel oder ähnliches) erhältst du ein extrem sauberes und präzises Loch. Vorteil: Kein Verformen der Grundform. Unsere Empfehlung für ein perfektes Ergebnis.

Inspiration aus der Natur: Drücke vorsichtig ein kleines Farnblatt oder eine strukturierte Baumrinde in den ausgerollten Ton. Nach dem Entfernen bleibt ein filigraner Abdruck zurück, der nach dem Backen mit etwas Acrylfarbe (und anschließendem Abwischen) toll hervorgehoben werden kann.

Wusstest du schon? Richtig gebackener Polymer-Ton ist so widerstandsfähig, dass er geschliffen, gebohrt und sogar geschnitzt werden kann, ohne zu brechen. Diese Robustheit macht ihn zum perfekten Material für täglich getragenen Schmuck.

Vermeide den häufigsten Fehler: Dein Backofen lügt! Die eingestellte Temperatur weicht oft um 10-20 °C von der tatsächlichen Temperatur im Inneren ab. Ein günstiges, separates Ofenthermometer, das du direkt neben deine Kreationen stellst, ist die beste Investition, um verbrannte oder brüchige Ergebnisse für immer zu vermeiden.

- Puzzle-Teile, die ineinandergreifen.
- Sonne und Mond für gegensätzliche, aber verbundene Charaktere.
- Zwei Hälften eines stilisierten Avocado-Kerns.
- Die Initialen des anderen im Morse-Code als feine Punkte und Striche.

Der Terrazzo-Look ist nicht nur bei Fliesen angesagt. Erstelle winzige Schnipsel aus bunten Fimo-Resten, mische sie unter eine neutrale Grundfarbe wie Weiß oder Beige und rolle das Ganze flach aus. Das Ergebnis ist ein moderner, verspielter Anhänger, der gleichzeitig eine clevere Resteverwertung ist.

Wie schütze ich die Oberfläche dauerhaft?
Für ein glasartiges, extrem widerstandsfähiges Finish ist UV-Harz (z.B. von RESIN4DECOR) die erste Wahl. Eine dünne Schicht auftragen, kurz unter einer UV-Lampe aushärten und der Anhänger ist versiegelt, kratzfest und bekommt eine wunderschöne Tiefe. Alternativ bieten Marken wie Fimo oder Cernit spezielle Lacke auf Wasserbasis in Matt oder Glänzend an.

Laut einer Studie der Goldsmiths, University of London, kann das Ausüben einer kreativen Tätigkeit wie Töpfern oder Basteln das psychische Wohlbefinden signifikant steigern und Stress reduzieren. Ein gemeinsamer Bastelnachmittag ist also nicht nur produktiv, sondern auch pure Seelennahrung.
Das Erschaffen eines gemeinsamen Symbols mit den eigenen Händen stärkt die Bindung und schafft eine bleibende, greifbare Erinnerung.

Metallic-Akzente setzen: Für einen edlen Touch kannst du vor dem Backen hauchdünne Blattmetall-Flocken (Gold, Silber oder Kupfer) auf den Ton aufdrücken. Eine weitere Möglichkeit ist Mica-Puder: Reibe es mit einem Pinsel oder der Fingerspitze auf die ungebackene Oberfläche, um einen intensiven, metallischen Schimmer zu erzeugen, der fest mit dem Ton verschmilzt.

Keine professionellen Werkzeuge zur Hand? Kein Problem! Deine Küche ist eine wahre Fundgrube:
- Backpapier: Die perfekte, glatte Arbeitsunterlage.
- Zahnstocher & Nadeln: Für Löcher und feine Details.
- Eine alte Plastikkarte: Ideal als flexible Klinge zum Schneiden.
- Ein Glas: Als improvisierter Acrylroller.

Farb-Psychologie für eure Freundschaft:
- Salbeigrün & Terrakotta: Steht für eine erdende, natürliche und verlässliche Verbindung.
- Pastellrosa & Himmelblau: Symbolisiert eine leichte, unbeschwerte und verspielte Freundschaft.
- Tiefblau & Gold: Drückt eine tiefe, wertvolle und loyale Beziehung aus.

Wenn dein Anhänger nach dem Backen innen kleine, halbmondförmige Risse oder weiße Flecken aufweist, nennt man das „Plaquing“. Das passiert, wenn Feuchtigkeit im Ton eingeschlossen war. Die Lösung: Konditioniere den Ton immer gründlich und lasse ihn nach dem Formen einen Moment an der Luft „ausruhen“, bevor er in den Ofen kommt.

Der deutsche Hersteller Staedtler brachte FIMO (damals „FIMOIK“) bereits 1964 auf den Markt, nachdem die Puppenmacherin Käthe Kruse die Rezeptur in den späten 30ern entwickelte. Das Material hat also eine lange handwerkliche Tradition.

Wichtiger Punkt: Niemals auf einer ungeschützten Holz- oder Kunststoffoberfläche arbeiten! Die Weichmacher im Polymer-Ton können diese Materialien angreifen und beschädigen. Eine Glasplatte, eine Keramikfliese oder einfaches Backpapier sind die sichersten Arbeitsunterlagen für deine Projekte.

Hilfe, mein weißer Ton ist nach dem Backen leicht vergilbt!
Das passiert oft bei leicht zu hoher Temperatur. Ein Trick, um strahlendes Weiß zu erhalten: Decke deine Kreationen im Ofen lose mit einem Stück Pappe oder Alufolie ab. Dies schützt sie vor der direkten Strahlungshitze der Heizspiralen, die oft für die leichte Verfärbung verantwortlich ist.

Die Wahl der Kette oder des Bandes ist genauso wichtig wie der Anhänger selbst. Für Langlebigkeit eignen sich Ketten aus Edelstahl hervorragend, da sie nicht anlaufen. Gewachste Baumwollbänder oder Lederkordeln bieten einen natürlicheren, weicheren Look und sind ebenfalls sehr robust. Achte darauf, dass die Öse groß genug ist, um das Band problemlos durchzufädeln.

- Eine glatte, fast porzellanartige Oberfläche.
- Keine unschönen Fingerabdrücke.
- Perfekt saubere Kanten.
Der Trick der Profis? Nach dem Formen und vor dem Backen mit einem Wattestäbchen, das ganz leicht in Reinigungsalkohol (Isopropanol) getaucht wurde, sanft über die Oberfläche streichen. Der Alkohol glättet winzige Unebenheiten und verdunstet rückstandslos.

Cernit vs. Fimo: Cernit-Ton hat nach dem Backen einen leichten, porzellanartigen Schimmer und ist bekannt für seine extreme Festigkeit, besonders bei dünnen Teilen. Er ist anfangs oft etwas fester zu konditionieren. Fimo Professional ist im direkten Vergleich etwas matter und flexibler. Für filigrane, feine Anhänger hat Cernit oft die Nase vorn.

Polymer-Ton ist nach dem Aushärten wasserfest, sollte aber nicht dauerhaft Feuchtigkeit ausgesetzt werden. Zum Reinigen genügt ein weiches, feuchtes Tuch. Vermeide scharfe Reinigungsmittel oder Aceton, da diese die Oberfläche angreifen und den Kunststoff spröde machen können.
Das Tolle an Polymer-Ton ist seine Leichtigkeit. Selbst ein größerer, statementhafter Anhänger wiegt kaum etwas und ist daher im Alltag angenehm zu tragen – anders als Anhänger aus Metall oder echten Steinen.




